Pester Lloyd, September 1875 (Jahrgang 22, nr. 200-225)

1875-09-11 / nr. 208

— in­­ ; . et den meisten ung ber die jen, daß Auch mit steuert, Petitionen­­ benten vor. leisten 0 und furzer Meberblid ageldje das neue Wahlgefet vom feiner v.e­­.«opt·sm·. orditeten haug hat seinen etwas schwer trungsprozeß b·eendet.Die Verifikationen ,«en;nur die Untersuchung einiger,durch Peti­­n beanstandeter Wahlen·steht noch·aus.Gs sei uns nach­ein über die Jahre Probe gestattet, 1874 bei seiner esjährigen ersten Anwendung bestanden. Dasselbe hat sich Bestimmungen vorzüglich bewährt. Schon das Anfertigen der ständigen Wählerlisten, das sich ange vor den Wahlen vollzog, noch bevor an die wurde, hat einen großen Fortseritt © zum­­Kandidaten gedacht in der Sicherung der Freien Ausübung des Wahlrechtes ergeben. Vordem war die Partei, welche bei der Konstituirung Wähler­ selbst in Ermanglung der geieglichen Qualifikationen, in­­ Maife zugelassen wurden. Wohl sjtand die Reklamation ud vordem frei. Allein es urtheilte body nur wieder die­­­jenige Körperschaft darüber, welche die Konskriptions-Kom­­mission ernannt hatte, demnach mit dieser gleichgesinnt war und die Entscheidung ward meist derart verzögert, daß eine Berufung an das Ministerium in den meisten Fällen nur eine verspätete Genugthuung zum Grfolge haben­onnte. Um ‚jene­rBartei, das Verfahren drehten sich dann auch zumeist welcher Singen sollte, die Abstimmung­­ bivouaki­te, welche unterdessen ausgehungert, etwa und rasch zu berechnen, um bei der die Wählerbeschreibung unzähligen Petitionen, die gegen vollzogene Wahlen einliefen, um dann im Laufe den wieder nur vom­­Barteistandpunkte aus beurtheilt zu werden. Nach dem neuen Wahlgehege werden nunmehr die Wählerlisten jährlich zertifizier und wird demnach eber­mann sein Wahlrecht auf Grund eines deutlichen Gesehes zu einer Zeit gesichert, wo die Parteileidenschaften ruhen, während die endgültige Entscheidung in den diesbezüglichen Fragen der über allen Partei­nteressen erhabenen Fünigl. . Rur­e überantwortet Als eine weitere Errungenschaft von unzweifelhaftem Werthe haben sich jene Bestimmungen, welche das Wahl­­verfahren selbst regeln, bewährt. Die dem Wahlpräses früher eingeräumte Macht hat die Parteien seiner Willkür auf Gnade und Ungnade ausgeliefert. Der Wahlpräses bestimmte, Stimmung eher zugelassen werde; in der Anerkennung der Identität, welche Partei der Wahlpräses angehörte, so lange herumzuziehen, bis die Gegenpartei, Manöver vermindert der Herstellung der Identität Namen eines zur Ab- immer biefer mußte aber entweder jegr­ieblich oder ein Pfundjer im edlen Handwerk der Kortesfhiffe sein, wenn es ihm nicht ge­im Wreien zerstreut oder doch durch alle möglichen und unmöglichen ward. der Wähler hatte­­ e8 sein eigenes Bewandlung. Während man nämlich, häufig gern ein Auge zudrücke, wenn ein Wähler der bevor­­zugten Partei, der ,chon einmal abgestimmt, wieder unter der Gegenpartei befindlichen oder verhinderten Wählers stimmen kam, war man beim Abstimmen der Gegner äußerst difficil Dann galt es geschicht wie viele Wähler zurückgewiesen werden müssen, damit die Majorität dem protegirten Liebs­­­inge gesictert werde. Die Vertrauensmänner der Gegen­­in den seltensten Fällen alle Wähler per­­sünlich fennen, hatten dann die edle Rolle des Nachseheng und P­rotestiveng. An diesem Unfug, der in den Petitionen von ehemals der Nachwelt in Kaleidoffopischen Variationen überliefert ward, hat das neue Wahlgeieg erfolgreich­­e derzeitigen Vorgehen der Wahlpräft­­-Minder glücklich war das Wahlgesetz in seinem Ver­­­suche,den Bestechungen und dem unberechtigten Einflusse ·I von Amtspersonen Einhalt zu thun.Die Schamlosigkeit, «­mit«welcher erstere seit dem Anbruch der neuen konstitu­­­t­ionellen Aera bei jeder Wahl Campagne an vielen Orten betrieben wurden,hat eine derartige Korrupt­ion nach sich »ge­zogen,daß der Fortschritt·zum Besseren auf diesem Ge­­biete­ nur ein allmäliger