Pester Lloyd, Januar 1856 (Jahrgang 3, nr. 1-26)

1856-01-22 / nr. 18

s 1856-Nr.18 Visk­iumeration: BERLIN-Ofen-iU’s Haus gesandt:Ganz­­jährig14»i1·­balbi1fl.,viekteij.3.si·30kk. ——Mittag«chers·Postversendu­ng:Ganzjäh. 16fls-hku­ll«8fl.,oie­.«tei­.4si.Man­dreinze- Mkrikkfük PestsOfen­ im­ Expeditionsbureau des­­ 3.Pi’ster Lloyd«z außerhalb Pest-Ofen mit­­iclitfrannktek Briefe durch alleszostämtek. Einzelne Morgen bli­tt er sic­h­ Abend­­hinunter­ CAN-ziilsassen­ bei G.­Kilan. Pester Lloyd ZRPREEER erga IRMDIGZ, N N TE Wiensiag,22.J.Jänner. Inseratiom Der Raum der fünfspaltigen Peeitzel­e wird bei einmaliger Insertion mit 6 kr.,­bei zw­ei­­maliger Insertion mit 5 kr.,bei mehrm­ali­­ger In­sertion­ mit 4 kr.berechnet.Inserate aller Art werden im Expeditionshurenn auf­­genommen, für's Ausland ü­bernimmtär, 8. Seibel, Buchhändler in Leipzig die Inserate. Im „offenen Sprechsaal” t wird Die Hreifpal­­. Un­tige Petitzeile mit 10 fr. verechnnet. NET) Expeditions-Bureank. + Dorotheagafse Pr. 12, im 1. Sto@, Wiener Börsenkurse vom 21. und 19. Jänner. Kommunikationen 3 Kap ei ‚ch UV Er PeR-Wien: 11 1, Fr. u, 9 u, 15 M. Abbe. SR Er a egtae­­klöebi fn 6 ; « ««·""«"«unm. 8·46W""H«MgT·-e-Epsssss« —Sdtdrlbch di­n deidwt­n Pitakinı Datel­anden? Aas Täniee! ri anap post ,n­ifen Kreuz jú : b; 5 új a ölén. ace, apmanınm I DER BEL. Ref, mn, = tő gyermeteg Eblni 5 ül 15 BR, Bm 4 IL anfapetvun Temegsár fe mie Gasse In; dtom, mit. a. Bst; ír Fás na BE: lében Sonnt, u. Penner, 14.501 ahnnan Eiotnet u. bon be nad Maberiht nadlhah WERE. Basiskurs, ERREENN, Kronfabt u. Bninret Aufnahme faseod, Misteten, Herr. Rafdannad Goerieo; — Afahril a ee ee­s bin-Q b. 4. 21. v.19­4 ü Geschäftsberichte. 3 Meft, 21. Jänner. Nebelfeuchte Witterung bei + 6% Temperatur, Getreidegeschäft fortwährend stille, ungeachtet einer C laut Notiz) weichenden Tendenz in den Preisen. Aus Nemw-Worf wird unterm 1. b. berichtet, das die Getreidepreise in­folge der dahin gelangten Gerüchte über Anbahnung der Friedensverhandlungen fi in rückgän­­giger Tendenz bewegen. Die Verschiffungen nach Europa mac­hen so beträchtlich, Daß Die nunmehrigen Planvorräthe kaum mehr für den Konsum der Stadt bis zur Wiedereröffnung der Kanalschifffahrt ausreichen könnten , so daß der Süden (per Eisenbahn) mürde aushelfen müssen. Die Ausfuhr der Vereinigten Staaten betrug vom 1. Sept. bis Ende Dezember­­ 1854 1855 Nach And, frem­ Nach And, frems Großbrit, den Häfen Großbrit, den Häfen Weizenmehl, Fäffer 386,371 764,957 51,058 301,974 Weizen, Bush. 2,689,108 1,124,511 125,304 8,300 Mais,­­ 814,294,­­109,799, 2,471,387 , 255,716 Melden Einbruck die jüngsten Petersburger Nachrichten auf den auswärtigen Produktenmärkten hervorgerufen, ist aus den bezüglichen Berichterstattungen (Hamburg, Breslau und London) ersichtlich. Aus Wien geht und aus guter Duelle die Mittheilung zu: das Handelsministerium Habe der Stadt Aratau zwei Waarenz und Produftenz — am Adalberts­­tage, 23. April und zu St. Michael — und zwei Ho­rn­­vich- und Pferde-Jahrmärkte — Mon­­tags nach dem vierten Sonntage in der Fasten und am 1. Oktober — bewilligt. Die fremden Kaufleute