Pester Lloyd - Abendblatt, September 1869 (Jahrgang 16, nr. 199-223)

1869-09-11 / nr. 207

« a « nicht, hab ein Luftzug den „Sted­­litiE der Gegenwart denn do noch Bel .. ..­mungen der Zeit” ihre Richtung gäbe. Bolitische Nuudschan, 11. September. In das nun don beinahe z­wei Wochen andauernde Giierlei der Berichte über den­­ 672 Kundheitszustand des Kaisers Napoleon, Berichte, die an Zuverlässigk­­eit Alles zu wünschen übrig lassen, in vieles Einerlei kommt endlich eine Heine Abwechslung. Dan wird sich erinnern, daß wir vor etwa zwei bis drei Wochen, anknüpfend an einen Leitartikel der „Kreuzstg.“, von einer auftauchenden „Mainzer Frage” sprachen. Französische Journ­ale bemächtigten sich damals sofort der Sache; die Gerüchte von einer beabsichtigten oder wenigstens angestrebten Zession der „Stadt“ und Festung Mainz an Preußen wurden von der französischen Presse mit den ernstesten Bemerkungen registrirt und die großherzoglich hessische Regierung beeilte sich in Folge weilen, die Gerüchte sofort energisch de­­mentiren zu lassen. Auffallenderweise behandelt die uns heute zugekom­­mene „Prager Stg." in einem „Vom Rhein", 8. September, vatirten Leitartikel diese Angelegenheit ; der­­ Korrespon­dent spricht sich aller Dementis ungeachtet dahin aus, daß etwas an der Sache sei, wenn an nicht in der Form, wie das Gerücht aufgetreten, und präzisier den gegenwärtigen Stand der Dinge „aus verläßlicher Quelle” in folgen­­der Meife : i­n Preußen hat der großherzoglichen Re­gierung die Alternative gestellt, entweder auch mit Rheinbrieffen in den Nordbund einzu­­treten, wodurch sich die Frage von selbst in seinem Sinne lösen würde, oder aber Mainz mit seinem Weichbilde ge­gen eine anderweitige Entschädigung förmlich an Preußen zuzehiren. Bei dem lebten V­orschlage spekulirt man auf eine alte Lieblingsidee des Großherzog, welcher die Heiniichen Lande gerne unter seiner Hand vereinigt habe. Das Calcul wäre nicht so übel, denn die Canografschaft Hessen-Lombourg wenigstens wäre Mainz wohl werth.” „Wie weit die Unterhandlungen bereits gediehen sind, fügt der Korrespondent der „Prager 3ta." dieser faktischen Darstellung der Sach­lage hinzu, läßt sich nicht sagen, aber daß eifrig unterhandelt wird, steht fest. Unterderfen trifft Preußen in aller Stille seine Vorkehrungen. Die Mainzer Fetung starrt von Kriegsmaterial, namentlich sind es die großen, entfernten Außenwerte, denen man seine volle Aufmerksamkeit zumendet. In zweiter Voraussicht eines aufregenden Ereignisses, wessen Eintreten heute nur noch eine Frage der „Zeit, vielleicht Schon der näch­­sten Zeit ist, bereitet man alles vor, um im richtigen Augenblicke mit einem fait accompli hervortreten zu künnen. Wahrscheinlich wennt man ich, daß man dann vrüber alle Hände voll zu thun haben wird und wenig Beruf verspüren dürfte, das erste Bonton zur Ueberbrüdung des Mann zu einem casus belli zu machen. Ob man sich dabei nicht tovját, bleibt vorläufig dahingestellt. Jedenfalls aber bergen die jüngsten preußischen Menées eine große Ge­­fährdung des europäischen Friedens, und kommt es zu Verwirrungen, so werden sich viele in erster Linie an die „Mainzer Frage” knüpfen. Die Berliner Negierungsorgane werden dieser in einem österreichischen offiziellen Blatte auftauchenden Enthüllung gegenüber ganz gewiß, wie­ der Zeter und Mordjo fehreien und Oesterreich Vorwürfe machen, das er von Verständigung wohl redet, aber immer wieder neue Schwierig­­keiten heraufbeschwöre. Thatsachen werden solche Vorwürfe am besten widerlegen. Ueber den Gesundheitszustand des Kaisers Napoleon liegen be­­unruhigende Gerüchte weiter nicht vor. Der hohe Kranke befindet sich, allen Nachrichten zufolge, besser und wäre, wie es bestimmt war, schon am 8. b. Mt. ausgefahren, wenn nicht, wie ein Telegramm des „Frobl.” meldet, ein Curunfer am Oberarm an demselben Tage geöffnet wurde, welche Operation ein ferneres Hüten des Zimmers durch 48 Stunden­­ nothwendig machte. Ueber die Spannung, welche die Beziehungen zwischen der tür­­kischen Regierung und dem zur Pforte im Lehnsverhältnise stehen­den Vizekönig von Egypten seit einiger Zeit angenommen haben, läßt sich die halboffizielle Berliner „Provinzial = Korrespondenz”“ wie folgt ver­­nehmen: „Die Pfortenregierung glaubte in dem Verhalten des Vizekö­­nigs Anzeichen zu finden, daß derselbe über das Maß der ihm einge­­räumten Selbstständigkeit hinaus nach völliger Befreiung von der Überlehensherrlichkeit der Türkei strebe, und hat schließlich bestimmte Forderungen gestellt, von denen sie die Fortdauer der dem VV­izekönig bisher zugestandenen Vorrechte abhängig macht. Mehrfach ist die Am­­fit laut geworden, es sei von Seiten des Vizekönigs eine ablehnende Antwort und in Folge vegen ein ernstes Zerwürfniß zwischen der Tür­­kei und Egypten zu besorgen. In den bisherigen Nachrichten von zu­­verlässiger Seite, findet diese Besorgniß zur Zeit seine Bestätigung. Dan darf vielmehr auf eine friedliche Regelung der bezüglichen Ver­­hältnisse hoffen, und diese Hoffnung wird durch die Thatsache verstärkt, daß alle Großmächte in dem Wunsch übereinstimmen, die Ruhe im Orient ungestört zu erhalten.” Budget en bloc hinzu­ verloren haben. Tagesweuigkeiten. Amtliches.­­ (Ernennungen) Der Unterrichtsminister hat für den erledigten Lehrstuhl des österr. Zivilrechtes und des ungar. Medjel, Handels­ und Bergrechtes an der P­rekburger R­echtsakademie den orb. professor an der Kaskauer Rechtőakademie, August Edmayer, er­nannt, beziehungsmeise dessen selbst angefachte Transferirung gestattet, und für den an derselben Rechtsakademie erledigten Lehrstuhl für un­­garisches Privatrecht und Gerichtsverfahren von Preßsburger Appolaten Dr. Lavislaus Neviy, Mitglied der dortigen Staatsprüfungs-Kom­­mission zum fruppl. a. o. professor ernannt. Der Finanzminter hat Gabr. Jakabffy zum Steueramts: Offizialen I. Klasse ernannt.. Von der„ Arader Finanzpirektion “sind ernannt worden: Andre. Galgóczy zum Eis­ender Steuerants- Offizialen, Jof. Boros zum Drakóer Steuerants-Assistenten III. AL. und Lupw. Konrád zum prov. Szarvajer Steueramts:Assistenten III. Klasse. Bersonalien) Paul Somisich ist nach Siebenbürgen zur M­einlese bei Baron Stephan Kemény geteilt. (Zur Installation v des Banus) Die heute hier eingetroffene Donnerstagsnummer der „Agr. Big.” bringt einen „Heil dem Zivilbanus“ überschriebenen, schwungvollen Artikel, welcher von einer Guirlande in den­ Landesfarben eingerahmt ist. (Die Delegationsarten) — schreibt „Ellener” — sind noch immer nicht in der Reichstagskanzlei eingetroffen, und meh­­rere Abgeordnete erwarten schon seit Tagen vergebens deren