Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1870 (Jahrgang 17, nr. 99-123)

1870-05-23 / nr. 117

BLATT DES PESTI Die einzelne Nummer Fortet 4 Br. d. W. ( Montan, 93 -Ministerpräsident Gr.AIld küsst)soll heute Abend, ——·we·nn nemlich die Frage,ob die zwei ·Gesetzentwürfe vo­r den Munizipien und Gemeinden fest an die Sektionen gerichtet werden sollen oder “nicht, in der heutigen Sikung des Unterhauses erledigt wird — nach Wien reisen. Wir regungen eine wollen uns lebendige Handhabung durchaus innigen Vereine der Deutschen und Polen seinen müßigen Voraus: den 3wed dieses Ausfluges überlassen, doch auch die Meinung nicht verschweigen, daß in der in diesem für Oesterreichs sonst­s­tutionelle Zukunft entscheidenden Augenblick, wo endli­chur­ einen Aus­­gleich mit den Polen — und zwar, wi­ eg allgemein beißt, nach dem Muster unseres Kroatischen Ausgleiches — der richtige Schwerpunkt für bestehenden Berfassung die absursen For­­derungen der Grechen ver­aftungsmäßig Ausnahme des gefunden werden sol, und um diesen Vergleich treten zu lassen, alle Landtage — mit Andráffp’s Gegen­­wart in Wien durch die Interessen Ungarns geboten scheint. — Herr von Szlávy ist vorgestern Abends nach Wien gereist, um von Sr. Majestät seine Ernennung zum Handelsminister zu ver­­nehmen, erste vielfältige Pi­theilung und nun, einer schriftlich motivirten Erklärung dieses P­ortefeuille abgelehnt, väter innesjen fs nachg­ebi­­dem Monarchen persönlich gegen­­übergestellt, die Annahme nicht mehr verweigern fan. — Der Minister­­präsident soll die Konzepte zu den von ihm zu kontrafignirenden­ten­ drei Handschreiben schon vor zwei Tagen Sr. Majestät unterbreitet haben und die Amtszeitung sönnte Großwardein es jedoch morgen oder Übermorgen vor. Gleichzeitig dürfte wohl auch die vierte Minister-Ernen­­nung, nämlich Lonyay’s zum gemeinsamen Finanzminster, mit Intrasignatur des Gin. Beust erscheinen. =Die theilsgestern,theils heute Früther Sektionsfigungen beschäftigten ss mit drei Eisenbahn­­gefegenztwürfen, von denen zwei nur Modifikationen von im Jahre 1868 sanktionirten Gefegen bezwecken. Der 45. Sefegartifel von 1868 den Unternehmern auch die Verpflichtung auferlegt, Gerend, sondern auf der andern Seite nach von dort die Flügelbahn nach Maros-Bafárhely wodurch Sftbahn von nach Kronstadt Gerend aus eine Flügelbahn nach Maros,Väsärhely zu bauen, bei eingehender Stu­­die Unternehmer, sowie auch der K­ommunikationsminister für vortheilhafter, die die Hauptbahn um eine Meile verkürzt und führen, und der Flügel um 1% Meile zwar verlängert, aber deshalb das in Marimum der Nun haben lassen, für die Ostbahn fürirten 80%, Meilen Länge bezüglich der Zinsengarantie nicht alterirt würde. Der 49. Gefegartifel von 1868 hat Betreff der ungarischen Ajordbahn, welche auf Staatstosten gebaut wird, bestimmt, daß die­­selbe von Salgö-Tarjin gegen Lofonez und Neusohl zum Anschlub an die Kaschau-Oderberger Bahn fortgeführt werde. Hinder, eingehender Prüfung der Hilfe in Bezug daher der Kommunikationsminister gegen Kremnig nach Nuttka (Ruttek) zu bauen und nach Neufohl nur eine Flügelbahn von Altsohl aus zu führen. Beide Vorschläge wurden in den Sektionen angenommen, die und da auch Anträge verlautbarten,, dem Kommu­­nikationsminister aufzutragen , vor der Unterbreitung von Eisenbahn­­damit die Ge,­gefegentwürfen Jeßgebung nicht die Tracen sorgsamer studiren zu lassen, in die Nothlage geradhe, kaum­ gebrachte Gefege zu verändern. Da indessen der neue Kommunikationsminister bei den obi­­gen Gefegen noch nicht interessirt war, begnügten sich die Sektionen damit, die Bestimmung in Betreff der von Altsohl nach Neusohl zu bauenden Flügelbahn im Gefege selbst zu streichen und nur durch einen Beschluß den Minister anzumeisen — wie dies der Finanzausschuß vorgeschlagen hatte — die Trace dieser Flügelbahn genau ftuleb­en zu lassen und das Resultat Neichtage zu unterbreiten, der technischen Untersuchung nach welchen der Minister bevollmächtigt werden soll, wo mit baulustigen Unternehmern ein Uebereinkommen getroffen wer­­den könnte, den Bau der zwei Eisenbahnen von Munfács nach Stry und von Eperied nach Tarnov, deren Trace auf ungari­­schem Boden achtzehn