Pester Lloyd, März 1887 (Jahrgang 34, nr. 59-89)

1887-03-26 / nr. 84

­. ez a­n Yes ..“ is Abonnement für die österr.-ungar. Monarchies­er den „Weiter Lloyd" Morgen und Abendblatt­ ...(Er speint ang Montag Früh and am Morgen nach einem Feiertage.) Für Sudaperk Mit Yoflversendung: Ganzjährligfl.24.— ander in fl. er Ganzjährligfl.22.— Bierteljährl. fl.5.50 Hälijährlichch »II­.- Monatkich fl» 2.—Halbjährlich»12.—Monatli « mit separater Postversendung des AbendBlattes... A. 2.— wieb­eljährlich mehr. . gör die Slufiriste Frauenzeitung -­­-- ER sigles = 5­9, Man pläm­merirt für Budapest in der Administration bes ,,Peffer Llond“, Dorotheagafse Nr. 14, 1. Stod, außerhalb Budapest mittelst Postanwerfung dur alle Postämter. " . Infernte und Cinfdraltantgen für Den Offenen BZpreidfanl werden angenommen: Budapest in der Adminisration, Dierundpreisigster Sahranın, Dorstheagafie Nr. 14, eriten Gtod, jerner : in ben Annoncen-Erpeditionen Leopold Lang ‚Dorotheagafle 95 Maasenstein & Vogler, Doro: theggafie Nr. 115 A. V. Golde berger, Váczi-utcza 9. 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Die raffenfreundlichen Journale in England — 88 gibt ihrer allerdings nur sehr wenige, aber diese wenigen sind eifrig an der­ Arbeit — haben mit großer Befliffenheit ‚die­ Behauptung lanch­t, daß Lord Salisbury vor Sehnsucht brenne, sich der Allianz Dester­­reich-Ungarns, Deutschlands und Ita=­­liens anzuschließen. Die Tendenz, die dabei Die der einer verfolgt wird,ist leicht zu durchschauen. ...Allianz,mit irgendeiner europäischen Macht ist in England nicht populär und nur um Lord Salisbury zu diskreditiren, wird die Meinung verbreitet, er wolle England für die Zripel-Allianz engagiren. Von anderer, minder­parteilicher ‚Seite, ist die Behauptung aufgestellt worden, die britische Regierung sei von den jüngsten Verhandlungen, welche den­­ Anschlag Italiens an das deutsch-österreichhsg-ungarische­­ Bindung zum Umwede hatten, in allen ihren Details voll­­­­ständig informirt gewesen und habe sogar zur Förderung derselben Mancherlei beigetragen. Aus d­ieser Mel­­dung gegenüber erscheinen ernste Zweifel bereitigt. Der Entschluß Italiens, neuerlic­h dem deutsch­­- österreichisch-ungarischen Bü­ndnisse beizutreten, ist wohl nur auf Grund von Erwägungen erfolgt, welche ausschließlich die Interessen Italiens zum Ausgangspunkte hatten. Ein fremder Einfluß, und wenn er auch von den wohlmoffendsten­­ Absichten imspirirt gemesen wäre, hätte dabei nicht fordernd,­­fordern nur störend wirken künnen. Es ist denn auch öne­aus unglaubwürdig, daß ein derartiger Einfluß bei den jüngsten Verhandlungen mitgewirkt habe. Man wird über­­­­­haupt gut thun, sich von dem Gedanken zu emanzipiren, daß England Allianzen auf dem Kontinent abschließen und Bildnisse mit bestimmten Engagements eingehen werde. Die Rolle, Die England in, kontinentalen Angelegenheiten und­­­ speziell in den Fragen des Orients zu spielen berufen ist, wird dadurch in seiner Weise herabgelegt. England ist und­­ bleibt ein bedeutender Faktor für die Förderung jener Bestre­­bungen, welche für die Erhaltung des Berliner Vertrages und der Rechtszustände, die derselbe geschaffen, thätig sind. Alle Mächte, deren politische Ziele diese Richtung verfolgen, dür­­fen­ mit gutem Grunde Hoffen, England hiebei an ihrer Seite zu sehen. Speziell der österreichisch­­ungarischen Monarchie ist England Durch Die Medereinsti­mmung der Auf­­fassung über unwichtige europäische Fra­gen, durch die Identität mancher großen Interessen und durch sein Bestreben, den Frieden zu erhalten beträchtlich näh­ergerüdt. CS it. hiedurch eine gericiste Gemein­­samkeit geschaffen, welche in den festen Phasen der bulgari­­schen Verwiclung fi wiederholt manifestirt hat und wohl auch­ im der, Zukunft noch­ öfter zum Anspruche kommen wird.” Was jedoch Darüber hinaus von dem formellen Beis­ptellte Englands zu irgend einer Staatengruppe geschrieben und gesprochen wird, ist eitles Gerede und seiner weiteren . Beagtung merth­­­­en Der Thatsache gegenüber, daß die Griechen die in , manchen Theilen