Pester Lloyd, Januar 1854 (Jahrgang 1, nr. 1-26)

1854-01-22 / nr. 19

Wicht­lich auf die hiesigengrandcløzuflände im Jahrt 1853. (Fortsetzung.) Weinproduktion und Weinhandel Nachdem wir die im letzten Jahrgange hervorgetretenen,wech­­selhaften Konjunkturen mehrerer der wichtigsten Erzeugnisse Un­­­garns,als:Schafwolle,Getreide,Rübsamen und Rüböl mit der­ möglichsten Bezeichnung der Mengenverhältnisse,der diesjährige­n Qualitäten.einer Rückschau­ unterzogen­,kommt nun auch die Reihe an eines der allerwichtigsten Produkte dieses Landes,als den Weinz dem am stiefmütterlichsten bedachten Theile unseren­ Bodenerzeug­­nisse.Unser Von der Natur sp recht eigentlich zum Weinbau aus­­gestattetes Land beweist,wie wenig die Geschenke der Natur nü­­tzen,wenn der menschliche Geist sie nicht auszubeuten versteht.Wie gering geschätzt und arm an Geldertrag sind hier die langen­ Stre­­cken üppiger Weingärten,im Vergleiche zu den Ufern des Rheins, der Mosel und selbst des Neckars zwelche Mühe und­mst wird dort auf jeden Fuß breit Weinlandes verwendet,um das kostbare Produkt zu mehren,von dem eine Flasche oft so Viel Werth hat, als bei uns ein Eimer.Wenn es bei uns so ganz anders,soviel schlimmer,so trifft der Vorwurf die Produktion wie den Handel, die erstere,weil sie in Kultur­ und Veredlun­g zurü­ckbleibt,und den letztern,weil er nicht bemü­ht ist,neue Absatzwege aufzusuchen, um seiner Waare vortheilhafte Märkte zu eröffn­en­.Hier wie n ir­­gend gibt es sich kund,wie mächtig der Handel auf den Werth und auf die Verwerthung der Erzeugnisseinflusst,—und haben in Ungarn mit wenigen Ausnahmen die Weinpflanzer bisherimn so werthvolles Produkt beinahe völlig vernachläßigt,so fällt die Schuld auf den Weinhandel,der es ganz an jener Energie fehlen läßt, welche in diesem Lande dem Verkehr in­ Feldfrüchten,in Rü­bs und Rü­böl,in Schafwolle und in früheren Zeiten im Taback zu Theil wird,und dadurch der Erzeugung in Gifle und in Ausdehnung die wichtigste Unterftügung verleiht.­­ Ganz richtig bezeichnete unser Referent für Getreide den Handel desselben für Ungarn als unentbehrlich und ungemein näglich, weil er die massenhaft erzeugten Duantitäten über die Grenzen des Landes verführt, und also den Austausch der Wert­e für Indar­­trieproposte ermöglicht. Wie steht es aber mit dem Weinhandel in Ungarn? Er geht zum großen, ja zum größten Theile so zu sagen son Hand zu Mund! Pest, Heves, Baranya, Zala, Somogy, Tolna , Bihar, Borsod, Zemplin, Arad, Werfches, wie siel erzeu­­gen diese weinreichen Komitate? wie viel aber überschreitet davon die Marken des Landes ? Indem wir eine Rundschau vor Handelsbewegungen im ver­­floffenen Jahrgange hiemit liefern, finden wir nur wenige hervor­­ragende Batta (die Konstituirung des Weinhalle-Bereing gehört dem laufenden Sabre an) die einer wesentlichen Erwähnung ver­­dienen. Es ist das Resultat einer überseeischen Weinsendung, die unser würdiger Mitbürger, Hr. Franz A. v. Salics, vor längerer Zeit vorgenommen, und die das höchst erfreuliche Ergebnis var­­stelle, daß der zweimal von Ocean pasfirte Wein, rother und unwei­­ter Sorte, aus den verschiedensten Gebirgen, herstammend, dur die nachträgliche zweckmäßige hierartige Behanp­­lung (er Wein warb nach Amerika verschidt und durch das gehlen einer entsprechenden Agentie allport, wieder über Triest zu­­rügfgefchrt) zu einer wahren Perle des Weines geworden ist. Kenner stellen den Werth v dieses zum Theil noch jet in ven Kel­­lern der benannten Weingroßhandlung vorhandenen Weines, doch über viele ausländische sehr theuer bezahlte Weine. Beweis in Aufmunterung, ja offenbare Hindeutung, den Abfab­­weg nach Amerika aufzusuchen, zu verfolgen und zu pflegen. Bor kurzer Zeit erging von Seiten des hohen Ministeriums an die hiesige