Pester Lloyd - Abendblatt, Juli 1869 (Jahrgang 16, nr. 147-173)

1869-07-15 / nr. 159

« « 1869.—s·-.-r.159. uf. RER n—­·­­uugmumkpeschendes Nester-Stand« Wien,15.Juli.(Original-Telegramm.) Der Bischof von Linz wurde mit a.h.Handschreiben vom ge­­strigen­ Tage vollständig begnadigt.JudenBrünner Exzessext sollen umständische Umtriebe wahrgenommen sein. Triest,15.Juli.Dienstag habe in Folge aufreitzeit­ der Proklamation­en Demonstrationex­ zur Erinnerung an die im Juli 1868 vorgefallenen Ereignisse au­f dem Friedhofe und vor dem Café Chiozza stattgefunden,wurden jedoch ohne traurige Zwischenfälle durch Militär unterdrückt und wurden hierbei 23 Personen verhaftet. Paris, 15. Juli. Gestern war ein Börsengerücht ver­­breitet, daß Prinz Napoleon zum Präsidenten im Minister­­rathe ernannt sei. Die Journale glauben, daß die Kabinets­­bildung und die Einberufung der Kammer demnächst zu ges­­­wärtigen sei­­en, 15. Suli. Borbörse,­ Brevitaktien 291.10, Trams­way 205.50, Staatsbahn 400, Nordbahn — —, 1864er £ofe 123.10, 1860er gofe 104.80, Ameditak­ien san —.—, Banf ——, Pfandleid —.—, Soronger ungar- Lombarden 260.—, Fünftwpner ——, Anglo: Sungarian —, Alidle —.—, Anglo-Auftrian 366%, Franzofephs: Se Galiziex .—, ungarische Bahnanleihe —.—, Barbubiger Sheißbahn ——, — —, Brünner Zrammway —.—, Staatsbahn Haufle, ungemein pünstig. Paris, 14 Juli. (Schlußfurfe) Lombards 536, Deft. per Tag. Elisabeth 3torobahn — —, Innnerbeu­g ——, Francobant 129.25, Generalbant — og Rente —, Gilberrente —.—, Rapierrente ——, Handels:­bant ——­, Eisenindustrie —.—, dranco.Hung. ——, Baubant —— Boothefaxbant # Bereindbant — .—. Operzent. Rente 11.70, #3, Rente 103, ital. Rente 5485, Staatsbahn 800, Credit: agbil­er 235, 329, Delft. auf Zeit 9379, ungarische Anleihe 215, ungarische Ostbahn 315, Amerikaner ——, Mittagsrente —.—, Szenffart, 14. Jul. Abendsozietät­ Krebitaltien 76.75, Staatsbahnaktien 379.75, 1860er Loje —.—, 18647 —.—, Steuerfreie —, Witte­­nilaner —, Sranenhungarian |. —, Hente —.—, Franzosephs-Bahn Galizier 224. Haufe. Kölln,147.Juli.(Getreidemarkt.)Weizen­steige 11d, loko7.5­—7.15,fremder per N­ovem­ber6.lul4,per Dezem­ber6.6’-2, 6.14,Noggenloko per Jult«5.15­ 6,perNovem­berä12,perDe­­zember5.131-,«OelperJuli135,«««per August134,­««perOktober jJHJ4.«·L­pm;usls)ko211-«4. «END-JserZun.Metreidemarkt.­Li­cogetkeideftiue, Wertzeikspate Terminerlau.WeizenperJuli-Au­gustUs,pexAugust- Gemeinde-rus-perdspiktoberilstioggenper Juli-Augu­s:100,per Augustk Septem­ber91,peertoberd9.0aferruhig.Dersehc geschäftslos, versu1125,perAugustHSeptember259-4,pcrOktober-—.epmtusper Juli-s,perAugust-September—«—,pekOktober-——. quis,14.Juli.(Getrc1demartt-)MehlperJuli57.50, persluguji«ös.—,letzten 4 Monate 60.—­·We«zenpersoxkilos—.— —.—­,I«ernste Qualität­.—.RoggenperilOKklog Gersteper«100·.32ilos Haker—.—.e eitusperpektlet er im laufenden Monat 62.—.­­51.50,in den 4 leyten Monaten 59.——.Getreideunerändert London,«14.Juli,(Getreidemarkt.)Getreidemarkt schwach besucht, Weizen ruhig, Gesdüjt beschränkt, unverändert, Gexite wenig Gesgält, Hafer Bailie 3 Bence. Diehl ruhig.­­. Opus im Sulinquit sz Unsere Landeshauptstadt ist gegenwärtig der V­ersam­m­­lungsplag Für Die bedeutendsten Kapitalmächte Euro­­pars , die Karlstadt = Fiumaner Bahn, respective die Lebernahm­e des­­ Baues dieser Strebe von der ungariigen Regierung hat die Gelbiez nine bieder gelobt. Von ungefähr 15 vorgemerkten Konkurrenten haben nach der 8. E." bereits die meisten das festgestette Radium von 300.000 fl. niedergelegt und nach spieft ununterbrochen der Telegraf zwischen Belt und allen besenzenden Börsenplägen unseres Grotheiles, um im legten