Pester Lloyd, November 1864 (Jahrgang 11, nr. 250-274)

1864-11-08 / nr. 255

. Telegr.pepeschendkspestergloyd. Wien,7.provember.Die preußische Antwosstii­ der Zollfrage ist bereits signalisirt,die Zusage späterer Zolleinigung wiederholt, ein Termin dafür aber abgelehnt und dem Zollverein inz­wischen die unbeschränkteste Selbstbe­­stimmung vindizirt. Wien, 7. November, Dr. Wittelshöfer wird des Vergehens der Auf­wiegelung (Paragraph 300 des Strafge­­feged) und einer Hebertretung des Pressgefeged für schuldig erklärt und zu einem Monat einfachen Arrests und 20 Sal­­den Skandiondverlust verurtheilt. Die Arb­eildbegründung erklärt die Neudorfer Nonnen all N Regierung der gen. Bien,’?. November, n der heutigen Sigung bed Sapothesen-Komitee der Nationalbant Fam dad Ansehen der Stadt West zur Entscheidung. Von den angefuchten 500,000 fl. sind 400,000 fl. gewährt und weitere 100,000 fl­ bedingungsweise in A­nssicht gestellt. Herrod, Plenern , Wien, 6. November. Es tritt wohl immer Harer zu Tage, daß der­ Rüctritt des Grafen Nechberg einem mini­­steriellen sauve qui peut in zweifacher Richtung zu danken sei. Die Kollegen des auswärtigen M­inisters sahen mit Bangen dem Reichsrathe entgegen, dieser einzigen und leisten Stüße des heutigen Konstitutionalismus In Oesterreich. Die Unzufrieden­­heit mit den geringen Resultaten der bisherigen „verfassungs­­mäßigen” Leistungen gab sich in allen öffentlichen Kreisen so un­­zweideutig fund , waß die Negierungsmänner fühlten, selbst die schmiegsame Opposition im Neid­grarhe könne unter solchen Um­­ständen gefährlich werden. Es mußte also irgend ein eflatanter Schritt zur Sühnung der öffentlichen Meinung gethan werden. Straf Ned­berg fand ich gerade einer Situation gegenüber, welche sein ferneres Verbleiben auf dem Posten des Auswärti­­gen fast zur Unmöglichkeit machte. Auch ihm mußte der Nach­­tritt in diesem Augenblick als ein willkommenes sauve qui peut erscheinen. Und er gab seine Demisfon. Diesmal — dem­ die­ Entlassungsgesuche des Grafen gehörten zu den perio­­disch wiederfehrenden Affenftücen der fatserlichen Kabinettfanz­­iet — diesmal blieb vagfelde nicht unberücksichtigt. Das Opfer ist gefallen. Aber noch scheint das unerfüttliche Ungeheuer, Publikum genannt , nicht befriedigt. Der Ruf nach­­ Mehr­­ ertönte bald aus den Spalten jener Som­nale, welche sich rüh­­men zu dürfen glauben, das bevorzugte Sprachrohr der öffent­­lichen Meinung zu sein. Wlan wollte von einer Fortbauer der Ministerkrise wissen und zunächst war und ist es der Finanz­minister, Here dr. Plener, welchen die undanfbare Meitwelt als nächsten Nachfolger des Grafen Nechberg im der Reihe der ruhebedürftigen Staatsminner bezeichnet. Die offizisten Organe haben sich endlich veranlaßt , jeierlich zu erklären, daß es seine Meinisterfeife mehr gebe, daß an eine weitere Rendberung im Status des jetigen Kabinets nicht gedacht werde. Vorläufig wäre ein weiterer M­inisterwechsel gewiß nicht am Plage. Denn die beiden zu bejegenden Nemter des Finanz­­ministers und Handelsministers befinden sich eben in einer meri­­torischen Krisis, welche den Eintritt einer neuen Persönlichkeit auf diesen Posten fast unmöglich macht. Die handelspolitische Frage schwebt vollständig in der Luft, und zwar in der Berli­­ner Luft. Unsere offiziellen Handelspolitiker bllden noch immer auf die Bismarck’sche Wetterfahne, um endlich zu erfahren, wo­­her oder wohin sich der Wind für unsere nächste handelspolitische Fahrt drehen werde. Unter diesen Umständen kann wohl nur ein „propriorischer Yeiter" die besten Dienste leisten. Nicht minder heiselig und schwierig ist die Situation im Finanzmini­­sterium. Wie man auch über Hrn. v. Plener und weilen staatsmännliche Begabung urtheilen mag, das Zeugniß großen Fleißes, rastloser Shätigkeit und eines unerschütterlichen Selbst­­vertrauens wird man ihm nicht versagen können. Sein unbes­­treitbares Verdienst wird es bleiben, in den Staatshaushalt nicht nur eine prinzipielle und geschäftsmäßige Ordnung gebracht zu haben, die sich formell in den umfassenden und detaillirten Budgetvorlagen Tundgibt, sondern auch die Anbahnung einer auf rationellen Grundlagen fortschreitenden Schuldentilgung und der damit verbundenen Wiederaufnahme der Barzahlungen seitens der Nationalbank zählt zu den verdienstlichen Werten des gegen­­wärtigen Finanzministers. Eben­so eifrig Hat versellte sich an­­gelegen sein las­­­en, die bereits unter Baron Brud in Angriff genommene Steuerreform in einer Reihe von Gelegentwürfen für den Reichsrath vorzuarbeiten. An redlichem Willen und an