Pester Lloyd - Abendblatt, Juni 1881 (Jahrgang 28, nr. 125-146)

1881-06-30 / nr. 146

j­­ N ‘ AL a PESTER LLOYI -(Einzelne Nummern 3 Fr, in allen Berichteiflokalen.) 4 TEE ELTEERETEE EN EEE ET -Budapeft, 30. Juni. 1 I Der Staatsprozeß in Konftantinopel gegen die Mör­­ der des Sultans Abdul Aziz nimmt Die Öffentliche Aufmerksam-­keit in hohem Maße in Anspruch. Der bisherige Verlauf der Verhandlung läßt Groß des Verbittes, das der Gerichtshof beveits gefällt hat, noch nicht mit Deutlichkeit erkennen, wie er mit der Schuld oder Unschuld der Angeklagten bestellt ; ; wer weiß, ob man je hierüber volle Klarheit erlangen wird, zumal die Berichte, die über die Verhandlungen hin­­ausgegeben werden, Äußerst dürftig sind und kaum ein zur, Re Bild von dem wahren Stande der Dinge geben. Der Sultan, so heißt es, legte großen Werth darauf, das­s das Progepverfahren einen günstigen Eindruck auf Europa mache. Im Balafte selbst war man lange nicht einig über die Richtung, die der Sache zu geben sei. Unter den WM emas waren einige der alten Schule, welche dafü­r ‚eintraten, daß die Gelege drafonisch zur Geltung gebracht ‘werden und daß nicht blos die obsuven Personen, welche ‚den Mord thatsächlich begangen haben, sondern auch die­­ hochgestellten Anstifter der That zum Tode verurtheilt wer­­den sollen. Andere Nachgeber des Sultans plaidirten für­­ eine mildere Auffafsung, der sich auch Abdul Hamid persün­­lich zugeneigt haben sol. Die mildere Auffafsung bedeutet in diesem Falle zwölfjährige Kerkerhaft. Der Umstand, daß die Strafe schon diskutiet worden, noch ehe Das Urtheil gerätt und das Schuldig gesprochen worden, läßt keine hohen­­ Begriffe über die Unabhängigkeit der türkischen Nichter zur, wiewohl hie und da versichert wird, daß die Verhandz­lung im Ganzen und Großen, so weit sie sich vor den Augen der Deffentlichkeit abspielt, mit Unparteilich­­keit geführt wird. Ueberall dort aber, wo die Augen der Deffentlichkeit nicht Hinzudringen vermögen, in das geheime Macten des Sultans wahrzunehmen, dessen persönliche­­in Maßnahme auf diese rein judizielle Angelegenheit einen höchst ioiosen Charakter hat. Midhat Palcha ist heute ein ver-­getheilter Verbrecher. Seine Carriere ist zu Ende. Wer sei, ob er, wenn auch die Todesstrafe in Kerkerhaft ge­­­mildert werden sollte, bei seinem hohen Alter jemals wieder in freier Luft atmen wird. Der größte Reformator der­­ Türkei endet in solcher Weise! Der Sultan hat ihn preis­­gegeben, die türkischen Nichter haben ihn zum Mörder ‚gestempelt; für Europa aber, die Gerechtigkeit ist man ihm schuldig, i­­er heute wie vor drei Tagen nur — ein An­­gek­agter, keineswegs schon ein überwiesener Verbrecher.­­­­­­­Der Zur Wahlbewegung. Wahlkalender: Am 2. Juli: Die Städte Groß- Becsteret, Bápa, Zenta. — Am 3. Juli: Das Komitat Szilágy; die Städte Nagy-Körds, Czegléb, Stichwapl-F Termines Nagylaf zwischen Andreas Szeberenyi (2) und Johann Becher (U) am 12. Juli; Envying zwisgen Johann Magyar (2.) und Theodor Matt­oz 'vid (U) am 8. Juli; Margitta zwischen Csmund Baranyi (8) und Martin Hegyeffy (U.) am 12. Juli. hd Aus Facset wird uns geschrieben: Zum Abgeordneten unseres Wahlbezirkes wurde nach heftigem Wahlkampfe der Kandidat ‚der liberalen Partei Herr Friedrich v. Harkänygi wiedergewählt; sein Gegner war der Nationalist Sedan. an fehreicht­ung aus 8 :­ M.:Báfárhely, 29. Juni: m Beifolge meiner gestrigen Depesche beehre ich mich, Ihnen mitzu­­eilen, dab hier vier Kandidaten um die Giegespalme rangen, und z war von der äußersten Linien; der bisherige Abgeordnete Albert Emeth und der hiesige Advokat Alexander GoBtonyi; von der liberalen Partei: der hiesige Grundbesiser Franz Kovács und der vef. Geistliche Ludwig Drassóczy Das Stimmen­­­­verhältniß war folgendes: Nemeth 681, Goßtonyi 154,­­Kovács 608 und Drastód­y 113. Da demnach keiner der vier Kandidaten die absolute Majorität hatte, wird zwischen Remeth und Kovács eine Stichwahl stattfinden. Aus Nyirbátor wird unter gestrigem Datum gemeldet: für Raul Mandel siegreich beendeten Wahl ist eine stür­­mische Bewegung vorangegangen. In der Gemeinde