Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1876 (Jahrgang 23, nr. 99-124)

1876-05-23 / nr. 118

= Kézi (Einzelne Nummern 3 Br. in allen Berschleißfokalen.) - m­ann . zz Den nächsten Gegenstand der Verhandlungen im Abgeord­netenhause wird der Bericht der Schlußrechnungs-Kommission über die 1873er Schlußrechnungen bilden. ,­­Der gestrige Beschlu­ß der Schlußrechnungsshow misswun dem gewesenen Finanzminister Grafen Melchior Wingerts be­­treffs der bei der Pest-Fiu1naner Schiffs­werft e­in Verlust ge­­rathene 1194.000fl.das Absolutorit­ m zu­ verweigern,hat,nachdene­n das Resultat der Sitzung bekannt geworden,gestern im Klub der liberalet­ Partei große Sensation­ und eine lebhafte Diskussion her­­vorgerufen Es wurde—­wie die»Budapestex·sKorrespondenz«meldet —mehrseitig betont,daß selbst die jüngsten Ausführungen des Grafen Lónyay in der Schlußrechnun­gs-Kommission darauf folgern ließen,daß er als Finanzminister diesbezüglich nicht genügend vor­­sichtig gewesen sei und des­ Reichstag jedenfalls,wenn vielleicht auch nicht die direkte Verweigerung des Absolu­torium­s,so doch irgen­d­eine Resolution beschließen müsse,welche die Mißbilligung ähnlicher Borgättge ausspricht. =Wir tragen im Nachstehenden den ausführlichen Bericht übe­r die gestrige Sitzung Gecichtsausschusses des Abgeord­­netenhauses nach ·Der»Ausschuß setzte die Verhandlung des Gesetzent­wurfes über die Friedensgerichte in der Generaldebatte fort« ·« pammersperg hält unsere ganze Gerichts-Organ«msaxton für emedurchates»verfehlte und beruft sich zum»Beweieseiner Anschauung auf die öffentliche Mein an welche dce streszge Sokz­­der weder Rechtspflege von­ der Administration perhorreszirt,·w·eil dceurchführuzt diese große ane ennrm Staat e IF mölechtsx, wo bereits entwieltere Zutände herrschen·und finanzielle«akckmp täteik dieselbe nicht behindern.Updwetlvmtykcserer bisherigess Justizreform vorwiegen­d nur»die ‚Schattenseiten zu Tage treten, von einer mohrthätign Wirtung derselben aber in den Gaßresultaten kaum etwas zu verspüren ist, aus Diesem Grunde stößt jede weitere Reform beim Publikum schon a priori auf ein gewisses Mißtrauen. — Uebrigens möchte er die Zumessung der Bagatellsachen­ an die Adm­inistrations-Organe nicht befürworten, denn die Unmtssise derselben sind vom Wohnorte der streitenden Parteien in der Regel ebenso weit entlegen, als die Bezirksgerichte. Friedensrichter aber wü­rden mir im Lande sauit in genügender Anzahl finden, da der stets zunehmende Bauperisz­mus die Anzahl der opferwilligen Patrioten von Tag zu Tag ver­­mindert. Unter solchen Umständen bleibe wohl nichts übrig, als die Bagatell-Angelegen­heiten solcher Organen zu ü­bertragen, welche mit den prozessivenden Parteien in unmittelbarer Berührung stehen ; den geordneten städtischen Magistraten bis zu 60 fl., den Gem­eindevor­­ständen bis zu 30 fl. Werth des Substrats. Er hält dafü­r, daß die Gemeinden in der Wahl ihrer Vorsteher vorsichtiger sein werden, wenn denselben zugleich Erelativgewalt gegeben ist; auch werde Die Autorität der Gemeindevorsteher dadurch gewinnen. Weil indessen der Gelegentwurf das Hauptgewicht nun auf die Friedensrichter und die Stuhlrichter legt, nimmt Redner denselben und zur V Basis der Spezialdebatte nicht an, obschon er einzelne Bestimmungen desselben im­merhin gutheißen möchte. · · · · Staatssekretär Csemegx konstatirt,das auch nicht ein Mitglied des Ausschusses im Prinzip gegen die Einführung des Bagatell­verfehrens­­ ist, weil Jedermann überzeugt ist, daß die Zahl inmerer Bezirksgerichte sehr gering ist, und daß an deren Bermeh­­rung wegen der mißlichen Lage der Staatsfinanzen vorläufig nicht gedacht werden kann. Unter solchen Verhältnissen mußte die Negie­­rung unter Berü­cksichtigung der Situation bestrebt sein, jene Pat­toren zu­ bewüben, die zu diesem Zweckk zu ihrer Verfügung stehen. Er gibt zu, daß weder die Stuhlrichter, oder Friedensrichter, noch in den mit geregeltem Magistrate versehenen Gemeinden der hiezu resignirte Magistratsrath und schließli­c auch nicht die Gemeinde­­richter einzeln im Stande wären, Dem mit dem Bagatell-Verfahren angestrebten Zweckk zu entsprechen, wohl aber vereinigt und Hand in Hand gehend. Uebrigens ist es auch nicht wichtig,­ daß der Stuhl­­richter feine Zeit habe, kleinere Prozeß- Angelegenheiten zu erledigen, da er gelegentlich seiner Rundreife im­mer so viel Zeit hat, um die Bar­teien auszugleichen. Und bezüglich der Friedensrichter it die Kombination jegt auch noch in der Nichtung berechtigt, daß sich für dieses Amt sehr viele anbieten werden. Die schärfste Einmenoung könnte man gegen die Gem­einderichter erheben, insoferne die Ausnahme motiviri­ tst, daß sie nur in wenigen Yallıcı die noth­wendige Qualifikation, besigen; aber in Anbetracht des Umstandes, daß an sie nur die einfachsten Angelegenheiten und zwar die der Gemeindemitglieder, die sie ohne­­hin fennen, gewiesen werden, glaubt Redner, daß man auch zu ihnen Vertrauen haben könne, da es dem beleidigten Theile ohnehin wiederholt vor das Bezirksgericht zu bringen. 