Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1858 (Jahrgang 5, nr. 1-24)

1858-01-13 / nr. 9

in Abendblatt des Peiter Lloyd. KL iz Mittwoch, 15. Jänner. Az. 9. s Boom Geldmarkte ist wenig Bedeutendes zu berieten : Die Hamburger Krise ist auf den Handelsstand allein nicht beschränkt geblieben ; die Meberspekulation im Waa­­tengeschäfte, welche den Schienenverkehr früher sehr belebte, hat, nun sie nachgelassen, an in der BVerkehrsziffer der Eisenbahn eine bedeutende Differenz hervorgerufen ; so meist, wie wir der „Berl. Börl.­3." entnehmen, der Betrieb auf der Berlin-Hamburger Eisenbahn pro Dezember 1857 die enorme Mindereinnahme von 66.000 Rthlr. auf. Den preußischen Kammern wird keine Vorlage zur Aufhebung des Wuchergefeges eracht werden ; die Opposition des Grundbesites it zu groß.­­ Düuffeldorf is ein Talltisement ausgebrochen, das vermuthlich nur in sogenannten Gefälligkeitsaccepten des Falli­­ten seinen Erklärungsgrund findet. Während nämlich die Passiva die Summe von 19.000 Rthlr. erreichen, betragen die Aktiva nur — 1500 Rthle. — In Stuttgart ist nun gleichfalls ein Fallissement vorgekommen, das des Bankierhauses A., wel­­ches viele Deposate von Leuten der Mittelflaffe gehalten hatte. Die Betheiligung an einer auf den amerikanischen Abfas­ser rechneten Korsettenfabrik scheint in Folge der eingetretenen Zab- Yıungsfindung die Insolvenz herbeigeführt zu haben. Dodd hofft man auf ein günstiges Arrangement. Die h­olländische­­­egierung hatte dem Kaiser von Japan Die Alternative gestellt, alle Be­­ziehungen zwischen beiden Ländern abgebrochen zu sehen, oder die Additionalartikel des Vertrages vom 9. Novem­ber 1855 zu unterzeichnen ; der Kaiser­ willigte in Leb­­teres. Einer dieser Artikel konsekrirt Das­ Prinzip einer Art von näher zur bestimmender Handelsfreiheit. Aus Paris wird der "rk. Pftz." berichtet , daß mehrere der dortigen Befiger von spanischen Obligationen der 3pCt. Staatsschuld von 1831 (dette differée), die niemals geleugnet, bis jegt aber noch nicht ge­ordnet worden, endlich die Geduld verloren und auf gerichtit­­­em Wege eine bedeutende der spanischen Regierung gehörige Summe haben mit Beschlag belegen Lassen. . Dieses Geld, wahrscheinkich" zur ahlung der Coupons som L­sssänner bes­­timmt, befand sich in den Händen des Präsidenten der spani­­schen Finanzkommission Bangquier Salamanca. DE Sade macht großes Aufsehen bei den Refisern spanischer­ Fonds, und hofft man, das spanische Finanzministerium werde sich dadurch endlich bezogen finden, die in Frage stehende Schuld zu ordnen. In Genua hat Die Bank ihren Diefont auf Gr&t. herabgefebt. Die niederösterreichische A stonpte­­anstalt dürfte in Folge der in der leBten Zeit ge­­feigerten Geschäftsthätigkeit ihr Aktienkapital vergrößern ; nach der „Presse“ geht eine nähere Angabe dahin, es wurde eine sechste Million in Aktien emittiert und unter die Beflger der Stammaftien vertheilt werden. Politische Runden, 13. Jänner, Wir fönnen uns. heute auf wenige Angaben Dr König von Württemberg der Körperfraft, Groß aller Anstrengungen des Geistes und Willens, gibt noch immer schlimmen Befürch­­tungen Raum und räht die Aussicht auf Genesung im­­Initiative in den Negierungsgeschäften befiben. — Si ver spanischen Thronrede erklärt Die Königin, daß sie im Streite mit Mexiko die gemeinschaftliche Vermitt­­lung Englands und Frankzeu­g angenommen. — Xıte London wird berichtet, Daß Die Engländer bereits den Kantonflug Hinauffahren, um Kant­on anzugreifen.