Pester Lloyd - Abendblatt, September 1867 (Jahrgang 14, nr. 199-223)

1867-09-27 / nr. 221

Abendblatt des Pester Lloyd. Freitag, 27. September. Nr. 221. Die einzelne Nummer Toftet 4 fr. d. 5.­ eft, 1867. — Zwei Artikel des ., Napló" beschäftigen sich heute mit Koffuth. In einem verselben seßt Kem­ény seine Polemik fort. Koffuth hatte nämlich unter Anderem einer Begegnung mit Kemény in der Schweiz erwähnt. Der halb muystishe, halb an­­ragende Ton, in welchem diese Berufung erfolgte, schien dem DVerdachte Raum zu geben, als wären auf dieser Alpenreife Dinge vorgefallen, welche geeignet sind, den Redakteur des , B. Maple" ‚in seiner P­arteistellung zu kompromittiren. Um diesen Verdacht zu entkräften, sfizzirt Remény die mit Kossuth geführte Konversa­­­tion, und erzählt Folgendes : Tel. Depeíchen des „Defter Lloyd. Wien, 27. September , 10 Uhr 55 Minuten. (R.-B.) Barbörse. Kreditak­ien 178.30, 1860er Lofe 81.70, 1864er Zofe 72.90, Staatsbahn 234.90, Napoleonsd’or 9.94­­,, steuerfreies Ansehen —, Bardubiger —, Galizier 210.75 , ungarische Kredit­­aftien —, Lombarden 183. Ungarische Kreditaftien geschäftslos, überwiegend flau. Berlin , 26. September. (8.,8.) Böhmische, Westbahn 59, Galizier 877, Staatsbahn 128% , 4­­ °% freiwilliges Anl­­ehen 9712, 5% Metalliqueg 46%,, Nationalanlehen 53145, Kre­­ditlofe 70%, , 1860er Lore 67, 1864er Lofe 40%, , Silberanle­­hen 59 , Kreditartien 721%, Wien 81%. Matt, still. · Frankfurt­ 26.September.(K.-B.)Wechselprsten 95«A,Ametikanerpr.1882757­,österr.Bankaktien Lozosterr. Kreditaktien 169le,5"loösterr.Staatsbahnaktien 225,1854er Lose57,1860er Lose67,1864erLose71,englisches Loses Me­­tallique65872,neues Silberanlehen591-4,50-p Nationalanlehen 51'/s Fe Metalliques alte­s, neues steuerfreies Anlehen 4674. au.­­ , fi Frankfurt, 26. September. (RB) AbendLörfe, YAmeritaner 757/s, österreichische Kreditaktien 168.75, neues steuer­­freies A­nlehen 464, Staatsbahn 224.25, 1860er Lore 66%. Paris, 26. September. (R­­ B) Schlubturfe 3% rente 69.20, 41% Rente 98.25 , italienische tere 48.85, Staatsbahn 481, Credit Mobilier 177 , Lombarden 381 , 1860er —, Oesterreichische per Tag 326, Oeterreichische auf Zeit 323, ae 2. Bons —, 1876er 8. Bond —, Konfols 94%. Un­­beliebt. Triest, 26. September. (R..B.) Getreidemarkt, Verkauft wurden 3000 St. Banater Weizen 116—117pfo. prompt & fl. 8.75—8.55, 3 Monat zur Vermahlung, 1000 St. für Kon­sum zu fl. 7.75, 3000 St. Hafer 64pfd. für Export zu fl. 2.70. arkt ruhig, unverändert. 1 Noric­ach, 26. September. (RB) Getreide­­markt In Folge auswärtiger flauer Berichte Geschäft ruhi­ger. Prima Thei­wegen 33Y,—34 Fr . Brima Banater 33 bis 331% Fr. Paris, 26. September. (8.­8) Mehblmarkt. 6­ Marten pr. September 86. pr. Oktober 83.75. pr. November.­­Dezember 81.50, 4 Monate vom November 80.50. ; Amsterdam, 26. September. (8.8) Getreide­markt. Terminroggen 30 fl. höher, sonst gefäftslos. = Aus den allmälig in die Oeffentlichkeit dringenden Aftenstümen tritt die Form der in Wien getroffenen finanziellen­­ Bereinbarung immer klarer hervor. Aus dem Grunde theilen wir auch die bei ven legten Erklärungen dr ungartigen Deputation mit, obgleich ihr unwesentlicher Inhalt unseren Lesern aus den auf diesen Gegenstand bezüglichen Korresponden­­zen unseres Blattes bekannt ist. In der ersten, die Quote ‚behandelnden Erklärung wird eröffnet, daß Ungarn 30 „Et. zu den gemeinsamen Lasten beitrage . Obwohl dadurch — heißt es in der Motivirung — dem Lande eine größere Sast aufgebürset ist, als dasselbe bisher zu den aus der pragmatischen Sanktion fließenden gemeinschaftlichen Sarten beizutragen­ hatte, so erklärt sich die Deputation­ dennoch­ bereit, Diese P­roportion für die von beiden Seiten angenommm­e zehnjährige Periode auf dem ungarischen Reichstaz in Beriehlag zu bringen. Die ungarische Deputation thut die in der Hoff­­nung, dab diese Proportion au­­uch den Reichsrath festgestellt werden wird, und war gleichzeitig die noch in der Schwebe be­­findlichen Fragen, in Bezug auf welche die Mitwirkung der übri­­gen Länder Sr. Majestät erfordert wird, in ihrer Gesammtheit im Sinne des XII. Geieges 1867 eine günstige Lösung finden, und hierdurch auf Grund der zurückgewonnenen Selbstverwaltung die materielle Kraft des Landes binnen jenen zehn Jahren, für welche Die Proportion festgestellt ist, sich heben wird. Die andere Erklärung, welche die Staatsschulden betrifft, lautet wie folgt : „Die ungarische Regnikolardeputation findet die vorgeleser­nen Punktationen, welche dar Nesultat der zwischen beiden Mini­­sterien gepflogenen langen Verhandlungen und der mit der Der­putation der übrigen Län­der Sr. Majestät gehaltenen Konferen­­zen sind, geeignet, daß unter der duch das XII. Gefeh 1867 gegebenen Bedingung und nach dem darin erwähnten Modus, so ‚wie in der Hoffnung, daß auch die in dem zitirten efeg be­rührten übrigen Fragen, welche mit gegenseitiger Einwilligung­­ der beiden Parteien zu erledigen sind, in ihrer Gesammtheit im Geiste jenes Gefeges und auf Grund der gegenseitigen Wi­rdi­­gung der Rechte und Interessen gleichzeitig eine günstige Lösung finden,­­ zwischen den Ländern der ungarischen Krone und den übrigen Ländern Gr. Majestät hinsichtlich der Staatsschulden eine definitive Einigung zu Stande kommen kann. Indem die ungarische Deputation, welche nit berufen it, in dieser Ange­­legenheit einen Vorschlag auszuarbeiten, die erwähnten ministe­riellen Punktationen von diesem Gesichtspunkte dem Reichstag empfehlen zu können glaubt,­­ unterläßt sie es nicht, den außer­­ordentlichen materiellen und moralischen Namen hervorzuheben, welchen das Land davon haben wird, wenn die Stantekhulden, frage auf einer Basis, welche die selbstständige Ent­wickklung des Finanzsystems Ungarns mög­lic ma­gt, definitiv gelöst und bie auch das Ausgleichsunwert glücklich beendet wird.“ 930 und mein Neffegefährte machten Ausfälle gegen das Bach’sche System und erzählten einige Anemvoten von der Ein­­fältigkeit mancher Beamten.­­Kofjuth aber erwähnte, da­ Ladis­­laus Telefi nach Zürich gehe, wo die Diplomaten über den Srieven sich luß, berathen. Dies gab Gelegenheit zu einem Gespräch über die Geschichte des eben beendeten italienischen Kriegs. Kof­­juth erzählte, daß, als er in P­illafranca das erste Mal zum französischen Kaiser gegangen, im Borsaale schon ein vornehmer Herr gewartet habe , ihm aber — Rofjuth — die Ehre einer Audienz früher zu Theil geworden sei, und daß er beim Weg­­gehen erfahren habe, daß der seinethalben Wartende König Bit­tor, Emanuel gewesen. Dann erzählte uns Kosjuth, baß ihm der Herr Senator beigegeben war, mit dem er in einem Gebäude wohnte. Ich fragte, wer­ dieser Herr Senator gewesen. Er erwiderte: Bietri, ein Korfifaner von Geburt. (In pa­­ranthesi m­uk ich bemerken , daß derseibe früher Polizeiminister, aber eine sehr rechtschaffene und geschiefte P­ersönlichkeit war, sogar auch Popularität besaß) Kofluth erzählte ferner, daß ihn Napoleon über Lusin piccolo gefragt und sich erkundigt habe, ob man sich dort mit genug Steinfohlen versorgen könne , worauf er bejahend geantwortet habe. Auch daran erinnere ich, daß Napoleon gegen Kofsuth der drohenden Stellung erwähnt habe , welche der preußische Kö­­­ig, als Mitglied des deutschen Bundes, einnehmen dürfte, wenn die Kriegstadel in die zum Deutschen Bund gehörenden Länder getragen würde, . 