Gör wurde ein Mann Erholen. Al Mandel­ am verfroffenen Sonn­­tag in Bogat seinen Einzug, hielt, kam ihm der Gegenkandidat Särközy mit seiner­ Partei entgegen. Die beiden­ Kandidaten reichten einander die Hände, während die Parteien in eine Schlägerei geriet­en . Mandel selbst schwebte in Gefahr. Daß bei der Wahl ernste Konflikte unterblieben, ist nur dem Takte, der seltenen Gesick­lichkeit und Klugheit des Wahlpräsidenten Josef Plerer zu danken. Mandel’s Wohnhaus wurde attack­t. Pfcherer eilte an der Seite des Militär selbst an Ort und Stelle, ließ die Aubertörer e. ke gerstreuen und rettete so den regelmäßigen Verlauf der ahl. _ _ _ Beber-Gyarmath, 30. Juni. (U) ist mit Allianation gewählt worden. * Desider Sajakı Bisher ist aus 380 Wahlbezirken das Resultat bekannt. Hie­­von entfallen auf die Liberale Partei 215, auf die gemäßigte Oppo­si­­tion 74, auf die Unabhängigkeits-P­artei 75, auf die Nationalen 12 Bezirke ; in vier Bezirken (Enying, Nagy-Lak, 9.-M.-Vasarhely und Nyirbogdany) findet die Stichwahl statt. · . Folgende telegraphische Meldungen gehen uns zu: Börösbanye, 29. Juni. Tranz Sölyom-Te­­fete (2) it gegen Sigmund Borb­a (M.) gewählt worden. = Debreczin, 30. Juni, 10 Uhr 20 Min. Die Ab­­stimmung hat um 9 Uhr begonnen. Im I. Bezirk haben die Wähler der Liberalen Partei aus der Peterfingaffe den An­­fang gemacht; im II. Bezirk die Wähler der Unabhängig­­keits-Partei aus der Hatvangaffe; im III. Bezirk die Wähler der Unabhängigkeits-P­artei aus der Ezegledergaffe. Diese Gaffen sind der Mittelpunkt der Unabhängigkeits-P­artei. Später gewinnen die Wähler der Liberalen Partei die Ober­­­­hand. Es Herrscht die beste Ordnung. Die Anhänger der äußersten Linken haben die ganze Nacht gerecht. k= Debreczin, 30. Juni, 11 Uhr. Im I. Bezitt (BVeterflagaffe) wurden bisher für Körösy (2) 92, für Cint Simonyi (U) 112 Stimmen; im II. Bezirk (Hatvangaffe) für Ludwig Kiss (2) 112, für Helly (U.)2145 , im III. Bezirk (Ezeglödergaffe) für Kol. Tipa (2.) 118, für Mudrony (M.) 162 Stimmen abgegeben. Das bisherige Resultat ist ein überaus günstiges. Vor drei Jahren hat die Liberale Partei in diesen Bezirken kaum die Hälfte dieser Anzahl von Stimmen bekommen. Die Wahl Tipus und Kiss’ Hat die besten Chancen. Bu­s 12 Uhr 80 Minuten. Im I. Bezirk it Ernst Simonyi (U) fortwährend in der Mentorität, im II. Bezirk sind bisher fir Helfy (M.) 146, fir Kiss (2.) 278, im II. Beruf fir Mudrony (U.) 161, für Kol. Tipa (2.) 299 Stimmen abgegeben. ee Giisabethstadt, 30. Juni. Martin Daniel (£­) ist einhellig gewählt worden. = Sab­sburg, 30. Juni. Bela Lulacs (8) wurde hier mit überwiegender Majorität zum Reichstags- Abgeordneten wiedergewählt. Der Kandidat der I Unab­­hängigkeitspartei Sigmund Torocztay Hatte, als für Zufacs bereits Die absolute Majorität gewonnen war, exit 18 a und 309 in Folge dessen seine Kandidatur ab­ıe. 2eva, 30. Juni. Soeben, um 9 Uhr, beginnt Die Wahl. Graf Vadis. Hunyady (2.) hat eine große Partei; sein Gegenkandidat, Baron Mednyäanizky, it abgereift, da er die Hoffnungslosigkeit des Kampfes erkannte.­­ Statt seiner wurde Sultan Novát (U) Tandidist, der sofort eine fulminante Rede hielt, dessen ungeachtet er aber wenig Chancen hat. =» 2eda, 30. Juni. Min 112, Ube waren für den Grafen Ladislaus Hunyady (U.­ 371, fir Novát U.) 134 Stimmen abgegeben. Munfaes, 30. Juni. Anton Lapay (2) ist ei­ftim­mig wiedergewählt worden. Tip­ ahat,30.Juni.Geza Fitzessery(U.) ist gegen Andor Pechy(L.)gewählt worden. Nagy-Kok­oly,30.Jun­i.Ignaz Scht­ßterics ··(U.) it einstimmig gewählt worden. - - ur nn - «.