Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1860 (Jahrgang 7, nr. 26-49)

1860-02-14 / nr. 36

phan des Grüßen sind«diese»Re­ch­te»neuerdings anerkann­t und bekräftigt worden. Durch diese Wahl wollte die Nation zugleich ihre Anerkennung der Berbh­afte der Vorfahren Em. Durchlaucht bezeugen und insbesondere ihren ei und ihre Absicht aussprechen : eine neue Ordnung, neue Gefege bedürfen aug unumgänglich eines neuen Negenten. Erhaben ist Dein Beruf, D FZürst, Du bist berufen, die Konvention vom 7. (19.) August ins Leben zu rufen, und dem DBater­­lande eine neue Epoche vorzubereiten. Sei also der Mann derselben und biebe das Vaterland, in welches mit allem D­er­­trauen auf Dich fieht , über seine Z­weifel und Nöthen, und führe es mit starrer Hand der Vollendung , seiner nationalen Wiedergeburt entgegen. Heute nrn If es ein Jahr sest jenem 5.­­Seber (24. Jänner), welcher das ganze rumänische Bolt auf den Gipfelpunkt seines Entzüdens hob, und ihm die Erfüllung seiner langersehnten Wünsche versprach) , fragen wir, was ist geschehen, was an nur angebahnt, um unsere Erwartungen auch nur im Mindesten zu rechtfertigen? — — Doch ermat­­ten wir nicht, stärken wir uns in dem Glauben, bab, indem wir in diesem Jahre so Manches versucht, wenn es auch nicht gelang, und doch wieder um so­manche Erfahrung bet­reichert hat, und daß der endliche Sieg nur dur­ Beharr­­lichkeit errungen werden kann. Em. Durálaucht, die ganze Nation fühlt sich gestärkt und gehoben bei dem Andenten an jenen Alexander den Guten, ‚welcher den ottomanischen An­­gesandten die unsterblichen Worte zurief. Romanten braucht seine andere Verwaltung als jene, welche ihm der [ebe Gott gab und ihm sein gutes Schwert gemährleistet. Hoc Tebe Alexander Joan I," Der ,Romanu!“ for­dert den 24. Männer mit lebhaften Farben und erwähnt mit Befriedigung und Stolz, daß der österreichische Generalfonsul bei einem Bankett einen Toast auf das Wohl der vereinigten Fürstenthü­mer ausgebracht hätte. Einer Belgrader Mittheilung des , B. P. 9.” zufolge hatte der Thronfolger Súrft Michael Obreno­­wit­sc das militärische Oberkommando, welches derselbe fraft vorjährigen Skupfehtinabefchlusses befleidete — niedergelegt. Nicht zu beseitigende Unordnungen in diesem Zwweige der Ver­­waltung sollten den Prinzen zu diesem Obritte veranlaßt haben. — „Srbsfe Nontne‘ brachte jüngst eine Ent­­schuldigung der Redaktion des Staatsthematis­­mus dafür, das sie in der genealogischen Tabelle für das Nayr 1860 von der Gemahlin des Fürsten Nachfolger, Sür- Kin. Sulie, geborne Gräfin v. Hunyady, Feine Erwäh­­nung gethan.. Die Entschuldigung it, — wie man ber , Ze­mess. 3." schreibt,­­ ärger als die Schuld, indem gesagt wird­:: es sei aus Versehen geschehen und dieses habe si eingeschlichen, weil man die Tabelle für das Jahr 186 von jener­ beg Sabres 1859 kopirte, worin die Fürstin auch nicht genannt­ war. Es soi also das grobe Versehen vom Jahre 1859 ein noch größeres vom Jahre 1860 entschuldigen. Zur Redaktion des Staatsthematismus ist das Ministerium des Unterrichts berufen, dasselbe, welches die Zensurschere für die Tagespresse hält ; dieses hat mit aller Genauigkeit, bis zu dem Tepten, Unterbeamten, alle im Laufe des Jahres 1859 vorge­nommenen Veränderungen berichtiget, daßer es nicht allein son­­derbar,sondern auch Höchst auffallend bleibt, mag ein Ministerium, dem zur­ Redaktion des Schematismus so viele Beamten zu Wes bote­n stehen, in der genealogischen Tabelle des Bürstenhauses zweimal schon ein so grobes Versehen sich zu Schulden kommen (ef. — Für Milord, — wird weiter berichtet, — hat den hiesigen Bürger ©, Dura Bertia zum Adjutanten er­­nannt; und. er verlautet, dag dieser mit einer Mission nach Sta­dten betraut werden sol. Der rufftsche Surf Dol­gounuft bereitet sich vor, die Landreise nach Konstanti­­nopel­ zu­t unternehmen. — Die „Allg. 3." wurde mit Ber­lag belegt , weil darin von den Antipathien Steven’s ge­­ft. abgebrannt. — Das Jontische Parlament hat die­ Verabfegung des Ausfuhrgolfes auf D­e I beantragt. Ein Trageahbefehl DO Donnell’s kündigt an, die Operationen sollen so lange fortgefegt werden, bis der Feind um Gnade bittet , Spanien beabsichtige Rache zu neh­­men für die erlittenen Infuiien und­ Entschäbigung zu er­­langen für seine Ber­uste.­­­ Aus Corfu, vom 4. 