Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1881 (Jahrgang 28, nr. 25-47)

1881-02-14 / nr. 35

x (Einzelne fr. in allen Berschleißfotale­­­­­n— a - Montag, 14. Weber, 1 KÉL­EZKÉKÉKE TES Budapest, 14. Feber. — Der Telegraph hat seltsamerweise eine Erklärung, die der Earl of Granville vor drei Tagen im englischen Oberhause über die griechische Trage abgegeben hat, völlig verschwiegen. Auf den ersten Anschein könnte man aller­­dings glauben, daß die betreffende Erklärung ganz und gar nichts besagt, also kaum einer Reproduktion werth erscheint; bei näherem Zusehen wird man jedoch entdecken, daß Darin, was Lord Gramnville zart angedeutet und auch Darin, was er weise verschwiegen hat, ein gut Grad englischer Orient- Politik verborgen liegt. Der Minister des Yeußern wurde von Earl De­ La­ Warr gefragt, ob er nicht sagen wolle, bis a welchem Grade England und die übrigen Mächte auf­er Berliner Konferenz sich für die dort fixirte Grenzlinie Griechenlands engagirrt haben? Meinister Granville er­­widerte hierauf, indem er zunächst bat, ihn einer bestimmten Antwort zu entbinden, wie folgt: „Ich fürchte, daß wenn ich eine positive Erklärung abgebe, die Gefahr eines Krieges zwischen der Zürlei und Griechenland dadurch vermehrt würde. Meine Hoffnung, daß dieser Krieg vermieden werden könne, hafirt zunächst darauf, daß im gegenwärtigen Augenblicke meines Willens alle Mächte den lebhaften Wunsch hegen, den Krieg zu verhüten und dann au) darauf, daß mir nicht bekannt ist, daß irgend eine wichtige Verschiedenheit in ihren Meinungen über die beste Methode, zu diesem Resultate zu gelangen, erklä­rt.” E35 spiegeln sich in dieser scheinbar nichtssagenden Er­­lärung ganz klar die Erfahrungen, die Mr. Göfchen bei seinen Besuchen in Berlin und Wien gemacht, haben mag. Wenn sonst die Regierung interpetiirt wurde, ‚welche Auf­­fassung sie von den Engagements der Berliner Konferenz hege, dann erwiderte sie gewöhnlich prompt und ohne Zögern, daß sie Die Berliner Konferenz-Beschlüsse vollständig intakt betrachte und daß die Giftigkeit derselben so unanfechtbar sei, wie dies in der Kollettivnote vom 25. August aus­­erm­ead­en worden ist. Im diesem Tone hat Sie Charles Dilfe am 19. Sänner und auch noch am 31. Jänner gesprochen. Earl Gramville hat­­ nichts dergleichen gesagt. Wenn nicht mehr, so ist zumindest dies Daraus zu Schließen, daß das Kabinet von St.­James, doch die Be­richte Göfchen’s belehrt, seine etwas einseitige Auffassung in diesem Punkte mo nicht ausweachen,­­2 Dob mentatienz BEUERS ver try 1" be) UH vw zurücgedrängt hat. Es stimmt Dies vollständig mit den Nachrichten, die wir wiederholt über die Resultate der Mis­­sion Göfdhen’s gebracht haben. Diese Nachrichten werden des Weiteren bestätigt durch die Erklärung, Lord Granville’s, daß nunmehr, das will heißen, nachdem England seine iso­­liere Auffassung beiseite gestellt, über die Methode zur friedlichen Austragung der griechischen Frage zwischen den Mächten keine wesentliche Differenz mehr bestehe. Die begin­­nende Aktion in Konstantinopel wird also wieder unter dem Leb­en des europäischen Konzertes und unter der Weg­de Deutschlands eröffnet werden. Hoffen wir, daß die neue Führung fi glüclicher bewähren werde als die frühere. In London wurde am Freitag Abends eine neue Ausgabe des Blaubuches dem Parlament vorgelegt. Dasselbe bringt Aktenstücke zur griechischen Frage aus der Periode vom 28. April bis 21. Oktober 1880. Sie bezie­­hen sich zumeist auf Fragen, die einem gegenwärtig ü­ber­­wundenen Stadium der Verhandlungen angehören und überdies duch die seither erschienenen diplomatischen Korre­­spondenzen, zumal auch das Rothbuch und Gelbbuch hin­reichend aufgeklärt sind. Wir Laffen uns genügen, aus der ganzen Sammlung die nachfolgende Note herauszugreifen, welche ein interessantes Streiflicht auf die zu alten Zeiten friedliche Haltung der französischen Negierung wirft . Lord Lyon3 an Gari Öranpville. Paris, 3. Oktober 1880. „My Lord! — In Gemäßheit der Instruktionen, die mir Em. Lordschaft gestern durch den Telegraphen gesendet, begab ich mich diesen Morgen zu. Herrn Barthelemy Saint-Hilaire und bat ihn, mir die Auffassung der französischen Negierung über den gegen­wärtigen Stand der griechischen Frage bekannt zu geben. ch bezog after ohne Zweifel dem von Em. Lordichaft aus­­mich auf die Interredung, die Em. Lordichaft vier Tage zuvor mit dem französischen Botschafter in London hatten und bemerkte, daß der Bot · ··· · esprochenen und die,vor dem Ve·rkehre·n11t der kubrigen Kabineten die französisge Negierung über­ die geeignete Zeit und Methode zur Behandlung dieser Frage zu Konsultiven, Ausdruck