Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1863 (Jahrgang 10, nr. 99-122)

1863-05-01 / nr. 99

- bendblatt as Pester Lloyd, ártitag, 1. Mai Nr. 99. (Die einzelne Nummer Foftet 4 Er, ö. HB.) Bet, 1863. fährt, Petersburger Telegr. Depejden des „Vetter In der güdiihen Boraussicht, fich nicht einigen Lloyd.“ Wien, 1. Mai. Die „Preffe“ und die „Ofte. Pof“ melden, die Antwort der rusischen Regierung auf die österreichische Depetche sei gestern in Wien eingetrof­­fem ‚Grafen Rechberg sen und vom russischen Gesandten mitgetheilt worden. Berlin, 30. April, wurden die polnischen Insurgenten bei Deutsch- Dfi­owo unweit Kalisch geschlagen und verloren 1000 Grfangene, St. Paris, 28. April. Es wird mir folgende A­uße­­rung des Kaisers mitgetheilt : Als Morny ihm Vorstel­­lungen gegen eine etwaige Kriegsluft machte, erwiderte er : „Müften, wie werde in Krieg führen ohne England!“ — Proudhon hat eine sehr heftige Broscüre unter dem Titel „Die vererbigten Demokraten und die Widerspenstigen“ vere­öffentlicht, weile die absolute, Nichtbetheiligung an den Wahlen verlangt. Herr Thoupvenel wird, wie «8 heißt, eine Broschüre über die Geschichte des Palilan-Pro­­jektes und die Folgen seines Sieges veröffentlichen. — Der Kaiser hat gestern die Antwort des Prinzen von Wales erhalten, den er dur einen einenbändigen Brief nach Fontainebleau eingeladen. — Die „Srance” de­­mentirt war Die Gerüchte von dem Rücktritt Anto­­nell ® s, teagte m­it dieser Höchst wahrscheintig. Es heißt aber, der Fürst Latour» Q Aupergne wüde in diesem Falle Rom verlassen, wenn der Triumph der Mérodesden Partei wäre allerdings eine große Niederlage für den franz­ösischen Einfluß. — Batern fordert, wie man hört, als Bedingung der Bereitleistung auf seine Rechte eine Lebens­­längliche Rente von 100.000 res, für den König Otto, eine gleiche für Die Königin und 2 Millionen Srs, für das Königliche Schloß in Athen, Politische Rundschau, 1. Mai. Die ru­ffi­­sche Antwort wird, soviel if heute bereits geteiß, ganz Europa vorbereitet, finden — auf ihren nichts-fa­­genden Inhalt. Das ruffische Kabinet wird aller Wahr­­scheinlichkeit nach, anstatt jeder Antwort an die drei Mächte, vielmehr eine Frage an sie K­hirn, die Frage nämlich nach der Art und Weise, in welcher sie­ben Königreiche Polen den „dauernden Frieden“ zu berfraf­­fen glauben; es wird zu diesem­­wece in einem „Mi­­morandum" Die gegenwärtige Organisation Polens, die vor der Insurreltion eingeführten und die nach der Be­­festigung des Aufstandes beabsichtigten Reformen aufzäh­­len, und darauf von jedem der drei­ Höfe ein Gutachten abfordern, daß dieselben erleichtern werden. In Schweden, dem man unter den aktiven Gegnern Rußlands gerne den ersten Rang einräumt, hat die Regierung vor wenigen Tagen sowohl zum Schube der Küsten als zum Seefrieg geeignete Nützungen schlofsen; ein Stockholmer Korrespondent der „Opin. nat.” flieht bereits den Sieg der vereinigten französisch-fchm­e­­dischen Aktion voraus, indem er schreibt : Man ist hielt natürlichen­ Weise besser als in Frank­s teich von dem unterichtet,was ihm­ ihn von Nußland vorgeht,und man hält allgemein dafür,tapwitthopo MannJvo von Schweden einnittheitstellen würde,nicht allein Polen befreit, sondern das ganze russische