Pester Lloyd - Abendblatt, September 1887 (Jahrgang 34, nr. 198-222)

1887-09-01 / nr. 198

—(««vw- BE LATT DESTER (Einzelne Rummern 3 fr. in allen Vierschleiflokalen.) AR­BEREER Donnerstag, 1. Septer, AZÁS OTABZ MKE ERETEIHENER EEG ; . Budapest, 1. September.­­ — Die neueste Minister-Liste, Die man aus Sophia telegraphirt, präsentirt fid­ sehr refportabel, und in den Namen, die sich hier für Die diversen Ressorts gefun­­den haben sollen, kann man mit Zug und Recht Die Summe politischen Ansehens und Einflusses, administrativer Erfah­­rungen und persönlicher Kapazität erbliden, welche das nicht russisch gesinnte, oder gegen das Regime Koburg fron­­dirende Bulgarien aufzuweisen vermag. Die Mit­­glieder der bestandenen Regentschaft, melche fest Die Minister des Fürsten Ferdinand werden solgen, haben doch das Aufgeben ihres Widerstandes gegen diese Million die einzige praktische und patriotische Konsequenz des Botums der Sobranje gezogen, welche unmittelbar nach der Eidesleistung des Fürsten Ferdinand mit demselben ein­­stimmigen Enthusiasmus, womit der junge Herrscher begrüßt wurde, den zur­etretenden Negenten den Dant des Vater­­landes votirte. Stambulomw, der Obmann und die be­­deutendste Persönlichkeit des Regentschaftsratds, wird wohl auch in der fürstlichen Regierung, in welcher er das Nestort des Innern übernimmt, die erste Rolle spielen. Die Wichtig­­keit, welche der Fürst selbst und die übrigen Mitglieder des Kabinets der Betheiligung Stambulow’Ss an der neuen Regierung beigemessen haben, das wiederholte Scheitern aller Kombinationen, an denen Stambulow nicht betheiligt erschien, haffen seinen Zweifel daran übrig. Repräsentirt Stambu­­low die politische Integrität und patriotische Entschlossenheit im Kampfe gegen Nußlands Prätentionen, so bedeutet die Uebernahme des Kriegsportefeuilles durch den gemesenen Negenten und jüngst zum Obersten avancirten Muttu­­row eine Garantie mehr für das Fortleben der unter der Aegide desselben Mannes im V­orjahre so glänzend bewährten Traditionen des bulgarischen Heeres, welches die kleine und ruchlose Verschwörer-Fraktion, die sich in fremden Sold gestellt hatte, mit unbeugsamer Entjehlosfenheit aus seiner Mitte stieß. Er kann dem Prestige des Firsten, der Autorität des neuen Regimes nur forder­­lich sein, wenn mit "Beseitigung aller persönlichen Eifer­­süchteleien die Besten der Regentschaft, wie die tüchtigsten der bisherigen Minister — wir nennen hier in erster Linie den Minister des Auswärtigen Nacsevics und Justitz­minister Stoilow — sich mit den Vertrauensmännern der patriotischen Majorität der Sobranie — Finanzminister Nisiforow fällt unter diese wichtige Kategorie — um die Fahne des Fürsten Schaaren. Alle neuen Meinister haben an der Durchführung der Kandidatur Koburg Den thätigsten Antheil genommen ; nichts ist natürlicher, als daß sie jest fs nicht der Verantwortung entziehen, welche für sie daraus erwacht. Hoffen wir im Interesse Bulgariens, daß diese Liste eines „grand ministere” sich nicht abermals als Eintagsschöpfung erweisen und nicht von einem jener vielen Pementis ereilt wird, und welche der offizielle Telegraph aus Sophia die Ungeduld der euro­­päischen öffentlichen Meinung auf die Probe stellt. Die Nachrichten über ein Begegnung zwi­­schen dem Deutschen Kaiser und dem EC­zar haben bisher eine authentische Betätigung nicht gefunden, sie begegnen vielmehr, wie die folgende uns aus Berlin zugehende Mittheilung zeigt, lebhaften Zweifeht : " £ Berlin, 31. August. Die von verschiedenen Seiten ausgehenden Meldungen über eine bevorstehende Zwei-Kaiser-Begegnung verdienen ein besonders großes Maß von Zweifelt. So sehr sich auch die deutsch-russischen Beziehungen gebessert haben mögen, so­lst doch nicht ersichtlich, daß sich bereits die Nothwendigkeit einer feierlichen Beschäftigung des halb­­wegs wiederhergestellten Verhältnisses ergeben haben solle. Die näheren politischen Umstände, unter denen die Begegnung angeblich stattfinden wird, machen die einlaufenden Nachrichten nicht glaubwürdiger. Es wird u. A. versichert, daß es sich bei der Entrevue um die Erneuerung des im September ablaufenden deutsch-russischen Vertragsverhältnisses handle. Nun weiß