Meilen einnimmt, auf Staatskosten in Angriff zu nehmen. Dieser Entwurf wurde duch den Eisenbahn­ und dinanzs ausschuß dahin amendirt, dab, die Bahnen nach Galizien seit einem Jahre fonzedirte erste galiziische Bahn von Ujhely nach Pıöer der damals vom Minister geltend gemachten strategischen Wichtigkeit — bis jeßt nicht einmal nachdem ferner der Verbindungspunkt, in Angriff genommen wurde, wo die Eperies:Tarnower Bahn in Ministers wog das Amendement der­­ beiden Ausschtse angenommen, sondern von der Ansicht ausgehend, daß von den beiden Bahnen seiz­ner, am allerwenigsten aber der Muniacs,Steyer, ein Vorzug einge­­räumt werden künne, da sie den national­ökonomischen Interessen Un­­garns nicht entspricht, und ihren Terrainschwierigkeiten nach eine so hohe Garantie beansprucht (nach den bisherigen Belegen 65.000 fl. per Meile), mit welcher die im günstigsten Falle zu hoffenden Einnahmen in gar feinem B Verhältniß stehen — der Bau weder der einen noch der andern vom Staate besorgt, sondern der Konkurrenz­ von Privaten überlassen werden möge. Der Antrag der Sektionen­ lautet daher daz­uin, den Minister anzumelsen, in Hinsicht auf den Bau beider Bahnen mit den sich meldenden Unternehmern in Verhandlung zu treten und das Resultat dem Reichstage zu unterbreiten. sz Der Finanzausschuß hat in seiner vorgestern und gestern ab­­gehaltenen Sigung den Gelegentwurf von der Szentpeter-Fiumas­ner Bahn erledigt. Die Frage wegen der Rechtsgiftigkeit der Süd­­bahnverträge von 1866 und 1867 einer späteren Zeit vorbehaltend, empfiehlt der Ausschuß die Annahme des Entwurfes, wonach das Ma­­rimum des Staatsbeitrages für die 1700 Klaftern, welche auf ungari­­schem Boden bis Fiume mit der Eisenbahn durchfahren werden, mit 185.000 fl. bestimmt wird, und die garantirte Bruttoeinnahme von dieser Strecke mit 43.000 fl. beziffert ist, welche Summe der österreichi­­scherseits der Sü­dbahn garantirten 100.000 fl. Brutto-einnahme per Meile entspricht. ER = Der Zentralausschuß für den Gefäß-Entwurf von­ den Frie­­densrichtern hält seit zwei Tagen seine Sißungen. = $n seiner samstägigen Sigung hat der Klub der Linken den ersten Theil, des Operates der­ gemeinsamen Kommission beider Parteifraktionen über die ministerielle Munizipalorganisirungs-Vorlage ohne wesentliche Modifikationen und von den­­ positiven Anträgen des Operat3 die zwei ersten Punkte nach einer Debatte mit­ einer kleinen Veränderung angenommen. ’ OAgram­ 20.Mai.Das von der Opposition am­ 17.ver­­anstaltete Meeting hatte bereits seine Berathungen geschlossen,als der hiezu delegirte Beamte dabei erschien.Die Hau­ptsache,die verhandelt wurde,schein­t die kom­mende Landtagswahl zu sein­ sowie die Verein­­barun­g von Vorkehrungen,welche in dieser Richtung zu ergreifen­ sind. Diese Rührigkeit der Opposition­ ist ein bem­erkenswert­er Fingerzeig für die Unionspartei. Während diese nur stille Wünsche hegt und sonst den lieben Gott den guten Mann sein läßt, legt jene die Hände nicht müsfig in den Schooß, sondern denkt schon an Eventualitäten, die nicht so weit entfernt sind, als es den Anschein hat. 6 Monate sind bald vorbei und sein noch so aufrichtiges Bedauern ruft die verlorne Zeit zurück. Die Opposition, es ist sein Zweifel, rechnet mit allen Faktoren. Sie weiß, daß von diesen 6 Monaten zwei von der Hite, während­­ welcher nur höchstens brieflich verfehrt werden kann, und zwei von Erntearbeiten, Ferien, Bädern und verschiedenen hindernden Zufällen absorbirt werden, hab man sich also jetz­tchon über das Vorgehen, das Programm, die Art der Naitation, ja selbst über die Kandidaten verstehen muß. Die Rollen, selbst die Bezirke werden oder sind schen vertheilt, die Vorposten ausgestellt, die Maschinerie harrt nur des leßten Winkes, um sofort längs der ganzen Linie zu arbeiten. Die Unionisten aber fragen und­­ thun nicht3 , fommt Zeit, fommt Rath, jagen sie, und rathen und helfen sich nicht. Wie ich Ihnen bereits telegraphisch mitgetheilt, ist die ‚Sellach­- Feier ruhig und ohne alle Störung vor si gegangen. Gestern Abend wurde die Reiterstatue, seltsam genug, von Soldaten des Regimentes Leopold mit Kränzen und der flavischen Tritolore geschmückt und der Sodel mit Neisig und