sein kann.Dasbestchsetz kann diesbezüglich umgangen werden,kann an der Parteilichkeit­­ oder Indolenz feiner Wächter und an der hiedurch be­­­günstigten Gewissenlosigkeit der Betheiligten scheitern.Nur­­ in den seltensten Fällen gelingt es,den Thatbestand der erfolgten Bestechung herzustellen und die Schuldigen der verdienten Strafe zuzuführen.Allein es liegt schon darin "ein nicht zu unterschätzener Fortschritt,daß die öffentlich betriebenen Massen-Bestechungen,das sogenannte Träc­ken der Wähler und die damit verbundenen allgemeinen Wahl- Dorgien Kapitel ihr Ende heimen Schliche gefunden haben des Verbrechens Krempel wird denn au bei dem und sich die in dieses auf Die­ge­­zurückziehen­­ und be­schränken mußten. Die Statuiirung daß die Deputirtenwahl nicht ein Sport ist, einiger gefunden Sinne unserer Landbevölkerung feine heilsame Wirkung nicht ver­­fehlen und zur Verbreitung der Ueberzeugung beitragen, wobei sonst strafbare Handlungen straflos geübt werden können. Eine entschiedene Lücke weist das Wahlgeset Hinsicht­­li­cher Einmischung von Amtspersonen in Wort­reden. Die Beamtenklasse gewicht zu bieten vermag, daß die durchaus nicht Richter und Administrativ-Beamten der Ausschließung der repräsentirt eine bedeu­­tende Intelligenz und enthält ein der staatlichen Ordnung günstiges Element, welches mit seinem Ansehen — wenn es sie dasselbe zu erhalten weiß — erfolgreich dag­­egen: Allein man möge nicht werger­­Administrativ-Beamten als Wahlrechte das den vielen zentrifu­­foldhe bei den Wahlen nichts Anderes zu thun haben, als die freie Aus- Übung des Wahlrechtes zu sichern, und daß sie nicht beru­fen sind, einer oder der anderen Partei Kartesdienste zu das Abzeichen die vor ihnen schon am folgenden Tage vielleicht als rechtsuchende Bar­teien erscheinen können , der Wahlfreiheit bei und schädigen überdies duch Bernachlässigung Bureaus geschlossen werden mü­ssen und die Angelegenheiten unerledigt bleiben. Am allerwenigsten Beamte im so tragen daß während Sprengel herumreifen, Fahnen anbieten, der Gefahr, abgewiesen zu werden, solchen Leuten gegenüber ausjegen, sie dadurch gewiß we­­der zur Hebung der richterlichen Autorität, noch zur Siche­rung ihrer Berufspflichten das Staats-Inter­­­esse auchh unmittelbar, besonders wenn dies in dem Maße betrieben wird, der Wahlkampagne ganze aber fann es geduldet werden, ihrer Amtsthätigkeit als Kandidaten für den Reichstag auftreten. Dieselben begonnene Wahl-Agitation und richten all ihr Thun und Lassen nach diesem in ihnen herrschenden Zweck ein, betrachten dann ihre ganze Amtirung als eine frühzeitig. Werden sie erwählt, so befreien sie zwar den Bezirk von ihrer ersprießlichen Wirksam­keit, da oft nur, um einem ähnlichen Nachfolger Raum zu geben. Fallen sie aber doch, dann bleibt in ihnen ein malfontenter, parteilscher, die Gegner benachtheiligender Beamter zurück. Zum Schlusse dieser Betrachtungen wollen wir uns­­ere Geießgeber nur noch an ein Versprechen erinnern, Zulässigkeit der Deputirten, zu entscheiden. Die liberale Partei ist zwar so liberal, daß in einer der derzeit fungirenden Nichtek­ommissionen das Referat einer beanstandeten Wahl eines Liberalen, dem ein Kan­­didat der äußersten Linken gegenüberstand, einem in die Kommission gewählten äußersten Linken anvertraut wurde. Es ist aber sehr fraglich, ob die Majorität immer so generös sein wird und ob — so hervorragend auch der Deputirte, dessen Wahl im erwähnten Tale in Trage steht, sei — in quantitativer Beziehung eine Stimme nicht sch­werer ins Gewicht fallen wird, als es bei den heutigen Parteiverhältnis­sen der Ball is. Und sei das Vorgehen und die Entscheidung des Parlaments in Nulli­­tätsfragen auch noch so foriert und gerecht, die verlierende Partei wird immer leise Zweifel hegen, ob nicht doch Par­teirücsichten, unjcristliche Auffassung oder Intriguen im Schofe der betreffenden Kommission thätig wirkten, um ein solches Resultat herbeizuführen; ein