Mazedoniens herrschende Bewegung den Bulgaren zuzuschreiben und zur fast zu legen bemüht sind, und uns von bulgarischer Seite erneuert versichert, Daß diese Anschuldigung ganz und gar unbegründet und daß nicht der geringste Anhaltspunkt zur Ermeisung derselben aufzubringen sei, Mean kenne in bulgarischen Kreisen seinen Erklärungsgrund für den Mikmuth und den Berdruß der Griechen und für das sichtliche Bestreben der Lepteren, zwi­­schen Türken und Bulgaren BZmb­etracht zu stiften; es sei eine doch unanfechtbare Zeugnisse zu­ erweisende Thatsache, Daß Das gegenwärtige bul­­garische Regime sei Monatsfrist all seinen Einfluß in nachdruchsvollster Weise aufgeboten habe, um die bulga­­rische Bevölkerung mit allem Nachdunde vor jeder Aktion zu warnen. Bulgarien habe gegenwärtig noch so große Auf­­­gaben und so schwierige Arbeit in der Ordnung des eigenen Haushaltes vor sich, daß es schon deshalb alle auf Maze­­donien bezüglichen Aspirationen zurückdrängen mü­sse. Dar­ugegen habe es Groß aller Dementis den Anscein, als ob die­­ Griechen den gegenwärtigen Moment, in welchem Bulgarien an­ häuslichen V­erlegenheiten laborirt,­­ besonders geeignet erachten würden, die Erbschaftsfrage in Mazedonien aufzu­­werfen und von vornherein zu ihren Gunsten zu entscheiden. Wenn man in Athen sie zu der Behauptung versteige, daß Griechenland in seiner Loyalität gegen die Türkei über jeden Zweifel erhaben ei, so involvire ‚dies eine starre Zur­­muthung an die Pforte, die doc nicht vergessen Haben könne, aus welch richtigem V­orwande die griechischen Trup­­pen im vorigen Jahre an die Grenze gereicht worden, um tiresische Gebiete zu annektiren, und daß ganz Europa seine Schotten in die griechischen Gemäfter entsenden und die griechischen Häfen blofb­en mußte, um ein Unternehmen zu hindern, welches von Allem eher, denn von besonderer Loyalität gegen die Türkei eingegeben war. Gegner einer Mitlehrung se viel­ Zeit in Anspruch nehmenden, internationalen Verhandlungen ab­­hängig zu machen. Er itt zwar sein Konvention. Doch ist es sehr zweifelhaft, ob unsere, auf eine ähnliche Konvention abzielenden Schritte — wenn mir auch die Initiative er­­greifen — ein Resultat haben werden; mir aber fünnen die ganze Strage­ der Baluta-Regulirung in­­ unserer Monarchie unmöglich bis dahin, ganz in évelibe beiehen MB etwaige Verhandlungen zu einer­ Entscheidung führen. Eben darum ist­ auch die Behandlung dieser richtigen Frage im Wege einer E­nquete in Aussicht genommen. Die beiden Regierungen werden vorerst jedenfalls ihre eigenen Fach­­männer anhören; ehe aber ein definitiver Beschluß gefaßt wird, it es natürlicherweise auch nöthig, daß die Angelegenheit auch z­wischen den beiden Regierungen verhandelt werde. Der Ausschuß acceptirte hierauf den Gefäßentwurf einstimmig und unverändert. E35 folgte sodann die Verhandlung des Gefeßentwurfes über die Modifikation des Zolltarifes. = Anl faut erklärt, daß er prinzipiell gegen die fortmährenden sei und daß er überzeugt tt, Daß d­iese schußzöllnerische Strömung einst noch ganz Europa büßen werde. Nachdem jedoch gegen diese Strömung mit Erfolg ohnehin nicht angekämpft werden könne, und nachdem man in Del­erreich r­irklich glaubt, daß diese Strömung für die dortige Industrie wirklich von außen sein wird und auch bei uns Viele von der Vortheilhaftigkeit der Agrarzölle überzeugt sind, accept­tirt er aus Opportunitäts-Nachsichten den Gefegentwurf in der Hoff­­nung, daß die öffentliche Meinung recht bald die Herablegung der Zölle fordern werde. .. Graf Julius Andrasigg bemerkt, daß er die Bestimmungen dieses Gejebentwurfes vollkommen billigt und vom volfswirthschaft­­lichen Standpunkte votirt. Wenn die österreichische Industrie kräftiger wird, it dies für uns ein en­tschiedener Bartheil, denn die sicheren und stabilen Käufer unserer Produkte werden hiedurch kauffähiger. Wir fühnen die ausländischen Industriellen nicht unterfrügen, nahe dem­ wir von denselben auch nit den geringsten Theil unseres Geldes jemals zurückerhalten können.