Pester Lloyd, November 1871 (Jahrgang 18, nr. 254-278)

1871-11-25 / nr. 274

­ T­­ ksRevs AS Aa “fir den „Bester Lloyd“, (Morgen: und, Abendblatt) niebst den beiden Wochen Adam S R ohenblatt für Land- und Forstwirtscchaft", „Ung.: Luftr­vte Zeitung“. Fanzisi. Pest-Ofen fl. 20.80 Sanzj, m. Postver]. fl. 22.80 Ben. 5 10.40 Hall. mn 11.40 terteli, m Pränumerationd:Bedingnisse : Für den „Bester Lloyd” (Morgen und Abendblatt) nei­ der Roc u. Vorsa­ch­enbeilage: „Wochenblatt für Land­ rthtschaft“, jedoch ohne „Ung. Illustrirte Zeitung Beits Ofen fl.18.— Ganzj. m. Bestvers. fl. 22.— " „ 9— Sal. m m 10— 5 n 4.50 Biete. „ n 5— Achzehnter Jahrgang, Die einzelne Nummer kostet 6 kr. Redaktions- und Expeditions - Bureau Dorotheagafse Nr. 14, ersten Stob, Inserate und Einschaltungen für den Offenen Sprechfaa im­itions-Bureau angenommen,­­ WHaunskripte werden in Reinem Halle zurück. Man pränumerirt fü­r Bertsofen im Ge­near­at in zn außerhalb Pert-Dfen mittelst franc Gang. f. 2 albj. ‚ 520 Bietelin » » 570] iertelj. " Monatlich „ n 1.60 Monatlich „ Mit separater Wortversendung des Abendblattes 2 fl. nierteljährlich mehr. nergaffe Nr 15. SInferate werde, übernom­men : Ir der Adminiskration: Dorotheagafse 14; ferner bei der Snt. Am­onzen-Expedition von 2eop. Lang, In Wien bei dem Generalagenten Hrn. E. Engel, Augustinerfir. Nr. 8, den Hrn. Haafen­­stein , Vogler, Neuer Markt Nr. 14, U. Oppelit, Woll­­zeile Nr. 22, U. Niemeg, Alservorstadt, N. Moffe, Seilerflätte Nr. 2. Im , B8aig + Seeg. Nr. 12 und Ausland: den in Hamburg, Berlin, Frankfurt a. M., Leipzig, Batd, Zürich. Siddentiche Annonzen:E pedition Stuttgart, Heilbronn, Reutlingen,­­Ulm, Köln, Manns­heim, Pforzheim, Augsburg, Jenberg und Wü­rzburg. Säger’iche­uchhandlun in Frankfurt a M. —­­ Daube und Comp. üt Hrankfurt a. M., Sanburg Ba­den, Augsburg, Nürnberg, Wü­rzburg, Bern und Brüssel: — Havad BIRD­uet d­e Paris, Placa­da In­erren R. Moffe, in Berlin, Minden, Wü­rnberg, Sranz­­a. M. Hamburg u. Bremen, Haarenstein , Vogler ITEZ ae Hagen werden angenommen für 1 fil­­ r. 100. — Dieselben sind franzo an die Expedition des „P­ester Lloyd“ amtliche Notizungen der Pester Waarem und Effeltenbörse vom 24. November Sam­stag 25. Hovenı urse Nr. 4. fenben. bi |­ERS en. «—­­BER. hie Óó. er ad u Wiener Börsenwoche. Wien, 28. November. Sp. Die nunmehr anscheinend­­ gesicherte Bildung des cisleitha­­nischen Ministeriums duch den Fürsten Adolf Auersperg bot zu An­­fang der Woche der Börse eine willkommene Handhabe, um die Gourfe, welche in Folge des Scheiterns der Kombination Kellersperg ge­wichen waren, zu­ heben, ohne jedoch der Spekulation jenes Anime zu verleihen, welches allein im Stande ist, eine rapide Haufe zu erzeugen, da man s icon seit dem Falle Hohenwart davon überzeugt war, das sein anti­­liberales Ministerium ans Ruder kommen künne, und si über das Mehr oder Minder der zu gewährenden Konzessionen Leicht hinwegfe­­gen zu können glaubte. Weberhaupt haben die politischen Ereignisse aufgehört, in dem Börsenleben eine Rolle zu spielen, und selbst die Nachrichten von russischen Rüstungen und Truppenanhäufungen an unse­­rer Grenze vermögen nicht die Börse aus der Fassung zu bringen ; für ‚sie gibt es jet nur zwei Momente, welche auf die Coursbewegung bestimmend einwirken, und diese sind die ausländischen Notizungen und der Geldstand. € 3 ist wahrlich staunenswerth, mit welcher Leichtigkeit sich die Wiener