-1ARA · Tagesneuigkeiten, Reaktion gegen den Antisemitismus) Die von oben ausgehende Menschenhag in Deutschland findet allmälig in gebildeten Kreisen daselbst eine lebhafte Gegenströmung. Ein deutscher Schriftsteller, hoher Militär und von altem Adel, Ge­r­­hardo Amyntor, dessen literarischer Name sehr guten Klang hat, spricht sich in einer soeben erschienenen Broschüre : „Eine moderne Abendgesellschaft. Zur Judenfrage.” (Berlin, Spleib) Sehr scharf gegen die Beschimpfung semitischer Deutschen durch Deutsche arischer Herkunft aus. Er schreibt u. U. : „Die Zudenfrage it eine Geschmadlosigkeit; sie muß sub specie der Nestheits beurtheilt und gerichtet werden. Ich darf es dreift hinausrufen in die Welt, daß die Sudenfrage ge­schmadlos ist; meine Nationalität kann Keiner in Zweifel ziehen, meine D Vaterlandsliebe Keiner verdächtigen ; für meinen König und mein neu erstandenes deutsches Vaterland habe ich nicht nur auf literarischem Kampfgefilde Ströme schwarzer Tinte, sondern auch auf pulverdampfverhüllten Schlachtfelde rothes Herzblut vergossen ; nicht blos geschwapt, gefungen und getoastet habe ich für meine Ueberzeu­ gungen, sondern auch gehandelt, gefämpft und gelitten. Nicht um Beifall oder Gegnerschaft, nicht um Nennung meines Namens durch Feinde oder Freunde, sondern um das Wohl und Wehe meines theuern deutschen Baterlandes ist es mir zu thun. Wenn sich die Söhne dieser heiligen Erde nur besinnen und dem Sommer und dem Gier dieser mittelalterlichen, finstergrausamen, buntdürftigen Judenfrage ein Ende machen — auf mich selbst und meinen Ruhm bei den Heßern soll es mie nit an­kommen.“ Das „Magazin für Literature des In- und Auslandes” nimmt die Gelegenheit wahr, um Deutschland gegen den Vorwurf des Fa­natismus zu fügen, indem es der Broschüre Gerhard v. Amyntor’s aus vollen­ Herzen beistimmt. Der volle Beweis dafür wird freilich erst erbracht sein, wenn man deutsche Bürger wegen ihrer ADB­ trift,nicht mehr zu vertheidigen brauchen wird. Hoffen wir, daß dieser Zeitpunkt recht bald eintreten werde ! Verwaltung der hauptstädtischen Lager­häuser.­ Der hauptstädtische Magistrat hat heute in voller Lösung die auf die Entrepotsverwaltung­ bezüglichen Offerte und den hiezu gehörigen Bericht der Entrepote-Kommission in Verhandlung genom­­men. Den Betht führte Bürgermeister Kammermayer,­­wäh­­rend der Magistratsrath Rupp als Referent über den Stand der Angelegenheit Bericht erstattete. Es wurden zunächst die Dffekte von Koloman Széll und Genossen einerseits und der ungarischen Lans­descant andererseits, ferner die vergleichenden Berechnungen beider Offerte, sodann die Modifikation, welche an dem zur Annahme empfohlenen Offerte Szélls vorgenommen wurden, verlesen und hierauf unter Mitwirkung des Oberfiskals Sofer To [d­ay, die definitiv ver­­einbarten Bedingungen punktweise in Verhandlung genommen. Das Resultat der dreistündigen, sehr eingehenden und mit großer Gad­kenntniß geführten Berathung war, daß beschlossen wurde, dem Mu­nizipal-Ausschüsse die Verwaltung der Lagerhäuser in eigener Regie der Kommune zu widerrathen und das Offert Koloman 9­3 é [ 08, so wie dasselbe unter Zustimmung der Offerenten durch die Entrepots- Kommission modifiziert worden ist, als den Ant­ressen der Kommune und des Handels am besten entsprechend, zur Annahme zu empfehlen. — Zugleich beantragt der Magistrat, daß die 100.000 fl., welche die Offerenten auf Aufforderung der Entrepot-Kommission als Sreugeld eingezahlt haben, für die ganze Dauer des Vertrags-Verhältnisses als Kaution deponirt bleiben sollen. Endlich­ wurde angeordnet, die Angelegenheit noch heute auf die Tagesordnung der am nächsten Mittwoch stattfindenden Generalversam­mlung des hauptsächichen Mu­nizipal-Ausschusses zu legen, was denn auch bereits geschehen ist. (Für das Szabely-Denkmal) sind bisher an 2600 fl. eingetroffen , falls das Denkmal nicht die ganze Summe in Anspruch nimmt, so wird der zu erübrigende Betrag unter dem Namen „Szaböly-Stiftung” kapitalisirt und werden feine Zinsen zur Belohnung strebsamer Hand­werkergehilfen verwendet werden. (Bevorstehbende Auszeichnungen.) „Székes­­fehervár és V.“ meldet: Höheren Orts formst uns die Mittheilung auf, daß der Vizegespan Géza Bone des Stuhlmeißenburger Komi­­tats mit dem Großkreuz des Leopold-Ordens ausgezeichnet und gleichzeitig zum Obergespan eines oberungarischen Komitats ernannt werden wird. Gleichzeitig it das Gerücht verbreitet, daß Ladislaus Szögyény- Marid im Laufe des nächsten Reichstages seine Obergespansstelle niederlegen, und daß zu dessen Nachfolger Ladislaus Szögyény Marid jun. angeriesen ist. Gleichzeitig erwähnen wir des Gerüchtes, daß der städtische Bürgermeister Sofet Y Havranef ein höheres Staatsam­t erhalten wird, als sein Nachfolger in der Bürgermeisterstelle wird der gemeierte Abgeordnete Fran Fura­­chef erwähnt. Die zur Erledigung gelangende Bizegespans stelle­­n wahrscheinlich mit dem Grafen Bela Batrafly bejegt werden. Zanyzunterh­altung.