Pester Lloyd - Abendblatt, September 1880 (Jahrgang 27, nr. 200-224)

1880-09-11 / nr. 208

· 1880, — Az. 208, = Keen (Einzelne Trnmmern fr. in allen Berschleißlokalen.) Budapest, 11. September. Die Enthüllungen über das Geheimnis von Friedrichsende mehren si, ohne dab sie Anderes an den Tag brächten, als den Beweis, wie eifrig und wie erfolg: 108 man sich abmüht, demjenigen auf die Spur zu kommen, was die leitenden Staatsmänner Deutschlands und Oester­­reich-Ungarns in der stillen Abgeschiedenheit verabredet und beschlossen haben. Ohne die Ambition zu hegen, diese Ent­­hüllungs-Literatur unsererseits zu bereichern, registriren wir einfach eine Meldung eines unserer Wiener Korresponden­­ten, der zufolge in Friedrichsruge überhaupt nichts Neues vereinbart und beschlossen wurde, die stattgehabten Besprez­ungen vielmehr nur einen Seenaustausch über politische Lagen zum Gegens­tande hatten. Unser Korrespondent fügt hinzu, daß jene Version, welche von dem Minister Haymerle behauptet, daß seine politische Richtung an delä de Mitro­­vitza hinans­trebe und daß er behufs dessen in Friedrichs­­ruhe für rechtzeitige Nadendedung sorgen wollte, nicht in Den Shatjaden n­ut enifyrehe, sondern auch der Anschaunung des Mint­s JEE­TS Des. Auswärtigen "Wie alle r­ettenden Politiker U­O­BILET LEV Ungarn vollständig widerstrebe Bir nehmen gen von fold einer Erklärung Notiz, denn wir halten fest daran, Daß jeder erneute Der­uc einer­­ Expansionspolitik od­er mit der Bestimmung Bismarc’S oder ohne Dieselde entrivt wird, der Monarchie nur neue Überlegenheiten, neue Opfer und eine neue nicht leicht reparivbare Schädigung an Macht und Stabilität bringen könnte. Was die übrigen Erklärungsgründe für die Begegnung von Friedrichsruhe betrifft, wie wir ihnen bußendweise in deutschen und englischen Blättern begegnen, so will uns feiner derselben ver plausibel erscheinen ; wir denken, daß weder die bevorstehende Slotten-Demonstration, noch auch die Stellung Rumäniens, noch auf die Handels­­politische Frage ausfgliegt ict oder auch nur Hauptsächlich das Verhandlungsthema der beiden Minister der großen Kontinentalweiche gebildet haben. Wenn zwei Staatsmänner fol­gen Ranges, die so bedeutende Meachtfaktoren repräsen­­tiren, die Nöthigung eines unmittelbaren persönlichen Ver­­fehrs empfinden, so­mit es sich dabei wohl um größere, bedeutendere Tragen handeln, als Diejenigen sind, die unmittelbar auf der Oberfläche liegen und deren Erledigung ohne besonderes geistiges An­gebot in geschäftsmäßigen Wege möglich­st. Wie im vorigen Sabre zu Gastein und Bien zugestandenermaßen die Stellung Deutschlands und Oesterreich-Ungarns auf eine weite Zukunft im Auge gefaßt winde, um an der Hand Dieser Erörterung Die Vorsorge für alle möglichen bedrohlic­hen Eventualitäten der Zukunft zu erwägen, so wird wohl auch in Friedrichsruhe die Besprechung der Diinister einen weiten Kreis dem Nane und der Zeit nach) umfaßt haben und wenn wir in Dieser Thatsache an­fs von unserem Standpunkte ein Moment der Befriedigung und Beruhigung sehen, so wurzelt diese Erferntweiß in Der Mederzeugung, daß Bismard ad Haymerle vereint wohl im Stande sein werden, die Jules­losen, mit Bezug auf den Orient geradezu verwirrenden und friedenstürenden, Intentionen des Kabinets Gladstone zu paralysiren und unschädlich zu machen. " Er scheint in der That richtig zu sein, daß die vor Nagafa versammelten europäifgen Geshwaz=' der BIS in die ersten Tage des Oktober im dem bequemen Hafen von Gravofa ein ruhiges Stillleben führen werden. Man it wohl übereingenommen, in dieser Form der Pforte eine nee und man muß wohl sagen, ausreichende Frist zu gemähren, die sie in Den Stand fegen soll, ihre Bersprechungen bezü­glich, der Uebergabe Dul­ignos zu realisiren. Zur Stunde liegt noch sein authentischer Bericht darüber vor, welche Fortschritte die Bestrebungen Riza Bafdas in Dul­eigno gemacht haben. Wenn der „Daily Telegraph" wieder­­holt von einer Note gesprochen hat, welche die Bjorte zur Absendung vorbereitete und Daum angeblich wieder zurück­­gehalten hat und in der die Bereitwilligkeit der Pforte und der Albanesen zur Zeit von Onseignos ausgedrückt sein soll, so ist wohl damit Die Note vom 2. September