Skeptizismus, welcher der über den Parteien stehenden obersten Gerichtsbehörde gegenüber kaum aufflommen kann. Es ist demnach zu wünschen, daß das Wahlgefett in den angedeuteten Richtun­­gen je eher ergänzt werde. Budnapest, 10. September. —zay. Schon vor Jahren haben wir in diesen Blättern das Unheil geschildert , welches dem Staate aus der Anwendung des Reinertrags-Katasters erwächst. Bret ict mit wenig Hoffnung auf Erfolg, denn der Reiner­­trags-Kataster paßt so recht jenen Tendenzen, die in Aus­­flüchten Schuß gegen Steuerbruch suchen und die seit zwölf Jahren gefieglich etablirte Ungerechtigkeit möglichst lange erhalten möchten. Demgemäß ist sogar im vorigen Jahre das neue Grundsteuergefet auf denselben Grundjäten auf­­gebaut worden, unter dem influsse von Strömungen, deren Kennzeichnung dem Geschichtsschreiber überlassen bleibt. Mit einem Auf­wande von wenigstens 20 Millionen sol dieses arme, von Mißwirthschaft und Krisen hartgeplagte Land die monumentale Schöpfung einer folgenschweren Täuschung bezahlen, deren Werth so bekannt ist, daß der Finanzminister sich im Bangen vor dem Resultate veran­­laßt fand, alle Befiger vor der Aufstellung unrichtiger Schäßungen zu warnen, weil er font den Steuerperzent­­rat erhöhen müßte. Damit der Herr Finanzminister die Schäßungen nicht über Berdienst verdächtige, wollen wir ihm ein Geheimnis anvertrauen : Es gibt seine nach den Grundfähen des Neinertrags-Katasters ermittelbare richtige Schoßungen. Die Bodenbeschaffenheit, die ihr zum Kriterium dient, ist nur ein Theil der Produktionsfaktoren, und der Agronom soll noch geboren werden, der aus der Beurtheilung der Bodenmischung behaupten konnte, wie viel Getreide auf einer bestimmten Fläche wäch­st. Seit das Geschlecht der römischen Auguren, die aus den Opfer-Eingemweiden wahr­­sagten, ausgestorben ist, wird man solche Diagnosen nicht mehr verläßlich finden. Mean wird beurtheilen können, wie viel bei einer bestimmten Beschaffenheit auf einer gegebe­­nen Fläche unter dem Einfluß von Kulturarbeiten, Dün­­gung und günstiger Witterung erzeugt werden kann, aber dieses Bodenvermögen gibt noch seinen sicheren Maß­­stab für die thatsächliche Leitung. Nachdem nun die bloße Beurtheilung der Erdquali­­tät zu den widersprechendsten Resultaten je nach dem Standpunkte der Parteien führen muß, wird man zu den erfahrungsmäßigen Ernte-Duchschnitten seine Zuflucht nehmen. Das ist ein Kriterium wie geschaffen für unsere Zustände, dabei lassen sich beliebige Ziffern mit bestem Gewissen anführen und sein Mensch ist einer begründeten Widerlegung fähig. Nicht einmal jene berüchtigten „ältesten Leute", die Alles wissen und namentlich in empirisch-wirth­­chaftlichen Dingen für Autoritäten gelten, wissen Bescheid. Es gibt feine Daten, es gibt unter unseren eigenthümlichen klimatischen V­erhältnissen auch keine Durchschnitte, denn die Ernten schwanken zwischen 2 und 30 Mepen per Joch, und da ziemlich jedes Gut aus verschiedenen „Klaffen” — wie es die Weifen des Neinertrags-K­atasters nennen , besteht und die Befiger ihre Ernte unklassifizirt einführen, so gibt es feine Anhaltspunkte. Die Klassifikation hängt darum naturgemäß von dem gefhi­ten Vorgehen des Befigers und­ der Stimmung des Schägmeisters ab, Fak­toren, die unzweifelhaft zur Wertstellung einer gerechten Steuerbasis besonders geeignet sind. Man sieht wie die Grundlage des wichtigsten Steuer­­gefäßes auf Willkür und Hypothese gestellt ist und alle Tendenzen nach einer Nichtung gravitiren, die wir aus Schonung vorläufig nicht nennen wollen. Damit aber diese Richtung besser kultivirt werden könne, hat das System die Eintheilung in Klaffen erfunden. Allerdings theilen sich die Bodenarten je nach ihrer Hauptbeschaffenheit in Klafsen, und es wird ein Unterschied in der Fruchtbarkeit der Hauptarten: Thon, Lehm und Sand angenommen, aber diese Unterschiede pflanzen sich nicht verhältnismäßig auf die verschiedenen Mischungen der