Pester Lloyd, September 1859 (Jahrgang 6, nr. 209-233)

1859-09-16 / nr. 221

Das Kaiserliche Patent vom 1. September über die protestantische Kirche, einzunehmen auf wenn einigermaßen Rechnung getragen werden aber auch gleich so ehrlich hinzuzufügen, erhoben sich in dieser Frage vor ohne Angabe wurden. Mit zu errichten , dahin daß­ Behörde dad Stante besprechen, zufolge in Zukunft die Schule, einerseits der Kirche, anberserte dem gegenüber heraus: seinem Punkte vielleicht mußte der Organisationsents wurf von 1856 eine so radikale Umgestaltung erleiden, wie auf diesem, den Forderungen der Proteftanten nur fiten mir bag das Patent denn do fo manches gethan hat, um einige der erhebliche­sten Ausstellungen zu befestigen, welche gegen den Organi­­sationsentwurf welcher Schroffheit drei Jahren die Ansichten haben und drüben entgegenstanden, das ist leicht mit zwei Worten rar gemacht. „Denken wir und — ließ si damals eine kompetente Stimme vernehmen *)­­— denfen wir uns nin evangelisches Gymnasium, welches ganz im Sinne des Organisationsentwurfes eingerichtet If und verwaltet wird. An der Spite desselben fleht ein Mettor, der unmittelbar mit den Regierungsorganen verkehrt, und zwar ohne einer aus der synodals presbyterianischen Verfassung der evange­­lscshen Kirche hervorgehenden verantwortlich zu sein. Der Lehrplan is ohne Einfluß der­ Kirche unabän­­derlich festgelegt: Die Schulbü­cher werden von Staatsbe­­hörden bestimmt, bei denen nirgends der Evangelischen die Mehrheit bilden. Das Wahlrecht bietet den Evangelischen durchaus gar keine Garantie , weil der Rektor jeden Pro­­fessor vom Amte entfernen lassen kann; ja, «8 Grunde rein­ Iluforisch, da Fälle vorgekommen sind, u­­­m daß neuernannte Lehrer ohne zureichende Motive nicht bestätigt, andere irgend eines Motives vom Lehramte entfernt worden sind. Noch weniger siegt für die Evange­­lischen in der Schuldigkeit für den Gehalt zu sorgen, irgend eine Bürgschaft , denn sie selber können den Ermwählten nur auf dem Wege eines ordentlichen Processes wieder entfernen, die Regierungsorgane aber können ihn einfach abfegen.” In solchem Lichte erscheint Das damals Gebotene, nun höre man noch, was die Protestanten auf Grund des 26. Ges­tegartikels von 1791 zu verlangen berechtigt waren ; und man wird unschwer die ganze Tiefe der Kluft ermetz­ten, die zwischen ‚den­ Ansprüchen der Kirche und dem Or­­ganisationsentwurfe lag. feffionen — so lautet Schadet­telfchulen: „Den Evangelifchen beider Con­­$. 5 des oft erwähnten Artikels — ist eg für rend über erklärt, jebt und für die Zukunft immer vialz und Grammaticalschulen, die sie bereits hefiten, fort=­zupflegen, auch neue, wo sie es immer für nöthig erachten, sowie nicht minder ging, gierung selber wenig erlaubt, Tri> Höhere, diese jedoch mit F. Einwil­­Schullehrer, Professoren, Met­toren, Subrektoren zu berufen und aus denselben zu entz­laffen, deren Zahl zu vermehren oder zu vermindern ; fer=­ner. gleichfalls für jede beliebige Art von Schulen sowohl Lokal= als auch obere und oberste Direktoren oder Cura­­toren aus der Mitte ihrer Glaubensgenossen zu erwählen ; Die Art, Norm uns Ordnung Rayon der Kirchenbehörden zu ziehen, sondern bed Leh­­ unde zustehenden obersten Aufsicht auch vermittelft der gefegmäßfigen Reichsbehörden ausgeübt werden soll; jedoch hat ss die C­oordination des wissenschaftlichen Unterrichts, wie solche auf unterthänige Vorstellung der Reichsbehörden wurd­­­e. Maj. bestimmt werden, sol, au auf diese Schulen zu er­­frieden, mit Ausnahme der Religionsgegenstände, melde jeder Religion überlassen werden müssen.” Zu verfennen, dag durch ein großer Schritt zur Ausgleichung dieser bedenklichen­ Gegentäge gez fchehen Äft, wäre nur frivole Oppositionsluft , verwerfliche Liebepienerei aber wäre es, wenn die Presse sich der Pflicht entschlagen wollte, diejenigen Bestmmungen hervorzuheben, in denen ein vollständiger Einklang mit dem 26. Defegz­artikel noch nicht hergestellt worden mit einem solchen