gegeben habe. Ich bemerke ferner, daß die Führung, die Frankreich in dieser Sache auf dem Berliner Kongresse 003 Sahres 1878, auf der Konferenz zu Berlin in­­ diesem Jahre wie auch bei anderen Anlässen überk­ommen hat, es, naturgemäß erscheinen haffe, daß Frankreich fortfahre, in dieser Affaire die Initiative zu ergreifen und dab Ihrer Majestät Regierung gerade in der Absicht, mit dem französi­­sen Kabinet zusammenzumieten, den Wunsch hegt, ‚die Auffassung des­ legteren kennen zu lernen. Herr Barthelemy Saint-Hilaire war sichtlich vorbereitet auf diese Di­ttheilung und gab seine Antwort prompt und bestimmt. Er führte mir gegenüber genau , dieselbe Sprache, die der frühere Premierminister Herr v­n Zveycinet Me. Ydams gegenüber gebraucht hatte. Frankreich, so sagte Herr Barthelemy de Saint-Hilaire, müsse vollständig davon abstehen, die Iitiative in der griechischen Frage zu ergreifen. CS sei die wohlüber­legte Entschließung der­­ französischen Re­­ierung sich eng an das Konzert der fedd Mänte anzuschließen aber jelber seinerlei erneh­men, sie sei entschieden der An­irrung zu üb ä Fer daß die montenegrinische, griechische und armenische Trage nun­­mehr als ein Ganzes behandelt werden solle und im Interesse des Friedens und der Eintracht münfhe sie, daß, alle drei mit der größtmöglichen Beschleunigung von den sechs Mächten im Konzert endgültig geordnet werden mögen. Die französische Ne­gierung werde jede Anregung zur Lösung, die ihr vorgelegt werden wird, sorgfältig erwägen ‚und würde sehr bereit sein, einen Plan, über den­ sich Die anderen Mächte geeinigt­en­ zu acceptiven. Sie müsste jedoch zugleic für oftstellen, daß sie sich seinem Risiko, in einen Krieg gezogen zu werden, ausgeben werde. Einerseits, so sagte Herr Barthelemy de St. Hilaire, sei es der französischen Regierung durch die Konstitution verboten, ohne die Zustimmung der Kammern Krieg zu machen, andererseits würde die höffentliche Meinung ganz Franktreichs jede Aktion der Regierung, welche, ob auch entfernt und indirekt, das Land in Seind­­seligkeiten verwideln könnte, heftig miß­­billigen. Im Verlaufe einer langen Konversation, die nun folgte, wiederholte Herr Barthelemy de St.-Hilaire die Erklärung, daß Die festgestellte Polität des französischen Gouvernements darauf gerichtet ist, sich eng an das Konzert der Mächte anzuschließen, aber Ach nicht in den Vordergrund zu stellen, noch eine Initiative zu übernehmen, der griechisch-türkischen Frage zu richten beabsichtige ; die Wartet ge­­nehmigte diese Interpellation. — Csatar hält es für nothwen­­dig, an die Regierung eine Interpellation zu richten, weil fi Die Polizei gegen die nach der Hauptstadt kommenden Bewohner fremder Gemeinden Mißbräuche zu Schulden kommen lasse. Die Konferenz war der Ansicht, Csatär solle vorerst auf fünfreie Fälle bezügliche unbezweifelbare schriftliche Daten vorlegen, in­folge dessen Csatär seinen Antrag vertagte. — Der Redakteur des „V­oltaire”, Reinad, schreibt in der „Revue politique”, daß Die gegenwärtige Französische Orient: B­olitik, welche man als friedlich darstellt, in Wirklichkeit gefährlich sei, und zwar nicht blos für Frankreichs Ansehen, sondern auch für den Frieden im Orient und speziell für Frankreichs Frieden. Bor drei Wochen habe ein englischer Diplomat­ mit Bis­­mard über das Schiedsgericht gesprochen. „Wenn im Orient Krieg ausbricht,” sagte Fürst Bismard bei diesem: Anlasse, „ist, Barthelemy schuld daran: Barthelemy’S unkluge Birkulare­ hätten Griechenlands Verzweiflung und den türkischen Widerstand verschuldet.“ Barthe­­lemys Ansicht, Frankreich doch das Schiedsgericht in der griechischen Frage zu degagiren, war doppelt falsch, weil die griechische Frage seit der Konferenz eine­ europäische Frage geworden, in welcher Frankreich seine I­nitiative habe; ferner weil der Schiedsgerichts­­vorschlag die Hebereinkunft der Großmächte denunzirte, die helle­­nischen Revindisationen unterfragen zu wollen. Tranfreihh hat in der Set Frage die Sympathien aller fortschrittlichen Völker des Orients erworben und seinen Bla im­ europäischen Konzerte eingenommen. Barthelemy änderte dies Alles; er hat den Griechen nicht Wort gehalten, dem Glauben der christlichen Völker an Grant reich geschadet, das europäische Konzert gebrochen und nicht einmal die Dankbarkeit der Türkei dafür eingetauscht. Er hat das Kon­ferenzwerk in einigen Tagen zerstört. Die Türkei droht, Griechen­­land ist in Waffen. Dank dem europäischen Konzertes schien der Krieg in weiter Ferne, fest scheint er mit Riesenschritten zu nahen. Barthelemy habe nur den Weg seines Vorgängers zu befolgen ge­­habt, er hat sich aber durch die ersten Sch­wierigkeiten abschieden lassen. Göfhen findet, ‚daß der diverte Weg von London nach Konstantinopel nicht mehr über Paris, sondern über Wien und Berlin geht. Wie immer die Orient-Frage gelöst würde, Frank­reichs Kredit im Orient ist erschüttert Die Polität der Nichtintervention, die als Friedenspolitif ausgegeben wird, bedeutet in Wirklichkeit Selbstvernichtung. Noch sei es Zeit, den Weg einer wahren französischen Politit­ einzuschlagen. — Zu den russischen Umtrieben in­ Afghanistan wird der „N. fr. Presse” unterm 12. 