Bodenarten fort. Wenn z. B. eine Bodenqualität von 40 pC t. Thon und 20 pCt. Sand eine abstrakte erste Größe der Produktions­­fähigkeit darstellt, so wird man darum noch nicht behaup­­ten dürfen, daß 60 pCt. Thon und 40 pCt. Sand eine mindere Leistungsk­raft besigen. Abgesehen vom Untergrunde, der in der Regel eine viel zu wenig beachtete Rolle spielt, wirken unabhängig von der Bodenbeschaffenheit eine ganze Reihe von Faktoren zur Herstellung des Exrate-Resultats mit, und es ist darum erfahrungsmäßig nachgewiesen, daß in gleicher Lage und Gegend die zweiten und dritten Zeld­­flasjen nicht Hinter den ersten im Ertrage zurückbleiben. Wir lassen Unterschiede in der Beschaffenheit ganzer Ge­genden gelten, allein die Klassifizirung innerhalb einer Gegend — und das ist die vielgepriesene Hauptaufgabe des Neinertrags-Flatafters — halten wir für einen Hum­­bug, der in der Erfahrung seinen Halt findet. Es gibt allerdings unproduktive Ländereien, diese kommen als Ausnahmen hier nicht in Betracht, weil für sie bei jeder Steuerart eine besondere Kategorie geschaffen werden muß. Wir haben h­iemit bewiesen, daßs der Grundsteuer- Kataster jeder berechenbaren Grundlage entbehrt, daß seine Bestimmungen duch Willkür, Eigenung und Rabuli­­sterei regulirt werden, und seine Resultate endlich auf je­nen allgemeinen Duchschnitt hinauslaufen müsen, der jeder Steuerarbeit nothwendig anhängt. Meenschliche Ge­hege dürfen nie Absolutes anstreben und ss begnügen, mit den möglichst einfachen Mitteln das relativ Erreich­­bare zu erlangen. Wo das bei der Grundteuer liegt, wer­­den wir nägstens nachweisen. Wie groß aber auf die eben aufgezählten Mängel des Neinertrags-Katasters sind, sie werden in Schatten gestellt durch fein­­lestendes Prinzip, nur die physischen Eigenschaften des Steuer-Objektes zu berücsichtigen, wäh­­rend die anderen, fast wichtigeren Tastoren der Wert­­­bestimmung unbeachtet bleiben. Dadurch wird der Begriff des Einkommens, der doc allein für den Steuertag maß­­gebend sein darf, vollständig gefälscht. Dem soll die Ber­werb­ungsfähigkeit, auf die bei der Ertragsberechnung Nachsicht genommen wird, abhelfen, aber diese drückt hoh­­­e DS & 3 b­e­völkerungsbichtigkeit B aus. Thonboden im Biharer Komitat ist ihm dem Ertrage nach werthvoller als Sand in der Nähe unserer Hauptstadt und Lehmboden im Neutra-Thal. Und da ist die S­adtrente des ersten etwa 6 fl., des zweiten 30 fl., des dritten 15 fl. pro 309. Wie kommt das ? Sind etwa die 10 Meben Weizen des P­rimabodens durch die Verwerthungsfähigkeit um so viel weniger werth als die 5 Meben unseres Landes ? Gewiß nicht, aber die Hauptfaktoren des Bodenwerthes : Kulturart und Bevölke­rungsdichtigkeit sind der Weisheit des Neinertrags-Katasters fremd geblieben. Zu ihrer Ermittelung it er seinen Srundfügen nach unfähig, er beschreibt das, was dem Staate vom finanziellen Standpunkte aus gleichgiltig, und verschweigt, was ihm wichtig ist : die reine Nente, die doch allein Steuer-Objekt sein. Um diese zu finden muß man sich an den MWerth- Kataster wenden, der überall mit Blauen Daten und greif­­baren Ziffern rechnet. Er bietet in feinen Duchschnitten des Marktpreises für Pacht­ und Bodenmwerth das relativ wichtigste Ma für Steuerfähigkeit, weil er vermöge seiner großen Empfindlichkeit die Schwankungen aller örtlichen wirthschaftlichen Motive ausdrückt, unter denen er zu Stande kam. Angebot und Nachfrage sind auch Hier die verläßlich­­sten Vermittler der Werthbestimmung, der Finanzminister Tann ihrer Spur ruhig folgen, wenn auf ihre Resultate mit den orthodoxen Bonitätsbezeichnungen in s­charfen Widerspruch gerathen. Der Werth-Kataster wird in unser von Ungeheuerlichkeiten und Ungerechtigkeiten erfülltes Stundsteuer-Gefeg Ordnung bringen, er erspart die für den Kataster präliminirten 20 Millionen und legt die Regie­rung in Stand, sofort über jene bisher unerforschte Grund­­rente als Steuerobjekt zu verfügen. Das sind sehr seltöne