Pester Lloyd - Abendblatt, November 1856 (Jahrgang 3, nr. 253-276)

1856-11-21 / nr. 269

; — Reduktionse einzelne ,­. . , O Bureau,Do- Nummer · s 1 ; u É | É er votheagafle Eojtet. sz · nd A ő ; -· Oezslzlwim ítr, EM. ; ; erstes;1Stoel«. A ON «-lteila;j,212Maznemver.« Nrg.269. WHMHRC Die XVeGLL Novembm Ueber diekReise­ ih­rer Majestäten lesen wik in der»Wien.Ztg.«unter­ Laibach­,2(l.d.:Gestern Morgens 2 Uhr wohnten Se. FE. Apostolische Majestät der von vem how. Furstbischöfe zur Beier des allerhöcften Namensfestes , Ihrer Majestät der Staiferin. im ber K­fulinerfiche: zelebritten : heil. Meile bei, : zw welcher Andacht sich sämmtliche . Bild­- und Militärautoritäten eingefunden "hatten. Nach Beendigung des Gottesdienstes fand eine Militär-Kirchenparade statt, worauf de. Majestät die hiesige­ Landesregierung, die Steuerdivertion, Das­ Häptischrdelegirte Bezirk­gericht, die Landesbaudivertion, das Ingquisttionshaus, Das­ Landesgericht, die Zucerraf­­finerie‘,­ sowie "das Straf- und Zmangsarbeitshaus zu"besichtigen geruhten. Ihre Majestät Die Kaiserin besuchten Inzwischen die Ordenskongregation der barmherzigen Schwestern und das deren Obhut anvertraute Spital und besiche­tigten hierauf mit Sr. Majestät dem Kaiser das Landesmuseum. Um 2 Uhr Nachmittags beglückten Sr. Majestät die bürgerl.. Schieß­­fätte mit Allerhöchít ihrem Besuche und gerubten das von der­ Hiesigen Stadt­­gemeinde zur Leiter der Allerhöchten Anwesenheit gegebene Speftschlefen zu er­öffnen. Nachmittags: 5­ Uhr war Tafel bei Sr. Majestät „dem Kaiser, si, welc der die Chefs Der Hiesigen Zivilz und Militärautoritäten und die hohe Geist­­lichkeit zugezogen zu werden die Ehre hatten. Dem von den Ständen veran­­stalteten Ball­paré wurde Abends um Halb 9 Uhr die Auszeichnung Des Aller­­höchsten Besuches dur anderthalb Stunden zu Theil. Hier so mie übern, wo ich Ihre Majestäten im Laufe des Tages zu zeigen geruhten, i wurden Allerhöcfspiefelben von einen wahrhaft färmlichen Jubel der begeisterten Bevölkerung begrüßt. Heute um 8 Uhr Morgens "ha­­ben Ihre TF. Tf. Majestäten in bestem Wohlsein die Reffe nach Triest, bis Adelsberg auf der Eisenbahn, angetreten In Adelsberg trafen Ihre Majestä­­ten um 9%, Uhr ein und febten die Reise nach Triest ohne Aufenthalt fort. Se­ Erzellenz der Herr Statthalter begleitete Ihre Majestäten hie zur Landesgrenze. Telegraphische Depefshe ber „Dei terr. Korresp.“ Paris, 20. November. Nachr­uten aus Madrid vom 17. b. Mis. zu Folge Hat zu Malaga am 16. d. eine ausländische Bewegung stattgehabt, die jedoch durch die Energie der Truppen sofort unterdrückt wire. Lettere hatten nur sieben Verwundete, von den Aufständlern blieben fünf auf Dem Plabe. eK TR" a­u­s Y. Wien, 19. November. Wie ich höre, sind bereits drei Viertheile der auf die Theißghbahnakt­ien einzuzahlenden Summe "in die Kasse der Kreditanstalt getroffen, und obgleich der Einzahlungstermin erst am 29. b. zu Ende geht, hat si Doch Das Publikum beeilt, die effektiven Stücke zu überneh­­men. Die Nationalbank hat die Einzahlungen jedenfalls erleichtert, indem sie sich im Essempte nicht allzu diffleil gezeigt, und wenn sich darum in diesem Monat ihr Notenumlauf vermehren wird, so ist Dies eben eine Konsequenz ihrer dem Handel und der Börse gewährten Unterflüchung. Meiner neulichen Mittheilung über die Pester Filiale kann ich heute