Pester Lloyd, Januar 1856 (Jahrgang 3, nr. 1-26)

1856-01-22 / nr. 18

garns”, Die Zur protestan­tischen Frage. B Wien,21.Jänner.Ihr hiesiger CZ-Korrespondent,und nach ihm alle anderen Blätter berichten von einem Statut-welches die Rechte der P­rotestanten in der Monarchie sicher­stellen und dem­­nächst Veröffentlicht werden soll.Wenn ich Recht unterrichtet bin,und ich glaube es zu fein, obwaltet hier eine Verwechslung mit der in Bälde zu erwartenden neun Kirchenordnung für Ungarn Ber Fannilich wurde am 27. Februar 1855 eine provisorische Bor­schrift für die Vertretung und Verwaltung der evangelischen Landes-­kirche Augsb. Konf.in Siebenbürgen erlassen, welche bis zu der weiterer Bernehmung der evangelischen Lan­deskirce zu erfolgenden, definitiven­den Kirchenversammlungen dem Ziefs ihre Ansichten geäußert, protestantische Religionsgemeinschaft Entscheidung Cr. — nach f. f. apos­tolischen Majestät zu gelten hat. Wie wir hören, wird man in Bezug auf Ungarn denselben billigen und gerechten Weg einschlagen. Der, auf Grund der im Mai 1855 zu Wien stattgehabten Berathungen ungari­­scher Vertrauensmänner ausgearbeitete Berfaffungsentwurf er­st nahe soll die definitive Entscheidung erfol­­gen. In Kreisen, welche wohl unterrichtet sind, versichert man, daß der Entwurf die Beteeiligten freudig überraschen werde. Alle Rechte der Presbyterialverfassung bleiben unangetastet, das Statut bezeichnet die Un­­Veröffentlichung dieser „provisorischen Borschrift” würfte schon in den nächsten Tagen geschehen. — Von einem Gefege, welches sie auf die Protestanten in der gesammten Monarchie beziehen sol, konn­­ten wir Nichts in Erfahrung bringen, Theil der Finanzreformpläne zu bezeichnen, welcher eine so bedeutende Umänderung mit Rücksicht auf die günstigere Sachlage zulassen würde. Wir mei­­nen nämlich, daß es jegt nicht mehr solche Schwierigkeiten haben würde, Pfand­­briefe entweder unmittelbar zu emittiren oder nur Die Frebit suchenden Grundbe­­fiber in Umlauf zu feßen, und hoffen daher, daß der Entwurf der Statuten der Hypothesenbank modifizirt und Dieselbenutz zur Emission von Pfand­­briefen, aber nicht mehr zur Bewilligung von Darleihen in Banknoten ermächtigt werden wird. Was uns zu dieser Hoffnung berechtigt, sind einerseits die gemächtigen Gründe, welche im Allgemeinen den Hypothesenbanken die Ausgabe von Papiergeld verbieten, und andererseits die Berechnung des muthmaßlicen Kurses, den Die österr. Pfandbriefe unter den jebigen Verhältnissen haben würden. Die 5%notigen Staatspapiere mit Rückzahlung der Beru­fung stehen heute zwischen 9L— 92 %. Würde man nun Pfandbriefe mit 55Ct, Verzinsung, mit einer NRüczahlung durch Berlofung (allenfalls im Zeitraume von 20 Jahren) emittiren, würde man diese Pfandbriefe, wie es ohnehin beantragt ist, mit den sonstigen Präroga­­tiven der Staatspapiere ausrüsten und Die Zinsenzahlung so­lie die Kapital­­­zurückzahlung allenfalls noch in effektiver Silbermünze garantiren, so ist mit allem Grunde zu erwarten, daß sich der Kurs solcher Pfandbriefe sehr bald auf pari, vielleicht sogar über pari stellen w werde. Das Ausland wenigstens würde solche Papiere mit Begierde aufnehmen, und deren Unterbringung daher gewiß seinen Schwierigkeiten mehr unterliegen. Sind aber diese Voraussegungen rich­tig, so fehlt es durchaus an entscheidenden Gründen, mit der Hypothesenbank einen Bersuch anzustellen. Der, wie wir auf das Innigste überzeugt sind, gering gez fagt zu den gewagtesten gezählt werden muß, erörtert und geprüft werden, und wird als „‚evangelische Landeskirche von Die nene Hypotbekenbant. G Wien, 20. Sänner. Die lange Verzögerung, melde das Auslebentreten vor neuen Hypoth­etenbanf erleiden muß, erregt hier allgemeine V­erwunderung und Mißfallen. In dem Finanzministerialerlaffe vom 21. Oktober 9. 