Pester Lloyd - Abendblatt, Februar 1887 (Jahrgang 34, nr. 25-47)

1887-02-14 / nr. 35

EinzelveTNuuimcxu3ka:«iiiaim-«Vekfchtk«ißthkii"ieiisxj" ! J Li N 7 } u) W Budapest, 14. eber. — Die Nachrichten, welche bis zur Stunde über den derzeitigen Aufenthalt des ungarischen Minister-P­räsidenten in Wien vorliegen, beschränken sich lediglich auf Weußerlichkeiten und es werden nur einmal die Gegenstände näher bezeichnet, auf welche sich die gegenwärtig im Zuge befindlichen Berathungen be­­ziehen, obwohl sich dieselben aus der Zusammenstellung der an diesen Berathungen theilnehmenden Persönlichkeiten bei­­läufig errathen lassen. Der Umstand, daß Honvedminister Baron Fejérváry diesmal die Neffe nach Wien nicht mitmachte, sondern sich unausgeregt hier aufhält, spricht dafür, daß die­­ Berathungen über die Vorlage bezüglich der Reserve-Vorräthe für die Landwehr und die erste Ausrüstung des Landsturms voll­ständig abgeschlossen sind, und in­ der That ver­­nehmen , wir, daß der Hierauf bezügliche Gefegentwurf, welcher die für Diefen 3wed beanspruchten Geldopfer ziffermäßig feststellt, bereits morgen (Diens­tag) gleichzeitig den beiden Bar- Lamenten in Budap­est und Wien vor­gelegt werden s­oll. Daß die Angelegenheit als eine höchst Dringliche behandelt wird, geht schon daraus hervor, daß der Wehrausschuß des ungarischen Abgeord­­netenhauses, welchen die Vorlage behufs vorläufiger Berathung zugemiesen wird, ebenfalls bereits für morgen (Dienstag) Nach­mittags 5 Uhr zu einer Sigung einberufen ist. Der Gegenstand it übrigens während der jüngsten Tage im Schoße der verschiedenen Parteien vertraulich besprochen worden, und zwar nicht nur was das Meritum der Trage betrifft — denn darin, daß der Regierung die Mittel zur Durchfüh­­rung der ihr nothwendig scheinenden Vorsichtsmaßregeln nicht verweigert werden dürfen, waren von vornherein alle Parteien einig­e, sondern auch über die Art und Weise, in­ welcher die Bewilligung erfolgen solle. Wenn wir recht unterrichtet sind, wird man sich von allen Seiten streitig an :der Zweck Halten, welcher von Der Regierung für die von ihre zum Theile bereits ausgeführten, zum­­ Theile beabsichtigten B Vorfehrungen angegeben wird, daß Dieselben nämlich­ weder den Krieg, noch auch Die Vorbereitung zum Kriege bedeuten, sondern lediglich dahin gerichtet sind, auch bezüglich der Landwehr und des Lande­sturmes rechtzeitig . Alles vorzuführen, damit dieselben im Falle des Bedarfes ihrer Bestimmung zu entsprechen geeig­­net seien. Es wird sich daher aller Boraussicht nach an die Verhandlung des Geiäßentwurfes im Hause seine grö­­ßere­­ politische Diskussion knüpfen, sondern lediglich die technische und finanzielle Seite der Trage in ruhiger, streng fachlicher Form erörtert und dann die Bort­lage von allen Parteien angenommen werden. Wir sind überzeugt, daß Diese ebenso patriotische wie tastvolle Art der Behandlung im Lande selbst, wie nach außen von der beruhigendsten Wirkung begleitet sein wird. Um den gestern und heute in Wien abgehaltenen ges­­einsamen einister-Berathungen handelt es si — and­ das ist Leicht zu errathen! — um den Tag der Einberufung der Delegationen ‚und um die Firi­ung der Ziffer des seitens­ der gemeinsamen Negierung zu­ fordernden außer­­ordentlichen Kredites. Da diesmal die immer einige Tage in­ Anspruch nehmende Konstituirung der Delegationen entfällt . Dieselben werden genau im derselben Kor Fonstituivt sein, wie in der regelmäßigen Session vom vorigen Herbste­r, so werden diese K­örperschaften bimmen wenigen Tageır ihre Aufgabe gelöst haben. · : Was schließlich den Ausgleich betriüjt, so hat das in unserem Sonntags­ Morgenblatte veröffentlichte Kommuniqud der „Budapester Korrespondenz“ in politischen Kreisen einen etwas eigenthümlichen­ Eindruck gemacht, den man fast einen fomischen nennen könnte, wenn der Gegens­­tand, nicht gar so ernst wäre. N­achdem seit Dreiviertel Sahren fortwährend behauptet wurde, die vont Bst erreicht­­jedem­ Abgeordnetenhaufe beschloffene Erhöhung des Roh­­petroleum-Zolles von 1 fl. 42 fl. auf 2 fl. sei unge»­rifcherseits unannehmbar, wenn nicht Ungarn im einer oder der anderen Form für den ihm aus Dieser Erhöhung­­ erwach­enden Schaden irgend­eine Strnpen­­ration­ erhalte, überrascht