Börse in die Abhängigkeit der Berliner, ne und Baz uifer Geldmärkte begeben hat, sie, die so lange Zeit auf ihre völlige Unabhängigkeit stolz war, und gibt es dafür nur den einen Grund, daß sie die genannten Pläne für mächtiger hält die Hauffe dburgzufer­gen, weil dort der Geldstand abondant ist, und namentlich an den deutschen Börsen auf eine Zunahme desselben zu rechnen ist ; doch kündigt die Wiener Börse unserer Ansicht nach zu viel auf Rechnung des Auslandes, und wenn Deutschland als reicher Mann bei geord­­netem Haushalte s­chwelgen kann, so bemeist dies noch immer nicht, daß Oesterreich, dessen Finanzverhältnisse so viel zu unwünschen übrig­­lassen daß es bei jeder Gelegenheit im Auslande borgen muß, auf gleichem Fuße leben darf. Die Geldverhältnisse sind wohl momentan: besser, al man er­­warten durfte, die Spekulation versorgt ihre Effekten mit Leichtigkeit, und der Zinzfuß im Börsenreport ist sehr oft niedriger, als der Lom­­bardzinsfuß der Nationalbank, weil die Kreditinstitute über große Baar­­bestände verfügen, welche aus dem massenhaften Verkaufe ihrer Be­­stände an Aktien und­ Brioritäten der jungen Bahnen­­ herrühren. Die K­reditinstitute haben heute allerdings ein doppeltes Interesse, das Hauffefeuer hellauf fladern zu hassen ; zuerst weil sie ihre Emissionen unter Dach bringen wollen, und wann, weil wir,uns dem Jahres­ Schluffe nähern, wo hohe Effektencourse zum Aufpuß der Bilanz, uner­­mäglich nothwendig sind ; nun ist es­­ aber bekannt, daß­ die Börse auf die Erkenntlichler der Gründungsinstitute nie rechnen darf, sie ist ihnen Mittel zum Umwede, und wird auf schmale Kost gefest, sobald sie ihre vermeintliche Schulvngkeit get­an. Mohl kann die Börte mit Stolz auf ihre Fertigkeit während jener Zeit hinweisen, wo ihr die Banken den Lebendnern zu unterbin­­den versuchten, heute­ sind die Verhältnisse von darum zu ihren Un­­gunsten­ verändert, weil ihre Engagements übermäßig anwachsen, und inzwischen neue Effekten­ auf den Markt gebracht wurden, deren Zahl schon in­ der nächsten Zeit ansehnlich vermehrt werden wird. 63 kann also, wie gesagt, eine Zeitlang angehen die ausländischen Notizungen und den Geldstand als Impuls für die geplante Haufe zu gebrau­­chen, doch ist Beh Prinzip nit zu billigen, da es nur zu großen dann im offenen Kampfe mit Leichtigkeit zu besiegen; ein derartiges folonjales Projekt it überhaupt nur durchführbar, wenn es ebenso riesige Benefizien ab­­wirft ; das Herabdrücen des Gewinnes­­ auf ein Minimum mag bei der Konzessionswerbung einer kleinen Bahnstrecke möglich sein, wo fs auch der etwaige Verlust nur in engeren Grenzen­ bewegen kann, bei der Hebernahme eines ganzen Bahnnetes heißt es viel verdienen oder das Ganze den Heinen großmäuligen Kläffern überlasfen, die sich daran doch verbluten müssen. Vorläufig sind Kreditaktien von 310.80 bis 307.70 zurückger­gangen und auch ungarische Kredit haben bis 126 verloren und erst, wenn man den ferneren­­ Verlauf der Sache­ kennen wird, u­ an eine Erholung zu denken. Anglo-Austrian - Aktien gingen bis 278.50, da die in diesem Effekte engagirte Haufjefpekulation Wun­­derbares darin sieht, daß dieses Institut auch endlich einmal zwei nicht alzugroße Emissionen auf den Markt bringen will und daß das­­selbe seine mitunter jahrelang geführten Synvitate mit einem höchst bescheidenen Gewinne aufzulösen vermochte, wo andere Banken foloj­­tale Gewinne erzielten ; hätte