Oedenburger Zeitung, 1920. November (Jahrgang 52, nr. 251-274)

1920-11-25 / nr. 270

« -?-s".««­­. BERNER s« »We«sess-tegees»"Ws-Æk»27kk TRIER: FREE BEER ET RER SEHERGERT "««1-·JI:-!T.« AR r au­f Sei-tse2.—9dr.270. kz(gtessW---eeenac«aun. ists-TITANIA Miseksettåscx .HBB.L­ondon,24.,Nov.Kronprinz Rnbprecht von Bayern äußerte sich zu rings­ertreter des,,D­ i­ lyExpreß«»,er wü­nsche keinerlei Bewegungd je einen neuen Bürgerkrieg entfachen könnte. Wenn in­ Bayern die Monarchie proklamiert wurde, so wwürde Dietl sofort in den anderen Teilen Deutschlands Unruhen hervorrufen. Er lehne eine Trennung Bayerns auch dann ab, wenn eine Vergrößerung Bayerns dabei herausformen­­­ürde. Auf die Trage, wie das neue Deutschland aussehen würde, erklärte der Kronprinz, das Set Schwer zu jagen. Vieleicht werde er eine Föderation­ von einem­ halben Dugend -König getegen sein. Set sei Deutschland zu sehr zentrali­­siert. Er sei an dafür, das deutsche Heer aufzulesen, weil er zu kostspielig sei und dafür eine Miliz nach Schweizer Muster­n einzurichten. Eine Miliz sei für niem­and eine Bedrohung. Deutigland sei auch gar­ nicht imstande, einen neunen Krieg zu führen. Der Kronprinz ist bereit, den Frieden von Dorfallee an als Grundlage, für ein­­ monarchistisches Deutschland anzuerkennen. Deutsc­hland müsse ihm vergegenwärtigen, daß seine Kolonien, seine Schiffe und sein Außenhandel verloren seien. Nur der Handel könne wieder zurückgewonnen wer­­den, aber dazu wird Englands Hilfe­ ge­brandt: Schließlich erklärte der Kronprinz noch, er w­erde auf seinen Fall die Präsi­­dentschaft der bayrischen Republik­ans­nehmen, da er nicht den Beispiele Napol­leons I. folgen wolle. Die Erkrankung der Deutschen Exrreiferin. (Orachtbericht der „Oedenburger Zeitung“,­ NB. Amsterdam, 24 Nov. Wie die Blätter aus Dosen melden, it das Befinden der vormaligen Deutigen Rui­­ferin besorgniserregend. Prinz Eitel Friedric ist bereits aus Deutschland in Doorn eingetroffen. Die Täter des­­ Erlasserpaares wird erwartet. ? Gegen die dritte Internationale, (Diahtbericht der „Oedenburger Zeitung”. SB. Prag, 4. Nov. - Bon 430 so­zialdemokratischen O­rganisationen "im Gebiete von Kladno Haben si der „Barodni Politife“ zufolge Für die Dritte Internationale nur 122 ausge­­sprochen. . «II Internationaler Gewerkschafts­­kom­test London,23.No«v.Der internatio­­­ale Gewerkschaftskongreß wurde­ heute eirter­ Teilnahme von Hunderten von Dele­­gierten,darunter aus Deutschland,Deutsch­­österreich und Ungarn,eröffnet.Derskork­greß wird sich mit den Fragen der Wech­­selkurse,der Verteilung der Rohstoffe für­­­ die Industrie,der Sozialisierung der Pros duk­ionsmittel und der Gewerkschaftsbe­­­­­wegung beschäftigen. Oedenburger Zeitung Donnerstag, 35. November 1920. ” EEE m. =: er uns troß aller Grenzigranten durc­h Tkerpräsident nach London begeben, wo Oesterreichs R­egierungsprogramm.­ (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) NB. Wien, 24. Nov. Gestern um 3 Uhr nachmittags entwickelte namens der neuen Regierung der mit dem VVorz­eig im Kabinette betraute Bundeskanz­­ler Dr. Michael Mayr das Regie­­rungsprogramm.. Das Haus und Die Galerien, auf denen man­ auch viele Mitglieder der auswärtigen Millionen erblichte, waren sehr guf beiuht und­ hörten mit sichtlichem Interesse die Aus­­führungen des Nehmers an. Dieser führte aus: Die Rede des Bundestanglers.