Pester Lloyd, Januar 1885 (Jahrgang 32, nr. 1-31)
1885-01-13 / nr. 13
dsonn erneut für die österr.sungar.Verruchte Für den»Pester Lloyd«(Morgen-und Abendblatt) Erscheint auch Montag Früh und am Morgen nach einem FeiertageJ . Jütudaex O«Vz,1,ght!tcht1· NE- iziipekilerjiibrl. fl. 5.50 Salbjährlih „ 11.— Minatid Sanzjahıl. fl. 24.— hr fl. 6. — Halbjährl, „ 12.— Monatli Wit separater Postversendung des Abendblattes . ., ff. 1.— vierteljährlich mehr. 92. s Für die Stuftiche Frauenzeitung. ss lesse ee für Budapesk in der Administration bey „‚Vetter Liloyp“, Dorotheagafse v, 14. I. Stod, außerhalb Budapest mittelst Postanweisung für alle Postämter, Anferatend Einschaltungen für Den Offenen BSprechfonl werden angenommen: Ludapest Bauer und dreifinfter Jahrgang, ist der Administeation, Dorotheagafie Mr. 14, ersten Stod, ferner : in den Annoncen-Expeditionen Leopold Lang Dorotheagafie 9 ; Hiansenstein «, Vogler, Doroztheagafie Nr. 11. A. V. Gold“berger, Väczi uteza 9. Infertionspreis nach aufliegendem Zarif. Unfrantirte Briefe werden nicht angesnommen. Suferafe werden angenommen im Auslande In wien: Bei A. Oppelik, Sti Dorotheagafie Nr. 14, ersten Stod, Manuskripte werden in seinem Falle zurücgestellt. Einzelne Nummern @ kr, in allen Verschleisslokalen. Re a Fra au Té Bene, ir äer·« unser sein Administration Vogler, Walfishgafe Nr. 10; A. Niemetz, Alservorstadt, G Seegaffe Nr. 12; Meinrich Schalek, 4, Wollzeile 14; M. Dukes, Alois Merndli, IL, Schulerstraße. — Paris: Agence Havas, Place de la Bourse, — Frankfurt a. M.: G. L. Daube & Comp. Abonnements werden auch aufgenommen für: Belgien beim Postamte Köln 17 M. 7 Resitspland bei den deutswen, Postätern 15 IR. 76 Postamte Köln 17 DM. 78 Bf, Frankreich, Spanien und Wartkugal beim Spoftamte Straßburg 17 Mt. 7a Pi, Skalien, Grishemene und Gaypren beim Postamte Zrieft 81 tv., 3 Niederlande beim PBotriite Oberhausen 17 M. 78 Bf, rumanen 30 St. Bechien und Bilistenegro bei den dortigen Postämtern 16 Fre. 60 Ct., @sicher .. ZPI XOeugtastdundStaatskasse bei ben » beim tasantern bei beitoftämtern 17 572729 Et., Schweiz bei den Schweizer Postämtern 18, Yves, dortigen österreicischen Bostämtern 7 fl. 88 fr., fir. Bußland nur Bud bie , kaifein, zulitschen Bokäntter 27 fl. 50 fr. in Hold pro anno. m 2.— Ritxolkverkendungsn wm 3,20 Redaktion und Abantement Sir das Anstand (Morgen und Abendbladi— Biebeljährig Get uns mit direkter Kreuzbandsendung: für Demi Li, slag vie Montenegro, Rumänien und Serbien 9 fl., für alle übrigen Billigen 10 fl. 50 tr. iit X hi SIEHEENTENBAFTERTETETEUTERETANTITÄTTEEEEIETERTERTIWITSETT SREREIT. Pester Lloyd. Mit 46. Jänner 1885 beginnt ein neues Abonnement ,wir ersuchen deshalb unsere geehrten p. t. auswärtigen Abonnenten ,deren Pränumeration mit 45. d. M. abläuft, dieselbe rechtzeitig erneuern zu wollen, damit einer geregelten und ununterbrochenen Expedition entsprochen werden könne. Die Pränumerations-Bedingungen sind an der Spitze inseres Blattes zu ersehen. Yiegidminiflmtiondes,,YesterISkoyd-«. YicHcsüjmakhor«mgtnsifchsxxk..3ji«-kaO- industriellen. Die in der Landes-Konferenz der ungarländischen Spiritusindustriellen am letzten Samstag einstimmig gefaßten Beschlüsse,den Betrieb nicht zu reduziren und durch eigene Beiträge in der Höhe von vier Perzent der Branntweinsteuerleistung einen Fond zur Steigerung der Restitutions-Präsmie zu schaffen",haben in unserem, im Industrie nicht reichen Lande—für welches speziell die Spiritusindustrie von ganz besonderer Wichtigkeit ist——allgemeine Interesse erregt.Vor Allem wurde gewiß gern vernommen,daß die Absicht der korporativen Betriebsreduktion fallen gelassen wurde,die-wenn sie zur Durchführung gelangt wäre-für Ungarns Landwirthschaft von großem Schaden gewesen sein würde. Eine derartige Reduktion hätte nichts Geringere bedeutet, als : für unser Vieh meniger Abnehmer, für unsern Mais weniger Käufer, die Drüngerproduktion verringert, Try und gut, einen Rükschritt in der Berwerthbung von Landelprodukten, der gerade bei den gegenwärtigen Verhältnissen unserer Landwirthschaft doppelt dridend gewesen wäre. Endlich