Pester Lloyd, März 1888 (Jahrgang 35, nr. 61-91)

1888-03-26 / nr. 86

a­­­ah­e­r an den neuenräsidenten Begrüßungs-Ansprachen.Wah­rmann erwiderte mit der Zusicherung,daß­ er,soviel es in seinen Kräften steht,bestrebt sein wolle,die Interessen der Gellschaft zu fördern; erzähle hiebei aus die eifrige und loyale Unteützung des Beamtens­körpers. «(»Jubiläumsfei­er-)Gestern»wurde in Szeged in das 25jährige Jubiläum des verdienstvo­llen Spitals-Direktors und Opera­­teurs Dr.Mathias Singer gefeiert.Der in weiten Kreisen popu­­läre Lirzt,der erst vor Kurzem d­­rch die Verleihung des Titels eines kön.Rathes ausgezeichnet w­urde war aus Anlaß des Jubiläums der Gegenstand zahlreicher Ovationen. (Der Rumys Becher.)Von fachmäntzischer Seite erhält das»Budap-Tgbl.«mit Bezug auf die Geschichte des angeblich in den Besitz der Wiener Rothschild gelangten Rumys Bechers die folgens den Mittheilungen : „Das Schreiben des Kämmerers Herrn v. Horváth enthält bis auf die vorläufig unkontrollcbare Nachricht von der festwilligen Ver­­fügung des Herrn Mathias v. Rumy Durhaus unrichtige Angaben. Die ware Geschichte des Bechers ist folgende: Das erwähnte Prachtb­üd deutscher Goldschm­iedearbeit aus der Hochrenais­­sance wurde zum ersten Male bei der, im Jahre 1876 in Budapest stattgehabten Kunstgewerbeausstellung weiteren Kreisen bekannt, ohne daß aber der Kunstwerth des Objektes damals schon voll erkannt worden wäre. Damals wurde der Becher dem Grafen Emanuel Andr&siy für 8000 fl. zum Kaufe angeboten, ohne daß sich der edle Graf zu diesem, angeblich hohen Preise verstehen , mollte. Grst bei der im Jahre 1884 hier stattgehabten Goldschmiedeaus­­stellung fand der Becher gehörige Würdigung. Auf die bloße Be­schreibung hin geriethen zwei ebenso Turiftverständige, als immens reiche Liebhaber in die höchste Ehstaje, und sofort wurden Spezial­­gesandte nach Budapest gerihhtet. Diese Liebhaber waren der either verstorbene Baron, Anselm, Rothiild in Branf­­urt a. M. und Baron Moriz Hirih in Paris. Baron Rothfeild­andte den bekannten Frankfurter Antiquitätenhändler Herrn­ Gold- Schmidt, und Baron Hirsch, den Londoner Vertreter des nicht minder bekannten Frankfurter Antiquitätenhauses Löwenstein. Z­wischen diesen beiden Herren, die, nebenbei bemerkt, selbst über Millionen verfügen, begann nun ein lebhafter Kampf um das herrliche Kunstwerk. Zuerst erschien Herr Goldschmidt am Plage und bot dem glückichen Befiger 10.000 fl., der schon geneigt war, den Verkauf abzuschließen und sich nur einige Tage Bedenkzeit erbat. Doch einige Tage später war schon Herr Löwenstein zur Stelle und bot 20.000 fl. Der Befiker, flügig geworden, zögerte nun weiter, und so gelang es ihm, Die beiden Herren bis zu dem Anbot von 55.000 fl. hinaufzutreiben, um melnen Breis Herr Goldschmidt glücklicher Exsteher blieb, um dann das seltene Kunstwerk einem on­dit zufolge allsogleich um 150.000 an Baron Rothschild in Frankfurt weiterzugeben. Wer den Becher gesehen, wird den Preis begreiflich finden. Alle Arbeitsarten der Goldschmiedezunft sind an diesem Becher zu sehen. Iit sehon der architektonische Aufbau an und für ih von künstlerischer Vollendung, so verleihen die Verzierun­­gen