Pester Lloyd - Abendblatt, November 1862 (Jahrgang 9, nr. 252-275)

1862-11-08 / nr. 257

republikanische Partei sehrmächtig,die­ inm­ Föverativstaat bilden und die türkischen Grenzprovinzen auf­­regen spei.Die republikanischespartei hoffe Epirus und Macedonien in Aufstand zu versetzen und oll­­mälig alle Rajaks bis zur Donau in den Aufstand mit hineins zu ziehe.Sie sei zahlreich und weitverzweigt bis ins Aus­­land.Wenn sie Wahlen unmittelbar stattfänden,wü­rden sie in ihrem Sinne ausfallen und deshalb suche die provisorisch Regimung diese Wahlen zu verzögern.­—In Konstan­­­inopel haben die Nachrichten aus Griechenland große Sensation gemacht,wiewohl die Gesandtenrankreichs und Englands die Versicherung ertheilten,daß beide Mächte in Athen nur unter Beschdingung,daß aus der griechischen Frage keine europäische,und hapt­astakische Gebiet re­­spektikt wende,sich für Nichtintervention erklärt hätten.Trotz dieser Erklärung hat die Pforte Vorkehrungen zur Zerstär­­kung der Land- und Seemacht an der Grenze getroffen. Nach dem Artabufen geben zwei Dampfkanonenbote , ein Dampfanifo und eine Dampffregatte ab. Nach Antivart sind zum Errat der mit Dmer Pasda zurückgekührten Trup­­pen neue zur See abgefichhert worden. Mach der „Pairie" theilen Wiener Blätter mit, daß Klapfa und Tier den Abgeordneten aus Griechen­­land, welche sie aufforderten, dahin zu kommen, erklärt haben, daß sie nur dann dieser nationalen Sache ihren Degen zur Verfügung stellen könnten, wenn sie von der regelmäßigen Negierung des Landes darum angegangen würden. Zur K­andidaturfrage wird heute Made stehendes berichtet : Der Herzog von keuchtenhberg Ward in Paris von den Freunden des Prinzen Murat vorgeschla­­gen, dessen Tochter ab­dann vielleicht Aussicht haben würde, dur eine Vermählung mit dem Herzog 4. fendttenberg Kö­­nigin von Griecenland zu werben. Was die Kandidatur des weiten Sohnes des Könige Biltor@&manuel betrifft, so hat sie das Gerede davon so ziemlich verloren, seit es bekannt geworden, daß der König sich einem Mer ligionswechsel seines Sohnes fegt hätte, entfochte den Miber­­mischen Frage legen folgende Mittheilungen vor: „Dronin de Lhuys, schreibt der gut unterrig­­tete Kosresportdent der „Allg. Pr. 3.", Hätte zunacst die Erhaltung der weltlichen Macht bey Papstes als oberstes Prinzip bei jeder weiteren Entwicklung der ita­­lienischen Angelegenheiten angenommen und sich gar nicht mehr an den Tag, sondern an den Turiner Hof gewandt, &s sei nun der italienischen Regierung bargesieht worden, daß, da sie der angreifende Theil gewesen wäre, sie nunmehr zu erklären habe, D6 sie vor dem Seippebenen stehen bleiben wolle, oder nicht. Wolle sie auf diesen Vorschlag ein­­geben, für das neue Königreich eine andere Hauptstadt wählen und einwilligen, dem­napfte gemeinsam mit den andern Mäch­­ten seinen jegigen Besigstand zu garantiren, dann könnte frank­­reich es übernehmen, ich an Rom zu wenden und dort anzu­­fragen, 0o der Napit­mas Geschehene anerkennen und in den erlittenen Berlust einstimmen wolle. Drouin de Lhuys, findet, daß die Einheit Italiens, dem Interesse von 200 Millionen Katholiken gegenüber, doc nur ein sekundäres­nteresse­n­. Sest fon darf man mit Bestimm­theit annehmen, dag das Programm der italienischen Konföderation den Schlupflein dieser­ Politik bildet.“ Ueber das, was Rattayzt bent gegenüber thun wird, seien wir in der „Nat.