68 ist wohl möglich, daß auch bei diesem Verfahren Ein­­und da in ihrem Rechte verlegt werden, aber der Staat kann nicht die Verantwortung dafür übernehmen, daß­­ freisteht, seine Angelegenheit ‚zelne bie ‚abjehnt Niemanden! » Unrecht gescheheOder m­anifestiretk nicht auch bei den i verschiedene Ansichten? Cs insgesammt it wahr, daß mir 1 wasches, wohlfeiles und gerechtes Verfahren w­ünschen ; die bei ‚den­­ Sehweriten it es, die­ Bedingungen des ‚einem Staate zu sichern, sie ordentlichen Gerichten zu verschiedenen Zeiten wo bei jeder Eigenschaften könnte man leicht erreichen, am rechten Verfahrens in­tefern die Geldfrage die Redner , nachdem er darauf Hauptrolle spielt. Schließlich gibt " hingewiesen, daß bei uns die G Erledigung eines Prozesses von den­­ Bezirksgerichten im Durchschnitte is­t , eine Zeit von­ sechs Monaten in Anpruch nimmt, während man in Oesterreich fünf Monat braucht, so daß man unser Verfahren nicht gar so langsam nennen darf — ‚der Hoffnung Ausdruck, daß die Vergangenheit Ungarns dafür bürgt, die Institution der Friedensrichter werde sich au) bei uns einbürgern, weil die Nation daran gewöhnt it, auch die staatlichen Funktionen in nicht geringem Maße auszuüben. Er bittet demnach, den Entwurf im Allgemeinen anzunehmen. Komjäthy nim­mt­ de1­ Entwurf an,und zwar vornehm­­lich aus dem Grunde,weck die Stuhlrichter mit den Verhältnissen des Landvolkes am besten vertraut sind und weithin wieder das Volk zu ihnen­,als zu gewählten Beamtem das meiste Vertrauen hat-Ueher dies billigt er die Einbeziehung der Gemeindevorstände und städtische geordneten Magistratkm den Wirkungskreis des justiziellen Dientes zerhegt·11urd­e eine Besorgung,ob es ausge­­lingen werde,Friedensrichter in genü­gender Anzahl zu finden. Ladislaus Szögyenyt weiß ans Erfahrung,daß heutzu­ tage Jedermann dem sogenannten nobilpokücuup so viel wie m tpglich aus dem Wege geht;das zeigen auch·die Konitatskongregationen zur Genüge. Die Agenden der Stuhlrichter zu vermehren, gehe in seiner Weise an, wenn man sie anders in ihrer ordentlichen Berufs­­thätigkeit nicht behindern will. Er hält so nah dafür, daß das Ba­gatellverfahren nur so eingeführt­­ werden könne, wenn die Bezirks­­gerichte damit betraut würden. Weil aber der Entwurf gerade das’ ausschließt, deshalb lehnt er denselben ab. f· ·· Justizminister Perczel weist darauf hin,daß wer die Axxzahl unserer kön.Bezirksgerichte um wenigstens 170 vermehren müßten, um den Anforderungen der Rechtspflege zu genügen ; da aber das vorläufig nicht angeht, und da die Qualifikation der Friedensrichter kein Mitglied­­ des Ausschusses in Zweifel gezogen hat, begreift der Minister nicht, weßhalb die Institution hie und da DIE ON­DgE auf Widerwillen stoße. Jim Webrigen sei er bereit, fried­­mäßige Modifikationen zu aczeptiren ;­ sollte aber sein Entwurf im Ausschhisse überhaupt seinen Anklang finden, so würde er sich ge­nöthigt sehen, denselben dem Hause vorzulegen. ie Desider Szilágyi. Er will seinen Standpunkt vor Miß­­verständnissen te. Die Regierung in seiner Ansicht nach in einer Stusion befangen, wenn sie glaubt, daß ihr Entwurf dem Lande im­nteresse der Justizpflege nicht neue Lasten auferlegt ; wenn aber mehr als die Hälfte der gegenwärtigen junmarischen Prozesse der Bezirksgerichte den Friedensgerichten übertragen wird, 10 tt eine erhebliche Kostenvermehrung unvermeidlich. Eine neue Last wird auch den Städten auferlegt, da sie gezwungen sind, die Zahl ihrer Magistratsräthe zu vermehren. Er ist nicht dagegen, daß geeigneten Elementen Naun gegeben werde, aber man it sich, wenn man glaubt, daß deren Hilfe bedeutend sein wird. Dem Entwurfe zufolge fällt die Hauptlast der Agenden auf den Verwaltungsbeamten; die Honorar-Elemente helfen ihm nicht viel ohne