Pester Lloyd - Abendblatt, November 1868 (Jahrgang 15, nr. 252-275)

1868-11-25 / nr. 271

1868. — Jr. 272 ABENDBLATT DES PESTEF (Die einzelne Nummer Foftet 4 fr. 4. 15.) Mittwoch, 25. N­ovember. TEE SEE TEE 7, mussem­­ann De E ETEKETEK TED antant Originaßepelchen des Pesler Lloyd. Berlin, 25. November. Die gestrige „Kreuzzeitung“ sagt anläßlich des im Rothbuche befindlichen Passus bezüglich Nordschleswigs : Ein durch das Festhalten Preußens an Düp­­pel und Alsen hervorgerufener Krieg würde in Norddeutsch­­land dieselbe Staats- und V­olfskraft aufbieten, um diesem ent­­gegen zu treten, wie in den Jahren 1813 und 1815 ; selbst Süddeutschland würde bei diesem Kriege das Nationalgefühl entflammen. Nicht Preußen provozirt daher zum S­iege, son­dern der thäte 08, der Preußen zur Herausgabe seines recht­­mäßigen Eigenthumes und zu bedingungsloser Preisgebung deutscher Nationalität zwänge. « «« Florenz,25.November.Der Finanzminister legte der Kammer,welche ihre Sitzungen wieder aufnahm,das Budget für 1869 vor.Das Budget weist die Einnahmen mit 930 Millionen, die Ausgaben aber mit 1011 Millionen Lire nach, daher sich ein Defizit von 81 Millionen Lire herausstellt, wel­­ches jedoch bis auf 11 Millionen Lire durch Konvertirung der Kirchengüter gedecht wird. London, 25. November. Lord Stanley und der Ge­­sandte der Union unterzeichneten das Protokoll der „Alabama”­­Frage. — Das bisherige Wahlergebniß weist 363 Liberale und 246 Konservative auf. London, 25. November. Im südmestlichen Theile von Lancashire siegte ein konservativer Kandidat gegen Gladstone. Madrid, 25. November. In der Umgebung von Bur­ 908 wurde das Auftauchen unbedeutender carlistischer Banden signalisirt. Wien, 25. November. Barberje­ Krevitastien 233.60, Nordbahn­­, Staatsbahn 295.10, 1860er Lore 90.50, 1864er Lore 103.50, Napoleons 9.34, Steuerfreig­r.—, Lombarden 193.50, ungar. Kredit­aktien —, Franzosephsbahn —, Fünfkichner —, Anglo: Hungarian —, Alföld 153"/,, Brandleih —, Trammway 123'/,, Anglo: Austrian —, $oronczer —, Banlaktien 687—, Elisabeth —, Rudolphs­­bahn —, böhm. Nordbahn —, Nordmeit 72"/2. Steigend. « Frankfurt,24.November.(Abendsozietät.)Kredit­­ak­te11235.———Staatsbahnaktien 296.75,1860erLose­,1864erLose ——.—­,neue Steuerfreie 52 °/,, Elisabethbahn —.—, ung. Kredit —.—, Lombarden 197.75, Amerikaner —, Bantattien 831. Paris, 24. November. = dlupturfe.­ 3perz. Rente 71.65, 4. ,perz. 101.25 , italienische Rente 56.85, Staatsbahn 641, Eredit mobilier 302, Lombards 420, österreichische per Tag 330, österreichische auf Zeit 324, Confol3 94 °/,, ungarische Anleihe 218.50. Lnbelebt. Wertin, 24. November. (Getreidemarkt) Weizen per November 62, per November = Dezember 61"/2, per April­­ Mai 61", Roggen per November 55, per November­ Dezember 52 °, , per April­ Mai 51, Hafer per November 32"/,, per November:Dezember 32, per April Mai 32. Gerste 48—56. Del per November 9 °/,,, per Frühjahr 9 °,. Spiritus per­ November 15", per November.Dezember 15 °/3, per Frühjahr —. Trübe. Schneeluft. Stettin, 24. November. Getreidemarst­ Weizen lofo 58—68, per Nov. 63"/2, Roggen Iofo 52—53"/,, per Nov. 52 °/,, Del ie ai per November 979. — Spiritus lofo 15, per Novemb­er 14 Hamburg, 24. November. (Getreidemarkt) Termin: weizen matt. Roggen ruhig. Weizen per November 122, per De­zember 119, per Frühjahr 116, Roggen per November 97, per Dezember 94’­, , per Frühjahr 91. Del per November 19 °/,,, per Frühjahr 20 °/,. Spiritus 22 Brief. Nubig. Antwerpen, 24. November. Petroleum 53%, Francz per 100 Kilos. 4" 3. = In der heutigen Oberhausfigung waren die kroati­­sch­en Mitglieder des Hauses zum ersten Male erschienen. Der Em­­pfang derselben war außerordentlich herzlich und gestaltete sich durch die Aufnahme der gegenseitigen Begrüßungsreden zu einem begeisterten. Die Rede der froatischen Mitglieder war in Frontischer Sprache gehalten worden. Borfikender Herr v. Majlath ermiderte sie in besonders gelungener Weise und mollten nach der lekteren eve die Essens faft sein Ende nehmen. Für die verunglückten Schweizer haben wir von den bei uns eingegangenen Geldern vor etwa 14 Tagen einen Betrag von 3000 Fre3. an Se. Erzellenz den Herrn Minister für Kultus und Unterricht übergeben, in welcher die­­ Weiterbeförderung zu übernehmen so gütig war. Heute übermittelt uns Se, Erzellenz die nach­folgenden, auf diese Sendung bezüglichen Schriftstücke: R. f. österreichische Gesandtschaft in der