man aber in unterrichteten Kreisen, daß eine Frist­­bestimmung für die Geltung der beiderseitigen Beziehungen gar nicht vorhanden ist. Im März oder April strebte einmal Katkoff, der viel weniger unterrichtet war, als er sich den Ansehein gab, einen Führer aus, indem­ er versicherte, das Bündnis laufe Mitte April ab. Die berufenen Stellen reagirren auf diese Anzapfung überhaupt nicht, und daß die Nachricht falssh war, geht schon aus den­jenigen entgegen­­stehenden Meldungen hervor, die dadurch freilich ihrerseits um nichts wahrer werden. Wenn man von einer Kaiserbegegnung spricht, so wird man übrigens die Rücksicht auf den Gesundheitszustand unseres Kaisers, welcher weit vorausschauende Dispositionen verbietet, nicht außer Acht lassen dürfen. Ä anders ausfallen, Harlicet habe Recht gehabt mit seinem Ausspruche : „Seit jeher haben die Regierungen die Rechte der Nationen mehr aus Furcht als aus Liebe respektirt.“ Der Hinweis auf die Gefahr des Ber­­lustes der Unterfrügung von Seite der „Verbündeten“ sei grundlos. Er involoire das­sBerzweifeln an der eigenen Stärke und der Adel — über dessen Verlust könnten sich die Czechen bald trösten. Die Un­verläßlichkeit desselben set [hen Daraus ersichtlich, daß man an ihrer Betheiligung beim Webtergang der­ Grechen in die Opposition zweifelt. Der Derfaffer zith­t nun einen umfangreichen Artikel Dr. Rieger’s aus dem Jahre 1850 über den Abel, in welchem es unter Anderem heißt : , 68 gibt fürmahr in unserem ganzen Volle seinen Stand, der solchermaßen Snechtisch und Forrupt ist, wie der Adel. Und diese Leute, welche seit Jahrhunderten seine Hand für das Bolt gerührt, sollten seines besonderen Vertauens und seiner Unterstüßung würdig sein ? Denen zuliebe sollte er sich seiner Macht begeben ? Fürwahr, man muß geblendet sein durch die eigenen Standesvorurtheile und Eitelkeit, um­ an die Möglichkeit und Lebensdauer einer solchen Bu­ßgeburt zu glauben. An Unmögliches soll sie der Muth nicht herandrängen!” Die Alt Gehen wollen in die Opposition lediglich aus dem Grunde nicht gehen, weil ein Theil derselben bereits in Negierungsdiensten ist, der andere Theil in dieselben gelangen will. Ritter v. Meznik, Hofrath beim Ver­­­waltungs-Gerichtshof, Schindler, Forstrath im Aderbau-Ministerium, a. D. Professor Kaizl, der Ordinarius werden will, und Oberlandes­­gerichtsrath Friedr. Hajek wollen sichh S mit der Regierung nicht ver­­derben. Zeithammer und Mattush wollen ins Ministerium kommen. Die Satelliten Hladik, Benz, Dürih, Schulz, Rozkoshny, Fischera u. A. reiften den Genannten blinde Gefolgschaft. Von diesen czechischen Re­gierungsmännern gelte das Wort Havlice’s: „Wenn die Sonne der Regierungsgnade scheint und Strahlen mehr oder minder einträglicher Aemter und Yemtschen vertheilt, was Wunder, wenn so Manchem das Bolt, das er früher im Herzen getragen, aus dem Herzen gefallen und daß er es mit dem Spruche hält: Wer sich nicht verbrennen will, der muß loben oder bleiben still.“ Was die Lungezehen anbelangt, so könne da von einer Partei seine Rede sein, da sie ohne Organisation und Programm sind, denn vom allgemeinen Wahlrecht und vom Staatrecht reden, sei noch sein Programm, und da sie dasselbe thun, was sie den Altezechen zum Bormurfe machen. So habe sich herausgestellt, daß ein jungezehlicher „Lührer“, der am­ meisten gegen Rieger seines „verhängnißvollen Wortes” wegen, daß jeder gebildete Ezeche deutsch können müsse, ge­­mettert hat, seine Schmwerter in ein Kloster und dazu noch in ein deut­­sches gegeben habe. Statt Anhänger zu gewinnen, verlieren die Lung­­ezechen seit einem Dezennium immer mehr an Zahl. Sie haben die legte Brosamen-Affaire aus dem Gesty Klub nicht frustifiziet, ja der Ausschub ihres Zentralverbandes hat beschlossen, sich in die Angele­genheit der vier aus dem Gesky Klub erkommunizirten Lungezeh­en nicht hineinzumengen. Damit haben die Lungezehhen ihrer Bolitis das Zügenglödlein geläutet. Bei dem ersten Sturm, den die Brofamen- Affaire in Böhmen bewirkt, haben die Altezechen gezittert und hun­­derte Mederläufer wollten sie verlassen. Als aber die Führer der Yung­ stehen nur auf die Deutschen zu schimpfen mußten und einem offenen Kampfe mit den Altezechen