Pester Lloyd, Oktober 1884 (Jahrgang 31, nr. 271-301)

1884-10-09 / nr. 279

HA­­ ---g-- — « Hs 1884- - „ Pr 2.— => Ganzjährl. fl. 24.— Bierteljährl. fl. “ Halbjährl. „ 12.— Monatlich gournement für die österr.—ungar.Wonntchie Für den»Neiter Lloyd­«(Morgen-und Abendblatt) Erscheint auch Montag Früh und avargen nach einem Feiertage­­ Sür Budayer: mit Vollversendung: Sanziasrlih fl. 22.— Biertetiäprl. fl. 5.50 Valójágrlig „ 11.— Monatlich PR B Mit separater Fortversenzung des Ab­endblattes . Sür die Illustirte Frauengeitung . . Man pränumerirt für BudapeA in der Adminifivation des , Yeffler Lloyd“, Dorotheagafse Nr. 14, I. Erod, außerhalb Budapest mittelst Postanweisung buch alle Postämter. . ff. 1.— vierteljägrtig mehr. Inserate und Grnshaltungen für Des Offenen Sprechfanl werden angenommen: Budapest ist der Administration, Dorotheagasle Nr. 14, ersten Stod, ferner : in den Annoncen-Expeditionen Lespeld Lang Dorotheagafie 95 2 Haasenstein , Vogler, Doros­theagafie Nr. 11 A. V. Gold­­berger, Väczi­ uteza 9. 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Die ewige Wahrheit dieses Arioms bleibt nicht nur aufrecht, wenn es sich um Thaten und Ereignisse handelt, welche die Schifale von Völkern und Staaten bestimmen, ac­ auf die inneren Zustände der Gesellschaft findet sie Anwendung und auch kulturelle wie geistige Zustände der Gegenwart finden — wenn man genau hinsieht — ihre Erklärung, ihren Lohn, wie ihre Strafe in den Óenólungen und Versäumnissen der V­ergan­­genheit ! So verhält es sich denn auch mit unseren Weinbau, was da seit vielen Jahrhunderten gefrevelt und gesündigt worden, heute rächt es sich, die Thaten der Vorzeit muß die Lebtzeit büßen ! Eine selbst nur ganz­ oberflächliche Kenntnig der Naturgefege muß uns lehren, daß eine widernatürliche Behandlung eines Gewäcses, durch zahllose Generationen ohne Unterbrechung fortgefegt, diesem Gewächse unreparirbare Schäden zufügen muß, daß es in seinen Ent­­wiclungs- und Lebensbedingungen gehemmt und beeinträchtigt und folgerichtig dadurch getäwächt, in feiner Resistenzfähigkeit bedroht wird. Wie hat man nun seit den Zeiten der Juden, Römer und Grie­­chen die Nebe behandelt? Immer und immer wieder hat man ihre Vermehrung, anstatt auf dem naturgemäßen Wege der Aus­streuung des Samens, auf jenem der Shnittlinge beweis­­stelligt, und anstatt also wirklich neue Pflanzen-Individuen zu er­zeugen, hat man nichts Anderes gethan, als uralte Greile auf fünstliche Manier verjüngt. Daß ein gewaltiger Unterschied em­stiren muß zwischen Bilanzen, welche auf zwei so heterogenen Wegen erzogen wurden, liegt doch, ohne daß eine weitere Begründung nothwendig wäre, auf der Hand. Die eine wird in jeglicher Hinsicht ein neues Gewä­ht sein, ausgestattet mit vollster V­igorosität und elementarer Lebenskraft, mit den guten, vielleicht auch schlechten Eigenschaften der Mutter, der Samenpflanze, doch aber wie diese bestens befähigt, den Kampf um das Dasein aufzunehmen. Und die andere? Nun, daß die Kinder sehr bejahrter Eltern seine sonderlich kräftige Konstitution aufweisen, i­ bekannt, um mie viel wird solches der Fall sein, wenn sie auf widernatürlichem Wege gezeugt, nicht aus der Frucht ent­­standen, sondern aus abgetrennten Theilen und so eigentlich nichts Anderes repräsentiven, als scheinbar verjüngte Greife, wie diese wenig resistenzfähig, nicht geeignet, heftigen Angriffen Widerstand entgegen­­stießen. Aber es kommt noch fehlimmer! Als Basis jeglicher vere­nunftgemäßer Bodenausnägung kann man den Fruchtwechsel bes­zeichnen, der nur in den Fällen entbehrlich oder überflüssig wird, wo die betreffenden Gewächse durch ihren eigenen regelmäßigen Abfall dem Erdboden immer wieder den größten Theil jener Stoffe zurück­­geben, dem sie ihm durch ihre Vegetation entzogen haben. So unter Anderm verhält er sich bei den Wäldern. Befolgte man nun diese, in gleichen Maße von der Praxis wie auch von der­ Theorie, von der M Wissenschaft als richtig anerkannte Methode auch bei dem Wein­­ftode? Nein — man ignorirte sie vollständig, und bei den Neb­­pflanzungen zeigt sich uns ein Vorgang, zu dem man vergebens Seit vielen, vielen Jahr­hunderten, ja auf den