Schmei­ — Bern, am 20. November 1868. Hohmohlgeborner Freiherr! X in Abwesenheit des Herrn Zulauf Ritter v. Vottenburg, welchen ich seit Mitte Oktober hier als Geschäfts­­träger vertrete, habe ich die Ehre gehabt, Em. Erzellenz sehr gefcäßtes Schreiben vom 11. b. M. zu erhalten, welchem die Summe von 3000 tanten als Ergebniß einer bei der Redaktion des „PBeiter Log­o“ eröffneten he , die durch Mederschwendung beschäf­digten Schweizer — in einem Mechtel beigeschlossen war. — Ich, habe ungeräumt den Legieren, unter Mittheilung Ew. Erzellenz Schreibens, dem Schweizerischen Bundesrathe zugestellt, und beehre mich nunmehr, Hoddenenfelben die mir heute zugenommene Note, worin der Herr Bun­­despräsident den Empfang des Wecfels bestätigt, und den mnärmsten Dank für die erhaltene Liebesgabe ausfprit, in der Anlage ganz er­­gebenst zu übersenden. « « Genehmigen­ Eure Excellenz den Ausdruck meiner ausgezeichnete­­sten Hochachtung.Der k.k.Gesch­äftsträ­ger,Baron Türk­­heim m. p. ««« « AnSe.Excellenz den«Herr«n-rerh.v.Eotrog,k.ung.Mi­­nister für Kultus und UnterrichtInfen. Die in obiger Zuschrift erwähntes­ote des Herrn Bundesprä­­sidenten­ lautet: Bern, 18. November 1868. Mit verehrter Note vom 17. I. M. hatten Se. Hochmohl geboren Herr Baron v. Türkheim, T. £. österreichischer interimistischer Geschäfts­träger, die Güte, dem schweizerischen Bundesrathe ein Schreiben Sr. Ercellenz des j. ung. Herrn Ministers des Kultus und Unterrichts zur Kenntniß zu bringen, durch welches Hochbiefelchen in den für die Schweiz verbindlichen Ansprüchen eingeladen werden, dem schweizerischen Bun­­desrathe für die Wasserbeschädigten die Summe von dreitausend Fran­­ken zu überreichen und im Sinteresse der von den jüngsten Glem­en­­tarereignissen Schwerbetroffenen weitere Begünstigungen in Aussicht zu stellen. Indem der Bundesrath den Empfang dieser großmüthigen Gabe in einer Anweisung auf Baris zu bescheinigen die Ehre hat, will er das Bekenntniß nicht zurückhalten, daß er ebensowohl durch dieses Liebes­­werk als ganz besonders auch durch die freundschaftliche Gesinnung, mit der es dargeboten wird, auf’3 lebendigste und herzlichste sich angesprochen fühlt. UVeberh­aupt sind der Schweiz bei diesem A­nlasse gerade von Seiten der bbochherzigen ungarischen Nation fop viele und so erheben­de Beweise aufrichtiger Sympathie zu Theil ge­worden daß es d­em­ Bundesrathbe zur hohen Be­friedigung gereicht,seine tiefe Erfenntlichkeit und seinen wärmsten Danf erneuert aussprechen zu können. Indem der Bundesrath Em. Hohmohl geboren ersucht, diesem feinem Danfe bei dem königl. ungar. Herrn Minister entsprechenden Ausdruch angedeihen lassen zu wollen, verdankt er Hoch denselben gleich­zeitig die hier übernommene freundliche Vermittlung und bewugt er den Anlaß zur erneuerten Versicherung seiner ausgezeichnetesten Hochachtung. Im Namen des schweizerischen Bundesrathes der Bundespräsident Dubs, m. p. Der Kanzler der Dipgenoffenschaft, Schieß,m.p. Seiner Hohm wohlgeboren Herrn Baron v. Türfheim, d­. t. österreichischen interimistischen Geschäftsträger bei der schweizerischen Didge­­noffenschaft in Bern. Aus dem Unterhause, Bern, 25. November. Der Vorfigende Präsident Karl Szentiványi eröffnete die Lisung um halb 10 Uhr. WE Schriftführer fungirren: Bujano­­vics, Emesh Cjsengery, Mihályi und Kalte Nach Authentisation des Protofolles meldet der Vorsikende einige unwesentliche Einläufe an. Stephan Bata­y interpetiert den Kultusminister, ob er von der österreichischen Regierung die Fonds der gewesenen ungarischen Leib­­garde und des Ludoviceums übernommen habe, wie body dieselben sich belaufen und was er mit denselben zu thun gediente. Graf Esterházy überreicht eine an den Kommunikations­­minister gerichtete Interpellation des Inhaltes, ob verselle bezüglich der nn­ronnabee­ Bahn ein neues günstiges Angebot berücksich­­tigen wolle ? . Graf Dominik Teleki überreicht einen Gesetzentwurf desn­­haltes,wonach der materielle Theil des ungarischen Privatrechtes auch in Siebenbürgen je früher ins Leben trete. Julius Kautz erstattet den Bericht der Finanzkomm­ission über die den königl.Freistädten zu bewilligenden Entschädigungen fürJtaris­­diktions-,Gefängniß-und Schüdlingskosten. Julius Beniczky erstattet den Bericht der Budgetkommis­­sion Pilger das Budget des Hauses bis 10.Dezember.Wird ge­­nehmigt. Hierauf erstattet er no den Bericht über die Spitemischung des Reicstagsbureaus. Die