ausmischen, sei die Hoffnung geschwunden, daß die Partei mit Erfolg wird auftreten können. Ohne Programm, ohne Organisation und ohne Organ — denn die „Narodni Listy“ sind ein P­rivatorgan des Dr. Zul. Groege — fühnen auch die Lung­­czechen nicht ernstlich und gewichtig ihre Stimme zum Rufe: „Sin die DOpposition !" erheben. Die Schrift schließt: „Mit Bitterniß und Offenheit schreiben wir es nieder: In die Opposition wird uns auf in diesem Jahre Niemand hineinbenommen! Wir lassen uns nicht irreführen durch die gegenwärtige Gährung im czechischen Wolfe, durch das heuchlerische Eifern der altczechischen Blätter und auch nicht durch die Versöhnung, welche mit einem Male die Prager (ezechischen) Blätter geschlossen haben. Wissen wir 004, wie es bei uns zugeht, bevor der Neidsrath zusammentritt, wird an die Stelle des heutigen M­etterns gegen die Regierung die obligate Täuschung des Volkes treten und die Abge­­ordneten werden dann ihre alten Site wieder einnehmen. Und doch kann es nicht so weiter gehen. Aus den gegenwärtigen Zuständen muß eine neue nationale, demokratisch-[lavische Partei erstehen !“ anderer Leute an, defraudiren und betrügen und suchen ihre Ehre dann durch den Zweikumpf wiederherzustellen, oder bereiten ihrem Leben ein ge­waltsames Ende. Al das sind­­ untrügliche Zeichen der Bekrumpfung, des Verfalles der Sitten. Der größte Fehler der heuti­­en Gesellschaft it, hab sie die ehrliche Arbeit nicht zu f dHüűüten weiß. CS gibt Leute, welche sich der Arbeit sdümen, da­­für aber der niedrigsten Handlungen fähig find­­en­, welche durch Geburt oder Durch irgend einen andern glücklichen Zufall in den Belis trolischer Güter gelangen und demzufolge ein sorgen­­freies Leben führen können,­ blidhen mit Beachhung oder­­ mit verlegender Herablasfung auf Diejenigen herab, melde sich Die Existenzmittel im Schweiße ihres Angesichtes erwerben. Wenn e­mand auch weiter nichts als einen hohlen Titel, oder ein farben­­prächtige Wappen aufzuweisen hat, ist er ein gern gesehener Gast bei jenen Herren, aber Derjenige, der arbeiten muß, um sich er­­halten zu können, der darf ihnen nicht nahekommen. So geht es Den­­jenigen, welche ji mit materieller Arbeit beschäftigen, und so weniger geschäßt wird Die geistige Arbeit. Wenn jene Herren nirgends sparen, so thun sie dies gegenüber den geistigen Genüssen. Die Ver­­derbtheit des sozialen Lebens hat aber noch eine andere Ursache als die Unterschägung der Arbeit, das ist der Mangel an ernstem Pflichtgefühl. Weder Lene, welche die Führerrolle spielen im sozialen Leben, noch, Senne, welche berufen sind, ihnen Seeerfolge zu leiten, sind vom Pflichtgefühl durchdrungen. Und wenn man fragen wird, wie Redner dazu kommt, all diese Vorwürfe gegen die Gesell­­schaft gerade aus diesem Anlasse und an dieser Stelle zu erheben, so antwortet er hierauf, daß er Dies aus dem Grunde thue, weil er überzeugt ist, daß das Vaterland nur dann aufblühen und prospe­­riren könne, wenn die Gesellschaft radikal umgestaltet wird. Und diese Negeneration des sozialen Lebens müsse von der Universität ausgehen, in welcher Fene ausgebildet und erzogen werden, welche berufen sind, dereinst als gebildetes Element die Führerrollen zu übernehmen. Die Grundlage dieser Regeneration aber muß die ideale Auffassung des Lebens­ bilden. Diese I­dee muß in erster Linie die Universität hul­­digen, welche per eminentiam eine Stätte des Kultus alles Wahren, Guten und Schönen sein sol. Dem Menschen allein ist diese Idee eigen; gerade sie unterscheidet ihn vom Thiere, und wenn er Alles vom Gesichtspunkte des Materialismus auffassen würde, dann würde er auf das Niveau des Animalischen zurück­ken. Die Universität muß daher die­dee des Wahren pflegen. Allein nicht blos gründliche Wissenschaft ist die Bedingung des Fortschrittes, sondern auch unbeflekter Charakter und mitkellose Sitten, denn wenn die Sitten verderbt sind, richtet sich Die Schneide der wissenschaft­­lichen Bildung gegen die Gesellschaft selbst. Die Universität hat daher an die Aufgabe, das Herz zu veredeln, die Gu­ten zu bessern, darnach zu streben, daß Jedem das Seal des Guten vorschmwebe. Man debattirt viel darüber, wie das Unterrichts-System verbessert werden