Zwang. Aber fan­n man diesen gegenwärtig bei uns anenden ? Man möge alle möglichen Kräfte außerhalb des gericht­­lichen Organismus verwenden, er­st aber dagegen, daß man neue Ausgaben für die justiziellen Organe nahe. Das Schwergewicht der Vorlage liegt in den Stuhlrichtern ; wenn diese aber nahezu die Hälfte der bezirksgerichtlichen Agenden übernehmen, wird dam­it die Verwaltung verdorben. Uebrigens verwirft er auf seine früher ent­­wickelten Ansichten. $ódofin bemerkt, die­­ Bezirksgerichte selbst seien es, die die Agenden ungebührlich vermehren, weil sie seine mündlichen Ka­gen annehmen und die Parteien an die Vertretung durch Wolvofaten werfen. Er möchte das Bagatell-Verfahren ausschließlich den Bezirks­­gerichten und gewählten P Friedensrichtern zumeisen, und zwar den Regteren auch nur der ersprießlichen Konkurrenz wegen ; keinesfalls aber den Stuhlrichtern, die ohnehin mit Arbeiten überhäuft sind, noch auch den Gemeindevorständen, denen die Dualifikation fehlt. Er nimmt den Entwurf im Allgemeinen an und behält sich vor, diese seine Anschauung in der Spezialdebatte geltend zu machen. folvt Die Abstimmung wurde auf die nächste Geltung ver­schoben. —= Der Bericht des Verwaltungs-Ausschusses über den Ge­legentwurf betreffs der Territorial-Negalirung dürfte schon morgen im Hause unterbreitet werden und — wie „N. Hirl.“ meldet — noch Ende dieser Woche zur Verhandlung gelangen. Diese Vorlage wird voranssichtlich Gegenstand einer mehrtägigen Diskussion bilden. Namentlich wird der Wettstreit der Städte wirtereinander be­­trefft der Verlegung des Komitatssiges einen lebhaften Kam­pf provoziren. Die Vertreter der betreffenden Städte werden eifrig um die Unterfrügung ihrer Kollegen und die mit großem Feuer geführte Kapazitirung wird wahrscheinlich zur Folge haben, daß wenn auch die Details der eigentlichen Territorial-Regelung acceptirt werden, die im Entwurfe enthaltene Feststellung der Komitatsfige manche Modifikation erfahren wird. j — Der Abgeordnete des Budapest- Innerstädter Wahl­­­bezirks, Bischof Michael Horváth, richtet im , Bejti Napló" ein offenes Schreiben an seine Wähler, in welchem er sein Botunt in der Ausgleichsfrage motiviert. Wir entnehmen dem aus Harkany vom 19. d. M. datirten Schreiben die folgenden wesentlic­­hten Stellen Aus den Journalen — sagt das Schreiben — habe der Abgeordnete erfahren, daß in der am 17. b. M. abgehaltenen Bor­­konferenz, hauptstädtischer Repräsentanten von einem Nedner sein Name mit dem Vormilfe genammt worden sei, er habe im Klub der reichstäglichen Liberale Bartel die Prinzipien, auf Grund deren die Negierung den Ausgleich abschlug, gebilligt, troßdem er sich gelegentlich seiner Wahl als Anhänger des selbständigen Zollgebiets benannte. Horvath mwinicht nun den Vorwurf der Inlonsequenz zurückumeifen. Er hat wohl in seiner improvisirten Kandidaten­­rede betont, daß das selbständige Zollgebiet für uns eine un­erläßliche Nothunwendigkeit sei, und zwar nicht nur Dharım, weil dasselbe eines der Attribute des selbständigen Staates ist, sondern weil Oesterreich um jeden Preis, den" Schulzoll wünscht und uns gegenüber nicht billig, nicht gerecht zu sein weiß, und felm mit Mit dieser, vor­ dem Beginne der Verhandlungen gemachten prinzipiellen Aeußerung wollte er jedoch nicht sagen, daß, nachdem unsere Interessen ein selbstän­­diges Zollgebiet erheirschen, dies — ob Biegen oder Brechen — so­fort hergestellt werden müsse. Die Frage des Hollgebiets it auch eine politische Frage ; die Politik ist aber die Wissenschaft der Ext­­enzien, die dem Abgeordneten nicht das starre Festhalten an den­rinzipien, sondern die Erwägung der Verhältnisse und nach der­­selben, bei Wahrung der Landesinteressen, unter zwei Uebeln Die Wahl des kleineren zur Pflicht macht. ‚Er betont, daß er in seiner Kandidatenrede auf die Ak­ten hingewiesen habe, welche die plögliche Aufstellung der Zollschranken zur Folge haben müßte, und auch darauf, daß man wohl überlegen müsse, ob wir unter unseren gegenwärtigen zerrüttteten Verhältnis­­sen eine solche Krise zu ertragen vermöchten. Er habe gesagt: Ob­­wohl wir zur Errichtung eines selbständigen Zollgebietes berechtigt sind, obwohl dasselbe unot­wendig ist, müsse man doch auch die OOpportunität in Frage ziehen, nichts überstürzen, und sich an 1848 erinnern, wo die mangelnde Erwägung der Opportunität unseren Sturz zur Folge hatte. i­er daher auch zur Zeit