Clemente unserem Finanzministerium neue Zugeständnisse und Ver­­günstigungen zuzusichern. Ss zeigt ss überhaupt bei dieser Gelegens­heit zwei exfer:­enstens, daß die Karlstad­-Finmaner Bahn in der That jene hohe Bedeutung befist, wie ihr in Ungarn schon seit Jahren bei­­gelegt ist, und zweitens, das der Kredit Ungarns vor dem ausländischen Kapitale auf hoher Stufe steht. Heute um 12 Uhr wn der Schluß­­termin für die einzureichenden Offerte. M Wiederbeginn der Session Da sein weiterer Gegenstand er des Reichstages 1869 —72, der Journale verständigen werde, auf der Tagesordnung stehe, so Schließe die Sigung und wünsche den Abgeordneten für die Fed­en Gesund­­heit, Glück und Segen. Unter Eijenrufen auf den Präsidenten schloß die erste Session Die Abgeordneten nahmen von­einander und vom Präsidenten unter Händebrüchen Abschied und in diesem Momente war von Waxter­­unterschieden oder gar Gehäffigkeit nichts zu bemerken. vm 328 , Einfess —.—, Steuerfreies ——, Napoleond­or 9.97"/2, Rudolphsbahn —.—, Elisabethbahn — —, ungar. —, Nationalanichen —, Banlab­ien — —, böhm. Koroweitbahn ——, Kredit —, Lombarden 253.75. im Wege . , Aus dem Melchetage. Präsident So mffich eröffnet die heutige Giltung des Ab­­geordnetenhanfes, die legte in mieser Sessionsperiode, um 1,2 Uhr. Auf den Ministerfauteuils : Dötvös, Dillő, Berekovics, Andrasly, Lönyay, Mendheim, Gorove­ t­várt Die Bänke der Abgeordneten und die Galerien sind ihn und ein a Protokoll der jüngsten Ligung wurde bereits gestern authen­­tizier, Teve des Finanzministers Lönyay. Im Nachtehenden theilen wir, wie wir es in unserem heutigen Reichstagsberichte versprochen, dem M Wortlaute nach die Rede mit, in welcher der Herr Finanzminister die zweite Hälfte der Mariafiy’schen Interpellation beantwortet hat. Wir leben fest im dritten Jahre der selbstständigen Finanzver­­­­waltung ; eine meinen Wünschen entsprechende Regelung des Finanz­­wesens systematikp durchzuführen gelang bis jet nicht, weil bisher die Gesettgebung ihre Zeit zumeist von Diskussionen über die staats­­trechtlichen Fragen widmen mußte , gelang zwar, einige Erleichte­­rungen in dem Steuersysteme durchzuführen, den Salzpreis­ bedeutend herabzuseßen, bei Sten­peln und Gebühren gemisse Erleichterungen zu erreichen, den Finanzdienst zu ordnen und umzugestalten ;­­ pod) was it dies noch im Vergleiche zu den wichtigen genden, welche in vieler Richtung unter ned harren. Während der dritthalbjährigen Dauer der Finanzverwaltung: war ich in der Lage, die Ausgaben zu deden ; ein Defizit belastet also noch nit den ungarischen Staat. De Resultate des 1867er Jahres habe ich nach den Zusammen­­stellungen­­ des o­bersten Rechnungshofes dem vergangenen Reichg­age mitgetheilt; aus selben it ersichtlich, daß es im Jahre 1867 seinen Ausfall gab, im Gegentheil, wenn aug nit viel, odennoch Einiges erspart wurde. Bei Gelegenheit der Moreßpebatte habe ich der Auffors­derung des Herrn Abgeord. Ernst Simonyi zufolge refehirt, daß die 1868er Rechnungen zom 80.­ Juni geschlossen wurden und daß die Schlubrechnungen, weile während der Reichstagsferien fertig werden, zu Anfang der neuen Session dem geehrten Haufe vorgelegt werden sollen. Obzwar von den mir bis jet bekannten Resultaten dieser Rec:­nungen jene Bolten noch nicht vollkommen gesondert sind, welche bei Beginn des 1868er Jahres noch auf den Dienst des 1867er Jahres bezahlt wurden, sind au in ähnlicher Weise jene Bolten noch nicht defimitiv zusammengestellt, welche während der e­hsten Monate des Jah­­res 1869 auf die An­weitung der einzelnen Ministerien bei den ver­shiedenen Kallen ausgezahlt worden sind; nachdem jedoch Eines das Andere