Pester Lloyd, November 1864 (Jahrgang 11, nr. 250-274)

1864-11-19 / nr. 265

1864.—Nr.265. Bilfter Jahrgang. ...­­­.,.».»»·«,« Beifept der Eilzüge: 3 Pränumeration: Mit­tägl. Postvers. Morgen- u. Abendblatt ganzl. 20 f., halbj. 10 fl., vier­­| „PESTER LLOYD*‘; ausserhalb Post-Ofen mittelst frank. Briefe durch alle Postämter. — Ein­­­­zelj., 5 f., 2monatl. 3. f. 40 kr., 1monatl. 1 fl. 70 kr. ö. W., mit separater Versend. d. Abendbl. monatl. 80 kr. mehr. — Für Pest-Ofen ins Haus gesandt: ganzl. 18 A., halbl. 9 fl., viertell. 4 fl. 50 kr., 1monatl. 1 fl. 60 kr. 5. W. — Man pränum. für PEST-OFEN im Exped.-Bureau d. EEE TUR EN­zelne Morgenbl. 10 kr. bei 6. KILIAN. —Expeditionsbureau : Dorotheagasse Nr. 14 im­ 1.8t. Insertion: Der Raum einer siebensp. Petitzeile wird bei einmal. Insertion mit 11 kr., bei zweimal. mit 9 kr., bei mehrmal. Insertion mit 7 kr., an Sonn- u. Feiertagen um 2 kr. theuter, im „Offenen Sprechsaal“ die vierspaltige Petitzeile mit 25 kr. berechnet. — Der Inseraten- Stempel beträgt 30 Nkr. — Inserate aller Art werden im Expeditionsbureau angenommen. — Fürs Ausland übernehmen die Herren Karl Geibel, Buchhändl. us H. Engler in Leipzig, so­­wie Haasenstein , Vogler in­ Hamburg-Altona, Otto Molien in Frankfurt a.M. die Inserate, Groglsd-MiskolosKaschan--Grosswardein. | Bremen - 074 388 080 30 Os an aaozı" | Bremerhaf. 074 40° 050 319 050 29% 03026 074 3978050 31 05029 0309 Beipen-Beft: tägl. Bogbany-Peft: EHEN ei­ne Nedih ihr­er Stuhlmweißeng Bet­tohacs; täglich Dientag, 1592. RN -­­Tet-Orfona-G alag-Konstantinopel: RUND. TUE: tägl. Eisenbahnfahrten. |Goegled NEM­­K Aufhau 3..Ladand Czap«», PedTur. Skolast « f Unf, 8,26 . . Abf. 90.TM.EE. . Abf. IHATM.Krüh. , IR „ 6, Borm, »»!—"I«s »12»z»» , on mn . . rn ·,,;,,26,,Nm. Läg ,-Fäh»)DHöstMh „m Anni, eq- 2,32, Nm. Pest Wien, _ _ SU. Abbe. 2,43, And 3: a3, Ba — 5 x ring En Samjtaq, 19. Nov. 7,40 u — AHf.STLIER.ME Bon 9,42, NH. | Harburg re 1,10 „15-, Wien Kg „45. Ab ER „ Brüb, e en 19.12, Mitte, 10.29” ad ,,1,,45.,Nm. « A n. Berti maltlofe: A: 5116% ) Direkter Verkehr via Bodenbad nach Br. [gr NEr. fgr. Nr. fgr. Nr. fe. Ar. jet. pi a = 107 143 „5441, obs. Kolay I. Ermäßigte Al. B. 98 133 78 gestellten . ’· D. % 3027 — ä­be „ |mit dann Anwendung, wenn A die eofalfrad­säge 57Y 11 „ 3, Borm. auf diesen Streiden höher berechnen. 100 Miskolez „. YIAIZ 7 . . . . -..-«·..­­T. RECENT Börsen- und Handelsuahriegten. Y. Wien, 17. November. Das Falliment Auster­li bat hier um so größeres Aufsehen erregt, als’ der betreffende Fallit in seiner Geschäftsbranche zu den hervorragendsten Spekulanten gehörte. Die vorjährige geschäftlige Konjunktur war vom Manne so günstig ge­wesen, daß man in seine geschäftliche Tüchtigkeit ein wahrhaft unbegrenztes­ Vertrauen feste. Here Austerlis sol übrigens bereits einen außergerichtlichen Vergleich angeboten haben ; ob derselbe jedoch acceptirt wird, ist vorerst noch abzumarten. Heute sprach man wieder von einer neuen großen Zahlungseinstellung , do­ch die Sache vor­­läufig wo nicht so weit offiziell, einen Namen nennen zu­­fünnen. Bemerkenswerth ist es bei den meisten viefer Fallimente,, daß Leute, die, offenbar entwisder­b­ar kein Vermögen, oder nur geringes Vermes­gen besaßen, mit so riesigen Passiven falliren können. Wie nun feint, zeagen die verschiedenen Kreditinstitute da große Schuld an der Aus­­dehnung des Schwingels. Man wende sich nur, wie Teiht es ist, im der Essempteanstalt oder in der Bank einen Kredit zu