Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1858 (Jahrgang 5, nr. 224-249)

1858-10-09 / nr. 231

amslag, 9. Oktober. Az. 251. Bert, 1858. bendblattdchefterkleyds Politifhe Nundfchau, 9. Oftober. Lord Red- forderlichen Bermane nac, den Donaufürst­enthbümer zu bringen, sind Kabul Effendt und­ Ki­amil Bey. Sie werden augenblicklich abreisen, sobald Fuad Pafıya offiziell­ angezeigt haben wird, bab die Ratifikationen­ der betreffenden Dokumente Ausgetauscht­ worden sind. Unsere sonstigen Berichte resumiren wir kurz : Aus Frankfurt lesen wir in­ der „Deutsch. Als. 3." : Die neuesten Instruktionen der deutschen Regierungen in der holsteinschen Frage sind eingetroffen, und ist­ bereits ein an die Bundesversammlung zu­ stellender weiterer Antrag abgefaßt . Die dänische Erklärung vom 15. Sult wird nach ihm einstim­­mig, vom­­ deutschen Bunde für ungenügend erklärt. Der deutsche Bund­ wird, wie es ‚weiter heißt, um­ die Sache nun recht aus dem Grunde, wieder von vorn anzufangen, vor allen Dingen von­ Dänemark verlangen, daß entweder, Die , Gesammt­­verfassung für die deutschen Herzogthümer nicht nur, suspendirt, sondern gänzlich abgeschafft werde; oder, im­ entgegengefegten Valle die Herzogthümer beim­ dänischen Reichstage­­ numerisc eben so vertreten sein sollen, wie die: dänischen. Kronländer, — Der König und­ die Königin von Y­ren fen sind gestern Morgens AY, Ubrinac Berlin gefommen und haben die Kunst­­ausstellung mit einem Besuche beehrt. · Von der serbischen Grenze wird der»Tem.3tg.­« unterm5.d.geschrieben.Wuchich hat sich nach Lttschnipa­­ Grenzort an der bosnischen Grenze gegeben,wo die serbischen und bosnischen Leiter der Umtriebe Zusammenkunft und Rath halten.Von da wird er nach Kragujewatz und anderen Bezir­­ken­ des Landes r­eisen,um,wie nun sagh das Voll für seine Pläne zu gewinnen.Die auf gestern anberaumte Sitzung des Senates,worin über die Skupschtina­ beratben werden sollte,unterblieb,doch soll sie abgehalten werden.Der dem Senaterms Revision vorgelegte Entwurf­ zur Volksversammlung soll dieser Tage veröffentlicht werden.Die Kommission zur Ver­­fassung desselben war zusammengesegt aus vier Minister­n,vier Senatsmitgliedern und dem Senatspräsidenten Wuchi.ch­..szen n­ich recht berichtet bin,so dürfen zu Deputirten weder die Mi­­nister,noch die Senatoren gewählt werden.Auch die hohe Geist­­lichkeit,die bekanntlich für densürsten gestim­mtz ist,soll auss geschlossen sei.Es dürfen fexnek die Nacsalnicks und Beam­­ten von den Wählern jenek Kreise und Bezirken,wo sie jungss­tech nischt zu Deputirten gewählt werden.Die Deputirten sind für ihre Reden nicht verantwortlich,d.h.a­lso,se­lbestehtvolle Redefreiheit.Nach dem­ Wahlmodus zu schließen wird die Zahl der Deputirten kaum mehr als säoo betragen.Man glaubt, die Volksversammlung­ werche Mitte d.M-einberufen­ werden und ziemlich lange zusammenbleiben. Wie von der montenegrinischen Grenze des »Tr.7­«­berichtet wird,war das Aufpflanzen der montenegri­­nischen Fahne in Türkisch-Suttorina am 19.v.M.einma»td-­­willkgkk Stkekch mehrerer montenegrinischen Buksche,die sich am 18.in einer benachbarten Dorfschaft zu diesemeecke ver­­sammelt hatten.Die Türken von Nicsich haben einen Montene­­griner getödtet und so Stück Vieh geraubt­.Ein montenegriss­niisches Mädchen von Osdrinich,welches Milch zumPerkaufe nach Nicsich zu tragen pfiegte,wurde von den Türken derart mißhandelt,daß sie eklag.Hierauf nahmen die Montenegrinek 4 Türken gefangen und führten diese nach Betinje,wo sie im Kerketihkesukt beib­ harren.An derhenze halten die Tür­­ken noch immer scharfe Wache und in den albanesischen Gewäss­­ern kreuzen Kniegeschisse.