Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1856 (Jahrgang 3, nr. 150-176)

1856-07-15 / nr. 162

­Bte « einzelne Nummer Toftet Lee. EM, Hr? _ Birming, 6.9 Reg, . Redaktion d- Durean, Do­­erften StoF, RUND e det: ? BER a el 7? Por, 1856. . s" ·«·EI·-"« » «« ’ IF Hi « Telegraphische ‚Depefchen der „Desterr. Eorresp.* is "gondon, ‚Sonntag. Lord: Palmerston erhielt gestern den’ Hosenbandordett. 1 Rarlgénbe, Montag. Die Berlebung des Großfürsten Michael mit der­ Prinzessin Cäcilie, Wildbald slattgefunden: »,...»...· ja­m Maris, Sonntag Die Kaiserin, wohnte: gestern einer Vorstellung in der Porte St. Martin bei, Dupude, Bischof von Algier, If in Bordeaun ge­storben, Aus Marseille, vernimmt man, Daß daselbst große Getreideladungen erwartet werden. · « «­­·Turin, , Millianire zueVefestigung von Alessandria bewilliget worden,­une, wie der Graf Cavour­ in seinem diesfälligen B«erichte"ä­ußert,gegen die"Be·­­festigung von Piacenza Front zu machen. X« Rom,1­.Juli."Die­ Eisenbahn nach ·Frascati ist vor" einigen­ Tagen eröffnet worden. © : 11 ··tiiVSst2-tkTSchiekstix.·dLTT···Wege-sxxteei.v,oxst·,edlen-hat·.·jin· 12; gut. Mit Königlichem Dekret if ein Kredit son "einer, · . 1.0, Werft, 15. Juli. Die Heutige Morgenpost ist dürftig an politischen Neuigkeiten ; bios einer aus befreundeter Hand­ung zugehenden But ur'e ker privatkorrespondenz, geschrieben am zweiten Tage‘ nachh, der Abreise Stirbey’s wollen wir hier­ einen Plab einräumen. Das ‚Schreiben lautet: .­ 4 -"··· ; , ‚om Bá­rgt­e die nach Wien abgereist , dem gewöhnlichen Aufenthaltsorte m walachischer Fürsten, nachdem ihre Regierungsperiode abgelaufen... Wenngleich: Zürft , Stirbey , sich seiner allgemeinen Beliebtheit hier erfreut, so wird hm: doch: Jedermann Die Gerechtigkeit widerfahren­­ lassen: " Das­ er ein küchtiger Fürst war, Der hag? Ne­­gieren verstand und im Lande viel Gutes gethan Hat. .­ ..««­­Gesternt wurde die unten folgende Adresse des Fü­rsten an den Verwals­­ungsrath in walachischer und französischer Sprache als Plakat gedruckt,ist je­­doch bis heute noch nicht publizirt worden.Nachfolgend erhalten Sie die ge­­treue Uebersetzung des Aktenstückes: Bukarest,den 28.Junia.St.(den 10.Julin­ Sts) An den Außerordentlichen Verwaltung srath. Selten hat eine ununterbrochene Neihe außerordentlicher und unglü­cklicher Er­­eignisse ein Land auf eine so grausame Weise heimgesucht,wie Unser Vaterland seit dem Jahr 1849 bis auf den heutigen Tag geprüft wurde.Sieben Jahre lang,die nichts anderes waren,als eine einzige lange Krisio,haben Wir Uns stets durch Unser Pflichtgefühl leiten lassen und Wir tragen in Unserm Gewissen dae Betrußtsein daß Wir unter allen Umständen seinen andern Beweggrund gehabt haben. Eine neue Aera wird mit dem heutigen Tage fich unserm Baterlande, eröffnen. Ein Kommissär der Suzeränen Macht, in Verbindung mit den Kommissären der Großmächte, wird nach Bukarest: Fommer, um die Stimme des Landes über seine Wünsche und­ seine Bedürfnisse zu vernehmen, und dadurch, in den Stand gefegt zu­ werden, ihm eine Dauerhafte und glückliche Zukunft zu versichern. In dem Zwischenraum dieser Uebergangsperiode wird eine interimistische Vers­waltung mit der Leitung der Landesangelegenheiten betraut werden,bis die neue Or­­ganisirung,welche deanande gewährt werden wird,in Kraft getreten. « Demgemäß legen Wir heute Unsere Gewalten nieder und übergeben dem Außer­ordentlichen Verwaltung statb dies­ kodi­­soeische Verwaltung des Landes. .