Pester Lloyd - Abendblatt, März 1881 (Jahrgang 28, nr. 48-73)

1881-03-01 / nr. 48

- en | | EN | a (Ein elne Rummern 3 Fr. in allen Berschleißtotalen.) LLOYO a GAZT a e Ke. Jut gazos, 198 Al . Rienbader Budapest, 1. März. — Die ingenidre Art, in welcher ein studentischer Z„ule”, die Kagenmufit vor dem Hause des Abgeordneten in Wien zu einer großen Staats-Affaire "aufgebauscht wird, kann uns nicht bestimmen, d­iesem ‚Borfalle an und für fi irgend eine politische Wich­­tigkeit beizumessen. Wenn die Studenten darin gefehlt Haben, daß sie mit Pfeifen und BZifchen den Epilog zu einer parlamentarischen Verhandlung geben wollten, so fehlen jet nicht minder Diejenigen, welche einen Studentenstreich wie eine Staats-Aktion­ zu behandeln sic­h anschiden. Die Studenten haben eine politische Angelegenheit zu einer Studenten-Affaire gemacht, die Polizei erhebt eine Studenten-Affaire zu einer politischen Sache. Die eine wie die andere Auffassung muß zur Verwirrung führen. Hoffent­­lich wird der Irrthum nicht lange andauern und die Ruhe der Gemüther auf der Wiener Universität wie auf der Wiener Polizei bald wieder hergestellt sein. Was die symptoma­­tis­ch­e Bedeutung all dieser Vorgänge betrifft, 10 werden wir darauf noch zurückommen. Die er und Griechenland haben den Vertretern der Signatarmächte zugesagt, während der Dauer der gegenwärtig in Konstantinopel schmwebenden Verhand­­lungen sich aller Feindseligkeiten zu enthalten. Bei diesem­­ Stande der Dinge hätte man eigentlich Ursache, den Ber Handlungen eine recht lange Dauer zu wünschen oder min­­destens allen Grund, sich Darüber zu trösten, wenn es damit nicht eben rald von Statten­ gehen wird. Den friedlichen Nicht ganz ohne Bedeutung ist wohl die Thatsache, daß man in England neuestens eine stärkere Friedenszuversicht denn je zuvor zur Schau trägt; auch ist es immerhin bemersen.­ Ausgang vermag allerdings Niemand zu verbürgen, fand an sie mit dem Ansinnen herantrat, sie möge sich da­­für verwenden, daß der Pforte die Einhebung einer Kriegs- Atener in den von Hellenen bewohnten türkischen Provinzen nicht gestattet und Egypten die Hilfeleistung in dem even­tuellen tür­kisch-griechischen Kriege verwehrt werde, die bün­dige Antwort gab, sie könne sichn ihr in eine ‚isolirte Aktion zu Gunsen der rite­reneinlaffen und ihnen mir rathen, in Geduld das Resultat der Wourparkers in K­onstantinopel abzu­warten. Vor Kurzem ging doch italienische Blätter die Mel­dung, Daß das Kabinet Gladstone zur Austragung der griechischen Grenzfrage das Seinige damit beitragen wolle, daß es bereit sei, die Synfel Eypern. Die bekanntlich­ eine relativ zahlreiche griechische Bevölkerung hat, an Griechen­­land abzutreten. Lord Granville hielt es jedoch für nöthig, diese Version ausdrüclich zu dementiren und er beauftragte den­­ Botschafter Englands in Rom, Die italienische Negie­­rung zu benachrichtigen, daß die bezüglichen Gerüchte „ganz ohne Grund“ seien. Die Affaire ist nicht ohne interessante Pointe. Sie zeigt zunächst, daß die englische liberale Negie­­rung sich allmälig mit der Ossupation Zyperns zu befreun­­den beginnt. Andererseits ist sie gleichsam eine deductio ad absurdum für den Eifer des Kabinets Gladstone, die Türkei zu zwingen, ihre griechischen Provinzen aufzugeben, wäh­­rend­­ dieselbe Regierung Gladstone’s es entschieden ablehnt, ein reines griechisches Eiland seinem Mi­tterlande zurü­ck­­zustellen. Damit sol nicht gesagt sein, daß die Griechen etwa ein Necht auf Zypern haben, es soll nur dargethan werden, wie sch­wach und hinfällig ihr­ Nechtsanspruch auf Thessalten und Epirus ist. Ueber den Memisterwechsel in Berlin wird uns von dort geschrieben : © Berlin, 27. Zeber. Mitten in den rauschenden Veites­­jubel, der das junge Hohenzollernpaar begrüßte, tam die Gerwißheit, daß der Kaiser dem Grafen Calenburg die gewünschte Entlassung aus dem Staatsdienste bewilligt habe. Der Graf verabschiedete sich von den Näthen des Ministeriums, indem er ihnen verkündete, daß Herr v. Buttlamer, der Kultusminister, sein Nachfolger zu werden designirt sei, während für das Kultus- und Unterrichts-Ministerium der bisherige Staatssekretär des Reichs-Justizamtes, Schhelling, in Aussicht genommen wäre. Damit ist ein weiterer Beitrag zu der Bismarck’schen Bemerkung geliefert, daß es Zeiten gäbe, wo man liberal, und Zeiten, wo man konservativ zu regieren habe. Ohne Zweifel sei das andeuten, daß wir vom Jahre 1867 bis zum Jahre 1877 haben liberal