Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1867 (Jahrgang 14, nr. 100-125)

1867-05-23 / nr. 119

derfehlten.Die»W.A.«berichtet über die Szenerie der Feier­­lichteit folgendermaßen Die für die Zuschauer reservirten Tribünen an den Sün­nenseiten des Saale waren lange vor Beginn x. und die Damen der betreffenden Leute und die Gesandten fen des Thrones. Das erste Bravo erhcholl nach jener Stelle der T­hronrede, mo davon die Mede ist, hab die neue Ordnung der Dinge gleiche Sicherheit (mie vion des §. : te) gefüllt. Im der Loge zur Linken des Thrones erblidte man die am hiesigen Hofe Mächte, so insbesondere den päpstlichen Nuntius, die Botschafter Cord Bloomfield, Duc de Grammont, Effendi, dann der Generaladjutant nahmen und auf hierauf den Thron, auf affreditirten Vertreter der ber fid) nieder, Graf Stadelberg, Haidar Herren, Herren des solennen Ar ausmärtigen von Preußen,­­Italien, Spanien, Schweden, Dänemark, Belgien, Holland, Baiern, der Tribüne nahmen die übrigen Mitglieder des diplomatischen Korps ein. Die Mitglieder beider Häuser des Neichrathes in dem großen Borsaale versammelt den Zeremoniensaal, den Fürsten Carlos Auersperg, die Kardinäle v. Rauscher und Fürst Schwarzenberg an der Soige, zur Nechten die Abgeordneten unter Vorantritt Dr. Giskra, v. Hopfen und Dr. Ziemialkowski zur Linken des Thrones aufstell­­ten, also den Raum in der Mitte des Saales gleichfalls viele Bravos gehört. Nach Beendigung freilassend. Nach­­dem sie von Sr. Majestät Meldung gemacht war, geruhten Aller, höchst dieselben Sich aus den inneren Gemächern in den J­eremoz­niensaal zu begeben. Eine ließen Gemwehrfalve rede zu verlesen. Ueber den Eindruck, den dafür zu sorgen­, eine unverhältnißmäßige Belastung der den in des Herrenhauses, auf Xhrones, dem äußeren Burgplage aufgestellten Infanteriebrigade bezeichnete diesen Mo­­ment ; zugleich begann das Glockengeläute, das bis zum Schlusse der Feierlichkeit fortdauerte. « Der Zug bewegte sich in folgender Ordtpunkt:Voran die Herren Minister Graf Taaffe und Freiherrn Becke,Rittern Kontersz und FML Freiherrn John,dannSe Exzellenz der Herr Ministerpräsident Freiherr Theuss.Wiexa1u die durchlauch­­tigsten herren Erzherzoge Sigistmund,Ernst,Leopold,Joseph, Wilhelm­­,Albrecht,Ludwig Viktor,Kar­l L11­dwin.Unter­ Vor­­tritt des Prinzen­ Hohenlohe,als Vertreter deseh­tiz II Oberst­­hofm­eisters 3,mit dmn Stabc,und des GdK Gras Grünne, als Vertreter des k.t.Obersthofm­arschall S«­,wit dem Staat sick schwört,folgten nun Se.Majestät der Kaiser»in der Tllmarschallsuniform den Hut in der band tragend und wirklirchtsis vollbegrüßt von den Reichsrathsmitgliedern und den­­brigen Anwesenden Zur Seitek1ind rückwärts wurde in Se.Majestät be­­gleitet von­ Ihren Exzellenzen den Gnrdkhauptleu­ten G.d.K. Fürst Schwarzenberg wde K.Graf­ V.1UCV,dem Stilb­st treten­ des k.k.Oberstkämmerers Landgraef Fürstenberg und dem Stellvertreter«o­ersten Generaladjutanten GM.Gmifex­. Bellegarde.