bekommen, und mich begreifen, daß diese erleichterte Kreditgewährung sehr viel zur Unter­stüßung des Schwindels beiträgt. Ansolange daher die verschiedenen Institute nicht zusammenhalten und si gegenseitig Mittheilung über die Ziffer des Kredites machen werden, die sie dem einen oder dem an­­deren Haufe bemwilligen , werden si solche flankalöse Fallimente , wie wie sie in der legten Zeit erlebt, immer wiederholen, und wenn auch die Solivität des Blabes dur derartige Schwindelfallimente nicht alterirt wird, so werden da dadurch, daß solche Leute bei den Gelt­­instituten so gut angeschrieben stehen, viele reelle und solide Geschäfts­­leute zu Kreditbewilligungen veranlaßt,­ die ihnen hinterbrein ehr theuer zu stehen kommen. Heute hat die Generalversammlung der Aktionäre der Plan­­leihanstalt von Beichluß gefaßt, das Grundkapital Buch Emis­­sion von vier Millionen neuer Ak­ten auf jecs Millionen zu erhöhen und Filialen in den deutsch-flanischen Provinzen zu errichten. Eine Ausdehnung der Filialen auf die Länder der ungarischen Krone wird vorläufig nicht beabsichtigt. Im Folge der schlechten Zeiten macht die Uranleihanstalt leider so gute Geschäfte, daß die Erweiterung der­­selben durch Errichtung von Filialen dadurch von selbst geboten s­eint. Pet, 18. November. An der heutigen Wiener Börse haben si­che Kurse der telegraphise­notirten Effekten nicht we­sentlich verändert, dagegen waren fremde Valuten abermals etwas fester. — Diener Mittheilungen zufolge belaufen ich die Zeich­­nungen auf vanene Ansehen bereits auf 30 Millionen, und dürfte demnach eine beträchtliche Reduktion stattfinden. — Der Status der Firma Heine. Austerlis ist heute noch nicht bekannt . Do versichert man ung, die Verheiligung des hiesigen Plobes an diesem Yalliment sei eine weit geringere als gestern ange­­geben, indem si dieselbe auf nur etwa 75.600 fl. belaufe. — Berufs­gebung und Erleichterung des Getreideers­partes it von der Staatseisenbahngesellsshaft und­ der Kaiserins Elisabethbahn mit den bet­eiligten ausländischen Bahnverwaltungen ein Webereinkommen getroffen worden, demzufolge nunmehr die Trans­­portegebühr für Getreide von den Stationen Wien, Neu-Szöny, Raab und Wieselburg nach Frankfurt a. M. per Zoulgentner fig um 8% 10 Kreuzer fündeutscher Währung billiger gestellt hat. — Auf die Anfrage eines ?. f. Steueramtes, wie fs bei Ere­lutionsführung gegen einzelne Schuldner des Grundentla­­stungsfonds, deren Realitäten bei wiederholten Versteigerungen keine Abnehmer um den Schägungsmert­ fanden, zu benehmen sei, wurde böbem­ Ort3 erwidert, daß das Steueramt bei solchen Bersteigerungen bis zum Betrage der Grundentlastungsforderung sammt Nebengebüh­­ren mitzubieten habe. — Auf den preußischen Wollmärkten sind im Jahre 1864 überhaupt 220.630 Ztr. Wolle verkauft worden, und zwar 3425 Str. ertraf eine , 43,761 Str. feine, 131,944 Btr. mittlere und 41,500 tr. ordinäre Wolle. Das größte Duantum ging, wie früher, auf dem Berliner Markte mit 96,000 Ztr. um, indes bestand dasselbe hauptsächlich aus ordinären und mittleren Wollen. Berlin zunächst steht Breslau mit­ 55,000 tr. und_alebann folgen Posen mit 22,451 Btr.,, Stettin mit 15,737 Btr., Landsberg a. W. mit 14,500 Btr., Stralsund mit 6650 Ztr. , Königsberg i. Pr. mit 5000 Btr., Pader­born mit 2123 Btr., Mühlhausen mit 1900 Ztr., Düffeldorf mit 511 Btr., Koblenz mit 443 Ztr., Magdeburg mit 232 Ztr., und Elbing mit 83 Ztr. Grirnfeine Wollen sind nur in Breslau mit 3000 tr. und in