gem­eint, Die wir vor zwei Tagen im vollständigen Texte veröffent­­lichten und die sich seit mehreren Tagen fon in den Hän­­den Derer befindet, an Die sie adressirt gewesen. Die Borz behalte, welche die Pforte betreffs des Befiges von Dinojd, Bruda und Miatagojih gemact hat, kannen unmöglichy die friedliche ölung der Angelegenheit verhindern. Man wird doch nit darauf bestehen, daß ich um einiger Hutweiden wissen und wegen zwei ganz­ belangloser Dörfer ganz Europa in Bewegung fege! Die Waffenkasse sei nichts mehr, als eine vorzügliche Bank, wo weder d­ie Brnfen noch das Kapital gezahlt werden müssen. Das Resultat der Debatte war die Annahme der Demission der bis­herigen und die Entsendung einer neueren Nevisions-Kommission, bestehend aus dem P Vizegespan Attila Matclay, dem Waisen­­stuhls-Präsidenten Martin Hérics und dem Präsidenten der abgedanften Kommission Foleg Nyomaarkay.” Wir gestatten und dazu nur die Bemerkung, daß von den drei Mitgliedern der entsendeten Kommission, zwei Herren durch die Affaire mehr minder persönlich berührt erscheinen. Der Präsident des Waisenstuhles kann in solcher Frage nicht als unbetheiligte Person angesehen werden. Er konnte ange­wiesen werden, einer K­ommission Aufklärungen zu geben, aber ihn selbst zum Mitglied einer Kommission zu machen, welche seine Verwaltung prüfen sol, das ist, mit Berlaub gesagt, ein Unsinn. Wir könnten aber ein schärferes Wort gebrauchen. Wie aus dem Berichte hervorgeht, wurde aus der Bizegespan wegen Bernachlässigung pflichtgemäßer Vorsorge angegriffen; auch dieser Herr ist also nicht unbetheiligt in der Lage. Was soll man aber von einer Untersuchung halten, die in solcher Weise ihren Anfang nimmt und gedenkt die Regierung wirklich, diesen Unfug unbeanstandet geschehen zu lassen ? = Zur Frage dr Manipulation der Waffengelder schreibt „Magyar old”: Die Angelegenheit der Komitats-Mad­engelder muß noch in diesem Herbst dem GA. XX : 1876 entsprechend geregelt werden. 63 ist ferner nöthig, daß ins Meine gebracht werde, ob dieses Gefeg ausreichende Garantien dafür gewährt, daß die Waffengel­der treu verwaltet werden. Ge­währt es­­­ diese Garantie nicht, dann wird nichts Anderes übrig bleiben, als die Maifen-Angelegenheiten und die Verwaltung der Waffengelder den Organen der Meunizipien ab­­zunehmen und verantwortlichen kön. Beamten­ zu übertragen. = In Betreff der Ausdehnung der Einjährig-Freiwilli­­gen­ Institution auf die Handels- und Gewerbebefliffenen bot befam­tlich die Kashauer Handels- und Gewerbekammer eine Retition an den Reichstag gerichtet. Die Kammer hat diese Petition den Munizipien übersendet und haben mehrere Munizipien, nach Verhandlung dieses Gegenstandes, in gleichem Sinne gehaltene Pe­titionen an den R­eichstag gerichtet, so exit jüngst die Kom­tate Borsod und Raab. sz Die „Kanzlerbegegnung” in Friedrichsruhe be­schäftigt noch immer die auswärtigen, namentlich die englischen Blätter. Die „Morning Bolt" läßt sich aus Berlin melden, Fürst Bismarc habe sich über den Besuch des Herrn v. Haymerle­holz erfreut gezeigt. Obwohl nichts Positives in Friedrichsruhe ver­­einbart wurde, weil zwischen den beiden Kabineten über alle Fragen von internationaler Bedeutung die vollkommenste Uebereinstimmung der Anschauungen herrsche, diene der Meinungsaustausch zwischen deren anerkannten Leitern ohne Zweifel dazu, den intimen Charakter ihrer wahrhaft freundsgaftlichen Beziehungen zu stärken. Fürst Bismarc habe sein Versprechen wiederholt, daß die österreichisch­­ungarische Negierung sich auf Deutschlands energische Unter­­ftügung ihrer Interessen im Disent, insbesondere wenn sie­ an einem vitalen Punkte bedroht seien, verlassen künne. Ein an­deres Blatt will missen, die Unterredung habe ein Hebereinkommen gegen eine gemeinsame Ak­ton Englands und Rußlands im Orient zum Gegenstande gehabt; nach der „Daily News“ hätte es sich um die politischen und Handelsbeziehungen der Entente zu Rumänien und Serbien gehandelt ; der „Daily Telegraph” will wissen, als Hauptfrage sei erörtert worden, ob die Landung russischer und eng­­lischer Flotten in der augenbllcklichen oder einer spätern Phase der orientalischen Frage nicht doch eine Okkupation 565 ganzen Sandshals von