Pester Lloyd - Abendblatt, Januar 1867 (Jahrgang 14, nr. 3-26)

1867-01-22 / nr. 18

Dienstag, 22. Jänner. 1­­­­­itt des Pester Nr. 18. (Die einzelne Nummer foftet 4 fr. 6, 93.) — Tel. Depeidien des , elter Lloyd.“ (MWßien, 22. Jänner. Oxiigtimaldbepeide) Graf Czirály und Graf. Andráffy werden wahrscheinlic behufs der Webergabe der Adresse wo heute empfangen. Se. Majestät dürfte die Ansprachen der hoffnungsreichen Sachlage: entsprechend­­ beantworten. Maris, 21. Männer. (8.­B.) Die „Srance“ ver­­sichert : Die Regierung arbeite an­ einem, Senatustonfall, der dem­ Senate den neuen "Reformen entsprechende " Befugt­­isse und größeren Antheil an der Gefeßgebung gewähre. Der „Standard“ meldet : Ein­ faiserliches Dekret vom 16. d. hebt die außerordentlichen Vollmachten der Truppen in Me­­xiko, beziehungsweise des Oberkommandanten Bazaine, auf. ien, 22. Jänner. Barbörfe,­ Kreditaktien 160.70, 1860er Lofe 85.85, 1864er Lore 78.05, Staatsbahn 207.10, Nord­­bahn 1602. Der Rücktritt­ des Finanzminister ist in bestimmter­­­eise bekannt.» Anfangsrente 69.30, Creb.. Mob. 500, Staat3­­bahn 387, Napoleonsb’or 10.68. Wien, 21. Jänner, Schlachtviehmarkt. Der heutige Auftrieb betrug 2500 Stück Ochsen. Die Preise stellten sie­ von 221% bis.25 fl. pr. Bir. daß ich hinfort als das emfigite, "bescheidenste Mitglied der An­­demie für sie thätig sein mill. Die Versammlung beantrwortete diese Ansprache mit law­ten, herzlichen Elsenzufen. An der jüngsten Nummer der, Máramaros" lesen wir : Von mehreren Seiten "geht "uug die Nachricht zu, dass insbesondere in der Verhovina und dem oberen Theißthale unter dem ruffinischen Volke, wahrscheinlich in Folge der Einflüsterung­en auswärtiger Cmissäre, verschiedenartige Gerichte, welche all­­einigen Anklang finden, zirkuliren. Insbesondere erzählen unsere Landleute , daß sie fortan die Steuern aus dem Grunde nicht zahlen wollten, weil’ der russische Graf fommen und sie ihnen erz laffen werde. Einer anderen Version zufolge wären die jecht geforderten Steuern für den Czaren zurückzubehalten. Zu ande­­ren Beiten — bemerkt „Maramaros” hiezu — wären derlei bunte Gerüchte gar nicht des­­ Verzeichnens werth ; doch jebt, wo wir solche und ähnliche, in ziemlichem Zusam­menhange stehende Nach­­richten "von anderwärts her vernehmen , fünnen wir dies doch nicht ‘ganz ignori­ert. "Videant­­ consules‘, ne quid respublica detrimenti, capiat. Der wegen des angeblichen Prager Attentates verhaftet ge­wesene Schneider Buft ist, wie die „Bol.“ berichtet, am 19. b. Abends in Freiheit gefegt worden; an demselben Tage nämlich wurde ihm der Grlaß des Oberlandesgerichtes mitgetheilt, welches gegen die Einstellung der Untersuchung nicht­ einzuwenden hatte und somit die Untersuchungshaft gegeblich nicht mehr dauern konnte. Die Einstellung der Untersuchung verfolgte wegen Beweis­­mangel, indem der einzige Ankläger und Zeuge, der sogenannte Kapitän Palmer, dorchaus nicht glaubwürdig ist. Puff war über drei Monate in Untersuchungshaft.