Paderborn mit 425 Ztr. an den Markt gebracht. eine W­ol­­len­ kamen jedenfalls meistens in Breslau mit 16,000 Ztr. vor, außer­­dem in Bozen: mit 10,190 tr. , in Berlin mit 8000 Ztr. , in Landse­berg i. W. mit 4500 Btr., in Königsberg i. Br. mit 3500 Ztr., in Paderborn mit 520 Btr. , in Stettin mit 511 Btr., in Mühlhausen mit 400 Btr., in Düsseldorf mit 85 Ztr. und in Koblenz mit 65­tr. An mittleren Meilen sind in Berlin 58,000 Btr., in Breslau 30,000 Btr. ,­­in, Stettin ‚15,164 Str. , in Polen 11,265 Btr., in Stralsund 6650 Ztr., in Landeberg a. W. 6500 Btr., in Königsberg i. Pr. 1500 Ztr, in Paderborn 1002 Ztr., in Müpshausen 1000 Ztr., in Koblenz 378­tr, in Magdeburg 232 tr, in Düsseldorf 170 Ztr., in Elbing 88 ° Ztr. verkauft worden. Ordinäre Wollen kamen in Koblenz, Königs­­berg i., Be.,­ Magdeburg, Stralsund und Olbing gar nit in den Han­­del, dagegen in Stettin mit 62, Paderborn mit 176, Düffeldorf mit 266, Mühlhausen mit 500, Bojen mit 996, Sanpaberg a. W. mit 3500, Breslau­­ mit 6000 und Berlin mit 30.000, tr. Die, Vreife für. ertra­­feine Wollen standen in Breslau zu 106-120 Thle., in Paderborn 30.7173 „Ihle. “Feine Wollen wurden in Breslau mit 95—105, in Mühlhausen mit 64—69 Thlr. , mittlere Wollen in Breslau mit 74-92 The­r Brezla mit 55— 80­­ Thlr., in Stettin mit 42—53 Thle. bezahle vielfacher Verbindung steht, sowie eines großen dortigen Bankinstitutes nach, Petersburg bringt man mit der Angelegenheit in Zusammenhang. — In Syra sind mehrere Fallimente vorgenommen. — Aus London vom 15. wird geschrieben Das egyp­­tische Ansehen, negoziert von den Herren Oppenheim in ler­ondria , ist duch die Herren Frühling und Göshen auf den biesigen Markt gebracht worden. Der Betrag in 5.704,200­8, in 7 yCt. Bonds, mit Zinsen vom 1. Oktober d. X. ; der Subskriptionspreis ist 93, in Raten, die bis zum 1. April 3 zu zahlen sind. Das ganze Ansehen soll zu pari innerhalb 15 Jahre vermittelft halbjährlicer Bie­­chungen (vom 15. Zeber d.J. an) eingelöst werden ; und, bie zu diesem Bmede , sowie auf Sicherung der Dividenden hypothezirten Revenuen bestehen in den Einkünften der Provinzen Delahlieh, Charkieh und Be­­bera, die sich auf 700.000 - jährlig belaufen. Von dem ganzen­ Be­­trag­ des Anlehens sind 2 Mill. privatim gezeichnet, 3.704,200­8, dem Publikum angeboten. *"+ Krajova, 12. November. C3 if eine eigene Erscheinung, daß, während die­jedige Krisi3 in ganz Europa so viele Opfer fordert, unser Land bis heute verschont geblieben ist. Diese Thatsache erklät sich jedoch Leicht, wenn man bekennt, das unser Handel seit Jahren nur geringen Kredit im­ Auslande genießt, wodurch er genöthigt tourde, sich einzuschränken, und "auf diese Meile geht die Keifis ohne starke Spuren hier vorüber. Mit diesen seit Jahren fühlbaren Steditmangel tragen nicht unsere Kaufleute die Schuld ; diese haben ss größtentheils als solid bewährt, allein unsere politischen Verhältnisse sind Ursache, dab man kein festes Vertrauen in unsere Pritenz gewinnen kann. Man hat den Bauer frei gemacht, ihm zu Grund und Boden verhol­­fen ; bieser genügt für seinen häuslichen Bedarf, so daß er nicht mehr nöthig hat, die Felder des Grundheren zu bebauen und bei em bier­­igen angel an Arbeitskraft werden die meisten und schönsten Grund­­stüce unbebaut bleiben. In­ dem einzigen Artikel, den unser Land bisher erportirte, nämlich Getreide, wird somit vor der Hand erheblich weniger wie früher erzeugt werden. Man brütet ich mit Fortschrittsineen, allein wir