­. . » Seine Eizellenz der Herr Ban,Emanuel Balliano,Präsidentbee«Ministerratheo und die anderen Herren Departementschefs,werben ein jeder dier Geschä­fte seine­ resp. Ministeriums in der bisher beobachteten Ordnung fortfü­hren,denkst-bestehende In­­stitutionen gemäß,und werden dabei allen den Diensteisen und die Thätigkeits in An­­wendung bringen,welche die umsti­nde fordern,während die Befehle der hohen Pforte erwartet werden. : « « —·Es bleibt nie jetzt nur noch eine Pflicht zu erfüllen und die ist:Unsanbte redliche Gesinnungen Miserer­ Landsleute­ zuwenden­ und sie zur Eintracht und zum Gemeinsinn zu ermahnen,indem­ das Gedeihen des gemeinschaftlichen Vaterlandes un­­umgänglich das Opfer aller persönlichen und aller Sonderinteressen eines Einzelnen oder einer Partei gebieterisch erheischt. »«« . Die Augenblicke sind von furchtbarer Wichtigkeit.Die Zukunft unseres Landes hängt von ihnen ab.Eine­ ruhige,würdige hastvolle Haltung kann allein zu Gunsten unserer Sache reden und den hochherzigen Absichten Sr.kai­serlichen Maje­stät des Sul­­tans und den großmüthigen Zwecken der Großmächte entsprechen. " » (Folgt die Unterschrift Si­.Durchlaucht.) Gegengezeichnet der Staatssekreteir AL Plagino. Der vielbesprochene Brief des Grafen von Paris hat im orleanistischen,sowie im fusionistischen Lager und im Schoße der­ antrie­­benen Königsfamilie selbst eine Verwirrung hervorgerufen,aus welcher­ nieder Parteistellungen hervorgehen müssen.Das Ganze wurde von Thiere­ angestif­­tet,welcher­ den·.Gr­afen von Paris zum Schreiben aufforderte und­ ihm den Enn­wurf einer Erklärung zuschickte.Dieser Entwurf ist,man weiß nicht durch wen,als«authenti­sche Abschrift des vom Grafen von Paris unterzeichneten Schreibens in uml ausgesetzt worden,·allein das wahre Schreiben weicht ge­­waltig«davon ab.Die Schlußstelle und die­ eigentliche Pointe sind jedoch echt­­nämlich,die Erklärung des Prinzen,daß er stets das Testament seines Vaters zur Richtschnur nehmen werde.­­«- s’ «»Der Prianoinville hat seitdem ebenfalls­ ein Schreiben erlassen,das jedoch nicht für die Oeffentlichkeit bestimmt ist und mit den Worten beginnt: ,,Me«in Nesse debutirt schlecht.«i Guizot und Salvandy machen dem Grafen von­ Paris hauptsächlich den Vorwurf,daß er für sein Schreiben einen höchst unpassenden Zeitpunkt gewählt habe.Der junges Prinz hält indeß fest Stano General Trezel,letzter Kriegsminister unter Ludwig Philipp und bisher­ Gou­­verneur des Grafen von­ Paris,hat seine Entlassun­g genommen­ und trennt sich von seinem mündig gewordenen Zögling.Sein Nachfolger ist General Drolenvaux.Der Graf von Paris tritt eine Reise an und will,wie man sag­t,weei­tere nordische Höfe besuchen. «sz»·­­ In Stockholm