regiert werden müssen, und daß sei, wie die Ernennung Butt famer’s zum Minister des Innern und diejenige Schellinge zum Kultusminister beweist, die Zeit gekommen sei, in welcher das deutsche Altes natürlich unbe­­schadet der persönlichen Parteilosigkeit des Fürsten-Reichskanzlers, der ja in so und so viel Sahren sie mit jderselben Bereitwilligkeit entfließen würde, in die liberalen Bahnen der Jahre 1867—1877 Mit einem Wort, an der reaktionären Bedeu­­tung der Ernennungen ist nicht zu zweifeln. Umso weniger, als Herr v. Buttlamer daraus nie ein Hehl gemacht, wie er ein entschiedener Gegner der Selbstverwaltungs-Gefege und ihres weiteren Ausbaues sei, während der Zicc­lich starr orthodore Sohn des Philosophen, Staatssekretär Schelling, als Kultusminister der zentrumfreund­­lichen Schattirung der Konservativen noch um Vieles näher steht, als Man hat mithin mit dem Taufe zufrieden zu sein, da namentlich auch Graf Eufenburg als Minister des Sunern, dem die Handhabung gewisser, dem Zentrum unliebsamer Gefebes-Varagraphen unterstand, niemals "von dem starren gejeglichen Standpunkte in der Exekutive abwich), während sein frommer Nachfolger fon eher in diesem Punkte mit Bolt konservativ regiert zu werden habe, dies bei Herrn dr. Buttramer der Fall gewiesen, auch in den ultramontanen Regionen alle Ursache, betreffe Be Diese Vorlagen werden dem Dreier-Ausschusse zugewiesen und file Donnerstag auf die Tagesordn­ung gefest, — Nas Nuntium, » fr­ reden lassen dürfte. Jedenfalls ist der Zwiespalt zwischen Bisz­mark und Eulenburg jean Lange ein Patenter gewesen und die­­ Herrenhaus-Szene diente für beide Staatsmänner nur als rechter Schon fest fängt die ministerielle­­treffe an, den s­cheidenden Minister des Innern nach der Schablone zu behandeln, welche sie für Delbrüd, Camp­­hausen, Falk zur Verfügung hat, wenn der Wind­rauh aus der In diesem Punkte begegnet man Tell- Borwand, um die Sache zur Entscheidung zu treiben. Wilhelmstraße daherfährt­ losigfeiten der unglaublichsten Art, wonach das Abgeordnetenhaus der seitens des Oberhauses am Geseh­­entwurfe über die Spielkartenstempel-Steuer vorgenommenen Modi­­fikation beigetreten sei, wird zur Kenntniß genommen, hingegen der Konkursgefeg-Entrondh, bei welchem Hinsichtlich eines Punktes noch eine Differenz zwischen den beiden Häusern besteht, dem Nechte-Aus­­schusse zugewiesen. · » · Es·war d emn Bericht des menunitäts-Ausschusses gelesen,mit welchem­ die Aufhebung des Immunitätsrechtes des Grafen Koloman Bethlen beantragt wird.Der Antrag wird angenommen.» Graf Franz Zichy überreicht die Berichte des­ Dreier- Ausschusses über die Gelegentwürfe betreffend die Waarenverkehrs- Statistik und das Pfandleihgeschäft. Diese Vorlagen werden gleich­­falls für Donnerstag auf die Tagesordnung gefeßt. Nächte Sigung Donnerstag 12 Uhr. (xa. Wien, 38. Febr. Drig-Korr) Meister Shakespeare hat es der Wirklichkeit abgelauscht, als er in seinen großen historischen Dramen der luftigen Berson eine so bedeutende Rolle einräumte und in den wichtigsten Augenblicken an Pistol und Falstaff Sprechen ließ. So ist auch fest, wo Oesterreich eine ziemlich ernste Krise d­urchmacht, dafür gesorgt, daß dem politischen Humor sein Recht werde, und man könnte sich damit sogar befreunden, wenn nicht die Heinen Leute und sonderbaren Räube manchmal zu großen Lärm machen und Schildaer Stüdlein ausführen würden, die nicht nur sie, sondern auch die ernsteren politischen Bers­önlichkeiten, die da­ in einiger Verbindung mit ihnen stehen, Tonpromittiven. Wenn die Korrespondenten czechischer Blätter die Elbe in die Moldau ergießen, das Schwarze Mer in den Rosen­­berger Teich Leiten oder irgend­welche ähnliche große Thaten am regen und ausführen, so ist das ihre Sache, wenn sie aber sich er­­greiften, im Namen­ des czechischen Abgeordneten-Klubs Poffen zu fabriziren, die dann auf Rechnung desselben gestellt werden und ihn in den Augen der Welt lächerlich machen, so geht das einigermaßen über den erlaubten Spaß. Oier heißt es nicht geradezu die ganze ezechische Nation Lächerlich machen und die ganze parlamentarische % Gy­h­ei gemeiner Konflikt die Sprengung­ des deutsch-österreichischen Bind­rifses, die Verschiebung des europäischen Gleichgewichtes darum in Aussicht gestellt wird, weil das eine oder das andere Prager Journal den Einfall hatte, gegen die Erb­tung eines Schiller-Monuments zu schreiben ? « Ich würde Sie mit diesen publizistischen Thorheiten gar nicht behelligen,wenn nicht die Gerücht­sbetreffs einer Intervention des­­ Barons Haymerle,von einer ernsten Vorstellung seitens des Berliner Kabinets u.s.w.auch in die außerösterreichische Presse übergegangen wären. Dem gegenüber erlauben Sie mir auf Grund authentischer Informationen, die sowoh­l aus parlamentarischer als aus einer Duelle stammen, die mit den Intentionen am Ballfausplage wohl vertraut ist, einige wenige Bemerkungen. 