Novibazar duch österreicisch-ungarifige Truppen in Medereinstimmung mit dem Artikel 25 des Berliner Vertrages erlwidert werden soll. sz Ober­ Staatsanwalt Alexander R­oz ua hat an die Tönigs, Staatsanwälte eine fer interessante Zirkular-Verordnung in Angelegenheit der Schonung und Wahrung der persönlichen Kreiheit der Staatsbürger in Untersuchungsfällen erlassen , deren M­ord­ant wir im Morgenblatt mittheilen werden. — in Folge des Auslebentretens des Kriminal-Kodex und 508 Polizei-Strafgefegen mit 1. September haben die Surisdiktionen in Folge vorhergegangener Aufforderung des Mini­steriums die strenge Ueberprüfung der auf die Webertretungen ud deren Strafen bezüglichen Theile der Munizipal-Statute in Angriff genommen, um dieselben, insoweit die darin enthaltenen Berfüguns gen jenen Gelegen nicht entsprechen oder­­ mit ihnen in Widerspruc­htünden, zu modifiziren. Die in solcher Weise abgeänderten Muni­­zipal-Statute werden spätestens bis 1. Dezember I. 3. der Genehmi­­gung des Ministers des Innern zu unterbreiten sein. In Verbin­­dung mit der Weberprüfung und eventuellen Abänderung der be­­treffenden Statute treffen Die meisten Munizipien auch die nöthigen Verfügungen zur Errichtung der Stuhlrichteramts-Gefängnisse und­­­berpflegung der in denselben detenirten Individuen. — Die Angelegenheit des Zempliner Waffenflugls gelangte vorgestern vor die P Vierteljahrs-Versammlung des Ko­­mitats, Ueber den DBerlauf der Berathung erhält , Egyetértés' fol­­gende Mittheilung : „Boi Allen wird die Rechtfertigungsschrift des Waifenstuhls verlesen, in welcher Andreas Bajzios, subit. Wraäsident des Waifenstuhls, den auch in Blättern besprochenen A­nklagen gegen­über den Beweis zu führen trachtet, daß in der Verwaltung, der Raifenlaste zwar mehrfache Ordnungswidrig­­keiten vorgenommen sind, welche von der früheren Verwaltung herrühren, ein Unterschleif jedoch, nicht vorliege. Sodann gelangte der Bericht der­ exmittirten Revisions-Kommission zu " Beriefung, punkte bejsen wichtigere und Unteöge wie bereits "mitgetheilt haben. Jtz­ Laufe der sodann eröffneten Debatte ergrist als erstesr der Kosm­textsss Oberfiiskal Gedecm Vökeij das Lport zur Vertheidi­­gung des Vornehens des Waisenstuhls und der bisherige xthr­­walt111:g·der Waisenkasse.Nacht­ntsprach der Qieidzscagsib­geord­­nete Julius Meltzer,die Berechtigung mehrerer Kl·agenzx1·la·sse11d,die Verdächtigt­ng der gegennwärtigen wiisenstuhlssMcthlie der jedoch zurückweisend.—­Jakob Erönyi, Mitglied der Revision F-3«commission,darnach Melczer dass Wort erhielt,richtet heftige Anklagen gegen­ den E­isenstuhl und griff den Obergesper­rItird Bizegespan am, die die Pflicht der Kontrole gänzlich verabsäumt hader. — Noch aravivendere Erklärungen machte off Nyomdarlay, Präsident der Nevis­sions-Kommission er habe den Bericht des „Egyetertes“ zwar nicht verfaßt, wie, ec Mauhe von ihm glauben doch Zögere er nicht einzugekeben. Daß dieser Bericht Wort für Wort wahr sei. Die Kommission führe in ihrem Berichte uo weniger Mikbräuche am alg sie in der That gefunden, Die Manöver in Galizien, von unserem Spezial-Berigzerstatter­ Lehowa-Wihnie, 8. September, P. Zwischen den Doniesters Zuflüssen aus den Teichen von Ramtenobrod und Grodel und der Wißnia erstredt sich eine Reihe auggedehnter, ungangbarer Waldungen, deren Besich für die weiteren Operationen gegen Ost oder West sehr wichtig it. Am Abend des 6. blieb nun der westliche Rand der Waldungen beiderseits der gemberg, Brzemyőler Chausfee und der Eisenbahn in den Händen des die Bortruppe des D­st-Korps bildenden 5. Jäger-Bataillons, welches am Morgen 928­7, mit den Jägern des Gegners ein hin haltendes Gefecht führte und so einexreitä die Rogande der IV. Kavallerie- Division von der Cchauffee auf den äußersten Linken Flügel des DO4-Korps, andererseits das Debouche der Korps-Avantgarde deckte. Der angriffbereite Bormarsch des Ost-K­orps in vier Kolonnen mit breiter Front, das rechtzeitige Eintreffen der Spike vor dem Dolomi­­nivenden, an der Chautsee gelegenen Wirthshaufe Dobroma, das Au­ffahren der Geflhüsreserve, die Entwicklung der XI. und XXX. Division, endlich das umfassende Vorgehen der IV. Kavallerie- Division gegen des Gegners rechten