Die offizielle SK­orrespondenz die Welt urpröglich mit der Entoedung, die Petroleum- Raffinerieen sein „in den leibten Monaten­ technisch so weit vorgeschritten, Daß eine Erhöhung des ursprünglich vereinbarten Zolltages von 1 fl. 42 fl. für schweres Rohöl das weitere Bestehen der 16 ungarischen Betroleu­m-Raffinerieen nit mehr unmöglich mache,” und­ darauf­hin’ wird uns Dann — so weit bei dem bekannten blühenden­­ Styl der „Budapester Stor­­respondenz” deren Auslassungen überhaupt zu verstehen sind — die Aussicht eröffnet, daß wir bezü­glich des Petro- Veum-Zolles einfach) nachgeben und uns ohne irgend­welche Kompensation der österreichisc­hen Forderung fügen werden. Doch ja, es soll uns eine Kompensation werben, in­­ Gestalt eines­­ Bersprechens Wenn wir nän­­lichh bezüglich des Petroleums sofort die österreichischen Wünsche acceptiren, Dann verspricht man uns im Herbst mit der Zudersteuerfrage auch die für Ungarn so wichtige Frage der Spiritussteuer zu erledigen. Was aber Die­ Österreichischen V­ersprechungen werth sind, das haben wir­ ja jederzeit sattsam erfahren. Wenn Der Nei­­sruth „zufällig” keine Zeit haben sollte, sich, mit der Spiritus­­steuerfrage noch in Dieser Session zu beschäftigen, dann wird auch der ungarische Neidystag „zufällig“ keine Zeit haben, die Petroleumzollfrage in Dieser Session zu erledigen und dann wird eben die Lösung aller dieser Fragen bis Endte des Zentrums geschlagen. Das Eler­fale Fuldaer Wahltomite zum Herbst vertagt. Das allein hat einen Sinn, das allein ist recht und billig, alles Andere ist ein — nicht einmal verkappter — Nachzug, der, wenn er schon geschehen muß, viel ehrenvoller schon vor sechs Monaten hätte angetreten werden künneıt. Auch bezüglich des Wertes der Banf­roten hat der Österreichische Ausschuß Durch das Dcirimirende Botum des Herrn Dr. Rieger eine Abänderung getroffen, welche von der ungarischen Regierung seit Monaten als unannehnbar bezeichnet wird. Es fügt­ sich recht gut, daß Herr v. Tißa eben in Wien anwesend ist; er wird es sicherlich nicht unter­­lassen, der österreichischen Regierung — melde übrigens, so viel wir wissen, der Nieger’schen Auffassung nicht bei­­stim­mt allen Ernftes vorstellig zu machen, daß diese Frage keine rein österreichische ist, und daß sie zugleich das staatsrechtliche Gebiet in einer Weise berührt, welche den entschiedensten Widerstand Ungarns herausfordert und­­ eventuell die T­ren­nung des Bankwesens nothwendig machen würde. Hoffentlich wird dan die österreichische Negierung Deittel und Wege finden, um den in Nede stehenden Beschlu­ß des Ausschusses durch das Plenum amendiren zu lassen. Es gibt hier ee Grenze, deren Ueberschreitung seine ungarische Regierung, wer immer am ihrer Sorge stehen möge, gestatten Zünfte, Ermächtigung, dies dem Wahlkomite und dem hochmürdigen Klerus mitzutheilen — erklärt hat, daß er jede Einmischung von anderer Seite zurückwerfe, daß er seine Wahlpflicht erfüllen und für den Kandi­­daten des Zentrums stimmen werde“ — Bischof Kopp von Fulda hat sich entschieden auf die­­ A, HATT RN 7 : Aus dem Reichetage, Franyis erklärte Minister Graf Da­s Abgeordnetenhaus sette heute die V­erhand­­lung des Budgets für Aderbau Handel und Ge­werbe fort. Auf eine Anfrage Széchénys, daß die Vorlagen, betreffend die Arbeiten Unfallversicherung und die Arbeiterhilfs falsen in Vorbereitung und daß die Entwürfe eins Beteri­­när, Sicbere­ und Geldpolizgeigejeges bereits fertig seien, daß b dieselben aber gegenwärtig nicht mehr auf den Tisch des Hauses niedergelegt werden künnen, weil dem Neidetag die Zeit zu deren Griedigung mangelt. 