Kränzen verziert. Das geschah etwa nach 7 Uhr, also noch bei Tage. Eine dichte Menschenmenge wogte auf und ab, ohne daß sich nur ein lauter Ruf erhob. Um halb 10 Uhr, nach Schluß des Theaters, in welchem eine gewöhnliche Abonnement-Vor­­stellung stattfand, kamen einige junge Leute nach dem Plage und bald darauf erschollen einige Rufe von Slava und Zivio. Sogleich bemäch­tigten sich die Sicherheits-Organe einiger der heftigsten Nohestörer und führten sie in­­ einen nahe gelegenen Gewahrsam, begleitet von beinahe der ganzen Volksmenge, die sich troß mehrfacher Aufforderung nicht zer­­streuen wollte. Was eigentlich geschehen war und warum die Verhaf­­tungen vorgenommen wurden, konnte ich nicht erfahren, Ledermann erzählte die Sache anders. Die Zahl der Verhafteten betrug 8, und wurden dieselben bis auf zwei, die sich renitent zeigten, heute entlassen. Die Volksmenge wurde endlich in Fluß gebracht duch eine Abtheilung Gensdarmen, die mit gefälltem Bajonett im gewöhnlichen Schritte mar­­schirten und bei der Einmündung der Gasse, in welcher sich das Arrest­­idfale befand, Botto faßten, indem sie die ganze Hauptstraße der ganzen Breite nach sperrten und nur Raum für die Baflanten längs den beiden Trottoirs ließen. Aber auch da war sein Schreien oder Lärmen zu hören. " Nach und nach verlor sich die Menge, die Gensdarmen zogen sich zurück, die Gafjen leerten sich und die Nacht ging in vollständiger Ruhe hin. Für heute war ein großer Menschenzufluß aus Siffet und Karl­­stadt angeküidigt. CS waren sowohl für Siffet Waggons verlangt, als al von dort um halbe Fahrpreise ersucht und dieselben bewilligt worden. Aber von beiden Städten kamen wenig­e­ersonen zur eigent­­lichen Feier an. An den Fenstern fein Schmuck, feine Blumen , feine schwarzen Fahnen, nur die Auslagen zweier hiesigen Kaufleute hatten lauter Schwarze Trauerstoffe in den Schaufenstern. Auch am Fuße der Statue fanden sich die Kränze namhaft vermehrt vor. Die Lehranstal­­ten hatten Schultag wie gewöhnlich. Um 9 und 10 Uhr fanden die Messen statt. Im der Markuskirche fanden sich die Zivil- und Militär­­behörden, sowie die Schüler alles Lehranstalten der obern Stadt ein, in der Domkirche hatte sich die Bürgerschaft in mäßiger Anzahl einge­­funden. Nach der Messe begab sich ein großer Theil der Studi­enden zur Statue, in der Hoffnung, daß einige Lieder abgesungen werden ; aber diese Hoffnung war eine vergebliche, denn nicht der geringste Ber­­unch einer Demonstration war am Horizonte des Jellacic-Planes zu sehen. Die Feierlichkeit hatte mit der Messe ihren vollständigen Abschlus gefunden. Der Takt und die Haltung der Bevölkerung war in jeder­ Ber­ziehung musterhaft und anerkennungswerth. Die Vorsichtsmaßregeln der Regierung waren vielleicht zu mannigfach, jedoch mit Rücksicht auf ihre Gegner, die im Nothfalle zu allen Mitteln greifen, nicht übertrie­­ben. Seit 2 Tagen waren eine oder gar zwei Kompagnien des Regi­­ments Kuffevich in der Kaserne konsignirt, alle verfügbaren Gensdarmen requirirt und die Banduren mit Getwehren versehen. Auch wurde die Bevölkerung durch zwei gerade nicht gelungene Kundmachungen des Bürgermeisters zur Nähe und Ordnung ermahnt. CS hat dieser Er­­mahnung nicht bewurst, denn ich wiederhole es, das Benehmen der Be­­völkerung war bewunderungswürdig. Mein Techter Brief über die eigen­­thümliche Stellung der Landes-Regierung zur Jellacic-Feier hat nicht verfehlt, in maßgebenden Kreisen Aufsehen zu machen. Ob er an eine Wirkung hervorbringt, muß die Folge lehren. Die Grenzdeputation, die gestern behufs einer Audienz zu St. Dajestät abgereift ist, weilte schon seit­ einiger Zeit in Agram und­ war ursprünglich über 20 Mann starl. Ob ihr die Audienz zum Zmede einer Repräsentation gegen die Aufhebung der Grenze bewilligt Wir, ist sehr fraglich, wenigstens wird es hier stark bezweifelt. Die Auflösung des Reichsrathes und der Land­­tage in Oesterreich,. Die „Wiener Zeitung“ veröffentlicht in ihrem amtlichen Theile zwei kaiserliche Patente vom 21. 5. Yt., von denen durch das erste das Abge­­ordnetenhaus des Reichsrathes aufgelöst und im Sinne der §§. 