9.° 043.London gemeldet. Trot der Niederlagen und der Schwierigkeiten des Transvaal- Krieges, trot des aktuellen Standes der griechischen Frage erregen die geheimen Kabuler Dokumente und die zufin­gen Vorschläge von 1876 doch noch höheres Mn­teresse. E 3 wurden nämlich noch folgende Thatsachen bekannt: Bei Beginn des rufsisch-türkischen Krieges offerirte Schamwaloff dem Lord Beacon­field die freundliche Theilung des türkischen Reiches in Europa und Asien, sowie ein Arrange­­ment beüglig A­­ banistans und eine Abgrenzung der rufsischen und der englischen Machsphären in Asien. England sollte Afghanistan bis zur Grenzscheide des Hindukusch, also die Provinzen Kabul, Kohistan, Ghazni, Hazarah, Kandahar und Seiftan, anneh­m­en, während die Rufen Balkh anneftiren und ihre Grenzlinie am , Dadje der Welt” (Hindukush) anstatt am Drus festlegen wollten.­­ Schumaloff versicherte fortwährend, daß die rufsischen Vor­­sschläge viel ee ol für das anglo-indische Reich wären, als die englische Theorie, Afghanistan gleichsam als „Buffer“ zwischen Indien und Zentral-Asien zu haben, da England dann stets auf die Hilfe Auklands als benachbarte zivilisirte Macht zählen könnte, wenn die indischen Muselmanen England wieder­ irgend­welche Schwierigkeiten bereiten sollten. Alles diesen wurde jedoch nur unter der Bedingung angeboten, daß England der Theilung des türkischen Reiches zu­­stimme. Welchen Theil Alein-Asiens und Mesopotamiens England erhalten sollte, wurde nicht genau vorgeschlagen. Dagegen sollte Rußland die Balkon­stat et fo a im Aegäischen Meere erhalten. An Griechenland wäre Epirus und Thessalien gefallen und aus Thracien mit Konstan­­­­tinopel ein neuer Freistaat gebildet worden, dem die Herrschaft über die Dardanellen eingeräumt werden sollte. Oester­­reich-Ungarn folte Bosnien, so die Ober-Alba­­nien offusiven dirfen als Entschädigung für den Verhast der K­ontrole über die untere Donau. Beacon­fields Antwort auf diese Vorschläge bestand in der Herbeiziehung, imdischer Truppen nach Europa, um zu beweisen, daß England nicht der russischen­­ Hilfe gegen die indischen Muselmanen bedürfe, = Das Oberhaus hält morgen, Dienstag um 11 Uhr vormittags eine Sigung, · =Die zur H Korttro­e der Gebahrun­g·des Religcums- Und Stu­dienfonds entsendetev am uifsw nichteltgestem »Egyetertes«zufolge,eine Sitzung,in welcher·Präside·tIt·Marlath, der Copräsident Kardinal Simor und säm­nttltc­­e·Mitglieder an­­wesend waren1.Die Kommission wird Sr.Majestc·it·über·ihre Wirksamkeit im Jahre 1880 Bericht erstatten­—D­eGemein·de vMagöcs will die dortigen Regulien ft’u.«40.·000fl.gegen zwanzig­­jährige Amortisation einbauer-Die Kom­mssion fan­d den Kauf­­preis im Hinblick auf das Erträgniß zu­ gering3ste kann­ der­ Ver­­kauf nur gegen sofortige Bezahlungen mfehlen und stellte die Be­­dingung, daß auf die Steuer der Fundational-Herrschaft sein Zuschlag ausgeworfen werde. — Der Kultusminister beabsichtigt, im Balaer Komitat eine isolirte Waldparzelle von 150 ° ,,, Katastral-Foh zu verkaufen ; die Kommission stimmte dem Verkaufe zu einem Schägungs­­preise und im Dizitationsmege zu.­­­­ Die Unabhängigkeits-Bartei hielt gestern eine Kon­erenz, der Gejebentiwurf über die Gebühren berathen würde. Sofef Madarab wies, ie , Egyetértés" berichtet, besonders auf den S. 53 hin, welcher mit den staatsrechtlichen Geseten des Landes, speziell mit dem ungarisch-kroatischen Ausgleich und mit den Bestimmungen über die Minister-Verantwoortlichkeit im Widerspruch stehe. Die Partei sehe sich­ diesen Anschauungen an. Die meritorische Berathung wurde auf Die heute stattfindende Konferenz verschoben. I­gnaz Delfy meldete, daß er an die Regierung eine Interpellation in in welcher mag Erledigung einiger internen Angelegenheiten­­ [4 HÁZAI 8 Er Tagesneuigkeiten. (Ernennungen) Georg Toth, prov. angestellter Lehrer an der­ Hebungsschule der Lehrerpräparandie in K.-Kun- Felegyház, definitiv: Jol Farkaz, Gefängnismächter in Karán febes, zum Amtsdiener ebendaselbst. 