übrigens die Anglobant nicht ihre Prio­­ritäten und Ak­tenreste zu guten P­reisen verkauft, so hätte sie ja kaum die Zinsen verdient, denn an den deutschen Gründungen konnte sie eben nur mitwafchen, weil sich gewisse Herren Generalräthe auf den besten Pla an der Tafel gedrängt hatten, und derjenige mird sicher sein schlechtes Geschäft gemacht haben , welcher, wie wir unlängst berichtet, Anglobividenden für solche der MWechslerbant hingegeben hatte; in Folge stärkerer Gewinnrealisirungen wichen Anglo bis 276. Unionbant haben sich endlich aus ihrer Lethargie erholt und wurden heute 268 vielfach gefragt .­ung. Bodenkredit stellen sich auf 137 und 139.50, Franco-Austria sind fast unverändert bei 123.50 stehen geblieben, troß­ Dem man von geheimnißvollen Vorbereitungen zu neuen Geschäften wissen wollte ; man beurtheilt eben diese Bank nach den Persönlichkei­­ten, die sie repräsentiren, und mit diesen will man nur im äußersten Falle zu thun haben ; Franco-Hungaria sind zu 96.50, Anglo-Hun­­arian zu 96 notirt. Komissionsbant erreichten in Folge starrer Nach­­lage 110 , Vororte 89 ; Mechslerbant erreichten 187; da aber die Emission junger Ak­ten als Börsenmanöver ungünstig beurtheilt­ wurde, reargirten sie auf 184. Vereinsbant sind zu 105, Ezromptebank zu 970 , Nationalbant zu 820, Handelsbant zu 202, Berfehrsbant bis 193, Bankfverein zu 233 , Austeo-Egyptische zu 143 in Umfaß genom­­men. Eisenbahnak­ten verfolgten ungeachtet der Theilnahmslosigkeit des Auslandes eine steigende Tendenz wegen der konsequenten Mehr­­einnahmen und wendet d­enselben das heimische Kapital erhöhte Auf­­merksamkeit zu ; so erreichten Theißbahn 256 und notizen heute 252, Dampffilf, deren Refundirungsfrage man als­ g Löft betrachtet, was wohl für die Gesellsehhaft nicht besonders glücklich wäre, gingen bis 610 und ermäßigten sich auf 601, Zombarden, welche bis 204 poufiert wurden, gaben bis 201.90 ab, Trammay sind zu 227 und 229 erhältlich, Staatsbahn verkehrten z­wischen 396 und 397. Von Industriepapieren sind Baubank zu erwähnen, welche 101.60 erreichten, auch Baugesell­­schaft notizen 128; die Ak­ien der Mieter Kohlenbergbaugesellschaft werden demnächst von dem Bankhause Sichel und Morpurgo einge­­führt und hat man für dieselben wegen ihrer Zukunft günstige Mei­­­­nung. Lose, Renten sind bedeutend in Avance gekommen, vornehmlich 1864er bis 145. Baluten und Devisen haben eine Bagatelle angezoz sen und notizen Napoleons d’or 9.31”, , Dulaten 5.58 , Silber 117, Augsburg 98.75, Hamburg 87, London 117.15. Wiener Handelsbericht. L..f Wien, 23. November. Der Geh­markt hat für den Essompte in Handel3mwechseln in dieser Woche eine unwesentliche Besseiung erfahren ; der Report an der Effertenbörse ist niedriger geworden, die Emissionsbauten wurden von den Unterneh­­mungen der Bahnbauten in geringerem Maße in Anspruch genom­men, die größeren Institute, die seit langem den Privatessompte be­­schränkt oder eingestellt hatten, sehen ihr Vartefeuille nach und nach ablaufen, und, was nicht zu unterfhäßen ist, alle diese Momente ver­­scheuchen die Sorge vor weiteren Zinsfußerhöhungen und die Handels­­welt greift, statt neue Anforderungen an die Nationalbank zu stellen, ihre vorsichtshalber reserpirten Banrkapitalien an. Der Zinsfuß für Primarwechtel an der Börse ist auf 672", gesunken, und die Differenz zwischen feinstes und gutes Rapier hat wieder seinen normalen Cha­­ufter angenommen. Nichtsdestoweniger