unermüdlicher Arbeitskraft wird daher sein Nachfolger dem Heren dr. Plener den Rang ablaufen können. Und dennoch zählt der gegenwärtige Finanzminister weder zu den populären, noch zu denjenigen Staatsmännern, welche, wie dies seiner Zeit bei den Freiherren v. Bach und Brud­­er Fall war, wertig­­stens in den „maßgebenden“ Kreisen Ansehen und überwiegen­­des Gewicht besigen. Wie kommt das ? Herr v. Plener hat sich als institutioneller Mann von untadelhafter Gesinnung er­­wiesen. Und doch ist er nicht populär. Es ist allerdings ein Erbfehler jedes Finanzministers, unpopulär zu sein. Aber einige seltene Größen in diesem Sach haben es doch verstanden , sich von diesem Erbtheil ihrer Stellung loszusagen. So z. B. der heutige Schagkanzler Englands, Mer. Gladstone. Aber freilich befindet si Mer. Gladstone in der angenehmen Lage, fast von Sahr zu Sahr irgend eine Steuerreduktion eintreten lassen zu können, während unseren Herrn Finanzminister stets nur die un­­angenehme Wahl zu Theil wird, «zwischen den verschiedenen Steuersorten, die allenfalls noch eine Erhöhung vertragen könn­­ten. Aber auch diese eiserne Konsequenz in der harten Arbeit ver Steuererhöhung würde die Unpopularität unseres derzeiti­­gen Finanzministers nicht hinlänglich erklären. Der Grund muß irgendwo anders liegen. &8 fin, meines Crachtens, weit mehr rein menschliche und soziale Gründe, welche ver Volfe­­thümlichkeit der Plener’schen Finanzleitung bedeutenden Ab­­bruch thun. Herr v. Plenner’s Tugenden sind die eines Torretten Pri­­vatmannes. Aber was im Privatleben ein Vorzug und eine Tugend, fan im öffentlichen Leben, wenn auch sein Verbrechen, doch ärger als ein Verbrechen sein, nämlich im Hinblick auf die Wirkung, die er hervorbringt. Heren v. Plener’s fiskalische Nechtlichkeit verträgt es nicht, dag irgend eine Klasse von Staatsbürgern — weniger belastet sei, «als die andere, umb feine konstitutionelle Gesinnung duldet er nicht, daß irgend­eine Klique, und wäre es ein Häuflein von doppelten Neu­sionären, si auf Kosten der Gesammtheit von Nichtmillionären, berei­­chere. Kurz, Herr von Plener faßt seine finanzministerielle Aufgabe viel zu ernst, ich möchte sagen, viel zu ethisch auf. Und das ist fein Unglück, oder um mich deutsch-wienerisch aus­­zubrüden, das ist fein „Mealheue”. Dieses gewissenhafte Ab­­wägen des Steuermaßes nach allen Seiten Hin bringt es mit ich, daß schließlich jeder Steuerzahler ein unangenehmes Ge­­wicht auf seiner Schulter spürt. Und dabei verschont der Fi­­nanzminister in seiner peinlichen Gewissenhaftigkeit das Kind im Wutterleibe so­ wenig wie die Defomptebans und die aus­­wärtigen Gifettenbefiger. An frühern Jahrzehnten — da­mals Tannte man freilich noch nicht die Freuden einer konstitu­­tionellen Nera in frühern Jahrzehnten half sich der be­­drängte Finanzminister durch gemisse Polarabgaben oder Perso­­nalsteuern, deren Betreffung aber zumeist die „höheren“ Mitaffen der Gesellschaft nicht oder nur sehr leicht traf. Im Allgemei­­nen r­uhte aber die patriarchalische Negierung des Absolutis­­mus die unliebsame Art zu meiden, sie durch Steuerumlagen Geld zu schaffen. Zum Geldschaffen waren eben die Bankiers und die Börsen da, die wollten auch leben und auf ein paar Millionen Provision fam’s eben nut am im einer Zeit, wo österreichische Metalfiggues noch über Pari standen. Aber heut­­zutage, wo die Erfindung der Finanzkontrolle mit dem ganzen Apparat von Reichsrath-Finanzausschüssen und eigenen Staats­­schuldenkommissionen in Thätigkeit ist, heutzutage, wo jeder Gulden bei Heller und Pfennig verrechnet und dabei be) Dugende von Millionen für „außerordentliche Staatsausgaben votir“ werben müssen, heutzutage ist es wahrlich eine f­c­iwere Kunst, als Finanzminister populär zu sein. Mit den Ansehen allein geht es nicht, mit den Steuern allein geht es auch nicht, und es ist sogar zu befürchten, es ginge schließlich mit Steuern und Ansehen zusammen nicht mehr. Wie soll man es da Jedem oder auch nur Einigen recht machen ? Nehmen Sie z.B. die Kouponsteuer, deren Er­mäßigung um zwei Perzent fest im Zuge sein sol. Die Kou­­ponsteuer ist bekanntlich eine konstitutionelle Errungenschaft Neu- Oesterreichs. Herr v. Plener hatte seiner Zeit gewagt von einer Kouponsteuer von fünf P­erzent zu träumen. Die reiche­­rüb­liche Majorität, in beißefüi­licher Verachtung der „Koupon­­abschneider” , belächelte die jungfräuliche Zimperlichkeit des Fi­nanzministers und die Konponstener wurde auf 7 Perzent fest­­gestellt. Die Folgen dieser staatsweiten Mlakregel sind hin­­länglich bekannt. Sie war das