7 und 19 005 Grundgejegel über die Reichsvertretung vom 21. Dezember 1867 Neuwahlen für dasselbe angeordnet werden. _­sien, Galizien und Lodomerien mit Krakau, Oesterreich unter und ob der Enns, Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain, Bukowina, Mähren, Schlesien, Tyrol, Vorarlberg, Istrien, Görz und Gradissa, dann den einen welcher nach der „Wiener Jg.” folgendermaßen lautet: Allergnädigster Herr ! An dem der treugehorsamste Ministerpräsident auf Grund der Be­­schlüsse des Ministerrathes sich ehrfurchtsvollst die Freiheit nimmt, Cw. Majestät den Vorschlag einer Auflösung sämmtlicher Landtage mit Ausnahme des böhmischen zu unterbreiten, findet er sich gleichzeitig ge­­drängt, die Motive dieses Schrittes der allerhöchsten Beurtheilung und Entscheidung ehverbieb­igst vorzulegen. ALS das treugehorsamste Ministerium, dem Nufe­um. Majestät folgend, an die Krung der Aufgaben herangetreten war, welche die jüngste Entwicklung als offene Fragen der verfassungsmäßigen Zukunft des Reic­es übriggelassen hatte, durfte­ es nicht im Zweifel darüber sein, daß es seiner Mission nur auf der Grundlage des giltigen Verfas­­sungsrechtes, nur auf den Bahnen, die sich aus diesem Rechte ableiten, gerecht werden können. 63 wäre ein Widerspruch gegen die erhabenen Absichten Ew. Majestät und ein Widerspruch in der inneren Bedeu­­tung jener Mission selbst gewesen, wenn das Ministerium , bei rufen, dem verfasungsmäßigen echte. des Neiches allgemeine Aner­­kennung und Uebung zu verschaffen, an die Heiligkeit dieses Nech, 18 Hand angelegt, die legale Kontinuität desselben in Frage gestellt hätte. So bestritten die verschiedenen Forderungen sein mochten, welche die Parteien an die künftige Entwicklung der Verfassung anknüpften, 10 unbestritten mußte ihnen die objektive Rechtsgiftigkeit derselben entgegen­­gehalten und als die Duelle bezeichnet werden, der einzig und allein die Befriedigung jener Forderungen entströmen könne. ‚Allerdings aber konnte sich das Ministerium der Erkenntniß nicht verschließen, daß manchen der erwähnten inneren Ansprüche und For­­derungen der Stempel innerer Berechtigung nicht fehle, und daß in der gerechten Prüfung dieser Ansprüche, in ihrer Abwägung und thunlichen Befriedigung, die Grundlage der Verständigung und Versöhnung und­­damit die Grundlage eines auch die bisher widerstrebenden ler­mente umfließenden gemeinsamen Verfassungslebens gesucht werden müsse. . Das formale Recht der Dezemberverfassung bot die Basis der konstitutionellen Aktion dar, ihre Ausgangspunkte und die Grenze ihrer Mittel,­­ aber er erschöpfte die Zielpunkte nicht, zu welchen jene Aktion leiten sollte. Der Gedanke einer Auflösung der legislativen Körper­­schaften des­ Neid­es und des Zurückgreifens auf jene Elemente, die in fetter Li­nie berufen waren, ihren Anschauungen und Ansprü­­chen dur­ die Neuwahl Geltung zu verschaffen, nahm von vorneherein eine hervorragende Stelle in den Absichten des treugehorsamsten Mi­­nisterrathes ein.­­ Nicht nur die innere Bedeutung der Aufgabe, die von der pe­­riodisch wiederkehrenden parlamentarischen Verpflichtung der Budgetbe­­rathung und der gewöhnlichen Legislatorischen Funktionen erheblich ab­­wich und die Hervorhebung­ dieser Bedeutung und eine entsprechende Berufung an die Wählerschaften zur Pflicht machte, schien nach an­­erkannten konstitutionellen Drumdlächen ein derartiges Vorgehen zu rechtfertigen, das Ministerium konnte sich auch der Wahrnehmung nicht verschhießen, daß die faktischen Verhältnisse der Reichsvertretung bei dem Antritt seiner Verwaltung zu ähnlichen Erwägungen herausfor­­derten. 68 Ließ sich nicht verkennen, daß das Abgeordnetenhaus doch die wiederholten Austrittserklärungen numerisch in hohem Grade gez­schmüht war und daß seinen Beischlüffen, wenn auch die Beischluffä­­higkeit formell nicht in Abrede gestellt werden konnte, insbesondere gegenüber der Wichtigkeit der angeregten Fragen, doch nur durch eine Ver Vollständigung dieser Körperschaft volles Gewicht und materiell un­­bestreitbares Ansehen zuzumwenden war. Wenn­t der Ministerrath nichts weitem weniger zögerte, Dr. Majestät sofort nach seinem Eintritte Anträge in dieser Richtung zu stellen, so ge­­schah das, weil er eine Erwartung hegen zu können glaubte, deren Berechtigung darum nicht geläugnet werden darf, weil sie zunnächst nicht in Erfüllung­ ging.