5 (Spenden) Der König spendete für den Unterstützungs­­verein der Budapester, Pharmazeuten 1001, und für den frei­­willigen Feuerwehr-Verein in Abauj-Szäantd ‚50 fl. ·· · Forstwart-Abzeichen.)Dexsi Handelsminister geht bekanntt,daß solche Abzeichen bei den Steuerämtern am Sitze der­­ Munizipalbehörden 11m1 fl.das Stück zu habensEi1d. Nam­ensänderungen.)Alexander Hergerin ( ·Budapest auf,,Hant·os«';Jakob Taub in Budapest auf­,Szat­­måri­«;Mocm Werß in Kajapö-Szt.-Peterauf»Vecsei«;Leopold .Braun in Budapest auf,,Balogh«;Anton Mäjzlikin Mun­­kacs,Ignaz Måjzli·kirthlizbina,Ladis­laus·Mäjzlikin Szolyva auf»Tomori";Philipp Hechtanudapestautf »Csukcifi«;Dr.Samuel Pollak in Budapest auf­,Lengyel«; Ignaz Liebwerth in Budapest auf,,Ligett«';·Gustav»K»oh·n in Budapest auf,,Kobart««;Adolf Adler·1n Nagy-K·arolymn «Aldör";Johann Schätzinger in Komperm»Szekelyi«. (Statutengenehmigttz1g.)Die Statuten des Karán­­sebeser Handels-Gremiums sind genehmigt worden (Emrich Reveßi.)Die paiestqmische Beirche in Ungarn ist von einem schweren Verluste betroffen, worden­ man uns telegraphisch mittheilt, i­ Gmeich. Rewe, ref. Seel­sorger zu Debreczin,berühmter Kirchenschriftsteller,Mit­­glied der Ungarischen­ Akademie der Wissenschaften,im Jahre 1861 Reichstags-Abgeordneter für Debreczin­,gestern Abends in Debreczin am Schlagfluß plötzlich gestorben.Das Leichenbegängniß wird wahr­­scheinlich am Mittwoch stattfinden. »——«-M Emerich Reveß ist·am 14.Jänner 1826 int­ Fehertö (Szabolcser Komitat) als Sohn 008 dortigen Notars geboren. Seine Studien absolvirte er in 9.­Bökörmény und Debreczin. Im Jahre 1844 schrieb die Königl. Universität aus der Schwartner-Stiftung folgende Preisfrage aus: „Was ist der Grund davon, daß Ungarn besteht und nicht zugrunde gegangen ist, gleich den von den Hunnen, Gepiden, Awaren und anderen Völkern zreifchen der Donat und der Theiß gegründeten Neichen ?" Emerich Aueh, damals ein achtzehn­­jähriger Buga, bewarb sich um diesen Preis. Nach einigen Monaten renste ihn dies und er wollte seine Arbeit zurücknehmen — aber zu pät. Die Preisrichter waren mit ihrem Untheil fertig und erkannten Mérék den Preis zu. Nach Beendigung seiner Studien wirkte er einige Jahre als Gymnasial- und Hochschulsprofessor. Im­ Jahre 1849 ward er Bibliothekar an der Debrecziner­­ Hochsshule. Im Jahre 1851 wählte ihn die Gemeinde Balmaz-Ujvaros zu ihren Seel­­sorger, 004 ging er auf Neffen, ehe er diesen Bolten antrat. In Wien mußte er ein halbes Jahr lang auf seinen Bach warten, er benabte diese Zeit, um in den Wiener Archiven Duellen-Studien zur ungarischen Geschichte zu machen. Er bereiste dann die österreichis­­chen Länder, die Schweiz, Belgien und Holland, und machte überall historische Studien, besonders betreffs der Geschichte­­ Ungarns und des Protestantismus. Ueber seine Reisen sandte er­ dem „Magyar Hirlap“ Mittheilungen. Nach Beendigung seiner Reisen fehrte er zu seiner Pfarre und seinen Lieblings-Studien zurück. Er war Jahre hindurch Mitarbeiter der Blätter: "Pesti­­ Napló", "Magyar Hirlap", "Magyar Sajtó", "Uj magyar Muzeum", "Sárospataki füzetek", "Protestans egyházi és­iskolai lap". Seine zahlreichen Beiträge hatten zumeist die vaterländische Geschichte und Sprache zum Gegenstande. · · · Seine größeren­ selbstständigen Werke sind·die folgen­den: Grundprinzipien der protest.Kirchenverfassun­g·(18;­6).Gutachtert über die Hauptpunkte der un­garischen protes­t.Kirchenverfassung (1857).Im nämlichen Jahre übersetzte e­j Hagenbach’s Werk ,,Encyklopädie und Methodologie der theologischen Wissenschaften«. Im Jahre 1859 gab er die Biographie des»ungarischen protest. Reformators Johann Erdösi heraus,ferner eine historische Studie über die Residenz des Hunnenkönigsz Etele·(Attila).In den Fünf­­ziger Jahren schrieb er noch eine Biographie des ersten ungarischen Reformators Mathias Devai Biró und eine Biographie Kalep’s. Im­ Jahre 1859 wählte­ die ungarische Akadem­ie ihn zu ihrem Mitgliede-JnB.­Ujvaros:·t­ 1rkte er nur zwerthbre,·dann·tvard er nach Szentesxind von hier,ebenfalls nach·zwetzkjhrrgewirken, nach Debreczin als Seelsorger berufen,wohin er­ im Jahr 9185·6 übersiedelte und wo er seither auch wohnte.Manbot ihm·in Debreczin eine Professur für ungarische Literatur,m Kecskemetemne solche für Theologie anzbber er lehnte diese Anträge ab und zog Das stille, ruhige Amt eines Seelsorgers vor, wo er sich ungestört seinen Tinguistiígien und historischen Studien widmen konnte. „Auf dem 1861er Meidhatage vertrat Noch die Einbt Debre­­zn und war einer der Führer der Beichfußpartei. Ex allein konnte mit Deal sich meien hinsichtlich der Gesebesfunde und der staats­­rechtlichen Kenntnisse. Seine Rede gegen Deals Adreß-Entwurf bildete eines der wichtigsten Momente in der Geschichte jenes Neidig­­tages. So sensationell die