beschäftigt man sich in Han­­delsfreifen mit Berathung derjenigen Mittel, welche das Wiederauftre­­ten einer solchen Geldfalamität, die die jet überwundene, unmöglich machen sollen ; doch ist bisher, wenn auch Alles so ziemlich darüber einig ist, daß die vorhandenen Zirkulationsmittel nicht ausreichen, darin noch wenig Ersprießliches geleistet werden. Das Komite, welches der Reformverein der Wiener Kaufleute für die Geld- und Bankfra­ge, bestellte hat diese Woche seinen Bericht erstattet. Dasselbe glaubt das Ei des Kolumbus enträthselt zu haben, indem es für die Nationalbank die Drittelbev­edung nach preußischem Muster empfahl. Im Blenum der Versammlung warnten jedoch Praktiker und Theoretiker davor, ohne reifliche Ueberlegung mit diesem Vorschlage das Ansehen des Reformvereines zu engagiren, da durch denselben der Nationalbank das Recht eingeräumt würde, wenn ihre Direktoren Geldüberfluß herbeizuführen geneigt­ sind, an der Börse Silber zu kaufen und darauf­hin die dreifahe Summe Zettel auf den Markt zu werfen, — eine Operation, die bei ung, wo B Zwangsfurs betriebt, nicht einmal von Seite des Publikums in der Meife beschränkt werden könnte, was man dem Unbegrenzten in Emis­­sion der Noten durch deren theilweise Umwechslung in Silber begeg­­nete. Ebenso brauchte die Bank, wenn ihre Direktoren Grund haben, Geld knapp fein zu Taffen — was bei einem Institute, das ein ge­­­winnsuchendes ist, wie ein anderes, sehr Leicht vorkommen kann — ich an der Börse nur eines Theiles von ihrem Silbershaß zu ent­­ledigen, um Gründe für eine Beschränkung der Notenzirkulation parat zu haben. Das Komite hat sich durch diese Gründe bewogen gefunden, seinen Vorschlag selbst zu amendiren, und wird die Berathung über diesen Gegenstand in der nächsten Woche fortgefegt werden. Der Reformverein der Wiener Kaufleute nahm diese Woche auch die Angelegenheit der Handelskammermwahlen in die Hand und vereinigte fast alle kaufmännischen und gewerblichen hiesigen Korporationen zu gemeinsamem Vorgehen. In Cisleithanien sind die Handelskammern — und namentlich die Wiener Kammer — von entscheidender Bedeutung für den Fortschritt auf volkswirthschaft­­lichem Gebiete. Nicht nur räumt ihnen das Gefeh einen großen Wir­­kungskreis ein, sondern es suchen auch beinahe alle Ministerien dem Mangel an fachmännischen Kapazitäten in ihren Bureaus dur Gut­­achten der Praktiker abzuhelfen, die sie von der Kammer fast über jeden Punkt — was wir nur billigen — abverlangen, und deren Macht­­stellung dadurch über das gefegliche Maß hinaus erweitert wird. Nicht minder ist der Einfluß der Kammer ein beachtensmwert­er nach Unten, auf die einzelnen Individuen des Handels­ und Gewerbe­­standes, welche selbst hier einer fortwährenden Anregung bedürfen, um ss für allgemeine 3wede zu erwärmen, und die Wahl der Männer, die während drei, resp. seb3 Jahre die n.­d. Handelskammer bilden sollen, ist von eminenter Wichtigkeit für unsere Entwickklung. Dem Reformverein ist es zu danken, daß mit dem Gebrauch, den erbgefester nen alten Herren mit dem SKammerrathetitel eine Ehrenfinecure zu belassen, gebrochen worden ist, und daß Wählerversammlungen einge­­führt wurden, die, von Stadt zu Vorstadt ziehend, um überall Theil­­nahme für die Sache zu erwecken, Gelegenheit bieten, von den Kan­­didaten ein Programm zu verlangen, und durch Interpellationen, wie in anderer Weise, die Männer, welche sich um