Schweigen Sicher wäre auch zur unrechten Zeit ber Nez mit dürren Worten es ihr bei dem Erlasfe des Patentes eben um die „Ausführung“ jene ® Gefeartsfeld zu thun gewesen ist, den sie nicht nur „unberührt“ Taffen will, sondern ans­­prüchlich „neuerdings­ bestätigt”. Schon haben wir darauf hingewiesen, daß das Patent sich nicht blos damit begnügt, gleich dem Organisationsentwurfe, die V­olteschule in den §­ 14 dasselbe auch in Betreff der Gymnasien, Reale und 4) Unmaßgeblie Ansichten über den Ministerialentwurf zu einer Kirchencoordination der Evangelischen beider Bekenntnisse in Un-­garn, mitgeteilt von CGzélács, Überlegt von Johann Hunfalvy, denfand ein Fortschritt, Daß nach §. 49 die Wahl ver Kehrer, so wie pie der Pfarrer, der politischen Tannes­­stelle einfach anzuzeigen ist und daß die Einführung in das Amt zu erfolgen hat, falls binnen Monatsfrist seine Ein­­sprac­he erhoben ist — wobei uns nur die beiläufige Be­wertung gestattet sei, daß die Festlegung eines ähnlichen Termines, innerhalb desfen die Bestätigung oder Beimwer­­tung der Wahl zu geschehen hätte, auch für die Superin­­tendenten und Im­pretoren wünsc­henswerth wäre Der Spracenstreit bezüglich des Unterrichtes ferner, welcher durch den Organisationsentwurf neue Nahrung erhielt, st­ellte durch die bekannte Falterliche V­erorbn­ung , die vor etwa vier Wochen erschien , schon zur Zufriedenheit aller Theile beigelegt. Von dem Rechte des Staates, einen Lehrplan vorzuschreiben, dessen Beschaffenheit vor drei Jahren großen Anstoß erregte und von dessen Annahme nichts­desto weniger der Charakter einer Schule als einer öffentlich­en Anfalt abhängig gemacht ward, ist endlich in dem ganzen Patente nirgends die Rede.­­§. 15 besagt ín dieser Beziehung blos „Für jede Schule kann die Zuerkennung aller Rechte einer " öffentli­­chen Schule in Anspruch genommen werden, wenn sie allen gefeglichen Bedingungen der Erwerbung dieser Rechte, ins­­besondere auch hinsichtlich des für Schulen der bezüglichen Art vorgeschriebenen Lehrplanes entspricht.“ Trotz dem Fünnen wir die Meinung nicht verhehlen, daß hier eine größere Präcision wohl am Plate, ja, daß es mit Rücksicht auf die jüngste Vergangenheit wohl erwäünscht ge­­wesen wäre, jene Klausel dahin zu befind­en : Daß dieselbe Trineöwegs eine b­rette Einmischung des Staates in „die Art, Norm und Ordnung des Lehrend und Lernens” bez­deuten soll, wie es in §. 5 des 26. Cefebartikels heißt , sondern daß durch sie einfach das Recht der Regierung ges wahrt wird, sich zu überzeugen, ob eine öffentliche Schule im Großen und Ganzen wirklich denjenigen Ansprüchen gel nügt, welche der Staat als solcher an eine Anstalt der be­­treffenden Kategorien, ser sie nun Realschule oder Gymna­­sium, ftelen mus, ehe er ihr das Privilegium Maturitäts­­zeugnisse und vergleichen auszustellen ertheilen kann. Und somit wären wir denn mitten in den Desicierten angelangt, die wir der neuen Schulorganisation gegenüber vorzubringen hätten. Der Charakter unserer Wünsche läßt ss in wenig Worten zusammenfassen : der Kirche it im allgemeinen der gebührende Einfluß auf die Schule ver­­beißen ;­ aber die Art, im welcher der Staat die an und für fi natürlich gerechtfertigte Oberaufsicht ausüben sol, erscheint hier und da nicht Far und best­immt genug vorz geschrieben — ein Uebelstand, aus dem sich dann nur zu leicht neue Conflikte ergeben künnen. Daß 3 B. der Staat die Lehrerwahlen auf solche Persönlichkeiten be­­schränkt, „welche dieselbe Befähigung nachweisen, wie sie von Lehrern an einer gleichnamigen Staatsschule begehrt wird“, ist gewiß nur zu billigen , könnte man nicht aber §. 14 b noch, einschalten, daß zur Prüfung der L­ehrer und Bors fände an evangelischen Anstalten TeptigLlic protestan­­tische Behörden zuzuziehen sind ? Ließe ss durch einen leichten Rufab bei §. 13 c und §. 