Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1865 (Jahrgang 12, nr. 226-250)

1865-10-09 / nr. 232

PESTTRLLAYN bendblatt des Pester Lloyd.­­ (Bie sinzelse Rummer Foftet A Pr. 8, ) Pest, 1865. "Montag, 9. Oftober. Ar. 232. m — ee TOMA m U Gestern Vormittags 11 Uhr begab sich eine Maffens veputation der Wähler aus der inneren Stadt zu granz Deal, um den gefeierten Patrioten zu bitten, den ersten Wahlbezirk der Landeshauptstadt auch bei dem bevorstehenden Reichstage vertreten zu wollen. Der große Speisesaal des Ho­tels zur „Königin von England” vermochte die Menge, welch­e sich an diesem Alte bethelligte, nicht zu fallen und ein großer Theil der Wähler mußte auf der Straße zurückbleiben. De­rr wurde bei seinem Erscheinen mit den begeistertsten Zurufen begrüßt, worauf Herr Balthasar Holovits folgende Ans­­prache an den Ermwählten der Nation hielt : Hochverehrtet Patriott Alsmich die Wähler dieses Bezirkes und meine Mit­­bürger aufforderten,Sie,großer Soh­n unseres Va­terlandes, um die Annahme ihrer Vertretung am­ Reichstage zu ersuchen und der Dolm­etsch ihres unbedingten Vertrauens und ihrer Verehrung zu sein,daß ich leugne es nicht­ war ih­in­­­Berb­enheit­;ich trak in Verlegenheit,denn ob ich Ihren von Matriotismus und Ihre unvergleichlichen Bürger­tugenden preifen wollte, oder ob ich das bis zur Schwärmerei gesteigerte Vertrauen ausprüden wollte, mit welchem dieser Ber­eit an Ihrer geweihten Person, großer Patriot , hängt , so würde doch Alles, was ich um dies auszumalen sagen möchte, doch nur ein schwacher Schatten der Wirklichkeit gewesen sein ; und darum werde ich, befolgend den Spruch eines unserer verewigten Patrioten, „daß das Schweigen „oft die größte Be­­edfamkeit it", vie Gesinnungen der Mitbürger, der Wähler, und mürbigsten verdolmetschen, wenn ich Sie auf das MWärmte begrüße und Sie bedachtungsvoll um die Annahme einfach aber unserer Deputirtenstelle er­­suche. Mit aus­ der Tiefe meines Herzens herum­brechender Bez­eisterung wünsche ich, daß Sie, gefeierter Sohn, unseres Vater, Yandes, als der Kandidat zwar nur unseres Bezirkes, in Wahr­­heit aber als der berufene Vertreter des gesammten Baterlan­­des hoch leben mögen! Mögen Sie hoch leben ! denn wir sind überzeugt, daß wir Geschch und Zukunft­ unseres Baterlandes, was so viel schon gelitten hat , seinen fichteren, treueren und Härkeren Händen als von Ihrigen anvertrauen könnten. Stürmische Klienrufe folgten dieser Ansprache, debe Stanz Deát mit folgenden Worten erwiederte : „Beehrte Mitbürger ! Das erste Wort, welches ich auf ihre herzliche Aufforderung zu sprechen die angenehme Pflicht habe, ist ein warmes Wort des Dankes für diese Auszeichnung. Meine politischen Grundlüge, meine Ansichten sind mei­­nen Mitbürgern nicht unbekannt. Wenn die Majorität der ge­­ehrten Wähler des Bezirkes der inneren Stadt Pest diese An­­sichten billigt, und mich zu ihrem Vertreter am­­ Reichstage wählt, so werde ich es für meine heilige Pflicht halten, die Wahl mit Dant anzunehmen, um wieder die Repräsentantenstelle ein­zunehmen, zu der mich das hochgeshakte Vertrauen meiner Mitbürger berufen hat. Nicht mit jugendlicher Kraft betrete ich jet von Neuem von Boden, auf welchem ich schon mehrere Male , stets mit auf­­richtiger, reiner Absicht, aber leider oft nicht mit dem gewünsch­­ten Erfolge, gewirkt habe. Reine Absicht, aufrichtiger guter Mille fehlen mir all jest nicht ; aber ich fühle, daß im Vers Hältnisse zur Größe der Aufgabe meine Kraft nur gering ist. Smdeilen, der Erfolg liegt in Gottes Hand. Von ihm erbitten und hoffen wir Segen für unsere Bestrebungen. Auf ihn ver­­trauend, dürfen wir in unserer gerechten Sache nicht schwanfen. 