­­­ Se. Erzellenz vor Her Tavernitus ,­welcher sehr leidend war, befand sich bereits gestern auf dem Wege der Befreiung, und wird, sobald er gänzlich wieder hergestellt it, nach Wien abreisen. Der Deputirte des Nagy,Mihalyer Bezirkes­ (Zempliner Rom), Géza Szirmay , hat am verfloffenen Sonnabend Nachmittags Dea Es im Namen von 12 Zempliner Damen einen von denselben verfertigten Teppich nebst folgender Anreise der Spenderinen überreicht : „Großer Patriot! Er ist nicht der Beruf’ des schwachen Geschlechts, thatsächlich theilzunehmen an den patriotischen Kämpfen der Männer, die um so ermiüdender sind und um so größere Kraftanstrengung erheirschen, je größer die Gefahr ist, welche dem B Vaterlande droht, je erschredender, die Verwirrung, aus der es gerettet, je zahlreicher und­ shlauer die Feinde sind, gegen die es vertheidigt werden soll.. — Aber das schmache Weib kann zu der Gesammtsumme jener verehrungsunwürdigen und heiligen Kräfte beitragen, welche zur Rettung des Vaterlandes verwendet wer­den, ‘wenn es die Bestrebungen der starren und weisen Männer mit warmer Theilnahme td Sympathie begleitet, wenn es einen zwar­ geringfügigen und bedeutungslosen, doc aufrichtigen­ und treuen Anspruch gibt der ihm tief eingeprägten Verehrung­ und Pietät für die Herren, welche die Sache des auch von den Frauen angebeteten Baterlandes­ aufrihre Atlas:Schultern nehmen und mit ihrem Herzblut­­ hegen. bie­r Nehmen Sie daher von uns Zempliner Patriotinen die­­ses geringe und bescheidene Zeichen unserer aufrichtigen Huldi­­ung freundlich an, diesen Teppich,­an dem unsere Hände gear­­beitet, während unsere Herzen sie mit dem Wunsche begleiteten, daß es uns doch möglic­­ wäre,­­ die Blumen,­­ver ‚Bufriedenheit und des­ Glückes in ihr Leben ebenso hineinzumeben und zu stichen, wie die bunten, Arabessen in diesen, Teppich ! daß unsere Hände Dob im, Stande, wären, ‚durch, ‚diese Arbeit Sie auch nur‘ vor einem Stiche jener Dornen zu schüben, die auf Ihrer Bahn so üppig­ wuchern ! al­­­r leb­t. Teppich möge , wenn der Blick aus Ihrem be­­geisterten Auge zuweilen darauffällt, Sie erinnern,­­ bak. an der Nordgrenze des Landes, in der meinveichen Hegyalja, mo der Tofajer. Nektar wählt und wo „der Nordwind unsere hangvolle Sprache bereits zu verschlingen beginnt, treue Töchter des Baz­terlandes,in großer Anzahl sich finden, die X3bren, wie der To­­fajer Nektar so golohellen und­ kraftvollen Charakter zu ehren verstehen und vor Ihren großen Verdiensten , sich huldigend nei­gen. — Am 23. Dezember­ 1866. — Witwe Anton­­ Szirmay, Witwe Albert Borontay, geb­­­ Thed­a Mariafiy, Witwe Hugo Szirmay, geb. Josephine Csoma... The­resia ‚Joseph Szirmay , geb.’ Gräfin Törő. Karoline Bernát Borontay. Anna Vladar,­geb. Borontayı, Thella Koloman Derezenyi, geb. Borontay. , Gräfin ge atran, geb. Gräfin Maria­­ Töröt; ‚Georging Szirmay, geb. Szerviczky..; Helene Droß- Borontay. Gabriele­­ Obön Szirmay, geb. Szirmay. « ;Michaelisöorreith,dem die Gnade zu Majestät nach achtzehnjähriger Trenn­ung vom­ Vaterlande die­ Heimkehr gestattet hat,ist vorgestern hier eingetroffen,und hat bereits der gestern Abends abgehaltenen Sitzung der ungarischen Akademie beige­­wohnt.Von­ den versammelten Akademikern in herzlichster Weise empfangen,richtete er an den Präsidenten,Baron­ Eötvös,und an die anwesenden