3., womit Die der neuen Anstalt eingeräumten Begü­nstigungen festgestellt wurden, wurde bestimmt, daß der Reitpunkt, in welchem die Hypothesenbant ihre Wirksamkeit beginnt, und Die näheren Bestimmungen über die Art ihrer Wirksam­­keit ehestens Fund gemacht werden sollen, und seither sind bereits solle drei Monate verfroffen,, ohne das die Nationalbant bisher auch, nur Miene gemacht hätte, die Thätigkeit ihres neuen Institutes aufzuneh­­men. Auch der Herr Finanzminister ist mit dieser Saum­­seligkeit sehr unzufrieden und hat derselbe bei Gelegenheit der herz fömmlichen Aufwartung, welche die Abgeordneten der Banfinrestion beim Sahresschluffe ihm gemacht haben, die Deputation pringend auf­­gefordert, auf Beschleunigung der eingeleiteten Maßregeln hinzumirten und die Wirksamkeit der neu bewilligten Hypothesenbant ohne weiteren Aufschub zu eröffnen. Das Berürfung nach einer Kreditunterftügung des hart mitgenommenen Grundbefiges ist in der That nicht blos hier, sondern in der ganzen Monarchie im beständigen Wachsen begriffen, und man wünscht allgemein, daß die ermahnenden Worte des Freiherrn von Bruch auf einen fruchtbaren Boden gefallen wären. II. Wien, 20. Männer. Es ist fein Geheimnis mehr, das der Ent­­wurf der Statuten der neu zu errichtenden Hypothesenbank die Bestimmung ent» Hält, daß dem geldsuchenden Grundbefiger die Darleihensvaluta theils in Pfand­­briefen, theile in Banknoten zugezählt werden solle. Nach diesem Entwurfe hätte somit bei der Hypothesenbank Oesterreich’3 ein Weg betreten werden sollen, auf den sich noch kein derartiges Institut gewagt hat und der auch von der Thene h­e­ftet, als ein höchst gefährlicher bezeichnet wurde.*) Wir gehören zu den An­­­ängern der allgemein bestehenden Ansicht, daß Hypothesenbaufen n­ur Pfand­­briefe, aber unter seiner Bedingung Papiergeld, d. 1. bei jedesmaliger Präsen­­tation einzulösende Noten ausgeben sollten. Denn mir mwissen nur zu­ gut, daß Die Befiger von Grund und Boden oder von Häusern ganz andere Veran­­lassungen haben, Schulden zu Fontrahiren, als Kaufleute oder Spekulanten, und daß sie daher auch in der Regel nicht daran denen künnen, einen Aufwand, den sie mit Hilfe der Hypothesenbant entweder zur Amelioration, zur besseren In­­struirung oder zur Vergrößerung ihres Befistrumes gemacht haben, fon in we­­nigen Monaten oder überhaupt in einer im Heraus zu fir­renden Zeit mieder hereinzubringen. Wir gestehen daher, daß wir mit einigen Besorgnissen die Einrichtung eines Institutes erwarteten, welches die Zahl der Furfirenden Bank­­noten namhaft vermehren, und deshalb alle Schwierigkeiten, welche der Regelung anserer Landeswährung sehon recht entgegenstehen, vergrößern müßte. Wenn wir bei dieser Auffassung der Verhältnisse den Mairegeln der Si­­nangverwaltung dennoch mit großem Vertrauen entgegensahen, so­ geschah Dies hauptsächlich darum, weil wir überzeugt waren, daß Die Bedenken, welche wir, ge­­gen eine derartige Einrichtung der Hypothesenbank hiegen können, an kompeten­­ter Stelle gewiß ang­reiflich erwogen wurde, und daß nur überwiegende Gründe der Opportunität gegen Das entschieden haben können, was die Theorie und Praris bisher für Das einzig Richtige erkannte. Um uns deutlicher auszudrücken und um anzudeuken, von welcher Art solche Gründe der Opportunität gewesen