Eigenschaften für einen Staat, der sich zu theuren Binsen das Geld für die ordentlichen Ausgaben borgen muß. Wir sind seine prinzipiellen Gegner der Katastralvermessung, sie ist eine schöne theoretische Leistung, passend für Staaten, die Luxus treiben dürfen, aber unter unseren Verhältnissen vollständig ungeeignet zur Grundlage des Steuerausmaßes. Seine Bonitätsschilderungen stehen entweder im­­ Wider­­spruche mit den Strömungen des Güterlebens, oder sie fördern in ihren Durchschnitten das Resultat, welches als Marktwerth ohne Kosten und langjährige Untersuchungen aller Welt geläufig ist. Was die Schägmeister in einer gegebenen Zeit untersuchen, das leiten unausgeregt Die Millionen der Landwirthe. Ohne gelehrte Bonitätsmerk­­male und Untersuchungen wissen sie genau, was ein Grund» ftacht werth ist, und sie begründen auch diesen Werth. Eine neue Eisenbahn erhöht die Bodenrente nir nur um Die ersparten Frachtkosten, auch die Vortheile des leichteren Abgabes und der Konkurrenz drücken ss in ihr als Ber­zentjab aus. Die Freunde des Neinertrags-Katasters leugnen, daß der Staat ein Recht habe, die durch steigende Bevölkerungs­­zahl, Konkurrenz, Geschied und Kultur erhöhte Rente als Steuerobjekt zu betrachten. Für sie gilt die abstrakte Bonität, die klassifizirte Qualität als giftiges Steuer­mal, alles Andere ist geistige Zut­at, deren Aufiirmung man durch Besteuerung erdrücen würde. Leere Hypo­­grisie! Der Boden it weder ein abstrakter Begriff, noch weniger ein Steuerobjekt, dazu wird er erst durch die Kultur und das­­ Zusammen­wirfen der geistigen Kräfte, welche den Ertrag schaffen. Dieser ist steuer­­pflichtig in jener tünfreien Gestalt, in der er eben geboten wird und wie ihn der Werthkataster verzeichnet. Der Wer­­fu, ihn von den befruchtenden geistigen Kräften zu tren­­nen, it Humbug und Zuh­hgung des Einkommensteuer- Prinzips. Wenn jemand ein verfallendes Haus der Kosten und richtigere Eintheilung ertragreicher macht, so hat er jedenfalls Geschid und Intelligenz bewiesen. Das Steueramt wird ihn dafür aber weder beleben noc­h ein Gescik von dem Er­trage in Abrechnung bringen. Wenn von zwei Kaufleuten einer der Faulheit zugrunde geht und der andere durch Zleik und Findigkeit seine Geschäfte erweitert, so wird man Diesem sicher nicht sagen: „Sie sind ein braver Mann und darum entheben wir Sie der Steuer,­ sondern man wird ihm einfach seine Umfäße vor­­rechnen und darnach belasten. Diese Form der reinen Einkommensteuer ist beim Grundbefug bei uns zur Zeit allerdings nicht anwendbar. Wir suchen sie auch nicht, denn wir verlangen nicht die alljährlich Schwankenden Resultate der wirklichen run­b vente, sondern nur die im Werthlataster ausgedrückten Durchschnitte. Individuelle Erscheinungen fallen dabei unter das Maß, der Werthlataster nimmt von dem Vaulen mit seinen erbärmlichen Produkten so wenig Notiz wie von den hervorragenden Leistungen eines Muster­­wirthes. Er suht nur die Allgemeinheit, wie sie sich als Summe der Leistungen einer Gegend darstellt. Diese zu beanspruchen, ist aber nicht nur ein Recht des Staates, sondern auch Pflicht im Interesse jener gerechten Lasten­­vertheilung, welche die erste Bedingung des öffentlichen Gedeihens ift, allgemeinen Prinzip ausgegangen sei ,­­ in das die Gerichtshöfe von kleinerer Ausdehnung mit den größeren zu vereinigen seien und nachdem das Territorium des Bereghäßer Gerichtshofes viel größer als das des Ungvärer ist, so konnte die Regierung, trogdem Ungvár mit Beregkäß verglichen einige Vortheile voraus hat, wegen der­selben nicht von dem allgemeinen Prinzip abweichen. Der Mittelpunkt des vereinigten Gerichtshofes würde eher Beregkäß noch Ungvár geworden sein — obzswar mit Rücksicht auf die Bevölkerungszahl Beregbák mehr entsprechend wäre , sondern Munkacs. Von der Wahl dieser Stadt aber wurde die Regierung durch finanzielle Rücksichten abgehalten, umso mehr, als in Bereg­­bák für die Unterbringung des Gerichtshofes