werden, wenn sie diese Märkte besuchen, von allen Markt-, Standgeldern u. dgl. befreit sein. Bei der steigenden Handelsunwichtigkeit jener Stadt darf man dieser Regierungsmaßregel für Produktion und Handel eine große Bedeutung beilegen. Gearbeitetes Leder. Obgleich der K­imfa seit unses­tem lebten Berichte sein bedeutender war , blieben die Preise dennoch fest , und nehmen eher eine steigende als rückgängige Tendenz an. In diesem Augenblick hängt das Geschäft le­­diglich von dem in nächster Zukunft erfolgenden Bewilligun­­gen für Lieferungen des Militärärars ab, und werden diese auf die Preise unwesentlichen Einfluß üben. Wie man hört, waren die Offerte nicht so zahlreich und bei manchen Sorten an Quantität geringer, als in früheren Jahren, da die polit­­ische Ungemeißheit, wie die enormen hohen Rohpreise, h­aupte fachlich aber die diffizile Hebernahme die Offerenzen von grö­­ßeren Anboten­ abhielten. Um si­ch Filmweise für die offerb­=­ten Duantitäten zu delfen, geschahen noch­ in den lechten Ta­­gen große Einkäufe von braunem Oberleder, rohgaren Zerzen, welche Artikel auch ihnen um 5— 8 fl. pr. Ztr. Höher gingen. Vom Ausland rentirt der Bezug von gearbeiteten Leder auch nicht mehr, da serwohl die bedeutende Steigerung des gearbeiteten wie rohen Leders durch­ die Ausfuhr des ersteren nach England , des rebteren nach Frankreich, wie auch die theure Landfracht und Die­ unsolide Trocknung des gearbeite­­ten Sabritates, den Bezug erschweren, — Obschon sich nun in den rechten Tagen die politischen Verhältnisse günstiger ge­­falten dürfte ein rasches Weichen der Lederpfeife kaum statt­­finden,*­ indem faktisch alle V­orräthe von rohen Ledersorten im In- wie Auslande vollständig aufgegriffen sind, der Ihran seit einem Jahr um mehr als 10 pCt. gestiegen, und die Arbeitslöhne sich bei überdies beschränkten Kreditsver­­hältnissen gleichfalls höher feilen. Außerdem dürfte sich der Handel mit gearbeitetem Leder heller für die Donauprovinzen und Türkei lebhafter gestalten, da bereits einigen bedeuten­­den Fabriken Aufträge in großem Maßstabe zugegangen sind, die sich nach der Schifffahrtseröffnung wiederholen dürften. Während Knoppernpfundleder im Preise unverändert blieb, sind alle andern Sohlengattungen, wie Eichensohlleder, na­­mentlich aber italienisches Sohlleder höher gegangen. Nach leichtem Blankleder besteht starke Nachfrage­ für Knoppern­­terzen bei hohem Preise Begehr. Schwarzes Kuhleder findet zwar noch Abfall, wird jedoch durch die trockene Zeit weniger fonfumiirt. In braunen ebensowohl als schwarzen Kalbfel­­len ist wenig­­er sehr. Preise werden gehalten: Pfundleder 82—85 fl., Knupperntergen 88—91 fl., braun Oberleder 110—125 fl., schwarzes do. 110—118 fl., rohgare Terzen 84—90 fl., Blanklever 84— 92 fl., braune Kalbfelle 180— 192 fl., schmarze do. 160-200 fl. Rohes Leder ist fortwährend gesucht. Die Vorräthe gelichtet und die Preise stationär. Ungarische Ochsenhäute 50—56 fl. pr. Paar, do. Rußhäute 18—21 fl. Wiener Ochsenhäute pr. Str. 61— 63 fl., 90. Ruhhäute 64—66 fl., do. Kalbfelle 102— 105 fl., ungarische do. 85 —88 fl. x Szegedin, 15. Jänner. Der lechte drudstmartt war lebhaft, am meisten Korn begehrt, guter Banater Weizen "A Dir theilen auch diese, von der Ansicht einer in Nr. 16 enthaltenen Berichterstattung abweichende Aufstellung , unver­­kürzt mit, es der Zeit und dem Geschäftsgang überlasfend, die Nichtigkeit der einen oder der andern Sconjektur zu bewähren. Die Ned, wurde á 6 f.