Eintreffer. Will man diese Schriftstücke im legten Momente austheilen, damit das Ber Orden des Grafen Festettis­ gibt Kent 1 „Slendr” Anlaß zu folgenden Bemerkungen : Bedeutet das Großkreuz des Grafen Festetits wohl, daß er pensionirt wird, oder bedeutet es, daß nunmehr Niemand weiter einen Orden bekommt? Im leiteren Falle gratuliren wir dem Herrn Minister. Allein wir fürchten, dies sei blos eine Genugt­buung für die Angriffe, welche von einem unserer veäafistischen Kollegen jüngst gegen ihn gerichtet wurden. Revoltella­­.­ Der von Triest am 9. d. M. gestorbene Kaufmann Baron Revoltella war eine der charakteristischesten Erscheinungen und kann als Typus einer besonderen Gattung von Männern gelten. Von äußerst bescheidener Herkunft, gelang es ihm, dur eine merkwürdige Energie sich bis zu seinem Speal, „den Ba­­ron” aufzuschwingen und mit hochgestellten Personen in einen gewis­­sen Verkehr zu treten. Sein „fabelhafter” Reichthum, der ihn eine zeit­ lang in den Magen Bieler zu einer Art von Monte-Christo machte, wird jeit, nach seinem Tode wohl ergründet werden können. 68 wird sich Gelegenheit finden, über Revoltella, dessen Name durch seine Ver­­haftung 1859 und ebensofehr durch die bald folgende Freilassung in halb Europa bekannt wurde, nähere Details zu veröffentlichen. Eine genaue Darstellung seines Lebensganges würde ein nicht unwichtiges Stück der Zeitgeschichte werden. (Eine Beftfahrkarte der ungarischen Mon­­archie) in 20 Blättern wird von dem E. ung. Fahrpostamt heraus­­gegeben und befindet sich bereits unter der Presse. Es wird damit einem lebhaft gefühlten Bedürfniß abgeholfen. Die Erste ungarische Seilfabrik­­ Aktien Gesellschaft) hat sich aufgelöst und hat der Auflösungsbeschluß der außerordentlichen Generalversammlung bereit, die Genehmigung des Handelsministers erhalten. (Repertoire des Nationaltheaters) Montag, 13.: „Der Störenfried“; Dienstag: „Der erste Tag des Glücks" ; Mitt­­woch: „Die Räuber“; Donnerstag: „Der Barbier von Sevilla"; Frei­tag: „A fösveny“, (Auftreten des 2%. Albini); Samstag: „Hunyady gápló"; Sonntag: „A lelenez”; Montag, 20.: „Az ál-jó emberek." (Ein neues Blatt) wird in Bett erscheinen, und­­ war d­as „Organ der­ Kaffeefieber” An einem Hausthore in der Grünenbaumgasse soll mindestens ein angeliebter, geschriebener Zettel zu sehen sein, auf welchem zu feien i­, dab das „Organ der Kaffeefieber” am 1. Oktober erscheinen werde und man in jenem Hause darauf abonniren könne. (Todtentöpfe.) Bei der „Eger’schen Konditorei auf dem Elisabethplage, wo gegenwärtig die Wasserleitungsröhren gelegt werden, sind zahlreiche menschliche Todtenköpfe ausgegraben worden. Aus Szilágy: Somlyó) erhält , on" ein Schreiben, worin über das Treiben der dortigen Minoriten erbauliche Dinge be­­richtet werden. So wird darin — um von Anderem zu schweigen — den frommen Vätern nachgesagt, daß sie bei einer neulichen Weber­­schwenkung die zu dem höher gelegenen Kloster sich Flüchtenden auf­­zunehmen sich geweigert, und selbst die Pforten des geräumigen Klo­­sterhofes den Bodenven und lebenden nicht öffneten. Der Korrespon­­dent fragt, ob man wohl mit gutem Gewil­len die Erziehung der Ju­­gend in den Händen von Ordensbrüdern lassen könne, die einer solchen Herzlosigkeit fähig sind und einen solchen Mangel an cristlicher Näch­stenliebe dokumentirt haben ? Michael Mitó wurde bekanntlich als É. Kommissär ins Oberalbenner Komitat gesendet, um in dem Streite zwischen dem Ober­­gespan Gf. Franz Haller und den Komitatsausschußmitgliedern die Unt­ersuchung vorzunehmen. Allein Gf. Haller erschien troß zweimaliger Aufforderung nicht vor dem F. Kommissär, und so beschloß denn viefer, nachdem er in Ofen Instruktion eingeholt hatte, die Untersuchung auch in Abwesenheit des ehemaligen Obergespans durchzuführen. Wahlbewegung.