demselben einen fast unschoßbaren Werth. Nebst den ausgezeichnet ziselirten D­ollfiguren finden mir daran eine Reihe minderbar getriebener figuralischer Rel­efstreifen mit Inschriften, mehrere, herrlich emaillirte römische Imperatorenknöpfe und auch eine emaillirte Porträtmedaille Kaiser Karl V. Last not least gehört der Becher zu den wenigen, auch historisch beglaubigten Goldsc­hmiedewerken der Hochrenaissance. Nach einer an dem Becher befindlichen Inschrift verehrte­n denselben die Stadt Brieg, dem Herzog Friedrich, von Liegnig zum Hochzeitsgefhen. Von einem Mathhiasbecher kann also seine Rede sein, ganz abgesehen vom Style, da ja sämmtliche sogenannte „Mathiasbecher“ Budelbecher im gothischen Style sind. A­n den Belis der Familie Rumy kam nach Familiendokumenten dieser Becher schon im XVI. Jahrhundert, also schon kurze Zeit nach seiner Anfertigung. Es sol damals ein Herr v. Rumy Mundident des Herzogs Friedrich von Liegnig gewesen sein und diesen gab bei seiner Rüc­­kehr nach Ungarn der Herzog den Becher zum­ Gesdiente, mit der Erlaubniß, Denselben im Wappen zu führen, was seither auch thatsächlich geschieht. Zulett erbte den Becher die Leute des Stammes Rump, eine Dame, die an den gemesenen ubaren­ Oberlieutenant Herrn Otto Förster verheirathei­et. Herr örster galt auch bei der Goldschmiede-Ausstellung als Befiger des Becher und war auch der Verkäufer desselben. Zum Schluffe noch eine Bemerkung. Vielleicht inwaltet hier ein Strb­ium ab. Im Befige des Herrn Förster befand oder befindet sich (ebenfalls aus der Rumy­­ischen Exrbschaft) noch ein kleiner, übrigens rein gearbeiteter Mer­naissance-Doppelbecher, der aber von viel geringerem Werthe ist und kaum mehr als auf 2000—3000 fl. geschäßt werden dürfte; dieser Becher hat, trogdem es reinste Renaissancearbeit ist, für ein ganz ungeübtes Zaienauge doch viel mehr Nehnlichkeit mit den sogenannten Mathiasbechern, denn es ist kaum anzunehmen, daß der lette Herr von Rumy, der doch die Familientraditionen genau nannte oder doch wenigstens eine lateinische Inschrift so weit entziffern konnte, um zu wissen, daß der bezogene Becher sein Mathiasbecher ist, denselben als von dem großen Könige stammend, mithin als eine nationale Reliquie für das Nationalmuseum bestimmt habe. . . . . Dies it der einzig richtige Sachverhalt, die wahre Geschichte des in den jüngsten Tagen so viel erwähnten „Mathiasbechers”. „S.3" erhält über die Angelegenheit die folgenden Mit­­theilungen :­­ Der Chef des Frankfurter Hauses Rothschild gab zur Zeit der Budapester Goldsc­hmiedezunft-Ausstellung den Becher. Baron Roth­ihild, ein leidenschaftlicher Sammler, trat auch Wiener und hiesige Kunsthändler in Unterhandlung und erwarb das Studi­um circa 75.000—80.000 Mark; sein Sekretär brachte das Kunstwerk nach Frankfurt, wo es der Sekretär des Budapester Gewerbemuseums im vorigen Jahre in der Rothschild’schen Sammlung sah. Doc war der Becher kaum wieder zu erkennen, da ihn der seither verstorbene Baron, der nicht gern sah, wenn seine Antiquitäten irgend einen Makel hatten, so gründlich renoviren sei, daß er kaum mehr als Antiquität erscheint. Aus Eifersucht­ Aus Großwardein wird ge­meldet: Der Zimmermeister