——im Saale angeh­agt,stellten die­ H­erren Minister sich auf der linken Seite an der Estrades des Thrones auf,die durchlauchtigsten Herren Erzherzogs nahmen die Stellung auf der Estrade selbst,die amm senden sichc­argem die Gardehaupt­ ihre Pläne auf den Stu: der Estrave. Se. Majestät bestiegen ten mit lauter und weithin vernehmbarer Stimme die Versammlung machte, wird Folgen­­des berichtet für Ungarn bezüglich der Verfassung­ auch für die übrigen Königreiche im Gefolge haben muß, ist auch meine Abit, die beiden Reihen der­­ Reichsrathsmitglie­­der entlang, wor ihm die Minister und die Herren Erzherzöge in ihren MWiarchen entspricht, von den Polen und Autonomisten mit Bravo begrüßt. Der lebhaftesten Bravos erfreute sich die Stelle, wo ein Gefes über Ministerverantwortlichkeit und eine Movifität in Aussicht gestellt wird Hauptaufgabe sein, miro. zu Fond des Saales der von den Mitgliedern Nach­lagen habe” der Thronrede brach die Versammlung inen dreifaches Hoch aus­bildete Kreis, der Kaiser und sofort erhob sich vom gerub­­en den Ländern jede Erweiterung der Auto, und ohne öffnete sich im des Neichdrathes ge: T­hronfeslel, entblößte das Haupt und schritt der nämlichen Ordnung, in der sie gekommen waren. " Lebhafte Hochrufe folgten dem Kaiser. Damit endete die Feier. Geschükt­falven, Musiktlänge und das Verstummen der Glocken, die wäh­­rend der Feier von den Thürmen der Stadt geläutet hatten, zeig­­ten an, daßs die erste Session der zweiten Wahlperiode des öster­­reichischen Neid­grab­es eröffnet sei. TI Wien, 22. Mai. Ich glaube Ihnen ein Wort nicht vorenthalten zu sollen , welches der preußische Ge­sandte, noch unter dem unmittelbaren Eindruch, der Thron­­rede zur Eröffnung des Reichsraths, zu einem ihm näher stehen­­den anderen großmächtlichen Diplomaten gesprochen. Nun, was sagen Sie zu dem Baffus über die auswärtigen Beziehungen Oesterreichs ? fragte der lebtere. Ich sage,, entgegnete Baron Werther, daß niemals ein österreichischer Minister einen Frie­­den, den nicht er­reichloffen, loyaler ratifizirt hat. x. befannte Thronrede nannte : ju gewähren , wo die Gefährdung 9c.", wurde 13 . Fond hatten und traten um 12 Uhr fid) die Mitglieder ( Württemberg die Thron: des beliedten fid und fid die ihrem vollen M Wortlaute nach Die Stelle „... der Stelle „es daß sein Theil über , wurden politische Hundschau, 23. Mai. Die allgemeine Auf­­merksamkeit wendet sich den tyrannischen Maßnahmen zu, welche Preußen aufbietet, um die hannoverische­ Bevölkerung­ für­ ihre Treue gegen den angestammten Fürsten zu bestrafen. Die preu­­ßische Polizei ist gefchtet genug, um Verschwörungen und Hoc­­verrathsprozesse zu erfinden, um das unglückliche Land a la Po­­logne behandeln zu können. Die Berliner Telegramme unterrich­­ten ung, daß die Verhaftungen bereits sich der Art ins Mafsens hafte erstreden, daß sie sich vorläufig einer Klassifiziung­ entzie­ ben. Dabei führt die , Brov.