—7 fl., gewöhnlicher & 5 fl.—6 fl., Halbfrucht 4 4 fl. 24 fr.—4 fl, 48 fr, Korn mit 4 fl.—4 fl. 20 fr., Oerfte á 2 f.—2 fl. 12 fr.; Mais 4 2 fl. 12 fr.—2 fl. 24 fr. Hirfe a 2 f.—2 fl. 12 fr.; Hafer mit 1 fl. 36 fr.—2 fl. in geringen Quantitäten abgefebt, größere Käufe haben nicht stattgehabt, 2 Szigetvar, am 16. Jänner. Die Leblosigkeit in den meisten Geschäftszweigen hat noch nicht aufgehört. Der Fruchthandel ist auf den Konsume beschränkt, die theuere Stad­t nach Kanischa hindert den Export aller Produkte, is­besondere der Körnergattungen. Man notirt Prima-Meizen 83 — B4pfogn 5 fl. 80— 82pfdgn. 4 fl. 30 fr., Korn 3 fl. 12 fr., Rufuruz 2 fl. 12—24 fr., Hafer 1 fl. 12—18 fr, Haiden 1 fl. 30— 36­ Fr. Gerste fehlte gänzlich am Plab. * Breslau, 19. Sinner. Wollbericht. Die Leb­­haftigkeit im Wollgeschäfte dauert fort, und sind in dieser Tod? wiederum gegen 1200 Ztr. aus dem Marfte genom­­men worden. Man zahlte für russische Kamm- und Turmwol­­fen mit Nadenwäsde in den sechziger Ihalern, für Derglei­­chen fabrikmäßig gewaschene hoch in den achtzigern ; für hoch­­feine Einschuren über 100 Thlr., für dergleichen feine pol­­nische 75 thlr., für mittelfeine Loden von 54—55 Thlr., für feinere bis 66 Thlr., und für Gerber- und Schweißmwol­­len von 49— 66 Thlr. Wir haben auch wiederum einige neue Zufuhren erhalten. — Im Berfolge unseres Wochen­­berichtes Fünnen wir den Verkehr im Getreidehandel in der abgelaufenen Woche wiederum nur als einen höchst gering­­fügigen, die stattgehabte Kaufluft als eine durchweg Schwache, die Tendenz als eine sehr flaue schildern, Preise nahmen eine unwesentlich rücgängige Bewegung an, da Inhaber des langen Wartens müde, endlich mehr und mehr in den Willen der wenigen Käufer zu fügen snch entschlossen zeigten. Wollen wir nach der Ursache dieser anhaltenden und zugenommenen Slaue forschen, so müssen wir den Rückgang der Preise auf den end­­lich zu erwartenden Frieden einerseits und die bestehenden mißlichen Geldverhältnisse andererseits baffren. Nächstdem trugen die aus Oesterreichh gemeldeten matten Berichte, so wie der gelunfene K­urs der österreichischen Valuta, welche die Beziehungen zu billigeren Preisen als bisher in Aussicht stellen, nicht wenig zum Entschlusse der betreffenden hiesigen Inhaber bei. Wie bisher, so war auch in dieser Woche Nogz­gen nur in erquiffter guter Waare vorzugemweise gern genom­men. Doch mußten auch hierbei Eigner sich eine beträchtliche Preisermäßigung gefallen lassen, da Eim Zäge von Belang selbst in dem Salle nicht zu erfüllen gewesen sind. Einen sehr be­­trächtlichen Radgang der Preise erfuhr Weizen in­­ allen Dualitäten Berläufer drängten si hierbei­ hauptsächlich zum Verlauf und schlugen nur selten Gebote seitens Der Käufer aus Biemlich behauptet hat sich Gerste, da Offer­­ten hiervon namentlich in guter MWaate von nur gering­fü­­gigem Belang ge­wesen sind. Wir notiren, erquifften weißen Weizen 448— 155 Sgr., guten 120—140 Sgr., mittle und geringe Sorten 100 — 115 Sgr., fein» ften gelben 155—142 Sgr., mittel 110— 120 Sgr., geringer 95—105 Cgr., Brennerweizen 60—70— Cgr., Roggen Söpfolgr. 