Flügel wurde telegraphisch ber­­eits fu­zzivt. Ebenso das Vorgehen des W­e­st-Korps mit beiden Divisio­­nen in einer Kolonne auf der Chaussee, das Rechtsschieben der I. Kavallerie- Division auf den rechten Flügel des Korps und der foreivhe Mann der Borhut-­Brigade, welche zwar rechtzeitig die Höhen östlich Sadowa-MWifnia erreichte und belehte. Dadurch das Auffahren der Korps,Geschützeferne auf der dominirenden Höhe beim Kloster und das Debouche der XXIV. Division ermöglichte, aber allerdings einen Theil seiner Kraft einbüßte und viele Geschöpfte auf der Straße sich, cis nun diese Letzteren betrifft,so mochte es demths eher auffällig scheinen,daß erst jenseits des Städtchens die Leute»fielen«. Der Soldat aber, der selbst längere Zeit Gewehr und Tornifter getragen, weiß sie die Sache zu erklären. Die Truppe marfigirte 17 Kilometer in Scharen Tempo ohne Nast. Schon ermüdet vor dem Orte angelangt, hofft Bader, — und der Schwache zumeist — auf einen Moment der Rune, auf Wasser, auf die Möglichkeit den Tornifter zu küpfen. Aß mi der Ort passirt war, und statt der ersehnten Rast der Uebergang in die Gefechtslinie auf sandigen Sturzadern erfolgte, da war der Moment der Abspannung einge­treten. Daß nur Ershöpfung die Lente aus dem Gliede brachte, zeigten schon die nächsten Stunden, binnen welcher die Erschöpften nach Ruhe und erhaltener Ladung, welche die Bevölkerung freund­­lic­­ft brachte , wieder ihre Kompagnien aufgesucht hatten. Nachdem es dem Westkorps nicht gelungen war, die XII. Diz­­ision rechtzeitig den Aufmarsch rechts vorwärts vollziehen zu lassen, nahm dieselbe eine Aufnahmsstellung, Hinter welche die kämpfende XXIV. Division, von überlegener Kraft am rechten Flügel stark gedrängt, in Staffeln hinte südwärts die Position träumend in Ordnung und langsam zurücging. Die I. Kavallerie-Division hatte Kühlung mit dem Gegner, Jan aber zu seiner Aktion und behielt die Deckung des rechten Flügels, während Der linke auf die sumpfige Wifnia geftülpt ist. Das Ost-Korps hat Sadowa-Wipnia befett, und ist Abends f Ur ein vierundzwanzigstündiger Waffenstillstand­at eingetreten angenommm­en. Die beiden Tage stellten an die Zuschauer der Truppen ganz ungewöhnliche Forderungen. Manche Abtheilung, so z. B. die Landwehr, marschte 14 Stunden;­­ alle aber hatten durch dri­dende Schmale (30 Grad) erfü­denden Staub, sandige Wege oder Sturz oder unendlich viel zu leiden. Mit Rücksicht auf der Umstand, daß Reservisten und Landwehr erst seit fünf­ Tagen unter den Waffen sind, also der Rüstung, der Schuge und Montur, der feldmäßigen Uebungen längst entwöhnt, ist das Verhältniß der Erschöpften nicht ungünstig.­­So haben die Ambulanzen der XXX. Division, bei welcher jede Reserve- und vier Landwehr-Bataillone eingetheilt sind, am ersten Marschtage 150, am zweiten 152 Ertgöpfte aufgenom­­men, und davon 32, respektive 46 in die Truppen,Spitäler evakuirt, den Nest aber nach Ruhe und Ladung wieder zu den Truppen gesendet. Niederhaupt sind die Manöver ein treues Bild des Krieges — ohne dessen Opfer — auch in Betreff des „Abreffens“. In der Er . 45 Ueber die mangelhaften sanitären Vorkehrungen bei den Manövern schreibt die „Wr. Allg. 3ta." : ve... Bei allen Dingen sind manchen Truppenkörpern erzessive Marschleistungen zugemethet worden. Mehrere Regimenter mußten riesige, ganz ungewöhnliche Distanzen bei einer He von 32 Grad zurücklegen, dabei fortwährend eingehüfft in Dichte Staub­­molten, welche das Athmen nahezu unmöglich machten. Amei Linien­ und ein Landwehr-Regiment Hatten von Lemberg nach Kamienobrod einen vierzehnstündigen Mann zu vollbringen von 2 Uhr Nachts bis 4 Uhr Nachmittags, ohne daß ihnen eine längere Nast gestattet worden wäre. Da darf man sich nicht wundern, wenn 662 Mann all marode am Wege liegen blieben. Derartige Marsch­­leistungen mögen ausnahmsweise im Felde vorkommen, dann aber wird den Soldaten das Bewußtsein, daß es sich um etwas Großes, vielleicht um die Erringung eines entscheidenden Sinnes oder um die Abwendung einer drohenden Gefahr handelt, stärken und durch die moralische Kraft die physische Schwäche überreinden Iaffen; in der Regel sollen Tagesmärsche die Entfernung von 15 bis 18 Kilo­­meter nicht überschreiten, und