Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1863 (Jahrgang 10, nr. 1-25)

1863-01-13 / nr. 9

Die einzelne Nummer Eoftet & er, es ; =.) Neuling ‚13. am Ir. 9. Se wohlhabender befte: größer ist ihre, Bnterlands­­= Wien, 12. Sänner, Ich beeile mich, Ihnen hiemit den­ notständigen Wortlaut der domwichtigen Petition mitzutheilen, welche die Deputation in Angelegenheit der siebenbürgischen Eisenbahn.am 8 b. Gr. Majestät dem KR­aifer überreichte. Die Petition lautet : Euref.Kapostobische Majestät! Die m­aterielle Wohlfahrt: ist­ die. Grundbedingung. der geistigen und sittlichen Entmwickelung, jedes Individuums und jeder, Heineren oder größeren Gemeinschaft, und reicher sein: Land. if, Defto. „mehr „gedeihen , darin .Kunst und Wissenschaft, Handel und Gemwerbe , defto glüclicher füh­­ren fi dessen Bewohner, liebe, ihre Opfer wiligfett und » Opferfähigkeit., — Gemiß, eines derjenigen Länder., Das der größten materiellen­ Entmt­­delung fähig ist, das auch einen Ueberfluß alles heffen, was ein Land­­ glücklic machen kann, von Gott am meisten geseg­­net ist, das durch seine Lage, tief im Osten, an der Grenze des Orients­, einer­ der­ wichtigsten Bestandtheile der Monar­­chie, und eine der schönsten Perlen der Krone Eurer Majestät ist,­— HM Siebenbürgen, fegt noch eine der ärmsten Provinzen. Dur. ungenügende Kommunikationen ist es in seiner­ Entwickklung zurückgeblieben., Vermehrung der Donau­­und Seeschifffahrt haben ihm nicht nur seinen früheren Tran­­sitohandel, beinahe gänzlich vernichtet, sondern auch dem Ab­­lag­ seiner Industrieerzeugnisse nach der Levante in diesen Ländern, eine­ mächtige Konkurrenz hervorgerufen, die das Band nicht zu bewältigen vermag... Beinahe unberührt, aber ebenfalls noch­ lange nicht so ausgebeutet, als es möglich und zum Stommen des Landes nöthig wäre, liegen unermeß­­lhe Bodeniräge: Steinkohle, Holz , Eisen,, Kupfer , Salz und­ viele andere, und während fast alle Duellen des Wohl­­standes, nur, spärlich fließen , oder gar noch nicht einmal auf­­geschlossen sind ‚, verlangt das Reich doch vom Lande,den auf dasselbe entfallenden Antheil von Steuern, und führen diese direkten, und Indirekten gegen früher unverh­ältnismäßig gro­­ßen, Abgaben das Land immer mehr und mit Nierenschritten einem­ sicheren Ruin entgegen, und wird es bald, wenn nicht fleurige, Hilfe,geschafft wird ,­ als ein nicht mehr­ steuerba­­res, sondern gänzlich verarmtes , hilfsbedürftiges Land­trog seines­ inneren Reichthumes dastehen. — Dies, Eure Majestät, das nit­ übertriebene Bild der Lage dieses Landes, Benn an nicht das einzige, aber gewiß das sicherste Mittel, dem Lande Wohlstand und, inneres Glüd zu verfets­­chen, und es auf die, Stufe höcster materieller Entwickklung­ an­bringen, Aft­ die Anlage und balbigste­ Inangriffnahme einer das­ ganze Land in feiner Diagonale, durchíchneidenden und der fruchtenden Eisenbahn, die als sehnlichster Munsch des Landes schon seit vielen­ Sabren angestrebt wird, und zu deren Erlangung, schon bedeutende Opfer gebracht worden sind. Die, Rötdttigfett und Dringlichkeit dieser Landesangelegenheit ist denn­ auch, jederzeit von allen Organen der hohen Regierung, ja non Em, Majestät, anerkannt und