108—109 Sgr., Söpfogr. 1061, — 107 Spr., Söpfogr. 104—1051­, Spr., 82pfigr. 100 gr. ausgeboten, Gerste 73—80 Spr., Hafer 38—414, Egr. — Der Handel in Delm­aten war in dieser Woche ebenfalls nur von sehr geringfügigem Belang, und die Umfäbe auf ein nur unbe­deutendes Quantum besehränzt. Winterraps 150—140 © Sgr., Sommerrübfen 114— 120 Sgr. — Für Kleefanen blieb Diegrage recht gut und da es an Zufuhe “en nicht mangelte, so kamen lebhafte Umsälle zu Stande. In aben Preisen haben mir eine nennenswerthe Veränderung be vorh nicht zu berichten. Dagegen kann bei weiß ein Preisrück­­gang von 1—2 Thlr. pr. Ztr. angenommen werden. Man zahlte für hochfein weiß 24—25 Ihr, fein und fein mittel 22/2 — 25", 2 Thlr., mittel 19—21­/, Thle., orb. 15—18 Thle., toth superfein 18%/, — 19 Thlr., mittel 1642— 1717, Thlr., orv. 15—16 Thlr. — NRübsl. Das Geschäft hierin blieb auch im Laufe Dieser Woche nur auf einen regr mäßigen Umfas in Loftwaare beschränkt, zu den Preisen von 17V — 17/3 Thlr., und fliegt matt angeboten. Lieferung ganz ohne Handel 17Y/, Thlr. nominell. — Kartoffelspiritus pro Eimer & 60 Quart zu 80 %, Tralles den 19. Jänner 13%, Thlr. 61. Preise der Cerenalien am 19. Jänner, * Berlin, 19. Jänner. Weizen nominell im Werthe ; 172/, Ihle.; Spiritus 2945 Thlr. ; fester schließend, Hamburg, 18. Jänner, Weizen und Roggen nominell; Del 167. Thlr. Die schon früher vorherrschend gelesene flaue Stimmung an unserem Markte wurde Durch Die telegraphische­n Noggen starf schwanzend ; Delfaat ohne Nenderung, Rabel Friedensnachricht in einem solchen Maße vergrößert, waß fast ein völliger Stillstand in den Geschäften eingetreten. Zunächst dürfte sich blos der Einfluß der Ungemehnheit fühlbar machen, die vermut­lich Drügender wirfen kann, als der Friede selbst, welcher noch keine niedrigern Frudhtpreise mit sich bringt, da das rusische Ausfuhrverbot noch längere Zeit fortbestehen dürfte und es sehr in Frage bleibt, ob Rußland vagfelbe bei der seineswegs großen eigenen Ernte aufzuheben geneigt sein wird. Wenn also nicht­ foreiche Verläufe die Preife prüfen sollten , so wird der jenige panische Schreden sich bald regen, da Jeder weiß, Daß in Getreide ein großer Bedarf in Wirk­­lichkeit existirt und eg nicht die Spekulation is, Die Die Preise in die Höhe getrieben, * Amsterdam, 18. Sinner, Weizen ohne Geschäft; Roggen 30 fl. niedriger und stille ; Raps 105 fl.; Nübel pr. Frühjahr 53 fl. * Gala, Anfangs Jänner. Es gehen hier täglich De­­peschen von Seiten nordischer Rhedereien ein, welche die An­frage stellen, ob ihre Schiffe bereits Sulina passirt, oder noch in der Donau liegen. Es dürfte für selbige von Interesse sein, zu­ vernehmen, Daß Gala nunmehr außer Stande ist, darüber Auskunft zu geben, da seit dem 16. Dezember alle Kommunikation zwischen hier und Tultfha und