Neuer Weg, 1970. október (22. évfolyam, 6657-6683. szám)
1970-10-18 / 6672. szám
♦ 4 Möglichkeit der Kooperation Präsident Nicolae Ceauşescu besichtigt Bewässerungssysteme und Werk für Elektronenrechner Im weiteren Verlauf seines nichtoffiziellen Besuchs an der Westküste der Vereinigten Staaten begab sich der Vorsitzende des Staatsrates Rumäniens, Nicolae Ceauşescu, am Freitag zusammen mit seinen Begleitern, von San Franzisko nach Fresno in Kalifornien. Die hohen rumänischen Gäste wurden von Vertretern des Betriebes für Lebensmittelindustrie und Bewässerungsausrüstungen „Food Machinery Corporation“ begleitet, deren Werke in Fresno liegen : Hubier Byrd, Erster Vizepräsident der FMC, und Jack Ratjens und Eimer Anderson, Vizepräsidenten der Firma. Als Gastgeberin wirkte Frau Shirley Temple Black, Vizepräsidentin der Agentur für den Schütz der Umwelt, ehemaliges Mitglied der UNO-Delegation der USA und ehemalige Filmschauspielerin, die auch in Rumänien bekannt ist. Das dem rumänischen Staatschef vom Weissen Haus zur Verfügung gestellte Flugzeug überflog ein Gebiet, das von Bewässerungskanälen und Stauseen durchzogen ist. Bis vor kurzem war dort Dürregebiet. Dank den Bewässerungen wurde der unfruchtbare Boden fruchtbar gemacht. Jetzt gibt es dort Orangen-, Reben-, Baumwoll-, Obstpflanzungen und Getreidefelder. Präsident Nicolae Ceauşescu erkundigte sich eingehend nach den kennzeichnenden Eigenschaften dieses Systems und erhielt ausführliche Erläuterungen seitens des Hauptprojektanten des Bewässerungs- und Wasserkontrollsystems. Das Flugzeug, das das Gebiet von Island Valley überflog, landete sodann auf dem Flughafen von Fresno. Zur Begrüssung des Präsidenten Ceauşescu hatten sich der interimistische Bürgermeister der Stadt. Paul Wasemiller. und andere Vertreter der Lokalbehören eingefunden. Zum Zeichen der Wertschätzung überreichte der Bürgermeister dem rumänischen Staatschef ein Diplom, durch das ihm der Titel eines Ehrenbürgers der Stadt Fresno verliehen wird, wie auch den Schlüssel der Stadt. Zahlreiche Journalisten hielten diese Augenblicke fest. <jie, für die Wertschätzung und Achtung, die unser Land und der Vorsitzende des Staatsrates persönlich im Ausland gemessen. kennzeichnend sind. Die Gäste begaben sich sodann per Auto zu den bewässerten Orangeplantagen. Die Wagenkolonne machte vor den Pflanzungen halt, wo den Gästen Erläuterungen über das Wasserzuleitungs-, Pump- und Verteilungssystem erteilt wurden. Das Wasser wird durch unterirdische Zuleitungskanäle herangeführt und kehrt sodann durch Kanäle an der Oberfläche wieder zurück, wodurch sich der Kreislauf schliésst. Sodann wurde bei der Talsperre am San-Joaquin-Fluss halt gemacht. Das Wasser des künstlichen Stausees ermöglicht es. 300 000 Hektar zu bewässern. Präsident Nicolae Ceauşescu stellte Fragen im Zusammenhang mit der Kapazität des Staubeckens, der jährlich pro Hektar gelieferten Wassermenge und der ökonomischen Effektivität des ganzen Systems in seiner Gesamtheit. Die anwesenden Fachleute gaben die, entsprechenden Erläuterungen. Zum Abschluss des Besuchs an der Talsperre trug sich Präsident Nicolae Ceauşescu ins Ehrenbuch ein. Nach einem einstündigen Flug trafen die Gäste in der Ortschaft San Jósé ein, wo sich der Hauptsitz des besichtigten Betriebes befindet. Zur Begrüssung hatten sich der Bürgermeister der Stadt, James Fion, und der Präsident der Food Machinery Corporation, James Hait, eingebunden. Bald nach der Ankunft rollte ein interessanter Film über die Tätigkeit der Firma, die auch zu unserem Lande Geschäftsbeziehungen unterhält. Im Film wurden