Pester Lloyd - Abendblatt, November 1857 (Jahrgang 4, nr. 250-274)
1857-11-19 / nr. 265
t f Reduktionxsi .Bureau,«Do- Fkothxasasse Nr. 12 im 4 ersten Stod. Tier lo. : 8 — Donndestag, 19. November. "Hire. 265. Pest, 1857. ; R. Wien , 18. Rosember, Die SIT$ Ayndungen Politische Rundschbau , 19 .November, Analog der Mittheilung unseres Wiener X,Korrespondenten über die Armeeredputtion im Defterreich hat und die "Defterr. Big." die Nachricht gebracht: „Bag hinfort die Ausgaben für die Armee nur wo mit. der. Summe, von 95 Millionen Gulden im Budget erscheinen werden." Die ,Dreffe" begleitet nun,diese Angabe mit der Bemerkung: „Im Jahre 1856 betrugen die ordentlichen Staatsausgaben für die Armee 109,695,558 Gulden. Die vierordentlichen Ausgaben :14,138,279 Gulden. Im Jahre 1855 beliefen sich die ordentlichen Ausgaben für die Armee auf 114,320,715 Gulden, die außerordentlichen Ausgaben auf 101,810,518 Gulden. Man fieht, Hieraus, Daß neben dem ordentlichen das außerordentliche Kriegshunget eine sehr wichtige Role spielt, und es wäre daher von Interesse, zu erfahren, ob die 95 Millionen des künftigen Kriegshungers sich auf die ordentlichen egg FIRPETAFI Ausgaben zusammengenommen oder 98 auf Die verster entziehen.“ Die Frage dr Donaufürstenthüm,er dürfte, wenn die lebten Berichte sich bestätigen, ihrer" schließlichen Erledigung traf ‚entgegengehen . " Das bereits im Morgenblatte erwähnte rufsischfranzösisge Projekt sol nämlich , ante die , br." erfahren haben will, nicht nur die Zustimmung der Türkei, sondern auch jene Oesterreichs und Englands erhalten haben. : 80 der dänisch-deutschen Angelegenheit nimmt das: Memoire des englifen Agenten. Wa xd für den Moment den, Vordergrund ein. Weder den näheren Inhalt desselben schreibt man der „M. 3." , Tard, erlärt nicht blos die von den heutigen Mächten wegen Holstein-Lauenburgs geltend gemachten Beiä werden Für vollkommen ‚begründet, sondern weist auch noch eine Menge tiz Gehörigkeiten nach, deren längeres Bortbestehen eine nachhaltige Verbitterung erzeugen und die ganze Existenz der dänischen Monarchie in Gefahr bringen müse. Nur eine durchgreifende Lösung der eingetretenen Wirren könne diese Gefahr noch rechtzeitig abwenden. Zu einer solchen bieten sich nur folgende Mittel und Wege : 1) der „Eiverflant“, d. i. die Inforporation Schleswige und Aussonderung Holsteins ; 2) die Erhellung Schleswigs; 3) Die Verbindung Scleswigs mit Holstein zu einem besonderen Gemeinwesen. Von diesen drei Lösungen verwirft Mr. Ward die erste, den „Eiderflant” mit Entschiedenheit, und zwar besonders deshalb, weil der deutsche Theil der Bevölkerung nicht beruhigt, sondern nur noch tiefer verbittert werden würde. Wolle daher die englise Regierung zu einer friedlichen Austragung der deuts-dhänischen Wirren mitwirken, so künne sie nur eine der beiden anderen Lösungen ins Auge foffen." Daraus daß Palmerston dieses Memoire seinen sämmtlichen Diplomatischen Agenten im Auslande zugesendet, st mit Necht zu fehltefen, "daß er die darin ausgesprochenen Ansichten zu den feinigen gemacht hat, « Was das Firgehen den deutschen Bunde·sbekrifft,so handelte·g sich, wie wir in der offiziösm»8e«it«»«lesen,»gesemv«a«rtig vor«Allemdarum,sie vollständige»Uebereinstimmung