Mitgliedern dieser gelehrten Gesellschaft fol­­gende Ansprache: — an: demie.angehöre, all’ Ihren Verfügungen über mich. nachkommen;i­mmeifel: zu stehen. ES wird uns positiv­ versichert, dac sie an; Hochgeborner Präsident, geehrte Mfademie ! Sie werden­­"post mir gewiß nicht erwarten, daß ich vor Ihnen mein 18jäh­­riger Eril, das Sehnen der "Heimathlosigkeit , die gespenstige Erinnerung 10 vieler "in" Trümmer zerfallener Hoffnungen schil­­dere. Gines jedoch .Kann ich­ nicht mit Stillschweigen übergehen: Während meines­ Erils hat mich­ das am­ meisten geschmerzt,­was ic von vieser Mademie getrennt sein muchte, "zu deren Mitglie­­dern zu gehören mein höchsster Stolz war.­­ Ihr Bild schmebte stets vor meinen Augen und die Erinnerung an sie wehte und nährte mein lebhaftes Sehnen nach ihr. Von hier aus ist jedoch auch ein­ Freudenstrahl zu mir gedrungen, ‚welcher in einem Mo­­mente allen ‚Leiden ein Ende machte und nun ist meine­­ Freude eine zweifache, denn ich darf nicht marıim den’ Schooß der­ Araz­ie zurückehren, sondern ich habe vest auch‘'eben ihr­­ zu ver­demie danfen, daß mir die Heinehr in das Vaterland gestattet wurde. Denn als das Schiff meiner Hoffnung, das theure Vaterland je wiederzusehen, schon beinahe gestrandet war, da vermendete sie si bittend für mich und diesem­­ Schritte habe’ich er zu verdan­­fen, daß ich in das Vaterland zurückkehren durfte,’ Hie duch it der höchte M Wunsch meines Lebens in, Erfüllung gegangen. , em­pfangen Sie daher meinen tiefinnigsten Dank, sowie die, Ber­­eicherung, dab ic; ber ich nun in zweifacher Bedeutung Der Ataz - geb. Gräfin Anna Haller. . .gerer Zeit berichtet. N­SWBien, 21. Jänner. Wenn Sie sich damit begnü­­gen wollen, zu erfahren, was an all den Gerüchten über die neueste Wendung in­er ungarischen Frage nicht wahr ist, so könnte mein heutiges Schreiben allerdings viel Tan­­k­ ausfallen. ch könnte dann mit der Ministerliste, welche vie vager , positit" in Umlauf fett, anfangen und säme wohl auch auf die Wiener Korrespondenz eines in Belt, erscheinenden Or­­ganes zu sprechen.­ Denn, zur Stunde weiß etwas positives faum „jemand, einfach darum, weil ein solches Resultat noch, nicht vor­­liegt... Die Erwartung ist eben nur sehr hoch gespannt ; so war. 3. "B. heute hier das Gerücht von einer Separatausgabe der „Wiener­ Zeitung“ verbreitet, welche wichtige Maßnahmen für Ungarn­ enthalten sollte. .„Damit­ wird es wohl noch einige Tage währen, denn nach allen Symptomen scheint ein­­ Abschluß­ der Verhandlungen noch nicht erzielt.. Noch heute haben in der Hof­­kanzlei enge in Kieser­ Richtung stattgefunden, ohne daß über den Verlauf derselben etwas bekannt wäre. ‚Im Laufe der nächsten Tage wird­ eine Deputation von ungarischen und polni­­schen Industriellen unter der­ Führung des Fürsten Sul­owski bei Sr. Majestät, Audienz nehmen, um das Projekt einer weiteren Schienenverbindung z­wischen Safhau und Br­zemypol der allerhöchsten­­ Unterstützung zu empfehlen. — Die Zoll­­verh­andlungen mit Preußen drohen an der Ta­­rifport Wein zu­ Scheitern. Das habe ich, Ihnen schon vor ‚lan: Heute bin ig in ver. Lage. hinzuzufügen, welches die Motive sind, wie Herrn v. b. Heydt leiten, wenn er sich so hartnäßig weigert, der diesseits begehrten Herabfeßung des Meinzolles von 12 auf 6 fl. per 100 Kilo beizustimmen. 