­ Die Kurgäste auf der Marga­­rethen-Insel veranstaltten am 2. Juli im Saale der oberen­­ Restau­­ration ein geschlossenes Tanzkränzchen, verbunden mit einer Tombola. Personenfarten zu 1 fl. und Familienfarten (für 3 P­ersonen) zu 2 fl. sind in der Bade-Inspeftorats-Kazzlei zu haben. Die Damen werden ersucht, in möglichst einfacher Toilette zu erscheinen.­­ ‚(Das Wett-Distanzschwimmen zwischen Waiben und Budapest) weldes am 10. Juli stattfindet, ‚belästigt schon seht sehr Lebhaft die Sportkreise unserer Haupt­­stadt ; auch haben bereits mehrere ungarische und ausländische Sport- Vereine die von ihnen zu diesem seltenen Sportereignis entsendeten Vertreter namhaft gemacht. Für Sportfreunde und Solde, die sich für dieses Distanzschwimmen interessiren, wird an diesem Tage ein Separat-Dampfer von Waiten nach Budapest abgehei. · ··(Deu·tsche Ritter.)Verzeichniß der dem freis willigett·Sanitätsdienste des Deutschen Ritter-Ordens imll.Quartal 1881 beigetretenen Beförderer(Marianer):Se.k.u.k.Hoheit der durchlauchtigste Herr Kronprinz Erzherzog Rudolfnnthrecuzt Hohertine durchlauchtigste Frau Kronprinzessin­ Stefanie,königl. Prinzessinn von Belgien in Prag ein-für allemal m­it 500 fl.und läh Ath mitIO0fl.;ferner eins für allemal mitäoofl.:Se­ königl. Hoheit Prinz von Wales, Kronprinz von England, in London, Ernst August Herzog von Cumberland zu Braunschweig-Lüne­­burg, T. £. Oberst, Inhaber des 42. Linien-Infanterie-Regiments, und Thyra, Herzogin von Gumberland zu Braunschweig Lüneburg in Penzing, Ge. Erzellenz Sofef v. Szlávy, k. u. f. gemeinsamer Finanzminister, in Wien, Adolf­­ Gyulat von Maros-Nemethy et Má­dassa, Einjährig-Freiwilliger in Görz; Wilhelm Nittz Marx - Marzberg, Präsident der £. £. Polizei-Direktion in Wien, ein- für allental 150 fl. und jährlich 25 fl.; jährlich mit 50 fl.: Adolf Herzog von Nassau, €. £. Oberst, Inhaber "des 15. Linien-nfan­­terie-R­egiments, Wien, ©. Tf. Hoheit Gustav Prinz von Sachsen- Weimar, FE. Generalmajor a. D. Wien, Fürst Edmund Glary, Wien ; jährlich mit 25 fl.: ihre Exzellenz Gräfin Sita Noftiz geb. Gräfin Thun, Obersthofmeisterin ihrer f. u. Tt. Hoheit der Durch­lauchtigsten Frau Draherzogin Stefanie, Prag, der Hoheit Franz Herzog von Tecl, €. ft. Major, Wien, Mar Ritter Imhof von Geib­­linghof, tf. £. Hoffonzipist, Wien, Graf Alfons Mensdorff, FE. E. Ge­heimer, Math, Kämmerer, Oderst a. D., Wien, Graf Eugen Keglevich, Wien, Graf Wenzel Paar, E. €. Kämmterer, Major a. D., Wien, Friedrich Nikolaus Edler von Nahe, Dr. jur. utr. und £. Tf. Gerichts-Adjunkt, Mistelbach in Nieder-Desterreich, Robert Mitter v. Strala, Ef. Oberstlieutenant des 1. Artillerie- Regiments in Theresienstadt, Ferdinand Graf Biatti, £. f. Kämmerer, Rittmeister a. D. in Wien, Marie v. Streffleur in Wien, Franz Ritter Gütl von Neufels, E. £. Hauptmann in Prag, Wilhelm Graf v. Ruppi in Görz, Georg Freiherr v. Plenker, Tr. £. Hofrat und Finanzdirektor in Triest, Christoph Graf Siro de Noris, E. E. Kim­­merer, Lieutenant des 7. Hußaren-Regiments in Trient, Dr. Alfred Wurzbach Ritter von Tannenberg, Redakteur der „Wr. Allg. Big.“ in Wien, Moriz Fürst Loblochs in Prag, Prof. Dr. Arthur Sreid. v. Ledendorff Gudent, Tf. f. N Regierungsrath, Leiter des forstlichen Bersuchswesens in Wien, Leopold Pfersmann von Gihthal, Bureau­­leiter der Kaiserin-Glimabeth-Westbahn in Wien, Johann Ritter von Stellmag-Garion, E. E. Hofrath, bei der fehlerischen Landesregierung in Trepppau, Dr. Franz Nitter­­ v. Surafhel, €. £. Univer- Gzernowis, Sofef Nitter v. Nutlowsii, fitäts-Brofessor­­ in f. E. Militär-VBerpflegs Abgejfitt in Wien, Karl Franz Graf v. Bardeau, Gutsbefiter in Schloß Kornberg (Gteiermark), August, Leihe ©. Nordland, E. v. Neuegg, T. E Oberst im Kaiser-Jäger-Regiment in Innsbruck, Eberhard Graf zu Lippe-Weißenfeld, €. £. Oberlieutenant zug, dem Major der technischen Artillerie in Sarajevo, Dr. jur. utr. Marino Freiherr v. Lapenna, E. £. Direktions-Sekretär im gemeinsamen Ministerium in Wien, G­lavius Buben, Edler v. Bubnov, FE. 1. Major des 11. Artillerie Regiments in Wien, Wilhelm Loy v. Sternschwert, T. E. Hauptmann des 1. Iinfanterie- Regiments in Troppau, Konrad Mürcheler Generalstabe in Mostar,Wilhelm Erbprinz Kn et Major des 10. Hußaren-Regiments in M.