diräbxig in deutsche angimungen mit dem bisherigen Verfahren Preußens und Oesterreichs zum Ausdrick zu bringen.In diesem Sinn,fährt das zitirte Blatt fort,wirkt sich aber aufzufassen sein, wenn der Ausfluß das Referat n Baiern übertragen und sosnen ersten rein deutschen Staat zum Organ für die unmittelbare Geschäftsbehandlung gewählt hat. Ebenso wird der Irrteren die Beantwortung der Frage zur Hauptaufgabe zufalen , in welchen Punkten Die s gegenwärtige Verfassung Holfein-Tauenbourgs den Bundesgrundgegehen widerspricht. An die Feststellung dieser Differenzpunkte knüpft sich für den deutschen Bund die Verpflichtung, Die Widersprüche zu beseitigen und durch seine Beschlußnahme die Hebereinstimmung der Betfoffung der Herzogthümer mit den Bundesgrundgesehen herzustehen. Da die Entspeidung über diese Frage lediglich dem innendeutschen Staatenrecht angehört, so läßt sich nicht absehen, die die europäischen Mächte gegenwärtig zu Interpelationen und Einmischungen berechtigt sein sollten." Sollte to zur Bundesevolation gegen Dänemar" kommen, so wird, nach der „M. 3.", in Hannover’ die Ehre nichts nehmen hasfen, seine Truppen nach Holstein zu fehrden, mit der Modification, daß diesels ben vielleicht von einer Meinen Abteilung "Mecklenburger " verstärkt werden. Hebrigens, bemerkt das Blatt hiezu, Handelt es sich überhaupt nur um etwa 2 Bataillone, welche die Erolution auszuführen haben, denn der Deutsche Bund will und m wird alles vermeiden, Wwad bei den Interiffisten auswärtigen Mächten an nur entfernt den Verdacht erweden konnte, Daß es sich bei dieser rein formellen Maßnahme um mehr als das abgenöthigte Mittel zur Behauptung seines guten Rechtes handle. Utbek die Wahl zum Piemont berichtet eine Diptfche als Turin vom 16.d.:Von 54 bekannten Wahlen gehören 14 der äußersten Rechte tm,2vasiatenuuv38dsmsent-mumi.suTursHluvgcwähltstaf In fireit G«iyrg"kpPallcivfcini,Galvag·no,Notta,Eavalli. Hwischm Miglietti und Sokidlalw Graf Nevelund ,Ei«e«lla« istsskyf Alphetis Lainckrmoxzck gewählt,Graf Solaro della Marginata»’atin.3Wa"hlIollegin reussik«t.In Genua ist eine Waahl streitig zwischen B"edouid"G«aribaldi. Aus dem Mormonenstaat aus Washington dahin gesandten Kapitän Vliet Vor. Ausland ‚nehmen, in sheforguißerzegenber, Meife überhahb und matı Befürchtet ein salgugroßes "Steigen des Ngios, das sich ohnehin im Laufe der selben viersehn Tage von 6 pCt. auf 81, pEt, get hat. — Das von der Aufıftige Tepliger Eisenbahngesellepaft gestellte Ansuchen im nachträgliche Erwährung, einer Zinsengarantie, von Seite des Otuntes KELETENit haben Sch der Regierungsgenehmigtig werden, Ambers heutigen Börse, tauchte abermals DAs Gerücht auf, der Staat werde dieser Hala ankaufen; Dasselbe entbehrt jedoch jeden Grumdes, „ Das Portefeuille “der Österr. Nattionalbiont weil, wie der „DO. D. B." berichtet wird, sett Ende vorigen Monats um 6 Millionen an nicht Bestätigt;estriktionen macht, | Zuppttommenheit aufgenommen, versetzte täglich auf dem freundscafthaften Wechseln weniger auf und zwar mit etwa, weil die, Bant fi · sondern weit es in Folge:der s-Stockung überheißtgn Wachsens fehlt.