Wirkung dieser Rede, ebenso Aufsehen er­­regend war seine plögliche Mandats-Niederlegung. Und mit diesem en­tchloß seine, kurze, aber so viel verheißende politische arviere. Vın Sahre 1867 wurden ihm die Fenster eingeschlagen, weil er anläßlich der Ernennung des verantwortlichen ungarischen Mini­­steriums nicht illuminirte. Cr 309 fieh seither von allen politischen Bewegungen zurück und mied überhaupt die Oeffentlichkeit. Seine ganze Thätigkeit widmete er den Wissenschaften und besonders der protestantischen Kirchengeschichte. Lange Zeit redigirte er den „Pro­­testans egyházi és­iskolai Figyelmezö”, welches Blatt erst vor einigen Jahren einging. Sein Name war an in ausländischen Ge­­lehrtenkreisen genannt und geachtet. [ = . „In letterer Zeit war er nur im Familienkreise, im Studir­­zimmer oder im Archiv des Kirchendistrikts jenseits der Theil zu sehen. ‚Auf­ der Straße erschien seine imposante Gestalt nur, wenn er sich in die Kirche begab, um zu predigen ; allein, in jüngster Zeit hatten die Debrecziner nur selten Gelegenheit, ihren Lieblings- Prediger von der Kanzel zu hören. In Tirolliden Versammlungen war seine Stimme stets von großem Gewicht; an weitem Blick, an Kenntnissen kamen ihm nur Wenige glei). Bei der­ jüngsten Bischofswahl war sein Name viel genannt, doch lehnte er die ehrende Kandidatur bescheiden ab. Anläßlich des Ablebens des Feld­marshall­lieutenants Baron Herbert) hat­te. Majestät der König, wie man und aus Belgrad berichtet, dem Bruder des Berblichenen, dem Minister-Residenten Oesterreich- Ungarns in der serbi­gen Hauptstadt, duch den General-Adjutanten Sreiheren v. Bed auf telegraphischem Wege sein Beileid ausdrücken lassen. (Todesfälle.)Der Kassier der­ Landes-Postkasse,Here Stefan Bürger,ist gestern Mittags,nachdem er 47 Jahre lang im Dienste der Postanstalt gestanden,verschieden.Herd-Bürgeran schon vor Jahren mit dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone ausgezeichnet worden3 erst vor wenigen Jahren hatte ihn der M1111­ sterzu anderkasseer ernannt,doch war ihm das Berennzungsdekret noch nicht zugestellt worden Die Postverwaltung verliert in Bürger einen trefflichen und fleißigen Beamten—­Frau Rosalie Gans, geb.Rapzel(aus erster Ehe verwitwete Gerson Hirsch)ist gestern Mittags im 86. Lebensjahre verschieden. Das Begräbniß findet am Dienstag, Vormittags um 10 Uhr, vom Trauerhaufe. V., Hörergasse No. 22, statt. — Bolf Dör­­­ler, Beamter der F. Ungarischen Landes-Zentral-Sparkasse, Ausschuß- und mirkendes Mitglied der Vereine „Budai Dalárda" und , Budai Zene-Akademia“, ein um das Musil- und Vereinswesen in Dien­ hochverdienter Mann, ist am Sonntag, 13. d., gestorben. All en Reichenbegängnisse, welches am Dienstag, Nachmittags 3 Uhr,­ stattfindet, werden die genannten Vereine torporativ t­eilnehmen und nach Abfingen zweier Trauer­­inte Kränze auf den Sarg des Freundes und Kollegen nieder­­egen. (Gidesleistunag) Von den zur Budapester Königl. Gerichtstafel neu ernannten Kriagrichtern haben heute die Herren Madaras, Aba, Nedeczty, Flud, Per Nes­­meth und TelepEy in der heute unter dem Vorsidde des Präsidenten der Königl. Tafel Nikolaus v. Szabó gehaltenen Plenar­­fitung den Amtseid abgelegt. Die­­ meisten begannen auch in den heutigen Senatsfigungen ihre Funktionen. Ueber die Eisstandsverhältnisse) erfahren wir, daß in der untern Donaugegend das Eis blos in Szegpárd ein wenig in Bewegung gerathen it, während es an den übrigen Stationen unterhalb Budapest überall noch feststeht. Der gegenwärtige Jolt hat die Konsolidirung der leder gewordenen Eismassen zur Folge gehabt und ist demzufolge das Eis­­ bei M­asten wieder so fest geworden, daß die Kommunikation üiber die Donau aufs neue eröffnet werden konnte; bi Göny­ő fült das durchwachsene Treibeis im Verein mit neugebildetem Gig drei­zehntel der Strombreite, während bei Parfang der Eisgang fortdauert. Am ganzen Bereich der Hauptstadt it der Wasserstand überall rasch zunehmend. (Der h­auptstädtische Verwaltungs-Nusschuß) beschloß in seiner heute unter dem Präsidium des Ober-bürgermeisters Rath gehaltenen Lisung, mit der Durchführung der aus Alak der Verraudation in der Kammerkasse angeordneten Voruntersuchung den Stadtrepräsentanten Dr. Betr Busbach zu betrauen und demselben zur Versehung des Schreibgeschäftes den Magistratsnotär £ung an die Seite zu geben. — Der Bericht über die jüngsthin durchgeführte Volkszählung wurde mit dem Ausbruch des Dantes für den Leiter der­­ Volkszählungs-Kommission, Vize-Bürgermeister Gerlóczy, den Direktor des statistischen Bureaus Dr. Yosef Körösi, die Mitglieder der Zählungskommission, den Schriftführer derselben Magistratsnotar