Handels- und Gewerbekammer eine höchst pringende Auf­forderung, derartige Ex­peditinen ins Leben zu rufen. Wir wer­den hoffentlich in den Staat gefeßt werden, das betreffende Aften­­ftnd unterm gefehästen Lefeweise in extenso mittheilen zu können. Umfaffendere, sehr weit abgedehnte, viel näher gelegene Ab­laswege, waren Italien, Jitten und Friaul, die masfenhafte An­­läufe vorzüglich rother Wein machten. Allerdings war es diesmal nur die dort vorgenommene Staubenkrankheit, welche dem ungari­­schen Weine eine vielfache Annahme verschaffte. Leider hat man bei diesen Käufen die Wohlseiheit höher angeschlagen, als die vielen werthvollen Eigenschaften unserer Weine. Italien bestimmte dem ungarischen Wein einen sehr schlechten Preis, — vergaß daran, pafgracht und Spesen vom schlechten wie som guten Weine gleichmäßg bezahlt wird, und da man für einen Preis von 7 fl. incl. Faß fir einen ungar. Eimer mit Recht nur wenig prätendiren kann — va überdieß wie es in allen Handels­­zweigen mitunter vorsümmt Einzelne es nicht verschmäheten, durch Färbung und andere ähnlice Mittel schlechte Weine unverständ­i­gen Käufern in die Hand zu bringen, so konnte auch diese Gele­­genheit nicht ganz das gem­ischte höcít wichtige Resultat eines sichern dauernden Ablagweges erwerben. Erfreulich jedoch bleibt es, daß ein sehr großer Theil der nach Italien verfehteten Weine, für welche günstigere Preise bewilligt worden sind, dort die beste Aufnahme fand. Beweis dafir ist, daß die Franzosen und Italie­­ner in der Gegend von Szegfard und an anderen Orten ihre Ein­­käufe bei den Erzeugern auch in diesem Winter fortlegen, daß so­­live Weinhändler bedeutende Aufträge für Diese Länder erhielten, und daß diejenigen, die seit dem Eintritt der Sollermäßigung nach Rußland, Polen und in Die Deutschen Vereinsstaaten nicht unbe­­deutende Sendungen gemacht haben, fest auch mit ihren Borraz­zhen das fünliche Europa bewhiden. Da die Traubenkrankheit in Frankreich und Italien jederfalls für einen längern Zeitraum ei­­nen Mangel in der Produktion erwarten läßt, so dürften jene Yän­­­der noch längere Zeit ihren Markt unseren Weinen offen halten. Möge nun der Handel seinen Plan auf eine würdige Weise eins nehmen, und er kann eines glänzen­den Erfolges gewiß sein. Wir können nicht unterlassen, einen andern und sehr wichtig erscheinen­­den Moment zu erwähnen, Sefsen Beachtung wir unseren Landst leuten warm empfehlen. Mit banger Besorgniß nämlich sahen die Weinpflanzer im Dfner Gebirge ver­legten je entgegen. Das falte nasse Frühjahr und die sehr spät eingetretene Reife fehlen jede Erwartung einer günstigen Lese zu vernichten. Die anhaltend warme trockene Wit­­terung, die in der Hälfte des Monats Juli sich einstellte, brachte neue Hoffnung und ermuthigte die Pflanzer. Sachverständige in­­telligente Befiger von Weingärten im Dfner Gebirge, durch diese günstigere Gestaltung ermuthigt, stellten an den Gemeinderath in Ofen die dringende Bitte, die Lesezeit um 10 bis 14 Tage dort später beginnen zu lassen, damit die Traube zu höherer und bei fes­ter Reife gelange, und durch das geringe Opfer einer etwas ver­­minderten Quantität die bessere Qualität des Weines zu erzielen. Trot­zes einleuchtenden Bartheils dieser Maßregel wollte sich die Mehrheit der Erzeuger damit nicht befreun­den und die Güte der Erzeugnisse litt wesentlich durch das Verrem­en ihrer besten Inter­­essen. Möchten doch Produzenten und Handel ihre Aufgabe besser verstehen, und in der Produk­tion des schimmernden Golneg Der Nebe ein nahe liegendes Kalifornien erkennen. Freuen soll es ung, im vor­nächstjährigen Nachsc­au ver Hand­­elsbewegungen in Ungarn den Resultaten der zu bildenden Wein­­halle ein weichliches Lob spenden zu können. Hoffentlich­ werden die