verschiedene Typen von Maschinen und Einrichtungen gezeigt. Anschliessend gab die Firmenleitung ein Essen. Im Laufe der Aussprachen, die bei dieser Gelegenheit stattfanden, wurden die Möglichkeiten für die weitere Ausdehnung der Beziehungen der Zusammenarbeit zwischen den amerikanischen Firmen und den Firmen unseres Landes — die Kooperation in der Produktion mitinbegriffen — und die intensivere . Gestaltung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Rumänien und den USA überhaupt erörtert. In den Werken für elektronische Ausrüstungen „Memorex“ in Santa Clara Am Nachmittag besichtigten Präsident Nicolae Ceauşescu und seine Begleiter die Memorex-Werke in Santa Clara (Kalifornien), die Ausrüstungen für Elektronenrechner erzeugen. Über dem Haupteingang war in. rumänischer Sprache die Inschrift „Willkommen bei Memorex" zu sehen. Die Gäste wurden bei ihrer Ankunft vom Präsidenten der Firma Lawrence Spitters begrüsst, der ihnen vor dem Rundgang durch einige Abteilungen Und Labors kurz den Werdegang des Unternehmens, wie auch die Hauptkoordinaten der technischen und ökonomischen Tätigkeit .schilderte. Das Memorex-Werk erstellt drei Arten von Erzeugnissen : Speicherbänder für Elektronenrechner, ein System, das die Daten der Elektronenrechner übernimmt und direkt auf Mikrofilm überträgt, sowie Zentralen für Datenaufnahme und -Übertragung. Die Firma exportiert in zahlreiche Länder, darunter auch nach Rumänien. In den Werkabteilungen erkundigte sich Präsident Ceauşescu nach der angewandten Technologie und den erzielten technischen Leistungen und diskutierte mit den Fachleuten, wobei er auf die Möglichkeit hinwies, den Austausch und die wirtschaftlich-technische Kooperation zwischen dieser Firma und den rumänischen Firmen auszubauen. In der Montageabteilung, in der die Zentralen für die elektronische Datenübernahme und -Übertragung zusammengebaut werden, wurde den Gästen eine solche Maschine in Betrieb vorgeführt. Der Präsident der Firma machte darauf aufmerksam, dass die Maschine gerade eine von einer anderen Zentrale aus einer Entfernung von 25 Meilen durchgegebene Botschaft, die durch ein Mikrofilmverfahren gespeichert worden war, wiedergibt. Auf dem weissen Blatt erschien nachstehender Text in rumänischer Sprache : „Willkommen, Herr Nicolae Ceauşescu, Vorsitzender des Staatsrates der Sozialistischen Republik Rumänien. Ihre Anwesenheit bei ,Memorex1 an diesem Nachmittag ist für uns eine hohe Ehre. Das Gerät, das Sie sehen, ist. eine Memorex- 1240-Schlussstation für Nachrichtenübermittlung. Die Station übernimmt oder leitet Angaben von einem zentralen Elektronenrechner oder von einer anderen Schlussstation weiter. Sie gibt die Angaben in Druckschrift wieder. Die Vorführung, der Sie beiwohnen, ist ein Informationsdruck mit ‘ einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 Schriftzeichen pro Sekunde. Die Maschine hat eine Höchstleistung von 60 Schriftzeichen pro Sekunde. Dank einem Programmierungssystem kann die Maschine auch ausser den. Drucken Diagramme durchführen. Nach Abschluss der Textvorführung werden Sie ein solches Beispiel sehen. Wir danken Ihnen für Ihre freundliche Aufmerksamkeit.“ In den nächsten Sekunden stellte die Maschine aus Druckzeichen eine (Fortsetzung auf Seite 2) D'a Zeitung erscheint täglich (ausser Montag). Abonnements : einmonatig 8 Lei, vierteljährig 24 Lei, halbjährig 48 Lei, ganzjährig 96 Lei. — Bestellungen werden von den Postämtern, den Briefträgern und den freiwilligen Zeitungsverteilern entgegengenommen 22. Jahrgang / Nr. 6672 NeuerWen Politische Tageszeitung in der Sozialistischen Republik Rumänien Bukarest, Sonntag, 18. Oktober 1970 Proletarier aller Länder, vereinigt euch Redaktion und Verwaltung: Bukarest; Piaţa Scinteii, Telefon : 17 60 10. 