Stätten ältester Kult in den südlichen Theilen nieres Exdtheils seit Sahrtausenden, wird, immerzu, und ohne auszuh­en, ohne Unterlaß, auf dem nämlichen Boden Nebfultur ge­­trieben ! Ein einfaches Neb­enerenpel, muß ja zeigen, daß selbst mit Hilfe der aufgebrachten Düngung das Erdreich solcher uralter Weingärten von gemissen Ingredienzen erschöpft sein m­us. Die darauf wachsenden Bflanzer daraus also nicht mehr Alles zu ziehen vermögen, beifen sie zu ihrem Gedeihen bedürfen. Gustav Jäger, der “berühmte „Wollapostsl“, hat di­s auch ganz richtig erkannt, deutet die Thatsache, nach seiner gewohnten Weise, aber nur ganz einseitig in seinem Sinne, wenn er sagt, daß mit der Zeit die Nebe aus der von ihr offupid­en Exdfgicht alle jene „Wurzeldüfte” auszöge, deren sie zu ihrem Gedeihen bedürfe und dann wohl ihre Wurzelsystem tiefer verlege, daß aber doch hieran 3 fi wohl die neuerdings so häufig auf­­tretende „Wurzelfäule“ erk­lären lasse. Zählen wir zu diesm beiden groben Vergehen gegen die Naturgefege, deren die reberheruende Menschheit seit ungezählten Jahren sc­huldig macht, noch als drittes im Bunde die, gleichfalls­­ den natürlichen Lebensbedingungen der Nebe nicht nur nicht ent­­sprechende, sondern sogar diametral zuwiderlaufende Behandlung der Pflanzen felört, so haben wir wohl der schuldtragenden Versäumnisse über genug. Die Weinrebe, von der Natur als hochslimmender, Bäume umwanzender Kletterstrauch geschaffen — was hat des Menschen Eünstelnde Hand daraus gemacht? Ein in vielen Fällen kaum einen Meter Höhe erreichendes Gemachl mit graden, streifen, kurzen, einem unförmlichen, mißgestalt­­en, niederen Stamme entspringenden ‚Seitenästen, welche legiere, zum Ueberfluffe, auch noch während der Vegetations-Spoche mehrere Mal verschnitten und ihrer Belaubung zum Theile beraubt werden ! Wer erkennt in fol’ Kleinem, pauvrem Krüppelgewächs die stolze Weinrebe, wie sie uns in der heiligen Schrift gesehildert wird, wie Karl Koch sie in Armenien sah, wo die hundert und mehr Fuß hohen M Waldbäume bis zu ihren höchsten ‚Gipfeln umsponnen waren von den kräftigen, enorm­ langen, zahllose herrliche­n­iefentrauben tragenden, Ranfen? Oder — um ein uns näher liegende Beispiel zu wählen — mer wird jene stolzen wilden Neben, von denen Kerner in seinen herrlichen Vegetationsflitzen von «der unteren Donau erzählt,­ wieder zu erkennen vermögen in dem durch alle­ möglichen Mittel­ niedrig­ gehaltenen Gewächse unserer Kulturen ? a, wahrlich, an Verkündigungen in die Geschichte der Nebe und ihres Anbaues überreich, und das Gericht, dem deshalb die Menschheit verfallen, er st­ießt da, schwer, bitter sehwer rächen sich die Vergehen, die Verstöße gegen die natürlichen Gefege. Wie es gar nicht anders kommen konnte, wie es in logischer Folgerichtigkeit er­­wartet werden mußte, hat all diese unendlich lang währende Unnatur die bedauernswerthe Nebe derart geschwächt und entkräftet, daß sie nicht mehr im Stande ist, mit Erfolg den auf sie gerichteten Angriffen zu s widerstehen. Es kann ja seinem Zweifel unterliegen, daß auch in früherer Zeit schon der Weinstoc von jeher verschiedenen Krankheiten und Webern heimgesucht wurde, seine Lebens- und Resistenzkraft war aber noch eine höhere und er vermochte den Kampf gegen seine Feinde noch mit mehr Aussicht auf Erfolg durchzuführen. . Jo­­chwächer aber nun das Gewächs im Laufe der Jahrhunderte ward, desto zahlreicher wurden auch­ seine Gegner, ist er doch eine, uns tagtäglich vor die Augen gelangende Erscheinung, daß geschwächte und angegriffene Konstitutionen weit häufiger und weit stärker von allerhand Uebeln heimgesucht werden, als solche, welche von vollster Kraft und Lebens­­fülle ftragen. Ganz sicher ist die Anzahl der Feinde des Weinstodes in gleichen Verhältniß größer geworden, wie er selbst Schmäh­er und Fränklicher geworden, und die Chancen für seine gesicherte, unbedrohte Existenz verringern sie also ohne Unterlaß in quadratischer Brogession. An Beispielen für die Richtigkeit solcher Präsumtionen mangelt es wahrhaftig nicht. Nehmen wir da als ersten besten Beleg den „Burzelfihimmel“. Daß derselbe keineswegs eine neue, bis dahin ganz unbekannte