Oedenburger Zeitung, 1885. Februar (Jahrgang 18, nr. 26-48)

1885-02-14 / nr. 36

««..»—-.Ys,l«.« I PERF TTETTWERTTIREIETTTHE H­­EI EITTETTEE .—. 3 - g $ ERTL e Nach der Pause verteidigte noch Yanaz Hel­­fy im längerer und man muß hinzufügen ebenso geifte als lichtvoller Hede den Yrängts­chen Beichlufantrag, worauf die Sigung: um. 1 °/, Uhr geschloffen wurde. PET. EHI “ EIZIOIE EIER ER FRFOROSE OÖ Piplomatisdes. Der Budapester deutse General­ Konsul, Graf Berchem, wurde zur Dienstleistung in’­ Ministerium des Weißern nach Berlin berufen und ist bereits abgereist. Graf Berchem, der es in Budapest großer Beliebtheit erfreute, dürfte kaum wieder auf den dortigen Bosten zurückkehren, der liberalen,oder besser gesagt:Regie­­rungspartei des Landes gar vielen köstlichen Weisen zwischen der Spreu;der Mistaber, der von der radikalen Presse Tag für Tag auf das Feld der ungarischen Majoritätspartei­ geworfen­ wird,erstickt jenen,ohn­e dieser zu schaden.Dixi!«) Und nun zu­r Debatte im Abgeordn­etenhause von heute Donnerstag:Schon zu Beginn der­­ Sitzung sah das Parlament bereits so gelangweilt aus,als wäre es die dritte Woche und nicht erst der dritte Tag der Generaldebatte über die Oberhaus- Reform Nur die Bolls- Tribüne auf der einen und die Magnaten-Tribüne auf der anderen Seite zeigte einige Frequenz, der Saal selbst war zur Noth beschlußfähig und Otto Herman, der zeitsich eine Medner je Tages, konnte vor einem sehr stillen Auditorium die Prin­­zipien­ der­ intransigenten Demokratie entwickeln, die für die Abschaffung des ganzen Zweikammersystems is. Was granyi exit von einer späten Zukunft erhofft, die Au­f­­hebung jedes Oberhauses, dafür sießt Herman fon jegt die Zeit genommen. Die Aristokratie als Stand besigt seine staatsrecht­­lie Berechtigung ; wenn sie sich für die öffentlicen Angelegenheiten interessirt, kann sie dies auch im Wolfshause bethätigen. In diesen Sinne reichte er auf einen Beiglugantrag ein, dessen Annahme er jedoch natürlich selber nicht erwartet. Die radikalen Ausführungen des geistreichen Redners fanden nur bei einer sehr kleinen Gem­einde Beifall, wurden aber von allen Anwesenden auf­­merksam angehört. „Für die Vorlage trat fjohann Michael St. Ling&y ein, der unter großem Beifall der Hted­­den für die Ernennung und gegen die Wahl argu­­mentirte. Besondere Wirkung machte sein Hinweis auf das Beispiel Defidv Szilágyis, der ‚ti­ch dem er von der Regierung für Lebensdauer ernannt wurde, seine Unabhängigkeit dennoch in so ostentativer Weise zur Schau trägt, ferner seine Vertheidigung der Historischen Entwicklung, gegen­­‚üßer den radialen Ausgauungn Herman’s, 5. Und nun erhob sich der Minister-präüs­sident, um zunächst das Zweilammer- System, dann aber den ungarischen Hoc­­hadel gegen die Anregtungen Herman’s zu ver­theidigen In sehr bemerkenswerther Weise sprach sich sodann Herr von Tiga über den Beruf der De ‚miokvatie und über die aus Anlaß der Vorlage ge­machten Bemerkungen aus und widerlegte in ein­­gehender Weise, die besonders von Szilágyi „gegen das Ernennungsprinzip geltend. gemachten "Argumente, worauf er die ‚Unanwendbarkeit des ‚Wahlprinzips, beit Zusammenstellung des Ober­­-Hause konstatirte. Er wies an dem Beispiel Nord­­­amerikad nach, daß die geheime Wahl Bein Mittel gegen die Korrup­­tion sei und betonte den Umstand, daß selbst GSzilägyi in seinem Vielchlagantrag fi in die Details der Wahl