9 Schließe meine Worte, indem ich den warmen Dant wiederhole, mit dem ich meine Ansprache begonnen, den Dant Für das Vertrauen und für die Auszeichnung, welche sie mir zu Theil werden lassen.” Ueber die Wahlversammlungen, welche vor» gestern und gestern in B­e ft stattgefunden, haben wir Folgendes zu berichten : Diejenigen Wähler des Leopoldstädter Bezirkes, meldhe Herrn Karl Rath zum Deputirten­kandidiven, hielten am 7. b. im Saale des Hotel Europa eine Versammlung ab, in del­­cher Herr Joseph v. Bellaagh den Borfik führte. Nach den üblichen Boreinleitungen von einer an ihn entsendeten Deputation abgeholt, erschien Herr Rath und hielt eine Ansprache, in welcher er zunäcst für das in ihn gefekte Vertrauen dankte und es Angesichts der ernsten Zeit, in der es sich um Sein oder Nichtsein der Nation handelt, für seine Pflicht erklärte, d­iesem Vertrauen entgegen zu kommen und zu entsprechen. Er wies hierauf auf sein Vorleben zurück. Er habe hier 25 Jahre als Aprofat gelebt, während dieser Zeit öfter Gelegenheit gehabt, sich am öffentlichen Leben zu betheili­­­­gen und könne sich nichts vorwerfen, was sein Selbstbewußtsein trüben würde. — Zu seinem politischen Programm übergehend, sagt Neßner, daß alle Patrioten über die staatsrechtlichen und anderen Fragen einig seien, von deren Lösung das Glüd des Vaterlandes abhängt. Der bevorstehende Reichstag meide die Selbstständigkeit und verfassungsmäßige Unabhängigkeit des Königreichs Ungarn sicherzu­tellen und mit den verfassungs­­mäßigen Medien der trangleithanischen Länder und der Groß­­­­machtstellung der Monarchie in Uebereinstimmung zu bringen haben. Redner schildert hierauf den Unterschied z­wischen dem 1861er und dem bevorstehenden Reichstag, und weit auf das gegenwärtig herrschende Vertrauen zur Regierung und darauf hin, daß die Integrität der ungarischen Krone als gesichert an­­genommen werden könne, da die Union Siebenbürgens gewin­nt, und Kroatien das für dasselbe offen gelassene Blatt wahr­­­­scheinlich nicht unbeschrieben lassen werde. Das Manifest vom 30. September berechtigt zur Hoffnung, daß die Lösung der gegebenen Aufgaben gelingen werde. — Repner bezeichnet hier­auf, unter lebhaften und anhaltenden Elsenrufen die 1861er Apresien als feinen Standpunkt und erklärt unter der Fahne Deits kämpfen zu mollen. — Was die gemeinsamen An­­gelegenheiten anbelangt, so erklärt Nenner, daßs hierbei die prag­­matische Sanktion als Basis und Nichtfehler dienen, und daß die ungarische Nation mit den transleithanischen Brüdern auf Grund der Rarität, wie ein freier Bolt mit dem andern verleh­­ren müsse. — In Begriff der übrigen Fragen sprach sich Med­ner dafür aus, daß alle billigen Anforderungen der Nationali­­täten unter Wahrung der diplomatischen Stellung der ungaris­­chen Sprache genügt werden müsse, und die vollste Gleichberech­­tigung ohne Unterschied der Stände und Konfessionen seine Phrase bleiben dürfe. — Rebner legte auch seine Ansichten über die Hebung unserer materiellen Interessen dar, und bezeichnete als Mittel hierzu die Befestigung des Kredit, die Einführung einer von überflüssigen Formalitäten freien A­ustizpflege, die Einführung, den Verhältnissen des Landes entsprechens den und von Nachäffung ausländischer Vorbilder freien, zeitgemäz­ten Handels- und Gewerbegefeggebung , und die Vermehrung der Kommunikationsmittel. Namentlich hob Medner die Noth­­­­wendigkeit eines systematischen Kodhfigirten bürg. Gefeßbuches her­­­­vor, ohne welches sein Bolt auf dem Niveau gebildeter Völker­­ stehen könne ; und die Strafgejeggebung anbelangend,­ bezeichnet ;Nebner als nothbvendig , daß der betreffende 1843er Gefekent­­­wurf, der von der europäischen Gelehrtenwelt mit so großem Bein wurde, zum Gejek erhoben werde. Im Uebrigen er Arte sich Nebner zur entsprechenden Beibehaltung der Dum­ipal: und Erweiterung