63 mag sein, daß der Minister bes Henkern dem Gedanken Austird gab, daß jene fort­gefeste Nationalitätenhege nicht Dazu beitragen kann, die Beziehun­­gen zwischen Oesterreich und Deutschland fester zu knüpfen; von einer Einmischung, von einer Vorstellung kann aber absolut seine Rede sein. CS ist auch ein geradezu baroder Gedanke, daß eine Stoßmacht wie Deutsgland sich beunruhigt darüber fühlen könnte, daß einige exaltirte Köpfe in Prag sein Schiller- Monument sehen wollen, ganz abgesehen davon, daß ja die Mehrheit der czechischen Blätter sich Für die Errichtung eines solchen aussprach. Alles was also weiter von einer Unterredung zwischen Taaffe und Haymerle, Taaffe und Rieger, Verhandlungen und Berbitterungen im „Czesky klub" geredet wurde, gehört in das Neid­­ der Erfindungen. Im „Czesky klub" beda­uert man dichege gegen den grh. v. Haymerle, die ohne die Fortk­antung, ja gegen den Willen der maßgebenden czechiischen Persönlichkeiten inszenirt wurde. Man hat seinen Grund, die politis des Baronz Haynıerle zu bekämpfen und hätte man ihn, so thäte man Dies öffentlich und nicht durch den Mund unberufener Beute. Die Vertreter der Czehen haben in der Delegation rüdhaliz- 103 die Haltung des gemeinsamen Ministeriums acceptirt und dies ist doch ein vollgiftigerer Beweis für je Berhältnik zum Ansmwärti­­gen Amte, als die Findliche naiven Schredensgeschichten eines oder de3 anderen Publizisten. Was die cisleithanische Regierung anbelangt, so kann sie die Ausschreitungen der czechischen Presse nur bedauern. 63 ist dem Kabinett nicht unbekannt, daß die czechischen Führer kein Bartel-Organ besigen und ihr Einfluß auf die bestehenden Prager Blätter, mit Ausnahme des , Bol­ot", der sich troß seiner ultranationalen Ge­­sinnung einen geriissen weiteren Blick zu bewahren wußte, es fehe beschränkter ist. Daß aber in diesen Blättern ihr Name mißbraucht und die Auswüchse einer Franthaften jugendlichen Bhantasie als Wille der Nation hingestellt wird, kann den Herren schließlich eben­so wenig gleichgiltig sein, als der Regierung. Wir leben in einer ernsten Zeit und die braucht Männer, nicht politische Kinder, e wieder einzulenfen.­­—­»Der Schlußrechnmngs-Ausschu­ß des Abgeordneten­­hauses hält morgen Vormittags ithreine Sitzung,a­­nf deren Prämien- Tagesordnung die weitere Verhandlung ü­ber das Ansehen steht. gugdemgäei­äjskaga ,Präsident Iudex Curiae Georg v.Mailath eröffnet die heutige Sitzung des Oberhauses um 1 Uhr·—Schrift­­führer:Baron N»yäry,Graf Z­ifchy,Vator­ Rudnyánßky. I Auff den Moncst erfautenc­s:Tipa,Szapäry,Kem611y, auler , Präsident m­eldet zunächst, dach am 3. März 10 Uhr vor mittags für weil. Kaiser und König Ftanz I. in der Dfner Garnisons­­kirche ein feie­rliches Todtenamt stattfindet, zu welchen die Mitglieder des Hauses geladen werden. Präsident widmet den seit der lechten Libung verstorbenen Mitgliedern des Hauses warme Worte des Nachrufes; diese Mit­te sind : Bischof Emerich Szabó, Großprobst Kubinsky, bexgefvan Michael Mitó, Graf Bittor Toldalagi, Graf 59, Baron 3. Bongrácz, — Das Haus gibt bei­ Kamille­i­nem Beileid im Brotofoll Ausdruck. Schriftführer Julius Horváty überbringt das Nuntium des Abgeordnetenhauses über die Annahme der _Geseentwürfe _betreffs Modifikation der G.A. XXX : 1868 und XXXIV : 1873 über das = ee Berhhältniß zur Kroatien, betreffs ‚Amortisation der Werthpapiere, Deckung des Defizits im 1880er Staatehaushalt und beiveffs Modifilatton des 6.-A. VIII: 1880 N BA ja er = Bagesnenigkeifen. Bestätigung.