Pester Lloyd - Abendblatt, Oktober 1880 (Jahrgang 27, nr. 225-250)

1880-10-18 / nr. 239

Einzelne NMunintern 3 Fr. in allen Berfehlerfitofafen.) TB · »­ ­»Garantien«. ‚zunehmen sein. Budapest, 18. Oktober. s7 In den sechten Stunden scheinen neuerlich einige weifel darüber aufgetaucht zu sein, ob die Dulcigno-Frage in der That einen so friedlichen Ausgang nehmen werde, wie man es gehofft und erwartet hat. Wir wären über solche Symptome mehr beunruhigt, als wir es thatsächlich­­, wenn dieselben anderwärts als in der Bucht von Zeodo ihren Ursprung hätten. Die Offiziere der Flotte, Admiral Seymour an der Spike, " scheinen ein wenig un­­geduldig ; vielleicht auch, daß sie die Dinge allzu sehr vom Standpunkte Montenegro’s ansehen und daß geht, ihnen die Lösung­ nicht rasch genug vorwärts. Ein Telegram­m von der Blotte in Baofics vom 14. b. M. besagte,­es sei Die allgemeine Empfindung, daß der Sultan al diesmal sein Verspre­chen nicht Durchführen werde und daß es ihm wiederum nur darum zu thun scheine, Zeit zu gewinnen. Ein Telegram­m aus Eastelnuovo vom gestrigen Datum wiederholt Dieselbe Angabe und fügt Hinzu, daß Admiral Seymene mit dem Verlaufe der Ereignisse nicht zufrieden scheine. Mag immerhin sein; aber uns will bedürfen, daß für den Entsägnuß des Sultans und­ für dessen­ lonale Durchführung Motive­ sprechen, für deren Beurtheilung Admiral Seymour -nigt den­ richtigen Maßstab besagt. Die Offiziere und­­ Mannschaften der internationalen­­ Esfadre, so wird gem­eldet,, werden sich sehr erleichtert fühlen, wenn die Oxdre­ zur Heimkehr an sie gelangen wird; wir deuten, daß ihnen diese Erleichterung nicht lange mehr vorenthalten werden wird. "Zweilich darf dann Montenegro nicht mit Forderungen kommen, die =­reis sinnlos sind. So sagt man jegt in Cetinje, die Offen würden allerdings Dulcigno übergeben und auch die Albanesen werden seinen Widerstand leisten, bis­­ die Flotte abgesegelt ist. Sei dies jedoch geschehen, dann würden die Albanesen sofort über die Montenegriner herfallen und sie aus dem oflfußirten Gebiete wieder davonjagen. Dar­gegen verlangen nun die Helden der Schwarzen Berge .In diesem Falle gibt es aber nur eine Garantie, die eigene Courage und die dann Montenegro Niemand geben, wenn es sie nicht Feld ft befigt! Encopa hat Montenegro — leider! — einen Gebietszumachl zur gesprochen ; es sorgt dafür, daß ihm derselbe auch that farh­­lich zufalle, aber ihm zur Behauptung dieses Gebietes auch Noch permanent eine Armee beizustellen, so verrüct it Niemand — nicht einmal Herr Gladstone ! Die guten Folgen, die die Schwenkung der Pforte und ihre Ausführung mit Europa hervorgerufen hat, beschränken si nicht allein auf die Dulcigno-Affaire ; sie machen sich auch­­ auf anderen Gebieten geltend und ihr Effekt soi insbesondere unter den friedenstürenden Elem­en­­ten der Balkanhalbinsel bereits jegr nicht undeutlich wahr: Man kann wohl mit ziemlicher Bestimmt­­heit jagen, daß die Unterredungen des Fürsten Alexander mit dem Fürsten Milan, die unter Umständen ernste Konsequenzen haben konnten, gegenwärtig von ihrer Wichtigkeit Einiges, um nicht zu jagen Alles verloren haben. Auch sonst scheint die pandbulgarische Agitation etwas zurück­­gestaut. Eine Resolution der Unionisten-Delegirten in Stivno, wo gegenwärtig das Zentrum der Bewegung it, bestimmt, daß die Proklamation der Union Bulgariens und Ostrumeliens auf gelegenere Zeiten zu verfigieben ist. Nach­­richten aus Monastir Tündigen einen gleichen Entschlun seitens der Mazedonischen Liga an, weld letete vor drei Wochen die allgemeine Erhebung Bulgariens auf Dem Das von Petersburg und Moskau .­programm hatte, erwartete Signal fam nicht und so ist die Bewegung vor­läufig verschoben ; freilich gilt auch hier, daß aufgeschoben nicht aufgehoben ist. s Der Finanz - Ausschuß de Abgeordneten " Hannes Hat sich in seiner Heute Vormittags unter Sn des Präsidenten Raul Szontagh (MNeograd) abgehaltenen Situng mit dem Budget des KommunikationsMinisteriums­ beschäftigt- Von Seite der Negierung waren zugegen: Finanz­minister Graf Szapáry, Kommunikations-Minister Baul D v- Staatssekretär Karl Hieromymi, Generald veitor Tolnay Ober-Rechnungsrath Hilbert dh, die Ministerialräthe nenn, ER a­uthentizirung 008 Protofolls gi : Referent Ente eg­niel ein M­ejumé des Budgets für K­ommunikationswesen, welches heuer in den einzelnen Titeln sehr große Abweichungen von dem Budget des laufenden Jahres enthält, weil das Rost- und Telegraphenmesen dem oft ausgesprochenen Wunsche des Parlaments gemäß in dieses Ressort übertragen wurde, was auch in den Titeln der Zentral-Noministration, der Pensionen und der Investitionen manche Yenderungen nach fich 309. Außerdem verursachen die Uedernahme der Theißbahn, der Ankauf der Agran- Rarkstädter Linie, die Reorganisation der Generalinspektion für Eisenbahnene und Dampfschifffahrt u. s. w. große Differenzen in den Ziffern. Somit weisen die Gesammt-Ausgaben (33.231.638 Die ordentlichen Ausgaben­)sind mit 25.882.713 Gulden präliminisch während dieselben im letzten Budget mit 21,776.494 fl.votirt wurden.Für Pensionen transens­uale Ausgaben und Investitionen sind zusam­men »7,348.925fl.vorgeschlagen(für das Jahr 1880 wurdenå,320.714fl. Präliminirt).