—.Di e KrvebitäznstaljtIhatsz das Projekt,synökugliiches Banksystem mit seinen Ehedts und Elenting-House Hier einzubürgern, bur häufig verschoben. liegt ein interessanter Bericht des Der Kapitän erreichte J am 8. September, die ‚Saliferstadt und Hielt sich daselbst acht Züge auf, Er leitung — | ‚Löwen zu wagen, fand aber. Diese Befürchtungen war von allen Reisenden gewarnt worden, sich nicht mit einer er hatte nur feine, Bedienten mitgenommen sohwachen Be— in die Höhle des eiseig.·r»21ukunft durchgus Er wurde fyi«G"eg ufhfil mit der größten Gastfreundschaft vnd Fuße mit.B»kigh«avm«YoU«gg.,uyddsxtK Tichönältk«sty und hatte sogar die Ehre, von Heber Kimball zu einem öffentlichen ‚Banquet eingeladen zu werden. Der Inhalt der meisten Unterhaltungen,, ‘welche er mit den Kirchenfürsten der Mormonen hatte, betraf Die ja yatttáe, yVehuig feléje "gegenwärtig auf dem 1 Marsche nach Utah begriffen it. Die Herzen Young, Kimball und Konsorten sind feinstimmig entschlossen , sich der Expedition, wie ‚einer feindlichen Invasion zu widerfeßen. Auf den Einwurf — Berichte Diet — Haß nächstes Jahr eine zehnfach größere Truppenzahl erscheinen würde, wenn es Ihnen gelänge. Diesen Herbst ihre Bergpäsfe fegreich zu vertheidigen, anıttworteten sie, daß sie dann selbst ihre Städte zerstören und das ganze Thal in eine Wüste verwandeln würden, bevor sie sich einer zweiten Verfolgung, wie der in Mifourt und Sindis, ausfegen wollten. Sollte es ihnen nicht gelingen, den Bundestruppen den Einzug IM’Ahr Thal zu verwehren, so wollten sie ‚si mit all Ihren Borrärden, die auf drei Sapre ausreichen, in die Berge zurücziehen und dort einen rhymiischen Märtyrerigd der verhaßten Knechtschaft vorziehen. Brigham Young bemerkt zu wiederholten Malen, daß er die nächte Zukunft ‘für die Glanzperiode des Mormonenthums Halte und Daß er FTeinen Tag mehr preife, als den, an welchen die Absendung der Expedition nach‘ Utah Beschlossen wurde, denn je mehr seine Kirche verfolgt würde, befto besser miüsfe sie gedeihen. Sonntag, den 13. Sept. wurde der Kapitän eingeladen dem Gottesdienste in der „Laubblütte” ‚beizumahnen und eine Ansprachge an 'te Gemeinde zu Halten. Er lehnte die legtere Einladung ab, erfolgten aber mit den Welteften Auf der Kanzel, von welcher er an 4500 Zuhörer zählte Nach einer kutzen Ansprache des Aelteften Kimball, Hielt Sohn Taylor, Früher Redakteur des ,Morphon‘ in New York, eine Rede, In welcher Er die Versammlung in dem Zivedé Ber’ -Abwesenheit des Kapitäns bekannt machte und sie dann aufforderte, fi zu entleben, wenn sie wirklich entf loffen, ihre Häuser und re jn verbrennen,’ das fere Thal in eine Warte zu verhwandeln und fi in die Berge bizt bg gl falls "es "den Bundestruppen gelingen sollte, in ígg _heiliges Land’einzudringen. Die ganze Behammlung erhob sich wie ein Mann und Kapt, van DBllet konnte man nicht mehr daran zweifeln, daß der Ente fchluß der Nelterlen von der ganzen Bevölkerung getheilt werde. Durch eine Ähnliche Abstimmung wurde man dem Gaste der’ Beweiß geliefert, daß mindestens drei Biertel aller Anwesenden als Brembgebornen bestehen. , Der Kapitän fand die von Andern Neffenden mitgetheilte Nachricht , dag sich gegenwärtig die ganze Moritonenbesälferung des Gebietes in der Salzierstadt Tonzentritt, habe, vollkommen betätigt. Die waffenfähige Mannsfaft fügt er auf 56000 Mann, von denen