Reich über den Haufen geworfen werden könnte, wenn man sich der Mittel bedient, welche die innere Lage Rußlands den Angrei­­fern bietet. — Wir finden zuerst an der Ostfüste Schwedens Karlsfrona, einen Kriegshafen, für welchen die Natur Alles gethan Hat, und der die ganze französische Flotte auf­­nehmen kann, dann die Insel &­othlan­e, günstig gelegen um zum Mittelpunkt für­ die Operationen der französisch­­fchwedischen Arm­e zu dienen. Diese In­el, mit vortrefflichen und leicht zugänglichen Säfen versehen, ist breit Stunden von der schwedischen Hütte und 7—8 Stunden von den russischen Häfen entfernt, und, gleichwie Karlsfrosa, von Cherbourg zu vier Tagen zu erreichen. Die französische Armee würde in den schwedischn Häfen zu mäßigen Preisen alle ihr nöthigen Borräthe, dann auch gute Zugpferde finden. Schweden kant feldt 20 Batterien Artillerie, 40 Schwadronen trefflige leichte Reiterei, und Jäger liefern , darunter jene berühmten Schügen, welche immer das Hafelguhn mit einer einzigen Kugel am Halse treffen. Um 30.000 Mann ins Welk zu finden, wazu brauchte Schweden nur einige gezogene Kano­­nen und einen erfahrenen Anführer, Franfreich mürde ihm einen seiner berühmten Marschälle abtreten, Franfreich für seinen Z­eil Hätte nur nöthig­ eine doppelt so starfe Armee wie nach Mexiko abzufhiden. Aber unter die verschiedenen Bedingungen. Diese Armee würde im Lande selbs ihre Ver­­pflegung finden, man könnte in einigen Minuten von 11 Nachrichten erhalten und ihr binnen 3 oder 4 Tagen Ber­­ärfungen und Munition zusammen­­lassen. Nie wurde ein großes Unternehmen unter künftigeren Bedingungen angefan­­gen, der Erfolg müßte schnell und volltändig sein. Gleichzeitig wird berichtet, daß der ganze Gene­­ralstab aus Norwegen nach Stocholm berufen wurde, was auf ernste Umstände schließen lasse, — und daß auf in Dänemark von Ausrüstung aller Schiffe und Mobilmachung der Armee gesprochen wird. Bon Kriegsschauplas wird berichtet: Das Warschauer R­egierungsjournal bestätigt das Herausdrängen von 50­ Rufsen über die preußische Grenze. Bei Koszycee an der Weichsel wurden drei Rotten Infanterie von Aufständischen aufgerieben. — Der Direktor der Shaygrommission in Warschau k­­ann der Verordnung des Statthalters in fkenntnis gericht Mor»­ten, wornach die Erhaltung einer Armee von 100.000 Mann auf dem Kriegsfuße aus den Fonds ors Könin­eißs bestritten werden sol. Ebenso sind alle dur­­ch Rüstungen und Märk­te verursachten Auslagen aus dem Etat Polens zu bezichtigen. — In einem Kriegsratbe soll General Berg beantragt haben, eine Kriegskontribution aus­zuspreihen. Auch spricht man davon, das das Königreich Polen in 200 Militärdistrikte eingetheilt werden sol. Die ganze Admini­stration würde alsdanur den kom­­mandisenden Offizieren übertragen werden. Auch in War­­schau wird der Polizeidienst neu organisirt, 200 Leuten fleht die Entlassung bevor. D­iese Kommissäre dürften dur­ russi­­sche Offiziere erregt werden. — Die Nummer 7 des beimítdj in Warshau erscheinenden Journals „Napızob”­ (vor­­wärts), wildes in Beziehungen zur (revolutionären) in ihren Rathschlägen wie die „Nat.-Ztg." und Hofe die Nicht - Ausführung er­­fomit dem terfelben = be : | ! ! | »

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