wäre dann auch die Gefahr vorhanden gewesen, daß die Staatseinnahmen aus der Brammimweinsteuer sich verringert hätten und österreichischer Spiritus, fhe welchen in Oesterreich die Steuer bezahlt wird, in Ungarn konsumirt worden wäre. .Es ist demnach ein gesunder Sinn in den jüngst beschlossenen Resolutionen, die auf die fernere Prosperität dieses Industriezweiges hinauslaufen und die — wenn durchgeführt — in der That geeignet sind, die herrschende Kalamität zu beseitigen. Der Antrag hat den Zweck, unserem Produkte, welches von der Konkurrenz an den Abfasszellen im Ausland zurückgedrängt wird, nicht nur die Möglichkeit zu bieten, den Kampf fortzufegen, sondern für dasselbe erhöhten Abfag herbeizuführen. Daß der Export im seßten Jahre sich um die Hälfte verringert hat, zeigt eine Zusammmenstelung der laut amtlichen Ausweisen in dr Monarchie gezahlten Branntwein-Steuer-Restitutionen. Es wurden restitwirt: 1883 1334 Der in Nede stehende Beschluß hat die Hebung des Exports zur Aufgabe und wenn derselbe zum Biere führt, wird der so sehr thätige Verein der ungarischen Spiritus-Produzenten fie rühmen können, zu seinen großen Erfolgern bei der Spiritussteuer-Reform, bei der Preßburger Viehmarkt-Angelegenheit und bei sonstigen Fragen einen weiteren großen Succes zu verzeichnen. Ganz besonders muß hervorgehoben werden, daß die Spiritusproduzenten ungeachtet ihrer jebigen unangenehmen Situation es verschmäht haben, die sonst — zulegt Speziell, in der Zucerkrise — bei jeder Gelegenheit angerufene Staatshilfe, in Anspruch zu nehmen. 63 ist nirgends von einer Verlängerung der Steuerkredite, noch von irgend sonst einer Unterstübung seitens des Staates die Nede gewesen. Die Saniung soll aus eigenen Kräften, aus sich selbst geschehen, und sehen dieser Grundlag verdient unsere, volle Anerkennung Der Bejdfluk geht darauf hinaus, daß jeder Fabrikant im Verhältniß zu seiner Produktion eine Beisteuer zu liefern hat, damit der Export gefördert werde und damit der Fabrikant in die Lage verlegt wird, den für die inländische Konsumation bestimmten Theil seiner Produktion ohne Verlust zu verwerben. Wir können nicht willen, ob die Resolution verwirklicht merden wird ; es hängt eben davon ab, wie die Gesammtheit der Spiritus-Industriellen Oesterreich-Ungarns sie dazu stellen wird. Nach der Stimmung, wie sie in Ungarn hierüber bereicht und die sich schon in der Einstimmigkeit der Annahme des Antrages manifestiere, ist Aussicht vorhanden, daß die Spiritus-Industrie in diesem Beschlusse ihr eigenes Interesse gewahrt finden und sich bei dessen Durchführung möglichst zahlreich betheiligen wird. In Oesterreich liegen die Verhältnisse nicht anders als hier und Hoffen mir somit von dem gesunden Sinne der ndustriellen, daß sie diesen Auszweg, der ihnen nur geringe Kosten auferlegt, aber große Erfolge in Aussicht stellt, einschlagen und sich dann mit Stolz werden sagen fünnen: Hilf Die selbst und Gott wird Dir helfen! Magybánya (562 Kilometer), Debreczin-Hajdu- Mánás (42,7 Kilometer) der Tonung. Staatsbahnen; die Flügelbahn Kissenco-Grdöhegy-Ketegyháza (27 Kilometer) der Arad-Branáder Eisendbahn ; die Bizinalbahn Taypolcsány Bélicsz (16 Kilometer) der österr..ung. Staatseisenbahn- Gesellschaft. Die Flügelbahn M.-Theresiopel der königl. ungar. Staatsbahnen wurde ebenfalls bis Ende des Jahres vollständig fertiggestellt, dieselbe wurde aber erst im Jänner 1885 dem Betriebe übergeben. gm. Bingegriffen sind: Die auf Staatskosten zu erstellende Cifenodin Muntács Besfid, die auf der österreichischen Seite bis Stry Gefüicht in sich, v wo selbst der Anschlub an das nordöstliche Net der E. E Staatsbahnen erfolgt. Diese Bahn verdankt ihre Entstehung hauptsächlich strategischen Motiven, und ist der kommerzielle und verkehrspolitische Werth derselben von untergeordneter Bedeutung. Die Line Gran-Nana-Grata:Fpolyfäg der österr.