65 entspann sich nun eine längere Debatte, in welcher außer dem Grafen Apponyi und Dr. Busbac eine längere Reihe von Mitgliedern der äußersten Linken die Gelegenheit wahr­­nahm, ihr intensives Wohlmollen für die Arbeiter zu befinden. Da Graf Apponyi die Einreihung der erwähnten Vorlagen urgiere, damit Preise und Fachkreise sich mit denselben zur Genüge beschäftigen könnten, versprach der jedenfalls reihtzeitig genug einreichen zu wollen. Auf weitere Rekriminationn Enyedts Helfy's, Madarad ud Ferenc 398 wiederholte Graf Széchényi, dag die genannten Vorlagen nicht im­ Handumdrehen erledigt werden können, daß er aber eine Novelle zu Regelung des Haufirmwesens binnen Fürzefter Zeit vorlegen­­­erde, weil dieselbe nur eine geringe Verhandlungszeit erfordert. Die nächste Diskussion war dem land­wirtschaftlichen Them­a gewidmet. Hoitsy erkundigt sich nach dem Soldfal eines von ihm­­ selbst Herrührenden meteorologischen Claborats, während Herman die Biltigung des Minsterkellers urgirte, worauf der Minister die allmälige Reduktion der bezüglichen Kosten in sichere Aussicht stellte. « Bei dem Titel,,Staatsforste«'sprach Desider Vernatsch sein Bedauern über die geringe Rentabilität dieses Bestandtheils des Staatseigenthums aus, ohne daß übrigens der Minister hier­auf refleitivt hätte. Die weitere­rhandlung dieses Budgets bmchte noch eine schwungvolle Philippika berittan’s gegen den Totalisateur, dessen­ Verbot er beantragte;die Majorität schloß sich jedoch der­ An­­sicht des Grafen Széchönyi an,der den Totalisateur für ein erlaubtes Spiel ansieht.Der Referent Wahrnam­ hatte mit demt­ttragsteller gestimmt. Schließlich sprach Escznåtony noch im Interesse der Handelssegler,welche im Interesse unserer Schifffahrt auch neben den Dampfern nicht leicht zu entbehren wären und die der Minister dcnm eventuell zu berücksichtigen versprac). Erst um dfg Uhr war das Budget erledigt,sodaß die­ Ver­­handlung des nachfolgenden,des Kultus-Hund U­nters­­icc­ts-Budgets auf­ morgen vertagt werden mußtee.Auch dieses Budget dürfte wenigstens drei Tage in Anspruch nehmen,weil jetzt schonIsL Redner auf der Kontakt-Seite vorgemerkt sind;zumeist ganz klein­e Leute,aber ausgiebigesiedtter. Präsident Thomas Pöchy eröffnet die Sitzungs des Abges­ordnetenhauses um 10 Uhr Vormittags-s-—.Schriftfi­ c­rer Szab­nuk­y.Zsilinßk1),8u1).—Auf den Minister« Fai­teuilg:Tr6fort,S·zcächcit·1­ i,·Fabi11"yzFeier­­våry;Baross,Be·dekovich. « Dass Protokoll der»jüngsten Si­tzung wird verlesen und authentizirt· , Ezsräsipent legt das Urtheil der Biaros"-Vki·siirs belgerkönigl.·T­ifel vor,lmit welchenk der Abgeordnete»Nikolaus Bart da wegen Duellvergeh­ens in zmktter Instanz zuP Tagen Staatsgefän­gn­iß verurtheilt wurde.·­Die Petitionen der Raabker Konsums-Fu Angelegenheit Pers-Datum der ·1xnganschen Spr­ch­e im diplom­atischen Verzehr und in, Angelegenheit der Dezentralisirung der Armeelieferungen, sowie die ‘Petition der Eperieser Advoz­iatenkammer»gegen die Erhöhung der Stempel­ und Rechsgebühren werden an den Petitions-Ausschuß geleitet. Folgt die T­agesordnung: Das Jeber-Budget des angenommen­, > · Hauses wird unverän­dert » « Eskvm­pnnxldte Spezmls Debatte über das Budget des Mriinister­iums­ für Ackerbandpandel und Gewer­be fortgesetzt.· ···· ·· · Zi­rPost»Kom­nex-zrelleunymdnstroejlechkjkWIPVIcht Daniel Jräxik­i.Erch­rmert darum,das3e·rber·depVerh­andlungsjper dassGe­ 1werbegesetz zivei Anräge betreffend die Vorlage von Gese­tzs­entw­ü­rfen über·die Arbeiteruxkfall-Versicher1·11tgund·ü­ber die Sonntagsruhe eingedracpt habe,zuxddaß]cne9katrage ange­ 11o­mkient wurden.Ferner wurdecuth Schlußantrag angenom­­men,mit welchem der Minister angewiesen wurde,di­esetzgebung über die Ergebnisse der Fabriksinspektionen periodisch­ nicht zu erstatten.Der Abgeordnete raf Appouyi»l­a überdies im vorigen Jahre ein Gesetz ü­ber die Arb­eitcrs Hil­f­szkassenurgirt.Der R­ainer hat im vorigen Jahre auf Die diesfällige­­ Anfrage des Redners er­widert, daß im Miinisterium das auf Diese Angelegenheiten be­­zügliche Material gesanmeit wird; fernen, daß, nachgedem , das Gerwerbegefeg erst in November 1885 eingeführt wurde, über die Sabritiinspektion noch wenige Berichte vorliegen. Nedner fragt nun den Minister, wie weit die Vorbereitung der­ erwähnten drei Geseb­­entwürfe gediehen sei und ob er über die Ergebnisse der Fabrik­- Sinspektion noch seinen Bericht vorlegen könne ? Ledermann fennt die Verwegung, welche unter dem Namen des Sozialismus die ganze Welt in Unruhe erhält und oft in Eruptionen sich äußert, die mit bewaffneter M­acht unterdrückt werden müssen. Beiims hat die Arbeiterfrage noch keine so besorgnißerregens­den Dimensionen eingenommen;ja neuesten g läßt sich synstativem daß die ungarischen Arbeiter ihre Forderungen in gemäßigterer Form vorbringen. Bewüsen wir diese Stimmung, erinnern wir uns Des Spruches: »gouverner c’est prevoire. Warten, wir nicht, bis Die Frage vergiftet wird. Durch­ Humanitäre Einrichtungen wird es uns gelingen, viele Verirrte auf den guten Weg zurückzuleiten und noch mehr Arbeiter vor der Verirrung zu bewahren. Er wiederholt seine Bitte, die eingangs erwähnten Geiegentwürfe vaihestens vorzulegen. Handelsminister Graf Szechenyi erwidert, er habe jene Beschlüsse nicht vergessen und habe auf nichts verabsäumt. Er stimmt mit dem Vorredner darin überein, daß es die Aufgabe der Regierung sei, doch V­oraussicht den Gefahren zu begegnen und durch Humanitäre und gerechte Institutionen der Verschärfung dieser Fragen vorzubeugen. Das Material zu den urgirten Gefegen­ ist im­ Ministerium angehäuft und es sind die Borstudien zur Abfassung dieser Vorlagen gemacht worden. Aber der Minister bittet das Haus, es wolle in seiner Gerechtigkeit erwägen, daß el­­ann so viel Zeit für die ernste legislatorische Arbeit zur Verfügung steht, um die bereits vorgelegten Gefegentwürfe zu erledigen. Der Miinister hat m­ehrere wichtige Vorlagen bereits fertig, so das Veterinärgejes, ferner das Fischerei-Gejeß und das Feldpolizei-Gejeb. Aber wenn er sie fest auch vorlegen würde, das Haus künnte sein einziges der­­selben erledigen. Wenn wieder genügende Zeit für Die ernste regis­­latorische Arbeit verfügbar sein wird, kommen alle diese Bele­­entwürfe vor das Haus.­­ Was die Fabriks­inspektion betrifft,so sind die diesfälligen Agenden im Gewerbege­ietze genau umschrieben.Das Gewerbegesetz ist nicht im Jahrelööe,sm1dern i­­ Jahre 1884,im Novem­ber, ins Leben getreten.Bei den Schwierigkeiten jeder Institution ist es erklärlich,daß im­ Jah­re 1885 nur wenige Berichte über diesabrikss insvektiokk eingelaufen sin­d.Dies veranlcaßte das Ministerium,im Jännerlssselt­e Urgenz an die Munizipien zu richten,"damit die­­selben diesen Angeleogenheiten eine erhöhte Aufmerksamkeit zuwenden "mögen.Jijrverflogse11e1qubre liefen denn auch die Berichte zahl­­reicherein,aber doch nicht in so ausrtzichendem straße,daß die Regierung sich veranlaßt gesehen hätte,hierüber dem drause Bericht zu erstatten Vielmehr hat das Handelsministerium unter­ dem 6.Feber 1887­ ein­e neuerline Ermahnung an die Munizipien ge­­richtet und es ist nun zu hoffen,daß die Berichte in diesem Jahre zahlreich genugkixtiktufen werden-um das Substat zu einer Vor­­lage für dich Setzgebung zu liefern­(Lebhafte Summmung.) . Graf Albert Appouyi schließt sich derc·Aktsichtexp Wünsche und Anträgenercklic’sau­ Er macht darauf aum­erksam,daß«in Arbeiterkreßie neuke lebhafte Bewegung behufs Erlas­aung des allge­­meinen Stmm­rechtes eingeleitet wurde-Gegen die Bewilligung dieses Verlangens sprechen allerdings viele Gründe, wenn aber die Arbeiter als Argument und Waffe zur­ Exre f­l­ich?1ng""ihres Zieles bes­haupten,die Regierung und die Gesetzgebung nehme sich der Inter­­­essen der Arbeiter blos aus dem Grunde nicht an,weil dieselben nicht Wähler sind,so sei es schwer,eine gerechte Antwort hierauf zu­­ geben. Auch die lette Kundgebung, beiterfreffen anläßlich eines Unfalles in einem Kohlenbergmerfe an die Legislative gelangte, war — mie auch der Abgeord­­nete . Busbadhh bezeugen wird — ebenso wie Versammlung,in welcher diese Angelegenheit berab­eitx wurde,·so ernst und gesetzt,daß die Arbeiter für wahrverdienen­,daß ihre billi­­gen Wünsche erfüllt werden.Redner freut sich,daß auch der Min­i­­ster eine voraussehende Politik billigt,allein­ erkannt nicht zu geben, daß die Zeit zu kurz gewesen­ sei,um die in Rede stehenden­ Gesetz­­entwürfe dem Hause vorzulegen.Zu Beginn der Session pausirte das Haus oft Wochen lang.Von 1884 bis 1887 hätte wirklich in einer oder der anderen­ Richtung Etwas für die Arbeiter geb­aun wer­­den könne.Welttit die Vorlagen,wie der Minister sagt,fertig sind,­­w­öge er sie dem Hause umso eher vorlegen,da da 1111 die Presse und die Fachkreise Gelegenheit haben werdem diese Angelegenheiten ein­­gehen­d zu besprechen.Den Gewerbebehörden gegenüber hätte der Minister energischer auftreten sollen und er hätte im Sinne des Ge­­setzes besondere Fachorgane entsenden müssen. Weiteres im Morgenblatte. Minister, die­­­orlagen werde aus Ar die Arbeiter = für das Asyl für Obdachlose) hat uns „der Mohr vom Blumenstödel” 20 fl. eingesendet, die wir ihrer Bestim­­mung zuführen. “ "(Diebstahl.)"Heute Nachts wurde in der Betteinlagens fabrik des Ludwig Hochs­­ann(Rottenbillergasse Nr.10)"ein Eindruck­ verübt-Die bisher unbekannten Diebe nahmen 200 Kilos­gramm mit Kupfer überzogenen Stahldmht mit­· (Todesfälle.)JnS­­ A.