Rung, die Bezirks- und Rayonzpräsidenten, den Ober-Stadthauptmann Thaiß zur Kenntniß genommen. — Hierauf wurden die Berichte der Fachreferenten verlesen; über diesen Theil der Gi­ung theilen wir das Bemerkenswerthe im Morgenblatte mit. (Die hauptstädtische Finanzkommission) hielt heute eine Offertverhandlung betreffs Berpachtung der Dfner Heid­­jandgruben ab. Die Offerte von Georg Domolos mit 250 fl. jähr­­lich wurde zur Annahme empfohlen. — Ein Gesuch des Wächters des Szechenyi-Biess um Gewährung eines Nachlasses vom Bachtzins wurde zur Heußerung an­ das Ingenteuramt ge­wiesen. — Eine Diferte des Kohlenhändlers Ludwig Ullmann auf Verpachtung eines Niederlagsplages nächst dem städtischen Wafferwerte wurde an Die Wafferwerfs-Direktion zur Begutachtung gemiesen. — Auf Antrag des Stadtrepräsentanten Adolf Stern wurde beschlossen, in allen jenen Fällen, in welchen ‚die Stadt einen Verlust an intabulirten Darlehens-Kapitalien erlitt, um eine Restitution der entfallenden K­apitalszinzsteuer einzuschreiten. — Schließlich wurde bestimmt, daß in Angelegenheit der Verpachtung des Lömen-Hauses morgen­sorz mittags eine außerordentlic­hitung stattzufinden habe. Der Hauptstädtische Verein­ hält am Dienstag, = ha um 5 Uber, im Nathesnale 563 alten Stadthauses eine Inferenz. Franz-$osef- Stiftung) Der für den Monat Männer ausgegebene Verkehrs-Aus­weis dieser Stiftung enthält fol­gende Ziffern: Ende Jänner blieben 1068 Antheilscheine in Giftig­­keit, was einer Witwenrente von 391.450 fl. entspricht; überdies sind 15.100 be­grünzte Rente für Gattinen gestrichener Mitglieder reservirt. Zur Zeit stehen 89 Witwen im Genisse einer Rente von zusammen 31.000 fl.; 5 Waffenfamilien ferner werden mit 1900 fl. unterstüßt; unter den legteren befindet sich auch die Familie eines im Kriege Gefallenen, welche jährlich erhält. An Rad­­versicherungs-Obligationen sind 48 Stüd in Gültigkeit. Im Monat Männer gingen der Stiftung an Spenden 650 fl. zu, wogegen die laufenden­­ Auslagen dieses Monats 679 fl. 92 fl. betrugen. Das Stiftungsvermögen nahm im Monat Sinner um 3963 fl. 22 fl. zu und betrug zu Ende Sänner 1,813.467 fl. 83 fl., das Vermögen der Gisela-Stiftung 5139 fl. 84 fl., zusammen 1,818.607 fl. 67 Er. (Sranen-Industrie- Ausstellung.) Lofas Ausschüsfe haben sich bisher an folgenden Orten tonstituirt: Szegedin, Bor­­figende: Franz Däni, Fran Georg Weber,­ Preßburg; Klausen­­burg, Borfigende: Baronin Albert Bánffy; Kafdhau, Vorfigende: Nora 6063 de Soövär ; Theresiopel, Vorfigende: Frau Karl Kaffa ; Bepprim, P­atronesse: Baronin Franz Fiáth, Vorfigende: Frau Ste­­fan Bégh ; Stuhlweißenburg, Vorfisende: Frau­ Ladislaus v. Gra­­eyeny-Marich ; Cperies, Borfisende: Frau Theodor Berzeviczy ; Szegkard, Vorfigende: Ira Karl Agoston ; Beles-Cäaba, V Borfigende: Michael Zsilingly und Frau Ladislaus Bartóti; Dees, Borfigende: Frau Dr. Ladislaus Gajzägd ; H­-M.­Välärhely, Borfigende: Frau Ludwig Dobofi; Nagybanya, Borfigende: Sa, Spaigzer,­ PMako, Vorfisende: Frau Wilhelm Edhart; Sepfi-Szt.-Cydrgy, Szarvas 2c. Rothes Kreuz) Das Budapester II. Bezirksfiliale des Landes-Frauenvereins zum­ rothen Kreuz hält am 17. d. Nachmittags um 4 Uhr im Bereinzlotal (Kettenbrüdengasse 1) seine ordentliche Generalversammlung. · . · Die Hutmacher-Gehilfen­ hielten gesternNach­­mittags·e11teVersammlung,in welch­er einer der·Rednergusfit·hrte, daß·bei der geringen­ Bezahlt­ng die Existenz nicht·möglich·sei,da für einen Hut nurs Kreuzer bezahlt werden und ein Gel­­·lfe·an einem Tage nicht mehr als 10 Hüte anfertigen könne.Eine Arbeits­­einstellung wurde nicht bean­tragt,doch beschloß die Versammlung,daß die Gehilfen fest zusammenhalten sollen. (Der Budapest English Conversation Club) veranstaltet demnächst im Saale des „Hotel Frohner“ die folgenden Borkefungen : Am 17. Feber Franz BulBfg: „Die­ Bereinigten Staaten vor dem Bürgerkriege” ; am 24. Teber Professor Armin Bombéry: „Der Orienthandel und Ungarn”; am 16. März ev. Andrew M­o 0­0­9 : „Edinburgh und Budapest” ; am 23. März Dr. Julius Frei: „Die englische und die Kontinentale Breffe“ und am 30. März Ferdinand Eber über einen noch zu bestimmen­­den Gegenstand. (,,Vuda’s Tod«­in engli­scher Sprache.)E.D. Bettler,dem seine illustrirte Ausgabe von,,Hungarian poems and fablestt bereits das Diplom eines korrespondirenden Mitglieds " der Risfalndy-Gesellschaft verschafft hat, Hat nun neuerdings einen Band seiner Mederregungen aus dem Ungarischen (bei Trübner and Co., London) erscheinen lassen. Der Band enthält „The Legend of the Wondrous Hunt“ (Die Märe von dem Wunderhirsch) und als Anhang einige Gedichte von Petöfi, Bajda, Ezuczor u. s. w., wie auch mehrere