finanzpolitische Vorspiel zu dem diplomatischen Sich selbst hinauswerfen aus Deutschland, das uns­­er vermittelft der Bismarck’schen Allianz so trefflich gelang. Staatsfre­it verlor vielleicht zehnmal so viel al die neue Steuer dem Staatsschag eintrug. — Gleichzeitig war der Streit wegen der Jinienzahlungen an die subventio­nirten jungen Bahngesellschaften ausge­broc­hen. Die Summe dieser streitigen Zinsenzahlungen oder vielmehr die Summe der vom Finanzministerium berechneten „Beanstandungen” kann höchstens 3.400.000 Fl. betragen. Und um bdieser Bagatelle willen schlägt sich Herr v. Plener schon zwei Jahre lang mit einer ganzen Schar von­­ Vermal­­tungsräthen herum und überwirft sie mit den inh­abischen Fi­­nanz­wannern, wie er sich durch die Kouponsteuer mit den aus­­wärtigen Börsen schief gestellt hat. — Hier haben Sie das Resultat einer skrupulösen Rechtlichkeit, die in Privatleben ge­­wiß zu den achtbarsten Eigenschaften gehört, im Staatsleben aber, wie Figura zeigt, entschieden ein­e „M­alheur" ist. Aber selbst mit seinem sprichwörtlich gewordenen Glück hatte Herr dr. Plerer das „Malheur”, fi Herrn v. Rothschild umb andere Matadore der haute finance zu brouilfiren. Ein österreichi­­scher Finanzm­inister, dem es in so Britischen Zeiten einmal ge­­lungen, 40 Millionen Staatslose dem ersten Bankhaufe Euro­­pas zum Parikurse in die Tasche zu schieben, ein solcher öster­reichischer Finanzminister ist für alle künftige Zeiten ein ver- Kein Bankier will ihm mehr in die Nähe Wie leicht könnte einem zweiten vasselbe „Mealheur“ paffiren, wie dem Baron Rothichiln ? Sie sehen calso, Herr v. Plener hat entschieden Alles, was zu einem guten Finanzminister gehört, weltlichen Willen, Arbeitsluft, Geshhd und selbst Süd, — aber er hat zugleich das große „Malheur“, in einer Weise rechtlich und konstitutio­­nell zu sein, wie er die heutige Welt noch nicht verträgt und wie er besonders der Staatsmann einer Webergangsperiode zu feinem und zum allgemeinen Besten möglichst vermeiden sollte. Ober lassen Sie mich das eben Gesagte etwas ver­­ständlicher wiedergeben, so möchte ich behaupten, Herr v. Ple­­ner habe den Fehler begangen, mit den bisherigen Mächten der finanziellen Gesellschaft zu brecen, in der theoretischen Voraus­­legung, daß duch den Konstitutionalismus, wie er auf dem Papier und vor dem Schottenthore steht, überhaupt mit der alten Staatsgesellschaft gebrochen worden wäre. Aber es zeigt sich, daß Dieser Konstitutionalismus — um uns des Börsen­­ausbruches zu bedienen — als Wanve gerade so viel unwerth it, als die Finanzmänner des alten Staates Oesterreich Geld dafür geben , nicht mehr und nicht weniger, und der Finanz­­minister wird daher gut thun, noch für ziemlich geraume Zeit weit mehr Gewicht auf die liebenswü­rdige Stimmung und das Botum des Herrn v. Rothschild und seiner „Gesiimungsgenos­­sen” als auf die Zusti­mmung jener reichsräthlichen Eisentreffer zu geben, welche in eitler Medersch­tung ihrer parlamentarischen Machtvollzom­menheit Kouponsteuern wollten, welche den Staate­­sredit abschweiden, und dem Staatskredit neue Silberanlehen aufbürden, welche selbst im Vizilandewege nicht an den Mann zu bringen sind. 68 ist sehr zu vermuthen, daß Herr dr. Polener neuester Zeit zur Erkenntniß gelangt sei, woher bei all seinem Glack doch sein entschiedenes „Malheur“ herrühre, das ich so wenig populär werden läßt. Die beabsichtigte Herablegung der Kom­­ponstenter umb die Versuche, mit den subventionirten jungen Ge­­sellschaften zu einem Ausgleich zu kommen, mögen wohl nicht ohne Zusammenhang mit der eben erwähnten besseren Erkennt­­niß stehen. In jedem Falle wird in dem Posten des Finanz­­ministeriums vor Schluß des weiteren Neid­grab­es kaum eine Änderung eintreten. Die Ehre der Budgetvorlage für das Jahr 1865 wird wohl Heren v. Plener unbestritten Überlassen bleiben. ' Iorener Mann. ' fommen. en ine mb Marne nee . main · Zur Tagesgeschichte. Weit, 7. November. Die Veröffentlichung der Depesche Nigras im „Moniteur" macht in Paris große Sensation, alle Journale betrachten es als ein günstiges Zeichen für Italien, daß das Amtsblatt, anstatt wie die "france" verlangte, dieses fühne Aktenstück zu widerlegen, sich dasselbe ohne ein Wort der Miß­­billigung aneignete. C8 wurde in dieser Angelegenheit ein ziem­­lich aufgeregter Ministerrat, in St. Cloud abgehalten, wobei es zwischen Droum und Nouher zu einem Scharmügel kam. Der Minister des Auswärtigen wollte die von der „"rance" und von der Paroche Jacquelein’schen Streitschrift so eifrig verlangte „authentische Auslegung der