der Gemeindeautonomie, für gerechte Vertheilung der Steuern und Aufhebung gewisser, dem Nationalcharakter tmiberstrebender indirekter Steuern. — Nach Schluß bieser, von wiederholten lebhaften Beifallsbezeigungen unterbrochenen Rede, sprach Herr Johann Szabó die Weber­­einstimmung der Wähler mit dem vorgelegten Programme aus. Die Bersammlung wurde mit Ernennung der Mitglieder des MWahlkomites bes­chlossen, und befinden ss unter denselben die Herren : Johann Szabó, Dr. Burkhart, Agarapte, Bottlik, Görgey, Muraty, Ebner, Nyiri, Káldor, Rövér, Eifele, Szalay, Chladet, Garay, Pfeffer, Rajes u. v. A. Gestern, am 8. d. Vormittag, um 10 Uhr, sind die Sorephstädter Wähler der Szentthrályischen Partei in den Loyalitäten der Nationalreitschule zusammengenommen , wo sich ca. 1000 Personen einfanden. Die Eintretenden wurden mit dem Parteiabzeichen, einer kleinen weißen Feder und einem grünen Epheublatt mit der in Goldbuchstaben geprägten Inschrift : „K­en Szentkivályi !" versehen. Die­ Zusammenkunft verlief in der mutterhaftesten Ordnung und Ruhe. Bor Ulem gab Pfarrer Déri von dem bisherigen Wirken des provisorischen Wahlfomi­ss viefer Partei Rechen­­schaft, als deren Alterspräsident er fungirt hatte, und forderte dann zur Wahl eines definitiven Komitee auf, welches mit allen ehrenhaften Waffen für den Sieg ihres Kandidaten zu kämpfen haben wird. Nachdem diese in ungarischer Sprache gehaltene Rede vom Herrn Karl Schedl in deutscher Sprache wieder­­holt worden war, ging­­ man an die Konstituirung des defini­­tiven Wahlkomitee. Dasselbe besteht aus den Herren Franz Paticz , Ludwig Ács , Heinrich Merényi , 2. (2), Franz Vogt, Andreas König, A. Baczola , Johann Ferenczy, Johann Bern­­hard, Jakob Kremmer, Samuel Böhm, Karl Kölber, Karl Schedl, Stanz Reiter , Anton Szfala , Jakob Bernhard, Mathias Heir­tinger, Johann Skrivan, Straffenreiter, Joseph Bernhard, Hein­­rich Becz, Andreas Molnár, Maurig,, Kaufer, Grifovicz, Wenzel Ekel, Michael Déri, Stephan Kalmár, Michael Szis­neti, F­erdinand Bigler, Vogt, Grettier, Mihalovics, Männlich, Schiller, Pius Thurn, Franz Birág, Hauptmann, Prokop, Windisch, Grundt, Franz Bauer, August Barber, Johann Ko­­vács, Raul Obwald, Julius Glat, Szarvas, Worbek, Antoni, atol Eher und Mathias Morbiger. Außerdem wurden noch 21 Briagmänner bestellt. Hierauf sprach Herr Merényi im Namen der Versammlung dem provisorischen Komu­s ben Dant der Wähler aus und stellte dann Herrn Moriz v. Szent­tirályi den Versammelten vor, welche ihn jei ebenso wie bei seinem Eintreten zu Beginn der Versammlung mit enthus­siastischen Eisentufen empfingen. Szenttirályi hielt nun eine längere Rede, in welcher er sich auf sein, unseren Lefern bes­reits bekanntes Programm bezog, die Wichtigkeit des bevorste­­henden Reichstages hervorhob , welcher dem von 1723 an die Seite gestellt werden müsse und sclok mit einem Klienzufe auf den König, dessen Huld das Mieveraufleben des Konstitu­­tionellen Lebens ermöglicht, und welchen er sich von der Kon­­stitution getrennt nicht denken könne. In Szenttirályv3 Schluß­­worte: „Eljen a király !" stimmte die Versammlung begei­­stert ein, worauf sie unter Ü­ortragung einer Nationalfahne ihren Kandidaten bis zu dessen Wohnung begleitete. Die Partei Virgil Szilágyis, in welcher ein gro­­ßer Theil der Anhänger Erköpy’s übergetreten sein sol , füllte schon vor 3 Uhr Nachmittags den 500600 Personen fassen­­den Hof des Rerber’shn Gastheuses in der Sosephstadt. Mehrere Redner, darunter an der Aovofat Julius M­altherr, sprachen von der Tribüne herab und empfahlen den Anmwefenden die Beobachtung versehlten Ruhe und Ordnung, doch welche Vormittags die Partei Szentkirályi’3 in der Na­­tionalreitschule ihre Versammlung auszeichnete.