nur­­ so viel hinzufügen, ‚daß die darauf bezüglichen Beschlüsse noch von weiteren Maßregeln abhängen, die vielleicht sehen In den nächsten Moden ihre Erledigung finden werden. Je Heft, 21. November. Morgen, Samstag um 8 Uhr Morgens wird die­ in Ofen neuerbaute Kirche der P. P. Capuziner dür den Hochunwürdigsten Herrn Anton von Szäntoly, Probst und Stadtpfarrer in Pest, feierlich einge­­­weiht werden, x. Met, 21. November, Die wichtigste Konzession, die Stankreich sei­­nem­ Aii­ten gebracht haben sollte, die von der "Ind. b." gemeldete Abberu­­fung Morny’s aus. Petersburg, bestätigt sich nicht. „Graf Morny", schreibt man der: „N. 3." aus. Paris, „ist nich­t zurückberufen worden; er wird bis Ende­ des Jahres, in St. Petersburg verweilen und dann nach Paris zurückeh­­ren, um die Präsidentschaft des gesebgebenden Körpers wieder zu übernehmen. An die Nachtfehr des Heren v. Morny würde sich dann dem Vernehmen nach eine bereits rehr vorbereitete Ministermodifikation knüpfen, indem Graf Wa­­leweti das Portefeuille des Auswärtigen abgeben und als Botschafter nach St. Petersburg gehen würde; daß­ Graf Baleseti am russischen Hofe einer ganz , besonders ‚beliebte Persönlichkeit sein würde,, versteht sich von elbst”. HAB Je mehr sich aber Stanfreid Nufland zuneigt, Desto sehr offer wird Eng­­lands Stellung Rußland gegenüber. Die Konstantinopler Doft bringt ung hiefür mehrere Belege. So verkündigen die dortigen Journale, „daß das­ englische Kanonenbot „Bagger”, welches die russischen Kreuzer, die türkische mit dem GSalschmuggel an der abhasischen Küste beschäftigte Schiffe weggenommen, bis in’s­­afowische Meer verfolgen wollte, an der Einfahrt ber­­­indert worden sei, und Dappdasgorts von Jenisfale auf das englische Bot gefeuert habe. Admiral Lyons hat ein Kano­­nenbot abgesendet, um Aufschluß hierüber­ zu verlangen. Ihrerseits verhindern die Engländer die Ruffen fortwährend sich der Schlangeninsel zu nähern. Endlich siegt uns im „Hamb. Shorresp." eine ausführliche Schilderung Des Herganges ds Ministerwechsels in heißt darin : Die Gesandten Frankreichs und Rußlands, mit­einander im Einverständnisse, fan Konstantinopel vor, in den die längere Antretenheit österreichischer Truppen in den Donaufürstenthü­men u­nd englischer Krieg sieht sie im Schwarzen Meere als mit den Artikeln 10, 11,14, 19, 22, 27, 31 und dem transitorischen Zusagertikel des Pariser Friedensvertrages im WBi­­derspruche­slebend , und beide bedrängten die Pforte, bei England und Oesterreich auf Beseitigung dieses Widerspruches anzutragen. Ali Pascha indessen begnügte sich damit, bei Lord Redeliffe und Herrn 9. Prokesh anzufingen, an welchem Termin­­ England und Oesterreich m­it der Räumung beginnen würden ; die gleichlautende Antwort war: „nicht eher, als bis­ Rußland mit Dem Artikel 20: des Friedenstraftates prompte­­ Er­­füllung gegeben.