Sulina, in­folge der zugefrorenen Donau, gehemmt ist, und der Land­weg von hier nach Tultfh­a fast unproftitabel, der aber von Tultfha nach Gulina wegen der gänzlichen Erde und der dort ihr Wesen treibenden Banditen zu gef­­ährlich ist. Am 5. Jänner früh 2 Uhr wurden wir in Al­­larım verseßt Durch zwei ziemlich­ heftige Erdstöße, die in ei­­ner Zeit von 8 Minuten aufeinander folgten, von denen jeder etwa 8 Sekunden anhielt, in der Richtung von SUV-Ort. Die Bewegung war mehr eine wellenförmige als stoßende,­­ begleitet von heftigem Winde und Brausen. Schaden ist Fei­­ner vorgekommen. * London, 18 Jänner, Getreidemarkt. Englischer Wei­­zen drei Schillinge billiger. Verkäufer von fremden Weizen wollen fn allzu großer Preisermäßigung nicht unterwerfen. Geschäft­stodend.­­­­­­ Sgr. Sgr. Meißer ETET . 140.150.­­Erbsen SA e . 2115 120 Gelber ,„ 139.142 MWinterrag8?r 2, x. 100 140 Brennerweien „ — — MWinterrübs 355 1301132 Roggen . . + 190.112 Gommerrübe . . . 113 118 Serie 2. 20700 74.76 Schlagleinfacts + — — Dafessis apa 22 24 Ab ‚O ® Pest, 21. Jänner. Die meisten europäischen Fonds­­börsen befinden sich augenblicklich wieder in einem Zustande der Erregtheit ,­­ welche zwar in Bilde einer ruhigern Stimmung weichen zu wollen den Anschein hat, jedenfalls aber charakteri­­stisch genug ist , um nicht ganz mit Stillschweigen übergangen werden zu dürfen. Am 16. d., Abends, wurde in Wien jene anscheinend so folgenschwere Petersburger telegraphische Depesche bekannt, deren Tragweite sich aber bis fest, weder in politischer noch merkantiler Beziehung richtig abmessen läßt. Nichts­­destoweni­­ger war die Wirkung auf den Stand der Papiere eine enorme, sei es nun, weil jenes Friedensgerücht in der Wärme der Über­raschung ganz allgemein mit rückhaltlosem Vertrauen als fait accompli hingenommen wurde — oder weil die von dem un­­erwarteten Ereignisse betroffene Partei der Batisters widerstandg­ 108 das Feld räumte. Das Ergebniß jener sch­wer zu sondirenden Motive­ waren folgende Notizungen der Wiener Börse an den fünf aufeinan­­der folgenden Tagen : „Dem Wiener Impulse folgten, je nach ihrer Wichtigkeit, die übrigen Österreichtiehen Handelspläne in der fettherigen Stim­­mung für das Fonds­ und Effektengeschäft, ohne daß darüber etwas Erhebliches zu berichten wäre. Von den auswärtigen Börsen zieht zunächt die Berliner, durch mannigfache Geschäftsbeziehungen von österreichischen Märkten wichtig und für Norddeutschland maßgebend, unsere Aufmerksamkeit auf sich. Auch dort nahm das Fondsgeschäft, gleich nach Eintreffen der Friedensnachricht, einen fieberhaften Aufschwung. Am meisten affizirt wurden am ersten Tage öster­­reichische und französische Effekten, während preußische Werth­­papiere Feine so rapide­ Steigerung erfuhren. Am 19. haben die bedeutenden Ge­winnrealisirungen daselbst die Kurse wieder etwas gebracht, doch schloß die Börse bei belebtem Geschäft wieder in fester Haltung. Die Bredland- Börse befand sich am 18., nach dem Aus­­bruch eines dortigen Berichterstatters, in fast wilder Stimmung und sind Aktien außerordentlich gestiegen. In Frankfurt zeigte sich die Wirkung der