ausgleicht, tänsche ich mich vielleicht nicht, wenn ich erkläre, das auch das 1868er Jahr seinen Ausfall zeigen wird, ich glaube im Gegentheil, dab es einen nicht zu­­ verachtenden Ueberschuß ergeben wird. So viel kann ich jedoch fest schon sagen, daß die Gesammtaus­­gaben das erste Präliminar nicht übersteigen, obgleich die Erhöhung der mittelbaren Steuern größere Auslagen als das Budget des Fi­­nanzmministeriums erheirschte. Bei den Einnahmen zeigte sich eine erfreuliche und eine minder erfreuliche, ja man kann sagen, eine betrübende Erscheinung.­­Die erfreuliche Bespeinung besteht in der namhaften Erhöhung der mittelbaren Steuergattungen, was unstreitig von der erhöhten Steuerfähigkeit Zeugnis gibt. Die betrübende Erscheinung aber ist die, daß trot­zer unlangbaren Zunahme der Steuerfähigkeit und bei all’ dem, daß die Jahre 1867 und besonders 1868 günst­ge Jahre waren und Gutes Segen fast auf allen Gegenden des Vaterlandes ruhte, die direiten Steuern alle, mit Ausnahme der Hauszintsteuer, welche im Vergleiche zum Boranschlage um 22.774 fl. 78%, Er. mehr ergab, hinter dem Boranschlag namhaft zurückgeblieben. Allerdings ist hievon eine Ursache nie, daß die Steuergefege im Verlaufe des Monats August b. 3. Dotlit wurden, mehrere Reformen beim Auswurfe, der Mani­pulation und Eintreibung erst während der Dauer mehrerer Monate durchgeführt werden konnten, und man einen großen Theil der aus­­getroffenen Steuern erst im Laufe­ d. h. wird einheben können. Die Audmwertung der Hauszinssteuer ging exit. zu Ende des Jahres, die Einkommensteuer aber gar erst zu Ansatz dieses Jahres durch jene Kommissionsverhandlungen, welche die Geidzgebung angeordnet hatte; zum großen Theile aber sind diese bedeutenden Steuerrückstände dem zuzuschreiben, daß der in den jüngstvergangenen Jahren gewohnte passive Wioeritand bei Bezahlung der gefegmäßigen Steuern noch fort, während besteht und von Seite der Behörden und Kommunen alles das sehr unpünktlich befolgt wird, was das Gefeht vorschreibt, dem Finanz­­minister aber­­­ nicht hinlängliche Gemalt ertheilt, dieses eingemwurzelte Uebel auszurotten. Ich hoffe jedoch, was nach der Regulirung der Gerichtsbehörden, ja vielleicht auch noch früher, wenn das a, Haus jene Machregeln votiren wird, die nothwendig sind und bezüglich welcher Vorlagen gemacht werden sollen, — diesem Uebel abgeholfen sein m­üche. Abhilfe muß auch getroffen werden, weil bis dahin an einen ordentlichen Staatshaushalt nicht zu denken ist. Wenitesdasg.Hausassftatteh werde ich die interessantesten Ziffern derlisser Einna?­1ne11-9tesulteste aufzähle 11. Bei einzelnen Gattungen der direkten Steuern,und zwar bei der Grundsteuer,hätte laut Voranschlag ein kom­men sollen:3­1­,850.Uk­0fl., thatsächlich kann m­eitu 33,39527651.ddkrzbei Aquanetcogtom her:1,459.72811.12kr«. Bei der Hausklassensteuer hätte einkommen sollem x2,901­­ 000fl.; ein­gekom­men ist:1,794.273fl.95kr.,Defizitdaher:1,105.726fl. 5kr.;bei der Personal-Erwerbssteu­er hätte einkommen solle 11: 7,4W.000fl.,eingekom­men ist:5,766291fl.721,­­2kr.,Ausfalldaher: 1,63«3,708fl.2272kr.Bei­ der Einkommensteuer sollte einkom­men: 6,500.000fl.,eingekom­mmen ist:4,025.490fl.98kr.,Ausfalldethtzr: 2,474509fl.2k1­.Endlich hätte aus de­r Königszinsrückständenei-­­kommen sollenL17.000fl.,es isst jedoch gar nichtskingekom­men.Bei den direkten Steuern war die regelmäßige Einnahme auf 154.744.000fl­­.