sämmtlichen Berichte werden in Druck gelegt und seinerzeit auf die Tagesordnung gefekt werden. Hierauf zur Tagesordnung übergehend, wird das Erpropriations­­gefeß in dritter Zeiung angenommen, sodann wird die Generaldebatte über das Nationalitätengefeß eröffnet. Paul Trifunacz hält das Nationalitätengefühl für berech­­tigt, und eben darum sei an die Nationalitätenfrage von sehr großer Bedeutung. Man erwartete daher allgemein von der Vaterlandsliebe des Hauses, daß diese Frage in einer für die Betheiligten befriedigenden M­eife würde gelöst werden, umso mehr als unzähligemale gesagt wurde, die Nationalitäten würden befriedigt werden, se­weit dies die Integrität des Staates gestattet ; nachdem aber die viesbezüglichen Hoffnungen geschwunden, hält es Rebner für seine Pflicht, zu sprechen. Er wundert sich, wieso der Entwurf der Generalkommission auf der Gleichberechtigung der Nationalitäten haff­en könne, da in diesem Entwurfe nur die Gleichberechtigung der Nationalitäten, sondern die der Invdividuen blos interpretirt wurde. Und in welcher­­­eife? So engherzig, daß man dieser Interpretation mit Vergnügen entsagt. In dem Nationalitätengefege müssen aber nicht die Rechte der Individuen, sondern die der Nationalitäten firirt werden. Die öffentliche Meinung in dem sehon längst zuvorgenommen, und eben weil die echte der Nationalitäten in praxi anerkannt wurden, eben aus dieser Thatsache entstand die Nationalitätenfrage, deren Existenz au vom Hause aner­­kannt wird daturch, daß man­­ dieselbe dur ein Gefeg regeln will. Solle aber dies in befriedigender Weise geschehen, dann müssen die Nationen in Betracht gezogen werden. Man dürfe nicht die Staatspo­­litik mit der Nationalitätenpolitik verwechseln. Der Staat muß erhaben sein über die einzelnen Nationalitäten und muß diesen erlauben sich auszubreiten und auszubilden, da hierdurch die Einheit des Staates nicht verlegt wird. Redner anerkennt die nothwendige Einheit der Negierungssprache, durch dieselben dürften aber die Sprachen der Nationalitäten nicht so sehr bescränkt werden, wie dies dur den Entwurf der Zentralkom­­­mission geschieht. Die Nationalitäten wollen dem Staate geben, was des Staates ist, sie verlangen aber auch das Übrige. Dies wird ihnen nun fur den Entwurf der Zentralkommifssion nicht geboten, der sogar ihre kirchliche Autonomie in sprachlicher nn beschränkt. Dies sei aber umso weniger gerecht , als eben die Legislative hier nicht nur das quid juris, sondern auc das quid consilii in Betracht ziehen sollte. Redner erklärt sich schließlich für den Entwurf Mocsonyi's, da er von demselben für den Staat und für die Nationalitäten das Beste hofft ; er erfuhr auch das Haus, demselben beizutreten. EdtvBd3: Diejenigen, die bisher­ sprachen, hatten den Stand­­punkt einzelner Nationalitäten eingenommen. Ich halte dies nicht für forrest, erntend, weil hier nicht Abgeordnete einzelner Nationalitäten, sondern Abgeordnete des Landes fssen ; zweitens, weil die Nationali­­tätenfrage diejenige it, in welcher die Interessen aller Staatsbürger am meisten mit­einander identisch sind. Wir wünschen alle die Lösung der Nationalitätenfrage. Wir müssen alle überzeugt sein, daß die Interessen aller nur durch die Blüthe des Landes gesichert werden künnen. Wir sind endlich alle über­­zeugt, daß die Blüthe des Landes davon abhängt, daß alle ihre Inter­­ien gewahrt willen sollen. In den Zielen ist also sein Unterschied, nur in der Art und Weise der Erreichung derselben. Die Majorität will die Frage auf Grundlage der individuellen Freiheit lösen. Das Minoritätsvotum hin­­gegen verlangt : 1. Die Arrondirung der Komitate nach Nationalitä­­ten; 2. die Herrschaft einer Nationalität in diesen arrondirten Territo­­rien; 3. die Verleihung der Aemter und Würden nach Nationalitäten Bei einer so wichtigen Frage, wie eine neue territoriale Einthei­­lung, muß man vor allem ins Reine kommen, auf welcher ®runv Lage dies bemerkstelligt werden soll. Ueber diese Frage ist im Minori­­tätsvorschlage nichts enthalten. Man müßte vor allem ein objekti­ves Kriterium der Nationalität aufstellen. Soll der Klang der Namen, die Verhörung von Zeugen über das Betragen der betreffenden Individuen, oder die Abstammung als entscheidend betrachtet werden ? 