17 6028 (Zentrale), 18 12 17 (Redaktion), 1816 93 (Verwaltung) — Redaktionsvertretungen in Temesvár, Kronstadt. Hermannstadt, Arad, Reschitza, Mediasch, Hunedoara, Lugosch, Agnetheln, Bistritz, Schässburg, Sathmar Einzelpreis 30 Bani Tngesspieqel Akademiker-Treffen in Budapest Budapest. — ln der ungarischen Hauptstadt ist eine Beratung der Generalsekretäre der Akademien der Wissenschaften aus den sozialistischen Ländern abgeschlossen worden. Unser Land war durch eine Delegation unter Leitung von Radu Voinea. Generalsekretär der Akademie der Sozialistischen Republik Rumänien, vertreten. Auf der Beratung wurden einige aktuelle Fragen der Zusammenarbeit zwischen den Akademien der Wissenschaften der teilnehmenden Länder besprochen. Regatta endete mit Katastrophe Arénys de Mar. — Ein plötzlich einsetzender Sturm hat bei der Segelregatta der 50 Kilometer nördlich von Barcelona gelegenen Stadt Arénys de Mar ein - Todesopfer gefordert. Weitere sieben Segler werden vermisst. Nach Angaben der. spanischen Behörden brach der Sturm kurz nach dem Start aus, wobei ein Mann über Bord fiel und ertrank. Ein Boot mit zwei Seglern an Bord versank in den Wellen. Von der Besatzung fehlt jede Spur. Auf einem andern Boot, das nach mehreren Stunden in den Hafen zurückkehrte, werden fünf Personen vermisst. Mysteriöse Krankheit New York. — Eine geheimnisvolle Krankheit; hat in den letzten Wochen zum 1 Tod zahlreicher Robben am Strand Kaliforniens geführt. Der Wissenschaftler John Marston von der kalifornischen Akademie der Wissenschaften berichtete jetzt in San Franzisko. bisher sei nicht geklärt worden, woran die Robben verendeten. In den vergangenen vier IVochen seien 21 Robben an den Strand nahe der Stadt geschwemmt worden. Ausser zweien seien alle tot gewesen. Vier seien seziert worden. Der leitende Arzt der Aktion. Dr. Richard Hubbard, teilte dazu mit : „So etwas haben wir noch nie gesehen, und wir wissen nicht, was es bedeutet. Da aber alle vier das gleiche zeigten, kann man. wohl von einer Epidemie sprechen.“ Die sezierten Tiere hätten schwere Nierenentzündungen, mittelschwere bis schwere Entzündungen des Magens und eine ungewöhnliche Blutverdickung im Herzen. Verbesserte 747 Seattle. — Ihren ersten Testflug absolvierte von einem Flugplatz nahe des Boeing-Werkes Everett im USBundesstaat Washington aus die Boeing 747 b. eine verbesserte Version der Boeing 747. die als erstes Verkehrsflugzeug der ...Jumbo“-Generation seit Anfang des Jahres in bienst ist. Die 747b hat die gleichen Ausmasse wie die 747, kann jedoch mehr Treibstoff tanken. m Ausserdem wurden das Flügelklappensystem, Tragflächen. Rumpf und Fahrwerk verbessert und verstärkt. Die Maschine hat eine grössere Tragkraft und eine höhere Reichweite. Hasch im Gepäck Beirut. — Einen 54jährigen Priester, in dessen Gepäck sie 16' Kilogramm Haschisch entdeckt hatte, nahm die libanesische Polizei auf dem Beiruter Flughafen fest. Nach Angaben der Behörden wollte der Mann nach Montreal fliegen. Bei seiner Vernehmung gab der Priester an, dass der Inhalt ihm nicht bekannt gewesen sei. Kennzahl für Holländer Den Haag. — Innerhalb der nächsten sechs Jahre sollen, wie jetzt tţekanntgegeben' wurde, alle Holländer — vom Baby bis zum Grosspapa — eine offizielle. Kennzahl, erhalten und die Zahlen in einen Bevölkerungs- Computer eingespeist werden. Um für das Roboter-Zeitalter gerüstet zu sein, studiert die holländische Regierung gegenwärtig Expertenberichte über Probleme, die' einer. solchen „totalen Numerierung“ noch im Wege stehen. Ein eritsptechendes Gesetz soll aber schon in KüFzc vom Parlament verabschiedet werden. Bereits im nächsten Jahr — noch vor der allgemeinen Volkszählung, die im Februar stattfindet — Werdern Postleitzahlen eingeführt, aus denen jedoch nicht nur das Postamt, sondern auch gleich die genaue Adresse hervorgeht. 