99 will nicht in Abrede stellen , was Koffuth Garantien dafür verlangt habe, da; Diejenigen, die im Falle des Gelingens des Einbruchs in Dalmatien die Waffen ergreifen, nicht mit­braucht und nicht im Stich werden gelassen werden; dagegen wird Koffuth auch zugeben, daß Napoleon ihm so was Aehn­­liches gesagt, wie: „It es nicht genug, daß mich Preußen an­­greifen will, wollen Sie mir an nach Rußland auf den Hals aden ?" Wolle Koffuth sie nur ein paar Augenblicke besinnen, so wird er sich schon daran erinnern. Der zweite Artikel besigt ein ausschließlich historisches In­­teresse, und beleuchtet jene in dem Liederkrieg der sechten Tage vielfach erwähnte Episode, welche eines der letzten Blätter des ungarischen Freiheitskampfes auszufüllen bestim­mt ist. Der Urti­­kel gibt nämlich über die mit Rußland geführten Unterhandlun­­gen folgende Aufschlüsse : , Am 1. August 1849 erschienen Bert­ Szemere, damaliger Ministerpräsident, und Graf Kasimir Batthyányi, Minister des Auswärtigen, in Nyiradony im Hauptquartier Görgey’s, der dem von der Regierung erhaltenen Befehl gemäß auf dem Zuge nach Arad­oralen war, um ss dort mit Dembinsky zu ver­­einigen. Kosjuth, der zwar dur Görgey selbst amtlich davon dverständigt war, außerdem, aber auch durch seine geheimen Kom­­missäre im Lager „ols tiefe Kenntniß davon hatte, daß Görgey sich in Unterhandlungen eingelassen, nahm nun selbst die Frie­densunterhandlung in Die Hand und betraute die erwähnten bei­den Minister mit der Ausführung. Objekt der Friedensunter­­handlung war von Celle Kossuth’S nichts Anderes, als daß im Äußersten Falle die ungarische Krone der Dynastie Romanoff an­geboten werde.­­ Von dieser Basis ging die Negoziation der beiden rele­­girten Minister mit Baskiewicz aus, als sie ihre erste Staats­­note behufs der Uebersendung an den Fürsten am 5. August 1849 in Großm­ardein in der Nefirenz des Bischofs Bemes, einem rusischen Parlamentär (Lieutenant Miloradovics) überg­aben, der am Abend vorher zu dem Ende in unserem Lager er la war, um die vom Safó her in ungarische Gefangenschaft gerathenen zufliiten Offiziere mit Geld zu versehen. Diese erste Note — so viel tranzipieirte damals über ihren An­­halt aus den Hauptquartierskreisen — fand es eben­so nicht gerathen, die ungarische Krone ganz offen Rußland anzutragen, aber enthielt doch eine feine schmeichelhafte Aufforderung an Rußland, den gründlichen Bruch zwischen Oesterreich und Un­garn dazu zu benügen, um mit Ungarn einen separaten Frieden abzuschließen. Die Rufen antivorieren auf das Schreiben der beiden un­­garischen Minister mit­­ Schweigen und mit ununterbrochener Fortlegung der S­riegsoperationen. Ganz natürlich! An der Sorge einer Kriegsmacht, wie sie damals Patkiewicz in das Baterland hereingeführt, und gegenüber einem an Zahl so viel schwächeren Gegner, wie die unter Görgey vereinigten (1., 3. und 7.) Armeetorpa waren, und in solcher Situation, wie da­­mals, unterhandelt man nur, weil man seinen zwingenden Grund dazu hat. Von Gyapju aus senden­ aber Szenxere und Kasimir Batthyiinyi am 7.August ein zweites Schreiben an den russischen Irrführer;sie finden es für nöthig und schicklich, daß ein General mit gehörigem Militärgefolge dessen Ueberbrin­ger sei.General Pöltenberg war also das Haupt dieser Frie­­densgesandtschaft,mit ihm gingen Ludwig Benyiczky,Honvéd- Oberst,und———we­m wir uns recht erinnern—Graf Joseph Bethlen,Rittmeister vom Hamnwer-Huszch­enregiment Eine Ab­­theilung Nikolaus Hußären begleitete sie.Wäh­ren­d diese in­s russische Lager e abgingen,«kehrten Szemerer und Batschymyr nach Arad zurück,wo ein Ministerkonseil