Krankheit ist, das wird Ledermann zugestehen müssen, denn auf den Wurzeln aller möglichen anderen Gewächse, aló da sind Eichen, Ahorne, Buchen, Kiefern, Fichten, Obsthalme, auf Bohnen, Kartoffeln, Nunfelrüben kon­mt er vor und nicht m­inder findet man ein ihm auf das Haar gleichendes Gebilde auf zu faulen beginnenden, an feuchten Orten liegenden Holgendinen­­­ken, wie auf dirvem At und Reisigwerf in den Wäldern. Niemals aber hat man in früheren Zeiten davon gehört, daß der Wurzel­­­himmel auf die Weinrebe befalle, oder, sofern solches Dennoch geschah, daß er es in Form einer unweitverbreiteten Epidemie thue und mit fast immer unfehlbar tödtlichem Ausgange. Seit Kurzem aber ist Dies anders geworden, aus nahezu allen unweinbautreibenden Gebieten laufen die bittersten Klagen ein über die neue verderbliche Seuche und vielenorts erklärt man sie für vernichtender, als die Neblaus es ist, jedenfalls für sc­hneller sich verbreitend. Und woher Fron­mt das? Sicherlich nur daher, daß die Nebe geschmäh­t und Frank, daß sie der Desistenzfähigkeit verlustig gegangen, daß ein Uebel, welches ihr sonst nichts anzuhaben vermochte, bei ihrem heutigen Zustande ver­­hängnißvoll wird. Ein ebensolches Schauspiel bietet si uns, wenn wir Die BPhyllorera-Kalamität in das Auge raffen. Wohl war das schredliche Infett früher nicht in unserem Drdtheile, sondern ist ung erst aus der neuen Welt zugeführt worden, man kann also in Bezug darauf Feine Parallele ziehen zwischen sonft und jegt. Aber in anderer Hinsicht fan man­ das sehr gut. Die Neblaus ist ein dem nordamerikanischen Kontinente eigenthümlich zusammendes Geschöpf, seit Ueonen hauft sie hier jedenfalls auf den Wurzeln der Weinflöde und nährt sich von deren Saft. Aber thut sie ihnen auf Schaden, beeinträchtigt sie deren Gedeihen, bedroht sie deren Leben, macht sie an num einen Traubenanfag unmöglich ?Keines von allevem ! In vollendetester Harmonie leben Pflanze und Infekt, der Barafit it für seinen Wirth absolut indifferent. Einfach genug läßt dieses Valtum sich daraus erklären, daß in Nordamerika die Reben noch in vollem, ungeschmälertem Besitz ihrer natürlichen Lebenskraft sind, daß sie noch eine fiechen, durch Jahrhunderte lange Unkultur ent­­nervten und entkräfteten Pflanzenindividuen vorstellen. Der Mensch hat figg eben noch nicht in ihre Lebensfunktionen eingemischt, das Natürliche und Richtige in Unnatürliches und Falsches verkehrt. 63 w­ird foriel über die­­ Widerstandsfähigkeit der amerikanischen Bitisarten gegen die P­hylloxera gesprochen und alles Mögliche, sogar der anatomisge Bau der Wurzeln als Erklärungs­­grund in das Feld geführt; auf das­­ Einfachste aber verfällt man nicht, eben weil es das Nächstliegende, das sozusagen Gelbstverständlichste ist, daß nämlich ein dur normales, gesundes Leben gekräftigtes Individuum schädlichen äußeren Ein­­flüßen weit sicherer und leichter w­idersteht, als ein anderes, bei welchen solche Vorauslesungen nicht zutreffen! Auf dieser Resistenz, dieser Urkraft beruht ja eben die Hoffnung, in welche wir armen Europäer auf den Anbau transatlantischer Neben fegen, eine Hoff­­nung, deren Grund oder Ungrund wir weiterhin noch ausführlicher zu besprechen gebenfen. Daß eine solche, ganz vortrefflich in die Dar­­win’sche Theorie sich einfügende , Anpassung" bei den Weinarten Nordamerikas de facto vorliegt, das erhellt wohl am beten aus der Thatsache, daß in den Vereinigten Staaten auch die aus Europa ein­geführten Nebenvarietäten, ganz so wie bei uns, von den Angriffen der Phyllorera zu leiden haben und nach einigen Jahren ihnen erliegen, die indigenen Sorten hingegen, und wenn ihre Wurzeln no so voll Läufe figen, luftig weiter gedeihen, blühen und Frü­chte tragen. Ein weiterer Beleg für die Nichtigkeit des von uns aufgestell­­ten Viroms finden wir in dr Mehlelthau- oder Milbe m- Krankheit, einem gleichfalls aus Nordamerika eingeschleppten, an Gefährlichkeit sich mit­ der Neblaus sicher messen könnenden Nebel. Auch diese Seuche rennt man in ihrem Vaterlande seit jeher und weiß sehr wohl, daß sie arge Verheerungen an den Weinflöden umrichtet, sie­­ den im Hochsommer großen Theile entblättert und die Ernte an