« Aus Bagdad vom 1­8.August«und 1.September gebkvdet AA.Z.«über die Kriegsoperationen Omer Pascha’s einige,die gestrigen Mittheilungen berichtigende Nachricht­ azu-Die Lage dieser Provinz,heißt es,wikdims­met­ verwickelten Die Anesesvlündern glte die ihnen in den Weg kommen,um sich für die Razzia schadlos­ zu halt­en-welche Omer Pascha im Monat März gemz sie ausführen ließ-,Per­­, » F Stunden von hier entfernt, gänzlich, ausgeplündert und zehn, davon, getödtet., 150 mit Ta­lat, Reis, Getreide dc. beladene. Mault­iere, von ‚Kerkut kom­­mend, fielen In Die Hände der Sreibeuter, und mehrere Stra­­‚Stiche, Walfahrer wurden, nun ze Tiffe bildet nicht bewugt hat. Weiter b. geschrieben aus..diesen selbstverständlich das "Hauptthema der esten, Korrespondenzen aus Kon­santinopel Abenn unser dortiger Korrespondenz, bereits in Gefolge Nedeliffe's­einen Ministerwechsel Lord Stratford deN Redeliffe wurde am ver­­gangenen Samstag vom Sultan in kaiserlicher Audienz empfan­­gen. Der Brief der Königin Bictoria, den er überreichte, spricht ich dahin aus , daß der beru­igste Diplomat seiner ordentlichen Gesandtschaft enthoben sei, gleichzeitig aber in außeror­­dentliger Mission bei der Pforte acere­­bitert werde. Diese Mission bezieht sich Auf die gerfön­­digen Bereidherungen, melde der Lord im Interesse der Allianz, und der Freundscaftsbeziehungen England’s zur Türfei‘ soll er dem­ Bedauern Türkei verwendet werden zu geben beauftragt ist der Unterthanen herannahen lab, so wird dies Heute auch von einem Korrespondenten per "Ir. tg." vorhergesagt; dem „Offerv. Tr." wird geschrieben : englischen Regierung über das Be­nehmen des „Cyclop8" gegen Dfhed­day zum Ausdruce verhelfen *' und’ um den guten Willen des Londoner Kabinetes au'bewersen , ist Lord Redcliffe ermächtigt , dem ottomanischen Hofe anzubieten, man wolle Die britischen insbesondere unschuldigen Befiger der in Djedbach''zusammengesrhoffenen Häuser mit dem Gelde entsch­ä­­digen ‚ welches 'die'Pforte den bei dem Mafsacre von Dschedda zu Schaden­ genommenen Das Ganze läuft darauf Hinaus, bag man sehr beträchtlichen Summe , :­ie man Anfangs Dieddaher Gemegels' von ihr ‚verlangte Nachlaß gewähren will.’ Außerdem mi­t der Pforte über die pachtwelse , bas Monopol biefer wird, bie Minister sodann mit der Antwort englische Kabinet sid beeilen werde, zahlen einen unbedeutenden ist Lord Redcliffe angemiesen, Ab­tretungn Wert ins "auf hundert Sabre zu unterhandeln," fünf Sabre vorderen Ab­­‘Yauf die Yarteten verpflichtet sein sollen, sich über einen neuen Vertrag zu verständigen. Der Miethzins, sol zur Errichtung von Eisenbahnen alle Zeigen­­den­ England zahlt, in der I­nstitutionen würde gemissen kaufmännischen Gesellschaften in London über­­tragen werden. Lord Redcliffe, der nicht einen Augenblick daran