ein großer Shell gut in den Waffen gehot ft. Was die angebliche Unzufriedenheit vieler Mormonen mit dem Regimente Brigham Young’s betrifft, so glaubt der Katan, Dag die Nachhrichten darüber nicht ganz aus der Luft gegriffen seien. Die reliätöse und politische Disgipfin Isk’jedoch so streng, daß sich die Mißvergun nicht offen Aufzuleßnen wagen werden , "Wenn sie nit von einer hinreichend starren Anzahl Bundestruppen unterriigt sind, Aus Mailand vom 16. töled telegrapsirt : Die Poharen sind alle i wieder „geregelt ; ‚Die Kommunikationen auf den Neigäjt saßen ‚Hergestellt, Po und Tieing in ihr igewöhnliches Bett fast ganz zurückgekührt., Auf ausgenehntem Gebiete aber Liegt noch Sand, "Schlatm und flagnirendes Gewässer. Aus, Wien wird und unter, gesirigenm Datum berichtet : Für die Mettersmürbe im Jahr, 1858, am ber tr. f. Wiener Universität wurde gestern mit 10 gegen 4 Stimmen gewählt Here ‚Johann Nep., Kafer, Dr. der Philosophie,Y. E. Professor’ der allgemeinen Weltgefjichte, der österreichischen Staatengefiihte, ber. Diploimatif und "Herapdie, = Die Gerüchte über den Bau eines Wiener Zentralbanmbufes auf der Rantikcase einweisen fiein alg verfräht, — Nachdem nun der Postvertrag zwischen Diefberreich und Stanfrei zum Abfeluffe gekommen, wurden Verhandlungen in Betreff eines, abzufliegenden Telegraphenvertrages angeknüpft. Die Telegraphengebühren, für ‚beide Länder würden bedeutend, ermäßigt werden. Man hofft, mas darüber, bis Neujahr definitive, Vereinbarungen zu Stande gekommen sein werden. Ein Wiener Ingenieur hat ein, Projekt, ausgearbeitet ‚und, wasselbe betreffenden Orts vorgelegt, welches Die »Herstellung „einer neuen „Verbindung der beiden Ufer “ des Wiener Donaukanals nächst dem Nothentquimthore mittelst eins Tunnels betrifft. In dem Projekte würden die Herstellungsrosten des Tunnels nicht mehr betragen, als jene einer gewöhnlichen Brüge,. Derselbe würde eine uifärere Riltung, im geneigten „Blächen “nehmen und besonders für Laswägen fahrbar gemacht werden. — Zur Verhütung von Unglüdefällen in Maschinenfabrifen wír eine Belhrung für Arbeiter im Drucke erscheinen, die in Gabrifen, mit Dampf, und anderen Maschinen beschäftiget sind. Das Werken weitet auf: alle: Borsihtsmaßergeln: Hin, „melde bei Ber nügung von Maschinen zur Förderlichen: Siepergeit "nothiwendig sind. — Die neuen Kreuzer- Zigarren waren gestern so stark gesücht, vag Heute in den meisten Verfälerporten die Vorräthe vergriffen wurden. Für Raucher, Beiiarren Tabak lischen, dürfte "Hiefe neue oft Zigarren "feln willkommen, sein. Im Polizeirayon, Wien sind, im dritten Quartal , bieted Jahres wegen Thiergewährei 40 Fäle zur „Verhandlung “gefommen und zwar 19 File wegen Mißhandlung von Pferden und anderen Bugthieren. Die Strafen bestanden in 6- bis Asftündigem Arteste, in 2" Tällen verschärft mit Baften, in: 6. mit 10..Staditreihen und, in 1. bis 5. fl. Geldbuße, — 13 Bälle wegenh quälenden Transportes : von Hälbern, „Die Strafen waren 1. bis 10 fl. Greibbute und in 1 Falle 4 Stadftreihe; endlich 8 Zälle wegen Mithandlung von Haustieren, wovon 2 Personen mit einer Geldbuße von 2 und · ,5fi.,svasonm mit 6 und Ic-Rutheästrei«chen—und Zwafoum muss und in Nein Bavonr, N nie ‚Blei Wahlen find ‚Brofferip.