“ “Der Bezur fand diese Erklärung: genügend, stimmte Ahr. bei, und theilte sie den Herren 9. Ihounenel und v. Butenteff mit. Diese beruhigten sich jedoch nicht damit, sondern suchten nachzumelfen, dass die Pforte verpflichtet sei, auf Beendi­­gung der Dissupation hinzuuwirfen, und Ali Varda war Thmwad genug, wider eigene Mederzeugung nachzugeben und eine im beiteren Sinne abgefaßte Note an die Gesandten Englandes und Opsterreichs zurich­ten; 28 konnte dieselbe natü­rliche keinen Erfolg haben, um­ jo, weniger, als Ali Pascha die von den­ beiden leiteren Staatenrepräsentanten ent­­wickelten Gründe noch 48 Stunden zuvor als volkommen gerechtfertigt und ich mit ihnen einverstanden erklärt hatte, und es blieb nun dem zwischen zwei Feuer gerathenen Bezier nichts anderes übrig, als seine Entlassung einzureichen. Bestürmt durch die Unter Alt wieder zu einem ‚gemissen Einflusse gelangte alt­­türkische Partei nahm­ der Sultan das Demissionsgesuch nicht an, und es fehlen, als ob die Pforte wirklich ihrem eigenen Interesse entgegen handeln und den raffo-französischen Inspirationen gehorsamen wolle, Lord Redeliffe und Hr. 9. Profetch über den Wan­­felmuth des türkischen Premierministers tef entrüstet,” stellten Denselben persönlich­ zur Rede und obwohl er sie hinter einen Wall von Ausflüchten zu­ retirrren suchte, mußte er Doch endlich eingestehen, Falsches Spiel getrieben und die Interessen des Sultans außer Acht gelassen zu haben, worauf Lord Nedeliffe sich zum Sultan verfügte und Leg­­ieren u. A. darauf ‚aufmerksam machte, daß die Beibehaltung des Ministeriumsn­alt resp. das­ Aufhören der Ofsupation in­ den Betreffenden Konsequ­enzen, jedenfalls auch eine Regulirung der bessarabischen Grenze mit der Schlangeninselangelegenheit nach xufsischem Wunsche und ferner eine Unirung der Donaufürstenthümer — wie Grantreidh sie bekanntlich an­­sh­ebt — herbeiführen müßte. Abdul Medshid, durch diese Schilderung erst in den Stand gefegt, die Gefahr der Situation zu erkennen, Pflichtete Sr. Herrl, bei und zauderte nicht, sofort Gegenmaßregeln zu treffen. Am Abend des 29. Oktober erhielt Ali die Weisung, nochmals um Entlassung einzusom­men­­­ Der bestürzte Minister eilte nach dem Pallaste,Audienzerbittend,aber Abd al- Medschideelcher diesen Fall vorausgesehen,und dem es daran gelegen sein mußte, neuen Bethhmngen und Intriguen zu exrt fliehen,hatte sich noch vor Absendung des Schreibens zu seinem­ Eldant,Ghalib Pascha(dem Sohne Refciids)begeben,dort bis zum 7.Oktober verbleibend,und mit den herbeigerufenen ehemaligen Hauptstützert seines scheiches,densz­aschas Reschid und Omer Raths pflegend.Gegen Abend des letztgenannten Tages ward Ali in Keimtniß gesetzt,daß der Padischah die Des­mission acceptirt habe und am 1.d.frijh wurde die Ernennung Reschid Paschas zum Vezier offiziell bekamlt gemacht,gegm Abendland im Großheisrl.Pallaste(zu Dol-na- Bagdsche)unter Anwesenheit des neuen Vesiers,Omer Pascha’s,sämmtlicher Minister und Würdenträger der Pforte die feierliche Ceremonie der Ueberreichung(­resp.Anle­­gung)des englischenn Hosenbandordens an den­ Sultan statt,welche durch den Großs Ceremonienmeister des Ordens,Herrn Young,vollzogen wurde. Englands Einfluß hat also­ endlich wieder die Oberhand gewonnen , aber wohl verstanden, nicht Durch seine eigene Kraftbefähigung und Thätigfelt, sondern Durch den besonders schwer ins Gewicht fallenden Amstand, das es an Oesterreich einen Bundes­­genossen fand. Ob dieser Triumph der britischen Wolitif­ im Orient ein dauernder sein wird, hängt demnach vielseitig von der zukünftigen Loyalität des Londoner Kabinets zu dem Wiener Kabinett ab. Eine definitive Konfek­tirung des neuen türkischen Mini­­steriums ist zur Zeit noch­ nicht eingetreten ; einige Kabinetsmitglieder — gewohnt, den Mantel jedes Mal nach dem Winde zu drehen — sollen, erklärt haben, ‚mit