-Ujheln ist am 11.d.de: Grundbesitzer im Zempliner Komitat und derinspektor der»Gene­­rali«,52 Jahre alt gestorben­.—­Eines plötzlichen Todes ist vor einigen Tagen der reisende Agettt aus Budapest,Gustavaeles­, in Sepsis Szenti György gestorbe­t.Er wurde auf dem dortigen isr.­­Friedhofe begraben. (Zudei:Erlauer Affairen.)Wie seinerzeit ges meldet wurde,bat"Obergespan Graf Bála Keglevich den Bürgers­meister von Erlau von seiner Stelle suspendirt.Dagegen wurde rekurrirrtt und bei­ Ministerdeannernhat,1vie,,ngyetörtäs«mit­­theilt,den Beschlu­ß des Obergespans annullirt und die Angelegenheit behufskompetenter Erledigun­g an den Disziplinar-Locusschuß gewiesen­­(Ein hartnäckiger Selbstmörder.)Aus Hatzs­feld wird uns geschrieben.Herr Mathias Gergen,eindurch die launenhafteste Gunst des Schicksals mit einigem Vermögen gesegneter Hausherr,fand seit geraumh­eit die Last des Lebens als völlig unerträglich Einvolle«so sagte er,,,mit aller Gewalt in den Tod.·« Gergen hatte eine alte Mutter,eine junge hübsche Gattin und zwei muntere Kinder und nichts fehlte den­ sonst ruhigen Mann um ver­­­gnügte Tae leben zu können­.Aber er hatte,,am Leben keine Freude«( und garot brauzte der bittere Mißm­uth,der seine düstere Seele er­­füllte,argen Zank und Streit ins Haus.Schmt zu wiederholten Malen hatte die jungt­ Gattin das Haus verlassen,war aber immer wieder dahin zurückgekehrt.Es schei1­t,daß Gergen­ der Streit m­it der Gattin sehr zu Herzen gegangen sei.Vor einigen Monaten wurde Gergen auf der Rü­ckkehr von einer Reise zwischen Haneld und Gras­bach von Strolchen überfallen und fürchterlich zugerichtet.Er­ wurde, mit Blum und Staub bedeckt,in völlig bewußtlosem Zustand aufgefunden un­d konnte erst nach langwierigem Krankenlager und der besten Pflege wiederhergestellt werde.Seit diesem Ueberfalleum­völkte­ sich das Gemüth Gergen’st1ur noch 11 mehr und zu wiederholten Malen erklärte ihm die Gattin­,es bei i­­n,nicht weiter aushalten zu wollen. Währennd der Aufregungen häuslichen Zankes war Gergen zwar oft­­mals­ daran, „in den Tod zu geben“, in aber den Vorjah niemals und schon glaubten die Hausgenosssen des unglückichen Mannes, daß es mit dem Gelbstmorde denn doch nicht ernst zu nehmen sei. Da­ geschah es — es war vor drei Wochen —, daß Gergen in selbstmörderischer Absicht in den tiefen Brunnen seines Hofes sprang, um da den bisher so sehnlich zt Heckeigesehnten Tod zu finden, der er ließ aus der Tiefe lautes Sammergeschrei er­­tönen und flug war Hilfe und Rettung zur Stelle. Das schien den­ Mann gar arg zu verdrießen und unablässig äußerte er sich dahin, „in jeden Breis in den Tod zu wollen“. Seine Familie beobachtete den düstern Dann sorgfältig und Alles ward zur Seite geräumt, womit Gergen Hand an das eigene Leben hätte legen können. Da brach neuer, er­bitterter Streit im Hause aus und die Gattin zog von dannen, indem sie gleichzeitig duch einen Advotaten den Scheidungsprozeß anstrengte. Dieser V­orfah seiner Gattin schien das Herz des ohnehin erbitterten Mannes völlig gebrochen zu haben. Am 12. d. M. Vormittags 10 Uhr, vier Tage nachden die aus dem Hause gegangene Gattin den Scheidungsprozeß eingeleitet, schoß sich Gergen die m­örderische Kugel in die Brust. Er schloß sich ein, febte die­­ Mordwaffe ans Herz, der Schuß f­allte und Gergen stürzte zu Tode getroffen zur Erde. As man auf die Detonation des Schusses ins Zimmer drang, war Gergen bereits eine Reihe und der eiligst herbeigerufene Arzt vermochte nur mehr Den eingetretenen Tod zu Konstatiren. ö (Geschäftsbücher,) mit Draht gebunden, in besonders dauerhaften und geschmachvollen Einbänden, liefert zu billigen Bretten die Geschäftsbücher-Fabrik E. Kanis, Budapest, Dorotheagafse 12. Angesihesriglkeitesk (Dr.Emil Holub.)E­ine Reuter-Depesche aus Cap­­stadt meldete jüngst,der Afrikas Reisende Holub sei mit seiner­ ganzen Begleitung von de Eingeborenen ermordet worden­.Heute­ erhalten­ wir aus 38 í­e­n die folgende Nachigt: Vom Konsul Ünöerson in Kapstadt ist im Auswärtigen Amte das folgende, vom 12. Feber datirte Telegramm über Holub eingelaufen. Der Bericht über Holub’s Ermordung it nicht beglaubigt. Der lette Happort datiert aus Bamangmato, 18. Jonner, und sagt, da Holub’s Gesellschaft in der nächsten­ Woche erwartet wird. (Ein ungarischer Afrifareisender.) Bela Rakovscky, der zweite Sohn des Kämmerers Stefan Nakovsky, it jüngst von einer Afrikareise in seine Leimath, nach Preßburg zurück gelehrt. " "Er war früher in Port-Said beim österreichhsch-ungarischen Konsulate angestellt und begab sich im Jahre 1834 auf eine längere Studienreise in das Sultanat von Zanzibar, wo er sich nahezu zwei Jahre lang aufhielt. Auch Rakopgly wurde von dem herrschnden Sieber befallen und seine Aerzte hatten ihn bereits aufgegeben, doch sein kräftiger Organismus unterlag nicht dem gefährlichen Klima. Er brachte reiche Sammlungen beim, ebenso­ interessant für den Geographen und Ethnographen, wie für den Kaufmann. Nakovicky wird demnächst in Wien zwei Vorträge halten, und zwar über die Kolonisirungs-Bestrebungen der deutschen ostafrikanischen Gesellschaft und über die Interessen des österreichischen und ungarischen Handels in Ostafrika. Der junge Reisende lob­t außer, seiner ungarischen Muttersprache französisch, italienisch, deutsch, spanisch, türkisch, arabisc, persisch, portugiesisch, ferner auch einige Negerdialekte­­(von der Königlichen­ Oper.) Der Inten­­dant Graf Keglevich, in dessen Familie ein Trauertal vorgekommen it, hat sich auf einige Tage nach Wien begeben, von wo er nac M­ailand reist, um einer Vorstellung des , Otello" anzuwohnen ; die Aufführung des neuesten Werkes Berovs sol in Budapest im Herbst stattfinden. — Wagner’s „Meistersinger” und , Der fliegende Hol­­länder“ sollen schon in den nächsten Wochen in Szene gehen. — Frau Schröder-Hanfstengel sol im Laufe des Monats April sechsmal in der Königsten Oper auftreten. Der h­auptstädtische Bermaltungs-YAu$ fg u B) hielt heute seine diesmonatliche Sikung.­­Der Präsident Ober-Bürgermeiter Rath stellte zunäc­hst den neuen Leiter der Budapester Staatsanwaltsgaft Dr. Emerich Havas vor, worauf beschlossen ward, ein Abschiedsschreiben des zum Richter an der Budapester Fünfgl. Tafel ernannten Staatsanwaltes Johann B­ö­cb angemessen zu beantworten. Aus den Monatsberichten der Sachreferenten, welche­ hierauf zur Verlesung gelangten, sind die fol­genden Daten hervorzuheben. Der Bericht, des Ober-Stadthaupt­­mannes meldet: Die Sicherheit des Eigenthums und der Person war­ auf den Gebiete der Hauptstadt. im Monat: Sänner wine „aus­reiende mund" zufriedenstellende. Diord oder , Denidentödtung fand nicht­ vor, dagegen " wurden der Bersuche in dieser Hinsicht der Polizei zur Kemmling gebraght. Doch gelang es in beiden Fällen die Thäter auszuforschen und der strafenden Gerechtigkeit zu überliefern. UWeberfälle auf offener Straße wurden drei zur Anzeige gebracht. Die Thäter derselben wurden gleichfalls eruirtk und der Staatsanwaltschaft übergeben. Besondere­­ Aufimerksamkeit widmete die Polizei dem­ näc­htlichen­ Straßenbettel. Es wurde nämlich die Wahrnehmung genagt, daß von den betreffenden Baganten neben den­ Bettel eventuell auch die Anmendung von Gewalt und Angriffe beabsichtigt waren. Diese gemeingefährlichen Individuen rekrutiren sie zumeist aus Jolden Bersonei, die wiederholt abgestraft und aus der Hauptstadt ausge­wiesen sind. Sie kehren gewöhnlich wieder nach Budapest zurück, besagen hier fein ständiges Dom­izil, Tondern verbrin­­gen den größten Theil des Tages und einen Theil der Nachtz in be­­rüchtigten Kaffee und Wirthshäusern, von wo aus sie dann ihre Streifzüge unternehmen. Um­­ dieses Gesichter unschädlich zu machen, sah sich die Polizei genöthigt, umfassende­­ Präventivmaßnahmen zu ergreifen und die Daganten in ihren Schlupfwinkeln auszuheben. Zu diesem Uuwede wurden größere Razzien veranstaltet. Das Resultat derselben war ein für die öffentliche Sicherheit sehr günstiges, denn es wurden lieber zahlreiche Landstreicher und ausgewiesene Syndivi­­duen arretirt, welche nach überstandener Strafe neuerdings nach ihren Buständigleitegemeinden abgeschoben wurden. Was die Einbruch­s­d