­­ Der Axksschuß»acceptirte den Gesetzent­­w­urf als Basis zur Spezialdebatte und stellte aq Antrag der Res­­ierungsznn Texte desselben«folgende Modifikationen fest,welche Staatssekretär Matlekvorts einzeln motivirte: s»1.—In Artikel III desz Zolltarifgeseses wurden an Stelle der Worte,,der Kunst und»Wissenschaft«die Worte der,,Kunst, Wissenschaft und des Gewerbefleißes«gesetzt. 2.In der Anmerk 111Ig zu T.-Nr.20 wurde der Zollsatz für Melasse von 25 fl. auf 1 fl. 50 fl. erhöht. . 8. Bei T-Nr. 57 „Stearinsäure, Valmitinsäure, gereinigtes Paraffin 6 fl.“ wurde das Wort „gereinigtes“ gestrichen und in­folge dessen in T..Nr. 63 , Cerefin, Wallrath, unreines Baraffin 4 fl.“ die Worte „unreines Baraffin” meggelaffen­ 4. Bei T.-Nr. 139 wurde der Tert der Anmerkung folgender­maßen modifizier : „Gebrauchte, fignirte Säde aus grauer Badh­leinmwand, melde zum Füllen mit Getreide eingeführt, und gefüllt binnen zwei Monaten wieder ausgeführt werden, sind unter den im Be vorzuzeichnenden Bedingungen und Kontrolen zollfrei.“ 5. In T.Nr. 142 „Qeinenmwaaren gemustert" wurde ein dritter Zolljas­c) für Damast aller Art, aug­rob, 80 ff, hinzugefügt. 6. In T.Nr. 148 wurde die Anmerkung jener der T.­Nr. 139 entsprechend modifizirt. Tr Bei No. 154 a) Wollgarne( einfache oder dou­­blirte aus groben Thierhaaren) wurden die Worte: „au gefärbt” gestrichen und der Zoll von 4 auf 8 fl. erhöht und bei derselben Tarif- Nummer unter Abtheilung d)2 von 16 auf 14 fl. ermäßigt, während die Anmerkung nach der Unterabtheilung e) 2 nach f) 2 eingeschaltet wurde in der Weise, daß der Zollfag von 16, respektive 20 fl. für doublirte Garne, auf 12 fl. herabgefegt wird..­­ .8. Bei 2.­Ne. 168 wird die Unterabtheilung 168 b) gestrichen und in den Wert die Worte „Spiben” (Spigentücher) ‚aufgenommen. I. In Ne 211 [autet der Tert nunmehr: „Wachstuch, and Wachsmäufelin und Buchbinderleinwand.” 10. " In 2..Nr..269 wurden die Worte „rohe unbearbeitete (nur gegosfene, gepreßte, geschmiedete) Bestandtheile für Messersschmied­­waaren” in die T-Nr. 270 übertragen. . Bei TNe 283 ,Näüh- und Strichmaschi­­nen wurde bei Unterabtheilung b) der Zollfat von 40 auf­ 30 fl. ermäßigt. ; d 12. Bei T.-Nr. 284 ,Masginen für die Vorbereitung und Bearbeitung ‚von­ Spinnstoffen, Spinnmascinen, S­mirnmaschinen“ wurde Der von der Negierung mit 4 fl. 25 fl. beantragte Zollfat für die genannten Maschinen auf 3 fl. ermäßigt. Zu den in dieser Tarif- Nummer benannten­­ übrigen Maschinen wurden all die „Hilfs­­maschinen für die Weberei“­ aufgenommen und der Zolltag mit 4 fl. 25 fl. belassen. ‚13. In 2.Nr. 324 wurden die Worte „raffinirter Borar“ gestrichen und diese Worte am Schlusse der T.-Nr. 323 neu auf­­genommen,­ wodurch der ursprüngliche Zollag von a fl. auf 3 fl. herabgefeßt wurde. Die übrigen Posten, mit Ausnahme des Petroleum-Bottenz, in welcher dem Wunige der Negierung entsprechend bis morgen in Schmelze belassen wurde, wurden seitens des Wugstchuffes mit den Beischlüffen des ungarischen Abgeordnetenhauses gleichlautend an­­genommen. Der Ausiguß hält morgen Nachmittags 1 Uhr eine L­eitung, in welcher dieselbe die­ Petroleumzollpost erledigen und den Bericht authentiziren wird. Diesem von der „B. Korr.” veröffentlichten Berichte Schließen wir nach unseren eigenen Informationen noch die folgenden Details aus der interessanten Situng an. ... „Bei der Disfussion über die Valuta-Regulirung erklärte Mi­­nister » Präsident fifa bezüglich der Fragen KRaug’ und Somifid‘ über­ die Bedeutung der im G.­U. XII enthaltenen Bestimmung betreffend die Balıta-Enquete, ferner ob es nicht zmed­­mäßig wäre, die Valutarsfrage zugleich mit den Duoten-Verhaudlun­­gen zu erledigen, daß auch­ er ein außerordentlich großes Gemicht auf die Valutarsrage lege, und was die Frage Somisich” bezü­glich der Duoten-V­erhandlungen­ betrifft, so kann der Minister-Bräsident ere­klären, es verstehe sich von selbst, daß alle auf den Aus­gleich bezüglichen Gelegenuuwürfe gleich­­zeitig der königlichen Sanktion unterbreitet werden, daß also die frühere Erledigung der einen oder der anderen Ausgleichsvorlage sein Kräjudiz bilden künne. In