Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1865 (Jahrgang 12, nr. 125-148)

1865-06-30 / nr. 148

: »h- att des Pester Lloyd. estag, 30. Suni. Fr. 3148 + (Die einzelne Nummer Kostet 4 er. 5. HD) Deft, 1865, a­­b 9 B­H­x Wien, 29. Juni. In der Königlich ungari­­oftanzlei beginnt es sich, was die Personalfra­­fft, ‚bereit‘ einigermaßen zu klären. Ich theile nur 3! fi mit einiger Sicherheit als glaubwürdig hinstellen enn natürlich sind auch auf diesem Gebiete Gerüchte 8. "Bus tavernivarum regalium magister ist Baron Gen:­sz Zu der Guriae Graf Georg Apponyi designirt , das te bereits als ziemlich sicher gelten, soweit nämlich vor Se. Maeiestät erfolgten Ernennung von Personalien fti­mm­theit gesprochen werden kann. Der derzeitige bp­ Kanzler, Geheimrath v. Pem­­ber , wird unwahrscheinlich Sen und an seiner Stelle der­ frühere erste Vizekanzler, RS v. Rarotin, die zweite Kanzlerschaft übernehm­en. Hr. jesiger Vizepräsident, wird in seinen Funktionen blei­­b. Herr Hofrath v. Bápan als Vizepräsident des fö­morriihen Statthaltereirathes nach Ofen gehen ,werde, „Debatte” gemeldet wird, i­ wo ungemeiß, da seine politisschen Fragen hier in der Kanzlei fest eben schwer sein dürfte. Dagegen gilt das Ausscheiden des v. Dobrzansk­ für ziemlich sicher und bevorstehend, d­­ie natürlich zunächst im Vordergrund stehenden Per: Mas Maßregeln betrifft, so verlautet nom nichts. Derttung über den jüngsten Empfang des Beamtenperz der küniglichen Kanzlei von Seite des neuen Herrn ers möchte ih­m­­ unerwähnt lassen. Der Herr Hof hat die Worte „auf ansprüchlichen Befehl Gr. “so Sehr betont, dab Alle, welche die Worte­ vernom­­pen, eine Beziehung zu Programmpunkten unwahrzınch:­kiver, welche bereits bei Mebennahme die Doflanzlerpo­­festett morva sein mögen, Wien, 28. Juni. Die Rhysiognontie wer politi­ Nie Miens­tt­yplöslich eine ganz veränderte, . Die wkatbösederhbauplungen finden nirgends Auf: át ; die Algem­oneten sind nicht im Saale, sondern in Tors, wo sie die Ereignisse der jüngsten Tage bespie­ 0 t eben Sie mir nunmehr Ihnen Einiges über­biete­n, obwohl jet die Gerüchte massenhaft auftausen DC dit, mit einiger Verloblichkeit Mahres von Fal Sterieiven. Der Alem bemeite ich, tab Graf Sr nicht zum provisorischen Miinisterpräfidenten, Minister z ai Eh ő präfiventen ernannt, it, was schen Unterschied bedeutet. Der­ Ministerpräfident Sfisneller Begriff in einem­ zentralisirten­ Staate', die Auswahl der Minister,, d. z. die Bildung der Eine solche Million hat Graf Mensdorff an al Gegentheiliges Jagen möge. Der lebte Desterreichs, war Fürst Feliz Schwarzenberg, diese Stelle nicht mehr beseßt worden it, woz lede Begriff der Neffertminister und ver­dan­kzt volitisd den Ministertumg bedingt. it. Naturz einten Staate konnte man einen solchen Tonstitutio­nat nicht benötbmnen. Aber auch nach dem Oktober der wurde eine Ministerpräsidentschait nicht einge­­be eine Weberordnung des Ministerpräsidenten über­­ Minister berenten w­ürde, was mit Rücksicht auf di­e Gierung der königlich ungartig­en Hofkanzler Kon damals unzulässig war. Bei dem rebt einge: ktermmechtel kann daher um so weniger von der Er 5 Ministerpräsidenten die Meve sein, auch Erzherz inte­rne den Borfib im Ministerrathe, ohne Mis zu sein. Den unklaren in den Blättern Turfiren­­ten gegenüber bitte ich diese Bemerkungen festau­egen i­ es richtig, daß Graf Mensporffim mit dem Königlich ungartigen SHoflanzler v.