­Theresiopel, Alexander Heimbach Edler v. Eb­lersheim, T. TE. Oberlieutenant des 2. Uhlanen-Regi­­ments in Wien, Viktor Freiherr Rau von und zu Holzhausen, £. t. Major des 95. Infanterie-Regiments in Blevlje, Gugen Graf Karatzonyi, Herrschaftsbesiger in Budapest, Alois Edler v. Knöpfler, £. £. Oberst, Kommandant des Kaiser-Säger-Regiments in uns Bruch, Wilhelm Nitter v. Wagner, T. €. General-Major, Artillerie Direktor in Serajevo, Herzogin von Nassau, Nederih Stecher v. Sebenit, E.E Bezirks:Kommissär in Bischof­ Teinis, Böhmen, Mar Ritter Pillont v. Damenfeld, E. ungar. Honved-Oberit nt in M.-Theresiopel, Isidor Karabancsa v. Krajinik, Jurist in Wien. Polizeinachrichten­ Die Handlungsfommis Géza Schuffter und Julius Tomaset geriet den weitern Abends in Promontor und beim Landen des Schiffes auch in der Hauptstadt auf dem Schwurplage mit dem Sodawalser-Fabrikanten Ludwig Szabó in Streit, welcher hier in der Hauptstadt in eine Rauferei ausartete. Die jungen Leute zogen die Gu­ler und vermundeten damit ihren Gegner, der seinerseits seine Anaseiier mit Stodhieben zurückschlug. Alle drei wurden zur Bolizei gebracht, von wo sie bis auf Weiteres entlassen wurden. — V­ermißt wird der­ 38 Jahre alte Frauenschneider Josef Frommer, wohnhaft Rombachgasse Nr. 3; derselbe entfernte sie am 26. b. aus seiner Wohnung und wurde seither nicht gesehen.. Seine Frau besorgt, daß er sich das Leben genommen habe, da er seine Familie troß angestrengter Arbeit kaum­­ ernähren vermochte. — Der 16 Jahre alte Gymnasialschüler Branko [bafy, aus Uradacz gebürtig, it am 25. d. aus Neusohr_ hier eingetroffen und hätte noch am selben Tage die Neffe nach seiner Heimath fortlegen sollen; doch ist er seither verschwunden. Er wird suvventirt. · · (Eitre.Fetrersbrui­st)wiit heteaesternslkachnitttags in Soroksar3 begü­nstigt vom herrschenden Winde verbreitete sich das FeI­er so rasch,daß binnen einer halben Strttt der 3 Häu­ser de­r Flamme an Opfer gefallen waren.Die hauptstädtisch­e Feuerwth welche den Soroksarer trzte Hilfe eilte,mußte ihre Thätigkeit darmit beschränken,das­ weitere Umsichgreifen des verheerenden Elementes zuc verhindern was ihr auch vollstän­dig gelang. · (DerBlih)hat­ wie,,B.H.«m­eldets—-a11123.d.·In die berü­hmte Kirche zu Mezö-Tarpa(Komitat Beregl))·etziges schlagen,die eine der dort hängenden Glocken wurde vom Leitstrahl zu einem formlosent Kltempert umgeschmolzen,währen­d die andere vom Blitz nur gestreift vom Thurm herabstürzte und·durch den Sturz·m­ehrfach beschädigt wurde;diese letztere Glocke ist eine der ältesten in Ungarn,denn sie stammt aus dem Zeitalter Sigmund’­s. Vom­­ Blitzstrahl entzündete sich auch der Dachstuhl der Kirche,doch­ wurde das Feuer von den Orts-Einwohner­n bald gelöscht. (Wolk·ettbrüche.)ItrMezö-Ormennes(Siebenbü­rgen) hat am 25.d­em Wolkenbruch die gesammte He1c-Ern­te verfütchtet. Auch drei Menschen wurden von den reißencden Wassermassen fort­­gerissen­ und fanden in denselben ihren Tod.—­Die Stadt Groß­­wardein hatte vorgestern viel von einem Wolkettbruch zu leidert, der den­ Påritsbach binnen wenien Minuten in ein reißendes Bergs wasser verwandelte und die es Gaffen unter Wasser rette. In der Polizsgaffe drang das Wasser duch die Zenfter in die Woh­­nungen und ein Mitglied der rasch herbeigeeilten Rettungsmannschaft konnte nur mit Mühe gerettet werden. Zum Glück war die Gefahr binnen weniger Stunden vorüber. Raubt­ier- Mederfälle. In Magyarat und Salt, Arader Komitat, dann in den B­ilagoser Herrschaftswäldern, ferner in der Váromkét in Socsmezd, Viasfalva, Feltorja und Styefalva Haben die Wölfe unter den