Konvention” im „Moniteur“ durch­­legen, und wie man sieht, ist gerade das Gegentheil geschehen : die Aufnahme der Nigra’sschen Note im „M­oniteur“ ist eine Art Betätigung, der der italienische Gesandte die richtige Aus­­legung gegeben habe. Man versichert sogar, Kaiser Napoleon hätte sie bei der Explitation mit Nigra höchst freundschaftlich für Italien und Nigra geäußert. Kuyo habe seinen Abschied verlangt, bindung Meinisters das, was man heute noch nicht Die Gerichte, in Ver­­und in der That ist das Mißbehagen ves leicht zu begreifen, wer so recht eigentlich ab­ Rage gebraucht wurde, um die italienischen Kastanien aus dem Feuer zu holen. I­nteressant ist es, zu hören, welches der ein Urtheil Ricarolis Schreiben an einen seiner Freunde ausspricht : „Heute haben wir nun die Konvention. Sagt der Nachfolger Gavour’s, ich Lege einen größeren Werth auf das, was sie nicht fant, als auf das, was sie sagt. Daß die Franzosen binnen einer bestimm­­ten Sicht Rom verlassen sollen, und daß für diesen Fe das Prinzip der Nichtintervention ausgesprogen wurde, ist fon nicht werria ; aber steht, und was die Ereignise bringen werden, wird noch mehr sein. Welchen Gewinn machte man denn frü­­her ohne die Konvention ? Und heute, da wir die Konvention haben, was verlieren wir denn ? — Die Bedingung der Vertegung der Haupt­­stadt machte auf mich die Wirkung eines Blisstrahles aus heiterem Himmel ; allein wer könnte si die zahllosen Folgen verhehlen, welche daraus glaube, ter ihren entspringen alle unserer werben ? Diese Folgen aber Konstituirung werden , wie ich zum Bortheile gereichen. Die Schwierigkeiten der Bejisnahme Roms sind seit Abschluß der Konven­­tion nicht gewachsen ; es bleibt gewiß, das_die Italiener einstens die Stadt das sein wird, weiß ich nicht, aber ich weiß, daß das sein wird. Eines Tages werden wir Rom nehmen ; ja ich jage no mehr, eines Tages kommt Rom zu und. — Die Kon­­vention hat diese Bewegung, Italiener werden statt ministere Se [la einen wüsteren Eindruck gemacht, sind bis nach der Verlegung der Hauptstadt vertagt. Dei der Entferne Die bei diesem schönen Spiele sich zu benehmen willen, und der Erfolg wird nicht fehlen ; er wird ein solcher sein, wie ihn die Religion und die Humanität verlangen.“ Während Parlamente gesichert erscheint, haben Handlungen mit Rothschild Union ausgesprochen. Kaiser Napoleon hat ausweichend geant­­wortet. — Mean bemerkt in Frankreich, das ber Gar zur Ver­­geltung des dem Baron Bubberg und dem Polizeiminister Dol­­gerud­ verliehenen Großkreuzes der Ehrenlegion nur den wenig geprägten St. Annenorden an hervorragende Personen in einen hohen Hofbeamten Napoleons. Dieses Ehren­­wird aber von dem Grafen regelmäßig an Personen vertheilt. Dienste England nimmt die von Clapstone angeregte Reformvorlage immer größere Dimensionen an. Im Manchester ist vom Nationalreformverein ein Meeting abgehal­­ten und bei dieser Gelegenheit der Beschluß gefaßt worden, die gesammten Liberalen der vereinigten Königreiche einzuladen, für die Reform des Wahlgefeges eine firen. — Die theilung : die Meerenge von recht erzwungen, große Agitation Telegramm aus Paris zehn Kriegsschiffe haben die Bronze sind eingeschifft. Im der Verlust an Menschenleben gering, zu organi­­folgende Mit­­Simonofaji (in Japan) offen ist. Je­­nach dreitägigem Ge­­zerstört, sechzig Vierundzwanzigpfünder und Sechsundpreißigpfünder war und aus war Die Sapanesen haben um Frieden gebeten. Aus Madrid erfährt man, daß der von greisisten gefaßte Beichluß, sich theiligen, von Espartero Konfliktes, mit Peru wird gemeldet, daß ein in England eingetroffen nicht Bezüglich peruanischer Ab­­gesandter, der mit V­ollmachten zu einer friedlichen Ausgleichung versehen sein sol, bereits sei­ neuesten Nachrichten vom amerikanischen Kriegsschauplage: zu.: Newport, 26. Oktober. General Sheridan verfolgte die füstaatlichen Generale Longstreet und Garly bis Mount Yadson im Shenanvoah,Thale, 30 Meilen weit von dem GedarsBade bei Straßburg, an welchem die Schlacht am 19. Oktober stattfand. . She­­ridan erbeutete 51 Kanonen, unter denen sie 24 befinden, welche seine Truppen bei dem nächtlichen Weberfalle ver Konfuderirten verloren hatten. Sherman war aur Zeit dieses Ueberfalles von seinem Besuche zu Washington in Wincester, vierzehn englische Meilen vom Schlacht, i­n Rom sehr zu stehen, ih­nen Kleinordien zählen werden. — Mann snmpathisch Frankreich ausgetheilt wird sonst mit dem mehr befremdet die Verleihung Italienischen die Vorlagen des Finan;­­Die Ber­­ den Ankauf der Eisenbahnen der Ehrenlegion Noch des Or­bens