allergnädigst gewürdigt worden, Somohl in den Erlässen der hohen Minisierten des Handels ‚und, der Finanzen an das bisherige Komits der Stoß­wardein-Kronstadter Eisenbahngesellschaft, je au in den allergnädigsten Regierungen, die Em, Majetät, fett“ zu wiederholten Malen und­ verschiedenen Deputationen u geben geruheten, die sich in dieser hochwichtigen Angelegenheit dem Throne Em. Majestät'genahet hatten, ist die besondere Wich­­tigkeit der Li­nie Grosmarbein-Klausenburg- Karlsburg-Kofelthal-Kronstadt aus na­tionalökonomischen,­ politischen und strategis­chen Rüdihten auf, das Entschiedenste zugestanden und nur theils als Bunfh, theils als unerläßliche Bedingung der frühere Names des Kapitals zum Bau­­ dieser­ Linie ausgesprochen worden. ', war aber bei dem­ Widerstreite mehrfacher Interessen, die durch eine Siebenbürger Eisenbahn berührt, werden, um­­ 16 schwerer, dieser Bedingung zu genügen, als gleichzeitig auch ein­ anderes­ Eisenbahnprojekt auftauchte, welches mit gänzli­­cher Ignorirung aller übrigen staatlichen und Landesinteres­­sen nur den finanziellen Standpunkt berücksichtigte, und eine Siebenbürgen­­raum .berührende, von Arad über den Rothen­­thurmpaß nach der maladtschen Grenze führende Linie ent­wortete, — und, bei den­­ ausländischen Geldträften die mei­nung ‚geltend wurde, daß nur diese Linie allen sich der Un­­terfrügung der Regierung erfreue und zur Ausführung Hof­nung habe. — Mit­ hoher Spannung verfolgte Un­gar­­n diese zunächst Das ‚Schweizerland Siebenbürgen ‘berührenden Vorgänge und mühenollen Anstrengungen, die aber auch "Une­­garns eigene I­nteresse nicht gleichgiltig waren ; und als­­m Beginne des­ oinigen Jahres troß der, damals bekannt‘ ‚gewor­­denen und auch Em. Majestät allerunterthänigst a­ls Denkschrift des F. Tt. Konsuls Befe, In welcher die Begnert Behauptung, daß nur durch die Rothenthurmer , nie a­uch die ‚ Interessen , Oesterreichs und ‚des Welthandels befördert werden, ‚gründlich widerlegt wurde, und obwohl Telbst deren Förderer eg ‚eingestanden, daß, Siebenbl­rgen, dabei gänzli­cnberücksichtigt­ bleibe, es dennoch den Anschein gewann, bag diese­ Rinte zu Stande kommen mürde, — da konnte der un­garische, 3­entralagrifulturverein, im Bolgefühle seiner Aufgabe, die wichtigen materiellen "Inter­­essen beg fand es bei den Organen der hohen Regierung, und selbst an den Stufen des allerhöchsten Thrones zu­­ vertreten, dem lauten Drängen und seiner eigenen Pflicht sich nicht­ län­­ger entziehen, und trat als Verfechter der Eisenbahnlinie Klausenburg-Kronstadt mit in Die Schranken, indem Theile nach Hiesigkeit und Gleichgiftigkeit diese dem Lande so theine und wichtige Angelegenheit gefährdet hätte. Es sprach Te der Verein in seiner Denfsdhrift vom 6. Junt v. Si Hide nur zu Gunsten der siebenbürgischen, d. h. bei Großmarbein- Kronstädter Kinie, und entschieden gegen die Graß-Rothen­­thurm-Linie aus, sondern er veranlaßte auch die Bildung eines mit Vett gegründeten Centralsomités, "das sich die fer­­nere,spezielle Vetreibung dieser Angelegenheit, und die Be­fürwortung biefer inte bet alerbachit Em, Majestät zur ber­­onderen Aufgabe stellte,­­ 3 ae en, Sfr

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