-Rorr." eine drohende Sprache gegen den König Georg und die Königin Marie. Die „Kreuzzeitung“ schreibt : Mitglieder des hannoverschen Hofadels, welche mit der Umgebung des Königs Georg zu Hiesing in Verbindung stehen, haben es unternommen, bei einem Kriege zwischen „Preußen und Stanfred­“ eine hannoversche Legion Für fremde Dienste gegen ung zu bilden. Zu diesem Zweckk wurden die Agitationen im Lande unterhalten, ein­­e von­­ Verbindungen über Hannover gebreitet, in London ein Werbe-Bureau eröffnet und Arnheim in der niederländischen Provinz Geldern zum Sammelpunkte für Die­jenigen bestimmt, welche an dem Stande der Militärpflichtigen und der Beurlaubten zur Desertion unter Gewährung ansehnlicher Geldmittel verleitet werden sollten. Glücklicher Weise ist es mög­­lich gewesen, einige der für diese verbrecherischen Z­ede thätigen Agenten zu verhaften und dadurch viele Andere zu­ verhindern, sich ins Unglück zu stürzen. Unter ihnen it es dem Baron v. HoLle, welcher in dieser Angelegenheit am meisten graph­t er­­scheint, gelungen, durch Aufwendung erheblicher Summen aus der Haft zu entkommen. Ueber die dabei stattgefundene Konfi venz schrebt die Untersuchung ; einer, der Gefängnißbeamten ist verhaftet. Baron v. Holle wird steckbrieflich verfolgt. i­­­nüpfen hieran folgende Mittheilung des „Staats: Die aus einem hannov­erschen Tageblatt in biesige Blät­­ter übernommene Nachricht,, dab die vor einigen Tagen vom geheimen Negierungsrath. Stieber in Hanover, beim Banquier Meyer abgehaltene Rechercher auf einem Irrthum beruht habe, ist unwichtig. Bei dem Bangquier Meyer sind vielmehr von dem geheimen Negierungsrath Stieber als Ministerial-Kommissarius 40.000 Thaler mit Beschlag belegt worden, welche zum Privat­­vermögen des Königs Georg gehörten und welche nach vorlie­­genden unzweifelhaften Beweigttüden in einer, den getroffenen Konventionen und Anordnungen völlig zumiverlaufenden Meife heimlich ausgezahlt werden sollten. An gleicher Meise sind bei einem amdern hannoverichen Banquier 20.000 Thaler fansirt worden. Weberhaupt haben in den letten Tagen an verschiedenen Orten in Hannover umfassende Haussuchungen und Verhaftun­­gen bis in die höchsten Stände hinauf stattgefunden. Wie die , Brov.:Korr." meldet, ist auch der ehemalige han­­noverische Gesandte in Berlin, Baron Stodhausen, ver­­­haftet worden. YAnzeigers” : a eft, tenbörse pro 23. und erhielten sich dert. á 5.96 en 5.96 ©., 5.97 98. § e Dai. Befter WBaaren: und Effek In BProduften unveränd fr, Schweinefett, Stadtwwaare, 37 fl. ©, 371%, er Faßtwanre 123­, A. G. fl. W., Spiritus flau, neue Methode 55 Er. ®., 551% Er. 98. In Effekten war die ruhiger Haltung geringer Verkehre fest unverän: Dufaten s Schwächerem Ausgebot und mäßigem Umlage PIRRR: en or De­x unverän: Herbst másai bezahlt , 121% fi. geschlossen, 12% die Kurse ‚bei Börse Straßenbahn pro Mltimo Bani áftebericht alle anderen in á 340 verkauft, Könergattungen der Kornhalle . .. * Wien, „Breslau, 22. Mai. Die heutige VBorbörs 2 öffnete zu niedrigeren Kursen als en, der ansteigen Abend­­börse, deren Ihen 140.75 und fast nur auf Krebitz und Staatsbahnaktien beschränkt ; erstere