sein können,, wollen wir nur auf Einen Umstand näher eingehen. — Es ist vor Kurzem in einer Denkschrift über die öster­­reichischen Finanzen ein wesentli­cheuer Grundgedanke d­adurch ausgesprochen worden, das man als das erste und ausgiebigste Mittel zur Hebung der öster­­reichischen Finanzen die Hebung der agrifolen Zustände einstellte. Denn dieser Gedanke der österreichischen Finanzverwaltung nicht fremd ist, mie wir nach dem Inhalte dieser Denkschrift beinahe annehmen dürfen, so mußte man darauf bedacht sein, den Orundbefigern durch die Hypothesenkant eine solche Hilfe zu Theil werben zu lassen, welche eine Hebung der agrifolen Zustände wirklich in Aussicht stellte. Würde man nun den Orundbefigern für ihre gute Hypothek nur Pfandbriefe geboten haben, so war man sicher, Tenfelchen nur theil­­weise helfen zu künnen oder ihnen namhafte Opfer aufzulegen. Denn ein Grund­­befiger, der z. B. 20.000 fl. aufnehmen muß, und von der Hypothekenbank den gleichen Betrag nur in Pfandbriefen erhielte hätte in den meisten Fällen die Pfandbriefe veräußern und voraussichtlich (wenn man nämlich nach dem Kurse der Staatspapiere urtheilt) weit unter pari verlaufen müssen. Was wäre die Folge davon gewesen? Der Grundbesiter, der 20.000 fl. wirklich benöt­igt, hätte statt dieser 20,000 fl. effektive nur 14,000— 15,000 fl. erhalten, dessen ungeachtet aber dadurchh Die Verpflichtung zur Verzinsung und zur Zurückzahlung von 20,000 fl. auf fi geladen. Man muß gerade Fein Ehhmwarzfeher sein, um in einer solchen Operation für den Kredit suchenden Grundbesiger die Duelle eines Hronomischen Beifalles zu erblicen, Der in den meisten Fällen kaum ausbleiben würde. Cole Gedanken mögen den Leiter der österreichischen Finanzverwaltung bewogen haben, etwas zu projektiren, was zwar noch nirgend mit gutem Erfolge gekrönt wurde, was aber bei unseren gegenwärtigen Finanzzuständen unwesentliche, anderweitige Vortheile in Aussicht stellte, namentlich die V­erbesserung Die agri> folen Zustände und eben Dadurch) Die Verbesserung der Landeswährung auf einem als naturgemäß und richtig erkannten Wege versprach und wenigstens in so Tange als prefftifch Durchführbar erscheinen mußte, als der Z­wangssarg der Banknoten aus andern Gründen ohnehin aufrecht­erhalten werden mußte. Die große Nachrigt , welche am 16. 2. auf Windesflügeln ganz Europa durchlaufen hat, und ung eine günstige Lösung der politischen Wirrnisse mit so­em Grund erwarten läßt, muß aug in Der finanziellen Reorganisirung Oesterreichs offenbar einen solchen Umfirmung erzeugen, Daß wir mit Grund er­­warten können, Daß auch die Reformpläne des Herrn Finanzministers einige Modifikationen zu erleiden haben werden. Zu diesen Modifikationen dürfte vielleicht auch die Hypothesenbant Anlaß geben, wenigsteng wissen wir­ feinen ist. *) Wenn Dr. Zugschwerdt im Widerspruche mit den allgemein bestehenden Ansichten Hypothesenbanten mit Banknoten, d. h­. mit Papiergeld empfiehlt, so kann man ihm zwar nicht den Mangel an Originalität vorwerfen, seine Meinung dürfte aber um so weniger mindgebend sein, als sie auch noch nicht praktisch bewährt Die amerikanische Präsidentenbotschaft. Wert, 21. Jänner. Schon zu wiederholten Malen ist im Verlaufe der orientalischen Frage die Besorgniß aufgetaucht, die Fabel des Krieges werde auch noch­ einen dritten Welttheil erfassen. Erst ganz neuerdings verlieh das Ge­­rücht, Amerika habe durch russische Vermittlung eine Marinestation am persischen Meerbusen eingeräumt erhalten, dem Glauben neue Nahrung, daß die Vereinigten Freistaaten eine