Diebstähle anbelangt, so kamen im Mionate Sänner nur Klei­­nere — 25 am der Zahl — zumeist Kellereinbrüche vor. In 16 Fäl­­len waren die Recherchen nach den Shätern von Grfolg begleitet, be­­züglich der übrigen i­ Die Untersuchung mod im Zuge. Erwähnens­­wert­ it Die Verhaftung eines nach Bulgarien zuständigen ‘P­rofes­­sionseinbrechers Namens Solipop Sijtics, welcher im Dezember vorigen Jahres einen größeren Ginbruch in Ofen verübt hat und mit mehreren, für die Sicherheit überaus gefährlichen Personen Verbin­­du­ngen unterhielt. Zwei der Legieren wurden bereits zu Stande gebracht und sammt Niftics dem Strafgerichte übergeben. — Strafbare Hand­lungen kamen insgesammt 517 zur Anzeige. In 461 Fällen wurde die Untersuchung erfolgreich zu Ende geführt ; in 56 Fällen konnte sein­­ Resultat erzielt werden. Die Zahl der wegen krimineller Handlungen Verhafteten betena 297 ; wegen administrativer Vergehen wurden 1478, wegen Bettel$ 283 Personen auretivt. Das Polizei­­oberphysifat waltete an im Dienat ab­er in befriedigender Weise seines inte. Untersuchungen der öffentlichen lage und der Lebens­­mittel wurden in 1050 Fällen durchgeführt und große Duantitäten gesundheitsschädlicher Nahrungsmittel wurden fatiert und vernichtet. Auf die psychiatrische Abtheilung des Nodtusspitals wurden 27 Individuen beiderlei Geschlechtes gebracht ; 19 Hievon waren nach der Hauptstadt zuständig. "Polizeiärztlige Obduktionen wurden 51 vorge­­nommen, " Selbstmorde kamen 14 vor. In Folge von Unglückk­­fällen verloren 6 Personen das Leben. Schließlich erwähnt der Bericht, daßs im Monat Sänner 51.215 Wohnungs - Verän­­derungen bei dem Anmeldungsamte angezeigt wurden. — Seitens des Steuer-Im­pettorata wurde gemeldet, daß­ der­ Steuereingang im Monate Länner günstiger war, als in dem gleichen Zeitraume des vorigen Jahres. An den Staatlichen Karsen wurden 944.629 fl. 87 Tr. an den städtischen 187.081 fl. 19 te., zusammen um 41.092 fl. 57 tr. m­ehr als im­änner 1886 ein­­gezahlt. — Eine Mittheilung des Chefs des Staatsbauamtes, daß die Bostverbindung mit der neuen Kavallerie-Kaserne im Einvernehmen mit dem Kommando dieser Kaserne geregelt worden sei, wurde zur K­enntniß genom­ment. Bei diesem Anlasse wurde von Heren ©. Fuhs­and hervorgehoben, daß die Telephon- Gebühren viel zu hoch sein und im Interesse des Veriehrs angemessen herabgefegt werden müßten. Des Werneren erwähnte Herr Moriz Ka Bat, daß der Telephondienst an ih insofern ein mangelhafter sei, als zu wenig Zentralstationen bestünden. Eine Entschließung wurde nach seiner Richtung befacht. — Nach dem Berichte des Oberphysitus-Stellvertreters Dr. Scheer­man war im Monate Länner der Gesundheitszustand in der Hauptstadt günstiger. Anläßlich Dieses Berichtes wies Herr ©. Fuchs auf die Unzulänglichkeit der Spitäler hin, wobei er zu der Konklusion gelangte, daß es geboten wäre, an die Negierung neuerdings mit dem Ansuchen heranzutreten, in Budapest ein Landesspital errichten zu wollen. Der Ausschuß ging auch auf diese Anregung nicht näher ein. — Nach Erledigung der Monatsberichte wurde eine lange Reihe von Resurten in Militär, Steuer- und Dienstbotenladen erledigt. Militärisches. Das Dienstesabzeichen der Honvéd­ Kavallerie-Offiziere wurde jüngst von Sr. Majestät genehmigt. Es gleicht dem Dienstesabzeichen der Kavallerie der gemeinsamen Armee, nur ist es viel hübscher und dauerhafter als die bisherigen unzuwed­­mäßigen Abzeichen. Die Neuerung dürfte in den Offizierskreisen all» gemeines Gefallen finden. (Vertrag) Die national-ökonomische und statistische Kom­mission der ungarischen Akademie wird morgen, Dienstag, Mach mittags 5 Uhr, unter dem Präsidium des Ministers Trefort eine Lisung, halten, in welcher Adolf Fenyven­y einen Vortrag über „das Finanzwesen der Bundesstaaten“ halten wird. Theater für Heute, Montag, 14. Feber. Natio­­nalth­eater: „A ja Fülöp". — K­önigliches Oper­haus: „Excelsior“. — Wolfstheater: „Kirälyfogäs“. — Deutsches Theater: „Der Stabstrompeter“. Gerichtshalle. Der Hopf des Ermordeten. Graz, 13. eber. Drig-Korr) Wie wohl noch erinnerlich, wurde vor­ einiger Zeit in Agram­ ein grauenhafter Mord entdeckt. Ein Liebespaar hatte sich in­­ einem Hotel einlogirt und mit­ einer Kiste viel zu schaffen