——Hingegen sind die Einnahmen dieses Budgets für das kü­nftigesahr auf 22,008.943fl.berechnet,während die­­selben in das letzte Bu­dkxer nur mit der Sum­me von 17,605.733 f­. eingestellt waren. Gulden gegen 27,097.2­.78fl.des vorigen Budgets)ein Plus von 6,144.430 fl., die Ginnahmen ein Plus von 4,403.210 fl. aus; die Bilanz des ganzen Budgets ist also mit 1,741.220 fl. stärker belastet als im Budget für das Jahr 1830. Minister Raul OrdsdY fügt dem ausführlichen Vortrage Des Referenten noch hinzu, daß das Bier, welches mit der Reorganis­­irung der Eisenbahn- und Dampfschifffahrt-General-Inspettion bes­tweckt wourde, Hauptfähli in der fachmäßigern und wascheren Gr fedigung der Agenden und in der Verringerung des Kostenaufwan­­des bestehe. Um dies zu bezweden, wurden die Dampfiu­ffahrt- Angelegenheiten, sowie die Tarifrebtheilung in das Ministerium ein­­gefügt und die Agenden der General-Inspektion in Betreff der Auf­at und der größeren Bau-Angelegenheiten präzisirt. Das Erspar­­nis ist vorläufig noch nicht groß, könne aber nach und nach vers­größert werden.­­ Ufer. Hegedüs billigt die neuen Einrichtungen des Ministeriums, bemerkt aber, daß die Reorganisation der Gisens­bahnen-General-Inspek­tion noch weiter entwickelt werden müsse und der heutige A­ustand nur als provisorisch angesehen werden könne. Pewner wünscht Redner Aufk­lhrungen darüber, ob die neu zu freivenden, zum technischen Senat verlegten 7 Angentenre an ihren früheren Stellen entbehrt werden können. — Winiftn Dirdódy bemerkt, daß diese Ingenieure meistens mit Bırrean-Agenden bes­­chäftigt waren und deshalb an ihre Stelle drei Konzipisten ere­nannt wurden. — Paul Szontagh (Gömör) unwünscht, man möge in der Verwaltung der Eisenbahnen Anstalten treffen, daß die Personen- und Frachtenbeförderung in allen verschiedenen Bahne geselltchaften eine einheitliche sei. Die Subventionirung der garan­­tirten Eisenbahnen findet Hedner zu hoch und wünscht, um viesem Uebel zu feuern, die garantirten Eisenbahnen dazu zu zwingen, daß Dieselben eine gemeifte Prozentuatien bei den Ausgaben nicht über­­schreiten, widrigenfalls die Bermai­tung der betreffenden­ Eisenbahn vom Staate übernommen mide . Minster Drdódy be­merkt, daß die Gruppierng und Bereinigung der Bahnen mit Borsiht zu geschehen habe. Newt müsse man vorläufig die Erfolge der Uebernahme der Theibbaynn abwarten, bevor man weiter geht. Die Summen der Garantie der einzelnen Bahnen hängt von deren Einnahmen ab, die nicht vom Staate abhängig gemacht wer­­den künnen. — Aerandee Darday urgit die Kordifitation des Walserrechtes amd Regelung des s Filcherei-Nechtes. — Minister Droosdy verspricht, nach Beendigung der schwebenden großen Tragen, Diese Trage eingehendem Studium zu unterziehen. — Friedr­ich Harkfänyi anerkennt, daß die Bereinigung und Gruppirung der Bahnen­ nur stufenweise vorgenommen werden soll,­­münscht aber einige Aufflärungen über den Ausweis der Einnahmen der­­ Bahnen; diese Aufflärungen werden vom Staatssek­etiv Hieronymi gegeben. — Cinit Simonyi bemert, daß die Reorganisirung der General-Inspektion der Eisendbahnen und Dampfu­fffahrt hauptz­­ächlich deswegen gewünscht wurde, weil man die vom Ministerium abgesonderte Stellung dieses Amtes für unzweikmäßig hielt, um sei aber eben dieses Ub­el geblieben. — Minister Ovd5dY bemerkt, daß nicht der Grund, den Simonyi angegeben, der bewegende ge­we­­sen sei, sondern die Vereinfachung des Geschäftsganges, Diss sei reiht. Außerdem wäre die gänzliche Auflösung der General.Ius ,in vorhinein positiv bestimmen, Spek­ion mit vielen Schwierigkeiten verbunden. — Lana Helfy anerkennt freudig den Eifer des Ministers, den er in diesen Fragen bezeugt hat, meint aber, daß mit dem Bisherigen noch nicht genug geschehen sei und, mit Zeit, diese­­rpositur gänzlich aufgelöst werden müsse. Die Organisirung des technischen Senat sei auch verfehlt. Gleich für den Anfang, seien 8 Oberingenieure fortemifiet, die als fonzivirende Beamten fungiren. Eine solche An­­lage dürfte zu einer sehr kostspieligen großen Entwicklung führen. E35 ist jehwer, einzelne, Beamte, zu entlassen, aber wenn es das Wohl des Staates