68 wird auch ferner das Forum nicht bestimmt, vor welchem verlei Streitigkeiten auszutragen wären und die in kontroversen Fällen jemand dem zu irgend einer Nationalität „verurtheilen” würde. (Heiterkeit.) Die Strahlungen der sebten Jahre auf dem Gebiete der Statistik baben be­­­wiesen, daß man die Bestimmung der Nationalität nicht der freien Erk­lärung der Imdividuen überlassen könne. 63 wird also durch einen Schritt, durch den die Nationalität aller Staatsbürger in Frage ge­­stellt wird, jene Beruhigung, welche die Herren Mocsonyi und Miletics anstreben, erreicht werden. (Zustimmung.) Aber die Arrondirung der Komitate ist am Ende nur das Mit­­tel Das Ziel ist, daß in den einzelnen Komitaten die Herrschaft einer Rationalität ausgesprochen werde. Der Minoritätsvorschlag sagt nicht, ob dies ein für allemal, oder nur für eine gewisse Reihe von Jahren ausgesprochen werden soll? Würde der erstere Weg befolgt, so wäre das ein großes Uebel, da die Nationalitäten sich fortwährend verändern und so für einzelne Nationalitäten historische Nechte geschaffen würden, nachdem sie längst aufgehört hätten in irgend­einem Somitate die Majorität zu sein. Die Befolgung des zweiten Weges würde mit noch größeren Schwierigkeiten verbunden sein, da man dann in jedem fünften vier­zehnten Jahre eine neue Eintheilung des Landes vorneh­­men müßte. Allein an die Erklärung einer Sprache zur herrschenden in ir­­gend einem Komitate i­ nur ein Mittel. Das Ziel ist die Beruhigung der Nationalitäten. Würde denn die Annahme des Minoritätsvorschla­­ges dieselben beruhigen? Von einer Nationalität ist e nicht zwei­­felhaft, daß sie sich nicht beruhigt fühlen würde, — einer Nationalität, welche sowohl wegen ihrer Anzahl, als auch ihrer Bildung einige Bes­incsichtigung verdient: der Deutsschen CS gibt nirgends ein größeres Gebiet, wo die Deutschen in der Majorität wären. Freilich pflegte man bisher bei der Nationalitätenfrage die Ungarn und die Deutschen nicht zu berücksitigen Ich bin überzeugt, daß es seinen Gelehrten gibt, der die Komi­­tate Ungarns derart zu artendiven im Stande wäre, daß in mehreren derselben nicht mehrere Nationalitäten zusammenfallen würden. 68 ist also gewiß, daß in dem Momentealz in einzelnen Komitaten die Herrschaft der Majorität ausgesprochen wird, diejenigen, die nicht in der Ma­­jorität sind, nicht beruhigt sein werden. Da aber alle Nationalitäten hier in Majorität, dort in Minorität fi befinden, so wide man einzelne auf einzelnen beschränften Territorien — wie­ B. die sehr geehrte serbische Nationalität, welcher ein sehr beschränktes Gebiet zufallen würde — befriedigen, und auf allen andern Territorien unterdrücken. Viele glauben, daß die Nationalitätenfrage nur das Resultat fünftlicher Agitationen sei. Ich bin nicht dieser Ansicht. Die Nationa­­litätenfrage i­ nur ein Zeig jener großen Freiheitsbewegung, welche in unserem Praterlande so große Resultate hervorrief und welche auf die Freiheit und Gleichheit aller Individuen und Konfessionen führte. Können wir nun glauben, daß wir eine Bewegung, deren Grundlage die­dee der Freiheit bildet, dann beseitigen werden, wenn wir P­rivi­­legien Schaffen? wenn wir die Organisation unseres Landes berart durchführen, daß es in diesem Vaterlande seinen einzigen Bürger gebe, der ss in allen Komitaten frei fühlen, wer das ganze Land als sein Vaterland betrachten können? Die Welt steht schon so lange, sie wurde so verschiedenartig und von solch verschiedenen Leuten regiert, daß man mit Necht jagen kann, es künne in dieser Beziehung nichts Neues vorgebracht werden, was nicht schon früher, entweder in dieser oder anderer Form da war. Man hat daher leicht und wet auf die Schweiz und auf Belgien zu ver­­weisen, so wirklich dieselben Nationalitäten:Verhältnisse bestehen, wie in unserm Baterlande, nur dürfe nicht vergessen werden, tak bei viesem Vergleiche dennoch ein kleiner Unterschied mitläuft. Diese Verhältnisse erifu­ren in den erwähnten Ländern nicht fett, sie erift­rten vor einem Jahrtausend. (Stürmischer Beifall.) Damals war es, als sich die in einem Land e­inwohnenden Franken, Germanen, Longobar­den und Römer nur fuf ihre eigenen Gefege richten ließen. Die Zivilisation hat dem ein Ende gemacht, es kann daher mit Bestimm­theit nicht gesagt werden, wie sich diese Verhältnisse mit dem gleichzeitigen Fort:­schritte der Zivilisation entwickelt hätten. Die Geschichtsschreiber hoben es, daß diesen Verhältnissen ein Ende gemacht wurde. Al­dur­ den in Folge der Reformation ausgebrochenen und zu Ende geführten Kampf ermüdet, die Konfessionen miteinander Frie­­den schlossen, wiederholte sich