seiner Kandidatur nur prinzi­­piell die Nothwendigkeit des selbständigen Zollgebietes betont, die ge Herstellung desselben aber an die pit. Z­­­eitgemäßheit ge: . Er ist überzeugt, daß auch die Männer der Negierung seine Ansicht theilen, und daß dieselben, insbesondere der Ministerpräsident , dessen ganze Vergangenheit diesmals seinen Zweifel gestattet — min durch die ge­wichtigsten, einschneidendsten Motive zur Annahme des Ausgleiches bewogen wurden. Als daher das getrennte Zollgebiet nicht mehr zur Sprache kommen konnte, blieb ihm nur die Wahl, den von der Regierung abgeschlossenen, wohl ungünstigen Ausgleich HA acceptiven, oder auch Ablehnung desselben das Vaterland einer sittichen, gefährlichen, ungemehlten Zukunft auszufegen. Und nachdem er weiters bedachte, daß an unneren Grenzen die­ Kriegsflam­me rodert, die leicht auch in unser Vaterland herüberschlagen könnte, daß die Bildung eines neuen Ministeriums den größten Schwierig­­keiten begegnen würde, melde die Auflösung des­­ Reichstages, der­wahlen, neue Ministerkrisen, Zahlungsunfähigkeit und zum Schlufse die Suspension der Berfaffung nach sich ziehen könnten, nachdem er endlich auch den Kampf mit dem andern Theile der Monarchie in Betracht­­en hatte, antwortete er auf die Frage des Ministerpräsidenten estimmt mit , 3 a". Es gesteht, daß er nach langen inneren Kämpfen si auch, die Frage vorgelegt habe, wie wohl Derjenige, Der lange Jahre hineind­ für uns Alle gedacht Hat und in dessen Artheil wir Alle Vertrauen fegten, wie sein großer Vorgänger auf diesem Ab­­geordnetensige gestimmt haben würde ? Er sei zu dem Schluffe ge­­angt, daß auch dieser unzweifelhaft mit „Sa“ gestimmt hätte, und darum­ gab er ruhig sein Votum ab. Horváth hält die unabhängige Bank ebenfalls für nothwendig ; da er aber die Errichtung derselben vor Herstellung der Baluta nicht für möglich erachtet und das im Ausgleiche Gebotene entschieden besser ist, als der bisherige Zustand, habe er gegen den Ausgleich seine Einwendung zu erheben. == Der telegraphisch signalisirte Artikel der „Montags: Heyne” über die Banffrage liegt uns heute vor und derselbe erscheint uns interessant genug, um dem unwesentlichsten Inhalte nach reproduzirt zu werden. Der Artikel bestreitet zunächst die Ansicht, als habe die Ver­­einbarung der beiden Regierungen zwei Bankanstalten in Wien und West zur Vorauslegung. Es sei vielmehr selbstverständlich, daß Die Institute in den beiden Hauptstädten der Monarchie nur als zwei von­einander gänzlich­ unabhängige Zentralfilialen des einheitlichen Zettelimstituts zu betrachten sind, welche innerhalb ihrer Kompetenz in beiden Hälften der Monarchie fhalten­­ und walten. Die beiden Institute bleiben aber in den wichtigsten Fragen der Entschei­­dung der Generalinstanz untergeordnet, welcher die kardinalen Funk­­tionen der gegenwärtigen Direktion erhalten werden, so namentlich die Ernennung der Zensoren. « »Daraus wendet sich­ der Artikel gegen Diejeusen,die in Oesterreich mit der Vereinbarung unzufrieden sind und sie er gesehen hätte a w e in Ungarn eine selbstän­dige Notenbank errichtet hätte. Gerade in Oesterreich mußmmc,führt dei­ Artikel aus,die Einfüh­­rung der ungarischen Note als schädlich erkennen,denn abgesehen­ davom daß«lln­gar 11 sei 11e Quoten­­ ungarischer Währung bezahlen­ würde,so ist Oesterreich),,,die Industr­iehalle uungar 15«,gew«cß nicht in der Lage,sich m­it der­ selbständigen ungarischen Notech bescemrdet. 2 ‚Sbenso entschieden tritt der Artikel den Zentralisten entge­­gen, die schlechtwegs den Fortbestand des heutigen Verhältnisses wünschen. „Die Traditionen des Zentralismus, jagt das Blatt, tre­­ten in den schärfsten Formen verkörpert in der Verson des Gene­­ral-Sekvetärs hervor, und man versucht ihre Wirkung noch, durch den Angstruf zu vermehren, daß am Ende die für Oesterreich bes­­timmte Notenmenge von 70 Berzent zu sein für dessen Bedürfniß sein würde. Der Zentralismus ist eine abgethane Sache, unserem Herzen mag er immerhin noch thener sein, für den Ausländer wirde er einfach nicht er­ltiven und wir­ haben allen Grund zu der Hımahne, daß das ausländische Kapital sich un die Konzession für ei solches Zettel-Auftrtut gern bewerben und den beiderseitigen Regie­­rungen sehr erhebliche F­lingende Vortheile dafür bieten wirde, ohne sich in Geringsten um die einfachen Formen des ehemaligen zentralistischen Megim­ents zu sümmern. Dagegen ist es