zweifelt, „daß bite Pforte’ die Anerbietungen­­ zurückwerfen wird, hinziehen, daß das in weitere Verhandlun­­gen über diesen Punkt zu treten, sobald es von den Oberbe­­hörden Sadtens die verlangte Auskunft erhalten haben werde. Mittlerweile fihreiten die imposanten Arbeiten zur Befestigung der Stafel rüstig fort. Gefügt auf seine angeblichen persünli­­chen Beziehungen, zum Großberen bat Lord Redcliffe den Lek­­toren am Samstag um Bewilligung einer Privataudien­z zusammenhängt, der französische Gesandte erhalten, bis fest ohne Auch’ darf ich nicht vergessen, Ihnen mitzuthei­­len, badt das "Wiedererscheinen des berühmten Diplomaten mit dem unbegrenzten Urlaube, den aber in seinem Sparsystem fort; während im großherriischen Palaste selbst no Entlassungen und Einschränkungen " stattfinden, hat­ er nun im Gouvernementsgebäude vorgenommen, ein Gleiches an Gelt mehreren Tagen bie. Föstlichen Tshibuds mit den sind heuiern diamantbefegten Bernsteinfpigen auf das Yannt, und seinem der Großmwürbdenträger eiten solchen Lurıs " daselbst zur Schau zu stellen, wer­ ist es mehr gestattet, ja nur aus dem­ einfachen Weichselrohr zu schmauchen, ist während der Amtes­stunden verboten. — Die Kommissarten, welche: die Ssforte beauftragt hat, die zur Guspendirung der ei­genwärtigen. Katmafame, und zur, Einfegung, der, ‚wurde die Au­gustkonvention vorgeschriebenen prodisorischen Katmafam ten ere dem­­ Padischah wird : Riza Pascha fährt Gemächern , vor 8 Tagen in Sorge strengste, und einer Banf folf, der Tűrfet von der bes aus Konstantinoopel vom 2.­­­­ Benräubereien wurden fast vor den Toren der Stadt verübt. Die Kriegsoperationen anfangend, so haben Sfender Pascha und Sfender Bey (Kuminssi) an den Sümpfen in der Umge­­gend von Babylon zwei von Arabern befegte Forts genommen, und mehrere Araber getö­tet. Leider aber fand an Sfen­­der Bey barg eine feindliche Kugel­ seinen Tod dabei. Omer Pascha begibt sich nun selbst auf den Kriegsschauplan. Der französische Konsulatssangler­ Granier begleitet ihn. Man 15-200 Heine Barren­ bauen, um die Araber in ihren Schlupf­­winkeln selbst, den Sümpfen,­ angreifen zu können, glaubt in­­des nicht an das Gelingen­ der Expedition. — Vom 1. Sep­tember. Sfender und Schihli: Pascha haben den Arabern 3000 Schafe, 5.600 Ochsen und Kü­he, so­wie 100 Esel­ weg­­genommen, und in die Stadt gebracht , wo­ diese Beute ver­kauft wird. Omer Pascha begab sich von Hilla nach Dimanie- Kürzlich Hatte, Omer­ Valdja zwei "betrügerische hohe " Beamte entlassen, der, eine davon aber, Helrt Pascha, wurde bald unier der eingeseht, da Domer’s Schwager, die Tochter­ desselben, bei­­‚rathet. Der andere wird nach Konstantinopel gefehtcht werden. Ein vom 22. September batirter Brief, der „Times“ aus A Le wandr­ten, bringt ganz interessante Details über die­ Schwierigkeiten: bei, auf welche Kapitain Pım Len und Herr Sa­bat­ter, die Kommissarten ‚England’s unt Stanfreih’s in Did­ebb­­a B, immer noch frefen: 3­8- mac [B­afcha, der­ Bfortencommissarius — . heißt: es in: bent Schreiben — wollte so schnell, als möglich wieder nach Konstantino­pel­ zurückkehren:: Nullen und Sabatter bestanden darauf, und er selben außerordentliche Vollmachten­ haben müsse, um alle Urhebers der­ Megelei