­ Mit a. b. Entschließung vom 16. ober d. i. tt die, auf die statutenmäßige Dauer von vier Jahren erfolgte Erwählung Bernhard Ru­st’s zum Generalrathe der Oesterreichisch- Ungarischen Bank, zugleich Mitglied der Budapester Dirertion, be­stätigt worden. Ferner wurden mit a. b. Entschließung bestätigt: die wiedergewählten Generalräthe der obenerwähnten Bank, Karl Zimmermann-Göllheim und Karl Aufspis, sowie der neuge­wählte Generalrath Leopold Lieben­­s (A. b. Anerkennung.) Mit a. b. Entschließung vom 22. Leber­ d. 9. wurde gestattet, daß dem Dr. Salomon Mayer, a. D. P­rofessor an der Wiener Universität, für seine um die Verbreitung der Kenntniß des ungarischen Strafgefegbuches e­rmorbenen Ver­­dienste die a. h. Anerkennung ausgedrückt werde. (Titelverleihung.)Der König hat mit Entschließu­ng vom 19. geber I. 9. dem Honvéd-Oberarzt a. D. Dr. Kal FZritsch den Titel eines Regimentsarztes II. Klasse verliehen. (Spende) Der König hat in seinem Namen, sowie im Namen der Königin und des Kronprinzen Rudolf dem Grsten Better Breche- Berein und dem Zandes-Kleinkinderbemahr-Verein je 200 fl., ferner dem Budapester Feuerwehr-Verein 100 fl. gespendet. (Z­ur Reife des Kronprinzen Rudolf in Egypten) schreibt man der , Deutschen. Zeitung” unterm 17. eber, also zu einer Zeit, da der Kronprinz wegen des ungünstigen Wetters in Melandrien noch nicht eingetroffen war, aus Kairo. Die Verzögerung bleibt glückicherweise auf das Festprogra­mm ohne Einfluß und nur eine Zeremonie, welche den Kronprinzen be­­sonders interessirt hätte, mußte heute, man kann wohl jagen zu großem Xerger einer D­etheiligten, dennoch abgehalten werden. Diese Zeremonie war die Vermählung der siebzehnjährigen Beinzelfin Ytaimehb Hanem, einer U Urenkelin des großen Mehemed Ali und Goufine des Vizekönigs, mit dem Prinzen Ali Kiamel Bajdja. Die fürstliche Haremsschöne hätte es unzweifelhaft gar zu gern gesehen, wenn der Erbe eines so großen und mächtigen Neid­es Zeuge Der Hochzeitsfeierlichkeit gewesen wäre. Schon einmal wurde die Feier um mehrere Tage verschoben, aber ein abermaliger Aufschub war nur immer möglich. So­ mußte sich denn die arme Brinzelfin in ihr Shidfal fügen und ohne kaiserliche Trauzeugen ihrem Gemahl die Hand reien. Die Hochzeit der Brinzeffin lenkte ein wenig das Tagesgespräch von der bevorstehenden Ankunft des Kronprinzen ab. — Hdenie (17.) kam auf der Onkel des Shah von Bersien hier an. Wie man versichert, ist er von seinem fürstlichen Neffen hieher gesandt worden, um den Kronprinzen im­ Orient zu begrüßen und ihn zum Besuche Versiens einzuladen. Ueber die Vorbereitungen zu den Nagden, heißt es in Diejent Berichte: Es war im ganzen Flußgebiete des Nil Fein halbwegs guter N­eviex, mehr­ zu finden. Glücklicherweise befist die Hiesige Sreniden-Kolonie in Der Berson des deutschen Geschäftsträgers, Baron Saurma, und in jener des Prinzen Thurn und Taris zwei ebenso tüchtige wie erfahrene Säger, und ihnen gelang es, im Fayım, dem Landstrich in der Umgebung von Medineh, südlich von Kairo und hart an der Grenze der syrischen Wüste, ein ziemlich ergiebiges Sagd-Revier zu finden, wohin sich der Kronprinz nach seinem bei­läufig ein­wöchentlichen Aufenthalte in Raivo­and für mehrere Tage begeben wird. Das Wild, das in jenen Gegenden zu finden ist, kann man kaum ein edles nennen. Hyänen, Wildjagen, Luchse Krokodile und Adler sind so ziemlich Alles. Löwen, Panther, Leo­­parden, Elephanten und Nilpferde haben sie­ von hier schon längst zurückgezogen und sind kaum mehr irgendwo anders zu finden, als in den zentralafrikanischen Regionen, sühlig von Chartum, wo Jeffin von Schleswig-Holstein statt. Am Nachmittag verdoppelte sich gegenwärtig Prinz Liechtenstein, Graf ee Graf Balffy der Jagd obliegen. Die Luderhütten zur He­rbeiladung der Adler und Geier wur­­den vom Prinzen Thurn und Taris sehon vor einigen Tagen an verschiedenen Orten errichtet und regelmäßig Aefer ausgeworfen, um die Vögel anzuladen. Dieses­­ Mittel, in Afrika wohl faum ge­nannt, dürfte seinen Zmed nicht verfehlen. Als die Nachricht von dem Besuch des Kronprinzen nach Egypten kam, bot die österreichisch ungarische Kolonie Alles auf, um dem­selben den Aufenthalt so angenehm als möglich zu machen. Der Bankier Baron Kattany, österreichisch ungarischer Unterthan, richtete für den Kronprinzen den­ Balast Scheriff Bajdjas mit einem Kostenaufwand von mehreren hunderttausend Francz ein. Doc hat bekanntlich der Kronprinz nachträglich die Einladung des Khedive, im Palais Kafr-el-Nujah abzusteigen, angenommen. Rafı­ el-Nujah ist ein kleines, außerhalb Kairo, an der bekann­­ten Schubra-Allee gelegenes Schlößchen. Die Einrichtung it ganz europäisch und die Räumlichkeiten reichen­­ knapp für den Hofstaat des Erzherzogs aus. Der einzige­ Bortheil, den der Aufenthalt in dem Schubra-P­alais bietet, ist Die gesunde Landlurt und die absolute Rube, die in den Morgenstunden dort herrscht. In einem der Ed- Pavillons seines Gartens fitend, den Maffen kaum sichtbar, kann der Kronprinz hier sehr gut die vornehme Gesellschaft von Kairo kennen lernen, und wahrhaftig, diese Bekanntschaft a la vue ist interessanter und mehr anzuwatchen, als die persönlichen a lost Die Frauen sind [ichön und üppig, aber mit wenigen Ausnahmen ungebildet und langrweilig ; die Männer prachtliebend und gastfreund­­lich), aber in Bezug auf ihre geistigen Fähigkeiten recht beschränkt. Die Vermählung des Prinzen Wilhelm­ Man berichtet der „Wr. Allg. Ztg.