nach dem andern abgehalten wurde,in deren eikiem,am­ 10.August,unter Vorsitz des Gou­­­verneurs,eine neu­e Staatsschrift—die dritte— festgestellt wurde,worin Kossuth nun schon ohne alle Ziererei die ungarische Krone der russischen­ Dynastie als Sektendogenitur anbot;die mit Pöltenberg abgegangene Gesandtschaft war noch nicht m­­it der Antwort zurückgekehrt,und es wurde schon eine neue Niedensgesandtschaft beschlossen­.Die hiezu von Kossuth gewählte Persönlichkeit war Peter Czernopics Mitt­lerweile waren aber die Kriegsereignisse im Sturm aufeinander­ gefolgt. Dembiizty, der, nach dem aus Arad vom Kriegsmini­­ster erhaltenen Befehl, sich von Szegevin nach Arad unter den Schuß der ungarischen Festung hätte zurückziehen sollen, um da am 9. August mit der heranziehenden Macht Görgey’s zusam­­menzutreffen und sich mit ihr zu vereinigen, war anstatt dessen aus unbegreiflichen Gründen von Arad ab nach dem feindlichen Teemesvär gezogen unter bessen Mauern ihn am 9. August­ in einer verlornen Entscheidungsschlacht — ungeachtet des unerwar­­teten Eintreffens Bem’s — sein Verhängnis erreichte. Görgey, der am Abend desselben 9. August mit seinem Lager in Arad eintraf , suchte vergeblich nach einer Fühlung mit Dembiisty ; "auf der Temesvárer Straße stieß er auf — Shlid. Die hierauf überflügelten den Abgang der Tekten tie en een Dabei ne 2 , Kolluth war also — so refumirt der Berfafler — fdhort einmal bereit, sein Vaterland doch han­­e Free abhängig zu machen, — nur von Desterreich sollte er unabhän­­gig sein. Und zwar war er damals im Jahre 1849 ber­an: In­­­t­er fat­en Thei ja « ne dem a­berabsehenden Ruß­­­ aus und er betrieb man von Desterreich , jet zum zweiten Mal­ bereit wäre . Sollte es also ein so­gar schweres Verbrechen sein, wenn dab­er, aus purem Hab gegen zu einem unga­­rnb­eruflichen Bündnis ? Das aber willen wir sicher, dab, wenn auch im Jahre 1849 — bei der damaligen Stimmung der Nation gegen das damalige Oesterreich — Kossuth’s rufli­­che Kombination jegt dem zur un­ Wilden Verfassung zurückgelehrten und mit Ungarn auf geseß­­t dem Wege fi ausgleichenden heutigen Oesterreich gegenüber und nach dem Votum Nation — vom ungarisch patriotischen Gesichtspunkte aus unverzeihlich wäre. Wie wir schon oben bemerkten, bef ist dieser Artikel ledig­­lich ein historisches Interesse. Für das gegenwärtige politische Programm Kofsuth’s bieten die darin angeführten Daten keinen Anhaltspunkt, und Zöfai befindet sich insofern mit seinem heuti­­gen Plaivoyer für den großen Verbannten im Rechte. Sicher die Gegner Kossuth’s niemals dieses Argument hervorgeholt, wenn er nicht neulich erst gar so kategorisch erklärt haben würde, daß er nie mit Rußland, „dem Henker Ungarns und Polens, dem eivigen Feinde aller Freiheit”, in Verhandlung treten werde. “ Kaposvár, 24. September. Gestern wurde unter dem Vorfig des Obergespans Ladislaus Jankovich eine außeror­­dentliche Gigung der Komitatsfommislien abgehalten, welche die Richtung der duch das Komitat zu führenden Eisenbahn zum Gegenstand hatte. — Joseph Mandaraß­ stellte in Bezug hier auf folgenden Antrag: Die in dem ministeriellen Eisenbahnneß- Entwurf mit No. XIII bezeichnete Stuhlweißenburg-Fünfeachter Eisenbahnlinie möge durc das Tolnaer Komitat so geführt wer­­den, daß sie Kaposvár, den Sit dez Somogyer Komitats, berühre. Weder die Richtung , welche die Linie dann weiter neh­­men soll, läßt sich der­ Antragsteller jegt nicht aus, denn sie wird duch das öffentliche Interesse bezeichnet werden. Der Zielpunkt könne fein anderer sein als Fiume. Damit aber das Komitat der Negierung einen um so genauer ausgearbeiteten Entwurf vorlegen