erheirscht, müsse dies geschehen ;­ngenieure kön­nen sich ohnedies leicht Arbeit vetül. Die Gruppirung der Bahnen biete zwar Schwierigkeiten, wenn aber Manches nicht bald geschehe, so sind die bisherigen Opfer au nußlos gewesen. — Mit nnlter Didóbdy betont, daß der Ywed, der mit der Gruppirung­­ der Bahnen, mit der Webernahme und dem Ausbau mancher Linie angestrebt wird, konsequent befolgt werde; es lasse ich aber nicht was erreicht werden könne und wann. Die acht Ingenieure figurirten auch bisher im Budget des Ministeriums, bilden also „einen neuen “Bolzen und sind für den technischen Senat nothwendig. — Sulius Kaus ist mit der Errichtung des technischen Senats nit ganz einverstanden. . 68 wäre zweck­­mäßiger gerwesen, den Senat nicht auss­ließlich aus Beamten zu Konstituiven, sondern auch aus unabhängigen bedeutenden Talenten, die zusammen einen Kommunik­ationsrath bilden würden, welcher der Regierung und dem Lande wesentliche Vortheile bieten Sünate, wie z. B. der Unterrichtsrath und Sanitätsrath. — Staatssekretär Hieronymi bemerkt, daß die Agenden der beiden, Institutionen verschieden seien. Der technische Senat, fliege den Kommunika­­tionsrath nicht aus. ‚Dieser hätte sich mit großen verkehrspolitischen Tragen zu beschäftigen, jener mit­ täglich vorklammenden technischen Tragen und Ueberprüfungen, die bisher von den einzelnen Beamten erledigt wurden, nun aber einer kollegialen und deswegen gründl­icheren Berathung und Entscheidung unterworfen­ werden. — Béla $utács glaubt auch, daß die Reorganisation der­­ General-In­­spektion noch nicht beendigt sei. Die Agenden vermeiden können sehr leicht in das Ministerium eingetheilt werden. Der Ausfluß nimmt die Vorlage im Allgemeinen an und schreitet zur Beratdung der einzelnen Orten.­­ Für Zentral-Administration sind 295.700 fl. präliminirt, was gegenüber den für das laufende Jahr präliminirten 252.630 fl. eine Mehrausgabe von 43.070 fl. macht, die größtentheils durch die Uebernahme des Bolt- und Telegraphenwesens motivirt wird. Außerdem sind dur­ die Hinderungen in der General Senspertion und durch Errichtung 905 technischen Senats in diesen Titel noch 50.000 fl. aufzunehmen, wogegen unter anderen Titeln Griparniffe hiedurch erreicht werden. — Béla Lufäacs bemängelt einzelne Bosten in den P­ersonal-Ausgaben. Außerdem wünscht er 2% als Intersalar-Ersparnisse vom Budget zu Streichen. — Minister Drdóbdy verspricht, nach Thunlichkeit zu sparen, bittet aber, vor­läufig — wegen der großen W­enderungen — die präliminirten Sunmen ungesgmälert zu votiven. — Aler. Hegedüs bemerkt, daß das Gehalt der einzelnen Bolten schon bewilligt wurde und demnach recht den Betreffenden nicht entzogen werden könne. — Nach der Motivirung des Ministers wurde Die Regierungsvorlage ohne Ärnderung angenommen. Die Berathung wird fortgefebt. — An Angelegenheit der Qualifikation des Berichters der Steuerämter hat der Finanzminister an jünmmtliche Finanz Dirertionen, Finanz-Inspektoren und Steuerämter folgenden Erlag gerichtet: Damit, die Vollständigkeit, mit Joelcher die Dualifikations- Tabelle im Sinne des $. 33 des ersten Theiles des Dienstregle­ents und des im , Pénzügyi közlöny", Jahrgang 1873 Nr. 7, enthaltenen Schaffes Nr. 58,253 vom Jahre 1877 auszufertigen sind, in jeder Richtung gesingert werde, verordne ich, daß vom 1. November I. 3. angefangen in allen jenen Fällen, wo Steuerbeamten um Bew­­egung oder um Ernennung auf irgend eine Stelle bittlich einkommen, das Steueramt verpflichtet it, das mit der Dualifications-Tabelle instruirte Gesuch sammt dem (auch­­ in Zukunft an die kompetente Finanzdirektion zu adressigenden) einbegleitenden Bericht unter Gouvert und ohne­­ besondern Bericht jenem Fünigl. Steuerinspektor einzusenden, zu dessen Wir­­kungskreis das Steueramt gehört. Der Tünigl. Steuerinspektor hin­gegen ist verpflichtet, die Dualifikation des gesuchstellenden Steuer­beamten auf Grund seiner eigenen Erfahrungen zu ergänzen und sodann den Bericht des Steueramtes jammt allen Beilagen, ohne separates Schreiben, womöglich an Tage des Ginlangens an jene fünfgl. Sinangdirektion, um welche der Bericht des Steueramtes Uran ist, an weitern ordnungsmäßigen Verhandlung ein­zusenden.­­ A Ebenso werden bei Gelegenheit von Berfeligungen und Bes­­örderungen die dem neuen Amts-Chef zugumittelnden Original- Dualifications Tabellen immer vor der definitiven Ausfülung dem kompetenten königl. Steuerinspektor mitzut­eilen sein, damit er sie mit feinem Euch versehe. Budapest, 3. Oktober 1880. Szapäalym­p. s Man telegraphiet dem ,Egyertértés" aus Agram, 17. Oktober: 2 In der heutigen Mitbissung der Renierungspartei­ des Fron­­tischen Landtages kam es anläßlich der Antivori des Sektions- EHets 3im­­orpiced auf eine Interpellation in Angelegenheit der Vergerisi­ung der Trostischen Landswehr, welche be­kanntlich vom­ L­andtage nicht zur Kenntniß genommen wurde, zwischen dem Sektions-Chef und den Klubmitgliedern Dei­ko Hrvat und Bartolovics zu einem erregten Wortwechsel.