63 sind dies lediglich Nachsichten politischer Natur. Die Neuge­­staltung des norddeutschen Bundes­­ unter Preußens Führung erheirscht nämlich auch den Eintritt Mechlenburgs in den Zollverein. Nun hat aber Meclenburg einen Sollvertrag mit Stanfred­ abgeschlossen, durch wen es für Jahre hinaus“ gehin­­“dert ist, dem Bollverein ohne Zustimmung 003 Tuilerienfabinets beizutreten. Um nun diese Zustimmung Frankreich abzuschmei­­cheln, glaubt Preußen seinen Widerstand gegen die obige Tarif: Post spreiren­ zu sollen, da der höhere Weinzoll weinglich fire­­ die französischen Nothweine den Charakter eines Schubzolles hat, welche allerdings unter der Konkurrenz­ der­­ ungarischen Noth­­weine wesentlich leiden würden. "Die Entschiedenheit, mit wel­­cher man diesseits auf ver mehlberechtigten, Forderung beharrt, wird, wohls die Zustimmung aller an­ dieser Frage Betheilig­­ten findemns sit as · s­­"— . I Bon der­ türkischen Grenze, 21. Jänner, In Altserbien zieht die Pforte ein Armeekorps zusammen , welches “unter den Befehl des Festungskommandanten von Belgrad ge­­stellt wird. — Die ateinischen 'und orthodoxen’ Christen in den türkischen Grenzprovinzen haben sich gegen die Arnauten ‚mohaz medanischen Glaubens verbündet:­­— Die serbische Regierung rüstet mit, aller, Macht. — Der türkische Gesandte in Athen, Vertiades Bey, it noch nicht­ abberufen, aber seine Abberufung stehbt unmittelbar bevor. Auch die Voten in Florenz­ und Petersburg­­ werden anders­ befekt. Ruftem Bey, in Florenz (ein geborner Graf Marini aus illustrer­teSfanischer­ Familie), »kommt­ auf ven neufreirten Pfosten in Washington ,an­ seine Stelle in Florenz tritt. Fürst Callimadi, früher in Wien. "Dem Petersburger Posten erhält Kiamil Bey, früher: Geschäftsträger in­ Wien und dann Direktor der Abthei­ hung für religiöse Angelegenheiten im Ministerium des Neubern zu. Konstantinsyel. — Eine außerordentliche Mission von beson­­derer Wichtigkeit it. dem Nachet Bey ‚Früher dritter Kabinett: ER des ‚Sultans und" hoch in weifen Gunst stehend ‚vorb­ehalten. X.Y. Berlin, 20. Jänner.­­Das Hotel des hiesigen baierischen Gesandten gleicht Schon seit einigen Woc­­­hen ‚dem Hauptaquartier,einer „allerdings "befreundeten Militär­­macht.. Generale: fommen und gehen zroischen, dem Krieadmini­­sterium, dem Gesandtschaftshotel und dem, Einiglichen Schloife, sowien zwischen „ven­­ fündeutschen­ und meltveutischen Höfen, um die­ Punktationen einer Kriegsverfassung zu verein­­baren die vimn Militärkonferenzen zu Stutt­­ar­t die Ruten Schwaben, Hessen, Bavdenfer unter Anführung Baierns glücklich „unter die preußische Pichelhaube "zu bringen haben" wird. : Daß.) die baierischen Militäragenten im­ hiesigen Kriegsministerium den Plan ‚sanktioniren ließen, scheint außer Delft, 1867. : den Höfen­ von Stuttgart, Karlsruhe und Darmstadt deshalb ein geneigtes Ohr fanden, weil die französische Diplo­matie eine sölche Stellung nahm, die unwiderstehlich jung der Staaten drängt. stadt die 6 gestern, mittelst