8000. Turboauflader geliefert Kronstadt (NW). — Die Kronstädter „Hidromecanica“ hat den 8000. Turboauflader geliefert. Somit konnte die Motorenleistung der mit diesen Turboaufla-, dern bestückten dieselhydraulischen Lokomotiven und anderer Zugmaschinen um fast 800 000 PS gesteigert werden — eine Leistung, für deren Erzielung, man 2300 Motoren von jé .350 PS im Werte von- 1,3.5 - Milliarden Lei benötigen würde. Im Laufe des Fünfjahrplans wurden • in diesem Kronstädter Werk 125 Anlagen verschiedener Baumuster in Fertigung genommen. Etwa die Hälfte des Ausstosses wird in 24 Länder exportiert. Bukarest. — Mit der Lieferung vor. fahrbaren Betonmischmaschinen vom Typ „Cifrarom“ an die Baustellen des Landes wird das Bukarester Unternehmen für Transportausrüstungen demnächst beginnen. Das Fahrgestell für diese Maschinen wird in Kronstadt hergestellt und ist mit Motoren versehen, dis den Mischer ständig rotieren lassen, so dass einer Verdunstung und einer Schichtenbildung vorgebeugt wird. Wie wird das Wetter Die letzten 48 Stunden: Weiterhin kühl bis kalt in allen Teilen des Landes. Glatteisbildungen am Morgen, vor allem in Ostsiebenbürgen und in der Nordmoldau, aber auch in der Dobrudscha. In Lagen über 1600 Meter Schneeregen und Schnee. Nächtliche Tiefstwerte zwischen minus 3 Grad (Joseni) und 9 Grad (Donaudelta). Tageshöchstwerte bis zu 16 Grad. W etterentwic klung: Rumänien bleibt weiter unter dem Einfluss einer Kaltluftströmung arktischer Herkunft. Dadurch weiterhin überwiegend kühles Wetter, dann leichte Erwärmung. Himmel leicht bis massig bewölkt, örtliche Niederschläge als Regen, in höheren Lagen auch Schneeregen. Massiger Wind au Richtung Nordwest, vor allem in der Donauebene und in der Dobrudscha. Gebirge: Kühl, bei leicht veränderlichem, überwiegend jedoch bedecktem Himmel. Schnee vor allem im Karpatenbogen und im Banatér Bergland. im Kreis Bistritz-Nassad: Mais bremst Drillmaschinen Noch grosses Pflugpensum zu bewältigen Bistritz (NW). — Mit guten Vorsätzen, die Fehler der Vergangenheit möglichst zu vermeiden, hat man lieber im Kreis Bistritz-Nassod den Herbstanbau begonnen. Dies scheint in gewissem Masse auch gelungen zu sein. Denn abgesehen von einer besseren Berücksichtigung der Frucfttfolge hat man bisher auch weit grössere Mengen chemische und natürliche Düngemittel als in anderen Jahren auf die Felder gestreut. Leider gehen jetzt Ackerung und Herbstaussaat nicht so schnell vor sich, wie man'sich zu Beginn vorgenommen hatte. Bisher wurden zwar 13 300 Hektar geackert und fast 11 600 Hektar gesät. Damit kamen aber erst knappe 58 Prozent des Brotgetreides in das Saatbett. Von den rund 90 Pro(Fortsetzung auf Seite 3) 9 Rundschau international Flaggschiff des Kolumbus entdeckt? US-Archäologen untersuchen ein Wrack an der Küste Haitis San Franzisko.