9. wird gemeldet . Eine Kundmachung des Lord Oberkommissärs rügt den Mißbrauch, welcher mit der Zusendung sogenannter ver­­traulicher Briefe und Denkschriften an ihn getrie­­ben­­ wird.. Der Senat hat den von der Abgeordnetenkam­­mer angenommenen Antrag auf Suspendirung des er­sonalarrestes bis 1. Jänner 1861 verworfen. Die Militärvorlagen in der preu­ßischen Kammer, welche größere finanzielle Opfer fordern, als man es erwartet hatte, haben dort einen allgemeinen Schreden­ hervorgerufen. Ein Berliner Blatt bemerkt nun hiezu: : „Möge der Schreden ein­ heilsamer sein ! Möge er eine Bürgschaft werden, daß Die Abgeordneten die Frage nach ihrer vollen politischen Bedeutung in das Auge raffen wollen ; daß sie Die Frage für das ansehen werden, was sie is’; feine bios finanzielle, sondern eine­ weit größere und tiefer gehende, eine solche, welche uns an die Erwägung un­­serer ganzen Stantölage mahnt, an die Erwägung unserer inneren Zustände, unseres Verhältnisses, in und zu dem üb­ri­­gen Deutschland, und unserer Stellung in der Welt. Nim­­mermehr wird unser Rolf den Schlund des Geldhbedarfs mit feinen wachsenden Bertiefungen füllen können, wenn wir uns nicht umfassende Rechenschaft darüber geben, wo hinaus mir streben müssen. Mehr Geld, mehr Waffen, ruft die Regie­­rung, und­­ mehr Handlung, mehr Freiheit, müssen die W­olfs­­vertreter hinzufegen. Wir stehen vieleicht vor schweren Tagen, vor einer Katl­a des Staats, wovon die Verstärkung der Wehrkraft und die Steuererh­öhungen die Äußerlichen Zeichen sind . Doch mit dem Rüsten und Steuerzahlen allein ist es nicht gethan, die moralischen Mächte, müssen sich entfalten, um den Anforderungen der Zukunft zu begegnen. Man gebe dem Dorfe, das mehr zahlen und­ dienen sol, um den Staat zu befhüsen, auch mehr Anlaß, als bisher, sich im Staate befriedigt zu fühlen. Nur Die größere Liebe zum Vaterlande kann zu größern Opfern willig machen, nur das größere Vertrauen zur Negierung Fann zu den au­ßerordents­­chen Anstrengungen anfeuern, die vieleicht nöthig fein Were­ben, Geld und Soldaten sind nur in dessen Hand eine Waffe, der mit dem lebendigen Geiste verbündet ff." * Wien, 13, Leber, An der heutigen Vorbörse han­delte man bei stilem Geschäft Kreditaktien mit 190,90 bis 191.10, Nordbahnaktien mit 1951 und 1948, Staatsbahnartien blieben ohne Umfag. Strebstlofe waren mit 100,25 gesucht. Nationalansehen erhielt sich mit 77,70 in Nachfrage. Die Börse selbst war von einer ausgesproc­henen Beftigkeit für Fonds und Aktien, während Devisen und Komptanten reich­­lich ausgeboten, si abermals dem Plage günstiger stellten. Bankaktien stiegen bei regem Begehr bis 865, Fonds blieben wenig verändert, die Nachfrage für dieselben war vorherr­­schend. Man bezahlte Nationalanlehen mit 77,80, 5p&t, Me­­talliques mit 69, 5pEt, Metalliques in österr. Währ. mit 65, und A­pCt, Metalliques mit 60. Nordbahnaktien bewegten nun zwischen 1945 und 1954, Siebitaftien zwischen 191 und 131.80. Staatsbahnaktien wurden bis 262.50 abgegeben. Von anderen Wapieren waren Dampfschiffartien mit 443, Estompteaftien mit 580, Westbahnaftien mit 73,50, Pardu­­bigerastien mit 134 und Karl Ludwigsbahn mit 97,50 im Verkehr. Von Devisen wurde London bis 130.75, Augsburg und Frankfurt bis 112.50, Paris bis 52.30, von Komptanzen Gold bis 301% pCt., Silber bis 30 pCt. Agin und Napo­­leonsbor bis 10 fl, 48 fl. abgegeben, ohne daß ein reeller wurden mit 30 pCt. bezahlt. Für Kreditlose war zu 100,75 vis 101 Nachfrage. Schluß günstig. Man notirte : Kredit 191.70, Nordbahn 1952, Staatsbahn 262, Spt. Metalliques 68.90, National 77.80, ungar. Grundentlastungen 72, Augs­­burg 1:12,7B, London 130,75, Silber 130, Minzbufaten 6.17. She . Bedarf sich geltend gemant hätte, Nationalanlehenfoupong gen den­ Pürsten-Nachfolger Michael gesprochen wird. "Ein­ Telegramm aus Konstantinopel vom 4. meldet Am Ed. sind 32 Mill. Plafter Katimes ver­brannt worden. Die bieber geflüchteten persischen Pringens haben die­ Erlaubnis zur Rückkehr erhalten. Die Finanzkommission beabsitigt die Einführung einer Registrirungs- und S Patentsteuer, Der Cirque imperial­­­­— Schuöttpreifenbruch von Emil Müller, Dorothengaffe Nr. 12, Pest, 1860, — Berlag der Pester Kloydgesellschaft, , Verantwortlicher Revakteur : Karl Weisskircher. -

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