dasselbe Schauspiel. Jede Konfession besaß ein besonderes Territorium, sie hielt ihre Versammlungen unter eigener Flagge ab, ja sie verschanzte sich sogar in eigenen Festungen. Und sie b­aten dies nicht darum, um vielleicht das Vaterland zu gefährden, denn sie Alle, wie z. B. die Hugenotten, waren gute Patrioten, und doch war die Folge dieser nicht unpatriotischen Separation ein mehr wenn hundertjähriger blutiger­­ Dürgenkrieg. Derselbe fand sein Ende und die Konfessionen fügten sich vom Grundlabe von der Unterordnung der Son­derinteressen unter das gemeinsame Synteresse. CS war aber hiemit die Ruhe in die Gemütter noch nicht eingeführt. Dies zu bewerkstelligen verblieb jenem Prinzipe, das auch hier in dem Entwurfe der Zentral: Kommission das leitende it: der Freiheit! Die Freiheit, die mit gleichem Maße vertheilt wird, wird auch hier die Gemüther beruhigen, wenn sie er nach dem konfessionellen Kampfe im Stande war. Denn man kann wohl mit Recht sagen, daß das Gefühl des Glaubens viel tiefer in des Menschen Brust wurzle, als jenes der Nationalität, und wenn daher die Freiheit im Stande war, jenes zum Schweigen zu brin­­gen, wird sie es auch bei diesem im Stande sein. Es wird von gegnerischer Seite angeführt, daß die Nationali­­täten verschwinden, wenn ihre Rechte nicht gewahrt werden. Dies ist wahr. Die Geschichte lehrt auch, daß mit dem Vortreiten der Civilisa­­tion die Nationalitäten verschwinden. In Amerika, in Australien finden sich no Nationalitäten von kaum 160 Köpfen, mit der Givilisation wurden dieselben in eine große Nation verschmoßen. Die Gefahr aber, die den Nationalitäten von der Zivilisation her droht, diese Ge­­fahr bedroht auch die kleine ungarische Nation, die froatische, ebenso­ gut die serbische und rumänische. Wir können v­iere Nationalitäten vor der wegen dem Fortschritte der Civilisation ihmen drohenden Gefahr nicht daduch schükten, daß wir die Nationalitäten in Gefege eingemi­ delt, wie Mumien in die Grüfte der Legislation nie verlegen. (Stür­­mischer Beifall.) An diesem Jahrhundert geht alles zu Grunde, was nicht sein Leben und seine Lebensfähigkeit duch Thaten v­arlegt, was nicht der Zivilisation entspricht. Stellen wir uns daher hoch, recht hoch auf den unerschütterlichen Fels der Freiheit und des Fortschrittes, damit wenn die Zluth meilensweit die Ebene bereden wird, wenn alles weggeschwenkt wird, wir geborgen und geshüßt bleiben. (Stürmischer Beifall.) Schagen wir unsere Nationalität dadurch, daß wir in Freiheit und Bildung vor­­märtsichreiten; dies sei_ blos dur­ Annahme des Entwurfes zu erreichen, den die Centralkommission eingereicht. « Ueberhaupt gen, wenn Lehren der eine Eloquenz und ist es ein Fehler, wir uns abermals vom Boden wenn man "von der Frage bietet „der jener Nationalität Spricht. Die Nationalitätenfrage ist sämmtlichen Nationalitäten Ungarns gemeinsame Frage, eine den Und die Lö­­sung dieser Frage ist eine ihnen allen gemeinsame Aufgabe. Glädfich kann diese Aufgabe­­ nur dann möglich­­sst, als der Privilegien begeben, so erfol­­gte die demweilen, nur insoferne Lösung nicht im Widerspruche steht mit dem Geiste des Jahrhunderts (Lebhafter Beifall) und dieses Jahrhundert ist, Dant dem Schöpfer, das der Freiheit (Applaus) und es gibt Stellung der Nähe ergriff das Wort Bömhes, und nimmt die Privilegien der Sachsen in Schug. Un­­ter diesen sind: die freie Wahl ihrer Nichter und Beamten und der unbeschränzte Gebrauch ihrer Sprache, mit einem Wort, ihre gänzliche Unabhängigkeit. Teils der Stürme, die im Laufe der Jachrhunderte über die Köpfe des kleinen sachlichen Häufleins wahmnbrausten und ihnen viele ihrer Nechte raubten, blieb der freie Gebrauch ihrer Sprache immer unbeschränkt. « «Redner stellt daher nach längerer Rede,die leider auf dercssa­­leine unverständlich ist, den Antrag, §. 