­­.. Das Ministerium glaubte, ehe es sich zu entscheidenden Schritten entschloß, abwarten zu müssen, welche Unterstügung seine Absichten von den verschiedenen Parteien erfahren würden. Von jener Seste, welche vornehmlich die Gefahr einer Schädigung der Verfassung im Auge hatten, konnte es eine gewisse Bereitwilligkeit annehmen,­ die Verständigungsperiode im verfassungsmäßigen KZ zu erleichtern, während von der Gegenseite erwartet werden durfte, bab die Fraktionen, welche an die Revision der Verfassung zu ihren Gunsten ihr politisches Interesse anknüpften, geneigt sein würden, die ausgleichsfreundlichen Gesinnungen des Ministeriums zu unterfrügen und die Schwierigkeiten der Aufgaben nach dieser Richtung nicht durch übertriebene Forderun­­gen noch zu erschweren. Es waren unwesentlich die Anschauungen, auf welchen­­ die bisher abwartende, jeder Verständigung zugängliche Hal­­tung der Negierung Er. Majestät beruhte. Die gemachten Erfahrungen indes konnten der Negierung ein längeres Zumarten nicht räthlich erscheinen lassen und bestimmen das Ministerium zu dem im Uingange dieses allerunterthänigsten Vortrages ausgesprochenen ehrerbietigsten Vorschlage. 68 erscheint dem treugehorsamsten Ministerrathe unzweifelhaft, daß die Neugestaltung des verfassungsmäßigen Rechtes der im Neiche­­rathe vertretenen Königreiche und Länder zur Wahrung der Gesammt­­interessen, und zur Befriedigung der berechtigten Einzelansprüche nur erreicht werden man, wenn der Bevölkerung jener Königreiche und Länder unmittelbar Gelegenheit geboten wird, ihren Rechtsüberzeugun­­gen , politischen Tendenzen der Neuwahlen Ausbruck­­und Gewicht zu geben. EEE Eine so bedeutsame Aktion, wie die in Angriff genommene, muß auf die volle Mitwirkung der ursprünglichen Boltsträfte und auf die Wiederbelebung der politischen Gesammtarbeit rechnen dürfen,­­ die nur durch eine Erneuerung der Mandate erzielt werden. Fann.. Der treugehorsamste Ministerrath glaubt dabei die Resultate vielfa­­cher freiwilliger Unterftügung der Bevölkerung um so Sicherer im Anschlag bringen zu können, je mehr und kräftiger sich die Extremitnis seiner Tendenz der Versöhnung und Verständigung in der öffentlichen Meinung Bahn zu brechen beginnt. Allerdings aber­ glaubt der treugehorsamste Ministerrath eine Ausnahme von der allgemeinen Auflösung der Landtage bezüglich des Königreiches Böhmen ehrerbietigst in Vorschlag bringen und sich nur auf die Durchführung der Ergänzungswahlen beschränken zu sollen. Das Ministerium hat seineswegs die Ueberzeugung gewonnen, dab die Beihidung des Neichsrathes von Seite des böhmischen Landtages, also die unverrüdbare Vorauslegung der verfassungsmäßigen Aktion im Falle der Gesammterneuerung dieses Landtages recht schon als zweifel­ 193 erscheinen kann. Die Schwierigkeiten einer entsprechenden Lösung der schweben­­den Fragen könnten aber durch eine eventuelle,geen­dhe Verfassu­ng geritet Haltung des böhmischen Landtages nur eröht werden In diesem Sinne glaubt der treu gehorsamste Ministerpräsident seinen Vorschlag den Allerhöchsten Erwägungen Er Majestät ehr­­fü­rctig voll unterbreiten zu dürfen.Un­d,er gibt sich dabei der Hoffnung hin,sich in Uebereinstim­m­ung m­it den Bedürfn­­ssen u­n­d Forderungen der Lage und in der Uebereinstimm­­­ng mit den­ erhabenen Absichten Er.Majestät zu befinden,welche die Segnungen des konstitutionellen Rechtes in seiner gemein­samen­ Geltung für Alle und in der Verwirk­­lichung wahrer und dauernder Rechtsgleichh­eit erblicken. Mien, am 21. Mai 1870. öffentlichen, hatte dirung über ins Leben böhmischen — aufgelöst des Ministerpräsidenten Kommission Klausenburg, des österreichischen der ungarischen Schäßburg Man erzählt “ger gezeigt haben sol, in Galizien einmünden nämlich mit wobei inversen mel — troß über der sich nämlich, der Trace fanden sie Gerend. Zu lebhafteren Debatten gab gegen wurden, daß er in Terrainverhältnisse auf die von Hauptbahn Rocsard zu ausbiegen auf die Führung der Hauptbahn nach einmal festgefest Muntäcs-Stryer Bahn anzuempfehlen sei, Gisenbahnausschuß schon einen Gelegentwurf mit Bezeichnung verbreitet hat, vom Eisenbahnansehen