vom heil. Stanie- welche sich weffen durch ihre und sein Offizier ist ge­­naus an zeichen ist Sn Auf fcheinen gewesene Minister Italiens in Nizza Hat Kaiser Alexander Habe xuffischen Andreasorden erwidert, als das über ursprünglich polnisch, außerordentlichen Wege Dur tödtet worden. Alle (japan.) bei gebilligt edelste und für König Christian Durchfahrt Batterien und sind Berhältung zum gehen Dronin­ge hiermit höcfte der Erfolg der Konvention im Ad­miralität veröffentlicht den Wahlen worben in einem den Pro­­zu be­­des sie zurückzudrängen, wefürdert. : das Großfreunz die gegen Polen würdig gemacht haben, un­­s ich flandrinavische erfahren wir, At. Niefultat uns die folgenden Zum Prozeg Müller. Diese traurige Angelegenheit scheint den neuesten Berich­­ten zufolge mit dem Spruch der Geschworenen seinesfalls ahge­­* ’R­ichloffen zu sein. Miller wurde bekanntlic auf Grundlage eines Subidienbemeifes zum Tode verurtheilt, d. hh. das Verbrechen wurde durch die vorgebrachten Thatsachen nicht biveft beiiefen, sondern diese führten blos zum Schluffe, daß der Angeklagte das Verbrechen begangen habe. Gegen Franz Mü­ller Sprachen­­ vor Allem die Beziehungen, in welchen er zu den in­­ Verlust gerathe­­nen Laden stand, die das Eigenthum des Gemordeten gewesen waren. Dagegen machte die Vertheidigung drei Umstände zu Gunsten des Angeklagten geltend. Sie fand erstens die Schuld des Gefangenen nicht genügend dargelegt. Es fehlen Glieder in der Kette des Beweises. Einige der vermutheten Glieder seien zerbrechen oder unvollkommen; die Einbildung wurde an die Stelle der Thatjac­he, die Wahrscheinlichkeit an die der Gemeißheit gelegt. Der näcste Punkt in der Vertheidigung war der, daß der Ungefragte es nicht tun konnte, daß er nicht von dem Wudje und der Stärfe war, hinreichend für die That, welche vollbracht wurde. Die dritte Linie der Wertheinigung war schließ­­lich ein Alibi. Die­ Geschworenen seinen jedoch den Beweisgrün­­den der Anklage einen größeren Glauben geschenkt zur haben, denn sie spechen das Schul­dig aus, und gegen diesen Spruch werden mun fest nach Beendigung des Progesses gemwich­­tige Einwendungen erhoben. In der „Augsb. Allg. Ztg." Spricht es ein „Surift" geradezu aus : Der Beweis der Schuld sei bei dem Mangel der wesentlichsten Exfordernisse, als 3. DB. blutbe­­fleckter Kleider oder Gegenstände, oder au­ch nur der Anwesenheit in der Gegend des Mordes um die betreffende Zeit, ein außer­­ordentlich Schwacher, dem dann noch überdies das ganze Verhal­­ten des Angefäulcigten, und vor Allen ein seineswegs mißlun­­gener Alibi-Beweis gegenüberstehe. Auch der deutsche Nechts- Shulverein in London gibt sich mit dem DVerbitt der Jury nicht zufrieden, derselbe hat seit dem Prozeß und der Berurtheilung Mü­llers seine Nachforschungen in der Sache mit unablässigem Eifer fortgelest, und die gemachten Entredungen werden in Kurzem dem Publitum in einer Heinen Schrift vorge­­legt werden. „Eine wichtige Stelle wird in diesem Berichte der folgende In­­sidenzfall haben, werjen Einzelheiten nur neuerdings angestellte Un­­tersuchungen ans Licht gebracht worden sind Am Morgen des 10. Juli — so heißt es — etwa um zwei Uhr, also wenige Stunden nach der Mordthat, wurde ein Dir. Poole, welcher in Edmonton, am nord­­östlichen Ende Londons wohnt, plöblich durch das Klirren einer bre­­enden Fensterscheibe aufgeschreht ; aus einer Droschle, welche von der Stadt hek­am, war ein Paket gegen das Haus getrorfen worden. Mr. Boole,­ welcher für den Schaden einen Grfas haben wollte, machte sie sofort auf, um der Droschle zu folgen und holte sie nach langem Ren­­nen ein. Drinnen saßen vier Männer ; soweit sich eine Beobachtung anstellen ließ, hatten sie einen Anschein großer Unordnung an fi. Einer von ihnen war ohne Hut und trug ein Tuch um den Kopf ge­­bunden. Dem Mr. Poole wurde auf seine Frage, die hastige Antwort gegeben, das Bündel sei nur Spaijes halber herausgeschleudert wor­­den, er werde jedoch für seinen Schaden Vergütung erhalten, und die Droidte rollte weiter. Das Bündel enthielt, wie sich später ergab, ein Paar Beinkleider. Später im Laufe jenes Sonntagmorgens gegen einf Uhr sah Mr. Poole dieselbe Drofble wieder nach der Stadt zu­­rückehren, es saßen jebt jedoch nur noch zwei von jenen vier Männern in verselben. Diesmal sahen außer Mr. Poole auch wo andere Be­­wohner der Nachbarschaft die Drofb­le mit den beiden Leuten. Drei der Insassen des nächtlichen Fuhr­werts, sollen mit Bestimmtheit aus­­findig gemacht worden sein, über den vierten ist man nun nicht gewiß. Die Beinkleb­er sind mit Blut