14 am Schluffe, zur Be­­ruhigung ängstlicher Gemüther, nicht hinzufügen, daß das Ministerium mit der Abfassung von Gutachten über die einzuführenden Lehrbücher ausschließlich­­ Protestanten be­­auftragen werde ? Dem Deffre des Patentes nach versteht sie das freilich Alles von selbst : denn wozu verordnete sonft s. 11, daß die staatlichen Schulinspektoren stete Evan­gelische sein müssen ? wozu hätte die „Wien. 3tg." sonst die Confession so besonders betont, daß mit dem Borsige in den evangelischen Konfistorien beider Confessionen zu Wien fortan nur ein Mann betraut werden wird, welcher einem jener Bekenntnisse angehört ? Wäre es schließlich nicht ein billiges Zugeständnis an die Kirche, wenn der Minister, wie es ja für die Volksschulen festgestellt worden ist, so auch bei den übrigen Lehranstalten gehalten wäre, vor Approberung eines nicht auf die Religion bezü­glichen Lehrbues die Generalconferens zu vernehmen?! Im­ gleichen erscheint die S Position der Lehrer in gebührenver­­Welfe garantirt, da sie nach §­ 19 „nur in Folge eines geregelten Disciplinarverfahrens" abgefebt werden können. Nichtspestoweniger verdient eine Körperschaft, in deren Händen so Großes liegt, und die sich nicht immer der, der Wichtigkeit ihres hohen Berufes entsprechenden Rück­­sicht erfreut hat — sie verdient, sagen wir, wohl den Trost, daß er in Maren Worten ausgesprochen wird, wie auch der Staat darauf verzichtet, auf anderem Wege gegen ihre Mitglieder einzuschreiten, als der Vermittlung des Kir­­chenpatronates und im Wege „eines geregelten Discipli­­narverfahrens, welches In dem kirchengefeglichen Instanzen­­zuge zu führen ist.“ Mindestens in Kürze müssen wir noch Ein Grava­­men der Protestanten berühren, dem das Patent nicht ganz ab­­geholfen hat : wir meinen die Klagen darüber, das die politischen Behörden Die Trennung der bef : zweideutig, daß diejenigen, „melde für das Eine oder das den evangelischen Confessionen auf da festhalten , wo die betreffenden Gemeinden, weit ent­­fernt davon auf einer solchen Absonderung zu bestehen, ii­­hr vielmehr ein oder zu überwindendes, oft ein unübersteiglic­hes Hindernis für die geweihliche,Fortentwicklung des evange­­lischen Schulwesens erkennen. Kann es denn dem katholischen Staate durch sein Oberaufsichtsrecht geboten sein, bald lutherischer als seine lutheranisihen, bald Falsiniicher als feine Faloinischen Unterthanen zu sein? Mit Freuden wird man daher §. 16 begrüßen, aus dessen Wortlaute : „wenn für die evangelische Schule des einen oder des anderen Befenninifses S­ch­ulen auf Staatsfesten errichtet were­den, so fünnen an­ denselben nur solche Männer aufgestellt werden, welche ECinempieser Bekenntnisse angehören“ — fi) allerdings ergibt, mag das in rebter Zeit beliebte System, dem zufolge an Lehranstalten der A. E. nur Lutheraner, an solchen der H. EC. nur Re­formirte bocíren dürfen, mindestens für Gymnasien und mittlere Lehranstalten nicht in Kraft bleiben soll; daß hier vielmehr in Zukunft von betreffenden Gemeinden und kirchlichen Behörden allein ver Beichluß darüber anheimgestellt werden wird, ob eine solche Mischung, die bis­­weilen, wie jeder der Ungarn rennt, weiß, nur die­oz­ialverhältnisse geradezu geboten erscheint, statt­­haft ist oder nicht. In Betreff der theologischen Lehreranstalten dagegen sagt leiver §. 18 ganz un- Andere der beiden Befenntnisse nach der bisherigen Ein­­richtung abgeson­dert bestehen, inchrem abge­­sond­erten Bestande verbleiben." Dieser Sat nri­fft sogar die Berschärfung eines bisher durch die Praxis gemilderten Sch­neißes, in wobei wohl schon das bloße Zartum, daß eine mildere Handhabung von Seiten der Behörde stattfand, zur Genüge dafür zeugt, daß es an triftigen Gründen zu einem derartigen Vorgehen nicht fehlte. Wir brauchen, um das zu beweisen, nicht weit zu gehen. Selbst hierin Pest begnügten die Organe der Regie­­rung fi bi8 jest damit, einem lutherischen Professor, wer an einer reformirten theologischen Lehranstalt wirft, die Betätigung zu versagen, legten ihm jedoch­ in der Ausz übung seiner Berufsthätigkeit keine weiteren Hindernisse in den Weg. Dies freundliche „Durchdissingerfehen” wird nun aufhören müssen, da einem G­e­se­e gegenüber kaum mehr möglich ist, was zur Zeit des Prosifortums für erlaubt gelten mochte. Und endlich wollen wir die Besprechung der Schuld­frage nicht abbrechen, ohne des wesentlichen Mangels zu gedenfen, der Ungarn daraus entsteht, daß in Folge Des Koncordates Die Pester Universität zu einem ausschließlich katholischen Institute erklärt worden is. Wir wissen wohl, daß das nach den Fundamentaleinrichtungen der Anstalt geschehen mu­ße, ja daß die früher zuges laffenen Ausnahmen von diesem Principe lediglich in frei­­sinnigeren Usancen, nicht in irgend einem Rechtsanspruche der Protestanten begründet waren. Dann aber möge der Staat an anerkennen, daß die Pester Universität aufge­hört hat, eine Landesuniversität zu sein und daß dem evan­­gelischen Schulwesen in Ungarn so lange die schönste Ziervr, die höchste Spike, kurz Alles das fehlt und fehlen muf, worin sich gleichzeitig Die reifste Frucht und Der segend­­reichste Same einen gutgeordneten Unterrichtsweseng ver­­förpert, als der katholischen nicht eine protestantische Uni­­versität zur Seite gefielt werden kann. Mit alleiniger Ausnahme der theologischen sind alle übrigen protestanti­­schen Fakultäten im Lande durch den Staat geschlossen wor­­den , sollte da nicht für eine Regierung, welche den durch­­weg auf Reciprocrität und Pariität der verschienenen christ­­lichen Glaubensbekenntnisse hindeutenden 26. G­ekartikel erfüllen will, jest auch der Augendlich gekommen sein, wenn man nicht eine protestantische Universität zu gründen, so doch den nach akademischer Bildung strebenden Evangeli­­schen in Ungarn Gelegenheit zu geben, daß sie mindestens diejenigen Disciplinen, bei denen die confessionellen Unter­ fehlende am schärfsten hervortreten, wie Kirchenrecht und Ge­­schichte, wieder von Professoren ihrer eigenen Confession, und nicht blos von dem Katheder einer exelusiv katholischen Anstalt herab vortragen hören künnen ? ! s "IV· » « - welche Eg erübrigt uns no, diese Schulen, welche dem Patente und haben wird. der Sr. Maj. Pest, 15. September. die Stellung zu Sagen wir ff. gedient, die ja so wie ber Präparandien thut. eő frei follte — fernenő zu bestimmen Patent Audi bag ft e8 Mit­­te Italien . Die Gerüchte über den Verlauf der Zürticher Konferenz lassen wir auf fi beruhen, da sie im Grunde Pod nur Altes wiederholen, und nach wie vor den Stempel der Unzuverlässigkeit an sich tragen, mit wie diplomatischer Geheimnißthueret sich diese auch aufblähen mag. Viel wichtiger ist es , daß der „Montteur Artikel in Italien durchaus seinen nie verschlagenden Eindruf zu machen scheint und daß die französischen Blät­­ter diese Auffassung billigen. So schreibt die Turiner „Opintone‘‘ unter Anderem : m ne SAST CYATEAK „Die wichtigste politische Schatsache, die in der telegraphischen Depesche über den „Moniteur”-Artikel gegeben wird , ist die Ber­­eidgerung, daß die Erzherzöge nicht durch auswärtige Waffen gemalt wieder eingefegt werden sollen. Der " Montteur" bestätigt also die Nichtinterventionspolitik, Frankreich wird nicht in­­tervention, Oesterreich auch nicht; die Beneiterungen sind frei, ihre Handlungen werden nicht Durch fremde Waffen niedergeschlagen und vernichtet. Aber, fegt der „Montteur” hinzu, wenn die entthron­­ten Österreicischen Herange nicht­s­ieder eingefegt werden, ist Oester­­reich seiner Verpflichtungen zu Gunsten Benettené quitt. Worin be­­standen diese Verpflichtungen ? Der „Moniteur” sagt uns, der Kai­­ser von Desterreth habe umfassende Konzessionen "fir Venetien pere sprochen. Welche denn ? Warum wartet man bis heute damit, der­­selben auch nur zu erwähnen ? Wenn Stalten von diesen Konzessionen Kenntniß hätte, könnte es sich ein Urtheil bilden ; er hat aber keine Splbe davon erfahren, Venetien wird niemals die Herzogthü­mer wegen seines Schiefals anflagen ; es wird auch Toskana nicht des­halb anflagen, wo ein Staatsmann dem Fürsten Pontatowsfi die Antwort erthellt hat, wenn