immer­­hin möglich, daß, falls in Bezug auf die Noten-Zirkulation die bisher giftigen Grundfüße aufrecht blieben, die zisleitha­­nische Durote sich namentlich in kritischen Zeiten als unzuk­länglich erweisen könnte. Allen so lange Belt noch Noten genug hat, wird aus einer solchen Situation nicht einmal eine Zinsfuß- Erhöhung hervorgehen, denn Wien wird sich unschwer das Giro in Bett verschaffen, mit welchem dort wird eingereicht werden mü­ssen, oder es wird mit Bankanmeisungen Geld erheben, und ohne im Geringsten der gejeglichen Bestimmung nahezutreten, daß 30 Ber zent der jeweiligen Noten-Zirkulation Ungarn zugute kommen müs­­sen, wird Oesterreich so viel vom Totale derselben absorbiren, als seinem Bedürfnisse entspricht. ES kami f eine einseitige Verände­­rung des Zinsfußes geben, weil die Ausgleichung durch das Hin­­de des Bedarfes auf die andere Seite naturgemäß erfol­­gen muß:­­ . «* Es­st demnach wohl vorauszujesen, schließt der Artikel, daßs die Nationalbank sich mit ihrer neuen Organisation befreunden und den sie betreffenden Ausgleich acceptiren werde. Und selbst wenn sie auf die Dauer diese Basis unhaltbar fände, so müßte sie fir die nächte Periode sie doch acceptiren, wenn auch nur Das Mort ji leicht gesprot . zit Dem Aggede der Liquidation, den, und dem Anscheine nach­ht. die Durchführung der Auf­­lösung einer Anstalt, die im Maximum viermonatliche Engagements hat, leicht. So wenn die Oesterreichische Nationalbank ein einfaches Zettel- oder höchstens ein Depositeninstitut wäre. Aber sie­lt in ihrem Verhältnisse zum Staate an ein Mobilier. Man gehe den Inhalt und vor Allen der gemaltigste gond­er, ob die Bestimmung des eines P­fandbriefes durch und“ frage sich, $. 40 von der Bank selbst auf ihre 40 Millionen ungarische Hypo» ohne zu arten zu führen, t­eten angewendet werden kann, vor melden vor Allem die Anstalt selbst zurückschieden müßte. Unter solchen Verhältnissen milde man selbst i Aupfet beißen, während der a ‚nur als ein solcher erscheint, ohne es zu sein. Dem Lande selbst st­ ex BRNS dem bisz­herigen Zustande sein ernstlicher Nachhchritt, in­s fache, daß die Bank fortan in Ungarn auch­­ gefeglich anerkannt sein soll, sogar ein wesentlicher Fortschritt; im Hinblick auf die Schäden aber, welche die­­ Errichtung­­ einer selbstän­­digen ungarischen Bank mit sich führen würde, ist die Erhaltung der Basis der gemeinsamen Bank ein unberechenbarer Gewinn. Die Aktionäre der Nationalbank haben je feine Ursache zur Ab­wahrung ihrer Interessen und erhöhter Sorgfalt­lohnung. Für sie ergibt ich nur die Not Eifer in der der Auswahl der leitenden P­ersonen, und zweitens eine Vergröße­­rung der Verwaltungskosten. Dieserste Hälfte dieser Leistungen wird leicht zu vollbringen, diec pert­exerte Regie durch eine umfassendere Geschäftsentwicklung aufzuwiegen: sein. Die Sicherheit der Note, die tigung erstens zu größeren­ Einheit der Währung bleiben erhalten. Wir halten es daher für un­möglich, daß die Aktionäre die Ih­nen. Sollte aber das Unglaubliche denno Land sich vielleicht in das unabänderliche­­­« ersterwähnten !­­ · meinen ·sauren B­ezug auf die That­­ in ortführung des Privilegiums ab­geschehen, so wird das erschiet Fligen.“ · Aus dem Reichstage. Präsident Roleman Ey eröffnet die Sigung Des Abgeordnetenhauses um 10 = — Als Schriftführer für given: Molnár, Wächter, Orbán — Auf den Minister­­ge Tißa, Simonyi, Trifort, Széll, Wend­­heim, Berczel. — Das Protokoll der gestrigen Sigung wird verlesen und authentizirt.­­ Der Präsident meldet m­ehrere Gesuche an,welche den1 Petitions- Ausschusse zugewissen werde « .­­Hanndelsm­nister Baron Ludwihimonyi legt einen Ge­­setzentwurf vor betreffs der·Berfügungen gegen die­ Verbreitung de·r Phylloxeravastatkin—Wirddominanzausschusse zugewiesen.. € 3 folgt die Tagesordnung. Der Gefegentwurf über die Auf­­lassung einiger städtischer Jurisdiktionen ‚wird " in dritter .Lesung Se — Derselbe wird dem Oberhaufe behufs Verhandlung zugeschidt. · Es wird hierauf der Bericht des·Unterrichts-Ausschusses über» die­ vom Oberhaufe an dem Gefegentwurfe betreffs derBolfsshulbeh­örden vorgenomenen Mo­­d­ifikationen verhandelt. Als Referent fungirt Aladár Molnár. Das Haus acceptirt die Anträge des Unterrichts-Ausschusses, welcher bekanntlich die am §. 