— Durch Zufall entdeckten amerikanische Forscher vor der Nordküste Haitis in viereinhalb Meter Tiefe ein völlig von Korallen bedecktes Schiffswrack. Man nimmt an, dass es sich um das seit Jahrhunderten eifrig gesuchte Flaggschiff des Kolumbus, die „Santa Maria“ handelt. Mit diesem Fahrzeug trat er am 3. August 1492 in Begleitung der beiden kleineren Karavellen „La Pinta" und „La Nina“ seine erste Reise an, einen westlichen Seeweg nach Indien suchend, wobei er die Inselwelt Mittelamerikas entdeckte. Das Flaggschiff lief .in der Nacht des 24. Dezember 1492 vor Haiţi auf Sand und musste şufgegeben werden. Die ersten dendroohronölogischen Untersuchun gen von . Wrackteilen haben . inzwischen ergeben, dass diese aus der Zeit des Kolumbus stammen. Sollten die weiteren Forschungen den Nachweis erbringen, dass das Wrack tatsächlich die „Santa Maria“ ist, so wäre das eine seearchäologische Sensation, die mindestens so hoch gewertet werden müsste wie die in den 50er Jahren gelungene Bergung der Wikingerschiffe in der Ostsee. Die Wissenschafter erhoffen sich im Zusammenhang mit der Entdeckung vor Haiti geborgener Einzelfunde wertvolle Aufschlüsse über die Ausrüstung der Kolumbusschiffe. Die „Santa Maria“ war mit 233 Tonnen Wasserverdrängung das grösste, nicht aber das schnellste Schiff der Entdecker flotte. Das zweitgrösste, „La Pinta“, war wesentlich schneller. Die „Santa Maria“ hiess übrigens ursprünglich „La Gallega" oder auch wohl „La Marigalante“ im Matrosenjargon. Dieser Name erschien Kolumbus zu vulgär, weshalb er eine Umtaufe vornahm. Persönlich sprach er immer nur von „La Noa“ — dem Schiff nicht von der „Santa Maria“. Das 39 Meter lange Fahrzeug hatte an Bug und Heck Aufbauten und unterschied sich von den beiden übrigen Karavellen, die dreieckige Segel hatten, durch ein vierek(Fortsetzung auf Seite 2) Diese getreue Nachbildung der „Santa Maria“, des Flaggschiffs von Kolumbus, liegt als Fremden-Attraktion im Hafen von Barcelona íSoí Die Geschäftstätigkeit nimmt vcm Tag zu Tag immer mehr an Umfang zu. So hat „Mecanoexport“ mit einschlägigen jugoslawischen Unternehmen einen Vertrag (Wert : 531 000- Valuta-Lei) über die Lie-' lerung von sanitären Einrichtungen abgeschlossen.- „Tehnoforestexport“ wird der .lolländischen Firma „Vlessing“ Möbel im Werte von 6 Millionen Valuta-Lei, der westdeutschen Firma „Comex“ Möbel im Werte von einer Million Valuta-Lei und 3ulgarien Anlagen für das Sortieren von Baumstämmen liefern. Auf Grund eines Kontrakts bezieht das polnische Unterrehmen „Ciech" von „ISCE Chimimport“ /erschiedene Farbstoffe im Werte von .05 000 Valuta-Lei. Mit der Kölner Firma Klöckner“ wurde ein Export- und Imjortvertrag über Walzgut abgeschlossen, Jessen Wert 7 200 000 Valuta-Lei beträgt. Das Interesse, das dieser umfassenden Wirtschaftsschau seitens ausländischer Firmenvertreter und prominenter Handelsleute entgegengebracht wird, geht am besten aus ihren Erklärungen hervor. Der Direktor der schweizerischen Gesellschaft „Maschinenexport und Finanz AG“, Robert Buchter : „Die Zusammenarbeit zwischen unseren Werken und den rumänischen Partnern wird von Jahr zu Jahr ausgebaut. Ende 1969 beispielsweise war der Umfang der Geschäftsabschlüsse etwa vierpial grösser als 1968. In diesem Jahr' wird ein weiteres Anwachsen verzeichnet. Wir beglückwünschen unsere rumänischen Freunde für die ausserordentlich gute Organisierung der ersten Bukarester Internationalen Messe.“ Einen ähnlichen Standpunkt vertritt auch Herr Siney Van Den Bergh, Vorsitzender der Handelskammer Hollands : „Auf dieser Wirtschaftsschau sind weltberühmte Firmen vertreten ; auf diese Art kann man sich .ein gutes . Bild vom Angebot jedes einzelnen der Teilnehmerländer machen. Ich möchte unterstreichen, dass ich von den Exponaten des Gastgeberlandes beeindruckt bin. Das bezieht sich sowohl auf Auswahl und Qualität als auch auf ihre gediegene Ausführung.