anzumeisen gewesen. Die Mehrheit der Sektionen zu bauen, ist­­ der Antrag zur Angriffnahme den Antrag stellt, Neusohl gezeigt, die Hauptbahn der durchaus nicht vorhanden des Ministers bei Neichsrathes je zu unüberwindliche wären in dem sich bei der abgehaltenen nicht über eher dem dritte Gefegentwurf Anlab, auch bis dahin, des Verbindungspunttes und zwei Millionen nachdem die Nothwendigkeit , drei hat jedoch weder den Entwurf des dieser Bahn it, ja soll, vom österreichischen Reichsrathe wo nicht nur in Betreff der welcher wenigstens bei dem Parlament Das zweite Patent Stadtrath von Triest auf­ fort einzuleiten sind. Zur Motivirung Vortrag an Löft im 1. Artikel die Landtage von Dalma Auflösung des Abgeordnetenhauses und Art. und sagt Art. der 2 ordnet an, 3, Se. Majestät gerichtet, daß die Neuwahlen so, hat Graf Potocki daß die Bestimmung des Zeit­­punktes der Wiedereinberufung des neuen Landtages werde. Sämmtlicher Landtage mit Ausnahme des böhmischen später erfolgen 5. £ S Botocfimp. Eine Birkn­ardepesche des Grafen Benz. Die „Wiener Zeitung” veröffentlicht an der Spite des nichtamt­­lichen Theiles eine Zirk­ulardeperche, welche Graf Benst im Eivernehmen­­mit dem Minister-Präsidenten Grafen Potocki an die f. u. E. Missionen erlassen hat. Dieselbe ist vom 28. April 1870 vatirt und lautet wie folgt: Die Aufgabe , welche das Ministerium Potocki zu Lösen hat, wird so vielfach­ mißdeutet und entstellt, daß es angezeigt erscheint, den Gedanken derselben einfach hervorzuheben , sowie die Methode anzudeu­­ten, nach der er ins Leben gerufen werden sol. Die Aufgabe läßt ss in wenigen Worten präzisiren : Das par­­lamentarische Regierungssystem zur Realität zu erheben ; der immer weiter um sich­ greifenden Zerbrödelung und der dadurch drohenden gänzlichen Zerlegung des Repräsentativkörpers des Reichsrathes Ein­­halt zu thun; durch den ernsten Versuch, vorurtheilslog und über den Parteien stehend, die Mitwirkung aller Volkstheile der MWerthälfte der Monarchie, oder doc der großen Mehrzahl, zur Bildung eines Boll­­parlamentes zu erzielen, hessen Existenz und Wirksamkeit je­ alle Zu­­kunft gegen Satastrophen gesichert sei, denen der Neichsrath in seinem bisherigen Bestande ausgelegt war, und die seinen Einfluß und sein moralisches Ansehen unleugbar herabgebracht haben.­­ Der vorschwebende reformatorischeedanke ist nicht n­ur kon­­­stitutionell in­ der u­m­fassendsten Bedeutung des Wortes:er ist zugleich verfassun­gstreichat exochen,weil er erstrebt,die in Rechtskraft besteh­ende Verfassung sei­ starken und zu­m­ Gem­eingute aller Landestheile und aller Nationalitäten zu m­achen Umzu­g einer strebten Ziele zu elangen,bedarf es vor allen Dingen eines Geistes der Versös­sigikeit,der—oi­ne kleinhich­ über Fragen von sekundärer Wichtigkeit für die Gesamm­theit zu markten­—— die grossen Ztrecke fördert,welche zu erreichen­ Aufgabe der Staatsregie­­rung ist.Zielpunkt dieses Streben­s kann nur die von allgemeinem Konsen­se getragene Herstellung eines aus unmittelbaren Wal­len­s­e vor­­gegangenen,som­it von den Lan­dtagen­ losgetrennten­ Reichsrat­­es sein. Es ist dieses nicht nur ein­e wohlbegrün­dete Forderu­n­g der­ liberalen deutschen Partei,sonder­n­ kann n­icht m­inder auch von­ den freisinnigen P­atrioten flavischer Nationalität als das wirksamste und unerläßliche Mittel angesehen werden, die überaus komplizirte Maschine, unseres . . . Memoiren eines Skelets. Bon Manuel Fernandez (Aus dem Spanischen.) (4. Fortlegung.) V. — Wenn er, dachte ich mir, etwas Amüsantes erzählen würde, oder doch etwas, was nicht einschläfert. — Sieh’ da unterbricht Du mich schon mwieder! sagte er; doch ich fanm mir nicht helfen ; ich muß mich eben mit dem Gefreier zu­­frieden ‚geben, den mir der Zufall in den Murf gebracht hat. — Und warum, fehlte ich, indem ich meinen Kopf aus der Dede hervorsteche und das Stelet zornig betrachtete, warum hast Du nicht jemand Anderen gewählt, warum soll gerade ich dazu verur­­­theilt sein, so böse Augenblicke zuzubringen. — Men Anderen hätte ich mir nehmen’ sollen? Seit meiner Metamorphose war ich von Mitternacht bis Sonnenaufgang immer allein. Ich war aber nicht nur allein, sondern auch eine Beute