“ über die Hochzeitsfeierlichkeiten aus Berlin, 27. 9.: ‚Heute Abends fand­ im Schlosse unter Entfaltung, von groß­­artigem Bomp die V­ermählung des P­rinzen Wilhelm mit der­­ Brin­­­­­­­­­­­­­­der Menschenstrom und schwoll stetig an. Um etwa 5 Uhr debouchirte aus dem Kastanienwälden eine riesige Doppel-Kolonne von Schuß­­leuten zu Fuß und zu Pferde und begann energisch Die breite Fahr­­straße vom Denkmal FriedrichyY3 des Großen bis zum Schlosfe zu räumen. Equipage auf Equipage rollte mm heran. Der Glanzpunkt der Auffahrt entfaltete sich in dem Schloßhof. Die Fluwen und Trep- MM 3 TET] v 1 És . 1901 jant nahm sich die Auffahrt der fronprinzlichen Familie auf. Kurz vor 7 Uhr trat eine P­aufe in der Auffahrt ein. Mit dem Schlage 7 Uhr fuhr der Kaiser vor. Von 61­ Uhr ab­­läuteten die Glocken der Hof und Domkirche. Ma der Kaiser ein­gefahren war, schwiegen sie. Wenige Minuten später bewegte sich, nachdem inzwischen der standesamtliche V­ermählungso ft im engeren Familienfreise vollzogen worden war, der glanzvolle Weltzug nach der Schloßkapelle hinauf. Kurz vor 7 Uhr vollzog sich der feierliche Ast der Krönung der Braut, wodurch­ dieselbe unter die preußisgen Brinzefinnen aufgenommen wird. Zwei Beamte des Neontresors traten vor, welche auf rothem goldbefrannten Sammt­­fi­fen die kleine goldene Brinzeffinkrone darbrachten. Die Obersthof­­meisterin der Kaiserin überreichte die Krone der Kaiserin. Diese nannte sich mit der Krone der Brinzeffin-Braut, welche bewegt das Haupt tief beugte, worauf die Kaiserin dieselbe mit Beillantnadeln in den vollen blonden Flechten der Braut befestigte. Der At der Krönung der Prinzessin wurde von allen Familien-Mitgliedern mit feierlicher T­heilnahme begleitet. Nach vollzogener Krönung gab der K­aiser durch einen Mint mit der Hand den Befehl zum Beginnn der kirchlichen Zeremonie. In demselben Moment stieß der Obermim­ar­­fall Altgraf Salnı mit den großen Marfalliteln dreimal Leicht gegen den Fußboden, als Zeichen zum Ordnung des Brautzuges. Die Führung übernahm der Oberstmarschall, hinter ihn der Schwarm von Kammer­­junfern und Kammerherren, die jüngsten voran, dann die Kavaliere der Braut und der Ober-Schloßhauptmann; dann gliederten sich die fürstlichen Persönlichkeiten im Gruppen. Die exste Gruppe bildete das Brautpaar. Der Prinz in der Uniform seines Regiments, den linten Mum, den ex bekanntlich nicht Leicht bewegen kann, gegen den Leib gepreßt. Ex Blicte frei und Fühn vor sich hin. Die Pringeffin, welche an seiner Seite schritt, it eine schlanze Erscheinung mit fast alchgranen Haaren, blauen Mugen und frischem Teint. Die Schleppe der Braut wurde von vier Hofdanen getragen. Hinter dem prinz­ Ken Baare folgte ihr Hofstaat. Den Mittelpunkt der­ zweiten Gruppe bildete der Kaiser, vor ihm die gesammten fatserlichen Hof Hargen, Hinter ihm ein glänzender militärischer Kreis. An der fetten­­ Cette des Kaisers sihritt die Könige von Gadfen, [ml die Braut­mutter. Der Kaiser Hatte aufs minutidierte alle Details der Feier festgelegt, und wie sich die Anord­­nungen genau vollzogen, las man die Anerkennung in seinen Zügen. In der nächsten Gruppe kam die Kaiserin. Neben ihr: Schritt verrits der­ König von Gacyfen, Fink, der Onkel der Braut, der Prinz von Wales. Die dritte Gruppe bildete Die Kronpringelfin, rechts der Kronprinz von Schweden, King Prinz Christian von Schleswig. Holstein. In der­ vierten Gruppe schreitet der Kronprinz in Mar­­shalls­ Uniferm, fol und plüdlich, teits die Brinzestüt von Schleswig-Holstein, Links seine Schwetter, die Großherzogin von Baden. In der fünften Gruppe Erzherzog Karl Ludwvig, rechts die Großherzog von Sachsen, links die Erbprinzessin von Gauchsen- Meiningen. Darauf folgten in dreizehn Gruppen unter Anführung fürstlicher Personen. Der Zug bewegte sich durch den Rittersaal und die Bildergalerie, wo auch die geladenen Zuschauer auf der Galerie­­ sich befanden. Der Weice Saal ist vom blendenden Lichte der Krystall- Zufter umflossen. Der Zug bewegte sie ohne Aufenthalt nach der Kapelle. Der Altar it von teppischen Gewächsen um­­geben. Die Domgeistlichkeit, unter Führung des Superintendenten Kögel, schritt dem Brautpaar entgegen. Beim Eintritt in die Kapelle intonirte die Orgel. Das Brautpaar nehm in rothen Yanten als Pat, rechts und Finis die nächsten Verwandten, der Katser neben der Braut, die Katferin neben dem Bräutigam. Kögel hielt eine lange Kanzelrede und sodann die Traurede, worauf der Ningewechsel erfolgte. 