“ Freitag wurden weitere nationale Messetage verschiedener Teilnehmerländer gefeiert. Bei dieser Gelegenheit gaben Empfänge : Iso Njegovan, Botschafter Jugoslawiens in Bukarest, und Nikola N. Nica, Direktor des jugoslawischen Pavillons ; Günther Schreiten, Handelsrat der Botschaft der Deutschen Demokratischen Republik in Bukarest, und Johannes Oehme, Direktor des Pavillons dieses Landes ; Alfred William Rappard, Botschafter der Schweiz in Bukarest, und Leonard K. Meeker, Botschafter der Vereinigten Staaten in Bukarest. Vom Messegeschehen ü&sminische Radschlepper fö* Spanien Weitere Geschäftsabschlüsse getätigt / Ausländische Säste über die Bukarester Wirtschaftsschau Von unserem Redaktionsmitglied Helmut K a m i Ili Vor dem zentralen Ausstellungspavillon eine Schau, die Landwirten, Agronomen und Technikern eine Fülle von Sehenswürdigkeiten bietet: Landmaschinen sind hier ausgestellt. Beeindruckend ist vor allem das reiche Angebot an mittelschweren und schweren Rad- und Raupenschleppern in verschiedenen Bauvarianten, die auch auf schwierigen Hangflächen für die Bewältigung einer Vielfalt von Arbeiten eingesetzt werden können. Für diesen Stand interessieren sich auch zahlreiche ausländische Geschäftsleute. Dass rumänische Landmaschinen ein Anziehungspunkt für potentielle Käufer sind, beweist folgende Tatsache : Am fünften Messetag hat das rumänische Aussenhandelsunternehmen z. B. mit spanischen Geschäftsleuten Verträge über die Lieferung von 2425 Traktoren verschiedener Baumuster abgeschlossen. S:tţ M Tausende Besucher finden sich täglich ,zur Besichtigung der ersten Bukarester Internationalen Messe ein, deren Exponate nicht nur für den Fachmann von ln~ teresse sind. — Im Bild: Teilansicht des Freigeländes der Wirtschaftsschau Foto : László E v e 11 e i I Kein Problem für Sämaschinen Von Heinrich Lauer W~\ie Tage zwischen dem 9. und 14. Ok-B ® tober haben gezeigt, was ein bisschen Schönwetter, kombiniert mit massiv eingesetzter Technik auf den Anbaufeldern, ausmachen kann. An diesen vier Tagen wurden über 350 000 Hektar mit Wintergetreide bestellt — jeden Tag fast 100 000 Hektar, im Kreis Temesch hat man in diesen Tagen mehr angebaut als in den voraufgegangenen zehn Tagen. Der Leistungsstand war in diesem Zeitabschnitt im Landesmassstab doppelt so gross als in den vier Tagen davor. Setzt man den ersten Tag der günstigsten Anbaufrist auf den 25. September (Hochland) und den letzten auf den 25. Oktober (Tiefland), so ergibt sich daraus das Faktum, dass wir die technische Kapazität haben, um rund 3 Millionen (30 mal 100 000) Hektar in dieser Frist zu bestellen und dabei noch die gesamte Fülle der übrigen Herbstarbeiten bewältigen können. Es sind aber nicht 3 Millionen Hektar zu bestellen, sondern nur rund 2,5 Millionen — und wenn man sich ein wenig anstrengt, etwa so yvie in den erwähnten vier Tagen, so haben unsere Sämaschinen um den 25. Oktober tctsächlich das Rennen gemacht, und wir können sagen, dass für das Brot des kommenden Jahres die erste wichtige Arbeit getan ist. Sollte es in den kommenden Tagen schwierig v/erden, diesen wichtigen Endspurt durchzustehen, so könnte — objektiv gesehen — einzig das Wetter dazwischen funken. Das winterliche Drei-Stunden-Intermezzo von Donnerstag mag zwar manchen erschreckt haben ; wenn jedoch nicht alle Anzeichen und das bisschen Wettererfahrung, das wir haben, täuschen, so ist doch mit ziemlicher Sicherheit damit zu rechnen, dass es noch ein paar gute, wohl sogar warme Oktobertage geben wird. Nur muss aus diesen Tagen, auch wenn sie nicht so gut sind, etwas gemacht werden. Während in jenen vier Tagen, die wir als Leistungsspitze der Herbstarbeiten