der Diskun­tion über die gegenwärtige Richtung der Zoll­­und Handelspolitik erklärte sich Graf Julius Andrasigg mit Ent­­schiedenheit für das Schußzollsystem und bemühte er sich, in seinen Ausführungen die Vortheilhaftigkeit und Niüslichkeit des Schugzoll­­syítemő auch für Ungarn unter den obmachenden Umständen nahe­zumessen. — In ähnlichem Sinne sprach auch Somffich, worauf Minister-Präsident Tia ih dahin äußerte, daß er prinzipiell und "vom theoretischen Gesichtspunkte ein Anhänger des Freihandelssystems sei, daß er jedoch unter den obhachenden Umständen und mit Rück­­sicht auf die zollpolitischen Tendenzen, welche in Europa wahrnehm­­bar sind, die Vorlage zur Annahme empfehle. Kaus gegenüber ver­­meist der Minister-präsident darauf, daß die Situation und die Umstände es erheirschen, daß die auf einander angewiesenen beiden Staaten der Monarchie als, Zollgebiet auch fernerhin in ‚dem Zu­stande des gegenseitigen freien Vertehrs verbleiben. — An der­ inter­­essanten Debatte nahmen außer dem Minister Szechenyi Staats­­sekretär Matlejovitch und Anton Lufacs theil. Im Morgen gelangt bis­her die Versorgung der Offiziers-IBitiwen und -Welsen im ungarischen A­b­geordnetenhause zur Verhandlung. Er freut uns, von heute Konstativen zu können, daß die liberalen Wenderungen, melde seitens des ungarischen Wehr­ und Finanz-Ausschusses an dem Gejep­­entmurfe vorgenommen­ wurden, alle Aussicht haben, nut nur von dem Plenum des ungarischen Abgeordnetenhauses ratifizirt, sondern aug von der legislative des anderen Staates der Monarchie adoptiert zu wer­­den. Abgesehen davon, daß schon seinerzeit im österreichischen Wehranschüsfe für die Annullirung der bereits bestehenden Pen­­­sionsverzichts-N Reverse plaidirt worden war und daß nachträglich der Deutschösterreichische Klub fich den Fall­­igen Resolutions-AU Antrag bezüglich der Ausdeh­­nung der Benefizien 903 Gefegentmuffel auf die „künftigen” Hinter­­bliebenen jener pensionirten Offn­er, die während ihrer aktiven­ Dienstzeit­ gehbet­rathet haben, zu eigen gemacht hat, finden mir Heute auch im ‚„‚Sfremdenblatt“ eine warme Fürsprache für die beiden er­­mähnten Gefegesänderungen, und mer da weiß, mie vorsichtig effer­­ierte dieses Blatt im Allgemeinen in feinen Neu­erungen ,­ und welche werthvollen Beziehungen dasselbe andererseits mit den leiten­­den Armeetreifen unterhält, der wird sich als Freund der Armee der wohlbegründeten Hoffnung hingeben können, daß die Initiative der ungarischen Legislative von vollem Erfolg begleitet sein wird. Der ermahnte Artikel des „Fremdenblatt“ konstat irt zunächst, daß das Gebotene — sagt das genannte Blatt — äußerten , fich in­ gleich der Geiet die Hoffnungen, die man ihm entgegengebracht, nur theil­­weise erfüllt hat. „Der Dank fsr das, Gebotene , und die Klagen, über das nicht rechter Weise,­ denn, starre Gruppen von Offizieren sollten ausge» schlossen bleiben von den Wohlthaten eines Gefeges, auf welches die Angehörigen ‘dieser Kategorien, nicht minder sehnsüchtig ‘gehofft hatten, als das übrige Offizierskorps. Wir missen, mie‘ lebhaft vor Allem die Kategorie der mit pensionsverzicht-Revers Ber bek­atheten gegen den Entwurf protestirt hat, daß heißt die Gruppe jener Offiziere, denen: Die Chebewwilligung ohne vorherigen Erlag der vollen Heirathsfaution, gegen P­ensionsverzicht-Revers der Braut er­­theilt worden war. Kann fi Dieter Revers — so argumentirten roohl mit Recht die Betroffenen —, ein Revers, der zu einer Zeit ausgefertigt wurde, da die Mutime­des in Friedenszeiten verschiedenen Offiziere ohnehin seinen Anspruch auf Staatsversorgung hatte, auf Mitmengehälter beziehen, die erst geschaffen werden müssen? Iyn den Wehrausschüssen haben si denn auch beredte Anwälte dieser Gruppe gefunden — diesseits der Leitha war es namentlichh Graf Guido Dub3fpy, der mit Wärme und Eifer die Sache der Armee vertrat — und die Reverse haben in der That be­­gründete Aussicht, vom Plenum der beiden­­ Parlamente beseitigt zu werden; nur die Zukunftsbräute sollen dem Schicsal nicht entgehen, mit dem fatalen „Benftionsverzicht-Revers” in