das Vertrauen der Mähler bewerben, genauer kennen zu lernen. Solche Programme und Interpellationen sind übrigens für die Mähler selbst von Nugen und flößen selbst dem kleinsten Gemwerbs­­manne Spaterefje ein fürg viele nägliche Dinge, gegenüber welchen noch in vielen Kreisen bisher eine bedauerliche Inoo­enz herrscht. So ist die Wiener Kammer nicht im Stande, dem statistischen Zentralbureau eine vor sieben Monaten abverlangte In­dustrie statistis­che­derdösterreichs zu liefern, weil die Ge­werbs­­leute die Tabellen nicht ausfertigen, und sah­rt die 5. Sektion, welche diesen Gegenstand in Behandlung hat, vorgestern veranlaßt, den An­­trag zu stellen, daß diese Erhebungen im Wege der Bereifung durch einen Beamten zu sammeln seien. Ebenso ist der Sahbresbericht der Wiener Kammer pro 1870, jest im Monate November 1871, noch nicht beendet (was umso bedauerlicher ist, als der voriges Jahr pro 1869 erschienene ausgezeichnete Bericht das Bedürfniß für dieses ns in weiteren Kreisen erregt hatte), aus dem einfachen Grunde, weil­­ die Beiträge, für die einzelnen Branchen von den betreffenden Referenten außerhalb der Kammer nicht rechtzeitig, eingelaufen­ sind, die bestellt werden mußten, da die Kammermitglieder fortwährend mit Neferaten über laufende Geschäftsstücke, zum großen Theil in Bezug auf Personalien und Lokale Fragen, beschäftigt sind. Bon lektoren dürfte Ihre Loser interessiren, daß sich die Kammer gegen den Ber­ fuh, [hon fest im Wiener Mehblhhandel das Bollge­wicht einzuführen, ablehnend geäußert hat. 8 : Um das Handelsministerim ist von der Kammer in Brody das Gesuch gestellt worden, beim Getreideimport aus Hupp Land denselben Bollfaß wie bei dem aus Preußen einzuführen, und it in demselben darauf hingewiesen worden, daß, während der Zollfaß bei ersterem einen Gulden beträgt, dieser in Szafau nur 7 fr. aus­­macht. Das Beseß wird nun , wie die Kammer mittheilt, in sehr ein­­facher Weise damit umgangen, daß man das Getreide aus Neuskland transito durch Galizien führt, er bei Krakau zollfrei das preußische Gebiet betreten läßt, und es dann wieder nach Oesterreich einführt, wodurch das Netar ohne Nuhen bleibt, das Getreide jedoch durch Hin- und Retourfracht mnaüs vertheuert wird. An das Finanzministerium wird in Angelegenheit des Wie­ner Hauptzollamtes in den nächsten Tagen eine Petition 063 hiesigen Kaufmannsstandes abgehen, der in Anbetracht des daselbit betriebenden chaotischen Zustandes dringendst eine Regelung dieses Amtes beanspruch, und vorläufig, um Raum zu Schaffen, die Auflas­­sung der bdaselbit eingerichteten Bahnenredite und Magazine fordert, ferner die Anlegung noch eines Schienengeleites zur Behebung der Stodung in den Güterzügen und Vermehrung der Beamten und Ar­­beiter empfiehlt. Auf dem M­aarenmarkte beginnt sich in Getreide eine festere Stimmung geltend zu machen, doch scheitert jeder Versuch zu größeren Operationen an der Geringfügigkeit des Angebotes. Bon Rübel wurde vom hiesigen Lager einiger PVester Häuser Mehreres bis zu 300, fl. zu Dedungszwecken pro November erkauft, da die Kündigungen der Hernalser Fabrik in 37grädiger Qualität bekannt­­lieb für Lieferungen nicht verwendbar sind, und für Usanceschlüffe seine anderen Geber zu billigeren Breiten zu finden sind. Das Onan­tum, welches prompt lieferbar umgefegt wurde, beläuft fs in den legten Tagen auf ca. 3000 Zentner. Merkwürdigerweise ist für neues September: Dezember 