Volkslieder von bekannten und auch unbekannter Autoren. Die Ueberfegungen Butler’s stehen hoch über den gez­­wöhnlichen deutschen Weberfegungen, die unsere nationalen Dichter über sich ergehen lassen müssen;­ besonders zeichnet sich „Ihe Legend“ dadurch aus, daß sie in einem reinen, leicht flüssigen Englisch den Originalterz mit möglichster Treue wiedergibt. Das hohe Verständniß des Ueberfegers für seine Aufgabe zeigt sich auch hierin, daß derselbe sich von dem trochäischen Tonfall des Originals nicht zur Wahl von Trophäen auch im Englischen verleiten läßt, sondern da er den jambischen Tetrameter wählt, der in germanischen Sprachen eine Wirkung hervorbringt, analog jener, die der trochäische Lettos­meter im Ungarischen hat. Auch bei Hebertragung der melodischen Bolfsweisen zeigt der Ueberfeger jenen feinen Sinn für die Form, der die MWesenheit gleichwohl für die Hauptsache hält und der ges­­­chankenlosen Nahhäffung nur im ungarischen Original möglicher Rhythmen sorgsam aus dem Wege geht. Eine Vorlesung über Katona­ Der Situngssaal der „Association litteraire internationale“ in Paris war am sechten Freitag dicht gefüllt, eine bei den regelmäßigen Wochenkonferenzen dieser Gesellschaft ziemlich rare Erleinung, und das Publikum verweilte bis zum Schluffe und zeichnete den Borz tragenden Herrn Emanuel Gla­ser lebhaft aus. Glaser ist unser Landsmann und das Thema, welches er erwählt hatte, war auch der vaterländischen Literatur entnommen. Er sprach­ über Katona und über dessen „Bänkbän“, welches Werk er selbst unter dem Titel: „Le comte Bank“ ins Französische übertragen hat. Alle Blätter besprachen die Konferenz unseres Landsmannes, welcher sich hier einer geachteten Stellung im Ministerium der auswärtigen Ange­­­legenheiten erfreut, in sympathischer und anerkennender Weise. Das Nationalmuseum­ hat jüngst von Here Alexander Zechmeister ein werthvolles Geschenk erhalten; dasselbe desselbe besteht in einem Zinnteller mit meisterhaften Gravuren aus dem Sabre 1596. · 4..··· (Ballchroj·fik.)Die Budapester serbische Jugend veran­­­­staltet am 2.März imt­usikvereinstaale eine BesedaverbMden mit einem Tanzkränzchen,das Reinerträgniß wird­ wohlthätigen Zwecken zugewendet werden. (Die schönste Rose­)welchelheuer Lyonis n dktr Handel ·gab,ist«Guil1­mmeGillemot««.Diese Rose,die uns­ gegen­­­wärtig im Bild vorliegt,erhielt bei drei Rosen-«-An:·-3steklungen imtekr 26 Konkurrenten jedesmal die ersten und h sechsten Preise eine Ab ° erkennung·,die seit Jahren­ keiner Rose zu theil gemorden.Guill­e Gillemot ist der GärttIer des hiesigen Mädchen­-Waisen­hauses ‚Eh bethinum«',dem die Ehre zu theilwurde(wie bis jetzt noch«keine·­­ungarischen Gärttter),daß die französischen Rosenzüchter der schönst Rose seinen Namen­ gegebett mit Rücksi­cht auf seine Verdienste und Rosenkulttkrinungam (Eine Monstrosität seltener Art·wird demnächst in der·Redoute zur Schau gestellt werden·Es ist das das vierjäige Zwillingspaar Battista und Giacomo Tocci aus Locanaii danken-Die Körper der beiden Kriaken sin­d von der­ sechstentplde abwärts zusamm­engewachsen­ und verlaufen vollständig in seinen einzigen der,jedoch nnr zweifachen Funktionen. (Polizeinachrichten.)Der Fuhrmann Karl Salzmann wurde heute Nachts um 12·s­ 4 Uhr von drei Streichen auf­ offener Straße überfallen ; die drei Strolche mißhandelten den­ Wehrlosen, zerrissen ihm die Kleider und waren eben im Begriffe, ihm die Börse aus der Tasche zu rauben, als das Erscheinen eines Ra­stablers sie in die Flucht jagte; der Konstabler feste ihnen und un gelang es ihm, einen der Attentäter — den Yaleritsarbeiter Al­tevay — zu verhaften. Nevay, der ein scharfgeschliffenes Tadel­messer bei sich hatte und seine Absicht, Lahmann mit dieser Ware zu verwunden, eingestand, wurde gegen Haftung seines Quartier>­gebers vorläufig auf freien Fuß gefekt. — Der Gödöll der Schlosser­­meister Koloman Gyarmathy wurde gestern wegen schnellen Fahrens auf dem Karlöringe verhaftet, von der Ober-Stadthauptmannschaft jedoch vorläufig auf freien Fuß gefegt. — Der 12 Jahre alte Xofef­ Krazlovits hat gestern im Haris-Bazar zwei Taschenmesser gestohlen und verflichte, mit den gestohlenen gg aa wm entfliehen, von Passanten angehalten, wurde er zur der Stabhhauptmannschaft ge­bracht, welche ihm dem Strafgerichte übergeben wird. Bestes bereitwillig Raum und bedauern nur — die Meldu­te ERST." ‚Großer Diebstahl) Johann Szverle, Bieter des Großwardeiner Dombern Franz Flora­it am 7.D. M. von Großwardein durchgebrannt ; erst nach seinem Verschhwinden bemerkte man, daß er aus der Kaffe seines­­ Heren 10.650 fl. in Baarem ges­­­tohlen hatte. Da der Verdacht nahe lag, daß der