dürfte allem Anscheine nach demnä­chst ein schwedi­­scher Diplomaten-Kongreß zusammenkommenz die Gesandten Schwedens in Paris,Berlin und Neapel werden nächstens in der Hauptstadt "Tam Mälarfee eintreffen. _ Vieleicht feht­ diese Zusammenkrift mit den flan- Dinavischen Tendenzen, melden das Haus Bernadutte gegenwärtig Borjajut Teistet, und mit der Lauenburgisep-Holsteinischen Angelegenheit in einem Zu­­sammenhange. »"·J««·»«.» -«Auto««-"Bjer«n,»stispy JuliJmelvjetdet,,·,Schio-« M,««·:Die Bunde·­versamm­­lung"«bat’"hsxtteiutit’im­ptspräsidentev«"fiks"1.857jsteuerod».que Wendter­­wählt mit 89 unter 121 Stimmen, zum Vizepräsdenten Furrer aus Züri mit 63 unter 120 Stimmen, ak Die „Wien. Ztg." bringt den Wortlaut des Schifffahrtsver­trages zwischen Deferreich und dem Königreice der Niederlande vom 15. Mai 1856, in welchem die leherein­­kunft der Jahre 1817, 1837 und 1850 erweitert, und die Flaggen­ beider Staaten jenen der meistbegünstigten Nationen gleichgestellt werden. Es werden darin wechselseitig von Angehörigen beider Staaten in Bezug auf Einfuhr, Magazinirung, Vertrieb ihrer Waaren Die gleichen Rechte wie den Heimlschen eingeräumt. Die Dauer des Vertrags ist auf 5­ Jahre fetgerecht. Am 12. b. hat, wie Die „Wiener Ztg.” berichtet, von Seiten der Lei­­tung der f. E. priv. österreichischen Staatseisenbahngesellschaft die Besichtigung und Befahrng der Fürzich " vollendeten, beiläufig fünf Meilen langen ‚neuen Eisenbahnstrede von Raab bis Net­ 636 ny, gegenüber Kempen — der sogenannten Komorner Bahn — stattgefunden und ein sehr befriedigendes Resultat geliefert. Die Eröffnung für den öffentlichen Berker dürfte am 1. August vor fch gehen. ».»-»­­· « «Diejenige Konzession,lesen wir in deren Prag welche bereite·die San«t­­tion Sr.Majestät[erhailten«l­ aben·und«z«ur"Publikation bereit sein soll,ist«"die der­»Kai­ser"·"Freinz"-J·ose·p"l)s-Ostba«bn«·«zihr unmittelbar folgt die der Gesellschaft»An­steten«(erweiterte Immobiliengesellschaft).—Wieder tauchen Gerüchte von erneuerter Unterhandlung der Staatsverwaltung mit der französisch-österreichischen isenbahngesellschaft wegen Ueberlassung der südli­­hen Stantschbahn an dieselbe auf. Diese soll sogar noch bei Vollendung der Streife Laibach-Triest ermöglicht und der Ausbau der Gesellschaft übertragen werden. Aus Wien wird nie geschrieb­en:« Die Kreditanstalt für handel und Gewerbe hat ihre Bereitwilligkeit erklärt­ unter gewissen Bedingungen den in einigen Kron­­landshauptstädten bestehenden Aushilfskassen für Gewerbsleute angemessenen Kredit zu eröffnen.· |: · Die Organisirung des Sanitätswesens in den Gemeinden in Un­­garn ist soeben im Zuge. Sicherem Vernehmen nach wird«im Laufe dieser Woche eine Ingenieur­­abtheilung der Kaiserin­-Elisabeths Westbahn nach Salzburg abgeben, und daselbst die Traei­ungearbeiten zu beginnen. ‚Die Tauffeier in Zayenburg. VOR, Wien, am 14. Intl. Ich nehme den Faden der Erzählung dort auf, wo ich ihn gestern fallen gelassen habe. Nachdem sämmtliche Hohe Herr­­­­chaften und geladenen Gäste, melche alle in voller Galla in glänzenden Binil­­und