der Schmerzen, und welcher Schmerzen, gütiger Himmel! Denke Dir nur, faum glaubte man mich todt, faum hatte mein Körper die Unbewweg: Tichkeit eines Kadavers angenommen, da bemerkte der Arzt aus vers­chiedenen Zeichen, daß mein Tod von einer Vergiftung herrühre. — Bon einer Vergiftung ! — da, ich war von meiner Frau vergiftet worden, welche nichts destoweniger ganz in Thränen aufgelöst, in voller Verzweiflung sic) .. die Hände rang und die Haare ausraufte. Weder Anordnung des Arztes, der mich behandelte und seiner im Konsilium versammelten Kollegen, wurde ich ins Amphitheater übertragen. Man wurde mich hier mit warmem Wasser und mit Seife, man trocnete mich dann mit Linnen ab, ein Barbier rafb­te mich mit einem sehartigen Instru­­­mente und so wurde ic auf eine Marmorplatte naht hingelegt. Hierauf tauchte ein Mörder, an Menschentreffer, welchem zwei andere Kanni­­balen aflitirten, sein Stalpel in meinen Bauch; er zerfleischte mich, er­­ öffnete mich von oben bis unten, er reießte meine Gingenweide und das Alles, ohne daß ich mich rühren, ohne daß ich schreien, ohne daß ich irgendwie ein Zeichen von mir geben konnte, welches verkündet hätte, daß ich die fürchterliche Behandlung, der man mich unterzog, mitzu­fühlen genöthigt sei. Die Todtenbefcau wurde nach allen Regeln mit Bedacht unternommen und von wertvollen Beobachtungen begleitet... . die Instrumente hatten vollauf zu thun. Nein, die Torturen der Inquisition waren nichts gegen diejenigen, denen ich unterworfen wurde; ich habe sie in ihrer ganzen Größe durchrotten müfen: noch heute beben meine Knochen bei dieser Erinnerung . . ., diese Schänplichen ! — Der Zorn macht Dich ungerecht, sagte ich zu ihm. Wie hätte man vorausfegen künnen, dab ein Kadaver das Gefühl beibehalten ? Diejenigen, welche die Todtenbeschau vornahmen, behandelten Deinen Körper als todten Körper; mit einem Worte, sie thaten mur ihre‘ Pflicht.. — Ihre Pflicht ! und da haben sie die Giftmischerin gerettet — Sie haben sie gerettet ? —Sie ist schön,jung und reich;sie h­atte sie für sich gewon­­nen,was lag ih­nen auch daran,einen­ Kahaver mehr zu haben.Sie sprachen sich also zu Gunsten­ der Ueberlebenden aus und Gott allein hat es in seiner Hand den Todten zu rächen. ——Das ist Verleumdung;Du bist böse, fäl­ig... . . . Sean it nicht —Nicht fähig!Oder Elendes nicht genug,daß er die Mit­­schuld des Verbrechens auf sich geladen hatte,indem er den Schleier des Geheimnisses auf dasselbe ausbreitete,bem­ächtigte er sich au­ch noch meines Kadavers,weil er ihn­ gut gebaut fand und wagte es,. —­Er erwies Dir damit nur einen­ Dienst:er sorgte dafür,dass Dit eine reine und verstän­dige Gestalt erhieltst,Dui hast eine wahrhaft l­uriöse Mahnung ! — Sa, aber eine sehr enge. — Du bhättest es im Grabe viel schlimmer. — 68 ist wahr, ich dachte noch nit daran, wenn man mir in ein Grab gelegt hätte... . fürchterlich ! . . . ich wäre da lebend eingesperrt gewesen und Gott weiß, wie lange ich da geblieben wäre ! Ich hätte Niemanden auffordern können, wie ich Dich auffordern werde, wenn ich mit meiner Geschichte zu Ende sein werde. Tödte mich! ... Ya, Du hast­­et, Sean hat mir einen großen Dienst ertwiesen und für diesen Dienst mag ihm verziehen werden, daß er so wenig Gewissen­­haftigkeit zeigte, als er sich von der Leidenschaft für meine Frau hin­reißen ließ . . . Zulegt — fuhr das Skelet in seiner Erzählung fort, als die Aerzte zum einhelligen Beschluß gelangt waren, meinen Tod einem gastrischen Fieber zuzuschreiben, — was all seine Nichtigkeit hatte, mit der Hinzufügung, daß dieses gastrische Fieber, durch ein Gift verursacht wurde — sagte Dein Freund Jean zu den Gehilfen : — „Ich möchte das Sieb­t behalten." — Sehr ,zur,! CS mag fallen, was immer. — Sehr gut, Herr Sean. Und so bald als möglich.