­ Die Rechte in Maros-Väsärhely hat si über ihren Standivdaten für die bevorstehende Reichstagspepulirten: Mahl noch immer nicht einigen können. Dem Bernehmen wac­ht man feßt gewillt, den dortigen Bürger Karl Balyi zu fanpidiren. Die Opposition befindet sich übrigens in der gleichen Lage, indem neben Radislaus Boerzenczey jet auch Raul Borosnay als Kandidat auftritt. (Ein interessanter Fall) In Heves ist eine Spartasse gegründet worden, zu deren Präses der dortige Pfarrer ge­­wählt wurde. Eine Partei unter den Aktionären protestirte dagegen und ließ ihre Aktien streichen, die Majorität aber kehrte sich an den Protest nicht und so fungirt jegt der Pfarrer als Präses. Da er nun in dieser Eigenschaft manchmal auch Wechsel zu unterzeichnen hat, ein Geistlicher aber im Sinne des Wechselrechts nicht wechselfähig it, so wird dieses­­ Verhältniß jedenfalls Anlab zu interessanten Rechts­­fällen geben. (Ein Defraudant) Man schreibt dem ,Graz." aus Zombor, G.1. M., das an diesem Tage der Grundbuchführer 3. K. arretirt wurde, weil er von den ihm anvertrauten Geldern nach eige­­nem Geständnisse 28.000 fl. veruntreut und in Karten verspielt hat. Die bisherige Untersuchung hat jedoch bereits einen Abgang von 50.000 fl. ergeben. Der Betreffende befist gar nichts und die zahlrei­­chen beschädigten Familien sind durch ihn dem Clende ausgefett. (Die Szegedin:Theresiopel:Zombore­x) Strede ver Alfölobahn wird am 11. b. eröffnet werden, und zwar ohne eier­­lichkeit, wie dem , B. N.” aus Theresiopel telegraphirt wird, da dem Theresiopler Festtomits nicht Zeit genug blieb, die Festgäste noch recht­­zeitig einladen zu können. Der Vorschlag einer nachträglich zu veran­­staltenden Eröffnungsfeier fand im Komite­e eine hinreichende Unter­ jtügung , weshalb auch die getroffenen Vorbereitungen eingestellt wurden. Marktverlegungen. Die im Marktflecen Somfüt ves Rövárer Distritts früher an einem Samstag abgehaltenen vier Jahr­­märkte werden fünfzighin am Mittwoch und Donnerstag der den Nagy­­bányaer Märkten vorangehenden Woche abgehalten werden. — Der diesjährige Balajfa:Gyarmater Michaelimarkt it vom 27. und 28. September auf den 29. und 30. September verlegt worden. (Feuersbrunft) In Mi. Aliye brach am G. b. M. ein Brand aus, der, angefacht von einem starren Nordostwinde, fünf Häu­ fer verzehrte. Einige Israeliten aus der Umgegend, die wegen ihrer Feiertage gerade in dem Orte versammelt waren, veranstalteten sofort in der G zelderschen Affaire) ist ein neues Mo­­ment zu verzeichnen. Mit der Unterschrift „Zahlreiche Freunde ver Wahrheit” ist am 22. v. M. in Bukarest ein „Aufruf an Martin Gzel­­der” erschienen, welcher so endet: Wir wenden uns mit Abscheu von Ihnen weg und geben Ihnen zu willen, daß dies unser Ichtes Mort an Sie ist, wen ein vaterländisches Blatt offen als Vaterlandsverräther gebrandmarft hat, den wir aber als einen schändlichen Sterahmwiürdiger unserer Religion und Nationalität betrachten. (Todschlag.), Der Kutscher des Bopolaer Evelmannes, Herrn v. Beldi, sollte die vorige Mode aus Häromfek leer nach Hause fahren. 