Trauben verringert und verschlechtert. Cbenfo weiß man aber auch­, daß to Dieser Attaquen doch der Pilz das Leben der Rebe nicht be­­droht und diese, wenn sie auch noch so stark davon leidet, und zwar selbst Jahre lang hintereinander, doch nicht davon zugrunde geht. Anders wieder in Europa, wo der Milden erst seit sechs Jahren herrscht und wo er doc­­h bereits in so manchen Landstrichen unzählige Nebpflanzen getödtet, viele andere nahezu vernichtet hat. Wir sehen also aug in diesem Falle, wie der Schädlin­g in feiner Uxrheingabh weit weniger verderblich influirt, als dort, wo er erst eingeschleppt werden, und nächst der, hier allerdings auch eine Rolle spielenden Anpassung der Nährpflanze, werden wir doch den Hauptgrund Dieses verschieden­­artigen Verhaltens wieder in nicht. Anderem zu suchen und zu finden haben, als in der Gesundheit, Kraft, die naturgemäßen Beschaffenheit und Lebensweise auf der einen, der Kränklichkeit, Schwäche und den vordernatürlichen V­erhältnissen auf der anderen Seite. Und so könnten wir unsere Bennweisführung noch lange fort­­seßen, noch eine ganze Reihe Exempel für die Nichtigkeit unserer An­­nahme aufzählen, müßten wir nicht befürchten, die Geduld unserer Leser allzu sehr in Anspruch zu nehmen; andererseits aber vermeinen wir auch, das bisher Gesagte genüge vollauf, eine wahrhaft entschredende Prädisposition der Neben für Krankheiten aller Art darzuthun. Daß diese Prädisposition dem Weinftode aber ebenso wenig von Natur aus zukommt, wie irgend einem andern Gewächse, er vielmehr ehedem ebenso gesund und kräftig war, als jede beliebige sonstige Pflanze, und nur allein durch die widernat­ürliche Behandlung seitens des Menschen so degenehirte, wer möchte es leugnen ? Es erscheint daher dringend geboten, in den bezüglichen Verhältnissen energisch Wandel zu schaffen, will man andernfalls nicht visieren, daß der Weinbau zugrunde gehe und schließlich ganz aufhöre. Alle schädigenden Methoden, welche wir eingangs besprechen,­­wer­­den allerdings kaum zu ändern und durch andere naturgemäßere zu erregen sein, namentlich die klimatischen Verhältnisse in einem be­­tähtlichen Theile Europas wü­rden sich solchem Verlangen wider­­leßen. Einen entscheidenden und ausschlaggebenden Schritt aber zu der Rekonstruktion unserer Rebpflanzungen, den Fennen und sollen wir ungeräumt vornehmen, durch ihn wü­rden wir schon unendlich viel erreichen. Es ist dies die Erregung der greifenhaft gewordenen, degenehirten Nebe der alten Welt, der Vitis vinifera, durch andere, aus Amerika stam­mende, noch ihre ursprüngliche Lebens- und Wider­­standskraft besigende Arten. Nicht nur würden wir unserem Weinbau dadurch im figürlichen wie im effektiven Sinne des Wortes eine neue, gesunde, kräftige Basis verschaffen, sondern — wie bekannt — wür­­den wir Dadurch auch den immer weitergreifenden Verheerungen der Phyllorera einen festen Damm entgegenstellen. Die allgemeinen bieber zu berücksichtigenden Bedingnisse und Maßnahmen wollen wir in einer weiteren Mittheilung etwas näher in das Auge raffen. F. Baron Thümen, irgendwo sonst ein Analogon sucht, immer mehr Surle- und H­andelsnachrichten. Maßnah­men zur Hebung des Gott­­hard-Veriehts­ Us Ergänzung unserer diesbezüglichen jüngst gebrachten Mittheilung wird und us Straßburg gemeldet: „Durch die von den deutschen Staats- und Privatbahnen in Mailand errichtete Agentur wird außer der Hebung des Gi­erper­­fekts zwischen Deutschland und Italien via der Gotthardroute auch ein handelspolitischer Zweck verfolgt, indem der Anknüpfung per­­sönlicher Beziehungen zu den italienischen Abnehmern, sowie durch Orientirung der deutschen I­ndustriellen über die italienischen Ber­­ältnisse, der deutschen Produktion neue Abfagquellen eröffnet werden sollen. Behufs Erreichung dieser Intention obliegt es dem Vertreter, wie es in der demselben enthei­ten Weisung lautet, durch direktes Benehmen mit den italienischen Behörden und Handelskreisen ,Wünsche und Beschmerden der deutschen Interessenten einer raschen Erledigung zuzuführen und überhaupt alle nothwendigen Er­­leichterungen des Bitteraustausches zur Sprache zu bringen, BER ‚theuer waren. Man zahlte Hier