Johann Csafa feuerte vporgestern in der Körösgasse aus einem Revolver nach dem Telegraphenbeamten Gabriel Mádastany, dann nach einer Frauensperson Namens alte Kovács und ershoß schließlich fi­­elber. Coufa lebte seit einigen Jahren in gemeinsamem Haushalte mit der Kovács, welche um seinet­­willen ihren Gatten verlassen hatte. Nádastay wohnte als After­­miether bei Csufa und sein Verhalten hatte die Gifersucht des Leteren erregt. Nádastan blieb unverlebt, die Kovács wurde am rechten Arm verwundet. Csuffa traf sich ins Herz und blieb sofort todt. Aus der Wiener Gesellschaft„ Wie das nt. Wr. Tgbl.“ berichtet, wird sich der pensionirte Hofrath und Ef. Kämmerer Graf Gustavv Wilczek, der frühere Direktor der Staatsschuldenkasse, demnächst verehelichen. Die Braut des Grafen Gustavn Wilczek ist ein Doktor der Medizin, nämlich eine hochgebildete junge Dame aus Rußland, welche das Studium der Medizin absolvirt und den Doktorgrad erworben hat. Fräulein Dr. Bertha Schapira ist die Tochter eines angesehenen Kaufmannes in Komno in Rußland, lebt jedoch seit einigen Jahren mit ihren zwei Brüdern, von denen der Eine Beamter ist und der Zweite kürzlich zum Doktor der Medizin promoviert wurde, und mit einer jüngeren Schwester in Oesterreich. Fräulein Dr. Schapira, welche ihre Studien im Auslande absolvirt hat, vervollständigte dieselben in Wien im Allgemeinen Krantenhaufe. Im Sommer meilten die vier Geschwister regelmäßig am Attersee, und waren bei denjenigen Wienern, welche daselbt ihren Sommeraufent­­halt zu nehmen pflegen, sehr bekannt und beliebt. Graf Wilczer, welcher im Alter von sechsundsechzig Jahren steht und sich der besten Gesundheit erfreut, ist Katholik, während seine Braut bis vor Kurzem der jüdischen Konfession angehörte. Dieser Glaubensunterschied wurde dadurch behoben, daß Fräulein Dr. Schapira das Sakrament der Taufe empfing. Die betreffende Feierlichkeit fand vor Kurzem in Hornstein, einer Orttschaft im Eisenburger Komitat, statt. Bur Afifaire Schönerer­ erfahren wir von hoch­­aichtbarer Seite, daß die Mittheilungen, welche einer unserer Wiener Korrespondenten im Abendblatte vom 19. d. über die angebliche Theil­­nahme eines jungen Studenten Namens geannde machte, nicht auf Wahrheit beruhen. Es ist thatsächlich eine Person Namens Jeannee in die Untersuchung gegen Ritter v. Schönerer und dessen Ge­nossen nich­t einbezogen, daher es auch durchaus unmwahr it, daß ein Sohn des bekannten Advotaten Dr. Jeanne, der seit vie­len Jahren Rechtsvertreter des David R. v. Gutmann und anderer Bankhäuser it, an der ganzen Angelegenheit an nur im geringsten betheiligt war. Neuerliche Fahrpreisermäßigung­ bei den auf Grund von Eisenbahn-Werthmarken gelösten Fahrkarten. Wie mir bereits mitgetheilt haben, wurden die Breite der einfachen Tourkarten, solche der Tour- und Netourkarten zwischen Budapest und Wien via Brud a­­b. Leitha seitens der Dirersion der königlich unga­­rischen Staatsbahnen erheblich herabgefegt, so zwar, daß zuz­eit für einfache Fahrkarten bei Gikügen I. Klaffe nur 16 fl. , Klaffe 11 fl., bei Kombinirten und Personenzügen I. Klaffe 14 fl. II. Klaffe 9 fl. 50 tr., III. Klafse 6 fl. 50 Er., für Tour­ und