63 war am Abend gegen 9 Uhr, als er in nächster Nähe bei Ion an­­langte, von zwei Strangrittern angehalten wurde, welche ihm die Pferde stehlen wollten. Der Kutscher wehrte sich nach Leibeskräften, wo­­bei er von den Straßenräubern todtgeschlagen wurde. Auf den großen Lärm, der dabei entstand, eilten eine Menge Mensc­hen aus Upon nach dem Kampfplage. Als die Strolche dieses sahen, ergriffen sie die Flucht,­­hoben aber Pferde und Wagen in den Ghauffregraben. Man eilte ihnen nach, erhaschte sie und brachte sie in’s Gemeindehaus. Der Rich­­ter, so erzählt man und, ließ die Räuber 108, indem sie aussagten, der Magen sei gestürzt und dabei habe ver Sitticher sein Leben eingebüßt. Die Leichenbefhau konstatirte aber die Sache richtig als Mord. Einer der Thäter wurde ergriffen und hat bereits über die Mordthat ein um­­fassendes Geständniß abgelegt. Die weitere Untersuchung ist eingeleitet und auch der Richter wurde von Herrn v. Beldi angeklagt, weil er die Straßenräuber freigelassen hat. (Prostraub.) In der Nacht vom 8. auf den 9. ist der Bihar: Diößeger Vollwagen ausgeraubt worden. Die Räuber knebelten den Bastillon und bemächtigten sich der im Magen befindlichen fünf Geld­­briefbeutel. Em punischen Antifer Lurus.­ Erst einige Zeit nach dem Kriege wurde der Gebrauch, das Theater und die Orchestra gegen die Unbilden der Witterung doch ein darüber ausgespanntes Tuch zu ihnsen, doch Duvntus Catulus aus Campanien nach Rom gebracht. Die Tücher, deren man sich dazu bediente, waren gewöhnlich mit Burz pur oder anderen lebhaften Farben gefärbt. Später nahm man die feinste und­­ oftbarste ausländische Leinwand, und Nero ließ sogar einen Teppich dazu nehmen, der mit Gold durchwirkt und in dessen Mitte sein Bildniß gest­cht war, wie er, von Gestirnen umgeben, den Gon­nerunwagen lernte. Zur Linderung der durch die Menge der Zuschauer in solchen beredten Theatern verursachten Hige bediente man sich gleich rostbarer Mittel. Bompejus lieh zuerst die Wege und Treppen zu den Eisstufen mit Wasser anfeuchten. Nachher gebrauchte man dazu eine Mischung von Wein und Wasser, in welcher der beste jiliciiche Saffran aufgelöst ward, um einen angenehmen Geruch hervorzubringen. Diesen Brocuswein leitete man in Röhren, die in den Mauern des Theaters verborgen waren, und brachte ihn von da durch ein Druckwerk bis zu den obersten Ligen. Hier endigten die Röhren in ganz kleinen Deff­­nungen, doch welche der Wein, einen feinen Negen vbilvend, herab­­rieselte und so im ganzen Naume Kühlung verbreitete. Bisweilen wurde auch Balsam unter den Wein gemischt. votirt werden fügt unser Kollege von der Linken­­ eine Kollette für die Bauern, welche den größten Theil ihrer Fehlung Börsen- und Hande­snachrichten. T. Wien, 10. September. Die Geldfalamität nimmt eine so drohende und gefährliche Form an, daß jedes Geschäft unmöglich wird. Um die Mittagszeit heute wußte man noch seinen Kurs irgend eines Gefelles , weder in Kredit­ , noch Anglo:, noch Franco, noch Wiener: Bankaktien war ein Schluß gemacht worden. Für zwei Millionen Bar­biere, doch