befleckt, w­elches sich als menschliches erwiesen hat.Außer diesen Details liegen noch andere Fakta und Aussagen von höchster Wichtigkeit vor. Einer am 2.d.abgehaltenen Sitzung des deutschen Rechts­­schutzvereins lag als Gegenstand der Besprechung die Abfassung einer Dekaschrift an Sir George Grey,den Minister des In­­nern, vor. Der Vorfigende, Herr Lasler, eröffnete die Sigung mit der Be­­merkung, daß der auf der Nord-Londoner Eisenbahn geschehene Mord nach Allen ein großes Geheimniß sei. Man könne nir leugnen, daß der P­rozest gegen den Angeklagten 5. Müller auf unparteiische Weise geführt worden, und die Versammlung sei nicht zusammengetreten, um das Verfahren und ven Wahlspruch der Jury zu kritisiren. Doc ver­­suche kaum jemand, wenn er selbst in Müller den Schuldigen sehen wolle, die Räthselhaftigkeit der ganzen Begebenheit wegzudisputiren. — Hr. Eystein, der Gelretär, machte den Vorschlag , die Centscrift dem weiteren Publikum zur Unterzeichnung vorzulegen ; doc fand die­­ser Antrag keine Annahme, weil die Zeit dies nit erlaube. — Der Sachwalter des­­ Verurtheilten, Herr Th. Beard, verlo dann den Ent­­wurf des Dokumentes, welches im Ganzen nur ein Resume der von Serjeant Barry gehaltenen Vertheidigungsrede war.­ C3 erfolgte eine sehr lebhafte Debatte. Die Versammlung schien allgemein der Ansicht zu sein, dab auf den Grund neu aufgefundener Thatsachen und Zeug­­nisse, die beim Brozesse nicht vorgebracht worden, um einen Aufschub des Strafurtheils nachgesucht werden solle. Baron von Erlanger machte auf Müller’s Wanderbuch aufmerksam, welches vomselben ein außeror­­dentlich günstiges Zeugniß gebe; ferner bemerkte er, daß Müller den Mann, der ihm an den Dods die Uhr verlauft habe, genau beschrie­­ben ; und auf Anfrage an die Beamten der Dods sür die Antwort erfolgt, daß jene Beschreibung auf einen von vier Hansirern passe, welche an dem Orte mehlbefannt seien, von denen jedoch dieser eine f­ seit einigen Monaten nicht mehr an den Dods gezeigt habe. Nach längerem Suchen sei­ dieser Mensch ausfindig gemacht worden, und er habe sich herausgestellt, daß verselbe seit der Zeit des Mordes seine Wohnung mehrmals verändert habe, und der­ Mann habe überdies nach langem Zaubern eine sehr unbefriedigende Rechen­­schaft über sein Thun und Treiben abgelegt. — Dr. Kinfel hielt dafür, daßs Müller’s Wanderbuch gewib als Zeugniß vorgebracht werden müsse. € 3 spreche nur nur in der­­­eife, wie man gewöhnlich eine Milderung des Urtheils zu erlangen versuche, für Müller’3 Charakter, sondern sei ein direkter Beweis , daß von einem Manne wie Müller ein so Scheußltes Verbrechen wie jener Mord nicht zu erwarten sei. Der Bereibende machte eine Angabe zur Beschäftigung der Mittheilung Herrn v. Erlanger’s betreffe ver Art und Weise, wie Müller in den Besis der Uhr gekommen sei. Er (der Vorfigende) sei von einer Per­­son aufgesucht worden , die seit zwanzig Jahren mit dem Thun und Treiben an den DodS bekannt sei und bestätige, daß dort häufig Uhren von Haufiern verlauft würden. Auf die Bitte, einige dieser Haufirer näher zu beschreiben , schrieb der Besucher auf vier besondere Bogen Papier vier Beschreibungen von solchen Leuten auf, und eine perselben entsprach vollständig den von Müller gemachten Angaben. Herr Laster bat den Besucher darauf, das sekerwähnte Blatt mit einem Kreuz zu bezeichnen , und die Antwort lautete : „Es ist seltsam, daß Sie gerade dieses Blatt markirt haben wollen wenn es bezieht fi Fakten nothwendiger­weise verbundenen Kosten eine Anweisung auf zehn Guineen zur Verfügung gestellt. Mit Beziehung auf die Aus­sage Herrn Poole’s, welcher in der Nacht vom 9. auf den 10. Juli auf der Nord-Condoner Straße eine Droidhle mit vier Männern, deren einer den Kopf mit einem QTuche verbunden hatte, gesehen hat, richtet ein unweit von der Stätte des Mordes mahnender Apotheker ein Schreiben an den „Daily Telegraph“, in­­ welchem es heißt : „Unge­­fähr um halb eilf oder eilf Uhr an jenem Abende (der 9. Juli, nach dem für; vor zehn das Verbrechen geschehen) kam von einem oder zwei Leuten begleitet, ein junger Mann in meinen Gaben, welcher eine Bunde am Hinterlopfe, verbunden zu haben wünschte. Er schien in großer Aufregung zu fein und mar augenscheinlich bange, die Wunde möchte fi als ahrlich erweisen. Da ich ihn für betruffen hielt und wieder sein nach seiner Gefährten Aussehen mir gefiel, so suchte ich die Leute los zu werden, indem ich dem Verlegten den Rath gab, nach Hause zu gehen und die Wunde mit warmem M­asser zu baden, sie zu verbinden sei nicht umöthig. Als ich nun von der