Friedenshoffnun­­gen hauptsächlich bei den öfter, Fonds , Nationalanleihe hob sich von 7058 auf 731%, Metall, von 67 auf 695/8, öfterr, Staatseifend. son 216 auf 230, öfterr, Banfantheile von 962 auf 1007. Hamburg, welches am 17. noch ziemlich ruhig geblieben war, wurde erst am 18. in die allgemeine Strömung hineinge­­rissen ; die Stimmung war sehr aufgeregt, und es trat hier noch der allgemeine Nachgang der Getreideprise unterftagend hinzu. Die Kaufluft warf sich Vorzugsnweise auf die russischen Fonds und es wurden für etwa eine halbe Milion Silberrubel neue Stieglig gemacht. In Parid war am erst­en Tage für einen großen äußern Effekt­ gesorgt worden. Die Pforten des Börsensaales hatten sie eine Halbe Stunde vor der gewöhnlichen Zeit, um halb ein 16. 17. 18 19, 21. Metall, Oblig. 5pCt. 73/4 IT 78% 78% TE Nationalanlehen von 8034. . 801% 80% 811% Alte Banfaktien 883 918 931 926 921 Kreditbanfaktien 217 228% 226 225 —_ Nordbahnaktien Ara 227% 226% 226 227 Staatseisenbahnaktien­­ 191 217 _ 21314 — London . . 11.1 10 10.38 10.40 10,39 Sph , 5 . 179 213 132 14 137/8 ver: TERE LE 13.4.0 ga A = 0 [A Uhr, dem Andrange der Geschäftsleute geöffnet ; der Nolizei- Kommissar der Börse. In voller Uniform, mit der Schärpe bek­­leidet, hatte die Depesche laut vorgelesen ; die Kaufe war seinem Ruf gefolgt. Aber der Drang zu Umrüsen war noch zu Wir, um den Erfolg der wirkenden Kräfte sofort Har zu stellen. Die steigenden Kurse wurden zu verkaufen bewußt, die Kaufordies aus den Provinzen und für bedeutende Posten auch aus England, trafen theils im Laufe der Börse, theils später ein. Die Berlegenheit ist jegt auf Seiten der Batfflers, welche früher fest verkauft hatten, und nan nicht Kiefern Fannen. Die Berläufer hielten ihre Preise buch, Geminirealiserungen brach­­ten ein Schwansen hervor. Die Schlußfurfe vom 15. it. Ai waren: 15, 1­3pCt, Rente . 62,55-t;8,15 41-2pCt.,. . . 91,75 94 Defterr. Staatseifend. 708 795 Credit Mobilier-Aktien R 1212 1435 In London fohl offen Konsols am 15. mit 861%, am 19. nut 90%%. Noch am 15. hatte man, um die Kurse zu halten, die Nachricht verbreitet, daß die Bank Em­pfundnoten ausgeben werde ; derartige Triebfedern waren settdem nicht mehr nöthig. Amsterdam war in den Testen Tagen für österreichische Fonds besonders gut gestimmt ; Nationalanleihe ging von 68144 auf 705% , Metalliques von 65%% auf 68%. Nach allem Obenangeführten erübrigt nur noch eine summa­­rische Schlafansicht auszusprechen , die um so fehlerfreier sich darstellen­ dürfte, je fester sie sich an­ die Thatbestände anlehnt. In dieser Beziehung erscheinen aber nur zwei Thatsachen als unzweifelhaft : erstens, daß die Fondsbörsen in diesem Augen­­bite nicht von den natürlichen Geldverhältnissen, sondern einzig und allein von der Politik beherrscht werden; zweitens, dass für die Spekulation nur der günstige Moment als ausschlagge­­bend bewüst wurde, um die Käufe bis zu ihrer möglichen Äußersten Grenze vorwärts zu bringen, — Ob eine solche jeßt schon erreicht und Fein meiterer V­orschritt mehr möglich ist, dürfte fehmwer­gi bestimmen sein 5: die Teßten Nachrichten aus Paris und London lauten