­ Gegen 4 Uhr erschien Birgit Szilágyi und unter enthusiastischen Elfenrufen bahnte er si den Weg zur Tribüne, von welcher er eine läng­ere Ansprache an seine Wähler hielt. Das Programm Szl­ágyis it so ziemlich dasselbe wie im Jahre 1861 geblieben. „Beithalten an den 1848er Gefegen, Unabhängigkeit, Autonos­mie, Schule der Berson und persönliche Freiheit,­reihandel, Anlage von Eisenbahnen,, wie sie die Handelsinteressen Un­­garns erfordern, gutes Einvernehmen mit den Nachbarländern, Einigkeit und Friede im Baterlande zur Festigung feiner Ges fege" — sind die Schlagworte der Silägyi’schen Nee, deren rhetorischer Werth den handelspolitischen weit überragte. Szi­­lágyi wurde häufig durch Elsenrufe unterbrochen und am Schluffe, als er die Tribüne verließ, von seinen Anhängern hoch emporgehoben. Schließlich hielten noch Herr Lendvai und ein Kapları der Josephstädter Kirche Reden, in melden sie ber­ Schaften in sich vereinige, um die Josephstadt auf dem bevor­­stehenden Reichstag als Deputiter im Sinne der Wähler ver­­treten zu können. Unter Vortragung einer Trikolore, worauf die Worte „Eljen Szilágyi Virgil" angebracht waren , feßten sich die Anmwefenden in Bewegung und gaben, unter lauten Opationen ihrem Kandidaten bis zu dem in Bereitschaft stehen­ vorhoben, daß Szilágyi mehr als wer immer sonst alle Eigen den Wagen bat Geleite, Nachmitt­agg um 4 Uhr versammelten ich die Cen= polpstädter Wähler, melde den Baron Sigmund R­e­­mény aber eventuell einen Kaufma­nn als Kandidaten aufstellen wollten, im Saale des Hotels zum „Großherzog Stephan.” Dem allgemeinen Wunsche entsprechend, übernahm Lorenz Töth den Vorsig , worauf Abvolat Lebniczty mit Be­zugnahme auf den Beschluß ver­jüngst im Hotel „Europa“ ab­­gehaltenen Wählerversammlung die M­itheilung machte, dab Baron­ Kemény sich bereit erklärt habe, die Kandidatur in der Leopoldstadt anzunehmen. Karlongty sprach dem­gegen­über den Wunsch aus , daß die Leopoldstadt ihr Mandat wenn doch einem Kaufmann übertragen möge. Hierauf ergriff Alexander Becs­ey das Wort und erklärte, daß er gegen den Baron Kemény nicht auftrete,, indem dieser ein zu ge­wiegter Staatsmann sei, als daß er von den Verhandlungen des ber­vorstehenden Reichstages über die Lösung der staatsrechtlichen Fragen fernbleiben dürfe. Wird der Reichstag später zur Bes­tatbung spezieller , namentlich auf die Handelsverhältnisse bez­­üglichen elege übergehen, so werde er gewiß zur Borberatbung Sachkommisssionen entsenden, zu denen dann auch Kaufleute als Fahkundige zugezogen werden können. Indem aber dadurch der Hauptgrund wegfalle , welcher die Wahl eines Kaufmannes zum Repräsentanten der Leopoldstadt empfehleng: merth machte, fordere er die versammelten Mähler auf, ich zu vereinigen und ohne Ausnahme für Baron Remény zu stimmen. — Die Erklärung wurde mit lauten Eljenrufen auf­­genommen und auf den Antrag Veczey’s begab sich eine Dez­putation zum Baron Kemény, um ihn­ zum Erscheinen in der Wählerversammlung aufzufordern.­­ Als in Folge dessen Baron Kemény bald darauf im Saale eintraf, wurde er mit begeisterten Élsens empfangen und von Tóth mit einer kurzen, warmen Ansprache begrüft, welche besonders hervorhob, daß die Wähler von ihm, als dem nun offiziell, proflamirten Kandidaten der Respolditadt, sein spezielles politisches Glaubensbekenntnish erwarten, indem seine Vergangenheit und seine Schriften genügende Garantien bieten. Baron Kemény antwortete mit sichtlicher Befangenheit, da­ß er vor Allem gegen sich selbst sprechen müsse. Der Reichstag von 1847/8 habe auch Diejenigen in die Wälle der Konstitution aufgenommen, die früher außerhalb derselben gestanden ; er hat den Boden frei gemacht und den Städten, statt ihres früheren armseligen Koffettinnotums die gebührende Theilnahme an der Vertretung des Landes ein­geräumt. 