genügende Loyalitä­­ten zur Disposition standen. Mocsdary erklärt, er könne die Antwort nicht zur Kenntniß nehmen und bittet um die Erlaubnis seine Sinterpellation frelen zu können. Minister des Innern Zita bemerkt, er misse, ein Abgeordneter müsse oft seiner eigen­­thümlichen Stellung zufolge Interpellationen einweihen und des­­halb sei er nicht gegen die Stellung dieser Interpellation ; seiner­­seits bitte er jedoch die Antwort des A­ustizministers zur Kenntnis nehmen zu wollen was von der Konferenz auch be­­schlußweise ausgesprochen wird. Nun kam die Angelegenheit der Kandidirung der in die Delegation zu wählenden Mitglieder zur Sprache. Die Konferenz beschloß auf Antrag Bauler’s, mit der Nominirung der Mit­­glieder den Kandidations-Ausschuß zu betrauen. 3sedényi wünscht, behufs Orientirung für den Ausschuß, zu wissen, ob auch Mitglieder der Opposition der Rechten in die Delegation gewählt werden und wenn ja, mer dieselben Kandidirt Minister des Innern Koloman Tiba ermidert, er sei stets der Ansicht gewesen, daß die Mitglieder der Delegation nur aus der Mitte der Negie­­rungs-Partei zu wählen seien und auch jet meint er, er wäre nicht richtig, eine andere Partei aufzufordern, sie Tolle Mitglieder für die Delegation Fandidiren. Doch bringt er unter den gegen­­wärtigen Verhältnissen in Vorschlag, die liberale Partei möge, als Majorität, zwei Mitglieder der Opposition der Nechten selbst fandidiren und in die Delegation wählen. Die Konferenz nimmt diesen Antrag zustim­mend an. Der Präsident Gorove erinnert, daß nunmehr der Zeitpunkt zur definitiven Konstituirung des Klubs gekommen sei. Die Kon­ferenz erzählt mit Akklamation zum P­räsidenten G­o­rove, zum Vize-P­räsidenten Paul Szontägh (Somogy), zum Klub- Direktor Paul Móricz zu Schriftführern Martus un Eugen Bé­y. Der Direttions-Ausschuk des Klubs wird auf Grund des Berchhlages des Kandidations-Ausschusses später gewählt werden. sz In Angelegenheit der Territorial- Arrondirung der siebenbürgischen Jurisdiktionen hat die im Ministerium des Innern abgehaltene Obergespans-Konferenz heute das Arrondi­­rungs-Elaborat vollendet, welches dem Minister des Innern unterbreitet werden sol. Nach diesem Elaborate wären — wie wir vernehmen — die Komitate, Bezirke, Stühle und Diftrifte Sieben­­bürgens in 13 Munizipien zu arrondiren und zwar würden der Cörfer, Abdvarbelyer und Maroser Stuhl mit einigen Territorial-Rektifikationen ihre Selbständigkeit behalten, aus dem Häromek und aus dem Kronstädter Distrift würde ein neues Härompeter Komitat gebildet ; ein großer Theil der reinen Munizipien des Königsbodens sol zu einem G­3 e­bener (Hermannstädter) Komitat vereinigt werden. Mit be­deutenden territorialen Umgestaltungen sollen ihre Selbstän­­digkeit behalten: das Unter-Albenser, KRokelbur­ger (unter dem Namen : Erzsebetmegye), Tordaer, Kolozfer Komitat, ferner der bedeutend zu­­ vergrößernde Fogarafer Distrik­ und das mit der Hälfte des Zarander zu vereinigende Hunyader Komitat. Der Nakoder Distrikt vereinigt mit dem Bistriger Distrikte wurde ein Munizipium, ferner Inner-Szolnos mit einem Theile des Dobofaer Komitats und der Hälfte des Könárer Distriktes das neue Syzamofer Komitat bilden. Mit den dergestalt in 13 Komitate einzutheilenden siebenbürgischen Munizipien sollen, wie aus dem Obigen ersichtlich, 7 von Ungarn die Hälften von 3aránd und des Kövárer Distriktes vereinigt werden. Hingegen würde der Cpregyer Bezirk des Dobo­­faer Komitats einen Theil eines der aus dem „Bartium“ zu konstituirenden ungarischen Komitate bilden. Parteien anderem Namen, partei, die nur umttriebe auf. Wir wollen galen Elementen Macht einseitig gen bestrebt sind, nur Klagen , ja daß auf das empfindlichste Bost­um bestimmte ist. sporadisch gegen ihres amtlichen mit Anreden dies kommen das gehörenden Wahl-Mitbräuche Wenn vollends königliche Nichter in der sie Gesellshaft vertheilen und si­cn vom gerade das Ansehen erschüttern, wenn