­nd de Borscläge gegen Belegung der Mini­­at­urstatten haben und biete keinen Herren gemein: ang­eröhten Einfluß bei Bildung des Ministeriums den, eber die Gesichtspunkte, von welchen sich Graf Mentz­en läht | dürfte zu sagen sein, feine Aufteilung gebe Der Vitrale, Tonstituirende Geist des Diploma vom "jet beeits am 21. Oktober in der Ausführung er­­ben; Tan müsse daher auch daz Diplom in dem it Geil zur Ausführung bringen." Die­ nwefens kosti­s weist sich übrigens als irrig . Dagegen ist Dübner inmefend, obwohl, ohne hierher berufen zu üpt sid nach der politischen Vergangenheit dieses bo­erwatos, hat er eine Position in dem neuen a croe. verläßlich ist die Ernennung des BO Stantzrathp Präsidenten und die Pensio:­n eib| Lichterfels,. m Ministermediel aufzufassen ist, würste rt. Majestät zu entnehmen sein. .. w­ der sich eidxinbui Ministerdie lbi««beton­tl,laben soll.Freilich ««esiehen­,von x«xscherdas ««­:x«geredeti,sat,ol)ne «««sgenzni?ob­en.Toä)·n»iidversi­­»Dumm­an­nahm­e der Miliisiet,mnsbesondrike sminisxexsv.Schmeri"in­­,sebrbuldysllcriolatiit. e Verwendung de Zeiche s xrsiv.M(esz»ii)i­nd·He­rrn im Staatsdienste soll sichSe Maieisatcschm­alten haben. { rt Mensporff aalt bei jelem Amtsantritte als Ans : Shmerling’s und ter Lebeiverfassung 000 zeigte es al 100 seinem Umitzantritte, daß Herr v. Schmterling, n Einfuß seine Ernennung zum Minister des Auswärtis Vauufcleiben ist, über die politische Rittung Diele, Staat3­­annes im Seribum war.­­ P.­­ Ebern, nachdem ich den Brief bereits gesöloffen tue, erhalt: ich mit dem Anscheine voller Glaubwü­tbigkeit die ahriht, db der Biopräsident der Hentralseebehörde in Triest, se 9 Bere, in ver That zum Handelsminister designirt In Regierungskreisen will man Ehe eines Super Curiie resignirt, sel. Wer Rückkehr und Sen. Schwarz zum Unterstaatssekretär ernannt tben fol.­­..© Wien, 29. Juni. Des Hofkanzler, Herr v. Majlath, ich heute auf einige Tage nach seiner Befisung Bavar, im Atrast Komitate, begeben­ e nun 5 Graf Anton Majlath, ehemaliger Hofkanzler , für Sr. Dlajestät des Kaisers aus Jihl wird eventuell am nächsten Donnerstag entgegengesehen. Inzwischen dürften kaum irgend­welche weitere auf die veränderten Verhältnisse Bezug neh­mende allerhöchste Entschließungen fundgemacht werden. S. Wien, 29. Juni. Die Gerüchte, welche gestern und heute wahrhaft massenhaft zirkuliren, alle zu registriren, wäre geradezu eine Gr­yphusarbeit. Was wir indes von bemwührter Seite erfahren, behiren wir uns mitzutheilen : Bekanntlich ist Graf Mensdorff mit der Neubildung des Ministeriums, wenn auch noch nicht offiziell, so doch konfidenz­­iell betraut ; er hat daher bereits mit mehreren Persönlichkei­­ten desfau­fige Unterhandlungen eröffnet und nennen wir hier­­bei in erster Linie von Grafen Belcredi. In einer hierauf be­züglichen Besprechung zwischen den Grafen Menzporff und Bel­credi und den Herren v. Frank und Kellersperg. beim Fürsten Carlos Auersperg hat nun Leh­rein als Beringung seines E­n­­trittes in das Kabinet die Annahme der Budgetabstriche des Abgeordnetenhauses aufgestellt. — MWeberhaupt muß uns in erster Linie der neue Staatsminister, — und es it ziemlich figer, es werde biza Belcredi sein, — interessiren. Dieser soll sich mit Herrn v. Darlath über folgende Punkte geeinigt haben : den engeren Neidsrath, diese Schöpfung des Federpatentes, aufrecht zu erhalten: die neuest geforderte Anleihe der 117 Millionen fallen zu lassen und bei den bewilligten 15 Millio­­nen Stehen zu bleiben ; das 1866er Budget nicht eher in An­­griff zu nehmen, bis nicht das 1865er Finanzgeseh zu Stande gekommen sei ; und die selt 1861 ins Leben gerufenen sieben­­bürgischen Verhältnisse zu ignoriren. Ferner hören wir, daß die vom Justizminister Hein für den engeren Reichsrath­ bestimmten S Justizvorlagen, als