-ung. Staatseisenbahn-Gesellschaft, vorläufig eine für das Gransthal wichtige Sekundärbahn. Von den projektivten Eisenbahnen sind insbesondere hervorzuheben: Die Militärgrettz-Bahnen,deren Ausbau mit Gesetzartikel vom Jahre 1877 vorgesehen wurde und wovon bis jetzt nur die Dalja-Vinkovce-Brooder Linie und die kurze Strecke Sissek-Simja als Bestandtheil der Sissek-Dobrliner Line ausgebauut wurde.Es sehten daher noch die Bindeglieder Mitrovitz in Vinkovce mit beiläufig somkd Brood-Smija,mit ungefähr 130 Kilometern3 die Transversal-Linie Brod-Simses(-Sissek),welcher man,abgesehen von ihrem eminenten kommerziellen Werth,eine großartige strategische Bedeutung beimißt,soll im nächsten Jahre zuversichtlich in Angriff genommen werden.Die Linie Vinkovce-Mitrovitza,durch welche dann auch eine direkte Verbindung der serbischen Bahnen mit dem Adriatischen Meer,beziehungsweise Fimne hergestellt sein wird,soll im Jahre 1886 gebait werden.Auch der Anstau der Ergänzungs-, respektive Abkürzungsstrecke Sisseksi Karlstadt ist in neuester Zeit in den Vordergrund getreten. Die durch ein Konsortium zu erbauende Eisenbahn Zagorien- Chalabdurn - Warasdin-Zapresies mit einer Zweiglinie nach Rrapina, die Linie Barcs: Barkacz. Seitens der Oesterreichhssch Ungarischen Staats-Eisenbahn-Gesellschaft sollen folgende Eisenbahnbauten in der nächten Zeit doch geführt werden, und zwar: Die Verbindungslinie von Bracsa nach dem alten Bahnhofe zum Biehmartt in Preßburg, die VerbindungssKurve Szered-Galgdécsz-Lipdäötvár, ferner die von Tepla-Trencsin bis zum Blarapaß führende Linie im Anschlufse an die böhmisch-mährische Transversalbahn, und endlich die längs der Grenze von der Station Brud an der Leithba nach Hainburg führende „Linie Außerdem ist die Ausführung mehrerer Bizinalbahn-Linien in Aussicht genommet. Es ergibt sich hieraus,daß verflossenes Jahr dies Bauthätigkeit im Allgemeinen eine recht vage war und dieselbe auch in der nächsten Zeit nicht zum Stillstand kommen wird,was schon durch den immernoch unfertigen Zustand des Eisenbahnnetzes bedingt ist-Bis.Damitlinien sind speziell noch einige Verbindungen im Osten gegen das benachbarte Rumänien und die Bukowina herzustellen,da sich hier eine empfindliche Lücke zeigt und die Bedürfnisse den Anstau neuer Strecken successive zur Efsotwendigkeit machen.Dabei wird behufs Verdichtung des Netzess im Lande selbst die Erstelliug zahlreicher Vizinale Linien sich als erforderlich ertreisen,um das Verkehrsgebiet auch auf die von den Hauptlinien entfernter liegenden Gegenden auszudehnen, denselben die MWohlthat der erleichterten Kommunikation anzuwenden und gleichzeitig für die bestehenden großen Stadtlinien einen dichteren Güterverkehr heranzuziehen. In Folge dieser Umstände und der dringend nöthigen Ergänzungsbauten auf vielen Strecken, die in ihrer jegigen Ausrüstung für die gesteigerten Verkehrsbedürfnisse nicht mehr ausreichen, wird die Bauthätigkeit auch in den nächsten Jahren größere Dimensionen beibehalten, zum nicht geringen Vortheil der betreffenden Gewerbe- und Industrie-Branchen, denen die Lieferung der dazu erforderlichen ansehnlichen Duantitäten an Materialien zufällt. Das ungerische Verkehrswielen im Jahre 1854, 2 Eisenbahnbaus) (St.) Ungarn, in dessen gesammtem staatlichen und wirthschaftlichen Lebe das ernste Streben vorherrscht, sich unter den Auspizien segensreicher Friedensjahre seine Position als Kulturstaat immer mehr zu befestigen, verfolgt seine diesfälligen Aspirationen mit anerkennensmwerther Energie und da ein gut entwickeltes Verkehrswet zu den Hauptbedingungen zählt, das ein wirthschaftlich mehlbestelltes Land unbedingt besagen muß, so haben Wolfsvertretung und Regierung seit Wiedererlangung der staatlichen Selbstständigkeit mit Ausdauer Brojett auf Brojett realifirt, so daß innerhalb des Zeitraumes „18 Jahren das Land mit einem mehlgegliederten Schienenne versehen und thatsächlich in dieser Beziehung Namhaftes geleistet wurde. In der Periode von 1867 bis Ende 1883 wurden in Ungarn 6287 Kilometer Eisenbahnen dem Betriebe übergeben (in der jenseitigen Reichshälfte 8356 Kilometer) und daraus geht die eminente Thätigkeit, welche innerhalb dieser Restperiode auf dem Gebiete des Eisenbahnbaues geherrscht, am deutlichsten hervor. Die größte diesfällige Bewegung fand von 1870—1873 statt, wo im Durhschnitt jährlich 876 Kilometer neue Linien zum Ausbau gelangten. In den Jahren 1874—1881 trat eine gewaltige Reaktion ein, der innerhalb dieser Periode durchschnittlich nur 120 Kilometer pro Jahr dem Betrieb übergeben wurden. Seither zeigt sich wieder ein Aufschwung und wurden eröffnet: im Jahre 1882 594 Kilometer BET he Ve Er 188178008 °. Unter den im Vorjahre eröffneten neuen Eisenbahnstrecken sind insbesondere zu erwähnen: Die Linie Budapest (Kelenföld) 88 Kilometer, der tön.