­­ Die Regierung erblicht ihre Haupt­­ausgabe in­ der­ wirtschaftlichen Arbeit " und wird ihr besonderes Augenmerk der Ernährung der Bevölkerung und der Geldentwertung zuwenden. Weiters wird sie die nur die derzeitige Verwas­­sung no ungelösten Fragen einer bal­­digen Lösung zuführen und auf dem Gebiete der Industrie sowie Der Land­­wirtschaft alles tun, um die Hebung der Produktion zu fördern. Oesterreichs Ernährungslage­rt Derzeit durch man­­nigfache Umstände sehr ungünstig. Doch ist Dieser Zustand nur vorübergehend, schon deswegen, weil die inländische Getreideaufbringung befriedigend it und täglich besser wird. Ankerbem ist amerikanisches­ Getreide im Anrollen, woii­ England zur V­ertreitung der Srad­tgebühren Kredite in Aussicht ge­­stellt hat. Eine Erhöhung des Brot­­s verles­st Dermalen nit in Aussicht genommen. Auch der Trage der­­ Wie­­derherstellung der nötigen Wirtschafs­­freiheit wird Die Neugierung näher tre­­ten. — Auf den Gebiete der Staatsfinanzen wird die Regierung einen Sanierungs­plan ausarbeiten und insbesondere die Ausgaben zu vermindern tragen. Fer­­ner wird­ sie Die­ bereits beschlossenen Steuergesetze und die Vermögensabgabe Durchführen. Auch eine Erhöhung der­­ Güenineife wird nit zu vermeiden sein. — Die Elektrifizierung der Eisenbah­­nen wird energisch fortgelegt werden. Auf dem Gebiete der Handelspolitik wird getragtet werden, weitere MWirt­­schaftsübereinkommen mit dem Aus- Lande abzuschließen, wobei Das bisherige System der Kompensationsverträge in ein solches Des möglichst ungehinderten RN­R überg­eleitet werden soll. Die Stadt Wien soll­­ eine interna­­tionale Handelsstadt werden, zu wel­­chem JZwede u. a. Die Errichtung einer Wiener Meile geplant it. Auch eine bessere Kohlenversorgung soll der In­­dustrie wieder auf Die Beine helfen. . Große Aufgaben harren auf sozialem Gebiete, insbesondere zugunsten der Kriegswitwen und ABailen, ferner der Jugendfürsorge und der unerträglichen Mahnung sagt. Eine zeitgemäße Schulreform ist not­­wendig, jedoch unter Schonung der reli­­giösenn Gefühle des Kindes und der Be­­völkerung,. « Aus dems Gebiete des St­rassgesietzes ist­ dessen möglichste Angsteischung ans dst St­rassgesetzwesen dies Deutsschen Reiches vorgesehen. "Das Hpolitische Biagramm der Res — Gutes Verhältnis zur gierung­ afen Staaten. Die Sozialdenstraten Findigen ‚Scherfe Ophosition an. ·­­ NkachDt·M»ayr-sp«r­ad­)namens­»der­ Sozialdemokraten Dr. Rennen der die Erklärung abga­b, dak seine Partei vom größten Militranten gegen die neue Regierung erfüllt sei. Er kündigte an, daß die Sozialdemokraten der­­ Regie­­rung Scharf oppositionell­­ gegenüber stehen wewen. "­­Nach D­r.Renners spr­achnametis der Gro­ßdeutschen"Vo­lksp­artei·Ab­g­eor­d­­neter Dr. Dinghofer, der betonte, 208 ji seine Partei Der neuen Regie­­rung gegenüber vollkommen freie Hand vorbehalte und von Fall zu Salz schlüffie werden wide, ob sie Dieselbe un­ter­­fügen künne oder nicht. Gall aber würde sich seine Partei zu einen einseitigen­­­artei- oder Alaffen­­herrschaft hergeben. Nicht Partei und Klaffenherrschaft wolle seine Partei unterfrügen,­ sondern nur eine Volitis im I­nteresse aller ehrlich Schaffenden, im Interesse den Boltsgemeinschaft. Schließlich­ sprachen noch die Abge­­ordneten Seidl, Dr. Seipel und Doktor Bauer, Dr. Seipel als Sprecher Der Christlichjozialen versicherte Der Regie­­rung Die getreue Gefolgschaft der Christ-­lichsozialen Partei zu. Hierauf wurde Die ohne besonderen Zwischenfall verlaufene Sigung ge­­­schlossen.­­ Was Die politischen Aufgaben Des Kabinettes betrifft, möglichst gutes Einvernehmen mit allen Staaten, vor allem aber mit dem Deutschen. Bruderstante, mit dem wir so wollen wir ein­ gemeinsemes Blut, gemeinsame Sprache |er am 28. November ‚eintweffeln und nur und gemeinsame Kultur verbunden ! Lloyd George über diese Stage Beipre­­fühlen. Die royale Einhaltung der uns im Friedensvertrag von St. Germain anf­­erlegten Verpflichtungen wird si Die KRenterung angelegen sein Tassen, ebenso erwartet sie aber, Da auch Die Alliier­­­ten ihre in diesem Friedensvertrage gemachten Zugeständnissen einhalten. Mit einem Appell zur Mitarbeit an diesem Kreom­i ötop Der Bun­d oestanzler seine Alslihrungen, die von seinen Barteigenossen mit lebhaften Beifall aufgenomen wurden.