Direkte Betheiligung am Kampfe nicht länger vermeiden wollten und fönnten. Um so größer ist daher Dies­mal das Interesse, welches alljährlich die Botschaft des Präsu­­denten, Pierce, an die Repräsentanten und Senatoren für sich in Anspruch nimmt. Sie bildet nicht nur den sichersten historischen Anhalt, um alle jene Nachrichten über Annovationsgelüste auf ihren wahren Werth zurückzuführen: sie liefert auch den erfreulichen Eeweis für unsere eigene, öfter wiederholte Behauptung, daß die Stimme der besonnenen und weitbildenden Kulturfreunde im Schoge ver Union bei weitem den unwüften Lärm der Schreier Ü übertönt, die ihrem V­aterlande einen Dienst auf Kosten der allgemeinen menschlichen Zivilifation erweisen zu können glauben. Herr Pierce is, wenn Einer, vom Scheitel bis zur Sohle ein echtes Kind der fünlichen Demokratie, die um jeden Preis eine Vergrößerung der Republik der Sklaventerritorien versieht. Ihm persönlich würde zu diesem Zweckk, gleich seiner firudelköpfigen Partei, sein Opfer zu hoch dürfen. Eine Einmischung in die europäischen An­­gelegenheiten, die ihn seinem Ziele näher brächte, würde er mit Leib und Seele befürworten — ohne Rücksicht darauf, ob eine solche Intervention der inneren Entwicklung der Republis auf Cezennien hinaus sehndete, seinen Bruch mit England herbeiführte, und den amerikanischen Namen durch­ neue Flibustierzüge, durch verächtliche Liebedienerei gegen Rußland dem Haffe und dem Spotte der gebildeten Welt preisgäbe. Desto be­­zeichnender ist 68, daß selbst ein Mann wie Pierce sich wenigstens von Anschein geben muß, als freue er si über die Aufrechthaltung des guten Verhältnisses zu Großbritannien; als läge es ihm Wunder wie am Herzen, die feinen Zänfereien mit europäischen und amerikanischen Staaten zum glücklichen Auftrage zu bringen, so wie fernere Ex­peditio­­nen á la Lopez zu verhindern. Kurz, das ganze Dokument ist Ein Br­­ieg dafür, daß man au) in Amerika noch lange nicht gefonnen ist, von jenem Grundfaße der angelsächsischen Race abzulaffen, den man in Lon­­don überall hört, wo sich nur zwei Buben auf der Straße prügeln: mo interfering!!”... „Fein Dreinmifchen !" Gar viele von den Ungerwhttern, die von Washington aus im An­­zuge sein sollten, schrumpfen freilich gleich bei dem ersten Blicke, den wir in die Botschaft werfen, zu einem Sturme in der Theeraffe zusammen: so manches, was der Phantasie aufgeregter Publizisten als thurmhohes Ge­­birge erfehren, erweist sich in dem Lichte nüchterner Wirklichkeit nur als Maulwurfschligel. Es war das Erscheinen eines amerikanischen Ge­­schwaders im Piräus bIo. durch die Sequestierung amerikanischen Privat­­eigenthums von Seiten griechischer Behörden veranlaßt worden. die Sache ist, allerdings nach ernsten Erörterungen, beigelegt. So hat ferner die endlose Blad-Warrior- Affaire ihre Erledigung ge­­funden: Spanien hat sie zur Zahlung einer Entschädigung verstanden und Mr. Pierce hofft sogar eine allgemeine Uebereinkunft zu Stante zu bringen, die für die Zukunft allen Berwidlungen in Betreff Cubas vor­­beugt. So ist au) ver Appell des Präsidenten an die Rechtlichkeit sei­­ner eigenen Mitbürger in Betreff der mittelamerikanischen Staa­­ten, die sich bei ihrer inneren Zerrüttung einer ungefeglichen Invasion nicht würden erwehren künnen, von Erfolg gewesen. Do ist endlich der sielbesprochene Traftat mit dem raffenfreundlichen Neapel nur ein Schifffahrtsvertrag gewesen, und wenn Nicaragua nebst dem Harwali- Königreiche der Konvention beigetreten sind, welche die Republik am 12. Juli 1854 mit Rußland