unerquidlichen Erfahrungen einer früheren ähnlichen Unterneh­­mung den rüstigen Leitern der jetigen zur Lehre und Warnung dienen, damit sie nicht an jene Klippen anstoßen , die so viel­lem Guten und Schönen in unserem Vaterlande Untergang und Vernichtung brachten. — Bei aller Mühe war es uns unmöglich, eine ziffernmäßige Dar­­stellung der Bewegung des Weinhangeld zusammenzustellen ; bie jest fehlen alle Daten, doch hoffen wir Durch fortgelegte Forschung auch hierin das bisherige Dunkel aufzuklären. Paris, 15. Jänner. Von einer Entscheidung aus Petersburg über die von Wien aus dahin übermachten und von der Pforte bes­reits gebilligten Vorschläge der vier Mächte hängt fest die Lösung der Frage ab: ob die Erhaltung des Friedens noch möglich, oder ob der Krieg zu erwarten ist? Wie aber auch diese Lösung aus­­falle, so ist es unzweifelhaft, daß für die Zukunft Europas die Er­­haltung der Eintracht zwischen den Mächten, welche das Wiener Protokoll vom 5. Dezember unterzeichnet haben, von der größten Wichtigkeit ist. Im Fall, was Rußland an den zu eröffnenden Un­­terhandlungen Theil nehmen zu wollen erklärt, werden diese einen viel schnellern und leichtem­ Erfolg haben, wenn die vier, zwischen zwei streitenden Parteien intervenirenden Mächte einmüthig wie bisher so ransch retten. Meist aber ver Katfer­son Rußland die an ihn gelangten Vorschläge zurück (und das ist leider die wahrschein­­lichste Vorauslesung) , so wird die Anwendung der Waffenge­­walt, die alsdann unvermeidlich scheint, viel fürzer dauern, und mit viel geringeren Gefahren verknüpft sein, wenn Rusßlands Ifü­­h­rung dem übrigen Europa gegenüber, dieselbe bleibt wie sie jet besteht.. Oesterreich und Preußen solten sich nicht weniger verz­iest fühlen als England und Frankreich, sobald sie die Neberzeus­gung gewonnen haben werden, daß alle ihre Bemühungen den Kai­ser Nikolaus zum Einhalten der gegen sie nicht minder als gegen die andern Mächte eingegangenen Verpflichtungen zu vermögen ers­­olglos geblieben sind. Da sie unmittelbare Nachbarn des übermäch­­tigen Rußlands sind, ist für sie die Gefahr am größten, wenn das Petersburger Kabinet die Verträge, die es früher durch elastische Interpretationen wirkungslos zu machen suchte , als durch den Kriegszustand aufgehoben ansehen kann. Zu diesen allgemeinen Betrachtungen gesellt sich, was Oesterreich betrifft, das große Ins teresse, welches es hat zu­ verhindern, daß Rußland sich, noch mehr als es ihm bisher gestattet war, an der untern Donau festlege. Eine mächtige Aufforderung wird ihm sogar, sobald der­ Rußlandg Schuld viel Erhaltung des Friedens als unmöglich erscheint, die ihm gebotene Gelegenheit zu bewüsen, um was was in früheren Jahren versäumt worden wieder gut zu machen und die Sulinas Mündungen der russischen Oberherrlichkeit zu entziehen. Welches Biel könnte der territorialen Ausdehnung Rußlands gefegt werden, wenn auch diesmal sein Plan seine Grenzen zu erweitern gelänge, und dann dagegen in einseitigen Bereicherungen, die es nur einer der vier Mächte geben würde, während es zwei verfollen bekämpfte, eine hinreichende Garantie gefunden werden? Auch die Handelsz­interessen nicht nur von Oesterreich und Preußen, sondern von ganz Deutschland sind bedroht, wenn das gegen das Ausland so ek­lusive russische Zollstrem erweiterte Dimensionen erhalten sollte. Sollten die beiden deutschen Mächte die Heberzeugung gewinnen, daß­ eine Demonstration von ihrer Seite, im Sinn der Schritte, die von Stankreich und England zu erwarten sind, von Kaiser Nikolaus ohne Zeitverlust bewegen könnte sich in Unterhandlungen, um zu einem dauernden Frieden zu gelangen, einzulassen, während eine sollsom­­men, neutrale Stellung von ihrer Seite von Krieg l­n die Länge ziehen müßte, so sollte