1872 Lieferbares Usanceöl 29 fl. Geld ohne Ab­­geber, während Jänner-April nur 29%, fl. notirt und auf allen aus­­ländischen Plänen der Deport für den Herbsttermin ein weit größerer ist. In Spiritus wurde von dem jüngst erwähnten Spekulanten aus den Bankfreifen wieder ein ansehnliches Quantum vom alten Lager und zwar an ein Brünner Kreditinstitut verkauft. Da dieses Quantum effektiv bezogen und, wie verlautet, nach Galizien verfrach­­tet wird, so fühlt sich der Blut wesentlich erleichtert und beginnt der Artikel sich sowohl für prompte als für Terminmwaare hoieder zu befestigen. | . | | ER RE Er Fe EEE ' Hörren- und Handelsnachrichten. Reit, 24. November. — Der „Anter”. Geschäftsausweis für den Monat Okto­­ber 1871. In diesem Monate wurden 718 Anträge zur Versicherung von 875.789 fl. eingereicht und zwar 447 Anträge zur Versicherung von 612.430 fl. auf den Todesfall und 271 Anträge zur Versicherung von 263.359 fl. auf den Erlebenzfall. Ausgefertigt wurden 410 Poli­­cen über auf den Todesfall versicherte 511203 und 288 Policen über auf den Erlebenzfall versicerte 243.504 fl., zusammen 698 Policen­­ über 759.707 fl. versicherte Kapitale. Die Einnahmen dieses Monats be­­standen in 100.274 fl. 82 fr. an Prämien und 162.952 fl. 15 fr. an Einlagen, zusammen 203.326 fl. 97 fl. Für Sterbefälle wurden 31.629 fl. 95 Tr. ausbezahlt. Im Laufe dieses Jahres wurden 6772 Anträge zur Versicherung von 9.179.689 fl. eingereicht, 6411 Bolk­en über 8,389.189 fl. versicherten Kapitals ausgefertigt und 1,987.448 fl. 82 fl. eingenommen, sowie 262.82 fl. 89 fl. für Sterbefälle bezahlt. Seit dem Bestande der Anstalt wurden 3,972.835 fl. 64 Fl., für Ster­­befälle bezahlt und die 1871er Association ergab ein Kapital von 584.371 fl. 95 fl., welches an Mitglieder verhältnismäßig vertheilt wurde. — Adriatische Dampfschifffahrtsgesell­­schaft. In Benevig hat sich soeben unter diesem Namen eine Ge­­sellschaft mit einem vorläufigen Kapital von 12%, Millionen Stancs fonstituirt, deren Zied die Verbindung Venedigs mit den Levantehäfen und mit Bombay ist. Die Unternehmer zweifeln nicht an einer aus­­giebigen Subvention der italienischen Regierung, wie legtere sie der Gesellshhaft Aubatini für die Linie Genua-Bombay zu gewähren soeben im Begriffe i­. E . Tarifsverh­andlung zwischen­ Oesterreich und der Pforte. Der Speial:Bolltarif für den Handel der österreichisch-ungarischen Monarchie mit Bosnien und der Hezegomina wird demnächst durch eine in Sarajevo zusammentretende gemischte K­ommission, in welcher auch die Handelskammern von Dalmatien und Triest durch Beiräthe vertreten sind, einer gründlichen Revision unter­­zogen werden. Der neue türkische Großmauthner anerkennt nämlich den traftatmäßigen Anspruch Oesterreichs,­ und von dem Merthe der nach Bosnien und der Hezegowina eingeführten österreichischen Pro­­dukte behufs der Bemessung des in den Spezialtarif aufzunehmenden Zollbetrages ein Diskonto von 10 Perc. abgezogen werde. Die Sache der Kommission, an welcher der Gerent des 1. und 1. General-Konsjulats in Sarajevo, Herr. v. Boretti, als unter Kommissär fungiren sol, wird es nun sein, für alle jene Handelsartikel österreichischen Ursprun­­ges, welche im DVerfehre mit­­ vönnen ins Gewicht fallen und im all­­gemeinen türkischen Tarife gar nicht enthalten sind, oder nicht mit fiven Rollbeträgen eingestellt erscheinen, die richtige M Werthbasis zu gewinnen. . » · —­Zollbehandlung