Schafheerden große Ber­beerungen angerichtet. — Zur Ausrottung dieser Raubt­iere wurden vom Minister des Annern Tribjagden angeordnet. (Wuthunter dem­ Schweine1r.)Am 10.Juni l.J wurde dem Schweinehirten in Boggoßld(Oedenburger Kamikaveinthnd plötzlich w­üthend)derselbe bisz mehrere Sweine und wurde dann erschossen und verscharrt;schon vor Ablan einer Woche wurden­ verdächtige Schweik­e,an welchen die Wuth zum Ausbruche kam,abgesperrt;am­ 19.Ju­ni ist das erste davon tctig ge­­standen;die Sektimn hat die Wuthkra­nkheit deutlich nachgewiesen, weshalb die noch erkrankt gewesenen und mit gleichen Symptomen behafteten getödtet und verscharrt wurden.BisZö­ Jh­ 11il.J. sind 7 Schweine und 2 Ferkel vertilgt worden. (Arme Wähler.)In Ungvar I wurden in der Haupt­­trafik am Tage der Reichstagswahl 92.000 lange Zigarren­ verkauft; da die Gesammtzahl der dortigen Wähler 8925 beträgt,mußte­ jeder Wählerakt jeneu­­ Tage mindestens zehn solche Zigarrengeraucht haben-Aruerählerl · Gerichts-halte Bertagte Schmmurgerichts-Berhandlun­g.Im Preß­­prozesse Lad. U. Szalays gegen Stefan Latfy it die für den 2. Juli anberaumte Schmurgerichts-Berhandlung wegen nicht gehörig erfolgter Zustellung der V­orladung auf den 7. Sult ver­hoben worden. In der Straf-Affeire des Bost-Defraudanten Sa­­fafievich hat die Staatsanwaltschaft heute beim Gerichtshof den s­chriftlichen Antrag auf Anklagestands-Verlesung eingereicht. , In der Bigamie-Affaire Onczay, über welche wir im heutigen Morgenblatte berichtet haben, hat der Angefragte Onczay gegen den Haftbescheid des Untersuchungsrichters Eäefe an den Ge­richtshof appellirt, vor w­elchem Gerichtsrath Tholdt den Fall vereh­ren wird. Delegr. Deperdien d. „efter lopd." Brag, 30. Juni. Die czechischen Organe wurden heute Fon­­fiszier. Die böhmischen Professoren und Dozenten richteten an den Akademischen Leseverein eine Aufforderung, in welcher sie Die Studenten auffordern, jeden Auftritt zu vermeiden und in echt patriotischem Geiste die durch das Gefeb vorgeschriebene akademische Ordnung einzuhalten. Laut Kundmachung wurden die Vorlesungen an der Universität für heute eingestellt. Brag, 30. Juni. (Orig.-Telegr.) Die Universität wide­ heute gesperrt Eine Kundmachung des Rektorats sagt, daß fir heute sämmtliche Vorlesungen eingestellt seien. Alle czedgischen Organe, vor Berdrehungen der Thatsachen betreffs des blutigen Erzeffes, wurden Tonfiszir. Die czechischen Professoren und Dozenten fordern die czegische aka­demische Lesehalle auf, weitere Auftritte zu vermeiden, dabei stellt der Aufruf die Sachlage so dar, als ob die czechischen Exzesse nur abwehrender Natur gewesen wären. Seitens der Stadtvertretung sind noch seine beschhichtigenden Schritte unternommen worden. Der akademische Senat tritt um 11 Uhr Vormittags zusammen. Koblenz, 29. Juni. Mittags. (Orig. -Telegr.) Die Aerzte der Kaiserin erstatteten folgenden Bericht: „Kein » Fieber, Beginn besserer­­­unftionen, wo etwas nervöse Schwäche”. v. Lauer, Bnnd, Madelung, Belten, Schließ. Koblenz, 29. Juni, Abends. Orig.-Telegr.) Das Befin­­den der Kaiserin zeigte im Laufe des Tages seine wesentliche Berun­­derung. Der Kaiser war heute Nachmittags Hier anmesend. Ein wei­­teres Bulletin wurde nicht ausgegeben. Maris, 29. Sunt. Drig.-Telegr.­ Meldung der „Köln. 3ta.": Der Gouverneur Albert Greny hat an den Konseils-präsidenten Ferry eine längere Depesche gesendet, worin er die Verantwortlichkeit Für Die blutigen Auftritte in Sid-Oran entschlossen zurückweist. Den Mi­­nister des Armenn, unter welchem ex direkt steht, sowie den Kriegsminister Barre, der Die militärischen Angelegenheiten der Französischen Kolonie unter sich hat, fragt er offen an, seinen Warnungen und Rathschlägen sein Gehör ge­schenkt und zugleich seine Aktion paralysirt zu haben, so daß er nicht im Stande gerwesen, die nothwendigen M­aßregeln zu ergreifen, um den Aufstand im Süden der Provinz Dran im Keime zu­­ erft­den. Ihm sei dies um so weniger möglich gewesen, als die algerischen Militärbehörden, welche der Kriegsminister Tarre Diveft beeinflusse, ihm gegenüber seineswegs besonders