Mainliniepolitik' Preußens jüngsten Datum erzählen denn an, das Herr Nugen zu ziehen. Man fügt hinzu, die dotirten einen Diätenfond­s zu gegen zu bilden und einer Kriegsversatt die führertveutschen und v. Bismarc gu­­ten Grund habe, den jugendlichen König von Baiern und seine gegenwärtigen fürstlichen Nachgeber ermuthigen, eine solche militärische P­osition Oesterreich einzuneh­­men, die geeignet wäre, von allen Eventualitäten territorialen daß diese Einflüsterungen in München aufmerksame Ohren gefunden und daß man seitdem­ die guten Beziehungen zum hiesigen Hofe mit verdoppeltem Eifer fultivier. — Die Kapazitäten der­­ Konservativen Partei Berlins hielten gestern Abends ein geheimes Wahlkonventitel, in welchem sie beschlossen, für 6 Wahlbezirke der Haupt: Staats­männer und Generale (Bismarc, "Noon, Moltie, Stem­mes u­nd Vogel) als Kandidaten für im Herwart das norddeutsche Parla­ment aufzustellen. — Das hiesige Zentralwahltomu­s der Libera­­len beschloß Sammlungen ganzen Lande Auszahlung der Diäten duch eine Tentralfaffe in Berlin ‚bewersstelligen zu lassen. Politische Mundschan , 22. Jänner. Wir theilen weiter unten den Wortlaut der Neue des bairischen Minister­­präsidenten, Fürsten Hohenlohe, mit. Gleichzeitig liegt uns auch der telegraphisch­ signalisirte „Artikel der­ „Wiener Abend­­post“ über viefe Nede vor. Das­ offizielle Blatt meint,­­es sei sei­­neswegs ein überraschendes Novum, dab Baiern im­ Falle eines auswärtigen Krieges sich der Bundesgenossenschaft Preußens zu versichern. suche.­­ Auch habe Desterreich durchaus nicht Ursache, dem bairischen­ Programme, das in­ allen­ wesentlichen Punkten den Verträgen entspreche, entgegenzutreten‘. Weniger dur die Umstände gerechtfertigt, fährt die „WM. A." fort, erscheint uns nur, wenn Fürst Hohenlohe sich bei der Motivirung seiner Mitfassung nu­ blos an die gegebenen Ver­­hältnisse in Baiern gehalten, sondern auch die österreichischen Ver­­hältnisse zur Folie dieser Motivirung herangezogen hat. 63 wer­­den beideigene. Zweifel darüber erlaubt sein, ob Fürst Hohenlohe, wenn die deutschen Clemente ji mehr in den Vordergrund der staatsrechtlichen Verhältnisse Desterreichs befänden, hierin eine Aufforderung­ erblicht haben­­ würde, von Bestimmungen der Braz­ger Friedens eine beschränktere Auslegung zu geben. Stofern sieht die Neu­erung des Herrn, Minister3 einer v­ielleicht subjekti­­ven Beschäftigung mit den internen­ Verhältnissen eines Nachbar­­staates nicht ganz unähnlich und da müßten wir ihm bemerken, daß wir freilich­­e Auffassung nicht gelten hassen können. Die österreichische Negierung sucht, ihre Stüße in den außerdeutschen Elementen der Monarchie nicht­ mehr als in den deutschen, allerdings aber auch nicht weniger. Doch dies sind in der That nur Nebensachen, auf die wir um so geringeres Gewicht Legen, als Fürst Hohenlohe zugleich die­­ Versicherung seines warmen Interresses an der Förderung der Aufgaben ausspricht, die Oester­­reich in seiner Million als örtliche Grenzmacht zugefallen sind. er unbefangene und wohlwollende Sinn, melden der Herr Mi­­nister der­ Entwickung Desterreichs in dieser Beziehung entgegen­­bringt, verpflichtet