Mordthat hörte und mir der Gedanke aufstieg, jene Leute könnten zu derselben in irgend einer Beziehung stehen, machte inh der Polizei Anzeige von dem Vorfalle und es kamen ein oder zwei geheime Polizisten zu mir, um Nachfragen anzustellen. Da sie jedoch auf seinen der Leute, welche ich ihnen beschrieb, das Signalement Müller’s passend machen konn­­ten, so ließen sie die Sace fallen. Ih konnte jedoch, als ich von der Begebenheit in Bonmonton las, mich nicht des Gedankens eri­eh­­ren, daß der im der Droid­le gesehene Mann mit verbundenem Kopfe möglicher Weise verselle sein könnte, der zu mir kam um eine Kopf­­wunde untersuchen zu lassen, und daß eine Veröffentlichung des Vor­­falles vielleicht etwas zur Lösung der um das auf der Nord-Londoner Eisenbahn geschehene Verbrechen noch ihmwebende Räthiel beitragen dürfte.“ And, ist von einer Petition zu Gunsten die Ber urtheilten die Nebe, melde auf den Drumd Hin, daß die an Herrn Briggs verübte Morbidat, wenn Müller sie wirklich begangen, eine nicht vorher beabsichtigte und der Art eines augenblickischen Impulses gewesen sei, die königliche Gnade für den Verurtheilten erflehen wird, und unterliegt es seinem Zweifel, daß eine solche Petition eine Menge von Unterschriften erhalten würde. Weder den Angeklagten selbst wird aus­ London berichtet : Müller scheint die vollste Selbstbeherefhung wieder erlangt zu haben, und nach dem Bericht eines Augenzeugen ist sein Aussehen ein besseres, als er nach dem Zeitpunkte seiner Verhaftung je­der Fall am 1. d. sein Sachmalter, Herr Thomas DBeard, in der Gefängnißzelle. Der vollständige Verlauf der Unterhaltung ist zwar nicht bekannt, doch weiß man so viel, daß er nicht ein „Geständniß seines Verbre­­chens“ abgelegt, welches ein Blatt­ als bevorstehend bezeichnete. Er wiederholte im Gegentheil die Betheuerung seiner Unschuld und die Versicherung, daß der in dem Gisenbahnkoup& vorgefundene Hut ihm nie zugehörtt habe ; ferner befragte er sich über die Aussagen einiger Zeugen und hob besonders die Angaben eines versellten als dur und durch falsch hervor. Schließlich sei noch, eines Schreibens erwähnt, werches Hr. gewesen.Einem von ihm ausgedrücktennische zufolge besuchte ihn« · auf den einen von jenen Haustiern,die ich seit einiger Zeit vermißt. James Anton im „Morning Advertiser" veröffentlicht. Cs Heißt habe.” Die Versammlung beschloß­enbailtig, den Wortlaut der Denk­­f­rift in dem Sinne abzuändern, dab nur ein Aufschub des Urtheils nachgesucht werden solle, um inzwischen den Merth und die Tragweite der neu beigebrachten Daten zu prüfen. Ueber eine spätere Sigung des erwähnten Vereines wird vom 4. d. aus London getrieben : Der Bereim hat gestern Abend wieder eine Versammlung abgehalten, um zu einem endgiltigen Entschluse über die Abfassung des in ver Müllersschen Sache an Eir George Grey zu richten­­den Memorandums zu gelangen ; der Wortlaut und der Charakter der Cingabeschrift, wie die Versammlung, die schließlich festgestellt hat, wei­­chen von dem Entwurfe, welchen die juristischen Berather des DVerei­­nes vorgelegt haben, bedeutend ab. In Folge der Veröffentlichung des bereits erwähnten Vorfalles, von welchen ein Herr Poole aus Edmonton Anzeige gemacht hat, in dem Komitd eine große Menge von Briefen zugegangen und unter diesen zahlreiche a m welche dem­­ Verurtheilten ein sehr günstiges Charakterzeugniß geben, in dem Briefe : „Sert Lee, an den­en Wahrheitsliebe Niemand Grund hat, zu steng 2 oder 3 Minuten bevor der Mord geschehen sein muß, zwei auf Verlangen der Anklage nach dem Gefängnis zu Nemgate geführt wurde, um Müller als von einen jener beiden Männer zu identifizi­­ert der Solicitorg­neral, al Ankläger,, eines andern und ließ ihn nit alle Zeugen vorführen, da seine Aussage nur zu Gunsten des Angeklagten lauten konnte. Freilich ist Herr Lee späterhin von der Vertheidigung als Zeuge vorgebracht worden ; da aber der Advokat des Angeklagten in­riminaliaden sein zweites Wort hat, so war seine Stellung eine sehr benachtheiligte, indem es ihm nicht möglich war, auf die gegen Hern Lee gemachten absurden und lächerlichen Beihul. Eine englische Dame hat dem Sekretär des Vereines als Beitrag zur Bestreitung der mit der Aufsuchung neuer auf den Fall bezüglicer dizienbennweise haben mir jedoch in Heren Kee’s Auzjage ein biieltes­­­­ ' zweifeln,schwört positiv,in demselben Coupé mit Herrn Briggs, höchlich Menschen gesehen zu haben,welche folglich die Thäter gewesen sein» Müssen­ Herrn Lee’s Zeugniß wurde für so wichtig erachtet,dsßerk ren-Als Herr Lee jedoch,nachdem er Müller gesehen­»die