könnte; die Einen treten für die Lehr- und Lernfreiheit ein, während Andere Yebtere beschränken wollen; allein nie wird der 3wed erreicht werden, wenn Gitten und das Pflicht­gefühl nicht, gefestigt „werden. — Aber auch der Kultus des­chönen it on Lg Das Schöne wirkt auf unser Gem­üth, auf unsere Gefühle ein, es befruchtet die Phantasie, welche die Kunst nährt, die wieder die Materie durchgeistigt. Das Heim des ewig Wahren, Guten und Schönen ist jedoch das Land Gottes . Die Religion. Nebner faßt die Universität als für den Kultus des Wahren, Guten und Schönen bestimmte heilige Hallen auf, aus welchen daher alle Schächer und Krämer verbannt werden müssen. Nur wenn der hehre Beruf der Mitglieder der alma mater so aufgefaßt werde, könne man die Regeneration der Gesellschaft erhoffen, welche ein Hauptfaster zur Blüthe unseres Vaterlandes ist. Die gehaltvolle Rede, welche namentlich an jenen Stellen, wo der Rektor die Krebsschäden unseres s­ozialen Lebens mit äßender Schärfe kritisirte, von lebhaften Zeichen des Beifalls unterbrochen wurde, erntete lauten Applaus. Die Generalversammlung wurde unter anhaltenden Elsenrufen auf den Rektor um 12 Uhr Mittags ge­­scroffen. „an die Opposition‘ © Prag, 31. August. (Orig.-Korr.) Die bereits ange­kündigte Brosehüire ist soeben erschienen. Als Verfasser zeichnet pseudo­­nym Johann Viskra, hinter welchem sich ein Hervorragender czechiischer Politiker verbergen sol. Der Autor erinnert eingangs seiner Schrift an den Ausspruch Havlice­s aus dem Jahre 1848, daß die Grechen auf die Entwicklung ganz Mitteleuropas und des Orients einen un­­gehemmten Einfluß üben und zu noch größerem Ruhm und Ansehen als unter König Ottokar II. gelangen können. Hierauf sucht er nach­zuweisen, daß die Grechen statt Fortschritte riesige Nachschritte machen, was ihn ein tüchtiger Vergleich derselben mit den Ungarn bemeise. Wenn die „Dudmäuserischen Bolititer, melde unter den herrschenden nationalen Wirren durch ihre Hinterlist zu entscheidendem Einfluß ge­langt sind, welche wohl wissen, daß sie ohne die jenige Regierung um ihre fetten Einkünfte und ihre oberherrschaftliche Macht kommen miürden und daß sie unter gesunden Verhältnissen ihre persönlichen Ziele nicht erreichen könnten,” das Gegentheil behaupten, so betrügen sie das Bolt oder sich. Dieses professionelle Irreführen des czechiischen Bolkes trage an Schuld daran, daß nach einem plößlichen Aufraffen desselben Alles wieder auf dem alten Geleis glatt weitergeht. Endlich werde im Bolte doc die Saite der Geduld beriten, denn die Erkennt­­niß, daß man nicht bei Herren, dem Volk­ und der Regierung zu­­gleich dienen könne, habe sich auch zu den Abgeordneten Bahn ge­­brochen. Habe ja Dr. Rieger 1879 gesagt: „Wenn wir wieder getäuscht werden sollten, dann steht es und immer frei, von dannen zu gehen.” Obwohl nun die czechischen Abgeordneten des Defteren zugestanden haben, daß sie getäuscht worden sind, gingen sie nicht in die OOpposition und werden wohl an nicht gehen, weil das Bolt sie hiezu nit dränge. Diesem mangle es überhaupt an jeder politischen Schulung und an Freiheit der Meinungsäußerung: es verstehe sich nur auf Vertrauens- oder Mißtrauens-Kundgebungen. Der Autor übt nun an beiden czechisschen Parteien s­charfe Kritik, um darzulegen, warum seine von denselben an den Uebergang zur Opposition denkt. Die altc zechische habe vor ihrer Nivalin das voraus, daß sie bei jedem politischen Purzelbaum sich Hinter den Rüden Rieger’ versteht und aus jeder günstigen Konstellation per­­sönliche Vortheile zieht. Nur die Persönlichkeit Rieger’i­st es, welche diese Partei tron allen Mißerfolgen in Böhmen am Ruder erhält, derentwegen die Längezehen nicht aufkommen können und mittelst welcher der oppositionelle Gedanke in Böhmen unterdrückt werde. Wenn sich irgendwo dieser Gedanke regt, gleich rufen die Altezeh­en : „Da würden wir sehen ankommen. Wir sind lange genug in der Opposition gewesen, ohne was zu erreichen; wir würden nichts er­­zielen, außer daß wir unsere Verbündeten und — was Gott verhüte — an unsern Adel abwendig machen.