der Rumfahrikate in Rumänien. Wir haben seinerzeit von einer Verordnung des ru­mänischen Finanzministeriums Notiz genommen, wonach es wieder dar von abkommen sollte, daß nur das aus der Melasse­ des Zuderrohrs destillirte Getränk als Lurusrum anzusehen und zur Einfuhr in die Molpowalachei zuzulassen sei, indem die rumänische Regierung plöß­­lich die Entfernung des Provenienzlandes und den Geotransport zum Makitabe für die Behandlung des Rums als Curus getraut machte und dadurch die ‚österreichischen und­ ungarischen Rumfabrikate zum Bortheile unserer französischen, deutschen und englischen Konkurrenten von dem rumänischen Markte ausschloß. Wie und nun berichtet wird,­­ hat der E. und f. Vertreter in Buturest gegen die Verfügung sofort Einsprüche erhoben und ihre Zurücknahme verlangt. Dieser gerechten Neu­amation wurde auch in der That Folge gegeben und unter Einem auch von der füheren Forderung, das der Lurusrum aus der Melasse des Zucerrohrs destillier sein misse, abgegangen. Laut der neuesten Verordnung des Fürstlichen Finanzministeriums wird die Einfuhrbe­­willigung für Rum künftighin lediglich von dem Resultate einer chemi­ fen Analyse abhängig sein, welche Konstativen soi, waß der fragliche Artikel als „Zudermelasse” überhaupt, also auch aus N Rübenzuder be­ ftillirt und ein­ Lurusgetränf sei. So angenehm nun diese Neuerin von der einen Seite für unsere Industriellen sein mag, so läßt si doch nicht verfennen, daß der Willkür der Evefativorgane und nament­­lich der mit der Analyse betrauten Erperten noch immer ein großer Spielraum offen steht, indem die allererste Frage, welcher Rum denn eigentlich als Lurus geträut anzusehen sei, auch jet no unbeantwor­­tet geblieben ist, wenn nicht etwa die rumänische Regierung auf den Standpunkt des Zollgesees vom Jahre 1866 (den sie allerdings nie hätte verlassen sollen) zurückkehren, und jeven Rum, der sich am­ A tohol von mindestens 40 Graden darstellt, zur Einfuhr zulassen wils. Damit wäre allen EL­ag der Praxis und den­ vielfachen Be­­schwerden unserer Industriellen in einfachster Weise abgeholfen. Bert, Geschäftsberiche, 24. November. Witterung trüb , Thermometer + 2, Barometer 28" 4", Wasserstand unverändert. Im Getreidegeschäfte nichts Neues. Effertengeschäft. Das Geschäft blieb heute äußerst ver­grenzt ; Banken haben sich gebracht, ung. Kredit wichen von 127 auf 125"s, Srancosung. von 96" auf 95% ohne Geschäft, auch Prä­­mienlose ermatteten, gingen von 100 auf 9849 zurück­ung. Eisen­­bahnanleihe behauptet 109, ©., Straßenbahn Befter animirt auf das Gerücht, daß eine Ermäßigung des Fahrkartenstempels eintreten werde, und daß die Ssellshaftsaktien mit Zinsencoupons versehen wer­­den, zu 315—318 gekauft, schließen 315 &., um 7 fl. höher ; auch junge Bahnen feiter, Nordostbahn zu 165, Ostbahn zu 126”, geschlof­­sen. Von sonstigen Effekten kamen nur noch Steinsohlen und Siegel­werke zu 134, Hotel zu 158 in den Verkehr, Baluten und Devisen unverändert, 20­ Stanfenfuüde zu 9.32—9.33 geschlossen. ‚ An der Abendbörse waren Bantaktien beliebt, österr. 