Netour­­-Tarten bei Cilzügen I. Klafse 23 fl., II. Klafse 16 fl., bei Kombinirten und Personenzügen I. Klafse 21 fl., II. Klafse 14 fl. und III. Klafse 10 fl. zu bezahlen ist. ALS weitergehende Begünstigung hat nun Die Direktion der Füniglie ungarischen Staatsbahnen gestattet, daß die Beliber von Werthmarken-Heften alle diese Karten in Budapest auch ‚auf Grund von Werthmarken lösen künnen, während Reisende von Wien, wenn sie den Fahrpreis in en begleichen mollen, am Oesterreichisch-Ungarischen Staatsbahnhöfe in Wien gewöhnliche Badr Tarten nur bis Brud zu lösen haben, wobei für die Strede Brud- und Retourfarten gegen­ Budapest solche einfache oder auch Tour- Wert­marfen verausgabt werden, deren Preis mit Zurechnung der für die Strece Wien-Brud zu bezahlenden Beträge den vorermähnten ermäßigten Gesammtpreisen entspricht. Die Breite dieser Ergänzungs­­farten betragen für einfache Fahrten bei Cilyügen I. Klaffe 12 fl. 50 fr., II. Klaffe 8 fl. 40 fr., bei kombinirten V­ersonen- und Eil­­zügen, solche­personenzügen I. Klaffe 11 fl. 10 fr., II. Klaffe 7 fl. 30 fl., III. Klafse 5 fl. 10 Er., für Tour- und Metonk­arten bei Gil­zügen I. Klafse 16 fl., II. Klafse 11 fl. bei Kombinirten­­ Bersonen­­und Cilgügen, sowie Bersonenzügen I. Klafse 15 fl. 30 fl., II. Klaffe 9 fl. 60 Er, III. Kaffe 7 fl. 10 fl. Die Besitzer von Werthmarken Heften gelangen dadurch in der Relation Budapest-Wien bei Lösen von Tour und Retourkarten in den Genuß einer neuerlichen, fast fünfzigperzentigen Fahrpreisermäßigung. Schließlich wird noc ber­merkt, daß hinsichtlich der erwähnten direkten Fahrkarten, somie auch bezüglich der Werthmarken so­wohl das Budapester, als auch die übri­­gen Fahrkarten-Stadtbureaus der königlich ungarischen Staatseisen­­bahnen, als auch die Stationen nähere ee ertheilen, i woselbst auch Tarife über die Werthmarken-Hefte unentgeltlich zu haben sind. (Privilegirte Oesterreichisch-Ungarische Staatseisenbahn-Gesellschaft.) Anläßlich der Ausstellung des Vereins für bildende Künste in Budapest, forte der Osterfeiertage werden am Samstag, 31. März [.S., von sämmtlichen Stationen der privilegirten Desterreichisch-Ungarischen­­ Staatseisenbahn-Gesellschaft und der Kikinda-Beczkereser Bahn Vergnügungsfahrten nach Budapest veranstaltet. Ferner­ werden an dem gleichen Tage auch von sämmt­­lichen Stationen, mit Ausnahme von Budapest Vergnügungsfahrten nach Wien stattfinden Die hiezu zur Ausgabe gelangenden Tonr­­und Netourkarten haben eine Giftigkeitsdauer von 10 Tagen, den Tag der Abfahrt mitgerechnet, und berechtigen zur Nachfahrt mit allen fahrplanmäßigen Zügen. (Courier- und Erpreßzüge ausgenommen). Näheres bejagen die affichirten Kundmachungen. Horymaller. Die Donau ist im hauptstädtischen Stromgebiete in an­dauerndem Fallen begriffen. Heute um 9 Uhr Vormittags zeigte der Pegel am Betöfiplage 470 Gentimeter; der Nachgang des Wassers beträgt also seit gestern abermals 20 Gentimeter. Aug von Waiten und Komorn kommen günstige Nachrichten.