36 Schüffe endröhnten vom Lustgarten her. Unter den Klängen der Fuchsischen Mufil ordnete sich der Zug in derselben Reihenfolge und begab sich nach dem Schwarzen Adler-Saal, wo den Neuvermählten die Glühwünste abgestattet wurden. Der Zug be­wegte sich sodann nach den Weicen Saale, wo das Brautpaar Blas nahmn zur großen Defiliv-Cour. An die Defiliv-Cour schloß sie das Ball-Spaper im Ritterfaale. An der Tafel nahmen nur fürstliche Personen theil.. Der Kaiser traftiete unter fehm­retterndem Tuch der Kapelle des Garde-Regiments auf das Braunpaar. Nach aufgehobener Tafel bewegte ich der Zug wieder nach dem Weißen Saale. Hier wurde der Fadeltanz von zwölf Staatsministern mit fußlangen Re­den eröfutirt. Eine Bolonatte, von Brizeffin Mlerandrine fomponit, wurde gespielt. Bismarc war nicht anwesend, aber Eulenburg, der den Fadeltanz mitmachte. Die Fürstlichkeiten postirten einen Halbkreis um den Thron. Unter Führung des Obderstmarschalls schritten die Minister je paarweise mit den Kerzen auf das Braut­paar zu, verbeugten sich vor demselben, worauf das Brautpaar ich anschließt. Die Minister schritten mit dem Brautpaare wieder auf den Thron zu und die Braut forderte den Kaiser und den Bringen von Batern zum Tanze auf. Abermals erfolgte ein Rundgang, dann ging es zurück zum Throne. Der Brinz und die Brinessin tanzten. Wohl dreißigmal feuchten die Minister durch den Saal. Nachdem die Weinzerfin den Testen Rundtanz vollbracht und die Minister wieder zum Throne zurüdgeführt, entschlüpfte das Brautpaar dem Halbfreis. Die Bagen nahmen den Plinistern die Kerzen ab und Terchteten dem Brautpaar in seine Gemächer. Die­­oberst­­hofmeisterin­ nahm aus ihrer Tasche Stüce vom Strumpfband und vertheilte sie unter die Herren. Um halb 12 Uhr war die Ber­­­mählungsfeier beendet. Personalnachricht) Der gemeinsame­ Finanz­­minister Sofef v. Szlávy is heute Morgens nach Wien abgereist. (Meber den Bischof Emerich Szabó) erzählt Karl Edzinds im , Egyetértés" u. A. auch, wie der verehrte Bischof, um Die Firmung bei derm wendischen Bevölkerung besorgen zu können, wendisch und Frontisch lernte. Bischof Grabe erzählte Dies selbst einem Abgeordneten in nachssehender Weise : ,,Alsidhal3·Bischof nach»Steinemuurger ka121,·entschloß«i·ci) 1mch,sogleich­ wendcjciz und froatixjch»Hu lerneanmmeme wendnschen und kroatisch anläumgennungartjchen unter-Echtenz11können- JcherlerxxtezkxerftdcxslVateFikkisenunpdext englijchethrupxdann eine Predigt.·Ferrie­cemchenge Spritchwörtketszderensxchdeerxd­­mannzxkbedxezienpfkegzuxxddann eine junlose Rede,»spelcherch gelegentlich meiner ersten For­nungsreue m Jedem wendischen und .k1.«o«.1tische 11 Dorfehersagte.Die Rede lautete:. .,Meitxe lieben Kinderlich bixtaana koinJ aufgewachsen,1vo man gar nicht weiß,ob es auch Kwaten in der Welt gibt.Seht, ich bin Bischof und wenn auch Gottes Diener,so bin ich doch im Vergleiche zu euch ein Herz.Und ich habe euere Sprache dennoch erlertm ob gleich ich auf eud­ nicht eingewiesen bint und ihr mir nichts geben könnt.i­ch seht,ihr seid auf das ungarischekiaterland an­­gewiesen,das euch Friede und Ruhe gewäh­rt,und doch versteh­t ihr die Sprache eures Vaterlandes nicht.Nehmt euch ein Beispiel als mir­ Konnte ich trotz meines Alters euere Sprache erlernen,so kei­­­ne neuere Söhne auch die Sprache des Vaterlandes lernen Das Vaterland ist unsere Mutter und wir sind ihre Kinder.Das­ Kind aber,dass eine Mutter nicht verstehen will das sollte man lieber alt die­s Land werfen,als auferziehen.