Militäruniformen erschienen waren, im Saale neben der­ Taufkapelle vers­­ammelt waren, brachte­ die Ara für die Kaiserfinder, Fr. Baronin Wilhel­­mine von Wel­den, Witwe des T. T. Feldzeugmeisters und gebefenen Gouver­­neurs von Wien, Freiheren von Welden , die neugeborne Prinzessin auf einem reichen Sammtpolster aus den inneren Gemächern Ihrer Majestät der Kaiserin;­­ihr folgte die weibliche Dienerschaft. Der erste Obersthofmeister Gr. Majestät des Kaisers übernahm Die Prinzessin aus den Händen der Aja und trug ‚Höcft­­dieselbe unter Vorantretung des FE. Tf. Hofstaates und unter dem Teifen Tönen heiliger Mufii auf einem reich mit Perlen und Silber­ geft­chten Polster zur Tauftapete,­ wohin sich Se. Majestät der Halfer und, Ihre tt. Hoheiten die Herren Erzherzöge, sodann ebenfalls begaben. Die Ende des­­ Polsters wurden von.zwei: geborenen. Sürften: gehalten,­­ (.. -. --«s··»»Nachdem­ e­ s·am Tage­ der Geburt,sowie an dem der hohen Feierlichkeit vor hingehenden Vormittage noch nicht bekannt geworden war,·wer Pathinstelle beider­,neugeborenen«Erzhe­rzogin verseh­en·i werde,erschien nun.Ihre k.k.Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Sophie als Taufpathin.Se.Eminenz der hochwü­rdigste herr Kardinal-Erzbischof von Wien Othmar Ritter von Rau­­scher vollzog den Taufakt nach dem katholischen Ritus,­unter zahlreicher geist­­licher Assistenz«und­mPe­isein vielen­ hohen Kirchenfürsten,worunter die Kar­­dinal-Erzbischöfes von Agram und Lemberg,während de.Eminenz der apostol. Nuntius Kardinal Viale Preliders Zeremonie im Kardinalspurpur in einer fü­r denselben«errichteten Kniebank beiwohnte.­n. Die neugeborene Prinzessin erhielt bei der Taufe die Namen Gisella Ludovika Maria,­ ein Name,den bekanntlich die erste Kö­nigin von Ungarn,die Ge­­mahlin des heiligen Stephan, eine bath­idhe Herzogin, getragen.") Nach vollzogenem Taufafte ertheilte Se, Eminenz , Der Herr Kardinal- Erzbischof, von Wien den Pontifikalfegen und­ Se. Majestät, begaben sich‘, um­­ Getia’s Bail­ die Prinzessin zur Gemahlin, denn­ er­ hoffte, durch diese Verbindung das heid­­nische Ungarn in einen ristlichen Staat zu verwandeln und der Zivilisation zugänglich zu machen, welche Hoffnung auch durch­ das eifrige Wirken und den gottseligen Wandel der Sürftin glänzend in Erfüllung ging.. Im Jahre 995 wurde zu­ Gran an Wall die festliche Zaufhandlung sollgegen, bei­ welcher er den Namen Stephan­ erhielt. An demselben Tage wurde Gisela dem jungen, Herzog ‚verlobt. „Bald nachher fand die Ver­­­mählung statt sn Scheyern in Baiern, der Stammburg der gleichnamigen Grafen, welche sich später Grafen von Wittelsbach­ nannten. Scheyern liegt im Landge­­richte Pfaffenhofen von Oberbaiern. Sebt befindet sich darelbst in Folge Anord­­­nung des Königs Ludwig die Gruft des Königlich baierisschen Hauses Wittelsbach.­­ e ft. 9 Julio Vorgestern sind: der Fürst­ und die Fürstin .« *) Gisela war die Tochter des bayerischen Herzogs Heinrich des Zänkers und seiner Gemahlin Gisela son­ Burgund. Kaiser Otto III. bestimmte dem Sohne

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