auf Prinzipien ruhend, die jedt­raum Geltung finden dürften, nicht mehr eingebracht werden sollen. Da man jedenfalls die Ministerverantwortligkeit als Gefäß formulirt jenen mit, dürfte für die Zukunft nicht mehr ein Kaiserlicher Prinz mit der Stelle eines Ministerpräsidenten betraut werden, weil man das Kaiserlibaus nicht­ mit den un­mittelbaren und verantwortlichen Regierungsgeschäften in Ver­­bindu­ng bringen künne. Anfangenn andere Personalien, erkennt Graf Mensdorff in dem Abgeordneten Herbst eine hervorragende Strafe, die er gern dem Kabinett gewinnen möchte, doch f­eint man, obgleich er an Lafler’s Stelle genannt wird, auf anderweitige, nicht streng politische Schwierigkeiten­ zu stoßen. Hasner hat­ seine Stelle als Präsident des Unterrichts­­rathes niedergelegt ; es seinen eventuellen Nachfolger bezeich­net man Baron Helfert. — Fürst Sapieha ist telegra­­phisch hieherberufen, wie es beibt, um mit ihm wegen Weier­­nahme des Finanzministeriums zu verhandeln. Daß au der zweite ungarische Hofkanzler, Geheimrath Priviser, zurücktreten werde, wird allgemein angenommen. Da man nun gestern und vworgestern hier von Baron Babarczy ebenfalls einen Altkonservativen — gesehen , so glaubt man, er sei für jene Stelle, über deren Üebernahme noch zu Graf dvrgad 3" Zeiten mit ihm Verhandlungen gepflogen waren, ve­signirt. — Von anderer Seite versichert man uns, sein Hieber­ fommen sei rein zufällig auf der Durchreise von Karlsbad, und thatsächlich ist er bereits gestern wieder von Mien ab­­gereist. Noch müssen wir bei An­wesenheit des Führers der Mi­­norität für die gemeinschaftlichen Angelegenheiten am festen frontischen Landtage, des Geptemvirs Prica, erwähnen, wer seit gestern hier an allen maßgebenden Stellen gesehen wird; man glaubt, er solle für die Anschauungen der Regierung gewon­­nen­ werden, um in deren Sinne zu wirken. X. Moram, 27. Juni. Aus Anlaß der im Zuge be­findlichen Landtagswahlen beginnen sich allmälig im Lande die verschiedenen Parteien zu regen und an der poli­­tischen Aktion lebhaften Antheil zu nehmen. Die bis sehr be­kannt gewordenen Wahlen fielen größtentheils auf die Männer der Opposition und es ist nichts als eine hohle Phrase, wenn sich das Wiener Telegraphenkorrespondenzbureau anläßlich der in einem reinen­marktfleden in Slavonien stattgefundenen Dahl unter Anderem am 24. d. M. aus Vozega telegraphiren ließ: „Die Oppositionspartei ft ganz erlegen.” Man kann im Gegentheil volk­ommen versichert sein, dab die hierländige Oppo­­sition " eingedent der Wichtigkeit des Moments gewiß nicht müßig wreinschaut,, bis ihr die gebratenen Kastanien in den Mund fliegen. Die heute hier bekannt gewordenen Wahlen be­weifen dies zur Genüge, denn sie fielen ebenfalls sämmtlich auf die Oppositionellen. So wurden heute in der Militärkommun­­ität Bewag gewählt : Karl Necurti und Pfarrer Vinzti. In Karlstadt Doktor Sordan und Bürger Branics. Die morgen in Karlstadt stattfindende Wahl der 3. MWahlbezirkes ist ebenfalls einem Oppositionsmitgliede bereits gesichert. In Daruvar (Sla­­vonien) wurde der Hofkanzler gewählt. 63 ist aber noch zwei­­felhaft , ob er die Wahl annehmen wird , da die wichtigen Ges­chäfte der Hofkanzlei seine längere Abwesenheit aus der Re­sidenz kaum zulassen dürften. Inperlen wird bei der genannten Hofsteie an der Ausarbeitung der königlichen Propositionen mit allem nur denkbaren Fleisbe grarbeitet, um die Wirksam­­keit des Landtags bei dessen Zusammentritte nicht zu hemmen.