« « Dies verstanden nm meine Wendenunth soaten und Gott sei Datik,die Magyarisirung deiz Jugend schreitet in erfreulicher Weise vor. Freilich habe ich in einem und dem anderen Dorfe den Vorstehern auch gesagt, daß ich meinen Bischofsstab an ihnen zerbreche wenn sie das nächstemal nicht ungarisch sprechen werden.” Cötvös erzählt ferner aus der Zeit, da Szabó­nd Pfarrer zu Yhkaz war, folgende Episode : „Im Jahre 1865 standen in Somlyo-Balárhelyer Wahlbezirk einander zwei Kandidaten gegenüber: Johann B­ap von der Denk- Partei und Ludwig BEEAITY von der Opposition. Die Belasiy- Partei mußte, als sie sich auf den Wahlort begab, durch das Dorf Bea­ ziehen, wo damals Gmerich Szabó Pfarrer war. Bei dieser Gelegenheit entstand z­wischen den Wählern und einigen Schläger­ei faffen eine Schlägerei. Plöslich verbreitete sich Das Gericht, die Bé fan­y-P­artei (zumeist aus dem protestantischen Kleinadel der Marczal­­gegend bestehend) wolle den Pfarrer Szabó mißhandeln. Da­s stürzte sich die Bevölkerung des Kleinen Dörfchens, um den geliebten Pfarrer zu fchtigen, auf die große Wählermenge, und es entstand ein greu­­licher Kampf, in dem sehr viel Blut floß und auch Diele todt am Plage blieben. = . Das ist ein rechter Seelsorger, den seine Gläubigen der­maßen lieben, daß sie bereit sind, für ihn in den Tobin gegen. Und Szabó hat dieses Bolt nur mit jed­er wahren Menschenliebe erobert. Es Beziehung wolle dem V­aterlande viele solche Eichenfürsten geben !" (Weber die Lisung der Desi-Denkmalkom­­mission),welche vorgestern stattfand, Haben wir auf Grund e­es an uns gerichteten Ersuchsschreibens des Präsidiums folgende er­­gänzende Details mitzutheilen:­­ In der vorgestrigen Situng, an welcher neben den im geisti­­gen Morgenblatte Genannten auch der Vize-Präsident der Deát- Denimal-Kommission, Ludwig v. Tipa, b­einahmn, handelte es sich­hverderst um eine Eingabe des Bildhauers Adolf Dupar, der es für zweckmäßiger hält, eine stehende Statue Dear’s statt einer figenden aufzustellen. Die Desf-Denimal-Kommission hatte, dieser Eingabe gegenüber gebundene Hände, da die Jury sich bereits für das figende Modell entschieden und die Kommission angemiesen hatte, in dieser Nichtung mit dem Künstler einen Kontrast zu fehlie­ Zen. Die Kommission ist dieser Weisung auch nac­hgekommen, hat den Kontrakt geschlossen, dem Künstler 2000 ff. Reifevorschuß, ferner 25.000 ff. zur Erbauung eines Ateliers ausgefolgt. Man kam nach­träglich die Eingabe des Künstlers, welcher die Kommission ersuchte, dahin zu wirken, daß­­ statt der figenden eine stehende Statue mission nur­­ fovtet und namentlich von Franz Bully gesagt, daß die Hauptsache jedenfalls die Erzielung einer guten Statue, gleich­­viel ob dieselbe Denk figend oder stehend abbilde, sei, zugleich sei Dies ein so wichtiges Moment, daß die Gage jedenfalls eine nähere Prüfung seitens der Kommission verdiene. Sollte sich die Kom­­mission überzeugen, daß eine­­ stehende Statue dem angestrebten Brede mehr entspreche, so könnten dann Schritte geschehen, um statt der figenden eine stehende Modellstatue zur Annahme zu bringen. Damit nun die Kommission sich ein Uxelheil über den Effekt auf den Burchaner bilden könne, wurde beschlossen, daß eine Imitation­ des projektivten Bostaments aus Holz errichtet und auf demselben eine cahhirte fißende und eine cac­ixte, gehende Figur auf­gestellt werde, worüber dann das Subsomite, welches mittlerweile auch die zwei in dem Atelier Hupar’s befindlichen Gypsmodelle be­­sichtigen würde, Bericht zu erstatten hätte. Diese nächste Gitung des großen Komits wü­rde ungefähr Mitte Mai stattfinden, über die Anadıne oder Bermerfung der Hubariden Hingabe zu bevathen und eventuell die Annahme eines neuen Models im lebender Form zu befürworten haben. In der Erklärung Soleman Get­ts­ melche derselbe vor dem Schlußrechnungs-Husschuffe abgab und Die wir in unserm heutigen Morgenblatte ausführlich mittheilten, fol e3 heißen ,. . . daß für den Bedarf der legten 10 Jahre die Hinter­­legung jährlicher 100.000 (nicht 10.000) fl. Hinreichend műre..." und weiter in der vorlegten Zeile „1.533.480 ff." (nicht aber, wie in Folge eines Druckfehlers steht 15,333.480 ff.). Abgeordneter Alexander Hegedüs­ wird, nach einer Mittheilung des „Zalai Közlöny" am 11. März, in Gr.