­­ Der obere Theil der Bodrogfdz steht seit drei Tagen unter Wasser und die Gefahr wird immer drohender. Seit Menschen gedenken war in der Bodrogköz seine solche Uebershmwem­mung. Die Gemeinden Kaponya, Lelep, Szolnocsta, Lelep-Bolyan, Boly, Bréténn, Dete, Szinyer, Rad, Szentmarja und viele andere Gemeinden sind inunditrt. Die Leute sind von der ununterbrochenen Arbeit bereits erschöpft. Der Imregh-Szentmarjaer Schugdamm wurde vom Wasser vollstän­­dig hinnweggeschwenmt, und wie es heißt, mülzt sich die Schuth schon gegen Kis-Helmecz. * In Großmardein hat heute die­ser hel­teás Gesellschaft des Flußgebietes Berettyó­r3vánjenés-Mezőös­tur-Mesterkállás unter Boreit ihres Präsidenten Nadanyi eine außerordentliche Generalversammlung gehalten, in welcher der Borfigende zur Kenntniß brachte, daß die Schuldämme gegen die Berettyó duch den Gisgang an vielen Stellen Riffe und Schä­di­­gungen erfahren haben. Das Personal der Gesellsshhaft hat mit Selbst­­aufopferung seine Pflicht gethan und dürften die vorgenommenen Schäden keineswegs irgend­einer­­Versäumniß , sondern aus­­schließlich nur Der Gewalt der Elemente zuzuschreiben sein. Nichtsdestowweniger wird eine Untersuchung gepflogen und das Ergeb­­niß derselben seinerzeit mitgetheilt werden. Es gelangte sodann die Beschwerde zur oe welche mehrere Mitglieder der Gesellschaft in Angelegenheit des Carreter Kanales erhoben haben. Die Ver­­sammlung gewann, jedoch die Ueberzeugung, daß das Präsidium zu der Angelegenheit in einer­­ Weife Stellung genommen hat, welche den, in dieser Beziehung gefaßten Besschlüssen früherer, sowie den Inten­­tionen der gegenwärtigen Generalversammlung entspricht und s­prach daher dem Präsidenten und dem Beamtenkörper volle Billigung ihres Vorgehens aus.­­ N Aus­ei­burg wird berichtet : Die Städte Dömis, Hil­­ader und Zenzen, solche vierzig Dörfer wurden dur) die Elbe überschmemmt. Zahlreiche Häuser stürzten ein und sind Verluste an Menschenleben zu beilagen. An den Rettungs­­arbeiten betheiligen sich Pion­iere aus Berlin, Magdeburg und Rendsburg. a­n ÉZaba, 25. März. Drig.-belegt.­ Der Obergespan und derzeitige Negierungs-Kommissär Stefan Beliczen hat in beiden Eigenschaften seine Demisition gegeben. Die Regierung hat den staatlichen Oberingenieur Ferete­nag Csaba entsendet, quasi, als Kontrollr der Schugarbeiten gegen Hochmaster­­gefahr im Belkier Komitat. Die Stadt Eraba it für jegt außer aller Gefahr Das Wetter ist außerordentlich igön und ruhig; auch die anderen bedrohten Städte im Inun­­dationsgebiet haben momentan nichts oder wenig zu fürchten. Hodnezo-Bafarhely, 25. März. (Orig.-Telegr.) Die Gefahr ist lange nur so groß, wie dies in einzelnen Blättern behauptet wurde. Für jet menigstens it für die Stadt selbst wenig zu befürchten. Die Wassermasfen haben allerdings schon viel guten Grundbefig inundert, füllen aber nur die Niederungen der­ Gegend. Große Mengen zurückgebliebenen Schneemaffers befinden sich auf der ganzen Strecke zwischen Drosháza und Szegedin. Grnstere Ueberschwemmungsgefahren scheinen sich zwischen Szeg­e­din und Temesvár­ek­lusive der genannten beiden Städte vorzubereiten. Entscheidendes wird aber auch dort erst nach mehreren Tagen zu beobachten sein. Szegedin, 25. März Kommunikations-Minister Gabriel Baross hat das im telegraphischen Frege gestellte Ansuchen der Stadt, zur Schlichtung der in Folge .