ist dabei ein wiederholtes, wenn auc kurzes Nasten angezeigt. Ein weiterer Fehler soll sich in der mangel­­egstrains bemerkbar gemacht haben, welche häufig viel zu spät an Ort und Stelle gelangten. Gr miündete Truppen ziehen bekanntlich den Schlaf dem Elfen vor. Wenn sie nicht alsbald nach, ihrer Ankunft, zum Abtochen schreiten können, lassen sie sich nie mit größter Unluft bewegen, diese Arbeit auf sich zu nehmen, und müssen demzufolge am nächsten Tage mit leerem Magen neue Strapazen über sich ergehen [affen, die dann ihren Körper selbstverständlich wen­iger widerstandsfähig finden. Auch die Dunalität der gelieferten­ Lebensmittel scheint Den Borfehriften nicht überall entsprochen und, wie von bei früheren Manövern, der Martetenderdienst auf das kläglichste Funktionirr zu haben. Hier im Teteden beeilte sich Die gutherzige Bevölkerung Die verschmachtenden Schaten mit oft von weiter in Rüben und Krügen herbeige­­schlepptem Wasser zu faben, im Stiege, nantend­i im Feindes­­lande, dürfte aber auf solche Aufmerksamkeiten nicht zu rechnen sein, und darum­ sollte bei den Manöver die gebührende Nachsicht auf die Frage einer rechtzeitigen Verpflegung genommen­­ werden. "Auch der Sanitätspdienst Hat nicht auf der Höhe der Hm­zufallenden Aufgabe " gestanden. Deilitär - Aerzte muüssen jeden Mugenblrk zur Hand sein, um jedem Vermundeten — im Falle der Manöver Kranken oder Maroden — sofort beizuspringen, und die Seldlazarette dürfen nicht allzu weit Hinter der Front Auf­stellung nehmen, damit sie ohne große Mühe und Breitverlust von den ihrer Dienste V Bedürftigen erreicht werden können. Endlich ist, wie es den Anisein hat, dem Schuhwerk nicht die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt worden. Man hat den Gay unbeherzigt gelassen, dab die Macht der Infanterie in den Beinen liegt. In sänmlichen Armeen wird seit Jahren die Frage fludirt, welche Art von Sußbekleidung die fü­r die Infanterie geeignetste sei. Gerade feit bringt das französische Kriegsministerium bei den Manövern an der Ostgrenze zwei neue Modelle von Schnürschnhen probeweise zur Anwendung. Im Starten erhalten fest Bersaglieri und Alpenjäger Schuhe, die für jeden Mann nach seinem Maß eigens gemacht wer­­den. Wenn num des Dienses einigermaßen entwöhnte Landwehr­­männer gezwungen werden, in neuen, zumeist nicht passenden Schuhen den Majd anzutreten und auf slattenlosen Wegen und unter beinahe tropischer Sonnengluth viele Stunden lang fortzur­­egen , da müssen die Leute zusan­nenbiegen und völlig marich­, also fampfuntauglich werden. ‚baften Bisposition der Berufl Garnison tritt dieser schöne Moment in der militärischen Tages­­ordnung regelmäßig um 11 Uhr Vormittags ein. Im Kriege und bei den Manövern wird dagegen meist erst in der Not zu Mittag gegessen, weil die Disposition mit den Traing es nicht anders­ ge­ Nattet. Die letteren müssen so weit zurück disponirt werden, daß sie die Aktion in feinem Falle und in Feiner Richtung stören. Grft nach dem Abbruche des Gefechtes werden die Kantonnements bes­­timmt, bis nun der Offizier dem Train-Kommandanten den Befehl bringt. Dieser den Train in die Truppen-Stationen dirigirt und fegterer endlich beim Regiment eintrifft und die Kesfel zum Feuer gestellt werden können, ist es meit schon Dunkel geworden, und viele Soldaten müssen erst zur „Tafel“ geweht werden. — C’est la guerre!! Nur mit einem Unterschiedet E3 ist ein friedlicher Krieg, ein Thönes, ein großartiges, ein interessantes, aufe und anregendes Schauspiel, welches genug Zuseher hat. Theil Bauern, die nicht allein „gaffen“, fordern durch Zutragen von Wafser in großen Be­fäßen auch willig helfen, dann Städter, Outsbefiger und „Schlachten­­bummler“, die ja nirgends fehlen, 048 Ernst gilt, oder Uebung — nur sind sie im erstern Falle etwas spärlicher vertreten. Nur das in Galizien so dominirende Judenthum glänzt durch Abwesenheit, oder ist nur in jüngeren Exemplaren vertreten. Alles aber drängt nach erhöhten Punkten, nicht allein von der Aussicht, sondern auch von der Hoffnung geleitet, Se. Majestät zu­ehen. Auch die Franziskaner des hiesigen — nebenbei bemerkt, sehr armen — Klosters waren draußen und hatten aus dem Klosterbrunnen, welcher das beste und