“ Freilich, sagt der Verfasser, m wü­rden die Grechen eine Dummheit begehen, wenn sie den Reichsrath verließen, ohne gemillt zu sein. Die passive Opposition bis zu den äußersten­ Konsequenzen durchzuführen. Würden die Czechen jedoch im Neichsrath oppositionell auftreten, dann würden die czechischen Errungenschaften Installationsfeier an der Ahniverstät. Die Pforten unserer alma mater sind heute wieder geöffnet. ab­ dem üblichen »Veni sancte« in der Universitätskirche begaben sich Vormittags­professoren und Hörer der Budapester £. Universität in das neue Nathhaus, in dessen großem Saale die Installation des Nestors und des Universitäts-Senates vor sich ging. Diesem­ feierlichen Aite wohnten nebst vielen bisherigen und zukünftigen Hörern der alma mater auch Unterrichtsminister Tés fort, Ministeriavath, Markusorgfy, der Senatspräsident an der £. Kurie Lorenz Tóth, die Professoren Lenhofjet, Bu­­denz, Lang Antal, Lehner, Gyulai, Heinrich, Szabó, Kondor, Thewremch u. A. sowie zahlreiche Dozenten, Assistenten und Praktikanten an. Auf der Estrade nahmen der bis­­herige Rektor Dr. Friedrich v. Korányi, der neugewählte Rector Magnificus Dr. Johann Hunfalvy, die Defane Dr. Ufden­brier, Dr. Lengyel, Defan-Stellvertreter Dr. Schnierer und Prodekan Dr. Fedor Blab. Die Generalversammlung eröffnete Dr. Friedrich Korányi, welcher aus Anlaß seines Rücktrittes vom Amte einen M­acholik auf die Geschichte des verfroffenen Jahres warf. Medner legt eine J­eihe statistischen Daten über die Professoren und Hörer, die Prüfungen und BV­orlesungen vor und läßt dann die bedeutsameren Momente des Jahres Nevue passiren. Im­nteresse der Verbesserung des Studien­­systems wurde die Institution der Seminarien in höherem Maße ent­­wicklt. 63 wurden mehrere neue Stellen für Praktikanten systemi­­sirt. An Stelle des bisherigen Defonomen leitet M­inisterial-Sont­­missär McBaros das neue Wirthschaftsamt. Die Erhaltungskosten der Universität beliefen sie auf 604.000 Gulden, wovon 212.000 Gulden aus den Universitätsfond und 392.000 Gulden vom Staate gedecht wurden. Um größere Gesparnisse erzielen zu können, wurde in dei Kliniken die Zahl der Gratispläße vermindert, so daß fest mehr Raum für zahlende Kränte vorhanden it. Bon ven Schenkungen, welche der Universität gemacht wurden, it namentlich diejenige meist Theodor Baulers zu erwähnen, welcher an 4000 Bände seiner Bibliothek der Universität zum Gesdhenke machte, verewigt werden. Nachdem Nedner noch über die dank der unermiüd­­lichen Tshätigkeit­i­versitätsbauten vereh­rt hatte, sagte er dem Cenate, der Universitäts­­jugend und dem Beamtenkörper der Universität Dank für ihre gütige Unterfrügung. Die Ausführungen des zurücktretenden Rektors wurden bei­­fällig aufgenommen und namentlich die Stellen der Nede, wo des­­ Unterrichtsministers gedacht wird, wurden von der Universitätsjugend mit lebhaften Elfen-Rufen begrüßt. Während nun Dr. Korányi die Insignien des Rektors seinem Nachfolger im Amte Dr. Johann Hunfalvy überreichte, übergaben auch die bisherigen Dekane der theologischen und philosophischen Fakultät Dr. Altenbrier und Dr. Lengyel ihren N­achfolgern des Unterrichtsm­inisters zustande gekom­menen Uni­« Dr. Stefan Bognár und Dr. Gustav Heinrich die Insignien ihrer Fakultäten. (Die Defane Dr. Balogh und Dr. Apáthy waren nicht anwesend.) Unter großer Spannung hielt hierauf der Rector magnificus Dr. Johann Hunfalny seine Antrittsrede. Nedner dankt zunächst für die auf ihn gefallene Wahl und erbittet sich die gefällige Unterfrügung des Genats und des Professorenkörpers. Er seinerseits verspreche, die I­nteressen der alma mater nach bestem Können fördern zu wollen, um das in ihn­ejette Vertrauen zu rechtfertigen. Nur­fen Thema übergehend, fizziet er furz Die ERKEL AB­tadien, welche unter and) jecht noch unfertiges Staatsgebäude seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts durchgemacht, um dann auch die Entwiclung des sozialen Lebens in scharfen Zügen zu schildern. In besonders interessanter Weise malt Nedner das Bild des sebigen sozialen Lebens. Heute — jagt er — haben sich $urus und Großthuerei breit gemacht. Man betet das goldene Kalb an und gemilse Kreise der G­esellschaft sind ganz im Materialismus verfunden. Slufteirte Blätter verherrlichen das after und machen Die guten Sitten und Die Tugend