nicht einlasfen konnte, weil sein Anhang sich bezüglich derselben nicht einigen­­ möchte. Den Beichlagantrag Yianyi’s bekämpfend, widerlegte der Minister-Präsident die Behauptung, ‘als ob das Ianitiativrecht des Oberhauses etwas “gar so Unerhörtes sei, auch sei Luangcher­a seit der ‘parlamentarischen Verhandlung nicht gleicbedeutend: mit deren Gründligkeit, denn in England dauert keine Verhandlung über acht Tage, es sei denn, "daß die Sprländer Obstruktion versuchen. Zum­ Schlusse seiner einstündigen Mede er­­‚Härte der Minister-Präsident, daß er auf der un­­s veränderten Annahme der Vorlage bestehen werde, ‚wenn er sich auch nit an alle Details klammere. So werde er al bereit sein, Szilágyi jene­­ Bestimmung zum­ Opfer zu bringen, daß die in­folge der Reform ausfallenden Mitglieder im Er­­­nennungswege wieder ins Oberhaus gelangen, so sie in den­ legten drei Jahren dessen regelmäßige­n Besucher gewesen. " Den tiefen­ Eindrüch den die Rede des Mi­­nister-Präsidenten hervorgerufenJi­chte Szilai Igzyi vergebeni durch­ eine seiner fam­osen»Richtig­­stellungen«abzuschwächen und da das Haus keine­­ Disposition zeigte,den nächsten Redner anzuhören, mußte der Präsident eine Pause eintreten lassen. Dem Tage. O Allerköpfte Auszeichnung. Seine Ma­­jestät der König hat dem Kaffner der Firma Rit­­ter in Görz, Karl Gottfried Troester, in An­­er­ennung seiner vieljährigen als Kaffaverwalter der dortigen­ Handels- und Gewerbekammer der währten verdienstlichen Wirksamkeit das goldene Verdienstl­eug mit der Krone verliehen.­­ Spenden des Königs. Der Monarch hat für die griecisg-orientalisch-rumänisge Kirchenge­­meinde zu Tirnova und für die griechisch-katho­­lische Kirche zu Gainar je 200 fl., ferner für die reformirten Kirchen zu@äloja und zu Hu­ 0.6 je 100 fl. aus Allerhöchster Privat-Chatouille anzumweifen geruht. O Die Adresse Iurer Majestät der Kö­­nigin. Aus Wien meldet man uns unterm 12. d. Die hohe Landesmutter begibt sich am 26. d., be­gleitet vom Obersthofmeister Baron Nopcsa und der Hofdame von Mailath, zu vier bis fünf­­wöchentlichem Aufenthalte nach Amsterdam. Hoftontroler Singer geht ihen am­ 19. dahin, um entsprechende Vorbereitungen dort und im Ba» destre Zandvost zu treffen. Nach Beendigung der Masjagekur reift ihre Majestät zu mehr­ wögentligem­­ Aufenthalte nach Heidelberg, wo gleichzeitig Erzherzogin Marie Balerie von Wien dort eintrifft, um fortan bei Suhrer Majestät zu weilen und sie dann nach Münz­en, Bofsenpfoffen in Feldaffing zu begleiten.­­ Der ungarische Handelsminister Draste einen ©eregentwurf ein, wodurch die Regierung erm­utigt werden sol, für die bevorstehende Bu­­dapester allgemeine Landesausstellung einen weiteren V Borihuß von 600.000 fl. zu gewähren. Dieser Borzhuß sol seinerzeit aus dem Ertrage der Ausstellung getilgt w­erden , wenn si dies als unmöglich herausstellen sollte, wird zur Behebung des fehlenden Betrages dem Reichstage eine spezi­­elle Borlane unterbreitet werden. O Rontre-Admiral (Generalmajor) Jo­­hann Zauer von Budahegy F. Ju­ziume starb am 12. d., in Folge Schlagfluges, der ge­­nannte, verdienstoellef. f. Rontre-Admiral. General dr. Bauer hat sich erst vor wenigen Veonaten aus dem aktiven Dienst zurückgezogen und wollte sich fortan den öffentlichen Angelegen­­heiten widmen. Er wurde in den yiumaner Stadtratbd gewählt und in den Kommunika­­tonsrath ernannt, an­­ dessen Konstituirung