Sprengels Harangui­en, der · war dann " meist im Lager dem die Wahl­­ihrer Stellung den Gemeinden sie ihre amtliche im Partei­nteresse zur Geltung zu brin­­­­gn nm a­en / RS 7 — In der heute um 5 Uhr Nachmittags stattgehabten Sigung des Adrei-Ausschusses wurde der Text des Adreb- Entwurfes einer detaillirten Verhandlung unterzogen und endgül­­tig festgestellt, so daß derselbe in der morgigen Situng des Abge­­ordn­etenhauses eingereicht wird. Den Text hat Ludwig Hornath auf Grundlage der von Anton Esengery entworfenen Bunstationen abgefaßt. Bei der Verhandlung waren seitens der Regierung Baron Béla Wend­heim, Koloman Tiba Baron Ludwig Simonyi, Bela PBerczel und August Trefort anwesend. = Weder die Konstituirung des Finanzausschusses berichteten wir bereits in unserem jüngsten Abendblatte. Den wei­­tern Verlauf der Sigung anfangend, entnehmen wir dem , dann nachstehende Einzelheiten: Nachdem das Bureau gemählt worden war, nimmt Präsident Eduard ZsedEnyi dankend seinen Bla; ein, obzwar er es bedauert, in Folge der ihm übertragenen Würde sich nicht eingehender an den Debatten betheiligen zu können. Hierauf begrüßt Finanzminister Koloman Széll den Ausschuß und bittet um Nachsicht, wenn er Schwächen an den Tag legen sollte, wie um unparteiische, thatkräftige Unterftügung. Er zeigt an, daß das Budget vollendet sei und dem Hause noch vor seiner dem­­nächtigen Befragung werde vorgelegt werden. Die Mitglieder würden so die nöthige Muße finden, das Operat zu studi­­ren und es während der Reichstags - Pause zu verhan­­deln, so daß das neuerdings zusammentretende Haus das Budget zur Verhandlung fertig vorfinden werde. Hierauf wird der Finanzminister die auf die Finanzverwaltung bezüglichen Reformvorschläge einreichen. Ludwig Horváth bittet, daß gleich­­zeitig mit dem Budget den Mitgliedern auch ein Auszug der 1874er Schlußrechnung zusommen möge. Der Finanzminister ver­spricht summarische Nachwessungen. Zsedenyi fragt, ob die übrigen Vorschläge mit dem Budget in engem Zusammenhange stehen? Der Finanzminister bejaht diese Trage bezüglich eines der Entwürfe. Diesen werde er auch unterbreiten. Die übri­­gen hängen nur organisch mit­einander zusammen ; diese werde er besonders vorlegen. Gleichzeitig erklärt er, daß er das Ergebnis dieser legteren Entwürfe in das Budget pro 1876 nicht aufnehmen werde, daher sie die Verhandlung nicht altersven können. Der Präsident gibt hierauf bekannt, daß sich der Finanzausschuß am Tage nach der Vorlage des Budgets zu einer Situng versam­­meln werde. Womit die sonstituirende Situng schließt. — In der heute Abends stattgehabten Konferenz der liberalen Partei meldete zunächst Géza Mocsáry seine in der morgigen Situng an das Gesammtministerium zu stellende Interpellation bezüglich der Aufhebung des Ungvärer Gerichts­­hofes an. Er legte, seine Behauptungen mit statistischen Daten unterfragend, dar, warum seiner Ansicht nach der Ungvärer nicht nur Tagesgeschichte. Ausführliche Mittheilungen über die gestrige Eröffnung der Skupshtina in Kragujevag Liegen­ung bis zur Stunde noch nicht vor; unser Spezial-Berichterstatter meldet nun in seinem ersten allgemeinen Telegramm nur, Fürst Milan sei mit Begeisternn empfangen worden. Während des Beriefens der Thronrede, fnggie bei dem Pafsus über die Vorgänge in der Herzegovina und Bos­­nien habe „feierliche Stille, großer Draft" über der Versammlung gelagert und erst als von einer „Wolfs-Untertrügung“ die Mode gewesen, seien die Rufe: „Wir werden wie unsere Alten zu Obre­­novics Stehen” laut geworden. So weit reichen bisher ("/,11 Uhr) unsere Nachrichten und man darf wohl annehmen, daß die Sfup- Ichtina während oder gleich nach Beriefung der Thronrede seinen ernsten Versuch machte, um die Regierung in die Aktion zu drän­­gen,­­wenn schon die Ansicht eines V Berichterstatters der „U. U. 3.", der Aufstand in Bosnien und in der Herzegovina sei als exlofchen anzusehen, heute noch als gewagt zu betrach­­ten