den Hafen der Ehe einzulaufen, falls im Truppen -Konfretualstande des Bräutigams das geduldete „Sechstel der Verheiratheten” bereits vorhanden oder die Kaution der Braut nicht „ogll“ it — Sie werden sich also „gnaden­­unweise" vermählen müssen, 'sehen aber einem mehr als betrübten Witwenstande entgegen.” Im weiteren Verlaufe seiner Ausführungen sucht das zitirte Blatt den fiskalischen Standpunkt der Vorlage und der Regierung in der Frage der „Rückwirkung“ der neuen Bestimmungen auf die Witwen und Waisen der pensionirten Offiziere, die sie im Aftiv- Stande vermählt, au entschuldigen und meist­ auf im parlamentarischen , eben nicht oft wiederkehrende Greifnisse hin, daß die Parlamente in dieser Frage zu Opfern bereit sind, die über die Forderungen der Me«­gierung Hin­ausgehen. Thatsächlich wollen die Kosten dieses Gefeßes durch Verwendung der Zinsen des Militärtarfonds bestritten werden, und zwar in der Weise, daß nag 31 Kahren der Staat zu der­artigen ‚Versorgungszmeden gar nichts mehr beizusteuern hätte, während er bisher no für die Pensionen und Erziehungsbeiträge der Witwen und Waisen nach Generalen, höheren Nerzten, Militär­­ceurs zum höchsten Amte der Kurie für­ das Ansehen der Kurie nach sich ziehen würde, Vorstellungen gemacht. Der Papst hielt ihnen Ga­­limberti’3 Verdienste um den Kirchenfrieden in Deutschland entgegen, und seine Entschlüsse sich vorbehaltend, vermahrte er ih gegen eine Einmischung in­ seine selbstherrlichen Rechte. Monsignore Galimberti bleibt bis zum Ende der Debatte des Herrenhauses über die Kirchen­­vorlage in Berlin. Der Deutsche Kaiser hat ihm den Rothen Adler­ Orden erster Klasse verliehen. = Aus Belgrad wird berichtet: Auf Grund des Gewebes “über die Erzeugung von Pulver, Dynamit und anderen Stoffen und in Ausführung eines Ministerraten-Beschlusses verbot der Finanzminister die­ P­ulver-Einfuhr aus dem Aaslande nach Serbien.­­Selbst Private müssen, ihren Pulverbedarf aus Staatsmagazinen beziehen, und wird die Einfuhr ‚als Schmuggel bes bandelt. Allerhöhungen. (4 ) Erplosiv­­= Der vereinigte Dreier-Au­flug des Magnaten- Hauses hielt heute um 11 Uhr Vormittags unter dem Präsidium des Kronhüters Fofef v. Szlávy eine Sigung, welche drei Stunden mährte; als Schriftführer fungirte Baron Nikolaus Fiáth. Bon ‚Seite der Regierung waren anwesend: Minister-P­räsident Tipa, Handelsminister Szédgényi und die Staatssekretäre Dr. Matlejovits und Dr. Weierle. Der Ausschuß er­­ledigte im Laufe dieser Sibung mit Ausnahme der auf den Petroleum­- 30 bezüglichen Zah­inummer den Gejegent­wurf über die Erneuerung des Österreichhsch-unga­­rischen Zoll- und Handelsbündnisses, so­wie den Gejeßentwurf über die Modifikation des Rolltarifes. Bei dem Gejegentwurf über die Erneuerung des Zoll- und Handelsbündnisses entspann sich bei dem Punkte, welcher über die Regelung der Baluta spricht, eine Debatte. . — Paul Somffich wies darauf Hin, daß es die Pflicht der Regierung műre, die Regelung der Baluta möglichst zu fördern und daß man für den Fall, daß es für und unmöglich wäre, die Gold- Redner Juta treffen müßte, nachdem dies weniger schwierig sei, fragt, ob in diesem Gefäßentwurf von zroei verschiedenen oder einer gemeinsamen Engquete die Rede sei. «­­«­Julius Kaug erklärt sich entschieden für die Goldwähnung­s und weist eingehend nach,warum von einer anderen Regelung der aluxa«keine.ede sein könne­—­Wir würden u unsere Monarchie­land und Deutschland gegenüber großen Geb­ren aussetzen,wenn die Einführung einer Doppelwährun­g vexsuchpn wsirden,«denn ngvfklsohne hat Somsstch dres und nicht dre recne Silberwährung eint. Graf Julius Andräsig hebt hervor, daß die Frage der Baluta-Regulirung eine, höchst wichtige sei und die Regierung sich derselben ernst befassen müsse; nachdem die Einführung der Oppelwährung thatsächlich nur im Hinverständnisse mit den übrigen äijchen Staaten durchführbar ist, müßten die beiderseitigen Mer n. der Monarchie die Initiative ergreifen und die übrigen Währung einzuführen, jedenfalls Anstalten zur Verstellung der Silber­­.