die Wahl über den Entschluß nicht sch­wer sein, wen sie zu laffen haben. ( EL a. 3) Benilletom Album hundert ungarischer Dichter. In eigenen und fremden Heberregungen, herausgegeben durch Kertbeny. *) Aus dem ungarischen Dichtermalde sind bisher nur einzelne Sing­vögel über die Karpathen geflogen, um im Sängerwettstreite des mäch­­tigen germanischen Dichterchors schüchtern jen fettige Ufer der Donau. Wir aber hier zuhause gewahren Blüthenstaubes verlustig geworden, Und einige, nur doch fremdartigen Klang heraustönende Laute hören zu lassen. Kertbeny versucht nun durch Massenentfaltung Manche unter ihnen nicht eben geeignet sind, stolz die Aufmerksamkeit Deutschlands zu erobern. Hundert Streiter sammelt er unter seine Sahne, und alle lebensgefährlichen Hindernisse hindurch, welche der ungarischen Poesie eine durchaus fremdartige Sprache, fremdartige Sitten und An­schauungen Schritt für Schritt in den Weg legen, wie Manche, deren Name hier von Munde zu Munde geht, drüben von tiefen Wunden blutend angelangt sind, die Andere, denen eine künstlerisch zarte Behandlung wärmte Iyrische Poesie. Sa, die Iyrische Poesie ist das einzige Kleinod so gefehlt, ihres feinen nicht Kleinlich ist Die Sad, deren vor den Augen einer europäischen Oeffentlichkeit zu geschehendes Debut wir mit ängstlicher Spannung verfolgen. Es ist Dies Der größte, weil einzig unverfälschte Schab und Hort unserer Literatur, unsere herrliche, vom glühenden Herzfehlage einer ganzen Nation erz der ungarischen Lite­ratur, heffen Glanz vor den Strahlen jener Diamanten, auf welche an­dere Nationen mit Recht sind, nicht gänzlich erbleichen muß. Wer wird sich mit Zrinyi des Dichters „Szigethnar“, wer mit Borös­­martys „Zalan futäffe” brüsten wollen, 10 die Italiener mit stolzer Pietät das lorbeerbedrängte- Haupt Dante’s, die Engländer Milton’s vorweisen k­önnen, Selbst Katona’s , Bánt bán", selbst unsere besten Lust­­spielleichter finden zu Zwergen herab, wenn neben ihnen die gigantischen G­estaltungen eines Shakespeare, eines Göthe emporragen, oder ein Moliere die Geisel seiner unübertroffenen Satyre schwingt. Unsere wissenschaftlichen Leistungen bilden mit geringer Ausnahme nur die letz­ten Ausläufer jener gewaltigen Gebirgskette, deren Höchste Spuben von den Söhnen Deutschlands, Englands und Sranfreidig, von einem Nem­ton, Humboldt, Arago bevölkert sind. Bon Roman wollen wir gar nicht reden ; nur selten gebiert dieser bet und andere, als flüchtige Schatten­­gebilde, während wir täglich Gelegenheit haben, die Engländer zu be­­wundern, die, wie einst Zeus seine Tochter Pallas Athene, aus ihrem Haupte fertige, mit allen Attributen marfiger Lebensfähigkeit gerappt nete Gestalten aufs Papier springen lassen. Wenn aber unsere besseren Lyriker recht voll und kräftig in Die Sai­­ten greifen, wenn sie das Echo der ungarischen Musil, wenn sie das aus unendlichem Schmerz und unendlichen Jubel gemechte DBol­slied er- singen lassen, da labt sich unsere Seele an diesen Tönen mit gleicher Wolluft, als hörten wir im Geiste an den grünen Küsten Erin’g die Nachtigall - Moore schlagen, als schlürften wir aus dem köstlichen Po- Tale eines Beranger’schen Liedes, in dem der echte Humor, Die Thränen­­tropfen Des vermischten Weinens und Lachens emporperlen ; als Laufch­­ten wir jenen Melodien, von welchen ganz Deutschland, selbst Die rau­­hen Küsten der Ostsee wiederhallen. Sa, wir haben, von jeher Die Poesie des Magyaren, von jeher Das ungestüme Feuer geliebt, mit dem sich Dieses Nestervolt par excellence, auf dem Naden des beflügelten Pegasus herumtummelt. Wir haben es geliebt den Poeten zu begleiten, wenn er bliffschnell Durch die weiten Ebenen flog, und in feinem Sluge Gedanken spann, große und erha­­bene, wie diese Ebenen selbst, oder