­­­­ So­lange der Aufenthalt Sr. Majestät in Sicht dauert, W werden wir auf vollkommen verläßliche Nachrichten bes­züglich der Reorganisirung des KabinetsS no warten müssen. Bis jebt stehen wir bir einem fait agcompli gegenüber, und daß ist die Auflösung des Ministeriums Schmer­ling, während über die Persönlichkeiten, die zu Trägern des neuen Systems­­ bestimmt sind, bis auf den Grafen Belcr­edi, dessen Eintritt als­ Staatsminister gesichert zu sein scheint, nur gerichtweise Andeutungen vorliegen. Was jedoch die große Trag­­weite der eingetretenen Renderungen im Ministerium anbelangt, "so wird vieselbe auch von den am Sonntag erschienenen Wiener Blättern gewürdigt : Der Umstand, sagt die „Pr.”, dab Freiherr v. Lichten­­fels, einer der vorzüglichsten Träger des bisherigen Cintemo unserer inneren Politik, von seinem wichtigen Posten zurüctritt,­­. laßt dermuthen, dab wir an der Schwelle eines tiefgreifenden Systemmedlels. steben, und dab der Herrschaft der erkläft­en Bureaufratie, die troß des konstitutionellen Apparates der Fe berverfassung bisher ziemlich unbeschränkt waltete, allmälig das weile, wahrhaft freiheitliche Prinzip der Selbstverwaltung sub­­stituirt werden sol. Demselben Blatt e­rscheint die Möglichkeit durchaus nicht ausgeschloffen, dab das in der Bildung begriffene Kabinet sich dur eines oder das andere Mitglied aus den Reihen des Ab­­geordnetenhauses ergänzen werde , und es mweist namentlich auf Herrn v. Kaiserfeld hin, „wellen charaktervolle patriotische Haltung allen Barteien und Barteifraktionen Achtung einzufle­­ben verstanden hat.” Was die Geschichte des bevorstehenden Eystemmwechsels anbelangt, so versichert ung „Hirads“, dak der Weg, welchen die Regierung Ungarn gegenüber zu betreten sich anihidt, ein schon längst vorbereiteter sei, und der gefaßte Entschluß ei doch die Kaiserreife blos zur That ger­eift worden. Dem Ber­ichte des , Napló" über die jüngsten Ereignisse entnehmen wir Folgendes : Seit einigen Tagen konnte man das Herannahen der Krisi3 so zu sagen mit Händen greifen. Der Kardinalprimas war bei seinem neulichen Hierfein­den von Allem unterrichtet. Auch den Staatsminister hatte, so schien er, sein früheres Selbstvertrauen verlassen. Matt, gleichsam nur pour sauver ’aonneur du drapeau sprad) er in beiden Häusern ; seine Or­­gane verloren die frühere Siegesgewißheit, und Jedermann fühlte, daß eine wichtige Veränderung im Werden begriffen sei. Der Ministerpräsident Erzherzog Rainer hatte mit Sr. Wa­­jestät lange Besprechungen, von denen blos so viel verlautet, daß Se. E. E. Hoheit mit aller Kraft bemüht war, die gegen das bisherige System gerichteten Klagen zu entkräften. Daß diese Besprechungen nicht zur Ansichtseinheit zwischen Gr. Ma­­jestät und dem Erzherzoge führten, geht aus der Thotjadhe hervor , daß der Erzherzog seine Würde als Ministerpräsident in die Hand Sr. Majestät zurückgelegt hat. Das „Baterl.” Schließlich bringt über den Ministerwechsel folgende Enthüllungen : Herr v. Schmerling wird nur no für eine kurze Zeit des Niedergangs die laufenden Geschäfte besorgen. An seine Stelle tritt Graf RRichard Debcredi, der bisherige Statthalter des Königreichs Böhmen, ein Staatsmann, dem­ als böhmischer Abgeordneter im­ Neichsrathe mannigfache Proben seiner staatsmännlichen Hinsicht gegeben hat. Graf Belcredi hatte ihn seit mehreren Tagen mit dem Minister des Aus­­wärtigen, der an der Spiße des neuen Ministeriums steht, wer gen ver Mebernahme des­­ Staatsministeriums bevathen , und man sagt, dab er Bedingungen stellte, welche sich u. A. auf die Sicherung unseres Finanzzustandes bezogen. "Here" v. Gemer­­ling erkannte, wie eines der offiziösen Blätter andeutet, noch am vorgestrigen Abend die Krisis nicht, von deren­ Existenz­­ganz