| | sz De Ausgleichs-Kommission des österreichischen Herrenhauses wird — mie die , B. Korr.” erfährt — in einer morgen stattfindenden Gütung, gleichzeitig mit dem vereinigten Dreier-Ausschuß des ungarischen Magnatenh­ausses, die bisher in Schwebe belassene, auf den Wohpetroleum:Zoll bezügliche Tarifpost der Zolltarif-Novelle in Verhandlung ziehen und zugleich über den Zeitpunkt der Aktivirung des neuen Rollgefeges Beldluk raffen. Im Sinne der zwischen den beiderseitigen Regie­rungen getroffenen Bereinbarungen woird bei Mohpetroleum ein Zollab von 2 fl. für Schweres und 2 fl. 40 fl. für leichtes Nohol festgefegt werden.­­ — Die beiderseitigen Regierungen sind. — wie man der " B. Rorr." mittheilt — darin übereingenommen, daß der Gefet­­entwurf über die Revision, des Zolltarifs, vorausgesett, daß bis zu dieser Zeit die Gefegentwürfe über die Erneuerung des Zoll­­. und­ Handelsbündnisses, über die Verlängerung­ des Bank-Privile­­giums und über die neuerliche Feststellung der Duote für weitere zehn­ Jahre in gleicher Zeit zur allerhöchssten Sanktion unterbreitet werden können, fon am 1. Juni in Kraft treten wird... beamten, gefallenen­­ oder im gelde verstorbenen Offizieren aufzu­­kommen hat. Wird also das Geieg erweitert, so kann es sich — mie das „Fremdenblatt” ausführt — nur um eine Verlängerung jener Srift von 31 auf eine längere Reihe von Zahlen handeln. , Von diesen Erwägungen geleitet, hat man in Ungarn eine Resolution Mar Fall’s angenommen, manats Verhandlungen­ mit der Dies­­seitigen Negierung einzuleiten wären, um bei nur über­mäßiger Belastung des Staatsíhakes die Benefizien des neuen Gefeges auch auf Witwen und Waisen bereits pensionischer Offiziere auszudehnen, welche im Motivstande geneirathet haben. Diese Anregung ist aug­ediensfeits­ der Zeit hbn auf fruchtbaren Boden gefallen man greift sie auf und will nicht zurückbleiben in der Kundgebung merk­­thätiger Sympathien fü­r einen Stand, der Heute als der Kern unserer V­olfswehr von erhöhter Bedeutung für das Baterland ist. Und die Wohlthaten des Gefäßes sind, so bescheiden sie sich in Ziffern ausdrücken — die Lieutenants-Witwe zum Beispiel erhält, wenn ihr Mann im Frieden stirbt, 250 Gulden, die Hauptmanns- Witwe 350, die Oberstens-Witwe 600, die Generalmajors-Witwe 800 Gulden — groß genug, um die Familie eines in Ehren er­­grauten, nach hartem, aufreibendem Dienste der Nähe gewidmeten Mannes von drühenden Sorgen und banger Furcht zur befreien, ihr nach dem Tode des Ernährers Entbehrungen und Erniedrigungen, ein thränenreiches Leben zu ersparen. Berkrennen mir deshalb auch die von ernsten Erwägungen dirik­te Haltung nicht, melche Die Mer­gierung den nahpdrindlich betonten Ansprü­chen der Heerestreife gegen­­über eingenommen hat, so Dürfen wir dog wohl der Hoffnung Ausdruch geben daß Anregungen und Anträge zu einer Erweiterung de Ge jeges jene Berücksichtigung finden werden, die ih­nen gebührt und die ihnen nur immer ge­währt werden k­ann. Wenn irgendwo, so hat hier der Standpunkt der Humanität seine Berechtigung, jener Humanität, deren Niemand so mildig ist, wie die Mitglieder unserer anderen, pflichttreuen Armee.” —= In Angelegenheit der Vermehrung der Anzahl der Friedensrichter hat der Minister des Sinnern die folgende Zirkular-Verordnung erlassen : Die in der P Durchführung des Gef.-Art.. XXII : 1878 gewonnenen Erfahrungen zeigen, daß die in dem ermähnten Gesieße umschriebene Friedensrichter- Institution in Folge der geringen Anzahl der Friedensrichter auf die Erledigung der über die Gemeinde-Gerichtsbarkeit hinausgehenden Bagatell - Angelegenheiten in einem kaum in Betracht kommenden Maße ein­wirkt und daß folglich die Last der Rechtsprechung in den erwähnten Angelegen­­heiten fast ganz den in den übrigen Zweigen der Rechtspflege ohnehin fon mit Agenden überbildeten kön. Gerichten zufällt, so daß der Zmed, um dessen willen, dieses Gefech­t eichaffen wurde, kaum erreicht worden it. Im­nteresse der Beschleunigung der­­ Rechtspflege und, im Hinblick auf die Erleichterung der Lage, der fön. Gerichte, erscheint es sehr w­ünschensmerth, daß im­ Sinne der in den §§. 