­­ Eine amerikaniische Meldung lautet: B­at fer Bat­fi ergeben und wurde nach Washington gebracht. Die Untersuchung über die in Mo­s­ka­u zenischen Studenten und der Polizei vorgekomm­enen Auftritte ist, wie wir in der „Schl. 3." seien, im Gan­­zen zu Gunsten der ersteren entschieden worden, und Der Oberpolizeimeister hat seinen Abschied genommen, während der Beamte, der zu dem Erzen den unmittelbaren An­gegeben, bestraft worden is. Die Studirenden haben übrigens auch eine sehr ernste Ermahnung erhalten und werden es wohl nicht wieder tagen, sich auf eigne Hand Recht zu verschaffen. Einer Nachweisung über die Resultate der Grund­­entlastung in Siebenbürgen bis Ende Dezember 1857 entnimmt die „Desterr. Korresp.” , hat bis zu diesem Zeitpunkte für 859 Bezugsberechtigte ein Entschädigungs-Kapital von 5,459,860 fl. 4 fr. und an Kapitalisirten­dentenradständen 949,956 ff. 14%, Fr., zusammen ein Betrag von 6,409,816 fl. 187, Er. Liqui­ Dirt wurde. Zahl der auf Rechnung des Grundentlastungs­­fondes wurden bis zum Schlusse des 3. 1857 8,358,023 fl. 47 fr. flüssig gemacht und zwar : 1. an ordentlichen Urbarial-Borfhüffen 3,588,059 fl. 9V, tr., 2. an außer­­ordentlichen (Sjährigen) Borfhüffen 1,080,467 fl. 58%, fr., 3. an Mofchlagszahlungen (Fälliger Sjähriger Renten) 3,273,719 fl. 4557, Er.,­­wovon 3,251,200 fl. in Obli­­gationen, und baar zur Ausgleichung 22,519 fl. 45 °), fr.), 4. ferner an kapitalisieren Rentenvorständen nach Abzug aller Barempfänge (sub. 1, 2. und 3.) für 148 Berec­­higte 213,947 fl. 56 °), Er. (Bievon in Obligationen 210,150 fl. und zur Ausgleichung baar 3797 fl. 56 °/, fr.), 5. endlich an Entschädigungskapital nach erfolgter gericht­­licher Zu­weisung an 43 Berechtigte 181,328 ff. 47 Er, hievon 179,990 fl. in Oblig., baar 1338 fl. 47 fl.) Das feierliche Leichenbegängniß Des AM. Grafen 9. Radesin wird in Mailand morgen abgehalten werden. Die Uebertragung des Leichnams vom f. t. Arsenale zum Nordbahnhofe in Wien wird muthmaß­­lich kommenden Sonntag in feierh­a­fter Weise stattfinden. In allen Straßen, durch welche der Leichenzug ich besvegt, werden Ef. Truppen Spalier bilden. Der feierliche Trauer­­gottesdienst wird wahrscheinlich am 20. 9. M. abgehalten werden und zu demselben Die ganze Garnison ausrüden, während fi int ©t. Stephansdonme die Bevölkerung mit sammtlichen Behörden an der­­ Spike versammelt.. Der große Waffensaal im £. E. Arsenale wird zur Aufnahme des Leichnams schwarz befürm­t. Die Pferde zur Bespan­­nung des Leihenswagens werden aus dem E. E. Hofmarstalle beigestellt. Der mecklenburgische General 9. Hopfgarten­­ wird mit mehreren Ofrigieren in Wien eintreffen, um der­­­ wesentliche Beslerung wahrnehmen, weiter hinaus. Der König H Prinz von Preußen sol, wollste Unabhängigkeit und menfallen mer denz die der „Wien, Ztg." meint, Das zählt 76 wie befehränfen. — rafhe Zufan­­eine Korrespon­­G Selbstständigkeit läßt Sabre, feine Der jeder nach dem neuen Erlaffe bei Pest, 1858. ie na a Se­n

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