Dieb mit Dem gestohlenen Detrage sich) nach der Hauptstadt geflüchtet haben mochte, so wurde von der Großmwardeiner Polizei der dortige Kommissär Neumann nach der Hauptstadt entsendet, um vereint mit den hiesigen Boliei-Organen dem Verbrecher nachzuspüren. Die eingeleiteten Recherchen hatten denn auc den gewünschten Erfolg; der Dieb wurde gestern in seiner Wohnung — Leopoldgasse 21 — dur­ den, Kommissär Dankonpfy verhaftet. Die an Ort und Stelle sofort‘ vorgenommene Hauspurhfuhung­ und Leibesvisitation ergaben, da Szverle in fünf Tagen den ganzen Betrag bis auf 1500 ff., welche noch bei ihm vorgefunden w­urden, verflopft hatte. Für Kravaten allein hat er 60 fl. ausgegeben, sich zwei Anzüge um 80 fl. machen Tajjen, ferner eine Uhr mit Spielwert um 80 fl. und 24 Hemden g­efauft. Szuerle, der seiner That sofort geständig war, wird heute" achts nach Großwardein esb­stigt werden. ·(Verh·ängnißvolles Schlittschuhlaufen.)| Mit Bezug auf unsere vor mehreren Tagen gebrachte Mittheilung unter obigem Zitel haben mir nachträglich mitzutheilen, daß der beim Schlittschuhlaufen verunglückte, aber doch gerettete Knabe Julius endes nicht der Sohn des Herrn Sek­ionsrathes Yohann, v.Rendes if. . H ··(J1x Folge des Ausbgges der Bahnlinie Rätoskz U·1Baß)sind mehrfache Expropriations­arbeiten nöthig gewordens»s mit deren Durchführung,sowie nur den sonstigen juridischen Agjendenj, das Kommunikations-9 M­inisterien den hiesigen Advokaten.Dr. Gesell­.­­Püspöky betraut hat. Mäuberischer UVeberfall) Unter diesem Schlag­­­worte meldeten wir im Morgenblatte vom 11. d., ein Pranzstädter Bürger wäre auf dem Mátóczy-Blatt von zwei Männern, deren­ Antlitz mit·K1enruß geschwä­rztxvaty in räuberischer Absichts überfallen­ worden. Wie uns mitgetheilt wird, it von einem solchen Tale meber bei der Ober-Stadthauptmannschaft, noch in den betreffenden Vize-, Stadthauptmannschaften etwas bekannt und dürfte das ganze Gerücht aus der Luft gegriffen worden sein, da der Weberfallene im entgegen» geseßten alle es gemäß nicht unterlassen hätte, die polizeiliche Anz­­eige zu erstatten. Wir geben dieser Berichtigung zur Steuer der­ Wahrheit und zur Beruhigung der Einwohner des leideren uns von unbekannter Seite zugekom­men—die Opfer einer­ Lystifi­"," katron geworden zu sein. · »J«»", (Postraub-G·eschichten.)In Mezötur wurde im» vergangen­en Jahre die Karcolpost ausgeraubt und der Kutscher ermordet­.«"" E Dse Raubmörder·find nm bereits erui­t und befinden sich ist«| Szolyoken sicheretxc Gewahrsam Es sind die drei Brüder« Hegyr,von·der1ender eine Oekonom,der andere Sicherheits-1 xvächten der dritte Lehrer der·reformirten Gemeinde.­­it.—å)l·uf der Veßprim·­Ztrezer Landstraße wurden­ Fr­­gesteltt die Fahrpost von zwei RäIkbern angehalten,doch war der Kutscher bewaffnet und gelang es ihm mittelst seines Revolvers die Strolche in die Flucht zu jagen.· ,7 (Felsensturz.)Anlä­ßlich eines­ in der Strecke Szlatkmtisji Teregova am 18.F­rü­h stattgefundenen Felsensturzes könn­en die Personenzüge 1,2,7 und smtr bei Umsteigen der Reisenden und Uebertrag ziktg der Post··verke·t)re11.Da das Hinderniß im Lau­fe des morgengages beseitigt sein dürfte,erleidet der Frachtenverkehr keinerlei Störling. (EinSonderling)JuLemberg­ so schreibt man der »·N.fr.Presse·«­—ist·letztl­in eine stadtbekan­­­te Persönlichkeit,näm­­lich Graf Ladislaukszgabdalik-Skarbek,dessen Obermals Begründer des Lemberger Theaters und des Drohowytzer Waisen-Institutsft« auch in weiteren Kreisen einen Ruf erworben hat,im Alter von»6­ Jahren gestorben­c.Er beiwohnte bis zu seinem Tode ein Erkerstüb­­chen im dritten Stoc­k des Th­eaterebäxides und verkehrte daselbst nu­r mit einer greisen Dienerin. In seinem Nachlasse fand man gegen 500 Sparkassebücher, jedes auf den Betrag von 40 fr. lautend. In den Falten eines Fauteuils wurde ferner eine große Menge von­ Coupons und Lotterie-Effekten, die ein Kapital von 6000 fl. reprä­­sentiren, vorgefunden. Ueber den Verbleib der vielen Millionen, die der­ munderliche Graf besossen haben soll, werden die verfestedenz­artigsten Vermuthungen aufgestellt. E83 existiven von ihm drei Te­stamente; eines aus dem Jahre 1867, in welchen er seinem Se Miecyslaus den Nachlaß zuspricht; ein zweites aus dem Jahre 1876, welches diese testamentarische Anordnung w­iderruft und worin er dem obgenannten Waffen-Institut, welchem er schon im Jahre 1871 50.000 fl. gewidmet hatte, sein Vermögen vermachte­, endlich ein­­ Testament aus dem Jahre 1879, in welchem sein Diener Lukas Rozi­lowski zum Untertal-Erben bestimmt ward. Mie- | Otrom eisfrei. is S «» -. s­­»Jet- mar. - « J

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