an Ort und Stelle exem­­plarisch zu bestrafen , denn nur so er sich der gewünschte­ Ein­­druck auf die Orientalen­ machten,. Ismael aber blieb dabei,­­ daß­­ er. nichts sei,­­als der Nederbringer eines­ Ferman’s, der: für Ramik­malha die­ Vollmacht, zur­ Verfolgung der­ Mörder ent­­halte. So traf er denn schon am­ 16. September wieder,­­ mit 36­ Gefangenen am D­orb seines Schiffes, in Suez ein. Diese werden nach Konstantinopel geführt: den Kommissarien der West­­mächte sind somit alle Mittel zur weiteren Erforderung des Vor­­­gefallenen in Dschebdab selber abgeschnitten.­ Das Ganze ist offen­­bar darauf berechnet, Bullen und Sabatier in eine Lage zu bringen, wo ihnen bei ihrer Ankunft, in Didjebbab, nichts übrig­ bleiben sol,’ als Namit Pascha eine Staatsvisite abzustatten und Ber­­gangenes vergessen sein zu Lasfens . Auf Yullen’s Anfrage er­­klärte Ismael, er bringe die Gefangenen auf Namits Befehl nach Konstantinopel; er selber set' in der’ Sache durchaus nicht kompetent.‘ Der britische Kapitän­­ und Herr Sabatier haben aber gegen ein solches Vorgehen Protest erhoben Sie’ fragten fir barat, daß die Pforte ausdrücklich versprochen hat, dieje­­nigen V­ollmachten auszuftelen, welche nothwendig sind, um die Bestrafung der Schuldigen an Ort und Stelle zu err­möglichen, und daß man höchst wahrs­einlich das Zeugnis der 36 Berhafteten brauchen wird, um "der Affaire in Dichendab Auf ven Grund’ zu komm­en. Auch, fügen sie hinzu, sei Namif Pascha, unter dessen Regierung die Greuel vor fi gegangen, auf keinen Fall'der Mann, werfen Wahl zum .General bevoll­­mächtigten sie acceptiven Fürsten, da er und seine Beamten sich im Gegentheile­ sel ost noch von dem­ BVB erdachte der Kom­­plizität mit den Mördern zu reinigen hätten , si also durch­­aus nicht darüber hefääweren dürften, wenn man ihren Ber­­uu, einen Tihed­ , der Angekragten oder Berbäc­htigen aus Dscheddah zu entfernen, zu­ ihrem eigenen Nachteile­­ auslege. An Bord des reinen Dampfers „Jemen“, der einer der ersten französischen Firmen in Alexandrien gehört , ist auf einer Fahrt im rothen Meere eine Emp­orung muhameda­­nischer Pilger ausgebrochen , werde das Fahrzeug in der Zahl von mehr als 300 Zu Yembo als Passagiere nach Suez aufge­­nommen. Kapitain und Mannschaft mußten sich schon nicht mehr zu helfen, als glücklicher Weise der „Elphistone” , ein Steamer der ostindischen Gesellschaft,, in Stat Fam. Der „Yemen“ rief ihn zu Hilfe und die meisten der auffälligen Rei­­senden wurden, gehörig festgemacht, auf den „Elphtstone” trans- Hortist, worauf beide Schiffe gls In Suez einliefen. Die Sunezbahn nahm mit schnellen Schritten ihrer Vollendung : noch, vierzehn Tage, und sie wird bis auf eine Entfernung von kaum 3 Meilen vom rothen Meere befahren werden. Wederdies it das schwerste Stift Arbeit überstanden, da die Furze tefti­­tende Strebe durch eine ganz horizontale Ebene kauft. Berichte­ aus Italien melden: In­ Nizza wird nächtens der rufsische Dampfer „Palkan“ erwartet, welcher die Darfena von Billafranfa übernehmen sol. Giro fe für Konstantin sol den Einweihungsfesten beitoniien und dan In­zza den Grundstein einer griechischen Kirche Senne­n sa Fee ie aims

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