«rans­chlagt,eingekommen sind im Ganzen 18,()81.108fl.37kr.;es zugt sich­ also ein Ausfall von 6,662-891fl-63kr. Das ist die Schattenseite der Staatseinnahm­en des vergangen­en Jahres;betrachten war die Lichtseite,jene Steuergattungen,bei welchem­ durchaus kein langwesriges Auswertungsverfahren und die Bereitwil­­ligkeit der Behörden erfordert wurde,und bei welchen die Eintreibung von der Intervention der Jurisdiktionen und i irer Beamten bedingt war.Alle indirekten Steuern haben mehr eingebracht als präliminirt war,mit alleiniger Ausnahme der Biersteuer,von der wir in Folge einer geringen Erhöhung des Steuersatzes eine Rechine von einer Million erwartet hatten,die aber nur«­f brachte,also um 90.115fl·56kr.weniger als im Boranschlag ange­­nommen war.«.· Was die einzelnen Verzehrungssteuer-Arten betrifft, so war die Branntewein­teuer auf 5,500.000 fl. präliminirt, in Wirklichkeit sind aber 6,272.732 fl. 9%/, fr. eingegangen, also um 772.732 fl. 9%/, fr. mehr, als der Voranschlag. (Beifall) Bei der Wein­teuer waren 1,923 000 fl. präliminirt und sind 2,295.384 fl. 65"/2 fl. eingegan­­gen, also um 372.384 fl. 65"­, tr. mehr. (Beifall.) Bei der Steife­ iteuer waren 1,580.000 fl. präliminirt, eingegangen sind 1,756 773 fl. 47 tr., also um 176.773 fl. 47 tr. mehr. Cnolid sind bei der 3­u­derflur, die auf 720.000 fl. veranschlagt war, 973.369 fl. 80%, Ee,, "also um 253.369 fl. 80%, Er. mehr eingegangen. (Beifall.) Srapesammt waren die Verzehrungssteuern für das Jahr 1868 mit 10 M­illionen 723.000 fl. veranschlagt, nach dem Kassenergebniß be­trug die­ Einnahme 12 Millionen 208 144 fl. 46 fl. und somit ein Plus von 1,485.144 fl. 46 Er. (Lebhafter Beifall.) Das Salzgefälle war auf 12.000.000 fl veranschlagt, eingegangen sind 11,923.884 fl. 93 fl. und somit um 1,723.884 fl. 93 fr. mehr, als das Präliminare. Das Salzgefäll -Erträgniß hat daher, troß der am 1. Juli erfolgten bedeutenden Herabfegung des Sahlpreises um 1,723.884 fl. 93 fl. zugenommen, im Vergleich zum Voranschlag, welcher wegen der Salzpreisherablegung niedriger gegrif­­fen wurde, und da in jenen Jahren, in welchen die hohen Salzpreise noch bestanden, die Salzrevenue­ 12 Millionen betrug, so ist die­selbe von der vorjährigen nahezu erreicht worden, und hoffe ich, wenn einmal die Salzbergmwerfe in Verbindung mit dem Gisenbahnweg ge­bracht sein werden und hie durch eine sichere Spedition und Berwerz­thung ausführbar sein wird, daß wir auch bei den herabgefeßten Brei­­ten uns ein größeres Geträgnib, als in den früheren Jahren werden liehen können. .. Bei dem Tabakgefälle waren 9,575.000 fl. prälimis­iiet; in Wirklichkeit kamen 12,562.081 fl. 35%, fr. ein, somit 2,987 081 fl. 35%, fr. über die präliminische Summe. « Wie bei jeder Steuergattung,zeigen auch beim­ Tabak die Posi­­ti­onen das effektive Kassenergebnis.Bei den­­ Tabak insbesondere läuft die Abrechnung mit dem österreichischen Finanzminister für übernom­­­menkxt Tabak und din wiederum für gelieferte ausländische Tabake und Fabrikate an das h­eurige Jahr herüber.Dem ungeachtet kann ich so viel sagen,daß sich eine Zunahme in diesem Gefälle zeigt,trotzdem­1 daß—gestehen wir die Wahrheit­—der Tabakschmuggel in so gro­­ßen­ Maße getriestt wird und so tief eingewurzelt ist,und die Fi­­stanzorgan­e bei der Vollziehun­g des Gesetzes so wenig unterstützung sindem daß die Zunahme dieses Einnahmszweckes bei gewissenhafter Feebrichtung dechsetzes sich auf mehrere Millionen belaufen­­önnte. Unter den Gefällen ist eines, bei dem ih mh über die Zu­­nahme des Erträgnisses nicht freuen kann, nämlich das Lottoge­fälle, bei welchem das Erträgniß mit 1,100.000 fl. veranschlagt war, während 1,263.761 fl. 2779 Er. eingingen, also um 163.671 fl. 27 °% fl. über das P­räliminare. Insgesammt waren die Gefälle mit 20 Mil. 875.000 fl. ver­­anschlagt, in Wirklichkeit sind 25.749.727 fl. 36 Er. in die Kasten ein­­getroffen, und