-ung. Staatsbahnen. "Die, Linie Gracza:-Zmwardon resp. Landesgrenze (207 Kilometer), der österr..ung. Staatseisenbahn-Gefellfeat. Ferner an Lokal- und Vizinalbahnen ; die Linien: Pisti-Bajda-Hunyad (155 Kilometer), Neusohl- Brczowa (346 Kilometer), Szablomar-Nesmethy* Siehe Morgenbl, Nr. 9 vom 9. Länner, s Neu-Szóny Bolitit und Kulturgeschichte, herausgegeben von Dr. Eduard Wit Verlag von 3. A. Herbig in Berlin) ist soeben die 1. Hälfte des 1. Bandes des XXII. Jahrganges erschienen. Dieselbe enthält: 1. Die Sozialdemokraten ‚eine politische Macht. — Der Herausgeber gibt damit eine Skizze der durch Die lette Reichstagswahl geschaffenen politischen Situation. — 2. Einiges über den Lurus von ©. &. — CS werden in dem Artikel die Vorurtheile über die angeblichen wirtsschaftlichen Nachtheile des Lurus bevichtigt, zugleich aber auch die Unüblichkeit, wie die sittliche Pflicht der wohlhabenden Klassen betont, statt der Vergeudung ihrer Güter in niedrigem Zitrus. Die überflüssigen Mittel zur humanen Zreden,ze Bildung, Verbesserung der Wohnung, der Ernährung und des wirthschaftlichen Erwerbs der Armen zu verwenden. — 3. Die Finanzen Nußlands seit dem Testen : Orientrriege (18761983) von 29. Goßran. — Sr Tlarer und befehrender Anbindung entrollt der Verfasser die neuere Geschichte des russischen Finanzwesens und weist nach, wie troß einer in Angriff genommenen " trefflichen" Finanzverwaltung , der Finanzmninisterien, in Folge des felechten Steuerwesens, der Verschwwendung in den anderen Nefforts und der Korruption der Beamten die Finanzen Nußlands, durch jeden großen Ausfall, wie den schlechter Ernten oder "eines "großen Krieges, zum vollständigen Nırin kommen können. — 4. Zu den Streitfragen über die Mopliteragermittlung des bäuerlichen Grundbefiges von ©. Ruheland. — Der Berfüller, ein praktischer Landwirth und als streng wissenschaftlicher Schriftsteter unhnlich bekannt, gibt hier eine überzeugende Kritik von den Männeln und der Unzulänglichkeit der landwoirthschaftlichen Wohlstandsstatioist und zieht derselben eine auf ridetiger Methode begründete, in die fünfreien Verhältnisse der einzelnen Kreise eingehende, Enquete entschieden vor. Es folgen volkswirthschaftliche Korrespondenz aus Wien von G. Hau und Biberichau. (Die Arader Szechenyi-Dampfmüll-Aktiengesellschaft)hat im Vorjahre nach einem eingezahlten Aktienkapitale von fl. 288.200, zuzüglich des Gewinnvertrages vom Jahre 1883 per fl. 27.114,88, einen Reingewinn von fl. 170,500,52 erzielt. Die Direktion beantragt fl. 10.000 dem Reservefond weitere fl. 20.000 jedoch der Spezial-Gewinnreserve zuzuwelden, fl. 86.460 als 36% Dividenden fl. 60 nach jeder mit fl. 200 eingezahlten Aktie zu vertheilen und den Mest von fl. 26.497,25 auf wetig Rechnung vorzustragen. (Ueber·die Verkehrs-Verhältnisse der serbischen Eisenbahnen)wird a1s von Belgrad berichtet:Die bisherige Verkehrsbewegung aus der .,L·iz1·i3·22elgrad-Nisch der serbischen Eisenbahnen hat sich seit Eröffnung derselben in regressiv gesteigert,sodaß«die bisher erzielten Resultate vollkommene kieUgMDMZ giltUMUEUMchfÜVdM Lokaleverkehr,aber auch der Wechselverkehr mit BREACH-Ungarn ist in rapidem Aufschwunge begriffen und wird es hoffentlich·"nu«;«rsehti« sein,wenn einmal die bereits eingeleitete vollständige Regelung der direkten Tarife für Gütertransporte durchgeführt sein wird,wo dann den ungarischen Transitstrecken und namentlich für die Budapest- Semliner Linie,eine ansehnliche Steigerung der Güterfrequenz resultiren muß.Die Verwaltung der serbischen Staatsbahnentrachtet auch ehestens in die direkten internationalen Tarifverbände