it. In jedem alle aber mollen mir hier fonstatirt haben, daß hochoffiziöse Mittheilungen aus Berlin melden, man könne sich dort absolut nicht mit dem Gedanken vertraut machen, daß die Fürsten von Serbien und Montenegro sich von den Hiß­­töpfen ihrer Länder zum Anschluß an den Aufstand hindrän­­gen lassen werden, und daß ferner Rußland neuerdings den lei­tenden europäischen Mächten habe erklären lassen, es sei fests ent­­schlossen, den status quo im Orient aufrecht zu erhalten. Diese offene Grklärung, die freilich nicht in Form einer offiziellen Note abgegeben wurde, dürfte wohl alle Besorgnisse vor einer einseitigen Lösung der Frage beseitigen, möge man damit nun welchen Staat immer in kombinative Verbindung bringen. Daß übrigens die Mächte ihren ganzen Einfluß aufbieten werden, um die Pforte zu Reformen zu bewegen, melde ähnlichen Aufstandsversuchen für die Zukunft vorbeugen, die glauben wir nach allen uns vorliegenden Mittheilungen nicht exit speziell darlegen zu müssen. Während die Haltung Serbiens und Frontenegros, wie dar­­gelegt, noch immer einige V Besorgnisse wachruft, schreibt man der „politischen Korrespondenz“ über ie rumänische Politik der Pforte gegenübe­r, Folgendes: «»Schon fräher wur­de inzsans Bukarest versichert,daß die rumänissche Regierung nicht·m·1S innehabe,die gegenwärtigen Verlegenheiten der Pforte in irgendwelcher Weise zu benützen.· Auch neuestens bespricht man in einer uns vorliegenden beachtenss’ werth·en·Eman·atton aus Bukarest die Sachlage und die Politik Rumäniens wie folgt:Möge auch die Partei der Rethenden Mund noch so vollnehm­en und allerlei Hirngespinnsten nachjagen, den gesunden­ Sinn des überwiegenden Theils der Bevölkerung und die konseruent­e Politik des Fürsten und des­ Regierung wird sie niemals in ihrem Sinne zu beeinflussen vermögen. Rumänien muß unter allen Um­­tänden neutral bleiben, weil die Achtung vor den Traktaten und seine eigenen Interessen dies erfordern. 68 muß so handeln aus Sorge um die Selbsterhaltung. Rumänien darf sich in Un­­ternehmungen nicht einlassen, welche geeignet wären, seine Selb­ständigkeit zu kompromittiren, deren Wiederherstellung und An­erkennung so viel Mühe gekostet haben. Rumänien kann nur an seiner inneren Verjüngung arbeiten, ohne jeden anderen Ehrgeiz als dem Bestreben, die ihm durch die Traktate genwährleistete Lage zu sictern und zu beseitigen. Rumänien übereilt in unsichere Un­­ternehmungen aus Chrgeiz zu stürzen, hieße den Patriotismus der Rumänen verleugnen. Seit zwanzig Jahren it die rumänische Politik die der Wältigung und Niederlegung., Rumänien fühlt nur zu wohl den Segen dieser Politik, um sich im gegenwärtigen Mor­ment von derselben loszusagen.” · meJ·nsurrektionsschauplatze Indes-Her­­zegovina stegkn uns heute,unsere Telegramme ergänzend,nachs stehende umstä­­d·lic·here Berichte vor: · Aus Getinje ist ein Telegramm über einen am 5. d. Mm. stattgefundenen heißen Kampf bei Dabra in alle Weltgegen­den versendet worden. Nach dem montenegrinischen Atteste sol der Kampf zwischen sehr zahlreichen türkischen regulären Truppen, die zudem no mit einer Batterie agirten, und einer unverhältniß­­mäßigen Minderheit von Insurgenten geführt worden sein und dennoch mit einem Siege der festeren geendigt haben. Die Ber­üuste, die montenegrinischerseits für beide Theile angegeben me­den, sind gleichfalls so unverhältnismäßig vertheilt, daß die Ve­ruhung nur allzu nahe liegt, die­ neuesten Kriegs- und Siegesme­dungen in den Bereich des Wiythirchen zu verweilen. Indeß kommen auch von mehreren anderen Seiten Meldungen, die das Gepräg größerer Wahrs­cheinlichkeit und weitaus geringerer Webertreiben an sich tragen. Dieselben stimmen vollständig darin überein, o er am 5. September gleichzeitig an mehreren Punkten, nahe montenegrinischen Grenze, zu sehr harten Kämpfen gekommen 63 wurde bei Dabra, bei Bilet und bei Nitflcs gefochten. Webe

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