so friedensfreundlich, daß man bei» uabe versucht­et, der Liebhaberet noch weitere Progresse in Aussicht zu stellen ! Hühnerzucht. Zu Dresden hat sich ein sogenannter Hühnerologischer Ber­­eingebild­t, mit dem Zimerie, die Geflügelzucht zu heben, welche, wenn verständig­ betrieben, mit demselben Futteraufwand Dop­­pelt so viel Sleisch erzeugt, als die Rindviehzucht. Man hüte sich aber jn,­der Liebhaberei mit asiatischen Hühnern zu viel Gewicht beizulegen ; man erhält die besten Resultate mittelst einer sorgsamen Pflege mitteleuropäischer Sorten, ber­­onders bes brabanter und des deutschen Bauerhuhns bei Ber­meidung aller Mischungszünfteleien und wenn man auf eine Mace hält. — Die Hühnermanie ging­ in England so weit, daß man Kautamhühner in Birmingham das Paar mit 150 Thlr. (225 fl.) bezahlte, einen jungen Kodinhinahahn mit zwei Hennen in London mit 36 Pfund Sterl. (360 fl), ein Paar graue Chittagongs mit 14 fl. (140 fl), zwei Kanton­hühner mit 18 Pfund Sterl. (180 fl.) ; in Boston hat man für drei Schanghais 45 Doll. (90 fl.) bezahlt, und der ame­­rikanische Hühnerzüchter Burnham bekam in England für ein Paar graue Schanghais 100 Pol. St. (1000 fl.) Der­­selbe spekulative Yankee verschiffte einige Käfige mit Hühnern nach Louisiana für 2230 Doll. und verkaufte im Jahre 1855 von seinem , fancy Stode für nicht weniger als 23.000­ Doll. Diese Liebhaberei ist aber rehhr schon im Abnehmen und wird auch völlig­ aufhören. Am Niederrhein, insbesondere im Bergischen , zahlt man übrigens für Haushähne auch Heute noch 10 Thaler und darüber. Derfantil­­ und Industrieinteressen. — Der­­ amtliche Bericht über Kandel und Schifffahrt des vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland während des Jahres 1854 ist soeben erschienen. Demselben zufolge be­­trug in jenem Zeitraume der gesammtte wirkliche Werth der Einfuhr 152,591,513 %. Der offiziell angegebene Werth der Einfuhr belief st auf 124,338,478 %,, während er sich im Jahre 1853 auf 123,099,313 %., 1852 auf 109,331,1582%,, 1851 auf 110,484,997 £, und 1850 auf 100,469,067 £. belief. Der offiziese Werth der aus fremden Ländern während des Jahres 1854 eingeführten Waaren betrug 93,940,967 £., davon gingen 91,284,268­­8, nach­­ Großbritannien und 2,656,669 X, nach Irland, Amtsblatt der Kell-Dmner Zeitung. Reizitationen. In Veit: Das Haus, Stationsg, Nr. 699 — 700, auf 4896 fl. geprägt, 21. Jänner bezügl. 7. März, im Grundbuchsamte, — Eisengegenstände, Eisen, Schreibzimmerein­­richtungen, Waagen, 5. bezügl. 19. Sebr., an der Eisengießerei auf der Waisnerstraße. — Zimmereinrichtungs- und Kleidungs­­füde, 1. bezügl, 9. Sebr., Mondg. Nr. 4. — Einrichtungs­­ftüde, 15. bezügl, 25. Tebr., Kecsfemeterg. Nr. 5. — Erledigungen. Zwei­ Stuhlrichterstellen in Erlau und Kers­­femet mit jährl. 1000 fl. Anmeldung binnen 4 Wochen beim Prafivdlium der Statthaltereiabtheilung in Ofen. — Eine Stuhl­­richterstelle zu Csáth mit jährl. 1000 fl. und Naturalquartier "oder Quartiergeld. Anmeldung binnen 4 Wochen bei der Lan­­deskommission in Ofen. BBafferstand der Donau 9 — oder Null

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