Pester Lloyd - Abendblatt, September 1865 (Jahrgang 12, nr. 201-225)

1865-09-16 / nr. 213

Samstag, 16.Septemb­­­r, 213. (Die einzelne Nummer Eoftet & te. ő, ©.) a ee = Baron. Kemény ergreift heute wieder in der Ko­­mitatsfrage das Wort und fart im­­ Wesentlichen : „Als im halbamtlichen Blatte zuerst erwähnt war, da; die Komitate v­or Eröffnung des Reichstages nicht werden voll­­ständig wieder hergestellt werden, da machte ich die Bemerkung, wie hieraus noch nicht folge, daß in Angelegenheit der Restitu­­tion gar keine Verfügung geschehe. In der That, die Entwick­­lung der Dinge bringt dies mit sich. Der Reichstag steht , so zu sagen, sehen vor unserer Thüre, und die Ausschreibung bes­­tellten Fann am natürlichsten im Angesicht der ernannten Kom­­mission, welche das Komitat rechtmäßig vertritt, geschehen. Ach zweifle nit, daß die Obergspane bei dieser Gelegenheit die M­itglieder der ernannten Kommission um sich versammeln, ferner muß — nach dem 6. Punkt des G.­U. 1848 : Y — zur Handha­­bung und Leitung aller Zweige der M Wahlangelegenheit ein un­­ter dem Berliß des einen P Vizegespans mnwirkendes und aus mehreren Mitgliedern bestehendes Zentralsomite ge­wählt werden. Dies steht aber in enger Verbindung mit der Einberufung der permanenten Kommission. Indem ich Telber auch von dem PVorgefühl der Gefahr durchdrungen bin , melde daraus entstünde , wenn die Diskussionen auf ein gewisses Gebiet übertragen würden , finde ich es begreiflich — obschon ich es nicht für Forrest erklären Fanıı — wenn die Prä­­sipirenden in dieser erzeptionellen Lage die Mitwirkung der Mitglieder der permanenten Kommission nur für den von ihnen bezeichneten Gegenstand erbitten. And­áfy Gyula, als er an die ungeheuren Aufgaben des herannahenden Reichstages dachte, sprach mir aus der Seele die Worte : „Es­st meine feste Weberzeugung, daß wir, bei dem großen Merke, das uns bevorsteht , uns auch auf die Komitate tügen können und müffen. Mir müssen rafk und rad großem Maßstabe bauen, und darum kann das Gebäude, dessen Auf­­führung uns anvertraut it, auf nicht genug breiter Grundlage sehen. Halbe Mairegeln sind weder von der Zeit noch von den ungewissen Zuständen Europas gestattet.” Eben darum man ich mich von dem Glauben nicht trennen, daß unsere Väter des Vaterlandes gleich beim Beginn des Reichstages mit ihrem moralischen Ansehen dazwischen treten und duch eine Er­­­klärrung die Beformnisfe jener beschwichtigen werden ,die 03. zwar fühlten, daß semwohl das Reden wie das Schweinen seine Zeit habe , dennoch aber dem Baterlande zu schaden fürch­­teten, dass sie nicht auf weiter Wunden hinwiesen. Hierin könnte selbst der angesehenste auf dem bhöchsten Piedeital all­­gemeiner Achtung und politischer Sympathie stehende Mann seine Absolution ertheilen. Aber die Vertretung überftation, warum sollte die es nicht fünnen ? Ober glaubt man etwa, daß ihr mahnendes Wort in der M­üh­e ver­­fingen würde? Welche Bürafschaft für eine glückliche Kösung­ hätten wir denn, wenn die Zerfahrenheit in den Vertrebungen (a törekvések anarchisja) felbjt ben Zügel nicht anerkennen follte, der da heißt: Gehorsam gegenüber dem Willen des Bat­terlandes ? Unsere Gegner möchten das nicht zu hoffen wagen, und unsere Freunde, die und tenne , werden dies auch nicht zu fürchten brauchen. Nach Eröffnung des Reiche­­tages, so glaube ich, kann die vollständige Wie­­derherstellung der Komitate im Sinne der 1848er Gefege auf seine Schwierigkeiten mehr stoßen.” Wie , Hon" aus­ verläßlicher Quelle mittheilt, wird Baz von Joseph Rudic3, der neuernannte Obergespan des B­az­cser Komitates, die Leitung desselben auch faktisch überneh­­men, und soll der gegenwärtige Noministrator anderweitig ver­­wendet werden. — Im Neograder Komitate hat Graf Anton Forgác seinen Amtsantritt als