gemacht, so, daß es auffiel, als das Paar dieselbe durch einen Lohn­diener in die Nähe ver Save bringen ließ. Die Kiste, welche bekanntlich einen zerstüdelten Leichnang enthielt, wurde von den­­ Paare sodann in den bezeichneten luk geschleudert, indem sie spurlos verschwand. Die That war jedochh ruchbar geworden und es erfolgte die Haftnahme des Liebespaares, eines jungen Mannes Namens Anton Gerihaf und der Gattin des nächít Nann­­in Steiermark beaüterten­ Großgrundbesigers Franz Mallus, der seit einiger Zeit verschollen­­ war. Seine Gattin Therese Mallus hatte ausgesprengt, er sei nach Amerika durchgegangen und so hatte man nicht gler nach ihm geforscht. Die vom Untersuchungsrichter Gilli gepflogenen Erhebungen ergaben, daß Therese Mallus mit Hilfe ihres Geliebten Anton Gerihal den Gatten der Erst­­genannten in einen Keller gelockt, erschlagen und mit Haden zerstückelt hatten, um ihr sträfliches V­erhältnis ungestört fortzulegen. Das entmenschte Weib gestand, daß der Mord­­plan von ihr ausging, während Gerih­al sich nur zu einer passiven Hölle bekannte. Nun wurde kürzlich­ auf einer Leinen Save: Infel wähst Vatufevac im Eife eingefroren der Kopf einer Leiche aufgefunden, der verhältnismäßig gut erhalten war. Das Horamer Gericht feßte das Kreisgericht Gilt hievon in Kenntniß und der Kopf wurde nach Gilli gebracht, um möglicherweise agnoszirt zu werden. Syn­der That erkannten der Bruder des Gr­ordeten und ein Neffe desselben mit voller Bestimmtheit den Kopf als den des Franz Dallus. Der Kopf wurde nun der Gattin vorgewiesen. Mit voller Gleichgiltigkeit betrachtete sie ihn und sprach darüber Breifel aus, daß der Kopf Der ihres Gatten sei. Nun wurde Gerihat vorgeführt. Der Eindruck, den der Anblick des Kopfes bei ihm hervorrief, it unbeschreibung. Die Augen traten hervor, das Haar sträubte sich ihm und­ er zitterte wie im Fieberfroste. . Auch die Anmwetenden waren über diese Szene geradezu entiegte.­­Geridat gestand nun alle Details ein und gab an, in welcher Weise er sich an dem Wierde betheiligte. Der Kopf wird bei der Ende April stattfindenden Schwurgerichtsverhandlung als corpus delicti figuriren. Die Verschiebung der Verhandlung bis zu diesen Reitpunkte hat darin ihren Grund, weil Theresia Malus inzwischen­ eines Kindes gewesen wird, dessen Vater der Mit­­örder ihres Gatten if, Erlenramme des „Vriler Tlayn."" Wien, 14. Jame. (Drig.Telegr.)­ Die Delegationen dürften für 1. März einberufen werden. Die Forderung des Kriegsministers wird möglicherweise nach den sich ergebenden Umständen auch mehr als 25 Millionen betragen. Wien, 14. geber. Heute Mittags fand unter Borsig Sr. Majestät eine einstündige gemeinsame Mini­­ster-Konferenz statt, der die M­inister Graf Kal­­nofy, Ger Bylandt, Kallay, Tipa und Graf Taaffe beiwohnt. Die Delegationen werden für den 1. März zu einer außerordentlichen Session nach Budapest einberufen werden. Die Meinister fifa u Orczy und Staatssekretär Tarfovics reisen heute Nachmittags mit dem Courierzug nach Buda­­pest zurück. („B. Korr.“) Maris, 14. geber. Das „Journal des Debats" meldet uns Madrid: Es it wahrscheinlich, daß Die Pourparlers betreffend die V­erzichtleistung Zorillas auf seine revolutionären Projekte erfolgreich sein werden. Zorilla würde nach Spanien zurückkehren und die Königin eine allgemeine Amnestie bewilligen. Hom, 14. Zeber. General Gené hat die Detaillirten = Berichte aus Majsaucah vom 29. Jänner eingesendet, welche bestätigen, daß sich am 25. Jänner Vormittags 5000 bis 6000 Abyssinier in den Thälern der­ Umgebung Saatis zeigten. Der Kommandant von Saati, Major Boretti, entsandte eine Halbe Kompagnie nebst den Bashiborufs unter Lieutenant Cuomo, um die Woyffinier in der Bewegung zu behindern, sie zu umgehen und zu zwingen, den Kampf unter dem Fort aufzunehmen. Im Kampfe wurde Lieutenant Cuomo verwundet Die­­ Abyfsinier mit einer zahlreichen Kavallerie griffen lebhaft an, näherten si, durch das Terrain begünstigt, bis auf 300 Meter dem Hort. Die Italiener leisteten tapferen Widerstand und verhinderten das weitere Vorrüden. Gegen 4 Uhr Nachmittags begannen die Abyffinier sich zurückzuziehen und um 4­­ Uhr gestaltete sich der Rückzug zur _ -

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