somit betrug die Zunahme 4.874.727 fl 36 Er. (leb­­hafter Beifall.) Von den Gebühren waren die Stempelgebühren mit 3.387.000 fl. veranschlagt ; der unwirtliche Eingang beziffert sich auf fl. 82 fl, was ein Plus von 307.793 fl. 82 fl. re ultert. « Die Taxe 11 und Rechthebühren waren an 5.860.000fl verab­schlagt,eingegangen sind 6,947.699fl.27kr,also uml,087.699fl.27kr.mehr,als veranschlagt war. Das einjährige Erträgniß der indirekten Steuern hat sich insgesammt um 7,821.000fl.gegent den Voranschlag gehoben in wel­­chem die indirekten Steuern insgesammt 1un­ 40.991.000fl.berechnet waren;nach den Kasselausweisen ist dies eine mehr als 19 perzentige Zunahme,was gewiß eine erfreuliche Erscheinung ist. Das­ Gesammterträniß des­ Staatsvermögens,als die Stad­tsgüter,Staatswachungen und des Juanwesens war an 2,859.000fl.vorausberecht­et;außerdm bei der Staatsgüterverwal­­tung gemachten Verbesserungen und der Eintreibung einiger Forde­­rungen war auch die Verwertbuschter Bergprodukte in größerem Maßstabe und der bei der All­üuzprägung erzielte Gewinn von 600.000fl. Ursache­ daß die Einnahme 5,518.025fl.76«­.kr.betrug,also miti 9,659025fl.7611­ 4kr.mehr als veranschlagt gewesen,was einer mehr als Zuverzentigensm­ahnte gleichkommt« Ich gestehs,daß ich mich über nichts so sehr treue,als daß ich im Staudebim ein««größeres Beträgniß aus dem Staatsvermögen nachzuweisen,weil hie durch die Komm­buellen nicht belastet sind. Indem ich das Erträgniszots Staatsvermögens anführe,sei es m­ir gestattet,die Geduld desg.Hauses für die Erwähnung eines in­­­teressanten,för mich sehr wichtigen Details in Anspruch zunecst mit eines Details,dessen Resultat sich übrigms in der Schaurechnung für lsxzs herausstellen wird und das ist die­ so viel beregte TeIcceS­ varer Holzfrage. (Allgemeine Rufe: Hört! Hört!) Nirgends bestanden­ so viele Mikbräuce, als bei der Verwaltung der Nerarialforste ; ich war bemüht, vieselben abzuschaffen, schonungsiog — und nun ist bereits das Neinerträgniß der Staatswaldungen vor:­vierfacht Nirgends aber war das Resultat ein so glänzendes, ald bei den M Waldungen an der Bega. Als ich wegen jenes Vertrages angegriffen wurde,’csen ich wegen­ Vertreib­ung des holzes dieser Waldungen geschlossen­,erklärte ich vor deIn Hause,daß ich den Vertrag deßhalb geschlossen habe,«weil ich das durch das ErträgsIiß dieser Waldungen,welches ixach fünfjährigem Durchschnittstur 20.525 fl.jährlicheruge­indestens zu versechsfachen, also um 110·250 fl.zu erhöhen hoffte.Allein das vom L Mailsss bis 1.Mai 1869 erzielte Resultat übertraf allen seine Erwartun­gen. Obwohl das vertragsm­äßige Brennholzquantuttt nicht ganz geschlagen werden konnte,war das Resultat den­ nachfolgendes:dqunternehmern wurden übergeben­44.533 flstr.Holz,darunter 30.000 Klstr.Scheiter­­holzs nach Abzug des­ Schlag-un­ d«Fuhr­b­l)11es in einem Werth von 188.419 fl. 35 tr.: 2,604.996 Kubikfuß Werkhol. = 260.499 fl. 60 tl. Stöde und Abfälle 6200 fl. Nebeneinkünfte 54.930 fl.; zusammen 510.049 fl. 15 Er. Hievon die­­ Verwaltungstosten mit 63.096 fl., Steuern und andere Lasten mit 37.332 fl., zusammen 100.428 fl. in Abzug gebracht, resultirt ein Neingewinn von 409.621 fl. und 15 Er. (Stürmischer Beifall.) 63 wurde somit das frühere Durhschnittserträgniß von 20.512 e Hegel um 100.000 fl. niedriger zu veranschlagen sein, obwohl anderer, bender Abfuhr.