Oedenburger Zeitung, 1920. Januar (Jahrgang 52, nr. 1-25)

1920-01-14 / nr. 10

Voch­isches Fagblatt Mitttwoch, 14. Jan­ıar 1920, B Zweiundfünfzigster Jahrgang. I« Bezugspreise: Gür den Monat 10.— Kramt Aufteilung durch Boten oder Post. 2 Einzeigen werden laut Tarif berechnet. Einzelpreis: 50 Seiter. Nr. 10. Verantwortlicher Schriftleiter : Dr. Stefan YPälerich Frivatfernruf: Wr. 191. Scriftleitung und Verwaltung : Dedenburg, Denkplab Wr. 56. Fernenf: Schriftleitung: 25. Verwaltung: 19. Ueberreichung des Friedensvertrages :­­ Donnerstag. Paris, 13.Januar.Wie ein Funkspruch aus Paris besagt,wird der Friedens­­vertrag der ungarischen Friedensdelegation bereits am Donnerstag überreicht werden. Frankreichs Sympathie für Ungarn. Paris, 13. Januar. „Liberte“ befaßt fs in einem längeren Artikel mit der BVerson Apponyis und meist auf seine großen staatsmännischen Kenntnisse­ und Fähigkeiten Hin, die ihn berufen machen, die ungarische Nation beim Friedensschlufe würdig zu vertreten. Das Blatt betomt die großen Verluste, die Ungarn dur den Friedensvertrag erleiden wird, gibt aber auch gleichzeitig der Hoffnung Augsbrud, daß das von der bolschemwistlichen Herrschaft erlöste Ungarn mit allen seinen Nachbarn un ‚Frieden wird leben wollen. I­n diesem alle wird es der Sympathie Frankreichs, die sich Heute schon zu äußern beginnt, wohltätig teilhaftig werden. · Die rumänische Antwortnote. —­ Budapest, 13. Januar. Die rumänische Antwortnote auf die Note der Entente soi, wie verlautet, für Ungarn Hinsichtlich der Wiedergutmachungsforderungen Der Entente günstig lauten, so daß auf die Vergütung eines gewissen Teiles vom Riesen- Schaden während der rumänischen Belegung mit Recht zu Hoffen ist. Die Verhandlungen der Kleinlandwirte­ und der christlich-nationalen Vereinigungspartei. Budapest, 13. Januar. Die bereits seit längerer Zeit andauernden Verhand­­lungen zwischen der leinlandwirtepartei und der Partei der cristlichnationalen Ver­­einigung führten nun emdli) zu dem Ergebnis, daß über 88 Wahlbezirke ein Ab-­kommen erzielt werden konnte, während in den übrigen der Wahlagitation freie Bahn­­ gelassen wurde. Tschechische Agitation gegen die ungarische Triedensdelegation. Paris, 13. Januar. Das Bressebureau der tschechischen Delegation in Paris entfaltet in gehäffiger Weise eine unermüdliche Tätigkeit, um in französischen offi­­ziellen Kreisen, mit Hinweis auf die Gefährlichkeit der jenigen ungarischen Regierung für die Nachbarländer, gegen Ungarn Stimmung zu machen. Bei ihrer Propaganda schiesen sie England in dem Vordergrund, indem sie die Behauptung aufstellen, daß England, um den französischen Interessen auf dem weiteren Balkan zu s­chaden, Ungarn vollständig in seine Butenessensphäre zu ziehen trachte. Auch in der bevor­­stehenden­­ Königswahl in Ungarn erblichen die Tschechen eine große Gefahr für ihre Selbständigkeit und stellen daher an die Ententemächte die Forderung nach gemeilten Garantien, die Machtbefugnis des zu wählenden Herrschers betreffend. Endlich! Wir warteten zwar auf diesen Tag, auf diese Zeit schon seit Jahren, die ung endlos drünkten, eigentlich jedoch ist es nur ein gutes Jahr her, daß wir auf eine Art von 7urieden zu hoffen magten. Wir hatten­ auch das Hoffen auf einen Ausweg aus diesem Weltenumbildungs­­chaos schon fast aufgegeben und als wir es wiederfanden, da Hatte es für uns seinen Wert mehr. Wir können die weich und unent­­schlossen machende Hoffnung,die nur eine Hemmung der Schaffensfreudigkeit im harten Ringen ums Dasein ist,wirklich nicht mehr brauchen.Denn in dieser Hinsicht begrüßen wir,wenn auch ver­­mmtlich einem bitteren Lose­ zugedacht,den Tag, der und die Augen öffnet, der ung, nicht mehr als Senter des eigenen Schic­­sals, aus fremder Hand das Urteil bringt, die Gewißheit, die Erlösung aus diesem qualvollen, rastlosen, unsteten Hin und Der sch wanfen. Und wenn wir und die Frage auf­­werfen, warum denn die vielleicht Harte Gemeißheit dem qualvollen Zustande der Ungemißheit vorzuziehen sei, so gibt es nur eine Antwort: weil wir dann endlich wissen, woran wir sind, weil dann ein jeder das jeinige zur allgemeinen Arbeit beitragen kann, weil dann ein jeder das zu verfolgende und Erfolg versprechende Bier vor sich sieht und danach sein Leben einrichtet. Und wenn dann der Ruf an alle­­ er­­geht: „Leutl, ihr seht wie wir stehen, was wir haben, wo getan werden kann, paden wir fest und herzhaft die Arbeit an und verschönn, verbessern, bereichern wir und da Leben an an kulturellen Werten!" — dann wird ein einziger NRuch durch­ die Massen gehen und die Friedens­­arbeit, da ehrliche, stramme, anständige Arbeiten wieder beginnen. Bis dahin freilich werden noch Mo­­nate vergehen, doch nicht mehr in Une­gemeißheit, nicht mehr im Braudern, im Zagen und tatenlosem Bangen, sondern im Gefühl des endlich gefundenen Weges zum Briechen. Und wenn wir diese, wenn auch harte Friedensgewißheit gegen weitere, unftäte Reklam-Kotzen als Bett-, Wagen- u. Pferde-Decken. Gustav Schöll’s Nacht. Atza Banfs Teppich-, Vorhang- und Kotzen-Niederlage Oldenburg, Grabenrunde Dr.109, N TREE RN m

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