s­chreiten nicht, wir laufen­ vor, und zwar, fann die Nation mit dem Ministerium nicht gleichen Schritt halten. Unter Na­­tion ist hier nicht der Adel, auch nicht der Bürger gemeint, sondern der Bauernstand, der die herrschende Klasse get­orven is. Mit viefer gebt man dur Tid und Dünn, man wählt auf dm Lande Bürger­meister, die kaum schreiben und lesen können. In den Städten geht es wenig hesser, man äffet ganz Napoleon nach, ohne Franzosen zu haben. Auf den jenigen Medergang hätte die Bevölkerung dur­ante Säulen vorbereitet werden sollen, mas­ nicht geschehen ist. — Laut den Verträgen sind hier für alle Maatren 5­9%, Eingangszoll zu entrichten, allein man zahlt so viel an der Grenze, während man in allen Stär­­ten extra eine Neck­e erhebt, welche­ bei Zuder beinahe 8% beträgt, und so zahlt man nicht 5, Sondern 7—8 %% Bol. Die Konsulate seinen dieser Wirtschaft stillsschweigend zuzusehen und machen sich mit einem Worte wenig bemerklich, ausgenommen, wenn ein Pak zu wirk­en ist. Ob dieses schöne Land noch lange diese Wirthschaft dulden kan, muß die nächste Folge lehren, meiner Ansicht nach kann­ dieser Zustand nicht von langer Dauer sein. Die Felder bleiben unbestellt, die neuen Steuern sind unerschwinglich die Wächter verweigern die Erfüllung­ der Kontraste, da seine Arbeitskraft vorhanden ist, woher nun das Geld nehmen, um den Großstaat zu spielen ? * Baris, 15. November. Börsenberrct. Die Stimmung war heute schon bei Eröffnung nicht gut. Man kam mit Baffjegedank­­en herbei, da war so Haltung genug in den Kursen, um gerade­­ein übergroßes Fallen zu gestatten. Eine Bai­se der Konsols von °/% pCt. hat die Spekulation vollends vor allen steigenden Gelüsten ber­wahrt. Man sprach von dem Sturz­ eines großen englischen Hauses mit einem Bafl­vum von­ etwa­ 2 Millionen 2. St. Die­ hiesige hohe Finanz, die sonst aus­­ guten Gründen so rührigen großen Kreditanstal­­ten nehmen in der Hinfälligkeit des Marktes gar nicht an, und Doch ist ohne ihre kräftige Initiative auf eine nur einigermaßen belangreiche und dauernde Hauffe nicht zu rechnen. Die Rente kämpfte heute um den Kurs von 65 und wußte fi ihn zu erhalten. Italienische Anleihe anfänglich schwach , später besser gehalten, Mobilier in geringer Baifse, ebenso an die meisten Eisenbahnen. Gaisie Mires stieg wieder etwas im Anfang, ging aber gegen den Schluß zurück. Komptant Null, Schluß flau, wie der Anfang mit so geringerem Geschäft. Paris, 14. November. Die inländischen Märkte behalten für Weizen eine feste Haltung, doch sind die Geschäfte­ nirgendwo von einiger Ausdehnung. Hier an der Mehlhalle haben die Wreise seit Sonnabend fs nicht geändert, 6 Marlen disp. 48.25 38. Zänner- April fest zu:50 38. N­übel unverändert, disp. 107, Nov. 107, Yänz­ner-April 111 53. Spiritus sehr stil. Vreile Hau, disp. 61.50 Br­a 62 , Zänner:April 64 33. Nübentohzuder feit, Disp. td, Ziverpool, 17. November, Am Baummwollmarkt Hauffetendenz. Georgia 26%, Mindling Dhollerah 161%, China 147/, Berlin, 17. November. Freiw. Anleihe 1011, 5pGt. Metall. 61, Wien 851%, 1860er Lore 801,,, National 685%, Staatsbahn 117 °­, 478%/, , Silberanleihe 74 °­, , galiziide 101. Fondy behauptet, Aktien­frau. Oesterreichische weichenn. Böhmische Westbahn lebhaft. Frankfurt, 47. November. ‚5pGt. Metall. 59, Anl. vw. &. 1859 76 °), Wien 100%, , Banlaktien 782, 1854er Qofe —, National 66 °,5, Staatsbahn — , Kreditaktien 176, 1860er Lofe 805% , 1864er Rofe 83, Silberanlehen 74%. Flau. Paris, 17. November. (1 Uhr Mittags.) SpCt. Rente 64.90, Credit Mobilier 882, Bombard. 