feischeste Wasser in der Gegend befitt, die Dü­rftigen wänniglich ge­­tränft Da­t am Se. Majestät herangesprengt. Einer der Patres lief in das Kloster, brachte ein „feines“ Trinkglas und bot Sr. Majestät einen frischen Trunk an. Freundlich danzend wurde derselbe ange­­nommen. Auch der Erzherzog Marschall, die Erzherzoge Wilhelm und Rainer, die hohen und fremden Herren erquidte in der bren­­nenden Hite gar wader das fühlende Naß. Das Glas aber, aus dem Se. Majestät getrunken, das lag geborgen unter der Kutte, sollte es doch den bescheidenen Klosterschat mehren helfen und dem Ereignisse von heute ein Andenken bewahren. Vielen bekannt sein, daß die vor Kurzem in Aufnahme gefommene­­ Mode, Heine Schweinchen aus Edelmetall als Bretognes zu tragen, ihre Entstehung­­ unserer Königin verdanzt, zählt diesbezüglich folgende artige Ballade Die Kaiserin-Königin, von der alle Todt weilt, daß sie ee­ Leidenschaftliche Nesterin ist, Trütrate eines f­­­art Tages bei einem Scharfe Nitte mit ihrem Pferde ; Hamas dabei verwidelte sich die Node derart in ein stachliges Gestripp, daß es der König ganz unmöglich war das Kleid wieder frei zu bekommen. Obüblicherweise Nähe eben bald zu ganz absonderlichem Bogendienste Herzusprang ; er faßte der Buld mit Nüffel und Hauern und zerrte und scüttelte ihn derart auseinander, daß die Schleppe wieder frei wurde. Die Königin stieg wieder zu Pferde und welchen das Waldthier ihr geleistet, des M­itterdienstes eingedient,­ dessen Miniatur-Konterfei als Schmud. So kam die Mode in Aufnahme, dem­ „Regis ad exem­­plum etc.” : Ein Hübfeh erfundenes Beschdthenz, au sein, erhebt es wohl selber nicht. Fall 93 auf das bein Aug ein Sänger) Zu der hinter diesen Titel mitgetheilten Notiz über das vereitelte Gastspiel des Sängers Gallelfo bringt , Magyavorkág" heute folgende Zuschrift der Direktion 96 N­ationaltheaters­­ . Geehrte Redaktion ! Sie erwähnen in Ihrem geschäften Vlatte den Barytonisten Gallelfo und ziehen darans Gchlüsse Nationaltheater herrschende Regime. Da die Direktion das Engage­­ment eines­ hohen Barytons münschenswertd erachtet, so wäre Gastello zu Engagementszwecken aufgetreten. Er war bedungen, daß falls die Direktion sich bei dem ersten Auftreten Castello’s überzei­­gen sollte, daß er den Ansprüchen nicht genügt, er für dieses eine Auftreten 300 Francs und 200 Francs Neifekosten e­rhalten werde. Da die Direktion wegen der Krankheit und des Ausbleiben der Jan Sembwic gegenwärtig nicht in der Lage it, jene Opern aufs­zuführen, für welche Gastello engagiert war und da sie sich anderer­­seits auch überzeugt hat, daß Gastello den Ansprüchen kaum genü­­gen wiürde, hat die­ntendanz ihn das Honorar für ein einmaliges Auftreten und die Neifekosten bezahlt und den Kontrakt gelöst. Aus dieser ganzen Sache erwacht der Kaffe des Nationaltheaters Schaden, da der Intendant, nachdem er Gaktello während der Serien auf eigene V­erantwortlichkeit engagirt hatte, sämmtliche daraus entspringenden Kosten aus Eigenen bezahlt hat. Bu­dapest, 10. September 1880. Die Dirertion des National­trbesters. Bau( Frage de­­s Deutschen Theaters). An der heutigen Gigung des hauptstädtiigen Magistrats wurde die Eingabe der Wiener Zentral-Bodenkreditbant, die Ergänzung des Konzessionirungs-Grunds betreffend, vorgelegt. In Bezug auf das zu fultivirende Genre wird gebeten, die Konzession fü­r Operette, Schauspiel, Konzert, Bandevilles und gymnastische Produktionen ausstellen zu wollen. Was jedoch die Sprache der Aufführungen her trifft — Heißt es sodann in dem Gesuche —, so bitten wir, daß, nachdem in dieser Beziehung weder der G.A. XXXI, 1848, noch die ursprüngliche, für die Eröffnung des Theaters ertheilte Nor zefftons Urkunde irgend eine­ Befgränfung enthält, bezüglich der Sprache auch unter Institut keinerlei Beschränkungen unterworfen werde. Für den Fall jedoch, daß gleichwohl auf der Benennung der Sprache bestanden werden sollte, wird gebeten, die Konzep­tion für Aufführungen in ungarischer, deutscher, italie­nischer, französischer und englischer Sprache ausstellen zu wollen. Der Magistrat be­glok, dem Munizipat-Aus­­schuß zu empfehlen, daß das Konzessionsgefuch im Hinbli auf die Unbestimmtheit Dessethen ab­­gelehnt werde (Georg Wrabelly,­ der ter dem Pseudonyme „Vändorjogäsz“ als literarischer Sonderling allbekannt war, ist — wie wir in einem, Provinzblatte Tefen — am 1.