308.10— 308.20, ung. Kredit 126—126­ 9, Franco:Uing. 969, 13 97. Brag, 22. November. (Effekten: und Propustenbörse.) Unsere Effettenbörse i­ täglich mehr und mehr in der Haufe; seit 3 Tagen avancirten die Aktien der allgemeinen Bank von 142 auf 161, Bin­­notensia Banfa von 134 auf 140, Landwirtschaftliche von 116 auf 120­/ Bo Bahnpapieren haufjirten die Aktien der Burchtiehrader Lit. A um 36—38 fl auf Grund des Bezugsrechtes auf die neue Emission. Auch Industriepa­­piere wurden mit 3,5 fl. höher notirt, Oisenindustrie 250, Waggons 164, Ruftons 95's. Auf der Vroduktenbörse sein wesentlicher Umfas­s für Getreide fehlt alle Kaufluft, die Preise bleiben von sämmtlichen Fruchtsorten fest behauptet. Auf dem gestrigen Fruchtmarkt wurden 5278 Mlo. Getreide zugeführt, die bei ziemlich raschem Abfall zu nach­­stehenden Preisen notirt wurden : Weizen 80—88pflo. 6—7 fl. 20 fl. Korn 78—82pfo. 4 fl. 20 fl. bis 5 fl. Gerste 70—76pfo. 3 fl. 50 kr, bis 4 fl. 28 fl. Hafer 44—53pfo. 2 fl. 10-55 fl. n Mahlpro­dusten ist der Verkehr etwas geringer, von feinen Sorten sind aber feine großen Lager, da unsere Mühlen nur mit halber Wasser­­kraft arbeiten können, und in Folge dessen seine großen Vorräthe an­­sammeln. Nübel 31 fl. raffinierte Waare, Neps Heiner Verkehr, 8 fl. 80 fl., Repstuben 4 fl. 10—15 fl. gezahlt. .. und wurde bis 825 fl. gezahlt, Lit. B 296 Auszug aus dem Amtschlaffe des , közlöny, Lizitationen ‚An Bá­mo 83 (Begprém) : 28. November bis 28. Dezember 10 Uhr, Liegenschaften der Sof. Molnár, verehl. Aler. Nemes, im Gemeindehause. — In Fünffichen: 11. Dezember bis 15. Jänner 10 Uhr, Haus Pr. 16, sammt Garten, im Grundbuch: amte. — In B­et­e c 3 (Zemplen): 29. Dezember — 8. Feber 9 Uhr, Liegenschaften des And. Matta, an Ort und Stelle. — In ©. :Ba­­tat (Zemplen): 6. Dezeber — 8. Jänner 9 Uhr, Liegenschaften der ver. or. Fikkel, im Stadthause. — In B­e­tt: 30. Nov. 9 Uhr, Möbel, Kleider und Bettzeug, Bierhauseinrichtung etc., im Hotel Europa 2. Stod und im Bierhaaslstale im Mocsonyishen Haufe, Ede Soferplag und Göttergasse: Am 29 Nov. 3 Uhr, Aktivforderungen der Säge: und Hobelmühl-Gesellsshaft, beim Pester Stadtgerichte. —­m Ligetfalu (Prebb.): 14. Dezember — 17. Jänner 10 Uhr, Segenschaft des Joh. Stabry, im Gemeindehause. $Firmaprotokollierungen. Beim Bester Wechselgerichte : Modifiziere Statuten der Hotel-Aktien-Gesellschaft ; die Firmazeichnung des Sf. Cou. Károlyi, Gf. Com. Szechenyi, Dr. Jof. Virava, Joh. Steingebner und 2. Feivel wurden gelöscht, jene des Mäd. Fuchs als Präses protokolliert. — „Zofef 2. Freund”, P­roduktengeschäft, Filiale in Zemesvár gelöicht und nach Bejt einverleibt. — „Adolf Kiss“, Raub­waarenhändler, Dorotheagasse Nr. 3 in Belt. — Die Firma „d. Kiss und M. Roßner” gelöiht. — „Aredit und Ziivanovits“, Holzh. in Neufas. — „3. Sinaly”, Branntmwein­, Liqueur: und Essig­­fabrik, Ofen, Landstr. 345, Filiale Bett. unt. Donauzeile Nr. 6. — „er. Zeiteles”, Kommiss.-Geschäft in Temesvár. — „Karl Freiherr v. Echloffer", Produftenh. in Temesvár. — „Rosef Felz“, Gemischt­­waarenh. in Temesvár. — „Brüder Heim”, Wechselgeschäftsinh. in Neusas. — „Morib Gang”, Gpezereib. in Gran. — , Críte ungar. Vereinsbuchbruderei” Ditmar Bühler. — „Wächtler und Szabó", Eifend. in Misfólcz. — „Gebrüder Lefjis", Mardinfab. in Miskolc.. — Bei der „Ersten Öfew:Bester Dampfmühl:Attien-Gesellschaft” wurde die Firmazeichnung des Kolom. Jalics protofollirt. — , Xosef Kremer”, Baumeister in Temesvár. — „H. Finaly u. Komp.” gelöscht. a Be Baffersland: Zöikterung : Veit, 24. November : 3 ° 5" ü.R. unv. Bemölit. Preßburg, 25. November : 2?" a. N­um. Schneeig. ZTolaj, 24. November : 19 ° 5" URN, zun, Regnerisch, Szegedin, 24 November : 14" 3" ü, 8, alm, he

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