510, Staatsbahn 446, Konsol3 897%. Piemontesishe Rente 65.25. Matte Haltung. Paris, 17. November. Schlußtur­m­e: 3pGt. Rente 64.85, 41%, pCt. 92.25, Staatsbahn­­, Credit Mobilier 878 , Lombard 508, 1860er Hofe­n. Konfold 897/ gemeldet: Biemensteinsche Rente 65.20. Biemlich:­keit. London, 17. November. Schlupfonfold 89 °. Modien-Banf­­ausmess : Banknorratbzunahme 205,085, Notenumlaufsabnahme 195,710, Notenreservezunahme 386,940 Pfp. St. Krevitaltien 75%, , Kreditlose 72, böhm. Westbahn 71, 1864er Lofe­ten. Die erste De­quelle und das erste Geschäft wurde in Cramford City nahe Titusvile im Herbste 1859 durch Herrn Drake, einen intelli­­genten Mann aus Massachusetts, eröffnet. Er fchentte diesem Geschäfte seine ganze Aufmerksamkeit, und obgleich er als ein Mann von Geist nicht nach Reichthum trachtete, so machte er doch ein gutes Geschäft für si selbst, aber ein viel größeres für Andere, welche ihm folgten. Von b­iesen lebt eren,, den „Des­ Prinzen“, sind vor Kurzem einige zu­­sammen getreten, um Herrn Drale, der für arm angesehen­­ wird , mit einem Geschenn von 250.000 Dollars ihre Dankbarkeit zu bezeigen. No zu Anfang 1860 wurde das Del in der einfachsten Weile gewon­­nen: man schöpfte es, wo man es gerade fand, mit bleichernen Töpfen, Schüffeln und Tellern von dem Weiler ab, oder man hatte dazu tiefe Löcher gegraben, wohin man in seinen Strömen das Wasser mit dem Del leitete. Da fand man schon eine Verbesserung der Gewinnung, indem Del-Wasser in tiefe Karten floß, an weiten Boden das Wasser abgelassen werden konnte, während das Del zurückblieb. Manche Duell­len waren so ergiebig, waß 500 513 1500 Bartels täglich gefüllt wur­­­­­­­­den.Mehrere Quellen,die alnfangseecht ergiebig,waren indessens geu,vienugderYankeeseistersindenkonute,beiderOelgewinnung. welche durch Wasser oderk fchon damals erschöpft. Seit jener Zeit hat man aber alle Verbessernis angebracht. Man macht Bohrversuche auf Oel, hebt Das gefundene Buch Bumpmerke, leitet es zu den Haffinerien, und die Fäller werden in rar Böttchereien angefertigt , doch Dampfmaschinen getrieben werden. « Der«Distr­ikt,wo das Oel gewonnen wird,beschränkt sich no­ch jetzt auf di­e beiden Grafschaften Crawford und Benango Countyte Pennsylvagien wende­ten die letzte rechte reichste ist),doch glaubt man, daß die Delregion gleich vor der Kohle­ bis Obers Canada,Georgia und zum Missouriflusse stch ausdehnt gleich einer Fläche von ca.70.000 engl.Quadratmeilen.Die Counties Crawford und Venango waren vor der Oerentdeckung wenig bevölkert und enthielten nur wenige, schlecht kultivirte Farmen.Hügelig und bewaldet,mit schlechten Kom­­munikationswegen,wurden diese nnd die anliegenden Counties als eine Wildniß betrachtet.Die ersten Ansiedler waren meistens Deutsche. Noch vor«5 Jahren konnte der Acker Land mit 6­—20 Dollars gekauft werden.Jetzt zahlt man dafür je nachdem man auf eriebige Oellaner hofft­ 500 bis 5000 Doll.Der Alleghanofluß,nicht schifbar,geht durch Venangraunly,nimmt eine Munge Cteels und kleine Bäche auf, an deren­ Ufern die Tausende von theils erschöpften,theils noch in Be­­trieb befiedlichequlbrunnen liegen,und mündet aus in den Obeo­­fluß.Seit kurzer Zeit geht durch diese Commties ein Theil der Great­ Westerneisenbahn von Meadvill nach Franklin,und von hier nach Oil City.Letzteres ist eine neue Stadt mit 4000 Einwohnern.Die Einwohnerzahl des ganzen Distriktes hat sich seit ein paar