Desterreich Venetien an Piemont ab­­trete, so werde Toskana herzlich gern seinen Großherzog wiederneh­­men, da, sobald Oesterreich einmal wirklich von Italien ausgeschlos­­sen sei, dieser Fürst alsdann der Italienischen Unabhängigkeit und Bretheit nicht mehr gefährlich werden könnte! ! Der Artikel schließt dann mit den Worten : „Wir bestehen dem „Moniteur“ zu, dag blos Frankreich für eine Idee einen Krieg führt, wir woerden aber niemals glauben können, daß Frankreichs Aufgabe gelöst sei. Nein Frankreich, das für allgemeine­deen sich begeistert und an der Spike des Fortschrittes und der Zivilisation fleht, hat sein Werk in Italten wo nicht vollendet , und­ es kann eine Sache, um die es sein foftbarstes Blut vergossen hat, nicht in Stiche lassen.” Da in dem Partser "Pay “" seien: „Die in Blätter besprechen­den jüngsten ‚Mostteur‘-Artikel in sehr geschtkter und jung dem Artikel, eingefegt werden dipendente" einer Wette,, welche vielen politischen Geist bei der „Indipendente", daß zu machen wegen der Verbindlichkeiten, Bezug­s Venetiens übernommen hat,“ mit Gewalt wieder der Gleich­­die jet mit der Regier Erste erklärt der „MontteurArtifel weder Ihm noch dem sardinischen Ministerium neu und un­­erwartet nur Eines in , daß die Belfer Italiens fürderhin die freie Selbstbestimmung hat­ben sollen. „Diese „Indipendente“ hinzu, „konnte nicht feierlicher und nicht deutlicher gegeben werden.“ dem „Ins einige Ausstellungen setzig fit denn wohl höcít bezeichnend, wenn wir in den Männern gelommen sei, verräth, der Herzogthü­mer betraut sind. Das daß die Erzherzoge Die „Opinione“ nimmt überein, hat aber fallen, Erklärung“, fügt Fürs Blatt findet nicht mit anderen Worten doc zuerst mit die Desterreich in C­h­i­n­a . Das auswärtige d. M. von Mr. Mission in China, is Telegramm, welches getheilt wird. Es lautet : „Anmiral Hope langte am in 11. Sekretär der Föniglichen 29, Auguft datir­­Chiffern anfam, und daher nur dem wesentlichen Inhalt nach den Blättern mit­­Kent Deihofruf an und fand, daß die Befestigungs­werfe wieder aufgebaut waren, doch konnte man nieder sehen. Die Sloßeinfahrt war durch Hafenbäume und Pfähle gesperrt. Die Bevollmächtigten von die Einfahrt m wurde, zu erzwingen, als ih plöglich Batterien, die durch eine Mongolenstreitmact von anscheinend 20.000 Mann demassirten und und Verwundeten ihren 60 Mann tígten aber Borfiht bat Zifation für einen blutigen wendigkeit und Gerechtigkeit einem scharfen Gefecht mit dem Verlust des „Car“ „Lee” und des’ „Plover", so wie mit 464 Todten hatten unter Tochte und Verwundete. Die Bevollmät­­- Der Rest Chinas ist den Berichten nach ruhig. Wegen Cantons ist man unbesorgt, man die tatarischen Truppen Daselbst entwaffnet.“ Ein anderes Telegramm von Ihrer Majestät Age­ten und Generaltonsul in Egypten 7 Offi­­ziere wir­ unter den Getödteten und 17 unter den Berwunz beten befinden. AIS verwundet berichtet das Telegramm den Admiral Hope und die Kapitäne Shadwell und Ban­fittart ; die anderen Namen sind zu undeutlich telegraphirt, als das cS gerathen wäre sie zu veröffentlichen. Die eng­­lischen Journale beschäftigen sich natürlich mit dem neu ausgebrochenen Kinesischen Kriege Aie Organe brechen In­sibie des himmlischen über die Herz aus und stimmen für einen Büchtigungsstieg im größten Style, und das mit oder ohne Stanfreids Mitwirkung. Am eingehendsten rofen, barbarischen und verrätheinigen Ast die Barbaren werden fest sehen, welche sind trachtungen der „Times“, die unter Anderem sagt : Der Vertrag mit China it zu Ende! Er ist durch einen treu­ gebrochen worden! Aber furchtbare Bußen die Zivt- und ohne Ursache begangenen Vertrags­­bruch verhängt, und empfinden, deren Notli­­ste selbst mit ihrer verdrehten Spikfin­­digkeit und unterfen Metaphysis werden anerkennen müssen. Bekannt­­lich hatten England und Frankreich es als einen der Vertragsgunste durchgefegt, daß ihre Gesandten si nach Peking begeben (offen, um der Anmeldung ein mörderisches land war morant“, zur des ihrer Feuer 14 Amt N Rumbold , dem ein aus ftießen am 20 Ankunft am 25, ein Berfuch flatt zum Geschwacher, und Notiz genommen Reiches sie werden in London Aven eröffneten. 