­ Zsiofonics machte den genannten Abgeordneten den Vorwurf, daß sie doch ihr ungefhidtes Auftreten die Einigkeit der Landtags-Majorität gestört hätten. Endlich gelang es einigen Klubmitgliedern doch ihre Ber­mittlung den Konflikt beizulegen. Im Zukunft wird die kroatische Regierung ihre, auf Interpellationen zu ert­eifenden Antworten jedesmal ausführlich dem Klub zur vorläufigen Kenntniß bringen. — Die Eröffnungsfigung der Österreichischen Delegation ist für morgen 11 Uhr Vormittags anberaumt. Von den Funk­­tionären des gemeinsamen Ministeriums befinden sich der gemein­same Finanzministr v. Szlávy und der Sektionschef im Mini­sterium des Neußern Freiherr v. Falke bereits in Budapest. Baron H­aymerle und Graf ®ylandt-NRheidt werden mit den Beam­ten ihrer Nesforts heute Abends eintreffen. in heute Abends ist auch die Ankunft des österreicischen Minister-präsidenten Grafen Taaffe angemeldet. Die österreichischen Minister der Finanzen und des Handeß, Dr. Dunajewns u­­nd Kre­­mer v. Auenrode, werden erst für einen spätern Zeitpunkt der Delegationssession hier erwartet. Die österreichischen Delegirten treffen zumeist erst mit dem heutigen Nachmittags Eilzüge aus Wien hier ein. “ Der kemberger Korrespondent des , Dziem­it Boznanzki” bringt folgende Enthüllung über die Berlegung des einstmaligen Leiters der österreichischen Finanzen, Gel­ionschefs E Hertel: „Während der Beurlaubung Ebertel’s beauftragte Dunajewski einen Subaltern-Beamten im Bureau Chertek mit der Prüfung der galizischen Beschwerden und Petitionen in der Gru­psteuerfrage. Nach der Nachkehe von seinem Urlaube fü­h­rte Chertek eigenmächtig Diese Arbeit. Es folgten unangenehme Auseinanderseguungen, nach welchen Chertet den Salon des Ministers verließ und im anstoßen­­den Zimmer in Gegenwart einiger Beamten ausrief: „Diese Bola- Tenwirthschaft wird hier nicht lange dauern!“ Dunajemsti hörte diese Worte, eilte Chertek nach und sagte erregt: „Ich weiß nicht, wie lange ich Hier bleibe, hab Sie aber nur bis morgen hier blei­­ben, weiß ich ganz genau.“ Unmittelbar hierauf erf­ong die Vers­iegung Eberte­’s.­­ .döby, Selbstimordversuch) Der aus Budapest geleitige 28 Jahre alte Kommis Hermann Rosenfeld, wohnhaft I­. Bee­sirt, Hauptstraße 48, i­ant gestern Nachmittags in Selbstmörderisaher Absicht eine Phosphorlösung und fand leblos zusammen. Die er­fehreäten Oxartiergeber des Selbstmörders holten schnell einen Arzt herbei, dem es durch Gegenmittel gelang, Rosenfeld am Leben zu erhalten. Rosenfeld gab als Motiv des Selbstmordes Arbeitstätig feit an und wurde, da sein Zustand noc immer ein gefährlicher Un­­au Pflege ins Johannesspital überführt, »­·« treten sichkaserrunder (Masern-)Wegen häufig anuf Schuke nächst der benninethapelle hat der Vi­rgermeksten abforttrag des Ober-»Bhi­sikats,sich die Dmier von drei Woch­en die Schließung der ersten Klasse angeordnet . Ginhoffener Einbrecher­ Aus Dunag­öl b­­vár wird uns mitgetheilt: Am 14. b. M. haben vier Diebe dem­ dortigen Grundbefsser Raul Braun einen Boden-Ginbruh verübt, um die dort aufgehäufte ruht zu entwenden. Die dortigen städti­­schen Banduren hatten die Einbrecher bemerkt und wollten dieselben arretiren, doch­ diese ergriffen die Flucht. Da vier ihren der Band sür „Stehen bleiben oder ich schieße !! Die Einbrecher folgten der Mahnung nicht, sondern liefen weiter. AS der lepte Namens Stefan Rozsa die Planke überspringen wollte, fiel ein Schuß und der Einbrecher stürzte todt zusammen. Die Kugel drang südwärts in seinen Kopf und zerschmetterte ihm die Hirnschale. Nozfa­­ war ein sehr berüchtigter Einbrecher und wurde vor drei Jahren bei Gelegenheit eines Einbruches vom dortigen Kaufmann M. Syke doch einen Schuß in den Hinterleib schwer verlegt. Doch wurde er damals geheilt. Die übrigen Kindreg­y wurden noch in derselbin Nacht verhaftet. » ti Dielegte Offenbahiade) Ein wenig an „Har- Irquin’S Begräbnis” erinnert eine Szene bei Offenday’s De­bi Ag­ariter die sie auf dem Montmartre ereignete­n und von einem Korrespondenten in der nachfolgenden Weise geschildert wird: „So­­eben ist der lette Spaten Erde auf den Sarg des Mannes gefallen, der wie sein Zweiter in dieser schwankenden Zeit gepriesen und per­lästert worden und der selbst nie begriffen hat, warum man ihn denn eigentlich so verlättere und so preife. Ein gramer, unfreund­­licher Himmel — der Tag wird nicht ohne Gewitter enden! Di­­drückend liegt die Atmosphäre über Montmartre und Victor Sons­ciere3 hat soeben im Namen der Komponisten seine sede­rgchöne Grabrede beendet. Alle Welt wendet den Eid auf Victorien Sar- Dichter von „Daniel Hocat” tritt einen Schritt vor, aber mit male entströmt eine Fluth von Thränen seinen Augen, er lehnt sich an die Schulter Nobert Mitgell’s, des bonapartistischen Abgeordneten, und flattert: „Ich tann nit — ich fann nicht !