Jahren verfünfzinfacht,nur neue Städte und Törfer und die verschiedenartig­­sten Fabriken sind wie Pilze nach einem warmen Sonnenregen ents­­tanden.Hunderte von Oels und Landkompagnien sind gebildet,wo­­von die meisten ihre Geschäftssitze in New­ York und Philadelphia ha­ben,darunter manche Schwindelgeschäfte,die weder einen Rechtstitel aquand noch auf Oel besitzen,und wehe dem Käufer von Aktien oder Oel,ver durch große scheinbare Vortheile verlockt,inilose Krallen fällt! ·Wann das Petroleum als Welt-Handelsartikel seinen Höhepunkt erreicht haben wird,läßt sich nicht berechnen,doch eine bestim­mte Grenze ist da­ und je nachdem diese erreicht wird,muß das Geschäft fallen und vielleicht ganz verschwinden,nämlich sobald die Oel­msamm­­lungen ausgepumpt sein werden!Bis jetzt wird Oel nur da gefun­­den,wo die Kohlenlager zu Tage liegen oder nur mit einer gerviert Erdschicht bedeckt sind.In solchen Lagern hat die Atmosphäre est Tausende von Jahren auf die Kohle eingewirlt,den Fettstoff gelöst und flüssig gemacht,und nach dem Gesetze der Schwere ist er in die Höhlen der Erde abgeflossen.Demnach scheint es unzweifelhaft,daß von,,Unerschöpflichkeit"der Quellennut in sehr uneigentlichem Sinne des Wortes die Rede sein kann,wie denn auch­ Hunderte von Oelquel­­len jetzt schon leer sind. Noch Etwas über die Gewinnung des Oels.Meist werden jtzt Bebt-Dampfmaschinen angewandt,und es giltxunnen von 600 Fuß Tiefe.Nachdem der Bohrer durch eine Erdschicht von vielleicht 20i­ 40 Fuß und durch Schiefer bis etwa 60 Fuß gesenk­ ist,wird meist der erste Sandstein getroffen,nach Durchbohru­ng von 120 Fuß Seifenstein kommt dann die zweite Sandsteinschicht von 10—20 Fuß Dicke;nächst­­dem arbeitet der Bohrer wieder durch Seifen-uanchiefast ein und gelangt in einer Tiefe von ca.400 Fuß auf die dritte Sandsteinlage, wo oft das Oel in größter Menge und in bester Qualität gefunden wird.Der Lyswickler Brunnen im Frinchbach hat eine Tiefe von je Fuß und gab während vier Monate 100 Barrels Oel pro Tag,ist jtzt aber leer.Zu weiter wennoch derer das Oel trifft,dringt die gol­­dene Flüssigkeit mit solcher Gewalt nach der Oberfläche,daß die auf dem secheste stehenden schweren Maschinen zertrümmert werden,der Strahl einiges zu Fuß Höhenreicht und Hunderte voanssekabel verlorengeben.Manche Quellen geben 1400 Barrels Oel pro Tag während einiger Tage,bring­n dann gar nichts mehr hervor und müs­­sen verlassen werden.Andere Brunnen liefern anstatt Oel Salinen­­wasser von 15—20pCt.Salzgehalt,auch sie werden verlassen,ohne daß jemand sich die Mühe m­it hatzen daraus zu siehen.Niemanv denkt­ spricht und träumt von etwas Anverem aig—­el! Daß der König»Petroleum«sein Reich begründet und wie er «sich mit einer hohen Aristokratie umgeben hat,dafür nur ein i quamien «von Männern,welche sämmtlich über Millionengebieten:Heideckm T(mit 7 Millionen Dollars),Schippen nicht voll so schwer),Dickwent( früher in der Armee),Johann Reinbold,Daniel Shkyeck,Delematek, Tom Mead,Niram Richmond,John Mac,Far­ang,Wm.Davis,Com­«­städt(bvrgts vor 3 Jahren 50 Doll.,um in’g Geschäfte geben zu können), James Park(kaufte eine Farm für­ 350Doll.,wird jetzt zwischen 3,5 Millionen geschätzt),John Steele(jetzt 21 Jahe alt,war ganz am unvadoptirter Sohn einer Witwe, «800,000 Doll),EV-Cluver,Jonathan Watson,F.Brewer,John Mitchell,D­.Egbert(wurde vor 8 Jahren wegen ZUODvlL Schulden ausgepfändet,hat jetzt es Einkommen von los,000 Doll­),James Kette Chiente in der Potomacarmee,besitzt