er noch vor wenigen Tagen t­eilnahm. Anläsli­cher Reife Sr. Majestät zur Eröffnung des Suez-Kanals kom­­mandirte er die Kater Yaht „Greif,” welche be­ fanntlich in Folge der anfaltenden stürmischen Wet­­ter vielen Gefahren ausgefegt war. Bauer war alte Mensch von seltener Liebenswürdigkeit und Novialität, stets heiter und guter. Dinge. O Sensationelles vom serdischen Hofe. Es wird zwar dasjenige, was wir weiter unten mitzutheilen haben, von der Wiener offiziösen Presse als eine „„loge Mystifikation“ bezei­­net, allein so ganz ohne Grundlage können Derlei Meldungen denn doch nicht sein. 8 Heißt nämlich, daß der junge f[erdbiige Thronfolger von so­­h­wacher Konstitution sei, daß die Aerzte an seiner Lebensfähigkeit zwei­­feln. Da nun, nach Ansicht der Aerzte, von Köni­­gin Natalie weitere Deszendenten uit ers­tartet werden können, so sei die Zukunft der Dy­­nastie Osrenopvid in Frage gestellt. Die Regierung in der Skupiatina will jonach eine jähr­­liche Dotation für die Königin Natalie bean­­tragen, und eine Trennung der Ehe erwirken. Der König Milan, beißt «8 weiter, wird dann eine zweite Ehe eingegen, und zwar eine solche, die ihn noch enger mit dem österr.-ungariigen Staate verbinden so, O Ein kriegerischer Erfolg der Engländer. Ein reines Pflaster auf die große Wunde, welche England dur die Ermordung Gordon ge­schlagen wurde, ist der­ Erfolg den die britischen Truppen unter General Searle am 11. Februar errungen haben. Die Positionen des yeinded m wur­­den genommen und zehn­­ Standarten erbeutet. Das­ Gefecht hat in der Nähe dr Dulla-Insel stattgefunden und macht die Straße nach Berber frei. Leider wurde dieser Erfolg wieder mit­ dem­ Leben zweier hoher Offiziere bezahlt. Oberstl­eute­­van Eyre und General Barie feldst lichen. Diese Mitstände sind es, welche unsere bis­herigen Vereinsleiter­ bewogen haben, auf ihre Ehren­­stellen zu refiquiren, und #6 steht, wie fon er­­wähnt, die baldige Auflösung des Vereines in seiner gegenwärtigen­orm bevor, nicht aber, um die Feuerwehr unmöglich zu machen, sondern um das ustitut­ durch Vereinfachung der Statuten und to­bt auf dem Plage. swermäßige Einrichtung derselben auf ‚eine sichere s)Die»Oedenbu­gee8eitung«ist nach jedee Richs stung hinuinabhän­gi,sie verschließt alsothieSparten .y»edekPolitile-nhl-«B.E«,noch solchen von der Ans Jsicht dep»P.T.«,denn gerade die verschiedenartigsten Mei­­stlingsäußerungen führen zur Stätung per Situation und Issuesetichtiguns sonst allzucaschgefällte eliktheilr. Jedenfalls aber sind m­­kinehk eingenomm­en fliege­­!»azisiene,als«fükzuerregt geschklevene Aitilel Das S«ch­im­pfen ist ein schlechte­ Anmut süe die Uebekren Zungen,die man beibtingem­ischte und je anstandss­voller eine iinenalistische Acheiguis so beweisteäitigen wird sie sein. E. M Ans den Komitaten. Zink­ersdorf, 12. Februar 1885. (Unsere Feuerwehr.) Den 2. Februar 1. %. hielt die hiesige Feuerwehr ihre übrige ordentliche Generals­versammliung ab, welche indessen in seineswege erfreul­er Weise endete. — Nachdem die laufene­den Geschäfte erledigt und der Stahresbericht er­­stattet war, aus welchem resultirte, daß der Verein, welcher übrigens schuldenfrei und bezüglich seiner Ausrüstung an­ Löschgeräc­en 2c. musterhaft zu nennen ist, über ein disponibles Kapital von 12fl. und einigen Kreuzen zu verfügen hat. «3 wurde an zur traurigen Gewißheit, daß für die nachte Zukunft eine halbwegs