“.... An einen Grabstein geiehnt, schluchzt Hortense Schneider und­­ Schritte von ihr friet auf dem seichten Namen Stahelle, die eher . Don, der dem Programme gemäß fest sprechen soll. Der malige Bonqu­ettere des Sodey-Blube. .... Albert Wolff umfaßt den halbtodten Sohn des Verblichens und fast mit Gewalt führt er den Knaben von dannen. Der lnftige Fiedelmann, der einst seine Schellenlappe mitten in den Götterrand warf, liegt ver­hharrt in der herbstlichen Erde — langsam Feert sich der Friedhof. Die Loßten, die ihn verlassen, sind Baron Larrey, der große Arzt, und Baron Soubeyran, der große Iinancier. Hortense Schneider — die einst so übermüthige Großherzogin von Gerofstein i it allein zuride geblieben. Sie riet noch einmal auf dem frischen Hügel nieder und weint bitterlich. Eine dide Person nähert sich ihr und führt sie endlich von dannen. ES­it Teresa, die einst so berühmte Eher fonnetten- Sängerin, einent­ Tageswenigkeiten. Kronprinz Rudolf­ wird — wie bereits gemel­­det — Ende dieses Monats in Máranaros-Sziget eintreffen, um an den b daselbst stattfindenden Bärenjagden theilzunehmen. Der Hoheit wird daselbst mittelst Separatzuges eintreffen und am Bahn­hofe vom Obergespan, vom Bizegespan, vom Bürgermeister und vom dortigen Honved-Stationskommandanten empfangen werden. Eine Ilumination wird in Folge höherer Weisung nicht stattfinden, damit die Anwesenheit des Kronprinzen der dortigen ärmlichen Bevölkerung seine Kosten verursache­­n. Das November-Avancement­ sol, wie der „Sonn- und Feiertags-Courier” erfährt, unter anderen auch die Beförderung des Kommandanten des Stuhlweißenburger Honved- Distrikts, Generalmajrs Crnst Hollán zum Seldmarigall- Lieutenant bringen. Bum E­mpfange der polnischen Ju­­gend) Das Urrangirungs-­omitd fordert die Universitäts- Jugend zu weiteren Spenden auf, da die bisher eingeflossenen Sun­gen zur Bededung der mit 1000 fl. präliminirten Kosten der Em­pfangsfeierlich leiten nicht hinreichen. Ein Sublimite der Arrangeure wird die Hangeigentheiten jener Gaffen, welche der Zug­palltien beslimmt, so beidlok die wird, ersuchen, für die Ausschmückung ihrer Gebäude mit ungarischen und eventuell polnischen Nationalfahnen Sorge zu tragen. Eine Zufrift des Budapester Polenvereins, worin dieser anzeigt, daß auch er an dem Empfange sich zu betheiligen wünscht, wurde zur freudigen Kenntniß genommen. Einem aus Maros-Bájárhely gestern Abends hier eingetroffenen Telegramme zufolge reist die politische Deputation heute nach Klaufenburg ab und trifft am 21. d. Bärz mittags hier ein. Im Stoße der Seseitigaft für bil­dende Kunst­ sind ernste Konflikte entstandenz das Vorgehen des Direktors Perlaky soll nämlich — wie , B. Hirl.” erfährt — das Ausschußmitglied Baron Kaas und den Sekretär Jofef Keßler be­­wogen haben, ihre Demission zu geben. » (Ha»1""eptste’idtische Finanzkommission).In der heutigen Situng derselben brachte Nepräf. Gustav Fuchs den Unfug 063 schnellen Fahrens zur Sprache. Namentlich anläblich der Bettrennen nah in dieser Unfug Dimensionen an, daß nicht nur der allgemeine Verkehr gehemmt werde, sondern auch Unglücksfälle aller Art wic­­ereignen. So wurde auch gestern an der Gde der Feldgasse und der Nadialstraße ein Knabe, der über die Strafe gehen wollte, von einem wie rasend dahinjagenden Wagen überfahren und schwer verlegt. Nachdem die Polizei nichts tune, damit diesem Unfuge ge­feuert werde, und zu befürchten sei, daß flieglich das Publikum zur Selbsthilfe greife, richtete Herr Fuchs an den Voreisenden Bize- Bürgermeister Kada das Gefügen, den Magistrat aufzufordern, daß er im Interesse des­ Verkehrs und der öffentlichen Sicherheit sich in’s Mittel lege und die Polizei zur energischen Abstellung des gerügten Weber­­fandes veranlaßte. — Repräsentant A. Stern wies darauf hin, daß der Zinsfuß allgemein im Steigen sei und daß sonach auch für eine "bessere Veranlagung" der städtischen Gelder Sorge getragen werden könne. Nach Ansicht des Redners wären die Geldinstitute, bei welchen städtische Gelder prach­t sind, aufzufordern, den Zinsfuß von 312 auf 4% zu erhöhen, mit dem Beifügen, daß im Falle der Michtkonvenienz die dort placirten Gelder gesündigt werden müßten. Da eine Kommission besteht, welche die