überööuost ein bestes .Oelland),John Ryud.Diese und viele Andere wohnen in Vesaugo und Crawford Counties·—andere Tausendes und jenen new york und Philadelphia gar nicht zu erwähnen! Nach den neuesten Nachrichten hat man Petwleum auch in den Staaten Nımyork, Ohio, Welvirginia, Kınludy, Michigan gefunden und bereits begonnen, dasselbe zu Tage zu fördern, in nten, welche mit einem Kapital von 140.000.000 Doll. arbeiten. Dag Warrel rohes Delaqulinton Farmkotet 7 Doll.r.41 Gallon ohne Faß-Unkosten nach Newyork Doll· 3.;1, Preis in stem: York zu 38 E:2. pr. Gallon = Dollar 15,58, macht Nettoprofit Dol. se ah en zu gg hat man begonnen, das Del­ei Rai­­a leiten und hier die Far in Verbindung Jahre mehr als 1868 erlautem Bee herzustellen. Die Hum:­­folter aus den mit Theer, vie Ichönsten beit :­gründet, melde von deutschen Chemikern geleitet Ne An ort­he Betrage,,von 30 Millionen Liberrubel. Die unter die Sarmkompagnie mit 15 Millionen. der gerät an echtet Bankhäuser,des mit vsc exksseschen siegierung in Millionäre geschaffen sind,und viele Tausende quohlstandgexarg­·Marktpr­iss von 1 bis cop Ct-übcharf. Berläßlicen Nachrichten Regierung ‚die Aufnahme zufolge beabsichtigt die zu ffi= !. balla einer, Brämienanrleihe in | als die Entdedung und Ausbeutung Reife d:3 Ch­ fs Newport und Pennsylvanien hat ein Jahreseinkommen von« In den Staaten bestehen fest 250 Land: und Dellompag: Dar. Die Aktien haben­ einen 2 in füllen an eine 0 Amerika verschifft. üd ständen Dee a von Röhren na­m Yabrik , den Bahnhöfen a. 16.500.000 Gallon wurden in vielem Maß Petroleum Tal­en bat zur Herstellung zu i i­HE an Petroleum. 0. Z. Nicht die Gold­häke von Peru , Kalifornien oder Aus in Magdeburg mit 5456 Thlr. ; ordinäre Wollen in­­ Itralien, kein Ereigniß auf dem Gebiete der Industrie und des Handels beschränkten Kreise unseres Erd, mit plessigem Reichthum überschüttet, hat: wohl, je die Menschen so fieberlich angeregt und eines | Pennsylvanien, wodurch in einem bes in’ ganz kurzer Zeit, Anhlenöls (P­etroleum) fast wie Dur Rauberei, » | —l | | Geschäftsberichte. * Wet, 18. November. Witterung: Vormittags bei und aus genehm, Nachmittags trübe und regnerisch bei 5—9 ° R­ Wasserstand zunehmen. Getreidegeschäft. Wie gewöhnli­ch den lebten Tagen der Woche war auch heute das Geläft nicht lebhaft, da ist in Weis­sen zu behaupteten Wreisen unwieder einiges von untergeordneten Qua­­litäten für Grport getauft worden. Die­ an der Kornhalle protolollirten Umfäße belaufen ss auf 5000 Ms. , und verkaufte man­ von Peiter D Bodenweizen 1200 Ms. 851/,/8%pfog. zen 1000 M5. 86/88pfog. 2 fl. 65 fr. Kafla begeben worden. Umfat protofolirt. 4­2 fl. 85 fr. 3 Monat und 1800 M$. 84/87pfog.­­ 2 fl. 55 fr. Kafla, ferner sind von Theiß zwei: und. 1000 Me. Senfpg. & andern Artikeln wurden kein Erzeugern wurden einige hundert Ztr. mit 26 fl. begeben. “7 MeusBeche, 16. November. Nachdem die Herbst-Eintaufs­­tation zu Ende ist, und. die fremden Käufer unseren Blab geräumt haben, so haben die Weizenpreise einen Rückgang erlitten , und wird nit mehr als 2 fl. 20—60 fl. pr. M5. angelegt. Die Zuzüge aus dem inneren Banate haben aber, der grundlosen Siraben halber, ganz aufgehört, außerdem sind auch die Delonomen mit dem Bestellen ihr Winterfauten noch immer vollauf beschäftigt. Von den angebaut ger­wesenen Repssaaten ist Taum­a verblieben, die anderen 2 Theile sind durch Dürre verkümmert. Für die stehenden Repspflanzen ist aber die jebige feuchte und rinde Witterung