Erklärung­; Th gab­ daß SkUm nicht für einen jener beiden halten könne,besann­­digungen zu antworten.Nichter,·AUkI·äng Und die Presse habevibkk Bestes gethan, Lee’s Zeugnik zu And­een Im Gegenfab zu dem In: ; ; N positives Zeugniß zu Gunsten Müllers. Konnte nicht das Eigenthum des Heren B. nach der That von jenen zwei Diensten an Müller ver­­lauft worden sein, und Müller, in dem Bewußtsein, die Gegenstände auf ungefegliche Weise empfangen zu haben, sich leicht erklärlich zu lügnerischen­en über den Zeit­ver­sahen verleiten l­assen ? Freilich it ein Hut in dem Coupe gefunden worden, der Müllern ges boren soi. In diesem Hute aber erkennen nur zwei Zeugen das Eigenthum Müllers : die Frau Nepih , deren Zeugnis das Kreuzver­­hör bedenklich erschüttert hat, und der Drostentuu­cer Matthews, der Mann, welcher auf das Blutgeld spekuliert und ein iirestes pehiminäres Sintereffie an Müller’s Berurtheilung hat. ’. Dies der Inhalt des Schreibens.Es soll jedoch nicht verschwiegen werden,daß der»Advertiser«sich gedrungen fühlt, in einer Anmerkung seine Nichtübereinstimmung mit Hrn. Aytoun’g Ansicht auszusprechen. ‚*MDermartuther „Die Vollsschule”,, eine in Wien erscheinende , von Joseph Vogler herausgegebene „Beitschrift für den vaterländischen Lehrerstand”, bringt in Nr. 29 unter der Rubrik „Schul­­nachrichten" folgendes interessante Zaltum zur allgemeinen Kenntniß : Der Religionslehrer an einer hiesigen, westlich gelegenen Vorstadtsä­ule machte er wie so mancher seiner Kollegen: er ließ die Thesen der Re­­ligionslehre wörtlich auswendig lernen, und was das Büchlein nicht bot, mußte in der Antwort wörtlich so lauten, wie er es seinen lieben Schülern vorsagte. So waren unter anderem die Schüler während des Jahres darauf eingehest worden, auf die Frage: „Wer war Luther ?” jederzeit zu antworten : „Ein Lump!" Am Tage der Prüfung fiel diese Frage auf einen Jungen aus einem sogenannten guten Haufe, dessen Zartgefühl das Wort „Lump”’ nicht über die Lippen kommen ließ. Er überlegte dieses schmeichelhafte Prädikat in das synonyme „böser Mann”. Darüber wurde der Herr Gramm­ator ärgerlich und bonnerte dem verlegenen Jungen vor dem ganzen Auditorium zu : „Sag's nur, daß er ein Lump war !“ Nach,wem auch auf die Frage: „Der ist das Oberhaupt der anglikanischen Kirche ?" die eingepaufte Antwort : „Ein Weibsbild“ erfolgt war, gab der Vorsizende das­lei­­ben zum Schluffe dieser Furzen, aber kräftigen Religionsprüfung.4So geschehen im Jahre des Heils 1864. * Der Tod der Gräfin Henriette Vo­ultremont hat in Holland alte Erinnerungen lebhaft angeregt. Vor 24 Jahren brachte dieser Name ganz Holland in Aufruhr. Wilhelm I., der Konstitu­­tionelle König unter absolutistischem Vorbehalt , hatte dem Lande die ihnwersten Wunden gefälagen , seine Hartnädigkeit verschuldet: Bel­­giens Losreißung und die Zwangsanleih­e von 127 Millionen. Alles hatte ihm die Nation verziehen ; als er aber eine fathelische Gräfin, Henriette d’Oultremont, an den Altar führen wollte, brach ein solcher­­ Sturm 108, daß der Thron der Oranier davon erzitterte. Anfänglich hieß­ er, der König stehe von seinem Vorhaben ab ; dann entschloß se­­ der Monarch , Lieber dem Thronen als seiner Geliebten zu entsagen. Er dankte ab und ging 1840 mit Henriette nach Berlin, wo die Heirat vollzogen ward, und wo Wilhelm I. wo drei Jahre, bis zu seinem Tode, mit Henriette lebte. Er hatte diejenige, der er seinen Thron , geopfert, zur Gräfin von Nassau erhoben; unter diesem Namen hat he ae gelebt und ist am 27. Oktober,, 74jährig , zu Nahen ges­­torben. * Zur Befreiung Europa’s vom amerikanischen­ Baum:­wollmarttellt man in Franktreich schon zu allerlei Ber­­uhen mit einer Auswand­ geschritten, die den betreffenden Männern Ehre macht und die stete Aufmerksamkeit des Kaisers und des Han­­delaministers wach hält. So bringt heute der „Moniteur” einen Be­­richt der Handbelskammer von Rouen, der zuerst im „Journal de Rouen“ vom 21. Oktober veröffentlicht wurde und dem bereits ein Bericht vom 18. April in demselben Blatte vorausging, €s handelt sich um die Bem­ickung einer Bastpflanze,­ded „China­­grass” der Engländer, „melde, mit Baummolle gemischt, mit dersel­­ben moetteifern und bieje im Nothfale auch vollständig erleben künnte.“ " Der „Moniteur” macht darauf aufmerksam, daß hier die Ak­­ten von kompetenten Männern vorlägen ; zuerst, hatten die Herren Mallard und Bonneau das Verfahren gefunden, wie das China­ grass nüglich zu verwenden sei; der Bericht der Handelslammer aber rühre von Gorbier hei, der in solchen Dingen eine Autorität sei. .

Next