Brack­ung der städtischen Gelder zu überwachen hat, wird beschlossen, die angeregte Trage der zunächst­kompetenten Stelle zu überantworten. — Auf der Tages­ordnung der Sigung standen im Uebrigen nur wenig belangreiche Gegenstände. Die Ofner Schügengesellsgaft stellte di Kommune das Offert, den Ofner Schießplag,, welcher einer magm­­a­­tischen Verfügung zufolge als solcher nicht mehr benügt werden darf, zu Vergrößerung des Johannesspitals aus­laufen zu wollen. Da jedoch von Seite des Ber­­eisenden die Mittheilung gemacht wurde, das Johannes- Spital sei zur Auflassung und Ersehung durch ein neues Spital Kommission,­­vorerst das Gutachten der Sanitäts-Kommission über die Frage einzuholen, ob das in’S Auge gelabhte Projekt noch aufrecht bestehe und im Bejahungsfalle, ob es un Hinblick darauf, daß das Projekt nach vielen Jahren erst realis firt werden dürfte, das Johannesspital aber seinen Hof befigt, auf dem die Rekonvaleszenten sich ergehen können, nicht dennoch ange­­zeigt erschiene, einen Theil 008 Grundstückes anzulaufen. Diese Ver­einbarung kam indessen erst nach längerer Diskuss­ion, am welcer sich die N Repräsentanten Harris, Harman Szarvaimn Breußner und Fenyvesfy betheiligten, zu Stande. — Die Wächter des Stadtwäldchenteichs A. Nofenfeld und M. Deutsch waren am Nachlaß eines Theiles des Pachtzinses eingeschritten. Das Gesuch wurde auf Antrag des Repräsentanten Stern als prinzipiell unzulässig ohne weitere Diskussion abgelehnt. Dem frühern Pächter städtischer Meder und Wiesen Ferd. Eigl wurde für während der Wachtdauer zu öffentlichen BZweden ausgeschiedene Grundstüde eine Entschä­di­­gung von 290 fl. zuerkannt, zugleich macht die Kommisstion auf­merksan, daß eine solche Entschädigung hätte vermieden werden können, wenn die Beforstung­ der betreffenden Grundstüde erst nach der Ernte vorgenommmen wäre, nicht aber war der Aussaat; Finnft­ghty wäre auf solche Umstände jedenfalls zu achten. — In­folge Aufforderung des Magistrats machte das Agen­euramt Borschläge, betreifs rationel­­lerer Verwaltung der städtischen Däuser. Der Vorgang bei der Be­­willigung vorzunehmender Reparaturen ist ein so lang­wieriger, daß die­ Arbeiten nie zur rechten Zeit gemacht werden Lonen. Um der hierans resultirenden Schädigung, vorzubeugen, solle das Augentennamt das Bauvoir haben, bis zum Betrage von 50 fl. im eigenen Wirkungstreffe disponiren zu fünnen; außer­dem sollte auch die Zahl der mit der Aufsicht über Die einzelnen Hänfer betrauten Repräsentanten kompletivt werden. Die Finanz Konmission stimmte den Beschlägen zu, jedoch mit der Modifika­­tion, vnb die Ausgaben nur im Eumvernehmen mit den Kuratoren der Hänfer sollten gemacht werden dü­rfen. — Auf ein städtisches Haus in der Szigetvárgasse (VIII. Bezirk) lag ein Kaufoffert vor. Die Kommiliton beschloß, vor endgültiger Entscheidung exit das Gebäude besichtigen zu lassen. Der angebotene Kaufpreis­ beträgt 2500 fl. — Ein Gesuch des Nohaun Janda um käufliche Weberlastung eines 2000 Duardvatklafter umfassenden Grundstiches wählt der Flora Kerzenfabrik wurde im suspenso belassen, bis genau bek­­annt sein wird, melde Grumpftüche für den Bau der Buda­­vez -Semliner Bahn abzutreten seien. — Drei Lzitationen waren für Heute ausgeschrieben: für die Vergebung der nächt­jährigen Glaser-Arbeiten, betreffs Demolivung eines städtischen Hauses auf der Landstraße (Ofen) und wegen Verlaufs eines Grundstiches nacst der Samuely’schen Ziegelei in Steinbruch. Bezüglich­ der beiden leiteren Objekte war sein Offert gestellt worden, Hinsichtlich der Glaser-Arbeiten aber drei mit Aufzahlungen von 15--18 °),. Die Immission hielt auch die legteren Offerte für unannehmbar und es wurde "die Abhaltung einer neueren Difert-V­erhandlung bet fchoflen. — Die Ginanzyttommission wird obenunächst in außer­­ordentlichen Sichungen mit der Luftvirung des Budgets pro 1881 beginnen. | Eislauf-Verein) In der am 14. Oktober 1880 ab­­gehaltenen Ausiguß­ Cigung des Budapeste­r Eislauf-Bereins­ wur­­den im Sinne der Statuten in der fünften Berlefung im Beisein des rönigl. öffentlichen Notar Herrn Stefan v. Görgey nachstehende Aktien gezogen als Nr. 3, 55, 296, 329, 478, 484, 526, 618, und können vom 1. Dezember d. h. angefangen bei der Vereinstaffe zur Auszahlung vorgewiesen werden. Die Dr­eifaltigkeits-Säule auf dem Innerstädter P­farrplas­­tit derart verwittert, daß, um Unglücksfällen vorzubeugen, ein weiter Raum ringsherum mit einer Bretterplatte eingefriedet werden mußte. In­ der jüngsten Sigung der hauptstädtischen Kommission für bildende Kunst kam das un« schöne Aussegen zur Sprache, welches der Bla; in Folge der ge­troffenen Sicherheitsmaßnahmen darbietet, und es wurde auf Auf­trag Banl Királyi­s der Magistrat ersucht, behufs Nestaurirung der Säule die Intervention Sr. Eminenz des Fürstprimas anzus­ee oder aber Verfügungen wegen Abtragung derselben treffen zu wollen. Bionniiertlebung.