27 solle derart modifiziert wer­­den, daß die Rechte der Sachen und der Augsb. Konfession durch die­­sen Geregentwurf unberührt bleiben sollen. Nik­lics kann seinen der drei vorliegenden Geregentwürfe beistimmen, da nur dieselben einestheils die Rechte der Nationalitäs­ten, amdererseits die Integrität des Staates nicht genügend ges wahrt sind. Stratimirovics ergreift beim Schluß unseres Berichtes das Wort. Linken, die Zivilisation Weltgeschichte, für in Betracht die wir nicht taub der Freiheit weg dem unaufhörlichen Applaus erfüllt, die­ Lösung richtig nur Nationalitätenfrage die ung dazu bewegen in definitive Lösung der die Art der es gibt seine Macht, nach der mit stürmischem Beifall aufgenommenen Rede des Kultusministers herzustellen. Die anmefenden Minister, gezogen und, fast war lange die Mitglieder end­erem Applaus die Ruhe nicht ver Rechten selbst Mocsonyi eilten auf ihn wird, sein dürfen, und weil, lönnte, daß die Schanzen feine und zu und drücten ihm unter der Gallerie die Hand. Nach MWieperhier­­­­en m­an nu »O- · - -,. ·- 14. Situng Der Neichsrathsdelegation. ett, 25. November. —e. Die Gallerie ist von einem eleganten Bublitum gefüllt. Die Delegirten sind zahlreich erschienen. Beginn der Situng 11 Uhr 15 Minuten, Vorsigender Vizepräsident v. Kaiserfeld Auf der Ministerbanf: Beust, Bede, auf der Negierungsbanf vie Sek­tionschef3 v. Hofmann, Weninger, Hofsekretär Kraus. Das Protokoll der Testen Sikung wird verifizirt. 63 sind 54 Delegirte anwefend. Das Bräsivium hat den Reichskanzler ersucht, der Kaiserin zu ihrem Namensfest die Gefühle der Ergebenheit der Neichsrathsdelega­­tion auszudrücken. Der Neichsftanzler erwidert in einer Zus­chrift, daß Ihre Majestät diesen Ausdruck mit M Wohlgefallen entgegen­­genommen habe. (Die Verlesung vieler Zuschrift wird stehend angehört.) P­räsident: Die Delegation nimmt diese Zuschrift zur freudigen Kenntniß. Zuschriften der Grafen Widenburg und Anton Auer­berg melden deren fortdauernde Krankheit Beider, der Exsrere bittet, einen Crfagmann einzuberufen. Die Delegirten Zunft Schönburg und Dr. Man­delblüh haben ihre Delegirtenmandate zurück­­gelegt, anstatt des Lebreren ist Baron R übe­cd eingetreten. Zuschriften der gemeinsamen Minister begleiten­ die bekannten und bereits erörterten Vorlagen, wie das Nothbuch u. s. w. Baron Beust legt eine Gefegesvorlage vor, betreffend die Behandlung der Botschafter, Gesandten und Ministerreferenten bei der Verfegung in den Disponibilitäts- und Pensionzstand, sowie über die Aufhebung der den subalternen Beamten bei den diplomatischen Mis­­sionen bisher zugenommenen Begünstigungen bei der Verfegung in den Penfionzstand. Erster Gegenstand der Tagesordnung ist die Wahl der 4 Schrift­­führer. Die Stimmzettel werden abgegeben. Das Skrutinium wird vom Bureatı vorgenommen werden. Der Präsident ersucht, die gegen­­­wärtigen Ordner ihr Amt auch hier fortzuführen eine Strafwahl an­statt des Grafen Widenburg aber nicht vorzunehmen.­­Angenommen. Der gleiche Vorgang wird bezüglich der Berifikatoren beliebt. Nächster Gegenstand der Tagesordnung it der Bericht des Budgetausschusses über den Rat des Ministeriums des Neußern. Referent Baron Eich­hof erstattet den unseren Lesern bereits bekann­­ten Bericht. An der Generaldebatte ergreift das Mort First Schwarzen­­berg: Das Rothbuch veranlaßt mich eine kleine Bemerkung zu machen. In der Depesche 9 wird über die Lage im Innern gesprocen und unter Anderem angegeben, daß unter den Elementen des Wider­­standes die einstens privilegirten Stände bezeichnet sind. Ich muß jeden­­falls bedauern, in einem solchen offiziellen Metenstücke eine ganze Klasse der Gesellsshhaft in diesem Sinne dargestellt zu sehen.­­68 sind nationale und politische Gegensäße, aber von der Opposition des Adels kann nicht die Rede sein. CS ist hier daher eine allgemeine nicht begrün­­dete Beschuldigung vorhanden, gegenüber welcher ich im Namen derer des Models, wie so zahlreich im Lager der Regierung vorhanden sind, Berwahrung einlegen muß. (Einzelne Brawns.) Reichskanzler Baron B­e­u­st: Ich glaube, daß dasjenige, was der Vorredner gesagt hat, dem Ministerium, das hier n­i­ch­t vertreten ist (dem österreichischen) zu hoher Befriedigung gereichen wird, und daß man von der Erklärung gerne Akt nehmen wird. An der Depetsche it eine thatsächli vorhandene, vielfach fühlbare Opposition mit einer sehr großen Mäßigung geschildert. Die Depeiche sollte die Situation im In­­nern schildern und es konnte deshalb von seinem vorhandenen Elemente Umgang genommen werden. Man kann darüber streiten, ob die Dar­­stellung rusig oder düster sei, alleine von Beschuldigungen kann nicht die Rede sein. Referent Baron Eich­hof schlief sich vor Bemerkung des Für­­sten Schwarzenberg insofern an, als er bemerkt, da man, um Ginzene zu schonen, den Tadel auf Viele ausgedehnt und eine ganze Klasse ungerechtfertigt angegriffen habe. 68 wird zur Spezialdebatte geschritten und dabei aus Titel 1 (Zentralleitung) Bost 1—18 unverändert nach dem Kommissionsantrage mit 376,618 fl. bewilligt. Bost 