ung zu lebhaftem Dante, wenngleich das, was der leihgestelte Redner über sein Verhältnis zu preußen­ sagt, für Desterreich den Gedanken nahelegt, sich einer eventuellen Un­­terstützung Baierns dabei nicht sowohl in München, als in Ber­­lin versichern zu müssen. Im Ganzen können wir das Programm des Fürsten Hohenlohe mit der­ größten Bereitwilligkeit acceptiren. Selbst die Entschiedenheit, mit welcher das baierisch-preußische Bindniß betont wird, hindert nicht, daß der Schluß der Ausfüh­­rungen des Fürsten­ die volle Freiheit anderer Bündnisse für die baierische Bolität offen hält. Denn: ein­ Bündniß welches gesucht werden wird, ist offenbar noch nicht­ vergeben,­­und­ mit diesem erläuternden Zutate scheint uns zugleich die Frage:offen gehalten, ob für jeden Krieg, den Preußen unternehmen will, ihm im Hort aus und ohne. Unterschied, die Bundesgenosenschaft­­­ Baierns gesichert ist. .. . Im Uebrigen verweisen wir zur Beurtheilung des zwischen Oesterreich und Baiern sich heranbildenden Verhält­­nisses auf unsere heutige Berliner Korrespondenz­. Die Diskussion über die,,Krönung,des Gebäudes«hat in den unabhängigen Parise­r Organen bereits begonnen. Die Unterdrückung der Adresse wird von Nefftzer im»Temps« in,der folgenden für französische Preßverhältnisse sehr offenen Weise beurtheilt: »Die Abschaffung der Adresse ist eine absolut bedauerliche Thatsache,umso bedauerlicher,je ernster die Umstände sind. Eben weil diese so ernst sind,darum fordern sie weder Geheim­­­thuerei nochtsolirung von Seite der Regierung,sondern voll­­­ständigste«Beleuchtung,vertrauensvolle Offenheit und umfassen­­den Gedankenaustausch zwischen der Regierung und den Kam­­­ mern.Die Situation Frankreichs und Europa’s ist nun so wie sie istz das Unterdrücken der Adresse ändert nichts daran,«eine große politische Debatte dagegen könnte schon,indem sie die Si­­tuation beleuchtet und der Nation die Stimm­ung gibt,die diese nöthig zu haben scheint,die Situation vielleicht auch modifizeren. Das Unterdrücken der Adresse erscheint uns auch vom bloßen Gesichtspunkt gouvernementaler Taktik als ein Fehler.«Indem die Regierun­g ihre Politik der Diskussion en­tziehennll,gibt sie ein Zeichen der Schwäche.Selbst nur die Beschränkung der Adreßdebatte wäre ein Mißstand.Der englische Usus mag aller­­dings,prinzipiell betrachtet,ein besserer sein;aber­ dieser Brauch gründet sich in England auf kein Gesetz,auf keine Vorschrot, sondern geht dort aus der Freiheit und der Natur der Dinge hervor.Die englischen Kammern wollten eine A Adresse,weil sie es für schicklich erachten,den Gruß,«den die Krone an sie ge­­richtet,zu erwidern­;sie thun diese Apresse inl—2 Tagen ab, weil sie erstlich die Befugniß haben,sooft sie im Lauf d er Session etwas Neues der Königin­ zu sagen hätten,eine Adrene zu wotiren,weil sie ferner das Interpellationsrecht in ausge­­dehntestem Maße besitzen und weil sie endlich die parlamenta­­rische Initiative mit der Krone theilen.Die englischen Kammern l­ah­en­ kein Redstra­iß,,die Adreßdiskussionen auszudehnen und allz­u norddeutschen zur zur Vereinbarung Großmacht mit den Unjere Eroberungspolitifer vom älteren |

Next