guten Willen an den Tag gelegt hätten. Die Depesche des Gouvernous gibt eine Masse Einzelheiten als Belege. Das Aftenstück selbst fan im heutigen Ministerrath noch nicht zur Sprache, da Konfeil­­präsident Terry in Folge des Todes seines Schwieger­­vaters demselben nicht anwohnte. — Die „Republique Francaise“, der „Voltaire und die übrigen gam­­bettistischen Blätter greifen den Präsidenten Greuy nicht mehr Divert an, aber ziehen tagtäglich gegen Ferry, Barthelemy Saint-Hilaire und Die übrigen Minister — Tarre, Konstans und Cazot ausgenommen — zu Velde, dieselben in Den Augen des Landes herabfegend. — Die hier weilenden Japanesen, deren Anzahl ziemlich groß ist, beschlossen, sich einen Tempel zu bauen. — Das ehemalige Dominikanerkloster in der Rue Jean Beauvais wird als Herd einer sehr lebhaften politischen T­hätigkeit überwacht. — Gambetta empfing gestern eine Deputation von Ialienern, die ihre Liebe zu Frankreich bezeigten. Der italienische Botschafter schickte einen Militär-Attache nach Rom, um der italienischen Regierung die größte Vorsicht in ihren Bez­­iehungen mit Frankreich zu empfehlen und den Eindruck zu schildern, den die Sprache der italienischen Breife hier in Paris mache. — Saint-Hilaire hat der Pforte schon wieder eine Note zufertigen lassen, die er auf die Auf­heizungen Nazif Bajchas seit dessen Ankunft in Tripolis bezieht und die tu­rfische Regierung auffordert, den militäri­­schen Tendenzen des Gouverneurs Zügel anzulegen. Die Note ist jede nachdrüclich geschrieben. Zugleich­ wird heute der verbreiteten Nachricht, Nouftan werde von Tunis ab­­berufen, widersprochen. —— Die allgemeinen Wahlen für Die Deputirtenkammer sind nunmehr, wie es bestimmt heißt, für den 9. Oktober angeregt. — Die Münzlonferen, die sich bis 19. Juli vertagt hatte, nimmt bereits morgen ihre Sigungen wieder auf. Die Mehrzahl der Abgeordneten der betheiligten Staaten it bereits hier eingetroffen. Bari, 30. Juni. Der „Temps“ meldet: Die eingeleitete Enquéte in Saida ergab, die Alfa-Kompagnie war durch die Militär­­behörde von der sie bedrohenden Gefahr benachrichtigt und auf­­gefordert, ihr Personal zurückzuziehen. — Der „telegraphe” meldet: Kriegsminister General Favre beschloß die Errichtung einer befestigten Bostenlinie vor Garyville. — Wie versichert wird, bot Bu-Amena die Auslieferung der Gefangenen gegen ein Lösegeld an. Som, 30. Juni. Die Kan­mer genehmigte die Verlängerung der Handelsverträge mit Iranfrei, Belgien, England, Deutschland und der Schweiz, nahm sodann die Tagesordnung an, welche die Negierung einladet, die Verhandlungen zur Erneuerung der Ver­­träge auf Basis der Neziprozität eifrigst zu pflegen und einzuführende Tarifänderungen im Falle des Scheiterns der Verhandlungen zu er­ veägen. Magliani erklärte, die Regierung ziehe Konventional-Tarife den Generaltarifen auf Grund der vollen Gegenseitigkeit vor , sollten jedoch die Verhandlungen scheitern, werde man den allgemeinen Tarif studiren. 2Zondon, 29. Summ. (Orig.-Zelegr.) Meldung der „Köln. tg." : Der Redakteur der „Freiheit“ und frü­­­here Reichstags-Abgeordnete Johann MM­o­st ist heute Mor­­gens vom Zentral-Gerichtshof zu achtzehn Monaten Zwangsarbeit verurtheilt worden. Coleridge bemerkte das Urtheil begründend : Der­ Angeklagte ist zweier Vergehen schuldig:er stetts der Veröffentlichtung einer Verbeumderischen Schmähschrift gegen Sou­­veräne,­welche m­it der Herrscher in Englands befreundet sind,und die eine Störung der freundlichen Beziehungen hätte zur Folge haben­ können,die Strafe für dieses Vergehen sei Gefängniß mit oder ohne Geldbuße nach dem Ermessen des­ Gerichtsheer;zweitens sei Most der vorsätzlichen Anreizung zum Morde sehuldig,darauf ha­be das Parlament Zwangsarbeit adeanchthans als Strafe verbilligt.Vor nicht langer Zeit wurde in gewissen britischen­ Besitzthü­mern sogar die Todesstrafe ausgesprochen Jedenfalls sei es ein schweres Verb:«ed­e1t,daz.1reittfeiges­,weil jemand unter der Aegide eines großen skelett Volkes Andere zu Gefahren anreizte,die er selbst vermeide.Most beschrieb mit Entzücken die körperlichen­ Qualen eines