­e R »« Dem Herrn Abgeordneten,welcher dttz Besorgniß auggedruckt, ob durch die Reorganisation der Gerichte in Staatshaushalte dgs, Gleichgewichtssicht gestört und««ein­Defizit« geschaffen werde,gehe ich zur Antwort-daß ich meinerseits über«die«"Zukun­ft der« ungarischezt Staatsfinanzen nicht verzweifle,denn wie Ich bereits bei Gelegenheit dcinterbieiung des ersten­ Budgets der Ansicht Ausdruck verliehten habe,lebe ich auch noch jetzt der Uebezeugung,«daß11achdem«die in Folge des Ausgleiches übernommen engsten nichtijer das hinausi­chert,als wa«schrertmgen können und Flachdem bei der beobachteten Sparsamkeit in unseren Ausgaben­ die Legislative be«cufentst«,über die Sicherheit unserer Einkün­fte zu verfügen 11,werden wir stets im Stande fein im Staatshaushalte das Gleichgewicht aufrechtzuerhalten­. Die glücklich gelösten staatsrechtlichen Verhältnisse und die güns­­tigen Jahre haben bereits jetzt für den Staatshaushalt ihre Früchte getragen;die Steuerfähigkeit stieg,was am deutlichsten das ummer­­währende Steigender indirekten Steuern beweist,und ich glaube,daß, wenn die Reorganisation der Urkunizipien zweckmäßig durchgeführt und die Legislative der verantwortlichen Regierun­g a­uch die sonstigen Be­helfe an die Hand geben wird,ums über jene Mittel verfügen zu kön­nen,welche besonders bei einigen Arten der direkten und indirekten Steuern für die pünktliche Vollziehun­g der Gesetze nothwendig«sind, und wetm wir jene nützlichen Jutabulationen in Betracht ziehen­, welche in­ den«vergangenen zwei Jahren vollführt un­d k­ochfortwe«ih­­rend bewerkstelligt werden,so ist das stetige Wachsen der Skaaxsen nahmen besonders bei der Vervollkommnung unserer Kom­munikations­­mittel siche zu gewältigen.Wir habetx also durchaus«keinen Grund zu Befsianisten, wenn all die Gerichtsauslagen bei einer promptes­ten Justizgebahrung eine Vermehrung erfahren werden und obwohl die Stellung eines Finanzministers mit vielen Schwierigkeiten verbun­­den ist, kann man doch vom­ ungarischen Finanzminister, welcher seit drei Jahren im Stande war, die Staatsauslagen ohne ein Defizit zu deben und in dessen N Reffort an für die Zukunft sein Defizit zu er­­hoffen ist, sagen, daß er unter den jebigen Umstän­den, wo sich doc auch bei den in geordneten Verhältnissen lebenden Staaten ein Defizit a­in glücklicher Finanzminister sei­ (Lebhafte Eljenrufe auf der echten. E ...-sp--- W- —. - ...---.­­= « ..-·-..- ... .­­...--s--·.-- «- mass gran eg reger wm nen ey an gr mpesrteruriunn em "pr nnirensmensen­­ ana aan Dmmim men zum union n­­ammitne si­ng: bumiles Zannmuteork nn ws ni An­nase hamma ce ee. nn urn FENYEKET RER VPE MOT [RT Eee il Die Söhne des Mannes mit dem verfleinerten Herzen. Roman in fünf Bänden von Moriz Jökal. Vierter Band — V. Kapitel (89. Fortlegung.) Aranka suchte Send zu trösten. — Das Bild ist gut; ich weiß, was ich getroffen bin. — Ich aber weiß, daß es nicht gut ist. Uno veran bst du Schuld. Wenn du mir figert, denn du immer daran, in welcher Ge­­fahr vielleicht Debön jet schwebt, und viesen Ausdruch will ich deinem Gefiht auf dem Bilde nicht geben. Wir wollen Debön damit über­­raschen. Du darfst auf diesem Bilde nicht so traurig, so befümmert siu stehen. — Mer kann ich denn anders? — Du weißt du, daß ihm nichts zugestoßen ist, und jegt hat es s­chon vollends keine Gefahr mehr. „Sie“ siegen. — Das sagst zu mir nur so? — Und du glaubst er mir nicht? — Waher weißt du es denn? — 934 weiß er von meiner Mutter. — Und woher weiß es die Mutter? — Durch die Nachrichten, die sie von Dedön erhält. — Warum aber schreibt Dedön nicht an mich? — Du bist du nicht eiferfühlig auf unsere Mutter? — Wie fannst du nur so weven. Warum bringst du mir nicht schon einmal einen von den Briefen, die Dedön an die Mutter schreibt . Zend fühlte sich starr in die Enge getrieben. — Mal würde dir am Ende mit den Briefen gedient sein? Staubst du dein, daß man Briefe, welche durch eine feindliche