63 sei daher wünschenswerth , hab die Städte nicht blog durch Männer vertreten sein mögen, welche auch unter der alten ständischen Verfassung in­ den Reichstag hätten ges wählt­ werden können. Außerdem werde der nächste Reiche­­tag sich nit blog mit staatsrechtlichen Fragen, sondern an mit der Schaffung privatrechtlicher und auf die Handelge, namentlich Zollverhältnise bezüglicher Gesete beschäftigen müssen, und er frage, ob hiezu ein Tablabire , oder ein Kaufmann ge­­eigneter sei ? Zur Wi­derlegung dieser Einwendungen gab,T o­­h eine kurze Schilderung befjen, was vor dem Dridheinen des Baron Remény in der Versammlung, namentlich von Geite Be­­­cke­r8 gejagt worden war, und versicherte wiederholt, mag das Vertrauen der aniwesenden Wähler sich ausnahmslos ihm zuwende. Baron Kemény erklärte hierauf, was er seine Dienste bereitwillig­ ven Wählern zur Verfügung stelle, und daß er es als eine hohe Ehre betrachten werde, einen so wich­­tigen Theil der Landeshauptstadt zu vertreten. Er halte es übrigens für seine Pilit, aufrichtig zu sprechen. Man fordert gewöhnlich von Kandidaten die Ablegung eines politischen Glaubensbekenntnisses; NRebner, aber gebe Fer­­nes, denn das „PB. Naple” biete über seine politischen Ansich­­ten genügenden Aufschluß. Sei an der Repräsentant, sobald die Mahl vollzogen, nicht mehr Vertreter eines bestim­mten M­ahlbezirkes, sondern Landesrepräsentant, so sei er noch zu einer gewiissen Pietät gegen seine Wähler verpflichtet. Ein poz­­itisches Programm bietet seine Garantie , denn e3 können uns zählige Wendungen eintreten, welche dem Gewählten das Ver­­trauen der Wähler entziehen. Sollte eine wichtige Verände­­rung in den Ansichten der Wähler oder in denen des Renners eintreten, so werde er es unbedingt für seine Pflicht halten, sein Mandat niederzulegen und die Möglichkeit einer Neuwahl herbeizuführen. Nach dieser Erklärung wurde Baron Re­mény unter enthusiastischen Eb­eneuten von den Wählern zu seiner Wohnung begleitet. Dem imposanten Zuge wurde eine Nationalfahne vorgetragen und eine Nationalmufikbande spielte den Máróczyz Marih. In der Nähe seiner Wohnung wurde Kemeny nach altungarischer Sitte von mehreren Wählern auf die Schultern gehoben und bis zum Hausthor getragen.­ Dann bewegte sich der Zug unter lautem, anhaltenden Elfenrufen durch mehrere Gassen und schließlic kehrten die Wähler in das Hotel zum „Erzherzog Stephan“ zurück, wo sich das Wahlkomits Tonstil tui­te, welches unter dem Vorfige des Sören Lorenz Tóth aus den Herren Vecdey, Bachmeier, Giekriegl, Emmerling, Gya­­pay, Szenes , Kebt, Weninger, Busbach, Burian, Ylivor jú­a­mann, Alexander Szilágyi, Vevniczty, B. Weiß, Rudolph Fuchs, Martusjovkoy, Georg Nádosfy , Soriih und Wilhelm Halbauer besteht, und wessen Aufgabe es nu­n sein wird, jedes ehrenhafte und loyale Mittel zur Förderung der Kandidatur und Wahl des Baron Remény in Anwendung zu bringen. Da Mit Bezug auf die für morgen einberufene Kom­­­mission der gesechlich vereinigten Komitate Best, Bis­lis und Solt hat heute Vormittags auf Einladung des Herrn Paul Nyáry eine­ Konferenz im Saale der Schießstätte stattgefunden, wozu die Mitglieder der im Jahre 1861 gewählten großen Komitatskommission und die Vertreter der Ges­meinden in so großer Zahl erschienen waren, daß der Saal die Menge nit zu fallen vermochte. . Der gesammte im Jahre 1861 gewählte Beamtenkörper des Komitats ‚mit, dem damali­­gen Obergespans, Stellvertreter Grafen Stephan Korespi und die ganze Intelligenz­ des Komitates wohnte der Konferngn, bei, welcher Nyäry präfigirte.e Wir beithränfen unseren IR.) LE läufigen Bericht auf die Mittheilung, dab­ei die Konferenz in: » « meiner eigenen vielleicht am ti »O

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