dem von Reschid aufgestellten Programm einverstanden zu sein; man bat leider Nachsichten gegen sie zu nehmen, m wenigstens vor der Haut. Saad Pasda, der vormals so unterthänige Diener Stanfreshs ,hat seine politische Farbe Durchaus gewechselt und dürfte demnach wahrscheinlich auch nach wie vor. Reis Effendi bleiben, hoffentlich aber nicht, mehr allzulange, denn gegen seine Apo­­srasie wird mit Recht großes Mißtrauen gehegt, wie denn auch das — menngleich un­­verbürgte — Gerücht geht, daß er der Bestechung ungemein zugänglich soi, und noch ganz türzlich mehrere Ihm von dem ruffischen Besandten dargebotene reiche Präsente nicht abgelehnt habe. Dmer Varda ist zur Nedernahme des Seraskierats designirt , doch fragt es sich noch, ob er Dasselbe werde, antreten Fünnen, denn auch In­ diesem Punkte walten gewisse Rücksichtsnahmen, ob , die er um so schwieriger varstellen, als der fett­­herige Seraskier bekanntlich, des Sultans naher Verwandter, und als Omer 1) ein Ne­negat und 2) bezüglich Englands auch­­ etre persona ingrata il, Daß­­ die besiegte Partei unter derartigen Umständen alle ihr­ no­ zu Gebote stehenden Mittel in Bewe­­gung fegt, um der Ausführung des auf eine vollständige Kabinetspurifizieung abzielen­­den N­edfip’schen Planes Hindernisse entgegenzustellen, bedarf­ wohl Feines ausführlicheren Kommentars. Wir haben bereits berichtet, Daß die Lentung Des DA uif d­en Ge­­sandten, Grafen Moltze, nach Paris zum 3wede Habe, Frankreich zur Ueber­­nahm­e Der Vermittlung in der Dänisch-deutschen Frage zu be­wegen, Mir’ man nun versichert, , sollen dem Stopenhagener Kabinet­tn. dieser Beziehung von Paris aus befriedigende Zusicherungen gemacht worden seien, welche ganz­­ geeig­­net wären, der obfwebenden Angelegenheit einer wr.o pa­d fid­e. Bedeutung zu yindiziren, drantreidh soll nämlich nicht abgeneigt sein, in Wien sowohl wie auch in Berlin Die, Ansicht zu vertisten,­ daß der aus Anlaß ver­hoffte in­ Tauenburgishien Angelegenheit entstandene Konflikt. vor Das Forum, der Orok mächte gehöre, Daß näamlich Diejenigen Mächte darüber zu entscheiden hätten, welche das Londoner Protokoll utnterzeichnet haben. Rußland sol sich in N Ko­­penhagen in demselben Sinne von vor drei Monaten geäußert haben." So meit der Wiener Korrespondent der „DA. 3", wir wollen sor ‚der, Hand unsere Zweifel wo nicht fahren haffen. Wir­ denken: die beiden“. Demntischen Stoßmächte — faran da loro. Aus Bern som 16. wird die Ankunft des Herren­ von Sydum, Hreu­­ßiscen Gesandten bei der Eidgenossenschaft gemeldet. , Derselbe ist bekanntlich beauftragt — mit Hinweis aufi den Bundesbeschlag vom 6. — die Srehlaf­­fung dv Neuenburger Gefangenen beim Bundesrathe zt her­antragen. — Urber die Sendung Dufour’s nach Paris Taßt der B­"­fi melden, „daß in den offiziellen Kreisen, in, Paris die See aufgetaucht, die Neuenburger Frage dadurch zu einem­­ Austrages zun bringen: "Dag man all­e Einwohner des Fürstentrums Neuenburg Über das Regiment, was sie Ts geben­­ wollen, feierlich absta­mmen leße, mit Verbindlichkeit des Nestitats für alle Barteien.” — Aus Berlice wird dies jedoch entschieden in Abrede gestellt.Dagegen­ wird auch der Berliner,,Nat.Ztg.«'aus Paris geschrieben-«DEIKAffEE-’s-OH sich zu der ihm von der Schweiz engen­ eigenen Verm­ittlerrolle·bereit.erklärt

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