Gegend gehen, so schreibt, daß der erste Beste sie Teen kann? Die Briefe sind in Chhifften geschrieben. — Gut, ich glaube dir. Aber, wenn sie an in Ch­ifren g­­eschrieben sind, so mwürde ich menigstens die Züge seiner Hand darin erkennen. Es ist eine Grausamkeit von euch, daß ich nicht einmal eine Schrift zu sehen bekomme, wenn ich al das Geschriebens nicht verstehe. Send war nun noch mehr in die Enge getrieben. — Ab, hahaha! Lachte er, du glaubst diese Chiffren sind nach Art der gewöhnlichen Buchstaben, aus denen Jemand die Handschrift erkennen kann 2: Warte, ich will dich gleich mit den Chiffren bekannt machen , deren wir uns zu unsern geheimen Mittheilungen bedienen. mei gerade Striche, in verfcpiedenartiger Zusammenstellung bilden das ganze Alphabet. Dari­ zeichnete er vor Arania das ganze geheime ABE auf ein Blatt Papier. Farb­e A Dach oe er­h­i k­e S db Bar­­­mon DD BR el + x­ 7 j­v — Und dann glaube ja nicht, daß man 0e8 auf Papier zu schreiben pflegt, sondern wenn wir uns eine Nachricht mittheilen wol­­len, nähen wir sie mit folgen Kreizstiches in ein Taschentuch. Wer es immer in die Hand nimmt, bemerkt es nicht. Wer aber um das Ge­­heimm­iß weiß, ber­iert mit einer Suppe die geheime Botschaft bequem herunter. Seht frage ich Dich, wie du aus diesen geraden Stäben Dedön’s Schriftzüge zu erkennen im Stande wärest ? Send bereitete mit diesem geheimen ABE seiner Schwägerin eine große Freude. — 9, das werde ich bald gelernt haben, mit Deden korrespontiren können. Warte nur! Und damit nahm sie von Bleistift in die Hand und fing an auf einem Blatte Rapier die Zusammenstellung der Zeichen zu ver­ fuchen. — Gieh her, rannst du lesen ? Send buchitabirte das Abralfavabra : „Zheurer Deden, ich liebe dich.” Ein strahlendes Lächeln ergoß sich über Aranka’s Gefiät, als Send den Sinn herausgefunden hatte. Und doch hatte dieser Lichtstein der Freude etwas so Trauriges nur auf diesem Antlik. CS war das Lächeln einer Sommaambule, deren Bision sie mit einem fern M­eilenden zusammenbringt. Die von Freude strahlenden Augen fugen immer etwas jenseits des Horizonts. Send legte ven Pinsel aus der Hand und date­­n ein, all dies Lächeln soll mein Binfel nit auf der Leinwand vereigen. Dodd hatte er der Armen wenigstens mit dieser Geheim­­­schrift eine Beschäftigung gegeben, welche sie abzieht von den trau­­rigen Gedanken, mit denen sie sich den ganzen Tag abquält. „Was hört man von Deben e" „Wann wird er zu uns zurückehren “" „Was melden die Zeitungen ? Pit wieder eine Schlacht ger­­esen? War Devon auch dort? Ist er nicht verwundet oder gefangen ? “ „Warum läßt sich die Mutter nicht sehen ?" „Darum ziehen wir nit an einen Ort, wo wir Deben näher wären ?" „Meinen Vater habe ich schon seit Monaten nicht gesehen.' Send muß tausenderlei Ausflüchte ersinnen. Daß es schwer hält, Nachrichten von jenseits der Theiß zu er­­halten ; daß Deden gar nicht in die Schußweite des Feindes tomit ; daß er binnen Furzem wieder hier sein werde ; daß man seine Blätter erhalten kann, weil die Voten nicht gehen. Was von Zeitungen kommt, das kommt alles von Debregzin und darin steht nichts, als Reichstagsdebatten und Nachrichten aus Kalifornien, — die Mama kann nit abkommen, weil die Last der ganzen Wirthschaft auf ihr ruht. Welche Mühe testet es ihn, seiner Schwägerin das Alles glau­­ben zu machen. Wie muß er die von Debreczin kommende Briefpost genau durchsehen, damit Aranta nicht etwas in die Hände bekommt, was eine Hiobspost entgält. Wie muß er seine eigene Traurigkeit vor ihr verbergen, nachdem er Kunde erhalten hat von der Verwundung seines Bruders Richard. Und dann Tag für Tag goldene Siegesmär­­chen