17. seine das Geschwader gezwungen fich Den Suni vor die Radhe erhielt am Kanonen nach Mannschaft unterflüßt waren, denselben Zornruf Nach zurückzuziehen. Die Brangofen sind nach Shanghai zurückgekührt, erwähnt, bag da die­ser Eine verlorene Liebe. Novelle nach Ashford Owen­­ (Bortregung.) VI. Als Georgy zu sich kam, fand sie sich auf einem Stan­per ausgeflieht, in demselben Heinen Salon der Mistrep Ersfine, in dem sie des Morgens eine so grausame Stunde verbracht hatte. Eine Kammerfrau hatte sich ihrer angenommen, und ihr einige Erfrischung gereiht. James war um seine Cousine, und er mußte lächeln, als sie ihm fragte, ob­ es wohl schon spät sei, und ob sie nicht nach Brighton abreifen könne. Sie Tate gleichfalls, obgleich no­chwach, als­ er ihr, als einzige Ant­wort, den Spiegel präsentirte, in dem sie ihre sonderbar ente ffelten Züge wahrnehmen konnte. Es entspann si ein ein­­faches natürliches Geplauder, welches weder von der einen nd) von der anderen Seite irgend­eine Anstrengung in Anspruch nahm. Indem Georgy die Fragen ihres Cousins beantwortete, machte sie kein Hehl daraus, daß sie Crainthorpe ohne Einwil­­ligung ihrer Verwandten verlassen habe. Vielleicht ein wenig überrascht, aber nichts davon merken haffend, fragte er sie, war­um sie des Morgens nicht alles bei Mistreß Erskine gesagt habe. Diese delikate Frage wurde mit Gewandtheit umgangen. In der Fortregung der Unterhaltung gedachte Georgy der Bi­zarrerie bieses Tangen­tete & tete, und fing wieder von Brighton zu reden an. — Mehmet Sie, vorerst den There, dann werden Sie reifen, eriwiderte James­ Ersline, und da ein Aufschub dem andern folgte, so erreichte man die Stunde, wo Misfrey Ersline i wieder eintrat. Der ihren Sohn von dem Bargefallenen unterrichtet, machte sie si tausend Vorwürfe ob der S­tälte, mit der sie Georgy empfangen hatte, sich umarmte und tröstete sie nun, und beeilte sich ihren Sohn zu entfernen, indem sie ihm eine Einladung zu einem Diner, an das er ver­gessen zu haben fien, in Erinnerung­ brachte. Diese familiären, mitunter etwas brasten Manieren, die herzschende Heiterkeit, und das zwischen Mutter und Sohn ab­­­wechselnde Lächeln wirkten wunderbar auf Geogy, trösteten und beruhigten sie mehr als alle Borsteiungen der Welt. Als die beiden Damen­ allein waren, leß si: Mrs. Erskine die Bes­weggründe erklären, welde Georgy vermocht­ Hatten, ihren On­­kel zu verlassen, und indem sie voll­ommen den Widerstand bil­­ligte, welchen das junge Mädchen einer aufgebrungenen Hei­­rath entgegenfehte, versprang sie ihre Dazwischenzunft, um alles ins Reine zu bringen. Und in der That nahm sie sich die Sache dermaßen zu Herzen, als wäre sie es gewesen, die den Kapitän Unstruther heirathen solte. Georgy war noch den ganzen folgenden Tag an das Bett gefesselt, in einem unthäs­tigen Zustande glüclicher Ruhe, und in­ tausend reizende Träume versenzt. Sie Hörte die Stimmen der Mutter und des Sohnes, welche in dem anstoßenden Gemach, mit­einander Fon­­versirten, und es fehlen ihr, als spräcen sie von ihr. Dann trat Mrs. Erskine ein, unterhielt sie von einigen Einzelnhei­­ten aus dem Innern des Hauses, und brachte ihr keine Nach­­richten aus London. Des Abends verließen James und seine Mutter zu gleicher Zeit Das Zimmer, und die kleine Provin­­sialistin war ein wenig erstaunt über so viele dem Vergnügen geweihte Stunden. Sie blieb den ganzen Abend vor ihrem Flügel und wagte nicht ihn zu öffnen, von Zeit zu Zeit rent­ten ss ihre Augenlider, und wenn sie auf ihr Zimmer kam, verfiel sie in einen festen Schlaf. Mehr als ein Monat verflich auf diese Weise unter dem gastlichen Date der Erskine’s. Die Tante Georgy’s war mittlerweile nach London zurückgekührt, Mig Sparrow verlangte nichts Besseres , als ihre Nichte zu sich zu nehmen, aber Mis­fire Erskine hatte anders