­­­­ i Auf feinen " . II Bie griechische Köninsfenge. (Beagtberiet der „Dedemburger Zeitung”. Nom, 3. Nov. Die green­e Prinzen Andreas und Christopherden von Rom nach Athen abgereist. des ehemaligen Königs Konstantin, sind: si: . EB. Wien, 24. Nov. Die „Wie­­ner Allgemeine Zeitung“ berichtet aus Genf: Der griechische Gesandte in Paris dementiert Die Nachricht, das bei den­­ Kundgebungen für die Nachfehr König K­onstantins auch das Bild Kaiser Wil­­helms herumgetragen wurde. SB. London, 24 Nov. Die Hal­tung Englands und vankreichs im der­­ oriechtichen Frage ist noch nicht gemein­­sam beschlossen worden. Nun wird von Paris aus angestrebt, Die bestehenden Differenzen auszugleichen. Zu diesem Zweckk wird sich,der­ franzeitige Mini- hungen pflegen wird.­­ F­­ | I | zDAMznnzin geg­en den italienischs jügifiam­inen Bertran. (Brachtbericht der „Dedenburger Zeitung”) e­­NB Mailand, 23. Nev. „Cora­­ tiere della Sera“ meldet, daß der Rome Imandant von Fiume eine Erffatum abgegeben hat, in der bestätigt wird, ‚daR die Regentschaft Den Vertrag von ‚Reporle nicht zur Kenntnis nehme und ‘si darauf bei­äufen werde, au­­f alle nötigen Maßnahmen zu treffen, um die politische und ' territoriale Integrität ‚von Stimme zu erhalten. I % ‘ NB. Paris, 3. Nov. Minifter­­ '­präsident Xeygues hatte gestern eine längere Unterredung mit dem italieni­­schen Botschafter in Paris über Die I griechschee Frage & it be­­kannt, Daß Italien dem gestürzten griec­h Hilden Ministerpräsidenten feindlich ge­­­­genübersteht. e . 68. Belgrad, 4. Now. Nach Meldungen der Blätter hat Minister­­­präsident Trumbi­sch seine Demis­­ion gegeben, weil er nach Lösung der Moriafrage Terme Million für beendet ,betrachtet.­­ AB Had­drad verboten. Riche erinert Liebe, O­riginalroman von 8. Bourihs-Brahler, (42. Fortlegung.) Lorhen und Bärbijen sticken laute Rufe des Entzüdens­­ aus. Jedes der Etuis enthielt einen fostbaren Ring. Der Bärlchens zeigte einen schönen, gro­­ßen Saphir, umgeben von einem Kranz von Brillanten, und der Lorhens war das getreue Duplikat, nur statt des Saphirs mit einem Smaragd geziert. Die Ringe waren wundervoll gearbeitet und die Steine vom­ edelsten Schliff und­­ Feu­er. . Ganz außer sich vor Entrückten steckten d­ie Sch­western die Ni­nsgessofsortiansdise woshligsepfle­gten weißen Hände und be­­trachteten d­en neuen Schmuck mit str­ah­­­len­den M«i­enen. Die Hofrätin nahm ihre Lorgnette und, nachdem auch sie sie von der Kost­­barkeit der Geschenfe überzeugt hatte,­­­ccien auch sie sehr zufrieden zu sein. Die Schwestern umarmten Fee und versicherten immer wieder, daß es rei­­zen von ihr sei, an sie gedacht zu haben; sie beteuerten, Daß Die Ringe ihre kost­­bersten Schmucktüde seien, die sie hoch in Ehren halten würden. Hans sei ein „reizender Mensch“, dem sie noch persön­­lic ihren Dank abstatten­ würden. Aller Groll über die plögliche Ver­­abschiedung bei dem Empfang des jun­­gen Baares war nun verflogen. Die Hofrätin wie ihre Gnadensonne wieder leuchten über Yee, und als Diese sie ver­­abschiedete, wurde sie fast totgedrüht und totgeschwakt. ee atmete auf, als sie das hinter ih­­atte und wieder allein war. Es kam ihr wieder zu Bewußtsein, dah zwi­­schen ihr und ihren Verwandten nicht Das Teileste Verständnis möglich war. So fremd, waren sie in ihrem innersten Denken und Fühlen, als sprächen sie eine ganz andere Sprache, als sie selbst­ aus ihr geworden wäre, wenn Hans Ritter an jenem