doch welche die deutschen Eisenbahnen in die Lage verlegt werden konnten, den deutschen Spatereffen im Vertrieb und Bezug ihrer Güter Nuten zu bringen.” Dieses aktive Eingrei­­fen der deutschen Verkehrsanstalten in das handelspolitische Gebiet zeigt, Daß dieselben ein richtiges Verständniß für die Bedürfnisse des Handels und Verkehrs haben und zu rechter Zeit auch durch geeig­­nete Maßnahmen ein zielbewußtes Vorgehen zu initiigen wi­ffen. Nachdem durch die neue Alpenbahn über den Arlberg ähnliche Ber­hältnisse bezüglich des Verkehrs zwischen Ungarn und der Schweiz sowie Frankreich geschaffen werden, so ist es der reiflichen Erwägung werth, ob nicht auch unsere betheiligten Kreise für eine analoge Insitution die Steigerung des MWechselverkehrs anstreben sollten. Die Zweckmäßigkeit und der Erfolg derselben scheint verbürgt zu sein, vorausgefebt, daß man die Lage zweckmäßig angreift und bei der Wahl des Vertreters sich allein von dessen Befähigung und Eig­­nung zu dem eben nicht leichten Posten Leiten läßt. Vielleidt genügt diese Anregung, um eine handels- und verkehrspolitische Einrichtung in Zeben zu rufen, die unter Umständen ersprießliche Resultate zu Zage fördern könnte. Zur Stage der Grabierung eine allgemeinen Tarif-Informations-Bureauz.­ Wir veröffentlichten vor Kurzem eine uns aus kaufmännischen Kreisen zugenommene Anregung, in welcher ter Elaver Bezeichnung des Wirkungskreises und Umwedes, für die Errichtung eines Tarif- Informations-Bureaus der ungarischen und gemeinsamen Eisen­­bahnen plaidirt, und Die Nothwendigkeit einer solchen Institution als eine wesentliche Erweiterung für die Abwicklung der den Eisenbahn­­verkehr betreffenden Transaktionen dargestellt wird. Diese praktische See fand in Deutschland bereits ihre Verwirklichung, denn wie uns aus Berlin gemeldet wird, besteht dort bereits seit einiger Zeit ein Auskunfts-Bureau für die deutschen Reichs- und königl. preußi­­schen Staatsbahnen, das dem verkehrtreibenden Publiktum wesentliche Dienste leistet, daher auch dessen vollen Beifall findet. Aufgabe dieses Bureaus it es unter Anderem, dem Werbliftum genaue und verläßliche Informationen zu geben über die bestehenden Verkehrs- Einrichtungen, namentlich über Transportpreise, über örtliche Lage der Bahnhöfe auf folgen Stationen, wo mehrere Eisenbahnlinien münden, über eingetretene Betriebstörungen und deren Befeitigung, über bestehende Verbindungsbahnen, Hafengeleise, Trajektanstalten zc., semnweit solche dem öffentlichen Verkehr übergeben sind, über Zallabfer­­tigung3-Verhältnisse u.­­. w., über Fahrpläne, Reife-Erlei­terungen, als Nundreife- und Gaifonbillets, Ablastung von Ertrazügen 2c. Dasselbe besorgt auch den Verkauf sämmtlicher einschlägiger Tarife und funktionier wasch und sicher. Daß angesichts unseres ausgebrei­­teten Verkehrswebes und der vielfach verwidelten Verhältnisse, welche dem Publikum die nöthige Orientirung erschweren, die Stellung einer ähnlichen nstitution ich als Höchst zmedmäßig erweisen würde, braucht wohl nicht neuerlich betont­u werden und hoffen wir, daß man in maßgebenden Kreisen dieser Erwägung Raum geben und an die Realisirung derselben auch schreiten wird. Die Weinlese in Szegfárb­it nun zum größten Theil beendet und die Produzenten wissen, daß ihr Fleiß in diesem Jahre nicht vergeblich war. Die Trauben sind nicht verregnet und auch nicht, wie in den Texten­jahren, verschimmelt. Das Ergeb­­niß des diesjährigen Weinbaues ist quantitativ ein mittleres, qualitativ über ein solches, welches geeignet scheint, den in den legten sechs Jahren gesämmlerten Ruhm des Szegharder Nothen zu restaurihen ; denn der Most, mit der Klosterneuburger Mage probirt, zeigt 179—269 Zuder­­gehalt, und da die Trauben gesund und gut gefärbt, nur zum Theile in Reifefäule übergegangen waren, ist an der Haltbarkeit des heutigen Meines nicht zu zweifeln. Es sind bereits Bestellungen für fest und später angelangt und es ist lebhafter Abfas zu erhoffen. Ueber den Getreide- und Mehl- Export viagiume nach den westlichen Abfasgebieten) Aus Fium­e­ wird uns bdiesbezü­glich berichtet : Die Zufuhren an Mehl, Gerste und Meps behufs Seeverfrachtung sind fortwährend