über die Rächte der Neutralen zur See abgefehloffen — so ist das ebenfalls nicht gerade als ein melterfähnt»­terndes Ereigniß zu betrachten. . Aber auch in Behandlung der an sich bedeutenden­ Fra­­gen,die zwischen­ der Union­ und England schweben­, zeigt die Botschaft offenbar sowohl entschiedene Neigung zu freundschaftlicher Ausgleichung, als Hoffnung auf eine solche. Die Werberangele­­genheit scheint durch Die Presse arg übertrieben worden, zu sein: Pierce gleitet über die betreffenden „Erörterungen“ für hinweg, wie über eine Differenz, deren­­ Befeitigung selbstverständlich, und die viel zu bedeutungslos ist, um sie durch Herzählung der drum und dran hängen­­den Häfereien muthwillig zu verbittern. Amerifa’s Grundlag bei Krie­­gen zwischen fremden Drogmächten fer­stete der einer unpars­teiischen Neutralität: er erfülle die Pflichten derselben, und werde si den Gr­uß der daraus fließenden individuellen und na­­tionalen Bartheile unter seinen Umständen verslimmern lassen. Es dulde nicht, daß sein Gebiet oder seine Gerichtsbarkeit zu Truppenmärschen, Flotten­­operationen Nefrutirungen, zur Ausrüstung von Kapern angetastet werde, aber die Bürger der Union könnten auf ihr Risiko und auf Privatfahrzeugen den Fänpfen­­von Parteien Kontrebande zuführen, und Transporte besorgen. Biel ernster und noch in suspenso sind die anglo-amerika­­nischen Differenzen in Betreff Zentralamerifa’d. Sie scie­­nen ausgeglichen pur ven Bulmwer-Clayton-Vertrag vom 19. April 1850, nach welchem Feiner von beiden Kontrahenten „irgend einen Theil Mittelamerifa’8 begeben, befestigen, Tolonifiren over vaselbit eine Herrz­schaft ergreifen oder ausüben sollte.” Nur in Belize wurde den Brit­ten, jedoch mit ansprüchlicher Ausschließung jeder Oberherrlichkeit, das Privilegium zugestanden, Mahagoni und Särbehölzer zu fällen. Aber über die Auslegung d­ieses Traftates gehen die Kabinete von Wa­­fhington und St. James „weit und unvereinbar” auseinander. Hier bezieht man ihn nur auf die Zukunft: dort behauptet man, er annullire zugleich alle Rechte, die England während der Ver­­gangenheit in jenen Territorien erworben. Die Kluft it um so tiefer, je dehnbarer die Prätentionen sind, die Großbritannien fi vor grauen Jahren in Mittelamerika von einem angeblichen Cazifen­der „Mosquitoindianer hat abtreten lassen. Nicht nur, dag sich das Etablissement Belize weiter und weiter ausdehnt; nicht nur, dag Großbritannien die ganze Küste von Nicaragua und Costarica, so wie die Baiinseln des Staates Honduras zu effupi­­ren droht. ES rechtfertigt auch Die zeitweilige militärische Belebung des Hafens San Juan del Norte, allen Paragraphen des Vertrages von 1850 zum Troße, durch die Berufung auf jenen problematischen Cazi­­fen, der nun schon ziemlich ein Jahrhundert im Schoge der Erde ruht! Invep sehen auch heute noch beide Regierungen eine gütli­­he Lösung „nicht als eine h­offnungs­lose Sache" an, obschon Pierce der DVolfevertretung nicht verhehlt, daß „Diese internationale Frage nicht lange ungelöft bleiben künne, ohne ernstliche Gefährdung der freundsihaftlichen Beziehungen, die im Interesse und in der Pflicht beider Belfer liegen.