ihr vorlügen, während in seiner Brust finstere Leere, die schwarze Nacht der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. AN das Schredliche, was die Frau nur in ihren Träumen siebt, das, weiß er schon als gewiß und versichert sie von Gegentheil. Er sieht das Land an allen vier Enden, in allen Himmelsrich­­tungen in Flammen stehen, er hört die schweren Tritte der heran­ tadenden Heere und er weiß, was das Ende von Allem sein wird. Und die Kleine Leiche dort singt die Melodie des Raäköczy: Marjdes ! Seht aber zieht eine neue Stimme die Aufmerksamkeit gebiete: rifdb auf fi. Zwei runde Händchen dort in der Wiege fangen an fi fi­ zu bewegen, öffnen die Finger und ziehen sie wieder zusammen ; zwei dunkelblaue Augen erscheinen unter den langen Augenwimpern und fließen fi p löslich wieder, vom Licht geblendet ; dafür aber öffnet sich ein hirschrothes Lippenpaar und läßt einen Laut vernehmen, mit dem selbst die Seraphim Gott von Herrn pfeifen, vor allen Böl­tern der Erde gleich verständlich, einen unartikulirten, nicht mit Buch­­staben und Worten wiederzugebenden und doc Alles sagenden Laut, den Laut, mit dem das Kind nach der Mutter verlangt. Und die Mutter versteht ihn wie gesprochene Mede. Sie fliegt bin zur Wiege, und hebt den winzigen Menshen rammt seinem Kiffen heraus. Das Kind zieht die beiden Mundwinkel nach abwärts, als wollte er weinen; die Mutter büßt das Kind auf den Mund und dann zieht er seine Mundwinter hinauf und lacht. Dann lachen sie alle beide und stehlen Eins aus dem Auge des Andern ein Etwas, das Theil hat an dem ewigen Wonnemeer der Gottheit. Und die Mutter sieht jecht nichts von der ganzen Welt, als nur dies lächelnde Kindergesicht. Sie setzt sich nieder mit dem Kind und nimmt es auf den Schooß,ihren linken Arm unter sein Köpfchen­ legend. Und dann entfernt sie von ihrem Busen die gestickte Battistleine wand und läßt ihr Kind trinken.Der helle Tag,der junge Mann und der liebe Gott dürfen es mitansehen,und stehe in diesem Schauspiel weiden. Und für wahr,es ist dies ein Anblick,der an Schönheit,Erha­­benheit und beseligen der Wonne dem der­ klaren azurnen Him­m­els­­wölbung m­it der aufsteigenden Sonne in ihrer Morgenglorie gleichs kommt:die Mutterbrust,an welcher die Lippen des Säugling’L­ hängen. Send nahm den Pinsel und malte. Das it das wahre Gesicht der Frau­ zu erkennen. Die Mutter aber störte es nicht in ihrer stum­men Olddselig­­keit, daß der Pinsel ihr die Gesichtszüge stiehlt. Warum hätte sie vor dem Maler sich schämen sollen? Er it ja der Bruder. "Und warum hätte sie vor sich selbst fich fdümen follen ? At fie vo Mutter! — Und Jenő dachte bei fi, als er dies Bild malte, bald auf das Kind, bald auf die Mutter blidend: „und euch hätte ich in die Welt follen betteln schiden 2!" Bater kann nicht zu ihr kommen, denn er befindet sich im Lager; von ihrer Schwiegermutter, ihrem Manne formt nie ein’ Brief, die ganze Geheimforist it nur eine Fabel; ‚sie selber , die junge Sau, it eine Gefangene, und ihr Schwager Jenö ist ihr Gefängnißwärter, der Katz über­wacht, daß die Nähe tomit, sie die Insel nicht verläßt, bengstigt man sich um sie? Jawohl.Man­ schwebt iJI Angst um sie vor dem großen Er­­­m 7" Und dann W werde ich — — BE Dort draußen wüthet ringsum­­ Fortfegung oberer Lager Cholera. Um es nur Frau vorerzählt, Schrecken und Gefahr umgeben beständig , vor dem im Sommer befindliche Gatten um jenes Jahres ihre Frauen sich ängstigten — vor « « An diesen Zügen ist sie und hab ihr Niemand taufend und tausende ee — N gleich­ zu sagen, an alle dem, was man der jungen ist nichts Wahre?, die Chafery, folgt.­ ihren Gatten; « ihr der in 5

Next