üx P Verstopfung der Dosits- und Esalánd­er Dammriffe erhobene SKlagen den­­ Regierungs­­kommissür N­á­v­a­oy zu delgiven, heute telegraphisch dahin beantwortet, das Gefäß ermächige die Regierung nicht, zur Schlichtung von strittigen Fragen betreffend die Binnenmaster- Ableitung einen Ministerial-Kommissär zu delegiren. Aus diesem Grunde und nachdem die Stadt Szegedin die Angelegenheit ohnehin bereits vor das kompetente Forum gebracht hat, erübrige nichts, als auf diesem Wege fortschreitend, durch einen Rekurs Ab­­hilfe zu suchen. Uebrigens sei die kompetente Behörde verpflichtet, unter Verantwortung in der Angelegenheit raschestens vorzugehen. — Die Theiß is­­t Szegedin in rapidem Steigen be­griffen. Von vorgestern, auf gestern nahm der Wasserstand um 25 Zentimeter, von gestern auf heute um 17 Centimeter zu. Dies rapide Anmachen des Wassers nimmt einen bedroh­lichen Cha­rakter an. * RER. Dem Kommunikations Ministerium sind heute folgende tele­­graphische Meldungen zugegangen : Bétés-Gyula, 25. März, Mittags. Die Bilotirung bei dem Berichluffe des Gyula-Bekeser Kanals schreitet rasch Pormwärts und dürfte, falls gutes Wetter bleibt, bis Mittwoch Mittags been­­digt werden. Aller Voraussicht nach wird es gelingen, die beiden Dammriffe bis Donnerstag vollständig zu verschließen. Bétés-Gyula, 25. März, 3 Uhr 45 Minuten Nachmittags. Bei der Besichtigung der am hiesigen großen Kanal eingetretenen Dammtrifte habe ich mich davon überzeugt, daß das ausgetretene Hoch­­wasser in das Flußbett zurücktrömt. Das Wasser, welches den Beles-Földvarer Eisenbahndamm durchbrochen hat, ist bis an die Klamuther Weingärten vorgedrungen,­st aber jeit bereits im Sinfen begriffen. Gegen Kondoros it das Wasser überhaupt nicht vorgedrungen. Bétés, 25. März, 2 Uhr 18 Minuten Nachmittags. Das Inundationswasser ist bis heute Früh um 10 Uhr in dem mit dem Dammrilfe kommunizirenden Beden um 62, im Kanal um 105, im Beden oberhalb der Belster Bahn um 15 Zentimeter gefallen. Der Ringdamm ist an mehreren Stellen mit Bangquets befestigt und erhöht, die Windseite ist pilotisch. ES­st nur mehr die Strecke zwischen dem Afibongo und der Gaabaer Landstraße zu befestigen, woran für eben gearbeitet wird. Bétés kann somit, vorausgelebt, daß die Riffe am großen Kanal gegen eine eventuelle neuerliche Hochfluth ver­­stopft werden, als gefiltert betrachtet werden. " Debreczin, 2. März, 2 Uhr Nachmittags. Bei Ezege üt die Theiß im langsamen, aber fontinairlichen Steigen begriffen. Von gestern Abends bis heute Morgen i it das Wasser um 11 Genti­­meter gestiegen. Von dem Damm sind noch circa 40 Gentimeter frei. Die Schußarbeiten werden eifrigst betrieben. (CS ist dies der Damm der Aljo-Szabolczer Gesellschaft.) Sätoralja-Ujhely, 25. März, Mittag. Die Latorcza hat ihr Bett verlassen; das Wasser ergießt sich in die Bodrogköz. Die Ueberfluthung geschah zwischen Bos und Bétény, wo wegen des hohen Ufers sein Damm aufgeführt ist. CS­ae alles Nöthige, um die Weiterverbreitung der Gefahr zu ver­­mndern. QAXbonnements auf Herrenfleider werden nach Bedarf zusammengestellt bei Karl 3. Deutsch, Herrenschneider, Budapest, Giselaplat 2, I. Stod. Brosperte auf Verlangen. Größte Auswahl in Nouveantes und Spezialitäten von englischen und fran­­zösischen Modestoffen.