Königs mit dem Wunsche,daß ein anderer König gleichfalls Qualen und Tod erleide.Most wü­nschteIm zweifelhaftthtdere durch seine Schmähschrift zum Morde zu verleiten.Hätte die Jury nicht mildernde Umstände angenom­­en,­würde Coleridge ihm­,,penal servicure«zu­­erkennen,aber er wolle ihm nicht zur Knechtschaft de gradiren un­d verurtheile ihn daher mit Rücksicht auf die schon ausgehaltene längere Vorhaftznls Monaten,,hardlabour«. London,29.Juni.Gladstokte beantwortete die Mitthei­­­lungen des Exek­triomites der Zucker-Industriellen mit ein­M Schreiben,in1 welcher xcer die Ansicht ausspricht,daß Differenziale Zölle mit dem Meistbegü­nstigtct­gs-Artikel der Handelsverträge im Wider­­spruch stehen wü­rden,und daß von der Fortsetzun­g der Korrespon­denz über diesen Gegenstand keine gute Wirkung zu erwarten sei. Kopenhagen,30.Juni.Der Reichstag nahm die Vorlage des Finanzministers wegen Verlänger­ung der zeitweilige andgets bewilligung über den 30.Juni definitiv an.Im Landsthing«er­­­klärte der Miniister i Pri­side11t,daß man das Folkething auflösen werde,falls das definitive Finanzgesetz nicht zu Stande komme. Petersburg,30.Juni.(Orig.-Telegr.) Das Kiewer Kriegsgericht verurtheilte aus der fünften Gruppe vier Anstifter des Judenkrawalles zu mehrjähriger Fabrikszwangsarbeit in­ Sibirien. Petersburg,30.J11111.Die»Agence Russe«m­eldet:Die aus Sachverständigen bestehen­de Kommission zur Regelung der An­­gelegenheiten der Bauern setzt ihre Arbeiten fort.Die Mitglieder sind vom Grafen Ignatius,dem Czar vorgestellt worden,der ihnen sagte,er habe geglau­bt,daß die Reform nicht auf administrativem Wege n sie ursprünglich begonnen wurde und ohne direkte Mitwir­­kung von den Vertretern der territorialen­ Interessen erfolgen könne. Die Mitglieder der Kommission organisirten selbststän­dig ihre Ver­­sam­mlungen und Bureaux und wählten ihren Präsiden­ten­-Die Minister intervenirten nur durch Beschaffung des trot­mendigen Materials. Warschau, 30. Jun. (Drig-Telegr) Für die Universität in Warschau wurde ein Professor der pol­nischen Literatur in der Person des Schriftstellers Ch­mie­­romwsti ernannt. Konftantim­pel, 29. Juni. Die türkischen Souenale melden, daß eine türkische Fregatte und zwei Korvetten nach Kreta abgegangen sind, von wo sie mit der dort befind­­lichen Korvette "Minzaffer" nach Tripolis absegeln werden. Die­ Direkte Konvention mit Griechenland wird morgen oder am Samstag un­terzeichnet. Bulareft, 30. Huni. Die Kammer nahm das Projekt der Errichtung einer Handelsbörse in Bulareft in der vom Genate votirten Zaffung an und wählte eine Kommission zur Vorberathung des Antrages Rosetti bezüglich der Richterwahlen­. Tunis 30. Juni. Der Bey ordnete die Eintsendung von 12.000 (?) Mann nach Sfar an, zur Verhinderung der Agitation und der Kriegs-Sontrebande. Vier franzö­­sisge Schiffe kreuzen zu demselben Zweckk in dem Golf von Gabes. W­assington, 29. Juni. Die Kommission zur Brifung der Deflamationen der „französischen Staatsangehörigen wegen wäh­­rend des Bürgerkrieges erlittener Berkufte hat entschieden, daß die Bewohner von Elsaß-Lothringen solche Entschädigungen nicht als französische Bürger reflamiren könnten. Die Kommission erklärte sich nicht für kompetent, die Reklamationen der Elsaß-Lothringer zu prüfen, weil dieselben zur Zeit, als das die Kommisstion einfegende Geiet beschlossen wurde, nicht­ französishe Bürger gewesen sind. Tentesvar, 30. Juni. (Drig.-Telegr) Die hiesige Lloydgesellichaft erwirkte, daß die Donaudampfschifffahrt zur Ber­­frachtung auf dem Begakanal bis Titel zwei Kettenremorqueure ver fehren läßt. Heute wurde für die Naaber Delmühle eine größere Neps­­partie zu fl. 10.70 gemacht, mindere Repssorten vernachlässigt. Für neuen Weizen erster Drutch fl. 10.20 geboten. Petersburg,30.Juni.(Orig.-Telegr.)Die südwestlichen russischen Bahnen erklärten sich bereit,da österreichisch-russischen Bahnverbandbehufs Einführun direkten Verkehrs zwischen Triest-Fiu1ne und Pete Moskau beizutreten.s­m Laufe des Sommersets bezüglicheAenderung der Fahrpläne.

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