Oesterreich überzeugt war. Da­ die lange anhaltende Krisis einer Entscheidung mit raschen Sc­­ritten­ nahte, haben wie wiederholt angedeutet und in den leßten Wochen mit Ha­ren Worten ausgesprochen. Ganz Oesterreich war, wie gesagt, darauf gefaßt und von der Nothunwendigkeit einer gründlichen und Systematischen Renderung überzeugt. Am entsceidenden Orte wurde denn auch seit längerem die Lösung der bis aufs Höchste gediehenen Spannung vorbereitet. Menn aber auc s schon vor Monaten, als o s schon vor der ungarischen Reife Sr. Majestät, Verbano- Iunden stattgefunden hatten, in Folge deren der baldige Ein­­tritt des Herrn von Majlath ins Ministerium als gesichert be­­trachtet werden konnte : 10 Scheinen doh­nen eíte Ereignisse, melde die Krisis wesentlich schärften, den Behufs der Lösung entworfenen Blan erweitert und gewisse Hoffnungen , das bis­­her herrschende System irgendwie , mit den neuen, zunächst in Bezug auf Ungarn gefaßten Beichlüffen zu amalgamiren­, in überraschend schneller Art beseitigt zu haben. Jenenfalls hatte Herr von Schmerling — die im ,Baterlano" zitieren Artikel der „Augab. Allg. 3ta." und anderer witferen Offizieren offen stehender Blätter zeugten davon — noch ganz vor Kurzem dar­auf gerechnet, seine P­erson und seine Regierung auch bei einer veränderten Behandlung der ungarischen Frage am Nuder zur erhalten. Er zeigte sich , nachdem er do wenige Wocen vor­­her über die sogenannte ungarischen Altkonservativen im offenen Parlamente den Stab gebrochen hatte — etwa war in dieselbe­­ Zeit, wo Herr von Majlath sich zum Eintritt ins M­inisterium bereit erklärrte — plöglich geneigt auf die Ausgleithveen die­­ser Staatsmänner einzugehen. Herr von Schmerlin f sel nicht ein doltrinärer Sfarrtorf , sondern ein praftn­aher Staats­­­weifer, wer den Verhältnissen Rechnung zu tragen wire. Dies war in der „U. A." 3ta." vor wenigen Tagen zu lesen.’, Herr von Schmerling mochte indeß in der That durch sein, m­un auch Späte Entgegenkommen gegen die vereinigten Parteien Ungarns seine Stellung neu gesichert glauben und einer zet­ten Phase seines Systems entgegensehen. Aber jene Bloples ging unseres Finanzzustandes, doch welche das Herrenhaus das überraschend strenge U­rtheil des Abgeordnetenhauses über die Hoffnungslosigkeit unserer Lage betätigte — Urtheile­, die um so schwerer wogen, ala sie der Reichsrath nicht blos über die L­eistungen des Ministeriums, sondern implizite und indie vert auch über seine eigene vierjährige Thätiakeit fällte, — jene Bloßlegung eines unhaltbar gewordenen A­ustandes erschütterte die Stellung des Staatsministers auf's Neue. Die Thatiae, das Das, was uns Noth thut, ein vollständiger Systemmwechsel sei, machte sich allen Bedenken gegenüber mit siegreicher Kraft geltend, und obgleich Here v. Schmerling sich schließlich, in der denkwürdigen Herrenhausfisung des jüngsten Freitag, zum zwei­­ten Male zu einer Wendung entshloß und ein neues Programm, enthaltend Nenverung des bisherigen Verwaltungssystems und „Einführung“ der Autonomie, aufstellte, so konnte Dies da die Ueberzeugung, daß eine vollständige Aenderung des Regie­rungssystems nothunwendig sei, nicht ändern, mußte dieselbe, inso­­fern der Staatsminister selbst die Vorzüglichkeit eines anderen Spitemd nachträglich anerkannte,­ im Gegentheile . befestigen. Der Kaiser, der mit tiefer Betrübnik die bewenfliche Dane sei­ner Reihe würdigte, entschied endlich, die peinliche und imme­r einl­er werdende Krisis duch Unordnungen, Die gelten reits zum Theil amtlich knndgegeben sind. AA Me ! § 1 Ba N

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