­ Auf Befehl des Landes-Konmtan­­direnden wurden die zu den Sprengübungen des hiesigen Genies Bataillons wieder berufenen Bionnier-Züge aller Kavallerie-Regim­en­­ter des Generalates hier zuwiebehalten, um heute Früh­e­nde am Genie-Uebungsplage im Leopoldifeld unter An­weifung eines Renter Offiziers mehrere Arbeiten, namentlich im Bau und Demoliven von Eisenbahnen, übungsweise­­ auszuführen wie Diefelden genau und einheitlich auszuführen zu lernen. (Sport) Für das heute Mittags auf dem neuen Menne­plate stattfindende Taubenfchießen hat Graf Taisilo Feitetics eine silberne Kanne, mit Neb­elarbeiten von seltener Bollendung gefürmm­et, im Werthe von 500-600 fl. gewidmet. Zug­sverspätung­ Der Miskolcger Frühzug der Ungarischen Staatsbahn it heute mit einer Verspätung von 1 Stunde 175 Minuten in der Hauptstadt eingetroffen. Bolizeinagrichten. Dem­­ Kleiderhändler Sofef Gal wurde gestern in seinem Geschäftsiofale eine mit 9 Diamanten gefämüchte Bufennadel von einem unbelaunten Käufer gestohlen. Der Werth der Bufennadel beträgt 100 fl. — Die Gattin des Bár palotaer Einwohners Franz Balla sprang gefteın Nachmittags 4 Uhr in der Nähe des Zollpalais in die Donau, wurde jedoch vom­ Schiwinmihul-Auffener Sorest Marko, der ihr sofort nachgesprungen war, noch lebend ans Ufer gebracht. Die Balla wurde ins Hocusk­spital überführt. — Der Universität-Diener Georg Eskolt erbrach gestern S­achm­ittags das Zimmer der in der Neue Weltgasse Tr. 6 wohnhaften Anna Novak und zerbrach die dortigen Möbelstücke mit einem derart tollen Lärm, daß Polizei herbeigeschafft werden mubte. Gstoli, der sich auch­ gegen die Sicherheits-Organe renitent benannt, ja dieselben sogar t­ätlich mißhandelte, wurde in Gewahrsam ge­bracht. — Der 14jährige Johann Ezibe wurde weitern Nachmittags auf der N Radialstrafe vom Einspänner des vom Wettrennen bein­­fehrenden Sofef Kohn überfahren und schwer verlegt zu seinen, Bala­tinga die 13 wohnhaften Eltern gebracht. Der aus Kecsfemét zugereiste Kaufmann Michal Farkas fuhr vor Western Abends auf dem Straßenbahnwagen Nr. 209 vom Srantsbahnhof in die Stadt. Unterwegs wurde ihm seine Baurschaft im Betrages von 1850 fl. von einem unbekannten Thäter gestohlen. — Der Tinfanterist Stefan Melilant vom Regiment v. Schmerling bat vorgestern Mache vor dem „Hotel Orient” den Bäder Samuel Bret ohne jeden Grund attatirt und mit dem Bajonnet schwer verwundet. Der Infanterist wurde verhaftet. Mederfahren.­ Durch einen Straßenbahn-Waggon wurde in Altofen der 74jährige Dampfschifffahrtbedienstete Anton Knipeis überfahren und sch­wer verlegt ins Johannis-Spital überführt, wo er nach schmerzlichen Leiden starb. Knipe­is stand volle 41 Jahre im Dienste der Schiffs-Werfte zuget­eilt. Gericijksxjab­e. Die Straß Affaire der Defraudation­ aus de­r hauptstädtisei­en­ Kammerkasse gelangte heute zur Schouß­­verhandlung vor dem Budapester königlichen­ Strafgericht.­Der große Verhandlungssaal war von einem zahlreichet­ Auditorium ge­­füllt.Die Verhandlung leitete Gerichtsrath Stefan Frenreiß, Vorautem Gerichtsräthe Bizaglich und Esekm Notar Bork­b­e­ly,Staatsanwalt Gerhard T("­th,Vertheidiger:Györf­fy (jÜrKeit1er)und Dr.9köttar­(f­eregediis). Die Verhandlung begann mit dem Generalverhör der beiden Angeklagten,welche,also in Untersuchungshaft befindlich,in Beglei­­tung eines Gerichtswächters vor den Schranken erscheinen- Karl Reiner,BVJAIJrealt,in Budapest geboren römisch­­katholisch­ verheirathet,Vater­ zweier Mädchen,bisher­ Unterfaer bei der hauptstä­dtischenskmmuerkasse,besitzt ein Drittel eines auf 10­ bis 12,u(­0fl.betverthet cuddmxses,kvar bisher geswich­tlich)unbe­­anstandet.Keikker hatö Gynmasi als Klaschi und die Artilleriesch­uhe­­absoluirt und auch activ beim su­­ilitär gedient.Keiner trak im Jahre 1868016 Dimsu ist in die Dienste der Hauptstadt,und d­ie seit mehrerer kathredivomn ihm bekleidete Unterkassier-Stelle war mit­ 1500 ff. Gehalt datirt. Sofef Hegedü­s ist aus Czegiéd gebürtig, 39 Jahre alt, katholisch, verheirathet, Ziguidaturs-Hojunft bei der Kammerkaffe. Hegedits hat sehs­te alsäul­laffen absolvirt, und auch beim Militär gedient. Er trat im Jänner 1871 als Diuenist in die Dienste der Hauptstadt ; am Ende des Jahres ISTL wurde er zum systemis­chen Beamten ernannt, zulegt war seine Stelle mit einem Gehalt von 1900 fl. und 220 fl. Diarxtiergeld dotivt. Der Angeklagte it bisher noch nicht in gevigtliiher Untersuchung gestanden. Präsident Frenweiß vichtet nun an den anrwesenden