einzutreten und solche ebensowohl nach dem nördlichen und südlichen Deutschland als nach der Schweiz und Frankreich ebenstens zu Stande zu bringen. Der hieraus sich entwickelnde Durchzugsverkehr wird gleich jenem mit den rumänischen Bahnen nicht allein die Güterbewegung auf den betreffenden ungarischen Linien steigern,sondern auch unserem Zwischenhandel die erwünschte Gelegenheit bieten,sich an den dies» fülligen Transaktionen zu betheiligen.Man kann daher nur lebhaft wünschen,daß die Ausnahme der serbischen Eisenbahnen in die internationalen Tarifverbände recht bald Man hat sache werde (Die"««Stadt Wien uind die Tramwaygesellschaft.)In Wien liegt der Kommunalverwaltung seitens der Gesellschaft,welche dort den Pferdebahnbetrieb innehat,ein sehr interessanter Antrag vor,der auch außerhalb der zunnächst interessirten Gemeinde Beachtung verdient.Seit Jahr und Tag spinnt sich zwischen der Stadt Wien und der Mammon-Gesellschaft ein Streit fort, welcher aus der verschiedenen Auffassung resultirt,die zwischen den beiden Kontrahenten über die Pflichten der Gesellschaft abwartet.Die Kommune fordert eine möglichst bweite Ausdehnung des Netzes bei Herabsetzung der Fahrpreise und nicht unbeträchtlichen Beitragsleistungen zur Regulirung der von der Tramway durchzogenen Straßen.In diesen Streit hat sich die staatliche Administration gemengt, indem sie einerseits die Gesellschaft zu einer Fahrpreisermäßigung auf ihr im inneren Rayon der Stadt verhielt,andererseits aber neue Konzessionen über die Vertragsdauer bewilligte,die von Seite der Kommune bisher verweigert worden waren Die Kommune,die sich von der Regierung durch die Konzessions-Ertheilungen in ihren wesentlichsten Rechten,namentlich in ihrem Eigenthum geschädigt erachtete,verhinderte die Gesellschaft,die konzessionirten neuen Linien auszubauen und betrat gegen die Staatsverwaltung den Prozestweg in einer Klage an den Verwaltungs-Gerichtshof.In diesem Stadium der Angelegenheit hat die Tramway-Gesellschaft der Stadt Wien einen Ausgleichsantragestellt,in welchem der Kommune für die Verlängerung der Konzession der bestehenden,von der Statthaltereinenbewilligten und im Sinne des betreffenden Vertrages auszubauenden Linien auf 22 Jahre ein Baarbetrag von 1 Million Gulden und eine Erhöhung der SIEDFFIGEN jährlichen Leistung von 90.000 Gulden angeboten ward. — Der Wiener Magistrat hat gestern über die Vorschläge berathen und dieselben den Gemeinderathe einstimmiger Annahmes empfohlen. Dem Beschlusse des Magistrats lagen jene Motive zu Grunde: CS wurden Berechnungen angestellt, wie sich das Werthverhältniß gestalte, wenn die Gemeinde 1903, dem Konzersionsende, in den Rasis der Linien treten würde. Die Ausdehnung des Schienenneßes beträgt 40.551 Kilometer. Nun belaufen sich die Kosten der Herstellung für einen Kilometer Geleife 11.797 fl. 6 fv., somit der gesammten Geleije-Aniy pa fl., so daß einscherlich der Kosten für Umkehrmechsel un Pn der gesammte Werth Des DOberbaues ungefähr mit 994.000 fl. beziffert werden kann. . Nach angestellten Detailberechnungen hat sich ergeben, daß, wenn die im Jahre 1903 eintretende Verpflichtung der Zahlung einer jährlichen fünfperzentigen Rente von dem Kapitalswerthe des Oberbau-Materials in ein schon gegenwärtig zu zahlendes Ablösungs-Kapital verwandelt wurde, dieselbe bei einer Werthziffer von 994.000 fl. heute nun die Höhe von 267.926 fl. hätte. Wenn man aber noch jene Linien hinzurechnet, welche derzeit noch nicht ausgebaut, von der Gesellschaft aber vertragsmäßig zu errichten sind, so erhöht sich die Ziffer für die Streckenlänge noch um 20 Kilometer, und es würde nun die ganze Streckenlänge ein Anlage-Kapital von 1.559.000 fl., beziehungsweise ein Ablösungs-Kapital von 420.227 fl. betragen. Rechnet man nun das Anbot von 1 Million Gulden nach dem heutigen Zeitpunkte, so ergibt sich, daß dieses am 1. Feber 1885 einem Werthe von 914.320 ft. entspricht, also das Doppelte des unter den gramitigsten Ahnmahmen gefundenen Ablösungs-Skapitales beträgt. Geht man noch weiter und nimmt den vollen Betrag des Schienenwerthes im Jahre 