Obergespan auf den 26. b. festgelegt. Ueber den Einzug des Baron Nicolaus Ba­y inıM ber­ Bolcz, welcher am 12. b. gegen Abend stattgefunden,­­entnehe­men wir einer Korrespondenz des „P. Naple" nachträglich noch folgende Mittheilungen : Der neuernannte Obergespan­n des Borsoder Koamitatesn, wurde, als er si der Stadt näherte, mit Kanonenschüftern be­­grüßt, und von der städtischen­­ Behörde empfangen.» und der­ Stadt waren alle Häuser geschmückt und eine unabsehbare Menzr­ Thenmenge wogte in­ den Straßen. Baron B my stiegs in dem Hause des 1861er Bizegespans , Paul” S­zath­maria raly,ab, und wurde ihm während: der allgemeinen»Beleudheir tung. der Stadt eine Fadelserenade gebracht, nach­­ welcher­ Bar­ton Bay. an die, versammelte Volfsmenge eine Anre verhielt. Am Diorgen des 13. b. befürchte der Obergespan das Komitates­ haus. Hier: hatte sich die, vom » gewesenen: Vizegespann Szathe­­mári-Rivály durch sein. Rundschreiben eingeladene, Intelligenz” des Komitates versammelt und. der: gemesene Komitatsnotar, Joseph £érpay, ‚begrüßte im Namen der äußerst zahlreichen Bersammlung den­ neuen­ Obergespans 2 ev­ ay fchloßsfeine Rede mit den Morten : «Leider könnern zu ihrer Begrüßung unsere Freudenfeuer­­noch nicht mit voller Freiheit aufflammten K leideriasten noch auf uns und sind noch ringsum uns die Fesseln eines das Recht mit Füßen tretenden Systems vorhanden,von denen frei zu werden­ unser hauptsächlichstes Streben ist.Keinander daher,,wenn wir jeden Schritt nach vorwärts nur mit Vorsicht thunJvie Jemand Der über der Tiefe auf dünnem Eisseinhen geht....Wir t wollen jedoch mit Selbstverleugnung die Schwie­­rigkeiten der Lage würdigen­ und sehen mit vollem Vertrauens den Bestrebungen der Regierungsmänner entgegen,denen,wies wir glauben,die Selbststän­dig­ke­it und gesetzliche Freiheit des Vaterlandes ebenso wie mir als heiliges,ja als einziges Ziel gilt-Wir erwarten mit Geduld die Entwicklung der Zukunft; möge sie jedoch wie immer ausfallen,so bleibt es unsere Ueber­­zeugung,daß die Kraft des in seinen Rechten befriedigten und bezüglich derselben berühm­ten Volkes: die, sicherste Bafig über Throne und Staaten ist. — Empfangen Sie indeß auch bis dahin, wo uns, vielleiit binnen Kurzem, Gelegenheit geboten sein wind . "Em, Grzellenz unter freien konstitutionellen Formen in jenem öffentlichen Bar lafte unsere Gefeglichkeit zu begrüßen, über wessen Thoren die Gerechtigkeit verbundenen Auges ihre Wage und ihr­ Schwert hält, im Rorbin ein freundlich unsere besten Glühwünsche,vorwie unsere aufrichtige Verficherung, daß wir bereit sind , Em.­­= zellenz in ihren, das Wohl des Vaterlande­s beziehenden' Ber­mühungen mit unserer ‚ganzen Kraft, mit­ allen " jenen Mitteln und bis zu den­ Grenzen zu unterfrügen, welche uns die­ besonz nene Baterlendsliebe und unsere Meberzeugung vorschreibt.” Am Schi$ der­ Rede erschollen stürkliche Eljentufe. — Hierauf sprach Baron Bay in vertrauenerregender Weise und drücte die Hoffnung aus, es merde gelingen, den Konstitutio­­nalismus in den ersehnten sicheren Hafen­ zu bringen, wenn bei den Patrioten die erforderliche Selbstbedrr­schung » und «Ge­­duld vorhanden sein wird. — Auf den 14. b. war­ die Konfes­senz anberaumt,­­in­ welcher festgelegt werden sollte, wie weit man in der Unterstügung der gegenwärtigen Regierung hin­­sichtlich, der Restauration der Komitate gehen­ könne. Die Stim­­mung it ruhig und vertrauenspol. Hinsichtlich des Trebenbürgischen Landtags äußert sich "KRoloz30. Közl." unter Anderem folgendermaßen : „Wenn die Wähler an die Wahl gehen, können sie nur so viel willen, hab die Regierung von ib­rentanten verlangt und diese nach K­aufenburg berufen hat. Ob dorthin im Sinne der Gelege alle Jurispiktio­nen geießliche Nepras, | | ! ! | | | ! ! i schin GN­­ en ' _ Wal "d a

Next