herausgegriffen haben, einzelne Kreise ihre Aussaatfläche täglich um 5 bis 6 Prozent vergrösserten (Galatz, Temesch, Arad, Bihor, Tulcea), I schafften Vilcea, Gorj und Hermannstadt, besonders Hermannschaft, nicht mehr als 7 bis 8 Prozent in vier Tagen. Leistungsverhältnis Arad — Hermannstadt in diesem Zeitabschnitt 4:1. Vergleichen wir aber Nachbarn, stellen wir Gebiete gegenüber, in denen die Ausgangspositionen ähnlich liegen : Hermannstadt — Alba oder Hermannstadt — Kronstadt. Während Hermannstadt ein Drittel der Aussaatfläche gerade erreicht hat, nähert sich Kronstadt bereits der Hälfte, und Alba ist bei zwei Drittel der Fläche angelangt. Dabei ist das Verhältnis zwischen Ackerfläche und Maschinenausstattung im Landesmassstab durchaus auf die lokalen Verhältnisse abgestimmt. Da das Wetter überall dasselbe war, ist es also nichts anderes, und es kann nichts anderes als die mangelhafte Organisation der Arbeit sein — Fehler, die nicht unter allen Umständen erst jetzt unterlaufen sind, sondern schon bei der früher getroffenen Wahl der Vorfrucht. Kulturenpläne können üble Folgen auf nächstfolgende Kulturenpläne haben. So müssten beispielsweise im Kreis Hermannstadt grössere Getreideflächen nach Vorfrüchten geplant werden, die nicht erst in allerletzter Stunde das Feld räumen. Oder es wäre nötig, die Kartoffel- und Zuckerrübenernte auf jenen Parzellen vorzuverlegen, die für die Getreideaussaat bestimmt sind. Der Mais wird hier später als sonstwo reif — und heuer liess er sich besonders viel Zeit. Aber bei der Kartoffelernte, die auch im Fogarascher Land die Aussaatvorbereitung sehr hemmte, liessen sich die Genossenschaftsbauern gleichfalls viel Zeit. Vergleicht man andere Kartoffelbauzonen, wie Covasna, Harghita oder Suceava, so ist der Anbau in den ersteren um 20 Prozent fortgeschrittener, in Suceava gar um 50 Prozent. Zu den besten Organisatoren der Herbstarbeit gehören, wie so oft, die Kreise Galatz und Brăila, die, abgesehen von ihren günstigeren Arbeitsverhältnissen (frühere Reife der Herbstfrüchte), tüchtig gezogen haben, wie man das bei uns heisst. Galatz ist praktisch fertig, während Brăila die letzte Runde fährt. Das Zurückbleiben der südlichen Kreise Teleorman und Olt (noch nicht oder nur knapp 50 Prozent der Aussaatfläche erreicht) wäre in diesem Blickfeld unverständlich, wenn es dafür nicht eine Erklärung gäbe, die auf frühe Versäumnisse bei den Herbstarbeiten zurückreicht. Mais- und Sonnenblumenernte wurden hier in sehr schleppendem Tempo beonnen, die Ackerung hatte lange Zeit ein freies Feld und kein Tempo, und die Saatbettvorbereitung kam nicht voran. Während es im Anschluss an die Stockung bei der Felderräumung zu massiven Einsätzen bei der Ackerung kam, waren zu wenig Zughaken für die Scheibenegge frei, so dass im Moment zwar genügend geakkertes, doch nicht genügend aussaatbereites Feld vorliegt. Unterlassungen wirken sich, wo es um einen Zyklus von Arbeiten geht, bis in das letzte Glied der Aktionsreihe aus. Im Landesmassstab sind es noch einige hunderttausend Hektar, die es zu bestellen gibt. In einigen Kreisen gibt es noch viel Arbeit, in anderen ist es tatsächlich nur der Endspurt, der zu schaffen ist. Wo man nahezu fertig ist, besteht die Gefahr, das3 man „diese restlichen kleinen Flächen" schon hinkriegen wird und sich nicht ziJ sehr beeilt. So kann es November werden und die anhaltenden Regenfälle können den Anbau auf diesen Restflächen verhindern. Der Ernte des Brotgetreides 1971 kann so durch die Versäumnisse der letzten Stunden dieses Herbstes noch ein unermesslicher Schaden zugefügf werden. I