2 und 3 des ermähnten Gefeges enthaltenen . Bestimmungen außer den ,bisher­­ schon­ betrauten Indi­­­viduen wo zahlreiche solche Snomwiduen mit der Bagatell- Gerichtsbarkeit betraut werden, melche als hiezu geeignet und geneigt durch den Komitatz-Verwaltungs-Ausschuß fire dieses Amt empfohlen werden. Der Herr Justizminister hat behufs Erub­ung solcher Personen einen­ Zirkular-Erlaß an die Präsidenten der König­­lichen Gerichtshöfe gerichtet, die hierüber nac­h einander ihre­ Berichte einreichen. Indem, ich dies dem Verwaltungs-Ausschusse zur Kenntnig bringe, lenfe ich die Aufmerksamkeit desselben fon in vorhinein darauf, er wolle nach Möglichkeit zur Vermirklichung dieser, mit, der meini­­gen völlig übereinstimmenden, Intention des, Justizministers mit mwirfen, beziehungsmeise im eigenen Wirkungskreise die nothwendigen Berfü­gungen treffen, daß die personen, welche in den von den kü­­niglichen Gerichtshofs-P­räsidenten­­ einzufangenden "und durch den Justizminister mit mitzutheilenden Berichten­ genannt sind und auch duch­ den Verwaltungs-Ausschuß geeignet befunden werden, so­bald als möglich mit dem Amte eines Friedensrichters bekleidet werden können. — Budapest, 15. März 1887. Für den Minister : Beniczt y Stantösekretär. = Unter einer großen Anzahl von Kardinälen und Prälaten des päpstlichen Hofes herrscht, wie man aus Rom berichtet, große Erregung über die vom Papste fundgegebene Absicht, Mons Tignore Galimberti, entgegen jeglichem­­ Hek­ommen, zum Staatösekretär zu ernennen, zu melden Amte man bisher nur über eine Nuntiatur und nach Empfang des Purpurs gelangen­­ konnte. Die Kardinäle haben dem P­apste über die Folgen, welche die Ernennung dieses, wie sie sih augdrücten, liberalisirenden Gron«­­ re ' — ' : .­­ Telegran­me des „Beller Lloyd“. Wien, 25. März. Orig.-Telegr.) Der „Cessy Club“ des Abgeordnetenhauses erhielt eine Petition der Gemeinden N­e­u Bydzom und Ficin in Böhmen, welche mit mehreren hundert Unterschriften versehen ist und in welcher das Ansuchen gestellt wird, der Klub möge im Interesse der böhmischen Zuder-Industrie seinen ganzen politischen Einfluß aufbieten. Damit einer Vertagung der parlamentarischen Behandlung des Zudersteuer-Entwurfes bis Das Memorandum schließt mit der zum Winter vorgebeugt werden bemerkenswerthen Erklärung, daß die Nichterfüllung dieses Wunsches der czechischen Wähler die UWeberzeugung bei­ denselben Träftigen milde, daß der „Gesfy Club” im Neichsrathe zu vollständiger Machtlosigkeit herabgefunden sei und sein ganzes Schmergenricht eine gebüht habe. Dieses Schriftstück hat unter den czechischen Abgeord­­neten großen Inmilien hervorgerufen. Brag, 25. März, Orig-Telegr) Die Lande­wirtschhaftliche Gesellschaft für Böhmen, beschloß in ihrer heutigen Generalversammlung, welcher Prinz Ferdi , I­nand 8obFomig­­ präsidirte, eine Petition, dahin­­gehend, daß das Zudersteuer-Geses ne in dieser Session erledigt werde, wobei die Renderungen des Sublimites voll zu berücksichtigen seien, ferner, daß von der geplanten Spiri­­tus-Steuer-Erhöhung abgesehen und zur Erzielung eines günstigeren Steuerertrages das Branntwein-Mono­­­pol eingeführt werde. Da der czechische Reichsrathsflub morgen über die Zubersteuer beräth, wurde aus der Bersammlung ein Tele­­gramm an diesen Klub abgescicht, in­s welchem dringend empfohlen wird, die gefagen Beschlüsse kräftigst zu unterfrügen. Die Bersamme­lung debattegte ferner über die Organisation der landmirthichaftlichen Vertretung und wurde bedauert, daß die deutschen Landmirthe einen selbstständigen Verband landm­irthschaftlicher Vereine gebildet. Durch diese Spaltung werden die Boten der Landmwirthe wenig beachtet. Die Versammlung beschloß, an den Verband der deutschen Landkirthe sich zu menden, daß dieser unter Wahrung vollständiger Rarität Zusammenkünfte mit der Land­­nwirtschaftlichen Beseitschaft abhalte, um über kontroverse agrar­­politische Fragen ein einheitliches Vorgehen zu erzielen. — Sürst Karl Schmarzenberg betragte die Uneinigkeit unter den Spi­­ritus­nteressenten; so