gestrige Schlüffe verkauft, hatten noch feine Plack­ung gefunden, und alle die Hände, welche man dafür abgegeben hatte, er­ tiefen sich al falsch, die Leute wissen daher gar mit , wohin sie die Effekten finden, woher sie das Geld nehmen sollen, das sie wieder zum Bezug anderer Rapiere brauchen. Die Konfusion wird noch durc eine große Zahl von Insolvenzen vermehrt und vergrößert. Die Mittagsbörse war zu Anbeginn nur schwar be­lebt, allein im weiteren Geschäftsverlaufe trat eine sehr animirte Hal­­tung hervor, und besserte dieselbe die Kurse aller Bank­ und Bahnpa­­piere in sehr erheblicher­­­eise. Kreditaktien, mit 243 einfegend, stiegen auf 250, Anglo von 274—282, Anglo:Hungarian von 96—100, ung. Kredit bi 98, Franco von 102—106, Bankaktien von 718—725. In Vereinsbank wurde 103, in Verzehrsbant 113 und 120, in Wiener­­bant 86 gemacht. Banfverein waren zu 150 und 20 fl. höher gefragt. Von Bahnen haben bedeutende Erhöhungen folgende erfahren : Alfeld bis 160, böhmische Westbahn bis 220, Glisabeth auf 176, Nordbahn bis 203, Josethsbahn auf 176, Karchau:Overberger auf 55, ferne: vißer bis 190, Rudolphsbahn auf 159, Lombarden von 234 bis 240, Norvestbahn auf 154, Theißbahn bereits 244, ermäßigten sich wieder auf 235. Von Industriepapieren hoben sich Omnibus bis 190, Dampf, Schiff auf 545, Menten und Lose etwas theurer. Freunde Mechtel und Komptanten aber um circa 1 Prozent billiger. Um 2 Uhr schlossen : Kredit 249.50, Anglo 281, gomb. 239.50 Napoleons 9.75. Das Abendgeschäft war sehr ruhig und die Kurse theils höher, theils billiger als zum Mittagsschluffe. SKrevitartien kamen mit 248 und 249, Anglo zu 283, Lombarden mit 239 und 241 vor. Tramwan stiegen von 155 bis 158. Karl-Ludwig zeigten sich mit 235.50, 1860er Lore zu 92.50 begehrt. Um 6 Uhr schlossen:: Kredit 248, Lombarden 240, Anglo 284.50, Franco 106.50, Tramway 157, Napol. 9.78, 1860er Lofe 93.25, 1864er Zoe 108.50. ana­­ : eingesendet. DD E37 DN­MN in Original: Kiftchen als au­ftücweise billigst zu Haben bei Mors Bur­an, Buchhändler, Wa­gnerstraße, Dar: Elanerhaus. B­ Briefliche Aufträge werden schnellstens und bestens aus­­geführt: 1177 2—* N­AKK Urne Welt,“ vormals große Bierhalle 7183 Heute Sonstag, den 11. September : Dritte Auftreten der Chansonnettensängerin , lle. PHEILIPPO aus Paris. Xebhtes Auftreten des­­ Fräulein JENGY BURG. Borleptes Auftreten der preisgekrönten Wiener Jodler und Borissänger Pe Wa­­gú Eckarat und Fieringer, und des Buffo und Komikers K­arl Becher.­ ­ Die Megimentömujit-kapelle des Ef. E 58. in.9níft.: ert Nomts unter Leitung des Stapellmeisters Herrn » M«izs«Æwb0"O-I­­­Anfang 7 Uhr·—-Entr6e50kr. 680 W., Veiter Sparlasse 2200 ©, — W., Beit:Ofner hauptstädtische "·’ --«..«,» eis nie Ey """ Berant­wortlicher Novakteur : Dr. Mar Falk. # 4 B. : » Best, 11. September. Beiter Börse und Kornhalle) In Produkten kein Abschluß zur Notizung gelangt. In Effeten entwickelte sic. hauptsächlich in Straßenbahn II. Emission sehr reges Geschäft, zu 157 eröffnend, örüdten sich selbe auf 151, erholten sich auf 160, schließen 157­6. Ferner wurde ein größerer Wosten Stettenbrüden: Aktien zu 650 fl. gemacht. Junge ungarische Bahnen feiter, auch Bank und Sparkasfa an­­genehmer. Ung. Kredit 98 ©., Srancoung. Bank zu fl. 67.50, Haupt­­städtische Sparkasfa zu 