20: Geheime Auslagen 550.000 fl. gelangt zur Verhand­­lung. Die Kommission beantragt die Bewilligung. Die Minorität, durch Dr. Rehbauer, ist anderer Anschau­­ung. Nach den Ausführungen des Renners würde dieselbe prinzipiell gar seinen solchen Fono bewilligen. Allein man habe in neuester Zeit nee > — =p" = " E Jean de Chazol. Roman von Mario Uchard. (34. Fortsegung.) Dritter Theil. — Was liegt heute daran ? fuhr sie in eisigem Tone fort. Sekt, nachdem ich so zu Ihnen gesprochen, ist­ zu spät. Sie waren der erste Mann, der mich nit megmeifend behandelte. Mir war in mei­­tem Leben noch sein Wesen begegnet, das ich hätte mit Ihnen verglei­­chen können. Sie hatten mich aus den Wellen der Durance gerettet ich hielt mir für sein Ihnen ebenbürtiges Geschöpf ; ich wäre Ihre Magd geworden, wenn Sie es gewellt hätten. Doch lassen wir eine Beit, die so weit hinter ung liegt. Sei es wie immer, sie sind mein Mohlthäter gewesen und haben mich befragt; und darum würde ich Ihnen eine entscheidende Gewalt über meine Zukunft selbst dann einge­­räumt haben, wenn jenes Geheimniß nicht wäre, das uns verbindet. Sie habe ni mir oft genug gesagt, daß ich die Welt und ihre Gefege der Schädlichkeit nicht fenne. Ich kann mich also nur an Sie wenden, um zu erfahren, ob ich nach Allem, was zwischen uns vorgegangen, einer Liebe no werth bin, die sich mir anbietet, und ob ich, ohne ihn zu betrügen, die Hand eines Ehrenmannes annehmen kann, der mir Treue und Glauben sohentt ? Ich könnte mich nicht entschließen, Sir Clarence zu heiraten, ohne ihm vorher gestanden zu haben, daß ich beinahe eine ganze Nacht auf Ihrem Zimmer allein mit Ihnen zugebracht ; aber, wäre er auch nur aus Achtung für die Marquise von Senozan, es ist dies ein zu peinliches Geständniß, als daß ich es mir auferlegen sollte, wenn es nach den Anstandsregeln, die in Eurer Welt herrschen, im Vorhinein zu meiner Geniedrigung ausschlagen müßte. — Bei meiner Ehre, Viergie, sagte ich tief ergriffen, fein jun­­ges Mädchen kann reiner sein, als Sie, und mehr Achtung ver­­dienen ! Sie hob die Augen zu mir auf und sah mi an, als feste sie ‚einen Zweifel in meine Worte. — Mederlegen Sie wohl! sagte sie, ist das die strenge Wahrheit, was Sie mir sagen ?­­Bei meiner Ehre­,wie groß auch die Gefahr gewesen sein mag,in welche das Unglück Sie gestürzt,Sie haben sich nichts vorzu­­werfen. — Nichts, sagen Sie? aber marum verachten Sie mich dann? — 3b, Sie verachten ! — Wie anders, als aus Verachtung, könnte ich mir Ihr Be­­tragen gegen mich erklären, sagte sie mit tiefer und biebender Stimme, da Sie mich doch leben ? — Biergie, rief ich mit pochendem Herzen, was sagen Sie ? — Sie lieben mich, wiederholte sie, und hatten doch weder die Kraft, mich zu fliehen, noch den Muth, mich zu ihrer Gattin zu machen ! So muß ich denn eine Gefallene sein, oder irgend einen moralischen Makel an mir haben, dessen ich mir nicht bewußt bin und wen Sir Clarence nicht bemerkt hat. Sie rennen mich all viel zu frel, um zu glauben, daß in diesen Worten auch nur der Schatten eines Vorwurfs oder eines Bedauerns liegt. Sie denken wie ich, es ist zu spät. Weiß man übrigens, warum man liebt, oder warum man hakt? Nein, wir können uns seinen Vorwurf daraus machen, daß wir Eins für das Andere gelitten ; aber, seitdem ich in ihrer Mitte lebe, habe ich Skru­­peln kennen gelernt, von denen ich früher nichts wußte: der Evermuth von Sir Clarence hat mein Herz zu Lehr mit Dankbarkeit erfüllt, um nicht wenigstens offen und ehrlich gegen ihn zu Werke zu gehen. Ich will seinen Namen stolz tragen können ohne Gewissensciffe über einen Fehltritt, und wäre es auch nur ein eingebildeter. Ich kann mich seines Erelmuthes nur mürdig zeigen, wenn ic zu ihm komme, rein von jedem Verdacht und werde ihm auch nicht ven kleinsten Ueberrefi mit­­bringen von Ihrer Liebe, die vor sich selbst errethet. 34 kann nicht anders, als mich nach Ihnen beurtheilen. Sie allein können mir die Wahrheit über mich enthüllen. 34 kann Ihnen nicht die Beleidigung zufügen, von Ahnen vorauszufegen, daß meine Armuth es war, melde das Hinderniß zwischen uns bildete. Ich muß also, und ich bin darüber erfhrecht, an irgend ein Motiv der Unwürdigkeit glauben, das ich nit fenme, an einen Makel, der meinem Leben anhaftet, und darum jeder ich mich genöthigt, so seltsam eine solche Frage auch erscheinen mag, diesen einzigen Beweis von Achtung mir von Ihnen zu erbitten. Sagen Sie mir also, ob er noch wagen würde, mir seinen Namen anzubieten, wenn er darum erführe, was zeichen uns vorgegangen ? 