habe die­­ Versammlung der südböhmijgen Brenner in Tabor das Branntwein-Monopol perhorreszirt und nur für die Konsumsteuer sich erklärt. In Linz sei wieder der Verband der österreichischen Liqueur-Erzeuger gegen die Beschlüsse der böhmischen Spiritus Erzeuger aufgetreten. Eine Steuer-Erhöhung künne nur die Ziguer-Erzeuger treffen, denen es sehr gut gehe. Lemberg, 25. März (Drig-Telegr) Wie „Kurier Atwomosti" erfährt, ist gegen Diejenigen Nuthenen, melde an den Gefreiär des flavischen Wohlthätigkeitsvereins in Petersburg, Namens Aristom, aus Anlaß seines Jubiläums eine Glühmunig- Adresse panslawistischen Inhaltes abgefichtet haben, die Untersuchung eingeleitet worden. 25. März. Die Berlin, „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" reproduzirt die Deutsch­­land und Kaiser Wilhelm schmähenden Schlußfäge des Artik­­els der Barijer „Srance“ über den 22. März und bes merkt dazu: Wenn wir diese Unverschämtheiten Batriotenblattes des französischen niedriger hängen, geschieht es nicht, um daran Kritik zu üben, sondern um an sie zu den umfangreichen Akten zu nehmen, welche einstmals Zeugniß dafür ablegen werden, mit welcher Ruhe und Geduld Deutschland jahrelang die frechsten französischen Herausforderungen und Schmähungen ertrug. Berlin, 25. März (Orig-Telegr) Die­ts „Kreuzzeitung” erfüäht aus Paris, daß die Wiederwahl des Prinzen Alexander von Batten­­berg in Betracht gezogen werde. Das russli­gd­­türtische Verhältnis sei beeinträchtigt, weil die Pforte es ablehnte, in Ostenmessen einzuschreiten. Herzog Georg von Leuchtenberg zeige wenig Neigung, die bulgarische Thronkandidatur anzunehmen. Berlin, 25. März, (Orig.-Telegr) Der König von Rumänien, dessen Besuch in Berlin mehrfach politische Bedeutung beigelegt wird, Tonfeh­rte gestern mit dem Fürsten Bismard. Paris, 25. März. Der Senat nahm in seiner heutigen­­eitung mit 186 gegen 86 Stimmen die von der Kammer bereits votirte Getreide-Uebertüte an. Paris, 25. März (Orig -Telegr) Mel­dung der „MR. fr. Pr.“ : Nach einem Berichte des „Ligaro“ wird Deutschland an der Aus­­stellung im Jahre 1889 offiziell theil­­nehmen. Bismarc hätte gesagt: Wir können bei der Art der Beziehungen zu Frankreich nicht von seiner Aus­­stellung fernbleiben ; unsere Theilnahme wide noch die legten Wolfen zerstreuen, die Den politischen Horizont ber­­eden. „Zigaro“ gibt aber zu, daß diese Nachricht demen­­tirt werden künne. Kattoff sagte respondenten bei , Figaro" . Wenn man in zu einem ihm interviewenden Kor Rußland Boulan­ger Frankreich dürfe ebenso wenig wie Rußland seine Kräfte nach außen zersplittern. Das ist die solideste Grundlage für den Frieden Europas und erniterte der Einigkeitsgefühle zwischen Frankreich sei todt und werde nicht mehr aufleben. Bismard’s Bemühungen, den Czar nochmals zu gewinnen, werden vergeblich sein. Der Czar will ihr nichst mehr an­­gehören und wird ihr nicht mehr beitreten. Was thut man, um ihn zu erschreden und von Frankreich abzulenken? Man erregt in Frank­­reich die Gradtation der Revolutionspartei und gleichzeitig drängt man in Petersburg zu Komploten. Deutschland hofft so, den Ezar aus Furt vor den Revolutionären zu gewinnen. Der Gzar wolle ein großes mächtiges Frankreich, und im Falle des Krieges, würde er Frankreich nir verkleinern lassen. Die republikanische Staatsform sei sein Hinderniß. Der Graf sei vor Allem Patriot und will die Größe seines Landes. Wenn Frankreich in Fragen gemeinsamen Interesses­ zeigt, daß es sich Rußland nähern wolle, so wird die Allianz ges Ichlossen werden. Schade sei, daß Frankreich in der bulgaris­schen Frage nicht energischer auftrat, um zu zeigen, daß die Franzosen eine Nation seien, mit welcher gerechnet werden muß. Man sollte Bismarc nicht allein das Spiel überlassen. Rußland wünsche Frankreich zu helfen. Die Allianz mit gt­ n me u Sauffier liebe, so der Kommune besiegen die und Rußland. Ursache geschieht werden dies, Die Tripel-Allianz und General meil Beide die Unordnung und gegen die Kolonialpolitik feiern. " + 7 . . . |

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