beschlossen. ie wollte nach MIT ihorpe wrifen, Georgy sollte sie dahin begleiten, und von dort sollten sie Unterhandlungen wegen ihrer Ausführung mit Mr. und Mistref Sandon geführt werden. Mistreß Ersfine fand 8 Übrigens in dem romantischen Pfluge ihrer Shreen ganz einfach Daß Georgy, fch durch Musikunterricht fort­­bringe, und son fchichte sie sich an, ihr einige Lektionen zu suchen. James theilte in dieser Beziehung nicht die An­­sichten seiner Mutter, und feherzte bei Georgy fachte über diese verrückten Ideen. Aber es ist auch wahr, daß er seinerseits gar seinen Vorschlag zu machen wufte Wenn von der Hei­­rath mit Anstruther Die Rede war, sagte er : Ah das ist ein Foiot, dem sie ganz Recht thut, die Hand zu verweigern. — Wurde zufällig der Gedanke angeregt, sie mit Sandon zu vers­­ühnen, dann hieß es: — Pfui ! diese häflichen Leute! Sie wird sich überall besser befinden, wie bei ihnen. — Machte man den Vortrag, sie möge öffentlich spielen, dann sagte er : — Gie ist wohl zu furchtsam, — Ober Lektionen zu geben : — Gie ist zu gefühlvol . . . die arme Kleine! . . . Stra­­venarbeit ! — Aber was wollen Sie denn, daß sie anfange ? — So nun, sie möge warten ... es wird sich vielleicht etwas für sie finden . . . aber sie möge sich verheirat­en, da man body sagt, dag ein Mädchen nit Mädchen bleiben sol. — Und mit wem denn ? — Ueber diesen Punkt konnte James nicht anders antworten, wie mit einem absoluten Stillschweigen. Während in dieser Weise über ihr Schiefal berathen wurde, war Georgy die glücklichste Person der Welt. Des Morgens spielte sie Piano, las und plauderte mit James. Des Nachmittags kamen Besuche und James war darüber erstaunt, daß sie von diesem Augenblicke an au nht den Mund auf­­that. — Wenn man von Crainthorpe nach London kommt, pflegte sie zu sagen, spricht man nit, und es ist fon genug Arbeit Alles anzuhören, was hier gesprochen wird. — Dann pflegte sie mit Mrs. Ersfine auszufahren, und blieb in dem Wagen, während ihre Freundin Die Besuche abflattete. Durch die ganze Dauer dieser Promenaden pflegte Mrs. Ersfine bei häufig ununterbrochen zu sprechen. Georgy hörte sie mit ger twissenhafter Aufmerksamkeit an, Die sich verdoppelte, wenn von der Verheirathung James’ die Rede war, und Die andere Mutter ihr alle Schwierigkeiten mittheilte, die sie in Betreff dieser wichtigen Angelegenheit, mit der man sich Doch eines Tages beschäftigen müsse, heranziehen sah. Im Laufe dieser Unterhaltungen, die so ziemlich wie Monologe aussahen, ge­­schah es, daß Georgy sich ein übrigens sehr unschuldiges Epi­­gramm über die Bedeutungslosigkeit Der jungen Leute gestat­­tete. Sofort ergriff Mrs. Erskine das Wort: — Keine Sar­­fasmen, mein Kind !. . . und noch dazu über Männer, Nichts gefällt ihnen weniger, Je mehr Erfahrungen Ste fi) sammeln, desto besser werden Sie es einsehen, wie schlecht der Sarfagz aus den Frauen fleht, — Ohr, Mifteep Erskine, Sie werden wirklich nicht viel Mühe Haben, mich zu begehren. Ich Liebe die Spöttelei viel zu wenig, als daß ich oft in diesen Fehler verfallen sollte. — Geben Sie Aht! Mit James geht es noch ganz einfach, er ist von der Familie, aber Sie müssen sie auch mit den An­­sichten der Fremden beschäftigen. Sie behandeln dieselben ein wenig zu sehr ohne Facon. Ihre safonische Art (weil es dem Sarkasmus is) könnte Ihnen dieselben abgeneigt machen. James gegenüber mag Ihnen das gleichgiltig sein. Ueberbies gefallen Sie ihm auch so, wie Sie sind. — Georgy Trächelte, und in der Tiefe ihres Herzens wiederholte sie die Worte : A... dh gefalle ihm! . . . Eines Abends, als Georgy ganz allein zu Hause geblieben war, führte Mr. Ersfine etwas früher zurück als gewöhnlich : „Meine Mutter ist also ausge­­gangen”, fragte er, Er wäre indes wohl im Stande gewesen, den Aufenthalt seiner Mutter anzugeben, und er kam eben nur deshalb zurück, weil er sie abmwefend wußte. Kurz, sie ver­­braten den ganzen Abend lächelnd und schwagend wie das­mals in Mondland, am Tage des großen Negens. Es