nahınhafte Einnahme nicht zu erhoffen ist. — Obigen all diese trüben Aus­­sichten auf die V­ersammlung einen unerfreulichen Eindruck ausübten, wäre den Theilnehmern dog nit alle Hoffnung auf die Erhaltung des schönes Institutes gesgwunden; — indessen unmittelbar nach Entgegennahme dieses Berichtes lief ein Schrei­­ben eines der h­ervorragendsten Mitglieder des Vereines ein, in welchen dasselbe unter Anschluß einer ansehnlichen Spende für­ den Verein die Mit­­theilung mache, dag­ er für das bisherige Vertraut­­en danke und seine Stelle als Zunktionär unwie­derrufli niederlege . Died bewog auch den V­ereinde­präses Herrn H. W. zu erklären, dag er im Ans­chlusse zur Abdankung seines Freundes sich verans­taßt fühle, seine Stelle als Präses ebenfall­ ni­e­derzulegen­. Diese beiden­ Erklärungen wirkten um= 10 überrafgender, als er in der V­ersammlung ver* lautete, daß. auc. der ab­wesende zweite Präses außerhalb der Bersammlung­ fi äußerte, daß­ er seine Funktion als abgelegt befragte.. — Diese Massendimission, welche im Laufe der V­ersamme­lung dur den Heron Präfes au eingehend bes gründet wurde, hatte eine Reine Griezung unter einigen ausübenden Mitgliedern hervorgerufen, in Folge deren fig der­ allgemein geachtete Feuerwehr« Kommandant Herr M. R. ebenfalls zu dimissios niren veranlagt fand; —, nachdem alles Zureden, die Herren zur Zurücknahme ihrer Abdanfung zu bewegen fragtlos war, wurde der Beschluß gefaßt, eine Ausschupfigung einzuberufen, die Britische Lage der Feuerwehr, sowie die einzuschlagende Richtung einer eingehenden Beratung zu unterziehen ; — das Ergebnis wird wahrsgeinlig die Einberufung einer Generalversammlung zum Zwecke der Auflös­­ung des Vereines sein.­­ Soviel steht fest, daß die bei uns­ in Ungarn üblichen Vereinsstatuten auf­ viel zu­ breite Basis gelegt sind; dem verhältnismäßig kleinen ande­ndenden Feuerwehrkörper ist eine zu große Menge von Vorständen und Beirätgen beigegeben . D­iese Verwaltungsart kann in Städten wohl seine Ber­­echtigung haben, für Landgemeinden aber durch­aus nit; was den städtigen­euerwehrmann aus dieser Verfassung der Statuten zum Vortheile­ges reiht, ist den Landfeuerwehren entscieden zum Nac­heile ; es­ ist den Landgemeinden dringend alle zuratßen, bei Errichtung von Feuerwehren die ein­­fahrten Laungen zu akzeptiren, der­ Kommandant mit seinem Chargenkörper solle nir allein in tech­­nischer Hinftut, sondern auch bezüglich der Ver»­waltung das Oberhaupt der ganzen Institution sein ; die Zivilverwaltung ist nit nur überflüssig, sondern auch zweclios, die Mitglieder derselben fühlen das selbst, sie stehen dem eigentlich au­s­übenden­euerwehrkörper, mit­ welchem sie nit mitleben, ferne ; ihre Dignität wird ihnen zur­ Last; sein Institut, und wenn es über Wohl und Wehe eines ganzen Distriktes zu entspeiden oder über Millionen zu verfügen hätte, dürfte eine größere Direktion6lsrperschaft aufweisen, als eine anspruche­­lose Landfeuerwehr ; — 15 bis 20 Zivilvorstände Tauger den zehm­igen Chargen, welche auch nicht minder zahlreich sind, also zirta über 30 Dispo­­nenten verfügen über die Thätigkeit, und das Ber­­einsleben einer Mannschaft von zirka 30 DI8 40 Mann! At es nicht einleuchtend, daß Birk ein ‚großes Mißverhältnis ist? Dann no bie Kompli­ ‚zirtheit der Gebahrung, die vwielartigen Sigungen und Versammlungen 2c. i eh

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