ziemlich N und betrugen Dieselben in dem Zeitraum vom 17. bis 30. September 292 Waggons Mehl, 109 Waggons Gerste und 47 Waggons Neps. Innerhalb dieser Reitperiode wurden per mare ab hier verfrachtet: 33.642 Mittr. Mehl (wovon 25.019 Mitr. nach Großbritannien, 2500 M­itr. nach Frank­reich, 6423 Mitr. nach Brasilien), 15.716 Mitr. Gerste nach Leith und Hull, 20.642 Mte. Reps nach Düntirden und Rouen. Wie hieraus ersichtlich i it die Ex­portbewegung über unseren Hafen recht lebhaft und bietet nebst den übrigen Exportartikeln, die auch starf vertreten sind, für die Seeschif­e eine genügende Beschäftigung, im Del­en auf der hiesigen Rhede auch eine große Thätigkeit vor­­erricht.­­ Auflösung der Wiener Handel- und Ge­werbekammer. Die niederösterreichische Statthalterei hat an den Magistrat folgenden Erlaß gerichtet: „Durch die neue Wahl­­ordnung für die niederösterreichische Handels- und Gewerbekammer erscheint nunmehr eine Neukonstituirung derselben für geboten. Der Handelsminister hat mit Exrlaß von 30. September die Auflösung der Handels- und Gewerbekammer und zugleich die Sofortige Vornahme der Neu­wahlen verfügt. Das Gemeinderath3-Präsidium wird ersucht, binnen drei Tagen ein Mitglied des Gemeinderathes, welches in die Wahlkommission delegirt werden soll, in Vorschlag zu bringen.” (Serbische Anleihe) Das „Frobl.” erhält folgende Mittheilung: Der Vertrag wegen Uebernahme der neuen serbi­schen fünfperzentigen N Rentenanleihe zwischen der serbischen Regierung und dem Konsortium, bestehend aus dr Desterreichhschen känderbant,iemGomp­toir.DE3compte, vertreten duch seinen. Direktor Herrn Denfert Rochereau, dr Berliner Han­delsgesell­ Schaft, den Bankhäufen Mendelssohlenn Komp, Nobert Varschawer u. Komp. in Berlin, vn Er­­langer u. Söhne, Gebrüder Bethlemann in Frankfurt am Main und der Norddeutschen Bank in Hamburg, ist heute ratifizirt worden. Im Anschlusse daran werden die Konferenzen wegen der zur Durchführung dieses Geschäf­­tes zu treffenden Maßnahm­en stattfinden. Boom böh­mischen Produktenmarkte­ Aus Prag wird uns geschrieben : Wir unterhalten etwa seit Monatsfrist einen recht lebhaften Export in Gerste b.­zw. auffällige­r Weise nicht, wie Dies seit Sahren , der Sal war, in den feinen Sorten, sondern in den sogenannten Mu­ttelqualitäten von lichterer Warbe, welche aus feinem M Produktionsgebiet so billig­ zu beziehen sind, wie aus Böhmen. Die Geportziffer dürfte mindestens 80.000 Metergentner erreicht haben und gravit­rte die Ausfuhr vor­­wiegend nach Sachsen und Slorrddeutschland. Was die Breite an­belangt, so wurden diese böhmischen Gerstesorten je nac Beschaf­­fenheit zu 155 bis 180 Mark ab deutschen Glbestationen bezahlt. Nach Baiern und Wi­rtemmberg können wir in diesem S­ahre kein großes Gerstegeschäft entlegen, da diese Länder selbst eine vorzügliche Gerste-Ernte erzielten und überdies mit ungarischer und Florafischer Gerste versorgt werden. Mit den feinen Gerstesorten, welche unsere Exporteure auf gute Hamburger Stimmungsberichte nach Hamburg gesandt haben, sieht es recht trostlos aus. England umgeht diesesmal den Hamburger Bla und bezieht seinen Gerstebedarf aus Ungarn via Slume; via Hamburg würde sich die ungarische Gerste viel höher stellen. Durch diese Lehmtlegung des Hamburger Broischen­­handels betreffe Gerste, haben sich in Hamburg große Dutantitäten fremder Gerste angesammelt, die vorläufig zu Boden genommen werden mußten. Man jeträgt das eingelagerte Gerste-Dnantum auf 500.000 Meterzentner. Das Geschült liegt derart schlecht, daß selbst Hamburger Firmen den hiesigen Exporteuren den Matn geben mußten, feine Gerste-Konsignationen nach Hamburg zu machen. — In Hafer Hatten wir vor 2—3 Wochen mit den ersten Abladungen nac Magdeburg begonnen. Seitdem stellten sichh dem Export insofern Schwierigkeiten entgegen, als bei dem niedrigen Wasserstande die Frachtiäge enorm gestiegen sind. Bon auswärts wurden für ihm winmende Bartien um 3 Mark höhere Preise angelegt, doch nichtspejtomeniger konnte es zu seinen größeren Transaktionen führen, weil even die Schiffsfeachtsäge zu Hafer je nag Dualität fl. 6.30 bis fl. 6.45. Gestern und heute hatten wir Negen,­­wodur­ s ich der Wasserstand bessern und die Schiffssäge ermäßigen dürften. Dann wird auch der Hafer-Export zu neuer Entfaltung gelangen. In Nep­s sind im legten Monate sicherlich an 100.000 33tr. für den Export umgegangen und dürfte damit das Hauptgeschäft in dieser Saison als beendet anzusehen sein. In den Händen der Spekulation befinden sie wohl noch größere Duantitäten Neps, melche indes seinerzeit zu theueren Preisen erworben wurden und mit denen auf Eintritt einer besseren Konjunktur gewartet werden muß. Getrocnete Pflaumen, deren Ernte nach ungefährer Schägung 500.000 300 Zentner betragen dürfte, sind bereits in der Vorwoche probenweise per Eisdampfer von Laube nach Hamburg abgefhtet worden, welche zum Weiterversandt­­ag Amerika bestimmt sind. Einige hiesige Dirmen sind bezüglich des Pflaumen-Exportes mit amerikanischen Häusern in direkte Verbindung getreten. Außerdem werden böhmische Plaumen nach Norddeutschland ausgeführt, da unter Produkt hin­sichtlich der Preise mit den bosnischen und serbischen Waaren zu konkursiren vermag. 68 werden bezahlt: 130—140er (Stückzahl) Pflaumen fl. 11—11.50, ab böhmischen Stationen, 120—125er zu fl. 12.50, 95—100er zu fl. 14.50—15 per Meterzentner. In Sauer­firsschen dürften an 2000 Ztr. nach Hamburg verfifft worden sein, die, für Amerika bestimmt, Breite von 85 bis 76 Mark ab­­wärts erzielten. (Rumänisch-deutscher Eisenbahnver­band.) Am 10. Oktober I. $. treten für den rumänisch-deutschen Verkehr Ausnahmetarife für landwirthschaftliche Maschinen, Eisen und Eisen­­waaren in vollen Wagenladungen in Wirksamkeit. Franzens-Kanal-Wasserstand am­ 8. Oktober 1884. Bacs-Földvit . . . . 2.82. unverändert Regen. Szent Tamid 0. . 180 u 5 Pen An, Gelsgärtsleridjte, Budnepest, 8. Oktober. Witterung: Bemwöltt. Thermoe­meter + 9,4 ° EC, Barometer 761.1 Mm. Wasserstand zunehmend.­­ Bei vorwiegend östlichen, theils nördlichen und südlichen, stellen­­weise starren Winden hat die Temperatur wenig Wenderung erfahren ; der Luftbruck ist im Westen wesentlich, im Osten um Weniges feiner geworden. Das Wetter ist im Osten heiter, im Westen veränderlich, mitunter sonnig, stellenweise mit Regen, in All­gemeinen mindig. — Es ist im Allgemeinen veränderliches, windiges Wetter, zumeist mit Nachtregen zu gemärtigen. E­ffertengeschäft Auf günstigere auswärtige Berichte war die Börse besser disponirt und das Geschäft nahm größere Dimensionen an, wobei die Kurse der leitenden Gafetten namh­aftere Avancen erzielten. In Transport und Solarpapieren blieb auch heute der Verkehr äußerst limitirt. Baluten und Devisen blieben steif.­­An der Vorbörse varierten Oesterreichische Kredit-Aktien zwischen­ 282.30 und 283.80,Ungarische Kreditban­k-Aktienizu 282.5()bis 283.—,vierperzentige ungarische Gold-Rentez1193 bis 93.05,fü­nfperzentige ungarische Papier-Ren­te zu 88.75 bis 88.721­,geschlossen. ·An­ der Mittagsbö­se verkehrten Oesterreichische Kredit- Aktien zwischen?83.501 und 284.—,Ungarische Kreditbank-Aktien zwischen 282·75 und·283.25,blieben erstere 283.806.,letztere 282.75 Geld,Erste Ungarische Gewerbebank ein größerer Posten zu 158.50 geschlossen­,·vierperzentige ungarische Gold-Rentez1193.10bi593.15, füniperzentige ungarische Papier-Rente zu 88.75bi588.821ssges macht,blieb erstere 93.106.,letztere 88.806.,und q.Grun­dentlastungs- Obligationen mit Klausel zu 100bi3100.25 geschlossen. Von sonstigen Werthen kamen in Verkehr:Louisen-Mühlen 511294 bis 295,Landeszentral zu 452 Drasche’sche zu 171.50. Zur Erklärungszeit:Oesterreichische Kredit-Aktien 233.60. Prämiengeschäft: in Oesterreichischen auf 8 Tage fl. I.— 1 Monat fl. 17.— bis fl. 18.—, auf drei Monate­ ­Rredit-Aftien Si morgen fl. 3.