zum Gegenstande ihres S­ottes. CS prosperirt der Schwindel, die Leute ergeben ich dem Kartenspiel, sie eignen sich das Vermögen Der Name des­­ ... » » Spenders wird in der Universitäts-Bibliothek auf einer MarmortafelF Vorstellungen im Theatchmorgellewisnet Direkeronyot Ongesnenigkeiten. Der König in Keutra) Aus Neutra wird uns unterm 31. August geschrieben:: Einer Zuschrift Sr. Exzellenz des Obergespanz zufolge hat das Programm der Empfangsfeierlichkeiten die allerhöchste Genehmigung erhalten. Demselben gemäß wird Se. Majestät auf dem Bahnhofe durch den Obergespan begrüßt. An dem Empfange nehmen der Bischof, das Domkapitel, die Magnaten, die Deputationen der Nachbarkomitate und der Stadt Neutra theil. Hierauf begibt sich der König und seine Suite ins Baradenlager, wo der Bischof eine Messe pontifizirt. Dieser folgt die­­ Vorstellung der Deputationen, und zwar: die Magnaten geführt von dem Obergespan, der hohe Klerus unter Führung des­ Bischofs, die Militär-Dignitäten, die Augsburger Kirchengemeinde,­­ die helvetische Kirchengemeinde, die Deputationen der Nachbarkomitate vorgestellt durch den Neutraer Ihergespan, die Deputation­­ des Neutraer Komitat mit dem Beamtenkörper, die der Stadt­­ Neutra mit dem­ Beamtenkörper, die Justizbehörden, sämmtliche Staatsbehörden, säm­­tliche Lehrantal­­ten, die ifv. Kultusgemeinde. Den Schluß bildet die Vorführung der Bolkstrachten. Nachmittags findet ein großes Boltsfest auf der nel Statt, welches Se. Majestät besichtigen dürfte. Abends trägt der Verein der Musikfreunde die vom Negenschori Duschinzki komponirte Königs­­hymne vor, dann ist großes Feuerwerk auf der Wiese vor dem Baradenlager, Illumination mit Höhenbeleuchtung. Die Stadt nimmt si­hon heute prachtvoll aus. Alles arbeitet rüstig an der Fertig­­stellung der Dekorationen. Die königlichen Appartements im Baraden­­lager und die Triumphthore bieten einen glänzenden Anblick. Gestern weilte der Diversions-P­räsident der Oesterreichisg-Ungarischen Staats­­bahn, Herr v. Hiieronymi hier, der die Bahnhöfe, welche Ge. Majestät passirt, besichtigte, die Ausschmüdung inspizirte und hier unter Führung des Vizegespans Szalav­­y auch die königlichen Appartements in Augenschein nahm. Dem VBroßinger Fabrikanten Leopold Mandl wurde die Bewilligung ertheilt, aus Anlaß der An­­wesenheit Sr. Majestät Medaillen mit dem Bildnisse des Königs versehen, hier zu verbreiten. Der Redakteur der „Neutra-Trencsiner Ztg.”, des hier seit 17 Jahren bestehenden Wochenblattes, gibt anläßlich der Königs­­tage eine Festnummer heraus und suchte bei der Kabinetskanzlei um die Bewilligung nach, ein Vrachteremplar derselben Sr. Majestät über­­reichen zu dürfen. Man rechnet hier auf einen folonfalen Fremden­­zufluß und ist in größter Verlegenheit, wie die vielen Tausende unter­­gebracht werden sollen. CS gibt kein Haus mehr, in welchen auch nur ein Winkel zur Verfügung stünde. Das P­rogram­m der Feierlichkeiten wurde neuerlich Dadurch vermehrt, daß der Dampfmühl-Befiger Ernst Bach die Zusage machte, an vier oder fünf Pläben elektrische Bogenlichter aufstellen zu lassen. Auch für sonstige Zerstreuung des großen Publikums ist bestens gesorgt. Gestern begann Gomory seine feinen Zirkus und das große A?­eri nnde Bauoptifon erfreut sich ebenfalls eines starken­ Besuches. Beim Grafen Forgäacd findet eine große Jagd auf Moufflons für die königliche Tafel statt. (Suffizielle Ernennungen.) Durch allerhöchste Ent­­fgliegung vom 24. August wurden zu ordentlichen Richtern an der Kurie ernannt: der Senatspräsident an der Maros- Báfárhelyer königlichen Tafel Julius Szentiványi, der Substitut der Budapester Ober-Staatsan­waltschaft Eduard Szeyffert an der Richter an der Maros-Väsärhelyer königlichen Tafel Julius Bömiches; ferner zu überzähligen Richtern, die Richter an der Budapester Königlichen Tafel Franz Deffner und Eduard 2oronczy. (Ernennu­ngen im D­iplomatischen Korps.) Dur­ allerhöchste Entschließung wurden ernannt: der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigter Minister in Teheran Baron Gustav KRossek zum au­ßerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am griechischen Hofe; der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigter Minister am griechischen Hofe Baron Konstantin Trauttenberg zum außerordentlichen Gesandten und bevoll­­mächtigen Minister in der Schweiz und Generalmajor Gustav Thömmel, Ministerresident zur Disposition, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am persischen Hofe. (Das wiedererstehende Eperies.) Wer Eperies in der Zeit nach der großen Feuersbrunst gesehen und das Bild der Zer­­störung noch vor Augen hat, der würde jeit bei einem abermaligen Besuche von dem raschen Wiedererstehen dieser Stadt aus ihren Trüm­­­mern angenehm überrascht werden. Die Hauptgasse, die einen inpo­­santen Gindrud machte, ist bereits wieder vollkommen aufgebaut und zeigt eine Reihe prächtiger Häuser. Besonders fällt die renovirte ev. Kirche auf, die mit ihrem hübschen Thurme eine Zierde dieser Gasse bildet. Auch das alte Kollegium ist in der kurzen Zeit neu aufgebaut worden und wird bereits am 4. b. feierlich eröffnet werden. Gr­wäh­­­nenswerthe Gebäude sind dort noch das dem Religions- und Studien­­fond gespendete Szentandräsfy’sche Palais, das prächtige Sparkasse­­gebäude, das große Stadthaus, das Gerichtshofs-Gebäude und viele andere. Auch das Komitatshaus, das fath. Kloster und das Fath. Gymnasium, das am 12. September eröffnet werden soll, gehen bereits ihrer Vollendung entgegen. (Ein baufälliges Haus) Das Haus Nr. 73 in der Retelgasse (II. Bezirk) mußte heute delogirt werden, da es jeden Augenblik mit dem Einsturz droht.­ Die Bezirkshauptmannschaft hat die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen verfügt. Zum Familiendrama in der Schöpfungs- W­affe) Die für heute bestimmte Obduktion der Leichen des Post­­eamten Anton Kemény und der Hermine Werner hat nicht stattgefunden. Der Gerichtshof erachtete nämlich dieselbe für über­­flügig. Unter diesen Umständen unwillfahrte auch die Polizei dem An­suchen der Anverwandten Kemeny’s und trug seinent­legten Wunsche, von der Gezb­ung abzugehen, Rechnung. Das Leichenbegängniß wird von dem Prostbeamten-Hilfsverein, dem Kemény 17 Jahre als Mit­­glied angehörte, veranstaltet.­­ (Selbstmordchronik-)Ein bisher unbekannter, Mayn sprang gestern von der ER ae § in die Donau. Der Kapitän des eben vorbeifahrenden Dampfers , Árpád" [tek ein Boot" aussegen, um die Rettung des Lebensmüden zu bemerkstelligen. 63 gelang wohl den Mann herausgufa­chen, allein er war damals bereits todt. — Die aus Csaba gebürtige ledige Dienstmagd Rebefa C3efe , hat sich heute Nachts in dem „Hotel Garni“ mittelst einer Phosphor­­lösung zu vergiften versucht. Ras angewandte Hilfe brachte das Mädchen, welches die That aus Noth begangen hat, außer Gefahr. (Feuer.) Gestern Abends gerieth in dem Kellermagazin des Glashändlers Adolf Bankfeld (Kerepeferstraße Nr. 70) das dort befindliche zur Verpackung benüste Stroh aus bisher unbekannter Ursache in Brand, welcher von der ausgerühten Feuerwehr in kurzer Zeit gelöscht wurde. (Defrandation.) Aus Groß-Kanizfa wird dem „Buch. Tgbl.“ berichtet: „Großes Aufsehen erregt in unserer Stadt die Verhaftung Miar Löbl’s, welcher seit 25 Jahren die Stelle eines Buchhalter bei dem hiesigen Aushilfsverein bekleidet. Löbl hat in den legten fünf Jahren dem Vereine über zwanzigtausend Gulden veruntreut. Die Malversation wurde erst heute entdeckt, da nach Schluß des fetten fünfjährigen Ginzahlungs-Zyk­us die Auszahlung der Aktionäre heute erfolgen sollte. Die Auszahlungen werden vor­­läufig filtret, was große Erbitterung und Aufregung verursacht. Löbl hat Beitsendungen in Empfang genommen und nicht abgeführt, fer­­ner fälschte er Unterschriften auf Darlehens­-Obligationen und behob auf Grund derselben Darlehen. Theater für Heute, Donnerstag, 1. Septem­ber, Nationaltheater: »Petnehärge. — Kön­­ing, Opern­haus: »Excelsior.. — Rolfstheater: »Felhö­rie, Diner Arena: «Rokkant huszár vagy: tünderlak Magyarhonban«.. — Deutsches Theater: „Die Kleine Baronin”. — Sommer­­theater: „Die Wienerstadt in Wort und Bild”. . Gerichtshalle, Dr. David Starchenich, Agram, 1. September. (Drig.