4 vorgenommene Modifikation des Oberhauses — betreffs der Fälle, in welchen der Staat, wenn die konfessionelle Schule nicht entspricht, eine Gemeindeschule zu errichten berechtigt is — abzulehnen beantragt. Edmund Kallay Spricht für die ohne bo: EROBERN aß jet nicht — Unterrichtsminister Tr­effor­t weist darauf hin, von einer Revision des 1868er, Volfsschulgesehes die Mede üt, was die von Oberhaufe beantragte Modifikation nach sich ziehen müßte. Nachdem Lad. Hegedüs, Aler. 6 A­sanady und Referetti, Molnár für den Antrag des Untervigts-Ausschusses gesprochen, wird derselbe angenommen. pé ‚Ein weiteres Amendement Com. XRallawys wird nach fu zer Diskussion, an welcher sich außer dem Antragsteller Gabr. Rapp,, Graf Ferd. 3idv, e Molná­cx betheiligen, von der Majorität des Ónufes abgelehnt. Damit i­ vie Vorlage erledigt. Zur Verhandlung gelangenmm die Berichte des t·­­m­inus-Ausschusses über die gegen den Abgeordnete­n Sigm.Csntär eingelangten Gesuche des Gerichtshofes für den« Pester Scmoldezirh worüber wir im Morgenblatte berichten. In­ der heutigen kurzen Sigung des Oberhauses wurde der heute im Abgeordnetenhause in dritter Lesung angenommene Gelegentwurf über die Einverleibung der Kleineren Städte über­bracht, und der ständigen Dreier-Kommission zur Berichterstattung zuger­iesen. Dann überreichte Ladislaus Szögyényi den Bericht der Dreier-Kommission über die Kleineren Finanzgefeg-Entwürfe, über die Modifikation des Wahlgesebes und über die Vorlage bez­­üglich des Bovenfrecht-Instituts. Diese Vorlagen werden für Brei­­tag auf die Tagesordnung gestellt. Minister Trefort und Referent. .— Das verkaufte He. Eine Erzählung von Max Ring. (15. Fortlegung.) Robert vernochte nicht länger Diesem neuen, Veweise eines ehrenvollen Vertrauens von Seiten seiner Vorgefegten zu widerstehen, " abgesehen von den ihm gebotenen Vortheilen. Noch mehr aber bek­enne ihn die Aussicht auf eine so bedeutende Arbeit und sein künstlerischer Ehrgeiz, das Anerbieten troß aller sich ihm aufdrängen­­den Bedenken anzunehmen. Gerade in seiner jegigen Stimmung fühlte er doppelt das Verdürfniß nach einer befriedigenden und ihn Da er aber noch einige ‚vollkommen ausfüllenden Beschäftigung, noth­wendige Veränderungen und Verbesserunge­n an dem alten Plane anzubringen wünschte, die sich aus der Lage des neuen Bahnhofes ergaben, so bat er um einen gunzen Aufschub von einigen Tagen, der ihm auch ohne weiters bewilligt wurde, wogegen der Borfigende ihm aus den angegebenen Gründen nochmals die strengste Diskretion „und Geheimhaltung des Auftrages zur Pflicht machte. Mit unermüdlichem Eifer und mit verdoppeltem Fleiß ging er an die ihm willkommene Arbeit, welche ihn seine ehelichen Zwi­­‚figkeiten und selbst die Sorge um Rojas Zukunft vergeisen ließen. "Zum ersten Mal seit langer Zeit empfand er wieder eine innere Be­friedigung, welche ihm die rauschenden Vergnügungen und leeren Berstreb­ungen nicht zu gewähren vermochten. Zum großen Verdruß der jungen Frau zog er sich fest von allen Gesellschaften zurück und besuchte weder das Theater noch die öffentlichen Konzerte, wie dies­e— sonst seine Gewohnheit war. Stunden lang saß er wieder wie frü­her­­ an seinem Zeichentisch und selbst des Nachts gönnte er sich seine Ruhe. Eine solche Umwandlung, welche keineswegs nach ihren Ge­­schmach war, befremdete Natalie und reizte zugleich ihre Neugierde. « ,«·Da er ihre Fr­age 11 nach dem Grunde seiner Zurückgezogenheit nicht beantworten wollte oder­ konnte,somuth maßte sie ein Geheimniß, hinter das sie um jeden Preis zu kommen suchte.aniesemeecke­n benutzte sie eine kurze Abwesenheit Robert’s,um unter dem Vorwande, sein Arbeitszimmer aufzuräumen, sich eine Ginsicht in seine Papiere zu verschaffen, woraus sie sich sein Gemissen machte. Sie war jedoch einigermaßen enttäuscht, als sie statt der er­­warteten Liebesbriefe und anderer Beweise seiner Schuld nur ihr­e völlig gleichgiltige Papiere, Baurechnungen, Kostenanschläge und Bläne fand. Schon wollte sie dieselben wieder an den gehörigen Ort zurücklegen, als sie die Stimme ihres Mannes zu hören glaubte. Er­­schroden warf sie die Rapiere auf den Tisch und nahm eine möglichst unbefangene Miene an. Ihre Furcht verwandelte sich jedoch schnell in die angenehmste Ueberraschung, da sie statt ihres Gatten seinen Freund Flunfer erblidte. »Ich störe doch nicht,«sagte der Dandy,sie vertraulich begrü­­ßend und ihr galant die ihm entgegengestrebte Hand Füffend. „Rurchaus nicht. Mein Mann ist ausgegangen und in seiner Abwesenheit bringe ich nur sein Zimmer in Ordnung,” erwiderte sie mit eigenthiümlichen: Bidicht. , Eine höchst interessante Beschäftigung !