­0. in Balaton Yüred in Folge eines Herzschlages gestorben, und am. 8. dort selbst beerdigt worden. (Eine neue Gattu­ng Seidenraupen Hat Graf Béla Sze­brenyi aus China mitgebracht, die jegt im Land­­wirtbschaftlichen Lehrmittel Muferit ausgestellt sind. ES it Die, Bombix Jama Mai, deren Gier so gro sind wie Pfefferlörner ; die die vollausgewachsene Haupe hat eine Länge von W—11 Gantm­e­­ter; die Seide ist grü­nlich-gelb und außerordentlich fein. Die bar­aus­gewebten Stoffe werden in China mit Goldfäden durchwirkt. In der Umgegend von Görz hat man mit diesen Raupen schon Bev­füge amade. ·, (Polizeinachrichten.)JulithKellner,Kox·igoral vom Infanterie-MmimentEWseit usw.-Tagencuchrimtb,hatsich­ gesterrtNacht-Zzwischnig11ndU Uhr im AuwinkelItxittelst·ei11ci’s Schusscsansei1·1c·ren·11(injegen Päjtokeexcl-gibt DieKngeldraugm das« Herz-wosden JOJOPUgchodzms Folgchatee.Die Leiche wesce indus-Johmmeåsjpktalk;chrack­t.·s·?ellx;cr war früher in einer Wiener Schwimmschule als Schwimmmerkter in Verwendlung.Diestsache des Selbstmordes ist unbekann­t.—Die beidenVauern Paul Farda,­31Jahr­e alt,1 und Michael G1­ nrak—,28Jahxseq[k] aus dem Komm­ nor Komitem unterhielten sich gesterncjkadlmnistings auf der Elmergaretljeuthisch­mobcranmtdcxnsp Fardawokttevs711« seinmtskameraden Geldpumpen und dadäej er selb­st keines hatte, entstand­ zwischen Beidencinksi auf exzess wobei Furda seinem Fremde eine starke Flasch­e·archeuåkopf schleudert in ihm drei Löcher indm Kopfschlt­x1,das eine Auge beschuldigte uh­d ihme exhlinken Daumen durchijDcherleb­ten un­de in einem jämmerlichen Zustand in das Rochusspital gebrach­t der Thäler aber verhaftet.—Die bei dem Berstenviehhändler Aiglin Steinbruch als Füttererbedien­­steten­ Andreas Noberplitz und Georngzsa haben partiexxs weiseM—«30 Magen Knkurnchbwt gestohlen und in dem-nahmn Lilsds V­öttschlJDes-kauft-Gesterst wurden die Diebe von dem Polizeis­tachm­eister Ostyän bisQllsH-k)"cöxstc­k)verfolgt,und sie eberx wie­der­­gestohlenes Futter­ verkaufen wollten-Die Diebe und das Weiss·des·s Rkszfa wurden verhaftet.—­Der Ellkediziner Ignazseornhauch« kam gestern mittelst Ungarischer Staatsbahn hieran.ImVak·­n­­hofe wurde ihm von einem xc angeblichen Fleischlmuergesellen eine billichohmutg in der Schwalbengasse empfohlen.Er ließ sich dahinführen und miethete das offerirte Zierkikör.Während ckere Wäsche wechselte,ging der unbeimmte Cicerone mit der Bt«icIä-aicha; de69.7iedizinch,welch­e8fl.emh­ielt,davon.—Josef Scleax-F setzte sich gester 1191b811d611111 THI-Uhr auf dem Denkplatz auf eine B(111k,1 von ebenil)uncin alterd derr Platz nahm Der Letztere stan­d m­öglich auf und entfernte sich rasch);bald darauf vermifzte Schwarz seine Briefmsche mittsf­.,welche ihm seinmtbekannfter Erkachbargest zogen hatt.Die Baarschaft bestand aus einem Silber­grilden und einer Fi­1if-Gnldisnuote,auf deren Rü­ckseiten­ it.2931nit Tixlte ge­« schrieben ist.­——quDobroikai­rfncl­tttns,­die in · gestrigen Abendblatte mitgetheilte­,auf die Magd Maricharthek zügliche Polizeinachricht dahin zu rektifizirem daß die gemmnte Magd,kinder-schon seit länger­er Zeit Spinsen von in Folz1e·des­ Ablebens ihrer Schweste­r ihrer Toch­ter eingetretener DURCH- zerr­ittlich g 1 wahrnehmbart waren,ankam 1nst dem S·ch1­ e·r·m das Zinnngrdrang:»Gmädig»Fm­.1!Meine todteSchhwette·x-nt·da!«·, worait sie dann in dass Rei­msspital gebrasht wurde Die Mahtheit lang,die Magd wäre geprügszlt xuordesntnp hätte aus Perztvetilu113« hier liber vom­­ Dachboden sprången 1uorl­:1,sei daher unrichtig. (Vorceinem Eisenbahnzuge übers­( fahren.)Aus Szåutöd wird 11 närniker 1119.d.27ä.