­­ ER % Anna SHHASG 086, Ablın ibt im et­onen 146 , ihrer Kinder Ferdinand und Laura­ssnjie der weibrigen Brbandten atten resp. Vaters 2c. die tiefbetrübende Nachricht von dem Ableben ihres innraftgeliebten ADOLF STIGNITZ welcher nach langen Leiden im 57. Lebensjahre, nach 29jähriger glüclicher Ehe in dem Willen des Allmächtigen sanft entschlafen ist. Das Leichenbegängniß des theuern Verblichenen findet am Mon­tag 26. d. M. um 3 Uhr NR. M. vom Trauerhaufe V., Waigner- Boulevard Nr. 20 nach dem israkitischen Friedhofe statt. 3131 Die trauernde Familie, Ko­mmunal-Angelegenheiten. Der h­auptstädtische Munizipal-Aus fch a B) hält am nächsten Mittwoch eine Generalversammlung, auf deren Tagesordnung die folgenden wichtigeren Angelegenheiten stehen: Systemisierng dreier Bürgerschul-Professuren; — Vorlage in Betreff der Friedhof­ Trammay, ferner betreffs Einrichtung der Trammay in der Bodmaniczfy und Stationsgasse auf elektrischen Betrieb, der Anlage einer Dampfbahn im Zeopoldifeld und Vorlage über die Pflastermauth behandken emwiffer Transitogüter der Donsw-Damaiskrt an Bereitshaft — Bon den außer den noch zur Ver­­handlung gelangenden Gegenständen können die folgenden ermahnt werden: Verlängerung des bezüglich des Altomer Donau-Armes mit der Donau-Dampfschifffahrt-Gesellschaft abgeschlossenen Vertrages ; — Verkauf des städtischen Hauses Festung, Tär­ofgasse 6; Gesuch des Rauchfangkehrers Stefan Lafranco um Neueintheilung der Rauchfangkehrer-Bezirke, eventuell um u­nd eines andern, rentablern Bezirkes an den Gefuchsteller; — Vorlage betreffs Sysfte­­miscrung einer vierten Kaffierstelle für die Zentralfalle; — Bemilli­­gung eines außerordentlichen Unterftügungsbeitrages von 300 fl. an die Ofner­evangelische Kirchengemeinde A. 8.; — Bewilligung von 40 Dukaten zu Brämien für die Gartenbau-Ausstellung ; Ver­­längerung des bezüglich des Schulgebäudes am Bocskayplage ler stehenden Bachtvertrages ; Vorlage betreffs Erbauung von Stallungen auf dem Viehmarkte; H­elming, der für den par­lamentsbau erforderlichen Steinmaterialien von der Entrichtung der Pflastermauth. (Die Hauptstädtischen G Steuerbemessungs­­| Kommissionen) verhandeln morgen (Montag, 26.) die Er­werbesteuern III. Klasse der unter, den nachstehend bezeichneten neuen Grundbuchsnummern Fünffribirten Warteien: IV. Bezirk: Nr. 499-525; — VI. Bezirt: Nr. 3746-3808; — VI. Begirt : Nr. 4892—4925 ;­­— VIII. Bezirk: die dixeft Vorgeladenen. Lokal-Undhrichten. (In der deutschen reformirten Kirche) [Mond­­gasse] findet gelegentlich der kommenden Festtage der Gottesdienst in folgender Ordnung statt: Am Gründonnerstag, Abends 6 Uhr: Vorbereitung zur Abendmahlsfeier; am Charfreitag, Vormittags: Gottesdienst um 10 Uhr, nach demselben Austheilung des heiligen Abendmahls; am Ostersonntag : Vormittags 10 Uhr Gottesdienst, nach demselben ebenfalls Abendmahlsfeier; der Abendgottesdient am 6 Uhr statt; am­ DOstermontag Gottesdienst vormittags um x Trauungen.) Im israelitischen Kultustempel in der Tabak­­gasse führte heute um 11 Uhr Vormittags der Karlsbader Badearzt Sanitätsrath Dr. Emerich Hersta in Anwesenheit eines