9 wie Hein, wie erbärmlich fühlte ich mich beim Anhören hier fer zarten Bedenken, einer Ehrenhaftigkeit, die so erhaben war in ihrer Demuth ! — Viergie, rief ich aus, ich war mit Blindheit geschlagen ich bete Sie an, und er wird mir ein ewiger Vorwurf bleiben, Sie ver­­rannt zu haben! Bei diesem Morte stieß sie beinahe einen Schmerzensichrer aus und führte die Hand an’s Herz, als hätte ich eine kaum geschloffene Wunde wieder aufgerisfen , aber si schnell aufraffend,­­ sagte sie gleich darauf mit stolzer Miene : — Sie irren sich, ich kann nicht mehr Ihre Maitreffe werden, und es ist meine Schwester Genevieve, welche den Namen der Senozan’s trägt. — ga, rief ich, zermalmen Sie mich, ich habe diese grausame Kränkung verdient ; aber hören Sie mich mindestens an, denn Sie hat ben wahr gesprochen, ich liebe Sie, Ja, ich wollte ankämpfen gegen mein Herz. Leregeleitet von den thörichten Vorurtheilen dieser Welt, verfolgt von den Erinnerungen, die Sie soeben heraufbeicht woren, machte ich Ihnen ein Verbrechen aus Ihrem einstigen Unglück und Elend, das Sie in meinen Augen hätte freisprechen sollen. Ich war so blind, Sie nigt zu begreifen, oder ich war vielmehr so feig, vor dem Glüc­ke zu­­rückzumeidhen, daß sich mir darbot aber Viergie, Sie ließen ein Wort entschlüpfen, das auch Ihre Seele mir enthüllt. Sie haben mich geliebt, leugnen Sie es nicht, es ist dies meine rechte Hoffnung, und wir haben Beide zu viel gelitten doch ein Mitverständniß unserer Herzen, um nicht gegen­einander aufrichtig zu sein in dieser Stunde. Bei dem Glücke seines Lebens, über das i­ich vielleicht ein Wort von Ahnen entscheidet, leihen Sie den schmerzlichen Erinnerungen der Vergangen­­heit sein Gehör. Was liegt an unserem Stolje und an unseren Käm­­pfen gegen ein Verhängniß, in das wir hineingezogen wurden, wenn ich Sie­ liebe....., wenn Sie mich lieben ? — Immer no, bei Ihrer Ehre, sagte sie mit einem bitteren Lächeln und ihren Blick tief in den meinigen bohrend , würden Sie heute diese Sprache führen, wenn nicht gestern Sir Clarence um meine Hand angehalten hätte? Diese unversöhnliche Frage, die mir kalt aufs Herz fiel, traf mich wie ein seißer Pfeil. — Bei meiner Ehre, rief ich, ich werde Si Clarence tödten, wenn Sie ihn lieben ! Sie zuchte noch einmal bei diesem Wort zusammen. Ich errei­chete über meine Heftigkeit. — Berzeihung, Berzeihung ! rief ic; sehen Sie denn nicht, daß meine Vernunft mich verläßt, bei dem Gedanken Sie zu verlieren ? BViergie, ich Schwöre meinen Irrthbum ab und flehe sie an: Vergefsen Sie und reihen Sie mir ihre Hand. Sie blieb unbeweglich , gleichsam überwältigt von ihren Gewan­­ten, — Vergefsen ! sagte sie endlich, und warum ? Ich habe Sie ge­­iebt, ja, aber weiß ich, ob ich Sie noch Liebe ? — Biergie ! — Wir sollen aufrichtig sein gegen einander, sagen Sie; aber in meiner neuen Umgebung eine sich auflehnt gegen Eure Gefühle, Eure Adeen. Ich fan Sir Clarence aus Dankbarkeit heirathen, ich werde ihn lieben wie eine hingebende Freundin, und es wird dies ein Art Gerechtigkeit sein für seinen Coelmuth ; aber ich könnte für Sie nicht dieses ruhige, strenge P­flichtgefühl haben. Zwei Naturen wie wir, und zumal mit solchen Erinnerungen, können einander nur Wege auf Sie lauerte, in diesem Moment, Sie zum ersten Male es aussprechen höre, hab Sie mich lieben — und es gab eine Zeit, wo ich mein Leben freudig hingegeben hätte, um dies Wort Munde zu vernehmen — mengt sich wo ich in das Aufjauchzen meiner Seele ichh weiß nicht welcher Militon eines geheimen und sehmerzlichen Widers itrebens, das fast einem Gefühle des Hafses aleicht ! (dortfebung folgt.) « find wir es gegen uns Ich rede davor manchmal Sklavin begreifen können, Herzens, ihres Lebens, erschreckt, Wilde, ich die oder haften, habe Ich selbst und. ? Sie haben nicht Alles gesagt. es ganz begriffen, glauben Sie mir, so gut wie Sie, bleibe ich mitten ,welche sich ihr Jod­ ganz auf Ah bin nicht aufgezogen, um ein Mädchen m­ie Genevnnöve zu sein, meiner Bemühungen für meinen Theil habe denn, in diesem Moment, von dem denn in und die Liebe immer nur Was Sie ich troß­er: der Meije aller aus Ihrem der Vernunft, der glühend lieben als eine hingibt, dem Gebieter ihres den Sini­en anbetet. Nun ich geträumt, als ich haarfüßig am Tr

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