wurden á 182.50, letz­tere a 221 abgegeben. Alm Grund werden die niedrigeren Bar t­fer Schlußkurse und Arbitrageverkäufe bezeichnet. Kreditaktien wichen später noch weiter bis 182, Staatsbahnaktien bis 218.40 1860er .oie gingen Bon an, kamen nur Siebenbürger Eisenbahnattien ziviz zwischen 10.12 und 10.10. Um halb Re FR ba nd­­ten Napoleonsv­or varüb­ten blieb jedoch matt und die Spekulationseffekten stellten mals niedriger, abnattien , 1 . Krez An größt ist den inhalt der faiserlichen Kroneene" aborbiet 4. SHARE ‚in Schranten blieb es und Industriepapiere Aufschwung nahmen. verzinsliche Staatsfonds gestrigen Kursen offeriit. Sur a en a E Be­notirt : Ctaats i FREENET Selber Schahnaftien 217.60, 1860er Transfurt, 21. Mai. Abendbörse,­ !National­­ansehen 551% , Kreditaftien 173 °, 1860er Rose TÁ Etv Lofe 75'/ , neues steuerfreies Anlehen 491/, Amerikaner 777/, 1859er Met. —. Staatsbahnartien 207. Belanglos, angloz österreichische Bant — , pr. 915%, /s, Italiener — aber­­Krebitastien i és Amsterdam , 21. Mai. Neues steuerfreies Anlehen 45 a,­­ dert verzinzliche 667/ , fünfperzentige Metalli­gues 4677; 2­/,perzent. Metalliques 23% , Nationalanlehen 52%, , Sil­beranlehen 577/e, Wechsel pr. Wien —, 1864er Lore —, Ameri­­kaner —. Behauptet: London, 21. Mai. Konfols Lombarden­se,­­ türkische Konfols 311% , Wechsel , Silber Rn Regenmetter. . Jun gr. Maiz Juni 64 2blr. Rüböl lofo 11 Thle., pr. Mai 11 Thle. Spie vitus foto 19, Thle., pr. Mat-Juni 1874 Thle. JÁ lbztt a Din FR e A Verkauft 1600 Et. gar. Hafer prompt Ferner follen gegen pr. aan = abelans 17,000 St. neuer Weizen 116/117yfD.: ten Breiten abgeschlosfen worden sein. fein Molfetta in Fasern zu 60 fauft 1300 Ztr. Korinthen zu 88% 500 ©. Rio zu 35—38 Smyrna zu unbe. 50.8. Mandeln. Verkauft 150 Hr. Bari und Molfetta zu 51—52 fl. Südfrüchte Ber Verkauft Baummorle Verkauft 144 B. der Verkehr, war sehr int­er. Mai fest. Papieren . still und von 88.90 auf 88.40 zurück. 219—219.10. Kaffee. 140.50 fl. Pfreifen. in Verkehr. während: Valuten gänzlich. zu waren Wien 12,95, Amerikaner —, ‚Rübel pr. zu fl. Den blieb 12 Uhr notirte man tıttagsbörje wurde das Interesse einen fill, Stettin, 21. Mai. Weizen Iofo 89—95 Thle., 92172 Thle. Roggen se eo ett a la TIhle. , 521/, Thír. B. Ha: a 21. Mai. Mai Spiritus: "2 Zhle. PB . 70 tr. Del. fl. pr. i Meike fih , Xombarden Iofo 64"/,—661% Th. 19 Ihle. Neps , 155 pr. Mais Weizen pr. Verkauft pr. Herbst 95 Singefendet. Bromeisen zu 1864er 100­ fl. Lofen, Ziehung am 1. Juni I. 3, billigst. Bei Abnahme von mehreren Stüden ver­­hältnismäßiger Nad­af, Notenbriefe und Gesellschaftsspiele zu 1864er Lo­­sen gegen monatliche Raten á 5 fl. TREICHLINGER , KRIPPNER, Bank: und Wechselgeschäft, Dorotheagaffe Nr. 3, . . Í Wi­ener Börsenfurfe vom 22. zZ Ehhnel­pfesfendrud von Eb­e­rn. Wein, Dorotheagafse Nr. 14. Veit, 1867. — Verlag des Pester Stoppgesellschaft. unuwm——uuu——m——————— [ Verantwortlicher Redakteur : Karl Weitkircher,

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