Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1859 (Jahrgang 6, nr. 1-24)

1859-01-13 / nr. 9

nn nn Donnerftag, 13. Jänner. . zu bendblatt as Pester Lloyd. Gebote ftehenden allen Mitteln die Bestätigung um dessen Ar. 9. Pest, 1859. Telegraph. Depeschen 9. „Pester Lloyd“. Belgrad, 12. Jänner. In der heutigen ST u pr Thtina wurden folgende Beischlüsse gefaßt : Zum Schuse der­ Stadt Belgrad werden auf Staatsfesten aus dem Zivifreise der Stadt menigsteng 400 bewaff­­nete Fußgeber und­ 200 Reiter aufgestellt, die dem Kommando des Stadtpräfekten stehen. ruhigung der Nation sol der Senat mit Ruhe zu bringen vermöge.­gierung und 15. Jänner N­achfolge zur Sprache. früh Morgens, sich morgen zum Festungsmuhafis, wendung für die Erbfolge zu urgiren, unter Zur Bes Eintritt ins Land ihm des Fürsten Milofeh bei der Pforte urgiren. Die Sfup­­ichtina ersucht Milofeh, sobald als möglich nach Ser­­bien zu kommen, da nur sein Sowohl an Milofeh als auch an Michael Obrenomwitsch wurden Neujahrsgra­­tulationen abgeschickt. Belgrad. Eine von der Pforte eingelangte offizielle Mittheilung spricht die Bestätigung des Fürsen Milofd aus. Die gestrige Altenpfisung der Stupfditina war in hohem Grade aufgeregt. Es kam die Frage der Die prostforische Nez eine Deputation des Senates verfügen . Ce. faiferliche Hoheit der Durchlauchtigste Hr. Erzherzog Generalgou­verneur fm mit dem gestrigen. Nachmittagstrain aus Wien und ge­­langt. — Ce. faif. Hoheit Hr. Erzherzog Maxi­­milian von Este ist, wie aus Ebenzmweier berichtet wird, in der Befreiung so weit vorgeschritten, Daß b. Derselbe schon in wenigen Tagen Das Krankenbett wird verlassen können. — Ueber die Reife Ihrer T. Hoheit der Frau Kronprinzessin von Neapel wird auch aus Briest be­­richtet, daß b. Dieselbe in Begleitung Ihrer Majestät der Schaiserin Elisabeth dort eintreffen dürfte. Die Triester Stadtgemeinde trifft Vorbereitungen zum festlic­hen Empfange der erwarteten hohen Säfte. Das nea­­politanische Geschhwader wird am 15. D. M. in Triest eintreffen. Politische Rundschau, 13. Jänner. „Die festen Blätter aus dem Westen bringen nichts unwesentlich Neues, was nicht schon Durch den Telegraphen bekannt geworden wäre, Der ganz ungewöhnliche Fall der Rente und der übrigen Kreditpapiere, Der vorgestern zu­ Paris erfolgte, ft bis fest durch seine spezielle Nachricht mor­tisirt worden. Somit scheint nur Eines gewiß, Daß die fieberhaft erregte Börse nach gründlicher und vorbehaltloser Beruhigung be­­geehrt. Gegen das bisherige Gebahren eines großen Theiles der französischen Presse, die an dem völkerrecht­­lichen Bestande der europäischen Ordnung doch unzu­­lässige Theorien ändernd rüttelte und nunmehr vor den Folgen selbst erfehr icht, richtet die Pariser „Uninn“ einige ebenso entschienene als beachtensunwerthe Worte:" Obige Zeilen seien mir an der Spike Der gestrigen „Def terr. Korresp.” — und mit der Stimmung, die sich in ihnen ausspricht, fallt die Anfchauung so ziemlich zur fammen, die sich in folgendem Parfus eines Wiener Briefes der „Hamb. Börf,­9." “und gibt : MWiemohl Alles was ein paar Tage her über eine an­­gebliche Note des Pariser Kabinets an jenes von Wien ver­­lautet, in welcher Frankreich eine militärische Intervention Desterreichs in Serbien als casus belli erklärt haben so!', total erfunden is, indem Desterreich gleich nach Aus­­bruch der serbischen Revolution das Präventre gespielt und seinen Entschluß, sich in die Innern Angelegenheiten Serbiens nicht mengen zu wollen, dem Pariser Kabinett bekannt geben sief , wiewohl sämmtliche bisherigen Kriegsgerüchte thatsächlich durch keinen solchen Amischenfall gerechtfertigt sind, melcher die Beziehungen zwischen Frankreich und Oesterreich dermaßen getrübt hatte, daß ein Konflikt Hieraus resultiren müßte, so ist es Doc bei uns dahin gelangt, daß jeder Nest des Ver­­trauens in die Politik des Pariser Kabinets total gefehtwunden ist, und beschwichtigende Noten der französischen Regierungs­­organe mit eben so geringer Gläubigkeit hier aufgenommen werden, als man sie von drohenden, von jener Seite kom­­menden Demonstrationen einschüchtern läßt. Der von der „Def. Korr." erwähnte Artikel der „Union“ liegt uns zwar noch nicht vor; indessen fließen auch andere Pariser Blätter Heute von friedferti­­gen Betheuerungen und von G­ehnsucht nach Aufrecht­­haltung des Friedens über — fragt sich nur, wie viel Gewicht die Welt diesen Versicherungen wird beilegen wollen : „Dir wissen nicht,” sagt z. B. das „Bulletin de Paris”, „was die Beziehung unserem Lande bestimmt, wo­ welche Prü­­fungen sie ü­ber uns verhängen will. Aber wenn sie die Win­­­d­e von fünf und dreißig Millionen Franzosen unter sechs und dreißig Millionen erhört, wird sie uns nicht den schredlichen Zu­­fällen eines im höchsten Grade unpopulären Krieges ausfegen. Branfreic­ will keinen solchen S­rieg, es sträubt si mit Leib und Seele dagegen, weil er eben nicht nothunwendig ist. Als Napoleon das Schwert fallen lief, hinterließ er Frankreich Het­­ner, als er es übernommen hatte. Die neuen Generationen wollen nicht mehr mit heroischen Susionen gefoppt werden. Der Scaffer möge sie befragen, auf ihre Stimme hören, und mit der überlegenen Einsicht, mit der vollendeten Klugheit, welche er zehn Jahre hindurch be­wiesen hat, wird er die Bitte der Nation um die Erhaltung des allgemeinen Friedens erfüllen,” In­ Beziehung auf die Vorgänge im lom­­bard bischhe venetianischen Königreiche und die Absendung von Truppen dahin seien wir in der „Militär-Zeitung” : Wir ersehen aus mehreren Briefen, daß Herausforde­­rungen und Die beliebten Zigarrenkrawalle allerdings statt­­fanden, daß sie jedoch in ausländischen Blättern in ihren ge­­gen­wärtigen Folgen übertrieben wurden; es ist beispielsweise ganz unbegründet, wenn erzählt wird, einem katserlichen Ge­neral sei nach dem Leben getrachtet worden, ebenso reduziren sich die angeblichen erplodirten Bomben auf jene bubenhaften Streiche, daß in einigen Städten mit Pulver gefüllte Flaschen in den Straßen gefunden wurden. So geringfügig inzwischen diese Veranlassung erscheinen mag, so kann die getroffene Vorsicht nicht überraschen, denn das­­ Selbstgefühl der Kraft und der Stärke muß den Provokationen imponiren. Die bis­­­herige Garnison der Reichshaupt- und Nesidenzstadt Aft mit Die Ber­­p

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