= Seien Sie beruhigt. Jean beruhigte sich ohne Zweifel; was­ mich be­­trifft, so mar dies weniger der Fall. Ich mußte nit, was man mit DH, die Karaiben! Sie schnitten mir die Gelenke auseinander, entfernten das Fleisch vom Körper und warfen es in einen Tragfarb. Hierauf legten sie meine Glieder in einen großen eisernen Kessel und fochten ms ab, wie eine Krabbe. Als ich genug gekocht hatte, fing man an, von meinen Knochen die Fleischreste abzuschaben, welche noch daran hafteten und um die Knochen rein und weiß zu machen , unterwarf man mich der furchtbarsten Behandlung. Nach Beendigung dieser Arbeit erfegte man meine fehlenden Gelenke mit eisernen Drähten und dann hörte ich, wie die Münzen aufgezählt wur­­den als Preis meines fürchterlichen Märtyrertodes . Endlich wurde ich mittelst einer Schraube in tiesen Karften festgebannt, wo ich, von Kälte erstarrt, eingesperrt wurde. Oh, der Elende, der dreimal elende Sean ! — Und weißt Du auch, mit wen Dein Freund diese Nacht im Theatre-Royal eine Zusammenkunft hat? Mit meiner Witwe! mit dem einzigen Weibe, das ich geliebt habe, das ich no­ Liebe und das mich bis zur Raserei eifersüchtig hat. Sie wird mich an Sean rächen, sicherlich, sicherlich !­­ k Mie ver­­worfen sie all sein möge, so weit würde sie es nicht wagen, sich gegen den guten Anstand zu versündigen . . . 63 gibt sein Weib, das sich achtet und doch auf einen Ball ginge vier Wochen nach dem Tode ihres Mannes ! — Du vergibt, daß es ein Massenball ist, welcher heute abge­­halten wird? Hat es Di nie verlangt zu willen, wenn Du einem folgen Balle beiwohntest, was si unter Kapuze und Maste verbirgt? — Ab bab! ; — Du bist noch ein Kind; Du fah’st die Welt nur dur das zeügerische Prisma der Poesie. Doch die Welt wird Dich bald eines Andern belehren, junger Mann , und Du wirst dann nicht mehr ver­­wundert thun, wenn Du auf einem Massenball ein Weib findest, weilen Vater, Bruder oder Gemahl eben exit dem Falten Tode erle­­gen sind. —­Wohl auch gar das eigene Kindl sagte ich en­trüstet. —Nein,denn das Weib liebt in seinem Kinde sich selbst. Kinder rächen die Gesellschaft am Egoismus der Mütter. ——Welch en­tsetzlicher Skeptizismusl —es ist·die Wahr­heit,welche entsetzlich ist. —Aber alle Weiber sind doch wohls nicht lasterhaft. —Ah,fast alle­·«Sie sind entweder Henker oder Märtyrer. —,Da sp­richst,wie ein Verdammter. —Und­ Du,wie ein Einfältiger. —Das kommt daher,weil ich ein Herz habe. —Doch lassen m­ir die Klagen,ich will fortsetzen­.Weißt Du auch,warum­­ ich,seitdem­ ich in diesem­ Kasten eingesperrt bin,noch m­it Niemand einsprechen konnte?Weil Dein Frei und Jean,seit dem­ achten Tage meines Todes alle Nächte m­it m­einer Frau zuge­­bracht hat. — Das ist ja eine Mefjaline ! — Schlechter als die. Mefjaline schadete nur sich selbst ; meine Frau fügt Jedermann Schlechtes zu, der mit ihr in Berührung kommt. Sie hat mich vergiftet, um sich mit einem Manne zu verheirathen, der reicher ist, als ich. Sie wird sich mit ihm vermählen , sobald das Trauerjahr um sein wird. Doch ist der Zukünftige sehr bejahrt. Wenn er ihr auch seinen Neichthum zuführt , so sind­e damit noch nicht alle ihre Begierden befriedigt ; darum hat sie sich Deinen Freund zum Ge­­liebten gewählt, der jung und schön it. Im Geheimen suchen sie si auf, um dem Gerede auszumeichen , zu dem ihre Zusammenkünfte so kurze Zeit nach meinem Tode Anlaß geben­­ könnten. .. Beide sind in diesem Augenblickk in einer Loge des Theatre-Royal, während der zu­­künftige Gemal, Herr Yufte, ruhig und vertrauensvoll zu Hause hoct, überzeugt, daß seine Braut sich ebenfalls nicht aus ihrer Wohnung ge­­rührt habe. — 30 kann nit daran glauben, daß. Jean fi von einer Giftmischerin sollte den Kopf verdrehen lassen! — Man fieht, Du rennst meine Frau nicht. — AD, sie mag noch so­­hön sein... — Noch mehr, Jean glaubt, sie sei ein Engel, wie ich es ges glaubt habe, wie Du es glauben unwürdest, wenn Du sie einmal zu sehen bekommst. Sie wußte sich reinzuwaschen von der Schuld an meinem Tode, sie fliegte die Nerzte­ herum , erst mit ihren Thränen, dann mit ihrem Goloe.­­ — Merkwürdiges Weib ! Wahrlich, Du hast meine Neugierde wachgerufen und in mir das Verlangen gewedt, Deine Geschichte in allen ihren Einzelheiten zu kennen. — Du mwürdest sie bereits rennen, menn mich Deine Unterbrec­hungen nicht gezwungen hätten, den Epilog vor dem Biolog zum Ber­sten zu geben. ő — Also gut ! : Sprich ! — Ich fange an. — Gonzales. .. | Die — Du bist ein­­ Egpist. — Ich bin gut. — Das ist nur ein Zufall. — Ach, verflucht ! . (Anrtfegung folgt.)

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