‘ Am beriesten ist Die Sprache der Botschaft gegen Dänemark, obwohl auch hier nur weitere Mitthbeilungen und Feine­­wegs Schon rechr gewaltsame Schritte in Aussicht gestellt werden. Pierce bleibt dabei, daß die „Tributszahlungen, welche die Barbaressen früher verlangten“, und der Sundzoll in Eine Kategorie gehören, daß die Angelegenheit daher, neben dem pefuniären, ein viel höheres völkerrecht­­liche I­nteresse habe. Den Kopenh­agener Kongress werde Amerifa nicht befehiden, da dieser den 304 nur kapitalisiren, aber m weder Die juristische, noch die große Prinzipienfrage der Schifffahrtsfreiheit überhaupt visfutiren solle, und bei seinen Erwä­­gungen überdies nur die der Sache völlig fremde Sorge für Erhal­­tung des europäischen Gleichgewichtes geleitet werde. Dagegen wollen die Vereinigten Staaten Dänemark gern in liberaler Weise für die Aus­­gaben entschädigen, die es hinfort für die Sund- und Beltpassagen machen wird. In dieser Friedensbotschaft jedes Wort für Iautre8 Gold zu neh­­men, wäre freilich etwas naiv. Daß sie aber im Großen und Gans­zen den Willen des Bolfes, sich nach Möglichkeit fern von den euro­­päischen Händeln zu halten, richtig ausbrüht: das bezweifelt wir seinen Augenblick. Die Union hat vollauf mit fi selber zu thun Die Präsidentenwahl steht vor der Thüre, und Alles deutet darauf hin, daß sie für die Entwicklung der Republik auf Jahrzehnte hinaus von durchgreifendem Einflusse sein wird. Denn die Anhänger und­ Geg­­­ner der Sklaverei rüsten si zum Kampfe auf Tod und Leben, im Äußersten Süßwesten lodert offener Krieg, weil die Bewohner des Staa­­tes Miss­ouri dem Territorium Kansas jene Institution mit Waffen­­gemalt aufzwingen wollen. Sich muthwillig Klage an die Füße bin­­den, während es sich entschei­den sol, ob der Norden, oder der Süßen­­fiegen — b. 4. ob die roheste Art der Borenproduktion, oder Industrie und Handel, Kunst und Wissenschaft überwiegen, ob die Union gleich Brasilien in Lethargie verfinden, oder ob der­ materielle Fortschritt des Nordens sich über den ganzen Kontinent erstrecen und die Sklaverei mit ihren trübseligen wirthschaftlichen Zuständen überwältigen wird: das wäre fragenhafter Blödsinn ! England’s Zweifel an den Frieden, bedingt an dieselben gebunden, OS ‚bestehen und „aber“. ‚Man dürfe glücklichen Erfolg hatte, Rußland zu ein Österreichisches DBerfahren gewesen ansprächlich scheint, um wer bei England und Frankreich anfragte, unter­schließen möchten, wurde die Erörterung eine Direkte und welchen Bedingungen deutlich. Als das Wiener Kabt­­Antwort legt, und es wäre weder gerecht und billig gegen uns gegeben. er­­ste Frieden Auf diese Antwort baute Oesterreich seine B Vorschläge, aber es hat dem Garen nicht den ganzen und genauen Inhalt unserer Forderungen darge noch. ‚gegen Rußland festgestellt sind, daß weder Rußland behaupten perstrickt worden, ohne deren ganze Tendenz erfahren zu haben den Landvers müffen, einer gewandten Diplomatie Österreichischen V­orschlägen der Name Bomarf und Umständen wird es die Pflicht unverkennbar in Unterhandlungen — selbst von Neuem ausgefegt ‚wären. So ist zum Beispiel in einziges Mal erwähnt, während si trogdem, die wir glauben, zeigen Fein daß Lord Clarendon dem Wiener Kabinet mit Betonung angab, daß wir auf Ruslands Verpflichtung, nicht wieder aufzubauen, bestehen der SKriegführenden sein, bevor die Eröffnung der Unterhandlungen stattfinden kann, Absichten Diese Vorschläge­­ werden, an irgend einem pasfenderen Orte, n­ie mir eines Mißverstehens versehlen vertrauen, von Oesterreich und Deutschland unterflagt werden. Nimmt sie das Petersburger Kabinet an, so erfolgen die Unterhandlungen, aber nicht in Wien, noch in Paris, noch inzwischen aber dürfen wir in London, sondern in­ den gewaltigen Nützungen für den Frühjahrsfeldzug Feinen Augenblik nachlassen. Man wird gestehen, die Vorbehalte der Post verrathen seine zuver­­sichtliche Friedenshoffnung — abgesehen von dem eigenthümlichen