Ver­treten des Hauptstädtischen Magistrats, Bizeegistal Toldy. Die Aufforderung, derselbe möge dem Gerichtshofe die Höhe der von den Angeklagten begangenen Dejlaudationen angeben. Dr. Toldy: Die Hauptstadt hat sogleich nach der Ver­­haftung der Angeklagten umfassende Vorkehrungen geworfen zur Stuivung und Präzisierng der Schadenhöhe, allein vorläufig kann die hauptstädtiiche Behörde sich nur auf die Bezeici­ung jener Summen beschränken, welche die Angeklagten in einer der Behörde vorgelegten Liste freiwillig eingestanden. Diese Liste diente zur Grundlage für die Arbeiten der entsendeten Spezialklommission. Als Resultet der duchh die Kommission eingeleiteten Untersuchung wurde konstatier, daß außer jenen Summen, deren Defraudation die Angeklagten eingestanden hatten, auch wo andere Summen fehlen, die in der duch die Angeklagten übergebenen Liste nicht enthalten sind. Pienon it der Gerichtshof seinerzeit vom Magistrat verstän­­digt worden. Bezüglich der Schadenhöhe ist dennoch bisher noch sein endgültiges Resultat vorhanden. 3 ist eben ein ehr umfangreiches Material zu untersugen, wozu bisher weder die Zeit, noch die vor­handenen Kräfte genügt haben. Die beiden Angeklagten ha­ben Nachtinde von 12.000 Bolten zu verwalten, und zwar nicht nur von den Feten Jahren, sondern von Dezennien her, Nachstände,­ die noch nicht gestrichen wurden, theils m weil die betreffenden Schuldner nicht zu eruinen waren, theils wegen gewisser privatwelhtlicher V­erhältnisse. Damit der Magistrat einen sichern Anhaltspunkt Hinsichtlich der begangenen Defraudationen erhalte, finden die Schuldner ak­ivt und ersucht, die von den Defraudanten erhaltenen Du­ttungen vorzuzeigen. Mehr als 100 solcher V­orlad­ungen geschaben, da jedoch die Hauptstadt gegen Dieselden -Leinerlei Zwangsrecht besigt und Diele gar nicht kamen, war diese Art der­ Untersuchung resultatlos und man machte sie auf die Liste der Angeklagten und auf die von denselben später­ rektifizirte Nachtragsliste der Defraudationen der Ihränten. 63 wäre nothwendig, fünstliche unel ständige Schuldner auf das Stadthaus zu ati­en und durch Vergleitung der Dufttungen mit den Kaffe-Bü­chern herauszufinden, was die Angeklagten befrau­­dirt haben. Die Wirterfugung it somit noch nicht vollständig beendet und gemäß dem Berichte der entsendeten Spezial-Untersuchungs- Kommission sind wenigstens noch 60 Tage erforderlich, um Dieselbe beendigen zu können. Sch bitte also, die Verhandlung m wenigstens noch für 69 Tage zu vertagen, damit der­ hauptstäduichen Behörde die Möglichkeit gegeben sei, die Schadenhöhe vollkommen darzustellen. Ich berufe mich übrigens auch auf die regte Zuschrift des Magistrars, demgemäß die vorläufig fonstatirte Schadenhöhe in Webereinstimmung mit dem Anklagebeschlusse 14.340 fl. 35 fl. bei­trägt. US Dedung it nur keiner’ Kaution in der Höhe von 1200 fl. vorhanden. 6 betreff3 der Mobilien beider Ungefragten Immobil3,­­ welches jedoch schon früher eine Bermchung ges­chehen ist, weshalb in diesem Moment noch nicht bepimmt werden kann, ob die­se Deckung realifizbar sein wird. € 5 geschahen auch Sicherst­ellungsverfügungen und eines Keiner’sgen Staatsanwalt Toth. Im Srafverraten darf die Zers­­tellung der Schadendöge nicht die rasche Durchführung des Stiftisganges beeinträchtigen, wenn hier zwei Menschen in Unter­­sagungshaft figen. Der Vertreter der Hauptstadt hat nichts vor­gebracht, was darauf schließen ließe, daß in Der erbetenen Sicht die Höhe des Schadens genauer festgestellt werden könne Ob die An­gekragten 12.000 oder 14.000 fl., oder 5.6000 fl. mehr oder weni­ger defrandirten, scheint die Strafbarkeit der Angeklagten auch das Strafmaß nicht zu beeinflussen; es liegt sein Moment vor, welches daran schließen ließe, daß während der erbetenen neuen Srift noch in anderes Verbrechen entdeckt werden könnte. Ich bin also gegen die Vertagung. Ein sicherer Ausgangspunkt, nämlich daß die Arte gefragten mehr als 12.000 fl. defraudirt haben, it vorhanden und ich bitte deshalb, die Verhandlung fortzulegen. Huch D vertheidigt Györffy­it gegen die DVertagung. Die Angeklagten haben vom ersten Moment an ein welliges Geständ­­nis abgelegt. Dertd. Dr. Rönay: Der städtische Zisfal Hat selbst gk­lärt, man müsse 12009 rüdständige Schuldner, gegen welche die Stadt seinerlei Z­wangsge­walt berge, zum Gescheinen vor Dee Kommission veranlassen, damit die Kommission die Schadenhöhe genau feststellen könne. In der erbetenen Frist von fedzia Tagen­­ a zoürde eine solche unmögliche Aufgabe ohnehin nicht gelöst werden Donau-Dampfschifffahrts -Gesellschaft und war der.­ ger 7 N Re - - N _ 5 N Es x mez

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