Pester Lloyd - Abendblatt, August 1866 (Jahrgang 13, nr. 175-199)
1866-08-01 / nr. 175
ei Bde: hé) Mittwoch 1. August. Nr. Des) 7 fhai ester Lfovd. 178 (Die einzelne Nummer Foftet 4 Er. 5. AB.) KOSZ Te. FL TASA a & 68 war bereits festgelegt — erfährt vie, Brepb. Big.” aus „ganz verläßlicher Quelle “, der Stadt Freiburg von Seite ver Preußen im Falle ihres Einmarsches eine Kontributtion von Drei Millionen Gulden aufzuerlegen. Die Worte kamen aus den Munde desselben preußischen Generals (Bose), wer am Abende vor dem Gefecht bei Blumenau, als ihn sein Wirth wegen des Frühftüds fragte, erwiderte, er brauche morgendeines,, denn er hoffe um 10 Uhr in Preßburg zu frühfinden. Borgeitern Nachmittags um 2 Uhr hatte die Prager Gemeindedeputation, bestehend aus den Herren Dr. Brauner, Dr. Rieger und Bäcer, Audienz bei Sr. Majestät den Kaiser, Dr. Brauner gab eine umständliche Scilderung der Leiven Brags und des Wirkens des Statthalters. Die Hilfsquellen der Stadt seien erschöpft und die Gemeine wurde viel: ich gezwungen, im Wege des Stredits Die Miliel herbeigechaffen, die die Stadt in die Lage legen , dem feldli ci zungen ait entsprechen, die selbst in den lekten eines verhängnisooten Swilientalls bei Iherelienstadt in erbőbztem MLabe gestellt werden, Se. Majestät möge daher vor der drängten Stadt eine entsprechende und rasche Hilfe ungedeihen lassen. So hier drüden die gegenwärtigen Verhältnisse, viele Gewerbte, die sonft namhafte Steuern leisten spanien, fest im Dienste der Kommune als Stadtmächter dienen. Ir. Rieger gab dem schmerzlichen Gefühle Anspruch , das die Verpächtigungen gewisser Wiener Blätter in Prag und in Böhmen wachrufen müssen. Se.Majestät erwiderten etwa Folgendes : „Mit blutendem Herzen gedente er der Leiden , die sein geliebtes Königreich Böhmen und die getreue Stadt Prag betroffen haben , es werde Gegenstand seiner eifrigsten Vorsorge werden, dem fehmner heimgesuchten Lande wasche und ausgiebige Hilfe zusommen zu lassen. — Die Verdächtigungen der treuen Bevölkerung Böhmens habe er nie beachtet, im Gegentheil bewundere er die würdige, loyale, sich selbst verleugnende Haltung der Stadt Prag und des gesammten Landes.” Der Sektionschef im Finanzministerium, Freiherr v. Lavenau, ist, wie wir schon berichtet, in den Pensionsand ver fett worden. Nachträglich erfahren wir, daß derselbe erst genau vor einem Jahre ins Finanzminiterium berufen worden und daß seine resige Beziehung in den Ruhestand auf Antrag der Grafen Lariih erfolgt ist. Die Meldung der Wiederaufnahme des Eisenbahnverkehrs zwischen Wien und Brünn war verseüht, indem die Wiederherstellung der zerstörten Bauobjekte und Lokomotiven, sowie die Heranziefung der auf anderen Linien zerstreuten Fahrbetriebsmittel eine längere Zeit erfordern. Es werden darum seitens der Nordbahn die Dispositionen derart getroffen, daß auf den unbeschädigt gebliebenen Theilitreden die Fahrten wieder aufgenommen werden können, so daß dort, wo größere Beschädigungen stattgefunden haben, der Verkehr eine Unterbrechung erfahren wird und die Netfenden eine Beil lang genehdigt sein werden, durch Benügung der Landstraßen die nächsten Bahnstationen zu erreichen. Auf der Südbahn wird vom 2. August an der gesammte Berfonem, Eilguk und Frachten- Berkeht von und nach sämmtichhen Stationen, nachdem die Betriebsmittel zur Bewältigung der außergewöhnlichen, starren Militärtransporte in Anspruc genommen werden, bis auf Weiteres auf einige Tage eingestellt, |. Bon Seite des biesigen £. f. Telegraphen-Inspektorates geht uns nie Mittheilung zu, daß der BPrivatdepe ichenperfekt auf alle österreichischen Staats- und Eisenbahntelegraphenlinien, mit Ausnahme von Fremdtalien, Preußen und den von preußischen Truppen defekten Gebietstheilen des deutsch-österreichischen Telegraphenvereines zwieder, gestattet ist. Im ungerigen Nationaltheater wird heute, aus Anlaß der Bebauung Egrenvy’s, seine Borstellung, das Leichenbegängnis aber von der Wohnung des Versdorbenen aus (sievepejer Strafe Nr. 14) heute Nachmittag um halb 4 Uhr stattfinden. Dem Krien sich anplaße nen, Mittelstaaten in Separatorhandlungen eintzulassen. — | — Belannth hat Breuken den Wunsch ausgedrüct, füich bezüglich des Waffenstillstandes, mit den Heinzel- Sollte das vielleicht in der Absiut geschehen sein, durch eine solche Beripfitterung der Bundeskräfte die einzelnen Heeresabtheilungen um so leichter bemeistern zu können? So hören wir beispielsweise von dem Heimmarsch der badischen Division, während die „Baierische Zeitung” erwähnt, daß troß der am 27. b. zu Nikolsburg dem Freiheren v. b. Pfordten gegebenen formellsten Versicherungen preußische Truppen bis zum 9. in Baiern vorrücktet. Durch Freiheren v. b. Pfordten seien deshalb von Wien aus energische Schritte im preußischen Hauptquartier geschehen, um das weitere Vorraden zu verhindern. Die „Baierische Rettung“ meldet ferner : Beinz Karl habe am 29. mit Generallieutenant v. Manteuffel eine Waffenruhe bis zum 2. August mit vierundzwanzigstündiger Kündigungsfrift abgeschlossen. Die Truppen bezogen in Folge dieser Waffenruhe ihre Kantonnirungen. Aus Hof vom 29. b. wird gemeldet: Der Herzog von Mecklenburg habe im Namen Preußens von dem baierischen Kreise Oberfranzen Befik ergriffen. Einem Berliner Telegramme zufolge haben die Preußen ein Bataillon der bayerischen Garde zerstreut. Für den von der Theresienstädter Bejagung a Ausfall haben die Preußen in Prag schredliche Nepresialien gernommen, und zwar wurde der ohnedies schon ausgelogenen Staat eine Lieferung von täglich 10.000 Bir. Hafer, 600 Bir. Mehl, 500 Bir. Kaffee, 150 Zir. Messtc. auferlegt ; für den Fall als diese Requisitionen nicht beigestellt werden, urden Grefationsmaßregeln angedroht. Wie dem „Mor.“ als verlässlich berichtet wird, soll von Seite des Staatsministers sogleich eine Depesche an Graf Károlyi nach dem preußischen Hauptquartier in Niklsburg abgegangen sein, worin von österreichischer Seite das Vorgehen des Theresienstädter VBelaungskommando als durch ein Mißverständniß veranlacht erklärt wurde, nachdenk. daß | 7 "