Licht, Ehe an Artikel auf Die Österreichische Vermittelungsmethode zu wer­­en Sucht. „Shronmtele“ erinnert, daß die österreichischen Vorschläge nur als „Basid der Unterhandlungen” angenommen sind, d. h., daß Rußland die allgemeinen Prinzipien des Ultimatums anerkennt, aber in ihrer Anwendung auf die Details sich so günstig als möglich zu stellen suchen wird. Man dürfe wohl, bei aller Srherengliede, an die vier Punkte erinnern, deren allgemeine Annahme zu einem Nebelbild wurde, als es zur Ausführung und praktischen Anwendung kam. Trotdem werte Rußland sich diesmal wohl mit einem bescheidenemn Maß diplomatischer Streife begnügen, um seine politische Ehre in Europa zu rehabilitiren. Unter allen Umständen bleibe es höchst un­wahrscheinlich, wo nicht une möglich, daß ein wirklicher Friedensschluß vor dem Beginn der Parla­­mentsfeffion stattfinden werde. Der „Herald“ ist nicht ungeneigt, an Nußlands aufrichtige Annahme der österreichischen Bedingungen zu glauben, weil es die al-­lerlierten sind, Die es je erhoffen könnte, und weil sie einer systematischen Verfolgung der altrussischen Eroberungspläne seinen Riegel vorschieben. Den Berlust Ismail’s werde Rußland leicht verwinden, so lange es die Krimm behalte; im Besis von Sebastopol, Nikolajeff, Eberson, Anapa, Kertich, Kinburn und Orzafoff, könne es dem dritten Vorschlag, der auf dem Papier seine Pontusherrschaft abschafft, ein Schnippchen schlagen. Dem ‚Advertiser” ist Eines klar. — Die angenommene „Basis“ sei breit genug, um darauf bis zum Frühjahr die Funftvolften a Tänze aufzuführen. Mehr scheine Rußland nicht zu wollen. Auch der Timesartikel möchte vor dem Glauben war­­nen, daß alle Vorschläge, auf denen die Altirten bestehen, von Rußland unbedingt angenommen seien. Sie sagt: „Je plöslich ist das Getöte, welches unsere Kriegsrüstungen noch gestern von einem Ende unseres betriebsamen Landes zum anderen erschallen Teen­ verstummt ! Der Schwertfeger läßt seinen Hammer ruhen, der Schiffsz­immermann unterbricht seine Arbeit, und mit Staunen und Verwunderung vernimmt man die ungewohnte Friedensbotschaft. Wir haben uns so an den Kriegszustand gewöhnt und gegen ihn abgehärtet , daß es jecht für England beinahe eben so unmöglich scheint, wieder in das alte friedliche Gesette der besten vierzig Sabre einzulenken, als es­ vor vier Sabren unmöglich fehlen, die durch diese vierzig Sabre hervorgerufenen friedlichen Gewohnheiten und Neigungen abzuschütten. Auch Laßt sich gar nicht behaupten, daßs England die so­ plöglich sich eröffnenden Aussichten auf eine Wiederkehr des , 5.0. 2oudon, 18. Jänner. Wenn man auf dem Kontinent von erachtet, verwahren unsere Tagesblätter einen­ dritten Feldzug zu tönnen. Auf diese Einleitung jedoch folgen „wenn Srieden bereits für gewonnen sich gegen dahin, daß Höfe Deutschlands" ausgeübten Drud zu verdanfen Vorschläge eine vag Unter vorzubeugen, gleich Nesultat ja v­oreilige dem nicht Zuversicht, durch das seien, ale fünf , angenommen, sich getroft auf eine Unterhandlung einzulassen, in Kenntniß zu fegen und jeder Möglichkeit zu beginnen, außer besor Acht so Die „P­ost“ „Wiener Kabinet aus Ue­erzeugung die Präliminarien Alles enthalten, den diesen Iaffen, wichtigen was daß könnte, selbst so Klar es sei sei, und Rußland, und äußert und, habe das Vorgehen, Zugeständnissen zu welches bestimmen, ist, und daß die genehmigten 5 Punkte nicht den Westmächten nothwendig noch mit der Alandeinseln wird, fid den die die österreich, fich uns Rußland son Ihren

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