-Ztg.” Folgendes : Bleib nach der Aufammberufung des Parlaments wird eine Gruppe von Deputirten das Ministerium über den Stand der Angelegen­­heiten interpelleren. .. Das Ministerium wird sodann dem Parlamente die diplomatissien Aftenfinde vorlegen, und hier­­auf fol­­g zu dem Beschlusse kommen , die italienische Mer dierung möge die In dem Grundschreiben des Generals Du­­sando enthaltenen Prinzipien aufrecht­erhalten, aber * Wien, 7. November. An der heutigen Börbörse schwankten bei günstiger Stimmung Kreditaktten zwischen 223 80 und 224,50 , 1860er Lose wurden auf 89,50 , Nord­­bahn auf 1877 gehalten. Das Mittagsgeschäf­t war anfangs sehr fett, und fast alle Effekten wurden höher als ee begahrt. Im weiteren Verlaufe trat indes ein Meiner üdschlag ein. Krebita­tien, mit 224.30 eröffnend , hielten sich zwischen 224.10 und 224.50; Nordbahnaktien wurden mit 1878-1873 umgefegt, National 82,50, 82,60, 5perzentige Metalliques 71, Bperzentige in österreichischer Währung 65,80, 1860er Lofe, mit 89,60 bezahlt , gingen auf 89.35 zurück;s Künftel 1860er Lofe 91.40, Banfattien , bis 795 bezahlt, blieben 792, In Essomptenktien m wurde 629 , in Donau­­dampfi­iffartien 411 gemacht. Von Eisenbahnaktien wurden böhmische M Westbahn mit 178 und 177.50, Pardubiger mit 125.20 und 124.80. umgefegt, Desiren und Baluten wurden eine Kleinigkeit billiger abgegeben , London 121,90, Dulaten 5,82 , Napoleonspo or 9,74. Geld war flüfig. Prolongation felt. Schlußfurfe : Krebitastien 224.30, Nordbahn 1873, 1860er £ ofe 89.20, ungarische Grundentlastungen 71,25, Lon­­don 121.90, An der Abendhärfe wurden: Krebitastien mit 224.80, 90, 70, 50,und 40 abgegeben. Schluß 224.50 60, Nordbahn 1875-1876, 1860er: £ 0ie 8910-20, Paris, 7. November, Anfangsrente 71,05, Schluß:ll, franzörtige Staatsbahn 503, Credit Mobilier 1195, italient­­fe Rente 71. — Berantm­ortlicher Redakteur : Karl Weißlircher, , die Ausführung derselben für günstigere Umstände ver­­schieben. Das Ministerium Mattazzi möchte dem Sturme, der sich vorbereitet, von vorn­herein ein Maß geben und ein Mißtrauensvotum vermeiden, das den ga­ nöthigte, sich nach neuen Ministern umzugeben.­­ Inder-Shat würde die Bildung seines neuen Kabinets mit erheblichen Schwierigkei­­ten verbunden sein ; ein nationaleres­ W würde die Stellung zu Frankreich vollends verderben , ein Konservativeres aber eine wahre Herausforderung ‚gegen­­ eine Kammer sein, melde so eben das Ministerium.Rattazzt nicht national genug ge­­funden hat, Uebrigens­st es beachtenswertd, dag nach Pen im Züriner Kriegsministerium vorliegenden Entwürfe bis Ende Feber 1863 die Landarmee um nicht weniger als 92341 Mann regulärer Truppen vermehrt werden sol, und zwar wird die Infanterie um 64,301, die Kaval­­lerie um 7450, die Artillerie um 6912, die technischen Trup­­pen um 5740, das ärztliche Hilfspersonale und die Verpfle­­gungsanstalten um 938 Mann vermehrt werden. Der Meber­­schuß von 7000 Mann wurde theils zur Kompletirung der Bersaglieribataillone, theils zur Formirung einer nach Art der Chaffeurs d’Afrique organisirten Schaar , melde jedoch eine Art Leibwache des Königs im Kriege abgeben würde, bestimmt. Außerdem, — shreibt man dem „Bild,*, — wurde massenhaftes Material für Gefhng- und Munitionserzeugung bestellt , mit einem Worte, man will bis Ende eber 1868, nach Abzug der auf 120,090 Mann angelegten mobilen Na­­tionalgarde , nit wentger als 300,00 Mann Komplet bet fommen haben. An weiteren Berichten sind eingelaufen : Der Albanese Haffan, früher Gefangener in Montenegro, hat sich empört. Im Dorfe Hotki, nahe bei Zabliaf, hat’ ein Zusammenstoß zwischen Türken und Montenegrinern stattgefunden. Haffan wurde gefangen und nach Stutart geführt, seine Bande zerstreut. Aus Petersburg wird telegraphirt: Dur ein Dekret des Generalgouverneurs wird der Belagerungsz­stand in den Städten und Distritten von Srodno, Belsk, Brzesc aufgehoben ; derselbe bleibt aufrecht in der Stadt und Distrikt Bialisto d, Briefen aus Spezzia zufolge beabsichtigt © ar­tz „baldi den Winter in Reina im Neapolitanischen zu­­r Franzisisch- Italienisc-rd­: zubringen, Sänefpfeffenbrud son em IE MAT­er, Dororpeagafle Mr. 14, Welt, 1862, — Merlag der Pefler Blepbarfelsgaft, | | | , | :

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