könne, bittet der Antragsteller, daß eine aus zahlreichen Mitgliedern bestehende Kommission ernannt werde . Der An­­trag fand allgemeine Zustimmung und wurde eine Kommission ernannt, deren Mitglieder unter Anderen sind: Anton Cap­in, Lorenz Somiich, Graf Dionys Feitetics, Mlerander Tallian, Ste­phan Bittó, B. Raiß, Stephan Dornay u. A. — Vinzenz Rund beantragte noch, daß die Landstraßen in guten Stand verlegt werden, weil sonst Verkehr und Handel ftohen, folgenden Ereignisse , von ihm ging hätten aber auf sie­ die . . . Initiative zur­­ Kosuth voraussegt, der ne 788 vertretenen vb Stiedens unterh­andlun­g noch begreiflich war: viele R. Butfovár, 24. September. DVorgestern haben die Unionisten Syrmiens eine Konferenz im Orte Kurojevce abge­­halten, an welcher gegen 70 Personen theilnahmen. Gegenstand derselben war: 1. Feststellung eines P­arteiprogramms ; "2. Gr­­örterung der Frage, ob er nicht zweckmäßig wäre, ich bezüglich der für den nächsten Landtag aufzustellenden Kandidaten Ichon recht zu verständigen ; 3. wie Das ungeießlich bestehende und jeden Nichtferben beeinträchtigende Repräsentativsystem des Komitates am zweckmäßigsten abgeändert und englih­t, die die durch die Bemühungen des Diözesanbischofs Straßmayer seit dem Jahre 1861 im Komitate eingeführten cyrilischen Schriftzeichen besei­­tigt und duch lateinische Leitern erregt werden könnten. Zum Be­­schluß wurde einstimmig erhoben , daß alle vier Anträge einem Komite unter dem Borsibe des Grafen Heinrich Khuen übergeben werden, und vieles sein Gutachten bis zur nächsten Zusammen­­kunft dem Barteipräses, Grafen Anton Khuen, vorlegen möge. Fast zur selben Stunde hat an die Gegenpartei eine schwachz besuchte Konferenz abgehalten. zZ Wien, 26. September. Die russishe Gessandtschaft ist dem­ Vernehmen nach zu erklären angewiesen, daß das Petersburger Kabinet auf Grund der neuesten Zusagen Der Pforte bezüglich der ihren ristlichen Völkern zu gewährenden Konzessio­­ten vollständig bereit sei, sobald diese Konzessionen in Wirksam­­keit getreten, sich mit den übrigen Mächten des Bariser Vertra­­ges über eine Ergänzung und Erweiterung wegsellen ins Benehmen zu feßen, welche der Unabhängigkeit und territo­­rialen Sintegrität des ottomanischen Reiches eine verstärkte und dauernde Bürgschaft zu bieten geeignet erscheine. D Sari$, 24. September. Die Rüstungen, die hier uns ausgefegt ihren Fortgang nehmen , haben in den legten Tagen wo­möglich noch einen erhöhten Aufschwung erhalten. Gerch­­­tige Stim­men in der Armee sollen sich für einen sogleich gegen Preußen zu eröffnenden Feldzug aussprechen und das Hunde­schreiben vom 7. September hat allen glaubwürdigen Berichten zufolge das Kriegsfeuer der französischen Armee angefacht. Die­­jenigen aber, die diese Wünsche vorbringen, werden jekt in Biar­­tig eben so wenig wie früher auf Zustimmung rechnen künnen,­­ der Friede dürfte somit noch eine geraume Zeit gewahrl­erben. Die finanziellen Berichte aus Italien lauten noch trüber und besorgnißerregender wie die politischen und­ das Ministeriums Mattazzi wird mit konsequenter Beharrlichkeit verfahren müssen, um aus diesen gekoppelten Gefahren siegreich bevorzugehen. Die französische Regierung erklärt, daß die Versicherungen des Kabinetts von Florenz vollkommen zufriedenstellend seien und die zum Schuße Roms getroffenen Mapßregeln hinlängliche Be­­ruhigung gewährten. Es it aber nicht wahrscheinlich, daß alle Besorgnisse der französischen Regierung in­ dieser Beziehung get­roben sind. Politische Nundschau , 27. September. Ine bedeutenden Städten Italiens haben, wie telegraphisch”9

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