136—135, Theresienstäpter zu 43, Neu-Meller zu fl. 60 geschlossen. Müplenpapiere flau und geschäftslos. Waluten und Devisen billiger. Napoleon d’or zu 9.79, Silber zu 120, Frankfurt zu 100.75—1­­0.40 in größeren Bolzen geschlossen. Kurse blieben, wie folgt: Ungar. Eisenbahnanlehen 10179 ©., 1024, W., ungarische Affe­ furanz 610 Œ., 615 ®., Haza 185 G., 190 W., Pannonia 228 Œ., 234 W., Pester Berficherung 270 Œ., 275 W., Union 300 G., 304 M., Nationalversicherung — ©, — W., Fünfeichen-Baretz 175 ©, 178 W., Weiter Straßenbahn 440 Œ., 445 W., Ofner Straßenbahn 220 ©, 230 23., Alfölo-Fiumaner 158 ©, 161 W., Nordost­­bahn 154 Geld, 156 W., Ung. Ostbahn 85.— ©, 87 W., Angio: Hungarian 102 ©, 104 MW, ung. Kreditbant 98 ©, 10 98., Sranko:ung. Bank 67 ©, 69 W., Ungar. Dypotheten-Bant 67­6, 63 W., Preßburger Kredit 170 ©, — W., elter Bolfebant 45 ©, 46 Œ., Ofner Kommerzial: und Gewerbebant 245 6., 250 98. , Peiter Kommerzialbant 706 ©., 710 W., Beiter Gewerbebant 412 ©, 415 W., Altofner Spartaffe 180 ©, 185 W., Ofner Spartaffe 670 6.,­­ Spartaffe 35.— ©, 36 , 28., Theresienstädter 42 ^., 43 W., Blum’sche peiter 58 ©., 60 W., Árpád 470 6., 475 98., Neu: | 415 ©, | G — BB, Roter 20 ®. a — DB, Vebregziner 425 M., Concordia 565 ©., 570 M, Ufner Königs 470 Gschwindt'she 192 G., 195 MW, Olvra — 6 105 ©., 110 98. Zouilen 179 G., 1 £0 M., Müller und Bäder 197 ©, 198 M., Szegeviner Erport — ©, — W., Union 460 G., 47. 38., Bittoria 280 6 , 285 DW. Balzmühle 1340 ., 350 W., Erste Ofen-Reller 564 G., 57 98., Sabrisshof 96 G., 98 M., Nannonia 1060 G., 1070 M., Grfte ungar. Bierbrauerei 725 ., 750 W., Königsbierbrauerei 198 ©., 200 M., Bodmerei 196 ., 197 W., Borsienniehmattstall 205 G., 210 W., Deutsch’sche Budoruderei­­ 6.­­ B., Beller Buchbinderei — ©, — B., ung. Dan­nfidiff 182 G., 185 W., Fahr­fabrik 195 G., 200 W., Flora 165 ©, 170 W., Kammgarn 185 G., 192 W., Rettenbrühe 650 G., 655 W., Leberfabrik — G., 175 W., Lloyd ung. 165 G., 168 ®., Maschinenfabrik 145 ©, 148 W, Matraer Kuren 12 G., 12.50 W., Möbelmanufak­, 19­­6., 195 W., Dettl’sche Kaffenfahr, 170­6, 190 98., Omnibus 90 ©.,91 W., Erste ungarische Petroleum: Raffinerie — 6., — W., Pharmazeutische — ©, — WB, Calgöz Tarjaner 96 ©, 97 DB, Schiffbau Belt» Siumaner 198 6., 200 W., Soda und Chemikalien 95 ©., 100 Waare, Epoviunm 2.2 ©., 205 M., ung. Spiritusraffinerie 490 G., 495 W., Neupester Spiritus 455 G., 460 B., Tunnel 104 G., 16 ®., Ungar. Schweizer Indu­­strie — &, — W., Bar­ely’sche Zündhölzchenfabrik 145 G., 150 W.­­Et. Enpreer Ziegelei 175 ©., 185 96. — « 7 Pranvobriete:ss Ungar zu disc 91 ©, 92585 Kommerzialbank:Plansbriefe zu 6 °. 96 ©, 97 MW. Prioritäten, Peit:Ofner Kettenbrüche 93 ©., 93". W., Ofen-Peiter Mühle 148 6., LOW. VBaluten: Ran­dulaten 5.86 ©, 5.88 98., Nappleon d’or 78 6., 9.81 W., Silber 119, 6., 120 W., Preuß. Kaflensteine 178 6, 179 98. BedHfel­urfe: Augsburg 100 G., 100" B., Frankfurt 1004, ©., 100%, W., Hamburg 887, ^., 88%, W., Louven 12. ©, 12172 W., Paris 48.20 ©., 48.40 W. Sängenunterneh­mungen: Mirom­er Kalt und Ries gelei — ©, — W., Xrader Bant — G, — 98., Athenäum- Buc:­druderei — ©, — Doare, Auwinter — ©, — Maare, Bauhanf — G,— DB, Bergbahn — G., — W., Bodmerei zweiter Emission u. p. 6 6., 4 Waare u. p., Drashe'ssche Ziegelei 25 ., 26 Waare, Eli­sabeth — ©. — B., Ganzihde — 6., — DB. Gfhminprihe — & vw». Glasfabrit — 6., 25 98. u. p., Gickwardeiner, — &., —W., Hotel 10 6., 8 98. u. p., Hunnia — 6., — B., Vanb.