— bis fl. 3.50, dit-Aktien zwischen: 283.40, 284.60 und 283.5 Kursstellung bis fl. 9.50, au fl. —— bis ff . —Im heutigen Nachmittags-Privatverkehr war die Tendenz fest und­ schwankten Oesterreichis­che Kre­­iner per­­zentige ungarische Gold-MRente zu 93.17 bis 93.15 gehandelt. · An der Abendbörse wu­rden Oesterreichische Kredit-Aktien 511283.20 bis283.50,vierperze»titige ungaris­che Gold-Rente zu 93.121,«,bi393.15,fi­tif· et ungarische Rapier- Rente zu 38.821, ezagtt. Getreidegeschäft Termine: Im Nachhmitr­tageverkehr wurden geschlossen: Weizen per Herbst zu fl. 7.75, fl. 7.76 und fl. 7.74, eizen per Frühjahr zu fl. 836 und fl. 8.35, Mais pr Mat- Suni 1885 zu fl. 5.72, I. 5.73, fl. 5.74, fl. 5.75 und fl. 5.73, Hafer per Frühjahr zu fl. 6.40. Markib­­richt. Debreezin, 7. Oktober. Der Verlauf des­­ soeben zu Ende gehenden Michaeli-Marktes wurde durch die itaelitischen Feiertage und durch Negenmetter ungünstig beeinträchtigt ; zum Schlusfe dies­­selben trat jedoch heiteres Wetter ein, worauf der Verkehr belebend wirk­e. In Rindshäuten waren starke Zufuhren, aber geringe Nachfrage Man bezahlte Ohrenh­äute zu fl. 28 bis fl. 32, KRubichbäu­te zu fl. 20 bis fl. 22. — Bittlinge zu fl. 15 bis fl. 17. — Roßhäute zu fl. 9 bis fl. 10. (Alles per Baar.) — Deutihhwollige Schaffelle werden in großer Menge auf den Markt gebracht und nur zu den gedrühten Preisen von fl. 2.50 bis fl. 3.20 per Baar gekauft. — Bettfedern zeigten wenig 31 Juhren und gute Nachfrage; man bezahlte: prima Nup­fe zu fl. 115 bis fl. 120, $laumen zu fl. 140 bis fl. 160 per 56 $flogv. — Wahshonig. Es wurden bios ca. 500 Mitr. von verschiedenen Gegenden zugeführt und zu fl. 30 bis fl. 32 abgegeben. Wall­­würfe wurden bei einer Zufuhr von 300 bis 400 Mtv. zum Breite von fl. 14 bis fl. 15 per Myte. watch aufgefaut. Braun­bohnen wurden en detail zu fl. 8.25 und Weißbohnen zu fl. 8.50 per Mtv. aus dem Darste genommen. Sped war ver­nachlässigt, es wurden ca. 100 Mytr. zu den Preisen von fl. 45 bis fl. 50 per Mtv. begeben. — Das Getreidegeschäft zeigte bessere Nachfrage; in Korn waren die Umfäbe belangreich. Wir notiven folgende Breite: Weizen fl. 7 bis fl. 7.25, Korn fl.6 bis fl. 6.20, Gerste fl 520 bis fl. 5.80, Safer fl.6 bis fl. 6.30, Mais fl. 6.20 bis fl. 6.30. — Am Schweinemarkt war Starker Auftrieb und geringe Kaufluft. Es wurden 1jährige Schweine zu fl. 18 bis fl. 20, 1sjährige zu fl. 26 bis fl. 28, alte bis fl. 50 per Baar bezahlt. — Auf dem Vieh bmarkte­n gute Kaufluft.: Ohren holten fl. 250 bis fl. 350, Melffühe fl. 160 bis fl. 200, Schlachtkühe fl. 140 bis fl. 160 per Paar. S­chlachtviehmarst. maris (La Billette), 6. Oktober. Der Auftrieb betrug 3207 Stid Ochsen 1191 Stil Kühe, 234 Stud Stiere, 1209 Stüd Kälber, 19931 Stüd Hammel, 2450 Stid Schweine Unverfauft blieben 641 Stüd Ochsen, 237 Stüd Kühe, 41 Stüd Stiere, 58 Stüd Kälber, 1050 Grad Hammel, 27 Stüd Schweine Man bezahlte Ohren prima 1.68, fefunda 1.52, tertia 1.—, äußerste Breife 1.14—1.72, Kühe prima 1.62, fefunda 1.38, tertia 1.22, äußerste Preife 1.06—1.66, Stiere prima 1.44, fefunda 1.34, tertia 1.20, äußerste Preife 1.05—1.48, Kälber prima 1.96, fefunda 1.86, tertia 1.66, äußerste Breife 1.56—2.16, Sammel prima 1.98, jefunda 1.78, tertia 1.58, äußerste P­reife 1.48—2.04, Shhmweine prima 1.32, fefunda 1.28, tertia 1.22, äußerste Preife 1.16—1.36, Hammelkäute halbwollige 2.75 bis 3.75, wollige 4.— bis 5.50. (Die Preise verstehen sich in Grancs per Kilogramm.) Die Zuzüge um Schafmarfte waren normal und die Nachfrage war ziemlich lebhaft, daher der Ablag schlanfer­al am legten Marfte. Die Breite erhöhten sich um 4 Cent. per Kilogramm mit fester Ten­­denz für gute Sorten. Von ungarischen Sammeln­­ wurder 3052 Grad zwischen 1,76 und 2 Fred. per Kilogramm abgefebt. Borstenvieh, Be Steinbruch, 8. Oktober. Drig.-Telegr.­ Bericht der Borstenvieh­händler-Halle in Steinbruch. Das Geschäft war in Folge sehmächerer Zufuhren lebhaft. Ungas viiche alte fchmere — fr. bis — fr., junge, ungar. fgwere 43 fr. bis 44!­, fr., mittlere 44 fr. bis 45 fr., leichte 45 fr. bis 46 fr., Bauernmwaare fchwere — fr. bis — fr., mittlere 43 bis 44 fr., leichte 44 bis 4572 fr, Numänische Baktonyer fchmere — bis — Ekr., transito, mittel fchwere — bis — fr. tranfito leichte — bis — Fr. tranfito, dt. Stacheln schmere — fr. bis — fr. tranfito, mittel — fr. bis — Er. tranfito, fer­bische schwere 441), bis 46 fr., tranfito, mittelschwere 44%­, fr. bis 46 fr. tranfito, leichte 441), Fr. bis A( Er. tranfito, magere Ljährige lebend Gewicht — Fr. bis — kr. Eichelfutter-Schweine — fr. bis — fr. per 4% von der Bahn gewogen.

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