1903, welchen die Gesellschaft der Gemeinde zu vergüten hätte, um die Bahn weiter benüten zu können, so wäre in Sabre 1903 ein Kapital von 994.000 fl., beziehungsweise von 1.059.000 fl. zur zahlen. Rechnet man mut dieses Kapital unter Annahme von 5 Berzent Zins auf Zins auf den 1. Feber 1885 um, so entspricht dasselbe einen Ablösungs-Kapitale von 398.070 fl., respeftive von 624.338 fl., so daß unter allen Umständen das Anbot von 1 Million Gulden ein wesentlich höheres sei. — Bemerkenswerth im Hinblickk auf die bedeutenden Anerbietungen, welche hier von der Transway-Gesellschaft gemacht wurden, it, daß ihre Dividende nun zwischen 5 bis 8 Perzent vartict. (Zur Affaire Shens) Die Juma Franz Reitenberger (GEosmanos) hat das Vertragsverhältnis, welches zwischen derselben und ihrem Kommissionär Jalodb Shen bestanden hat, demselben gekündigt. Die zu Tage getretenen Differenzen sind nach einer vollständig gepflogenen Verrehhnung dahin gez Schlichtet worden, daß Herr Jakob Schenk durch Uebertragung seiner sämmtlichen Aktiven seine Gesammtpassiven an die Firma Franz Zeitenberger getilgt hat. Dieser Vergleich wurde der Intervention des Vertreters Schenk’3, des Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Elias, aud des Vertreters des V Barons Leitenberger geschlossen. Gelbstzverständlich wird der Vertrieb der Cosmandier Erzeugnisse von der Firma Franz Leitenberger selber besorgt werden, da die Firma Schenk durch die erwähnte Transaktion erlischt. (Ueber die deutsche Börsensteuer) wird aus Berlin gemeldet, daß weder der Geschäftssteuer-Entwurf des Herrn von Wedell-Malchomw noch; derjenige Entwurf, den Herr Dechelhäuser im Auftrage der nationalliberalen Partei ausgearbeitet hat, die Zustimmung der Reichsregierung finden wird, so daß vorauszusehen is, daß beide Entwürfe nicht über die Kommisions-Verordungen hinauszommen werden. Man versichert dagegen, daß Die Negierung selbst entschlossen in einen neuen Börsensteuer-Gejeß-Entwurf aufzuarbeiten, wen dieselbe etwa im Herbst d. %. an den Reichstag zu bringen gedenktüber die Grundideen des Entwurfes im Näheres einstweilen nicht bekannt. (Sutefabrikation in Rumänien.) Die rumänische Deputirtenkammer wird demnächst über einen Gefegentwurf berathen, welcher die Fabrikation von Sutefäden 2c. in Rumänien einzuführen bezieht. Den Unternehmern, welche derartige Fabriken gründen, sol auf fünfzehn Jahre Zollfreiheit für die Geräthe und Maschinen, sowie für die einzuführende Sute zugesichert werden. Rumänische Blätter berechnen, daß Rumänien für diejenigen Yabri= fate, welche in den geplanten Sabrifen hergestellt werden sollen, gegenwärtig alljährlich ungefähr zwanzig Millionen Francs an Oesterreich-Ungarn zu zahlen habe. Zahlungseinstellungen in England im Jahre 1884. Die Gesammtzahl der Zahlungseinstellungen in England betrug im abgelaufenen Jahre 4374 ; davon entfielen auf Großhandlungsfirmen, Fabrikanten und VBansiers 607 und auf Detailgeschäfte 3787. Die Fallimente der ersten Kategorie waren um 754, jene der zweiten Kategorie um 5446 geringer als im Jahre 1883. Die enorme Abnahme in der Wahl der allimente im verfloffenen Sabre wird, allgemeiner Erfahrung nach, dem Umstande zugeschrieben, das in Folge des neuen strengen Banferottgeseßes Gläubiger geneigter als früher sind, eine vernünftige Kompensationanzunehmen, als sich den Verschwerlichkeiten und Unkosten eines Konkursverfahrens auszujegen. Bolfswirthshaftliche Literatur Bonderte Vierteljahrsschrift für Bolfswirthshaft, 7 Geschäftsberichte. Budapest, 12. Jänner. Witterung: teub, regnerisch. Thernormeter 0.5" C., Barometer 752,2 Mur. Bei vorwiegend wird östlichen, stellenweise starren Winden,peratur überall gestiegen. Die Witterung it im Nordwesten lau, bewölkt, mit, und Schneefällen , im Wiüdosten . Für Banken, Sparlassen, 91.80 u a geschlossen, wechselnd, frostig- CS ist laues, reindiges Wetter mit Niederschlägen zu gewärtigen, variirten fünfperzentige M Wafjtrstand abnehmend, ist die Tentz vermindert. » i Effekte·ng·eschäft.Die Aufmerksamkeit der Vökiewak heute fast ausschliesslich der fünfperzentigen Papier-Rente"zugewendetwelchem