« berichtet: d „Der heutige Personenzug Nr. 204 langte um die regelmäßige, Zeit, 4 Ude 55 Din. Nachmittags hier an, konnte aber erst nach einer halben Stunde wieder abgelassen werden. Die Verzögerung hatte folgenden Grund: Bei dem Dritten Wächterhaufe vor der­ hiesigen Südbahn-Station bemerkte der Lokomotivführer, das TA, ein Feines Kind auf dem Geleise befinde­n, war zu spät, um Kontredampf zu geben und so rollte der ganze Zug über das Find hinweg. Als der Zug in die Station eingelaufen und dem Stationd- Chef die Meldung über den Vorfall erstattet war, seh dieser Die Maschine rammt einen Kammerwagen abloppeln und zuendjahr, um das Geschehene zu eruiren eventuell das verunglückte Kind zur ärztlichen Pflege zu sicherbringen. Man fand denn auch das einem­ Bahnmwächter angehörende 4 Jahre alte Kind; es hatte eine slache Berlegung am Kopfe erlitten und wurde samit seiner Mutter nach Siefot zum Bahnarzte gebracht. Man hofft das Kind am Leben zu erhalten.“ · · (Die Brandlegungen)ind xstF111e 111 de LlItp11 haben derart Oberhand genommen,daß­ der Vizisgespalt des Klausens( burger Komitats sich vemiklasztfal),um die Anordnun­g Statari als Verfahzrens anzustreben­­! Æinkleiitestrskonflikt)droht——1medke,,T­eme·­sv·.zl Ztg.«meldet—s in Folge des Borger­etts der Temesvarerk Bolczerk zwischen Oesterreich-Ungarn und — Amerika auszubrechen. ABA braten vor einigen Wochen die Mittheilung, daß die Hal Bolza einen amerikanischen Kapitän in voller Minform aufgegriffen habe; ‚der auf der Neise nach Báziás zu sein m Bender begriffen, hier die behördliche Ermächtigung zur Einsammlung von Unteritügungen ék Die Glücsidgmeind­en) ein Halbgewachsener wilder Cher, ersehen, als die ÜBerlegenheit der hohen Drau trug seither,­­ die E dürfte wohl nicht Die „Lanterne“ erő lagerte in der Der hatte nicht so Prätention, wahr er auch d­en! « « umgetrie fen a um Tagesweuigkeiten. Personalradrichten) Einer an den Befiger des Hotels , Europe" gelangten Mittheilung zufolge wurde die Mn­kunft des Erzherzog Albrecht auf unbestimmte Zeit vertagt. — Gegenüber einer dem , Gyorsfutár" entnommenen Mittheilung, daß für den Fürsten von Rumänien im Hotel , Europe" Appartements bestellt worden seien, wird uns berichtet, daß an der Meldung an nicht ein wahres Wort sei. — Abgeordnetenhaus-präsident Thomas v.BEHY ist heute Morgens, General 3. B. George aus London und Oberst E.Lindenbaum aus St.­Petersburg, sind gestern Abends in unserer Hauptstadt ein­getroffen. Fremde Gäste in der Hauptstadt­ Pierre Darvette, Avolat am Pariser Raffationshofe, Referent für un­­garische Rechtsangelegenheiten in, der Societé de législation comparée, weilt gegenwärtig in unserer Hauptstadt. Here Darefle ist mit unseren hervorragenderen Suristen in Verkehr getreten. Wie "Sllener" erfährt, wird ihm Karl ESe­megi das Material zu einer Geschichte der ungarischen Kodifikation seit dem Jahre 1848 ‚ liefern. — Vor einigen Tagen weilten zwei englische Damen in Budapest: die verwitwete Biscounteß Galway, eine T0jährige Dame und ihre Nichte, MiE Miles, eine Tochter des Lord Houghton. Die Damen reisen nach Damaskus und haben hier Halt gemacht, um die Sehenswürdigkeiten unserer Stadt in Augenschein zu nehmen. Lord Houghton, früher Mondton-Milnes, ist ein here­vorragendes Parlaments,Mitglied und ein angesehener Schriftsteller in England. Lord Hongston war in den fünfziger Jahren ein warmer Freund der ungarischen Gadez diese Sympathie scheint auch auf feine Schreeften und feine Torriter übergegangen zu fett. Vom B­udapester großbritannischen Konsula­t werden wir aufmerksam gemacht, daß die von uns nach italienischen Blättern gebrachte Mitteilung, ein englischer Matrose des Schiffes , Alexandra" sei zur Strafe des " Kielgolens" verurtheilt worden, eine Erfindung se. Diese unmenschliche Strafe sei seit langen Zeiten in der englischen Marine abgeschafft. Die fette Nachricht über diese Strafart ist enthalten in einer Anekdote, welche auf den Graf Paul Bezug hat. Als er einmal ein englisches Schiff betrat, begehrte er diese Strafprozedur zu sehen. Aufmerksam gemacht, daß der betreffende Seemann duch Anwendung derselben getödtet werden müsse, offerirte der menschenfreundliche F­ürst­e einen seiner eigenen Begleiter zu Ausfüh­­rung des Experiments. Heutzutage is die Lage in der englischen Marine längst vergessen. AmadE Saiffy, Professor der französischen Litera­­tur an unserer Universität, wird heuer über die hervorragendsten Schriftsteller, Ph­ilosophen und Publizisten gyantreichs aus dem legten Viertel des vorigen Jahrhunderts, und zwar zunächst über Rouffeni, Vorträge halte. 4 |

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