“ bemerkte er, sie fixi­­rend. „Kann ich Ihnen dabei helfen ?" „&3 lohnt sich nicht der Minthe, nichts als gleichgiltige Rapiere. Aber ich mit mich beeilen und Alles gerade so wieder hinlegen, wie ich es gefunden habe. Wenn Robert merkt, daß ich etwas berührt habe, so brennt er Lichterloh und macht mir einen Skandal.“ „Der Bösewicht verdient nicht eine so liebenswiürdige Frau,“ scherzte Slunfer, indem er näher trat und wie zufällig einen Haufen Papiere ergriff, unter denen sie die von dem Direktorium ausge­­stellte Vollmacht befand. „Nichts als Rechnungen und langweilige Schreibereien,“ sagte Natalie im verdrieblichen Tone. „Seit einer Woche hat er für nichts weiter­hin, als für seine Arbeiten, aus denen er mir ein Geheimniß macht. JH en­uyire mich dabei zum Sterben. Es ist wirklich nicht mehr zum Aushalten mit dem Manne. Wir formen nirgends mehr bin, in feine Gesellschaft, Fein Theater, zu feinem Ball.“ „Das dürfen Sie nicht dulden; sie müssen strifen und auf ihre Frauenrechte bestehen.“ „Da wirde ich­ schön bei Mobert ankommen. Wenn ich ihn einmal zur Rede stelle, so hält er mir eine große moralische Ber­lefung über meine Titelfeit, meine V­ergnügungssucht, über die Schlechtigkeit und Verdorbenheit der Welt. Was soll ich mit einem solchen Mengen anfangen ?" „Sie miüssen ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen und den Spieß einmal umdrehen. Weshalb bewügen Sie nicht Ihre Geheim­­mittel ?" a 30 fürchte, mich dadurch unnöthig zu kompromittiren und dann fehlen mir alle Beweise. Wenn man wenigstens den Namen des Mädchens erfahren könnte. So lange ich nichts Genaueres weiß, muß ich noch ihm neigen oder höchstens mig auf Andeutungen be­­schräufen.“ „Und was würden Sie sagen, wenn ich ihnen die gewünsch­­ten Beweise verschaffe und den Nam­en angebe.” «Sie scherzen,sonst würden Sie mnich nicht auf die Folter spannert.Ich beschwöre Sie,redent S­ie!«« ,,Umsonst ist der Tod!«lachte Flunker..,Erst muß ich wissen, was ich für meine Nachricht zu erwarten habe." , Alles, Alles, was Sie verlangen,“ verseßte sie in höchster Aufregung. „IH mill bescheiden sein und begnüge mich vorläufig mit einem Kuß.“ ,,Wo denken Sie hin,«erwiderte sie mit geheuchelter Ent­­rüstun­g.»Ihre Forderun­g erscheint­ nur­ unverschämt.« ,,Ich muß darauf bestehen,sonst erfahren Sie von mir kein Wort.” , Über wenigstens postnumerando, wenn ich den Namen weiß, damit ich nicht von Ihnen betrogen werde.” „Sie sind eine echte Bandemeier, die Enge Tochter ihres vor­­sichtigen Vaters und lassen sich jen X für ein U machen,” verfetze Slunfer mit ironischer Bewunderung. „Schnell erzählen Sie und lassen Sie mich nicht länger war­­ten, da Robert jeden Augenblick zur­chlommen kann. Den Namen, sagen Sie mir den Namen.“ „Rosa Schirmer aus Schönfeld,” berichtete er, „Tochter des dortigen Schulmeisters und Wirthschafterin oder höhere Kellnerin im Gasthause­n zum goldenen Adler”, wo Robert vor seiner Verheirathung gewohnt hat. Sie lebt hier in der Spittelgasse Nummer 10 bei der verwitweten Grünzeughändlerin Braun und arbeitet für das Modegeschäft von Reibedanz u. Kompagnie als Schneiderin oder Nätherin. Genügt Ihnen das?“ „Bollfommen !” „Und mein Honorar ?" Länger sträubte sich Natalie nicht, den bedungenen Kuß mit den üblichen Zinsen zu zahlen. Freund Flunter war nicht nur ein vollendeter Dandy, son­dern auch ein ausgezeichneter Geschäftsmann, der das Näsliche mit dem Angenehmen zu verbinden und selbst aus einer zärtlichen Schäferstunde Geld zu machen verstand. Während er der reizenden Natalie in der angegebenen Weise seine Huldigungen darbrachte, bewußte er zugleich den günstigen Zufall, um sich Ginsicht in die Pläne N Roberts zu verschaffen und si für die aufgeweldete Mühe doppelt bezahlt zu machen, indem er die erlangten Kenntnisse von dem Ankauf des MWegner’schen Grundstiches zur Realisirung eines bedeutenden Geminnes verwenden wollte. Mit einem Schlage verwandelte er der elegante, leichtfertige Rous in einen schlauen, berechnenden Spekulanten. Ohne Nachsicht auf seine Freundschaft, ohne Bedenken und von seinem Gehissens­­t­rupel zurückgehalten, fachte er von Borfat, Nobert zuvorzuk­ommen und den Gasthof in Schönfeld unter der Hand anzufaugen und so­­mit die Eisenbahn-Direktion zu zwingen, ihm jeden geforderten Preis zu bewilligen. Dazu bedurfte