zarte und Durch­sichtige, wie ihre Toch­­ter, die liebliche Délibáb, wenn er mit feinem Roffe die Stub­en der Stöfe Tipa Durchschwamm, um am jenseitigen Ufer unter Blumenduft und Wellengemur­el mit der Liebsten zu kofen. Wir haben es geliebt, in feinem Rügen zu sein, wenn er sinnenden Gemüths auf dem Nalvs herumsprengte, und die Schatten derer heraufbeicht war, Die Helden und Staatsmänner zugleich, im Munde meine Sprüche führten, während Die eiserne Faust mit Mühe das wilde Noß zu bändigen mußte. Und weil wir viel geliebt haben, wird Herr Kertbeny unserer Kritik viel zu ver­zeihen haben. Gesättigt von den Originalmelodien, soll Der Reminiscenzen an diese, befiben wir nicht mehr die Leichtigkeit, ung auf jenen rein objek­­tiven Standpunkt zu schwingen, son welchem der Deutsche, der unga­­rischen Sprache gänzlich fremde Leser, die vorliegende Sammlung ü­ber­­blifen wird. Vielleicht, ja unwahrscheinlich wird Der feinere, tiefer ein­­gehende Beobachter oft das Gold aus der rauhen Krufte Ducchschin­­mern sehen, vielleicht Diese Krufte selbst nicht so rauh finden, wie wir, denen Das Gold im ungetrübten Glanze vorgelegen. Edles Metall aber findet sich in dem Album im reichen Maße vor, darum möge es der Leser getrost laufen, es wird nur ein zu feinen Bartheile eingegangener Tauschhandel sein. Noch halten wir es für unsere Pflicht, dankbar anzuerkennen jenen unermüdlichen Steig und Eifer, mit dem Herr Kertbeny, unbeirrt durch so zahlreiche Anfeindungen, seit Jahren bestrebt ist, der ungarischen Llt­teratur auf Die Flügel der viegängigen Sama zu verhelfen, und sie aus dem engen Käfige der in Deutschland bisher wenig beachteten ungari­­schen Sprache zu befreien. Eben diese Bestrebungen würden aber jeden­­falls für Die Zukunft doch weichere Erfolge belohnt werden, wenn er unseren besehlb­enen Rath zu befolgen für gut hielte : Weniger zu ge­ben, dieses Wenige ge­wissenhafter auszuwählen, und dem so Ausge­­wählten eine künstlerischere Behandlung angedeihen zu hassen. Wir hoffen und wünschen, es möge ihm gelingen, was so eben, unter Andern, Bodenstedt in den Heberregungen aus dem Ruffischen des Dich­­ters Michael Lem­ontoff so glücklich gelungen ist. Nicht verwandter ist die ruffische Sprache der deutschen, als die ungarische, und Doch hat Bodenstedt das vollkommen erreicht, von dem er in seiner Vorrede spricht : „Vertrautend auf die hohe Ausbildung, von Reichthum und die Biegsamkeit der deutschen Sprache, steckte ich mir das Ziel, die ganze Sarbenfrische des Originals wiederzugeben, ohne in den metrischen Vor­­bildern das Geringste zu ändern, ohne ein Bild, oder einen Gedanken zu verwischen, und vor Allem , ohne das Maß des Schönen zu überschreiten. Es muß demnach, wenn ich meinem Ziele nahe ge­ Ttommen bin, diese Ueberfegung sich seien, wie ein formsollendetes Ori­­ginalwerk. Zu erreichen ist ein solches Ziel, denn die deutsche Sprache ist ein Instrument, dessen Saiten tonfundige Finger alle Weisen zu entladen vermögen; und wo ihnen Mittöne entklingen, da trifft Die Schuld nicht das Instrument, sondern den Musikanten,“ Kräfte zu repräsentiren; ihren überlebt er sie an’s mit einigem Schreden, wie gar die heimatlichen Streit­­eg át Dies *­ Dresden. Robert Schäfer, 1854. Dem Kriegsschaupiel. Nach einer über Hermannstadt eingetroffenen Depesche von Bu­karest von 15. 0. M. ist Fürst Gottscharoff am 13. mit zwei In­­fanterieregimentern nach Krajova abgegangen. und­ begibt sich von dort nach Radovan, wo das Hauptquartier des Zentrums des An­­rep’schen Korps ist. Am 13. Vormittags 10 Uhr hat eine russische Expedition die beiden Forts bei Matfehin und die Stadt selbst von mehreren Seiten angegriffen, wobei sich eine heftige Kanonade mit

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