sehr günstig , nicht minder für die anderen Wintersaaten. Plaspreife sind folgende : Meizen von 2 fl. 20—60 Er, Gerste 1 fl, Hilfe 1 fl., Hafer 1 fl., neuer Mais in Kol­­ben 55 fl. pr. Mb. ‚Wasserstand im Steigen, Niveau 5’ 8“ über 0. ®. Raab, 17. November. Getreidebericht. Die wie­der eingetretene warme Witterung begünstiget die Fortdauer der Schif­­fahrt, daher weitere Zuzüge in Aussicht und die Eigner zur Abgabe willfähriger sind. Der Verkehr blieb aber bei Zurückhaltung der Käu­­fer ein mäßiger. Weizen, unter dem gleichzeitigen Drude flauer ausländischer, Berichte, matter ; Banater 88—89prog. 3 fl. 20-35 Br., Zheib. 88—89prog. 3 fl. 25—80 fr., Bocslaer 86—87pfog. 2 fl. I0— 97 °, fr. , biefiger 865—87pfog. 2 fl. 70 fr.—3 fl. Korn behauptet, 79—80pfog. 2 fl. 510 fr., Gerste vernachlässigt, Raaber 69— 7ipfog. 1 fl. 60-70 Mr. Hafer nicht dringend ausgeboten , im Preise nominell unverändert ;. biefiger 46—47ypfog. 1 fl. 23—27 fr., Kanal: 49 —5ipfog. 1 fl. 84—36 fl. Hilfe zur Notiz schwer zu haben ; ungerhält 1 fl. 95 fl.—2 fl., geshälte 3 fl. 90 f.—4 fl. Bobhmen ruhiger, weiße 4 fl. 30—40 fl. Krajova, 12. November. Weizen. Geit beinahe fee Mocen frantz Das Geschäft­­. jede Unternehmung gestaltet fi verlust­­bringend, die Spekulation­ ist entmuthigt, da selbst gute gesunde Waare nur mit einem Berlust von 1 Dukaten pro Kilo in Xbraila an den Daun gebracht werden kann. Unsere Vorräth­ sind in Folge beilen bedeutend , inversen kaum zur Hälfte gesund und trocken. Die übrige Hälfte hat auch Regen gelitten und ist ein sehr großer Theil sogar noch nicht getreten und harret des Frühjahrs. Heutige Preise von 100—126 sind nominell, da keine Käufer. Mai 3. Von der Fechtung sind zwei Drittheile unteil, die schwerli zum Export sich qualifiziren dürften, die Vorräthe­ von 1863 sind gelichtet und auf 1861er­ Waare stehen Schlüffe nicht in Aussicht. Von Talg wurden kaum 500 Schläuche == 4500 Ztr. erzeugt, und da seit 1. Oktober 5­0Ct. Erport­­zoll eingeführt wurde, konnten sich die frühern österreichischen Häuser nicht beim Gintauf betheiligen, und war es ein Glück, daß ein hiesiges Haus für Rechnung der Galager Fabrik als Käufer erschien , welcher auch Fast alles zum Preise von 106—108 Para pr. Da auflaufte. Sıa : and Gaisfelle sind gelut, jedoch wird kaum 15— 15 ° ® B. pr. Paar angelegt. Kaisfelle, wovon ca. 25.000 Stüd am Markte waren, sind & 7 °, PB. und 2 %, Rabatt vergriffen worden. Unschlitt Die & 2 fl. 70 In Tendenz fr. ist eine weichenne. Bon biefigen S ,F5[pp&r; · ER, Wasserstand. 18. November 4’ 11 über er eöbmsa. 17. November: Berdpsn. 15. November: 4 61,“ über 0, abn. 16. November : 5’ 3" über x 7 1 5* unter O. zum. 0, abn, Ausung and dem Amtöblatte ded „Sürgenyp“. Lizitationen. In Bett 21. Nov. 3 U. N, Tuch, Seide, Sommt, u. Leinwandwaaren , Zweiadlergasse Nr. 5. — 22. November EUN, Mobilien, Dorotheagasse Nr. 7. — In Depen­­burg 30. November 9 U. N., Lieferung von Rapier u. sonstigen Kanzleibedürfnissen für die Komitatsbehörde, ferner Lieferung der Kost für die Komitatsarrestanten. Kundmachung. Die gegen Moses Gotlieb nach Aya im Szatmárer Komitate auf den 29. November u. 29. Dezember anberaumt ge­wesene Lizitation wird nicht stattfinden. Rizitationen in: Perl-Ofen., Am 19 November. In Ver: Haus, Beiweiherzengasse Nr. 20, 3039 ff, 11 U. B. im Grundbuchsamte,. - Mobilien, 3 U.B. Universitätsplab Ne. 3. — Möbel, 3 U­, Waisnergasse Nr. 6. G, znr

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