er jedoch der Helfershelfer, da Slunfer aus verschiedenen Gründen die Oeffentlichkeit seheute. Er liebte es nicht, mit seinem Namen hervorzutreten ; auch fürchtete er Roberts Verdacht zu erregen, wenn sein Verfahren in dieser Ange­­legenheit bekannt wurde. Deshalb wendete er sich zunächst an den mit ihm­ befreundeten Kommerzienrath Schluder, einen jener dunklen Ohrenmänner, mit deren Flunk er­ in Verbindung fand. Nachdem er dem Bankier, natürlich mit Versch­weigung seiner Duelle, das glänzende Geschäft proponirt und ihm einen entsprechenden Antheil an dem Gewinne zugesichert hatte, erklärte sich dieser sogleich bereit, den Kauf des Grundstücks mit der nöthigen Diskretion unter seinem Namen ab­­zuschließen und damit den bekannten Kommissionär und Güter­­mtaller Goldberger zu betrauen. Da die Sache Eile hatte,so fuhr Herr Goldberger n­och an demselben­ Tage nach dem nahen Schönfeld,um gewentere Erkundi­­­­gungen einzuziehen und die Verhandlungen­zueröffnen.Auf­ die Anfrage des Maklers erklärte sich Vater Wegei­er nicht abgeneigt, de­t Gasthof zu verkau­fen­,da er sich seit demn Abgan­ge Rosa’s der­­ Wirthschaft nocht weniger als früher gewachsen fü­hlte und sich dess hell­ geer zurückziehen wollte Der Gedanke,als Rentier von den­­ Zinsen seines Vermögens lebet­ zu­ können,hatte für ihhvie für so viele Menschen ziu jener Zeit etwas höchst Verlockercden.Im Geis­te sah er sich bereits im­ bequemen Schlafrocke,die lange Pfeife oder­ Zigarre im Munde,im weichen Lehnstuhl sitzen und mit der Scheere seine Coupons schneiden. Auch Frau Wegener, welche um ihre Ansicht von io befragt werden mußte, war vielleicht zum erstenmal in ihrem Leben mit dem Willen ihres Mannes einverstanden, wobei sie sich von denselben Auch sie zog es vor,statt in der Küche ams Motiven leiten ließ, Feuer zu stehen und die Gäste zu bedienen, die feine Dame zu spie­­len, seidene Kleider zu tragen, wom­öglich noch die rasch weich gewordenen Bauernweiber auszustehen und ein vergnügtes Leben zu führen.­­ Unter solchen Verhältnissen fiel es dem schlauen Makler nicht allzu schwer, das Geschäft zu Stande zu bringen. Da er von de­­ Grundlage ausging, daß Handeln und Bieten zum Kaufen gehört, so verfischte er zuerst das Grundstück für den Preis von vierzigtau­­send Thalern zu erwerben und im Nothfalle bis fünfzigtausend zer gehen , wofür er auch nach langem Hin- und Herreden, Schwüren und Versicherungen, daß er auch keinen Heller mehr geben wollte, falschen Abgängen und Wiederformen endlich den Gasthof mit den dazu gehörigen großen Garten erstand. Bei einer Flasche Wein wurden dann noch die genaueren Ve­­«­dingungen festgesetzt,der vorläufige Kaufschein­ unterschrieb erxuthJ ein Angeld von mehreren Tausend Thalern gezahlt. Der gefällige Makler gab dem Vater Wegener, der noch nie eine so große Summe besoffen hatte, die uneigenmäßigsten Nachschläge, sein Geld zu den höchsten Interessen anzulegen und schlug ihm zu diesen Behufe ver­­schiedene industrielle Unternehmungen, vor Allem die Betheiligung an der Gesellschaft zur Beschaffung billiger Wohnungen vor, welche in diesem Jahre mehr als zwanzig Berzent Dividende ihren Aktio­­nären zahlte. ee Auch wegen aller anderer Bedenken, besonders wegen ihrer fünftigen Wohnung, wußte der charmante Herr Goldberger den Ber­läufer zu beruhigen. Da gab es ja in der Nähe die reizendsten Billen Schon für zehntausend Thaler und selbst Häuser in der Nesidenz mit mäßiger Anzahlung und bedeutendem Weberschuß, so daß der Wirth umsonst wohnen und noch einen ansehnlichen Nutzen haben konnte. Zugleich empfahl er sich zur feine Karte zurück, worauf in schönen, gestochenen Lettern feine volle ständige Adresse zu lesen war: Moriz Goldberger, Kommilitondy, Agent, Häuser- und Gütermüller. (Fortsetzung folgt.)­­.« 0 Vermittlung unb ek­ ehnte Sikung des FIinan­z Aus­­see der österreichisch­en Deferation, R. C. Budapest, 23. Mai. Sturm verelixt über die ihn zum­ Meferate zugewiesenen Titel des Ordinariumd des Kriegsbud­­gets. Er beginnt mit einer Darstellung des Bedürfnisses nach einer möglichsten Herabminderung der Heeres-Aussagen, wobei er die augenbllckliche Unzulässigkeit einer gejeglichen Herabminderung des Präsenzstandes der Armee wohl anerkennt, jedoch meint, daß selbst innerhalb des Armeestandes von 809.000 Mann der entsprechende 2 = SEE EEE CR­­­­­ee­s » A = i 2 : . «

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