-Hanizja eine Verlefung „über die Kaufleute und ihren Beruf“ halten. Ueber das Befinden der Frau Bild erhalten wir die beruhigendsten Mittheilungen. Die gefeierte Sängerin befindet sich bereits außerhalb des Bette und dürfte sie am nächsten Dienstag wieder singen können. Die Eisstands­verhältnisse der Donau haben troß des milden Frühlingswetters der leiten Tage seine Henderung erfahren. Während die Donau zwischen Prebburg und Eönyd eisfrei ist, steht der Stoß noch immer zwischen Gran und Waizen und besonders das Waitner Eis ii­es, das die Donau- Dampfschifffaher-Gesellschaft an der Eröffnung ihres Betriebes Hin­­dert. Es ist offenbar, daß dieses obere Eis nur bei einem bedeutend höheren Wasserstand abgehen dürfte. Hingegen scheint das untere Eis von selbst abgehen zu wollen. Bon Dalja­st das Eis bereits abgegangen, bei Apatin it der Strom eisfrei und bei Mohács hat sich der Stoß gestern in Bewegung gefebt, jedoch um bald darauf wieder stehen zu bleiben, so Zum G Sellestmorde Raul Wehles­ meldet , B. N.", daß die Gattin desselben gestern Abends dem Fajcings­­fette ammahnte, welches die Vöglinge der Schule der englischen Fräulein im Kloster der Lesteren veranstalteten, weder sie, noch die Heinen Rinder, welche zu Hause ihren Vater zum Nachtm­ahle er­­warteten, hatten eine Ahnung von dem Unglück, das sie betroffen. Die Ursache des Selbstmordes ist noch immer unnbekannt. Polizeinachrichten)­m Hauptpostgebäude Fand der Telegraphenwaffen-K­ontrolor Karl Wesjengl geltern vormittags um 10%­ Uhr 20 Stüf Coupons der Exsten Baterländischen Spar­­tajfe ; ex deponirte Dieselben bei der Kaffe des Telegraphenamtes, 109 sie heute Vormittags vom Gigenthaner behoben worden sind. — Dem Rechnungs-Offizial Wenzel Holt des Generalkommandos wurde gestern Abends nach der Vorstellung im deutschen Theater ein Opern­­glas aus weißem Elfenbein im Werthe von 20 Gulden gestohlen. — Der aus Baldjan gebürtige, 29 Jahre alte, verheirathete Arbeiter Johann Yuhap hat sich gestern in seiner Wohnung erraffen. — Dem Gastwirth Alexander Lebl wurde heute Morgens um 4 Uhr in seinem Wirthshause die Uhr aus der Tasche gestohlen; der Dieb, welcher auf frischer That ertappt wurde, entfloh, wurde jedoch von einem K­onstabler eingeholt. Dieser hatte den Gaumer bereits fest­­gehalten, als er laute Hilferufe Hexend und in dem Glauben, es ereigne sich in der Nähe etwas, wa­­ seine Anwesenheit dringender wäre, ließ den Gauner­­ 03. und eilte nach der Stelle, woher immer lautere Hilferufe zu ihn, drängen. Boi dem Lebl’schen Wirthshause angelangt, hab er, wie drei junge Leute von Lebl und mehreren Gästen und Kellnern frünölich geprügelt wurden. Die Intervention des Konstablers, welcher gute Mühe hatte, die Kämpfenden zu befürwichtigen, ergab, ‚daß die jungen Leute aus Versehen geprügelt wurden.­­ Die drei Studirenden gingen nämlich um Die besagte Stunde ruhig nach Hause und hatten das Unglück, vor dem erwähnten Wirthshause gerade in dem Augenblick zu passwren, als der Wirth und sein Gefolge zur Verfolgung des Diebes auf die Straße traten. In dem Glauben, der Dieb Konferive vor der hir mit seinen Genossen, warfen sie sich auf die ahmungslosen Studenten und es entstand eine Prügelei, welche erst mit ver­ntervention 3 Rouftablevg endete. Die jungen Leute trugen erhebliche Bei­legungen davon. : ; · (Die Bürgermeisterwahl zu«Klause­n-«­­burg)wurde—wie sptz seinerzeit erwähnt—sistert;dagewan­­kurrerten mehrere Mitglieder der Generalversamm­lun­g und der Mi­­nister des­ Innern hat mittelst Erlasses vom LåFebex den IReerrs Folge gegebetc und dem­ erwähn­ten sie schluß als richtig erklärt.Da aber das ungefegliche Vorgehen nicht mehr zu ändern sei, so bleibe nichts Anderes übrig, als die Begehung der Bü­rgermeisterstelle in der nächsten ordentlichen Generalersammlung vorzunehmen. Der Difttanzmarsch von Fürednahytume) und im Monat April stattfinden und zwar soll der Nbmarich am Dstermontag erfolgen. Graf Mar Esterházy, Präsident des Migletti-Klubs, welcher den Distanzmarig veranstaltet, wird die Marschbedingungen demnächst bekanntmachen. s - Herb­ijiscjacke. Zittstroßprozesse des DuKoloman Apatitzkh­gez-m mehrere Steinbracher findet am 22.d.die Schwu­r­gerichts- Verhandlung nunmehr zum zweiten Male statt. · Die KökHju des Kardinals.Marie Schnells war»erste Köchina.Drukd sie versuchte mit ihrem Galant von den Er­geb­­nissen m­ehreren Strü­gereien zu leben,welche sie mittelst der­ von ihr gebrauchten Vorspiegelung,daß sie die Köchin­ des Kardkizals Hayxtald sei,zum Nachtheile mehrerer Personmzistinktes Axißerdem gab sie sich in der Wohnung der Frau Josef Hauptmann während der Awesenheit der Letztern vor der kleinestochter»der Fraxe Hauptmann als Verwarteteaxtst und benützte die Situation Meinem Kleiderdiebstahl.Nach Anhörung des Staatsanwalts Bartók unds des Vert­eidigers Dr.Alexander Vazß ver­­urt­eilte der Gerichtshof die Schnellheute wegen Diebstahls, Veruntreuung und Betrugs zu einjährigem Zuchthause,200 Gulden Strafe und­ zweijährigem Verlust der politischen Rechte und der Henterbefähigung.

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