-Dampfjdhijff. u. p. 25 G., 29 98. u. p., Maisftärkefabrit — ©, — 93., 158.— W., Naaber Gewerbebant — ©, — ®W., Rajtriranjtalt — 6., — W,, Securitad 390 G., 400 W., Spiering’ihe — 6., Gpiellarten: fabrit — &., — W., St. Enpreer Sparkaje — 6., — W., Gtein­­ brucher Ziegelei — ©, — W., Temesvarer Straßenbahn — G., — 98., Ungar.ebelgiihe — ©, — 98., ungar. Fiumaner zweiter Emission — 6, — DB, ungar. MaschinenBiegelei — &, —.®., Waggon — 6, — RB, Wien:Pelzer Hemorqueur — G, — 98., Wiener Trammway:Straßenbahn 155", ©., 156"/" B., Wollwaschfabrik — ©, — RW, Zündhölzchenfabrik — 6., — 29. Getreidegeschäft Das Aufgebot und der Verkehr in allen Körnern blieb heute äußerst beschränkt, die Preise unverändert. Straßenbahn 3. Banmonia = Ziegelei ©., Comission 157— — Da sich in Bezug auf die postalische Weiterbe­­förderung von telegrafischen Depescen mit vor­ausbezahlten Antworten über die Landesgrenze hinaus insbesondere der kaiserlich russischen Z Telegrafenverwaltung gegenüber Schwierigkeiten er­­geben haben, so haben die Telegrafenstationen bis auf Weiteres bei der­ Weiterbeförderung der nach fremden nicht zum Telegrafenvereine ge­­hörigen Staaten adressirten Depeschen, für welche die Antwort voraus­­bezahlt wurde, die Antwortgebühren nicht baar anzuschließen, sondern von Adressaten durch ein auf der Depeschenausfertigung beizufügendes Aviso zu verständigen, daß der für die Antwort vorausbezahlte Betrag, welcher ziffermäßig auszudrücken i­, megen Verweisung dieses Avisos bei der Telegrafenstation behoben werden könne. Selbstverständlich wird die Bestätigung des Empfanges exit bei der erfolgten Auszahlung ein­­zuholen sein. — Eisenbahntarif für gan­z Getreide Pie schon vor längerer Zeit in Aussicht gestellte Konferenz von Eisenbahn­­verwaltun­gen zur Regelung und Ermäßigung der Tarife bezüglich des Getreideexportes aus Galizien hat vor wenigen Tagen stattgefunden, wi d waren dabei die Südbahn, die Nordbahn, die Karl Ludwigs ud die Grernowierbahn vertreten. Ein definitiver Beschluß scheiterte jedoch an der Ek­lärung des Vertreters vor Karl Ludwigbahn, welcher den, von den drei übrigen Repräsentanten für den Transport nach Triest ver­­einbarten Tarifjab von 1 fr. per Zentner und Vteile für nicht annehme­bar erklärte und sich nur zu einen Tarife von 1.56 kr. verstehen wollte. — Die General:versammlung der „Afficcurazionide­nerali” in Triest findet am 7. Oktober dortselbst statt. Verhand­­lungsgegenstände sind: 1. Durtheilung der Rechnungsabschlüsse des Gesellsshhaftsjahres 1868. 2. Beschhub über die Verlängerung der Ge­­sellchaftsdauer für einen weiteren sechsjährigen Zeitraum nach dem 1. Dezember 1897. 3. Abstimmung über den Verschlag eines Aktionärs wegen Abänderung der Art. 4 und 6 der Gesellschaftsstatuten. 4. Er­­gänzungswahl der gesellschaftlichen Repräsentan; für die noch erübrin­gende Zeit des laufenden Trienniuns. WWMYMCWMMONH.U—Musa—M-dapethsvdscfellfd , Wiener Körsenkurse vom 10. Sept. a hast 200 fl. EM. . . 3% ing-Budweis, 200 fl. Sutb. ‚Geld, Tanar 16.1177.­ | —— | --— Tranep.-Berfich., Buderf., 1. ö.1. A.-©.,200ff.,25% Allg. e Pfandbriefe,

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