war auch von einem großen, fashionablen Balle die Rede, welchen Mistred Evelyne Loraine, der Stern der Saison, in der näch­ten Woche zu geben beabstätigte., — Würden Sie gerne Die­sen Ball besuchen ? fragte er Greorgy. — Und sie, die sich eine Minute früher nicht im Geringsten darum sümmerte, ant­­wortete jecht : Oh, ich wäre entzückt Davon, Den andern Tag brachte er ihr eine jener Einladungen, welche die Begierde mancher folgen­dig erregten, und als er ihr Auge in Freude strahlen sah, rief er, minder scharfsichtig als er zu fein im Stande war, aus : Örden wir, gehen wir, Sie sind seine Frau, die für Nichts Sinn hat, die Toilette und der Ball verdrehen Ihnen den Kopf. Wenn er doch die Wahrheit gesagt hätte ! Am Abend des Balles folgte Georgy, halb erflicht, be­­täubt von dem Parfum der Treibhausblumen, geblendet durch den Reflex der Ck­andolen, die Ohren mit lärmenden Melodien und wirrem Gemurmel angefüllt, geduldig von einem jungen Kavalier, der als Partner bezeichnet wurde. Er Arme lachen mußte, machte täten namhaft, und lichfeiten bei einem­­­ Eintritte in sich Hinter einem eisernen Ernst, ihre die Notabili­­cie Unzusgmm­­erfellfeaft, er steifelte nämlich nicht daran, daß er eine noch neuere Debutantin um Sie selbst wissen eifrig hatte dieselbe häufig daß Und diese schöne Person, die soeben vorübergeht, Vermögen befist?­­— Die „Schöne Person“ war MIG Gertrude Stanley, welche Mistrek Erskine Sie welche jebt zum­eist bei so bis auf eine leichte Mederschwenglichkeit an Gesundheit, war Mig Stanley, die vielleicht gewonnen hätte, ihrem Embowpoint ein beinahe tabelloses Muster jener positiven Schönheit, die zu bestreiten niemals jemandem einfallen wird. Indem sie betrachtete, Fann und Ioyaler Sohn, uneigenmüßiger Zeuge als guter ge­wichtige und prächtige Vers­ion heirathen werde, So­nderbare Erscheinung­­ dieser Gedanke am ihr nicht als ein gar vor, Im Gegentheile, liebenswürdig und in sehr un­ einer argen Laune? — I habe in Ihnen, erwiderte sie lachend, seine Veränderung bemerkt , aber im Grunde fern gar führe, fegte Hätte weg mit mir wissen, daß íten Male Seite, wollte und Wie dem fen leiten Sarkasmus Gefühle sie fand ter von ihrem Cousin tanzte, als dies briefe sie Durch er ihr Die sänmtlichen vor Georgy genannt, eine Elsine Einbufe an selbst sie fühlte sein sollen, die beiden — Nicht wahr, zu fehr „fiben“ brachte Siege, gemwesen, als James fehr zufrieden ist, auch immer fein mag, indem sich spielte : es er sie war mit es die gefiel „eine Partie” es wohl, sie richtete, so als an sich ich ihr nicht ist, viel werig.." Vielleicht täuschte tradytete ihn heiteren Auges, sie ihn immer mehr anderem als Nebenbußferin lachte und setzte. Ueberlegenheit, Augenblicke war entzüdt Mittreß Eröfine fortzuführen, sie vieleicht zur Stunde. .ihre gefälligen Und über von der an ihrer Erskine sagte von Salon zu Sa anmwesenden als sie ihr über er lachend, die herantam Gastfreunde hielt ihr eine Predigt über sich nach aufmerksamer Prüfung, auf den Gedanken, daß James, vielleicht auf den ersten Tag an, der sie Georgy sie sich noch imposanter, als Schwiegertochter sie gerichtet ward, glänzende — verschanzte selbst für viel „vermögen i­ wohl eg eigent­­die Schul­­den Vorwurf zuflüsterte, daß sie den jungen Freund er der Eifersucht ; sie fühlte nichts dergleichen, Weniger durch die Konvenienz gebunden: „Ich versichere Ihnen, Das war Georgy’s Antwort, — Erbin erblichte, als fast ganz zu sehen, sie an ihren Eoufin Die sie seineswegs einem und bies­er mit der triumphirenton In gehorchte diese war zu peinvoller sehr niedergeschlagen von einem Worte, das sich Georgy, denn an diesem Morgen wecht, daß er­­ wünschte, Gesellschaft Geite Als bin in zu nicht mehr auf dem Balle, die liebte wissen, und , um spü= sie mit ihm sein Haus Bon Diesem fi­ entsehuldigen einer Kälte ihat, welche das Bemwußtsein Der sich erniedrigen will, verriet. sie sie hätte verlassen, = vam.

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