-Telegr) [Dritter Verh­andlungstag) Heute wurde das Zeugenverhör fortgefebt. Die Aussagen der Zeugen sind zumeist belanglos, sie lauten zum Theile günstig, zum Theile un­günstig für Starcsevics. Bemerkenswerth ist die Aussage des Kürsch­­ners Kofotovics, daß ihm beide Starcsevicse sofort nach dem Tode des Toma Kofotovics für seinen Erbantheil tausend Gulden anboten. Gelenramme des , Melter Lloyd, E­röffnung des kroatisc­hen Landtages. Hgram, 1. September. (Orig.-Telegr) Der Land­­tag wurde heute in feierlicher Weise eröffnet. Banus Graf Khuen- Héderváry verlas das folgende königliche N Reskript: Indem Wir Die neue Legislaturperiode des Landtages Unserer geliebten Königreiche Kroatien, Slavonien und Dal­matien eröffnen, zweifeln Wir nicht im­ Meindesten, daß Euere Getreuen wie bisher so auch in Hinkunft sich mit regen Eifer um eine gedeihliche Entwicklung der­­ öffent­­lichen Zustände im Lande bemühen werden. Wichtige Fragen auf allen Gebieten der autonomen Geießgebung er­­heif­en unaufschiebbar, daß Eure Getreuen denselben Die ganze Aufmerksamkeit und Sorgfalt widmen. In erster Reihe erscheint es nothwendig, die Verwaltungszweige, welche noch nicht endgültig im Einklange mit dem neuen Ver­­waltungs-Organismus geregelt sind, durch geießliche Verz­fügungen diesem Organismus anzupassen. Diese Nothwendigkeit ist umso größer, als mm jene Verwaltung, melde auf übereinstimmenden Einrichtungen und Grundlagen‘ beruht, ihrer Hauptaufgabe — der Förderung der kulturellen Ent­­wicklung des Volkes — zu entsprechen vermag. Ein einheit­­liches Wahlgefäß,die Organisation der Gemein­­den, die Kommunionsverhältnisse und die Re­gelung des bäuerlichen Befiges überhaupt, dan: die Begehung der Ruhegenosse der öffentlich Angestellten auf einer von Anforderungen der Billigkeit mehr ent­­sprechenden Basis gehören gleichfalls in die Reihe jener Gegenstände, welchen Eure Getreuen Ihre besondere Fürsorge zuwenden werden. In gleicher Weise werden fi­gure Getreuen mit den Abänderungen DS Straf­verfah­rens und mit den Gesehvorschlägen über bas Verfahren in Prozessachen, über Die dDisziplinare Verantwortlichkeit der Justizbeamten und Diener und das Disziplinarverfahren wider dieselben, dam ficher die N­egelung der Adoptatur und des Öffentlichen Notariats beschäftigen. Der Ent­­wurf eines Gejäßes über die Ausgleichung der Unterschiede in den bestehenden negelichen Vorsc­hriften Hinsichtlich des Boltschulunterrichts und über die Regelung Dieses Unterrichts nach gleichen Grundlagen und weitere Gejäß­­vorlagen, welche den geistigen Fortschritt und das materielle Wohl Unserer geliebten Königreiche Kroatien und Slawonien bezweden, werden gleichfalls Gegenstände der verfassungs­­mäßigen Mitwirkung Euer Getreuen sein. Es wird Daher die Aufgabe Unserer königlichen Landesregierung sein. Die betreffenden den Interessen des Landes und den sozialen und wirtsschaftlichen V­erhältnissen und Bedürfnissen des Bok fe3 entsprechenden Geieg vorlagen Eueren Getreuen zur verfassungsmäßigen Behandlung zu unterbreiten. Der ge­meinsame Reichstag der Länder der ungarischen Krone­n­ für den 26. September d. §. einberufen. Cure Getreuen werden daher rechtzeitig die Durch das Geje fest­­gestellte Anzahl der Abgeordneten für den gedachten gemeinsamen Reichstag wählen, wo Dieselben am der Wahl der Delegationsmitglieder, au­f der­ Berathung wichtiger Vorlagen der gemeinsamen ungarischen Regierung theilnehmen werden. Und da die Dauer des zwischen Unserem Königreiche Ungarn und Unseren König­­reichen Kroatien, Slavonien und Dalmatien vereinbarten finanziellen ‚Negrifolar- Deputation Ausgleiches mit Ende dieses Jahres abläuft, werden Euere Getreuen auch eine nach der bisherigen Gepflogenheit aus 12 Mitgliedern bestehende E wählen, welche mit einer ähnlichen ungarischen Regnikolar-Deputation­­die finanziellen Fragen verhandeln und das Ergebniß der Verhandlung den Landtage zur verhandlungsmäßigen Be­­handlung unterbreiten wird. Wir erwarten zuversichtlich, daß die einschlägigen Frage durch beiderseitiges billiges Entgegenkommen auf Grund des Ausgleichsgesäßes eine solche Lösung finden werden, welche es Uns ermög­­licht, dem in der vorgeschriebenen Weise und im gemeinsamen Einvernehmen vereinbarten Werte Unsere Königliche Genehmigung zu ertheilen.. Wichtige Aufgaben sind es, die Eurer Getreuen in der neuen

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