namhaften Posten zu steigenden Kursen aus dem MathO genommen·tvurde—·—,·Gold-Rente hielt sich fest,die Umsätze blieb· Je·d·ochlmuttrt,Bankaktien erzielten bei limitirtem Verkehr etwas höhere Kurse.Transportwerte schließen fest,ausgenommen Slcmw bahn,welche billigerschließen. Desterreichische Regen zum Wortschein. Franklinverein und Athenium machte sich wegeres Interesse bemerkbar. Dialuten und Deviser anhaltend fest. Kredit-Aftierr smischen, a Alern ungarische Gold-Nente »u.96.12%, bi 17%, GEN ZEMEKEELESEKERERBA An der Mittagsbörse Aktien zwischen 294.40 und 295.20, Kredite zur 306.50 gemacht, blieben exitere 295.20 ©., Tebtere 307 ©., Ungarische Sypothetenbant zu 107.75, Ungarische Eskompte" und Wechslerbane zu 81.15 bis 84 °], geschlossen. Vierperzentige ungarische zu 96.12", bis 91.927/2 bis 92.30 gemacht, Mühle 602, Hauptstädtische Pläge zu 48.75, Gold-Nente zw., febtere 92.25 , Weinzebent zu 98.75 geschlossen. Von sonstigen Werten kamen in Verkehr: Louisen 601 bis zu 191 bis 192, Ganze zu 952—953, Amna Miuranger zu 99.75, Schweizer i zu 308, Müller und Bäder zu 471, Stufenbahn zu PFranklin-Berein Zur Erklärungszeit:sOesterreichische KreditAktiefdiss ·Pro·imiengeschäft: Kur.««stellung insOeterrensiil Kredit-Aktien auf morgei fl.3.—bis = fl. Sei 1 Monat fl. 18.50 bis f? I fl. 19.—, auf drei Monate „bis fl. ——, des Nache nn Laufe 8.25, Mais mittags minde Weizen per Frühjahr zu fl. 8.23—8.25, der Weizen- und Mehlpreise zu Beginn tonangebenden auswärtigen Märkten blieb nicht ohne Einfluß auf unseren Pla und wurde die Tendenz fester; der Verkehr jedoch war fein veger. Der überseeische Export blieb meistens auf die Abwirlung früherer Abschlüsfe und Konsignationen der Mühlen hiesige Economo-Mühle notict gegenwärtig: fl. 17.30, fl. 14.50, Nr. fl. 4.20 bis Erport zu 2 fl. 16.75, fl. 12.50, Mr. PBreife rückgängig. 8. Jänner: Nach Alexandrien Zuder. nach Die 1. Mr. 57 fl. 10.75 sanmt Sad. Kleie ruhig, Breite meidjend , grobe der Lofalmühlen, jezt fl. 4.40 per Meterzentner ohne Sad, aus zweiter Hand, in Heinen Posten, gehandelt. Export nach Italien belanglos. Schlußwaare vernachlässigt. Semolino (feine Kleie) der Cconomo-Mühle wurde zur fl. 4.85 bis fl. 4.90 fanımt Sad verkauft. Bohnen der Zeit vom 1. Jänner bis 8. Jänner . Aus Ungarn 1013 Mate, aus Kroatien 102 Mitr., aus Niederösterreich 102 Mitte., aus Steiermark und Krain 910 Ale. aus Haidenschaft 100 Miztr., aus Görz (Strazig) 2295 Mytr. Kleie aus Ungarn 1300 Mitr. Der Mehr- Zeit vom 1. Jänner bis und Port-Said 150 Fäffer, nach Suez Am Aden 490 Fäffer, nach, Bombay und Colonbo 65 Fäffer, Ar: Singapore 170 Faffer, nach Sourabaya 175 Mitr., nach Batavia am Samarang 31 Fäffer, nach Liverpool 10870 Ballen, nach der Levante 183 Säde, nad Jtalien 214:Säde, nad Jítvten, Dalmatien und Albanien 6982 Side, nach Fiume und Zengg 268: Säde, Brag, 11. Jänner. Die feste Tendenz speziell in Nobruder hat sie in den legten Tagen behauptet, Hingegen in safe Waare und in Pile blieb der Abjab bei gedrüdten Preisen ein Hauer. Wir notizen: Nohruder prompt fl..19.40 bis fl. 19.50, Vrachtbasis Kolin-Pardubis, Basis Elbestationen fl. 19.65 bis fl. 19.75, Basis Prag-Amsterdamer Fracht fl. 19.90 bis fl. 20.10, Raffinade fl. 29 bis fl. 29.50, Meliffe fl. 28 bis fl. 28.50, eskik PBile fl. 15.50 bis fl. 15.75, Bentrifugal Bile fl. 14.75 bis fl. 15 transito. Würfelruder fl. 32 bis fl. 33, Gandis, weiß, fl. 4, blond fl. 34 bis fl. 36, Melaff fl. 2.85 bis fl. 3.15, Alles per 100 Kilogramm. Steinbruch 12.Jänner.(Orig.-«eler.)Bericht 1 derBo·rst·enviehhändler-Hallensteinbruch, Das Geschäft ist unverändert. Wir notiven: Ungarische alte a von 43— fr. bis 44— fr. junge ungarische schwere von 47— fe bis 47%, fr. mittlere 47— Er. BI 411, 16. leichte —.— El bis —— fr. anernmwaare schwere 44— fr. bis dd— Mi mittlere 43— fr. bis 44— fr., leichte 43— fr. bis 44— fr. Rumniihe Baronyer fhmere —— fr. bis —— Fr. tranfito, mit űj fhmwere —.— fr. bis —.— fr. tranfito, leichte —— fr. bis —— fé tranfito, dto. Stadeln fhwere —— fr. bis —— fr. ran, mittel —— fr. bis —— fr. tranfito, ferbijde fhmere —— fr. bis —— fr. tranfito, mittelfchwere—.