Abend nicht plöglic wie ein Helfer in der Not erschienen wäre, wenn er nicht um ihre Hand ange­­halten hätte. Sie schauerte zusammen. Bei ihren Verwandten hätte sie nicht bleiben wollen und können, nachdem ihr die Hoffnung genommen war, Harry Lprits Frau zu werden. Sie hätte h­in­­ausgehen müssen in die Welt, in den­­ Kampf ums Derein, um sich ihr Brot, zu verdienen. Von den Zinsen ihres kleinen Vermögens hätte sie nicht leben­­ fönnen, au bei den bescheidensten An­­­sprüchen nicht. Obwohl sie ein mutiges­­ Geschöpf­ war und si nicht getreut ha­­ben würde, ihre jungen Kräfte zu er­­­proben, so mußte sie jie Doch jagen, da& Sie mußte daran denken, was wohl­, in abhängiger Stellung taujfend Bitter­­feiten, auf sie gewartet hätten. Wie gut war es nun Statt­dessen für­ sie geworden, wie besc­hüßt und be­­hütet lebte sie in ihres Gatten Haus. Und wie unendlich zart und gütig sorgte er für ihr Wohl, für ihre Ruhe, ihren Frieden. Warum nur? Warum tat er das alles? Was konnte sie ihm sein, was war sie ihm? Eine elegante Repräsen­­tantin seines Hauses — ein Schmuctod desselben — nicht viel mehr als die Haushälterin, die er nun entlassen konnte, und die sie ihm kaum ganz er­­regen­ konnte. Mas sonst noch? ‚So fragte­te ich unruhig. Und ein heiger Wunsch stieg in ihr auf, ihm mehr sein zu­ dürfen, ihm notwendig, und un­­entbehrlich zu werden zu seinem Leben. .. 9% Haute angenommen, betrachtete sie sie mit scharfen, fritishen Augen im Spiegel. Ja — sie war schön — schöner vielleicht als je zuvor.­ In vielen Män­­neraugen hatte sie es­ aufflammen sehen wie Bewunderung und heißes Begehren. Sollte Hans Ritter ganz unempfänglic­­h sein gegen den Zauber, den eine schöne Statt auszustrahlen perman? Sie schlug plöglich die Hände vor das erglühende Gesicht. Wohin verirrten ji ihre Gedanken? Wie meis dser Flucht vor sechselbsttmat­­­ie von dem Spiegel zurück. . Fee war Friau Halliers gelieshrige Schülerin gewon den Si­e w­ar sei frsigi be­­müht, der alten Dame in den wenigen Moden alles abzulauschen, was sie not­­wendig willen mußte. Und es gelang ihr vortrefflich, «sich Aurechtzu finden, hatte sie Do Schon im Laufe ihres Va­­ters einem großen Haushalt vorstehen m­üssen.­­ Sie war jedensfalls froh,diaßeg Ar­­­beit für sie gab. Daran fehlte es nit, trog der gutgeschulten Dienerschaft. Hans Ritter mußte in seiner gesellschaft­­lichen Stellung viel Gesellshaften geben und er freute si Darauf, daß, seine schöne, junge­rau nun die Honneurs machen würde. Man würde ihn benei­­den . Welcher Mann läßt sich nicht gern um eine schöne, bezaubernde Frau bes­neiden? Bei der ersten großen Fettlichkeit in seinem Hause nach seiner Verheiratung war Frau Haller noch anwesend und half Leo Alles aufs beste ordnen. Als diess Dann in einer wundervollen Toi­­lette an ihres Gatten Seite die Gäste empfing, als aller Augen wie bezaubert an ihr Hingen, da fühlte ich Hans Ritter stolz wie ein König. Er selbst war aber Lees glühendster Bewunderer.. Es war für ihn ein edler Genuß, seine Frau in Ihönen, eleganten Toiletten zu sehen, die ihrer Schönheit erst den rechten­­ Rahmen gaben. ——_ c Horkfegung folgt­ « . 12.K­ap­ite­l. Ein neuer Bubenstreich der Legionäre. Brag, 23. Nov. Den Blättern zur ‚folge entstand in Döbern bei Böhmisch­­-Reipa beim Kirchweihfeste eine Nauferei ‚z­wischen Legionären und der einheimischen­­ Bevölkerung. Die Legionäre halten sich ang­leichstadt Hilfe und gingen sodannı­­ ‚mit dem­ Bajonett vor, wobei einige Per­­­sonen schwer­ verwundet wurden. Die­­ Legionäre nahmen die Leiter des Bundes der Landwirte, den Gemeindevorsteher und den Gemeinderat ull Getjeln nach Neich­­­stadt mit, ·

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