— fr. bis —— fr. transiti leichte —— fr. bis —.— fr. transito, magere Ljährige, lebend Geri 30— tr. bis 34— fr. Eichelfutter-Shmweine 2—kr. 86— fr. mit 4% von der Bahn gewogen. Debrecziner Markt. ·Der Auftrieb·des am 10.und 11.d.abgehaltenen Marktes war circa·20.000·Stück,wovon jedoch ziemlich unverkauft abetriebe wurde.Die Preise per Kilogramm für jährige prima Ferke ging’2"-; g:;t···i?·?·—331s2 tv. 4% Abzug. Per Baar wurden solche von 4— f ... _, 294.60. in Lokalpapieren kamen nur einzelne Schlüffe Marktbericht, Trieft, 10. Jänner. Karl A. Conighi) An Nr. 6 Der Cee während. der Borbörje Mr. ae 3 verkehrten Oesterreichische Ungarische Des.. fl? 3.50,anf«8 chige blieb eritere 96.20 fl. 16.25, belief fih in fich der ungarische 96.25, fünfperzentige ungarische Rapier-Nente Sparkasse zu 466. Die Steigung der Woche auf Mehl-Import der Borstenvieh. Luftrud_ fl. Tofalen der Rapier- den 15.30, per Bahn belief s meistere beschränkt. Nr. 0 fl. 18.25, Nr. Nr. 4 Marke, , fil, fid) üz N s . Börse- und Handelsnachrichten, Deutsche Dampferlinien ab Trieft) Man schreibt uns aus Treieft: Die Frage, 06. Genua oder Trieft eine maritime Station des Deutschen Reichs werden sol, steht noch immer im Vordergrunde, und es ist nicht leicht, sich in der Fluth von darauf bezüglichen Meldungen und Denentis, Vorschlägen und Gegenvorschlägen zurechtzufinden. Der Ihnen von Hier zugenommenen Meldung, daß der hiesige deutsche General Consul in einem von ihm nach Berlin übersendeten Memorandum sich gegen die Wahl Triests ausgesprochen habe, wurde nun ebenfalls widersprochen, nachdem ein Mailänder Blatt diese Nachricht mit dem Bemerken reproduzirt hatte, daß die Opposition des Chefs der hiesigen deutschen Konsularvertretung auf dessen Verhältniß zum Lloyd (Baron Lutteroth ist Verwaltungsrath dieser Gesellschaft) zurüczuführen sei. Nun ist es aber Thatsache, daß sich die hiesigen deutschen Konsular- Funktionäre privatim gegen die Wahl Triests ausgesprochen haben, und jene Ihnen in hypothetischer Form überlieferte Nachricht ist vielleicht dadurch entstanden, daß sich die genannten Funktionäre, auch gegenüber dem Delegirten der deutschen Negierung — einem höheren Seeoffizier, welcher zur Zeit in Brindisi mweilt — in demselben Sinne äußerten. Das Auftauchen der offiziösen Meldung, daß Dieter „Agent Bismarc’s“ sichließlich als eine Art Hochstapler entpuppte, läßt sich nur doch jene unerhörte Skandalsuchr erklären, welche leider der hiesigen Negierungspresse in so hervorragendem Maße eigen ist. Uebrigens wurde speziell dieser Meldung von den Berliner inspirirten Organen bis jegt nicht widersprochen. Der hypothetische Charakter aller diese Angelegenheit betreffenden Meldungen erklärt sich übrigens genügend dadurch, daß der Wettstreit zwischen dem österreichisschen Emporium und der ligurischen Hafenstadt zur Stunde noch gar nicht entschieden ist und sich ein Theil der betreffenden Ankündigungen erst nach dieser Entscheidung bewahrheiten kann. An diese Kategorie gehören die Berichte über den deutscherseits beabsichtigten Ankauf des verfrachten »Navale Adriatico« in Sant Andrea, von einer eventuellen Auflassung der Hiesigen Filiale dr englischden Beninsular - Kompagnie melde ihre Route Alexandrien-Brindisti bis Benedig und Triest ausdehnte. Völlig haltlos erscheint uns speziell die Meldung, welche von einem hiesigen italienischen Blatte geradezu Franpshaft aufrechterhalten wird, daß nämlich in Wiener Regierungstreifen das Bisz mark'sche Projekt abfällig beurtheilt werde. — Ad vocem , Bisz mardisches Projekt!” Diese Bezeichnung ist nicht zutreffend. Gerade von österreichischer Seite wurde der Gedanke angeregt, Triest zu einer maritimen Station des verbündeten Nachbarstaates zu machen, nämlich vom österreichisch-ungarischen Generalfonsul in Leipzig, dem rühmlichst bekannten Nationalökonomen Dr. Karl v. Scherzer, welcher für diesedee „in Druckschriften und Vorträgen stets wärmstens eintrat und dessen Argumentationen sich eben "Bismarc, Bötticher, Stephane tutti quanti micht verschlossen haben · Y " »