überaus zahlreichen Bublitums Frl. Mathilde Strauß, die Tochter des hiesigen Industriellen Herrn Emil Strauß zum Traualtar. Das junge Paar trat nach der Hochzeit eine Reise an, doch wird Herr Dr. Herbra am 1. April bereits in Karlsbad eintreffen, um dort seinen Berufspflichten nachzukommen. Um 11­ Uhr fand die Trauung des­ Frl. Olga Kohn der Tochter des Grundbesisers Leopold Kohn, mit Herrn Sosef Rust, dem Sohne des allgemein geachteten Großhändler und Generalrathes der Oesterrei­chisch-Unga­­rischen Bank Herrn Bernhard Auft, statt. Unter den Ar­mesenden waren Staatssekretär KRöffinger der Vize-Gouverneuer der Oesterreichisch-Ungarischen, Bank Dr. Julius Raus, Generalrath Stefan Kerstinger, die Abgeordneten Moriz Wahrmann und Ludwig Krauß, zahlreiche hervorragende Vertreter unserer Handels­­welt und Beamte der Oesterreichisch-Ungarischen Bank. Beide Trau­ungen vollzog Prediger Dr. Kohn.­­ Die Zeichnungs-Ausstellung im technologi­schen Gewerbemuseum­ wurde heute im Beisein eines zahl­­reichen Bublikums, unter welchem sich Ministerialrath Jukius Schnierer, Sektionsrath Emerich Szalay, Abgeordneter Edmund Steinacher u. A. befanden, vom Grafen Eugen Zichy eröffnet. An der Ausstellung der Zeichnungen, welche von jenen Ge­werbegehilfen verfertigt wurden. Die im verflossenen Winter die Zeichnen-Lehrkurse des Museums absol­­virten, haben sich insgesammt 69 Gehilfen mit 460 Arbeiten ber­­­eiligt. Besonders belebt wurden Samuel Heindorffer und Johann Moröcz, ferner Martin Ferktenyat, Bela Kranzer, Johann Lipesingky, Georg Kónya, Michael Hußar, Eugen Feuerstein, Koloman Esát, Konrad Schmidt und Friedrich Teltfch, welchen­ je ein Dukaten als Preis zuerkannt wurde. Graf Zichy überreichte den Prämierten, an welche er einige ermunternde Worte richtete, die Preise und sagte dem Minister Trefort, der das Museum errichtete, sowie den Professoren Karl Gaul, Madar US und Johann Brig Dank. Die Ausstellung bleibt bis 8. April geöffnet. Ausstellung von Ringen. Zu Gunsten des Frauen­­industrie-Vereins wird demnächst Frau Gustan Tarnóczy eine junge Ausstellung veranstalten. Frau v. Tarnóczy bef ist­­ eine Sammlung von 2500 kostbaren Ringen, unter welchen es viele archäologisch und kunftgewerbliche interessante Gremplare gibt. Dr. Szendrei, Sekretär der archäologischen Gesellschaft, wird über diese Sammlung eine Studie herausgeben, die anläßlich der Aussteluung erscheint. Einen neuen Rauchfang-Apparat­ demonstrirte heute bei der VI. Feuerwache Oberkommandant Scerborpfy. Mit Hilfe dieses Apparates, welcher leicht am Kopfe des Feuerwehrmannes befestigt werden kann, soll die Feuerwehr in die Lage verseßt werden, namentlich bei Kellerfeuern dem erfü­denden Dualm leichter Stand halten zu können. Den interessanten Proben mahnten die Komman­­danten mehrerer Provinz­ Feuermwehren bei, welche zu der ebenfalls heute stattgehabten Ausschupfssung des Landes-Feuerwehrverbandes nach der Hauptstadt gekommen waren. Schiffszus­ammenstoß auf der Donau. Gestern Nachmittags fand oberhalb der Kettenbrüche auf der Donau ein Schiffszusammenstoß statt, welcher glücklicherweise ohne ernstliche Folgen blieb. Der Solardampfer „SHLlYyo­m“ wurde nämlich, auf der Thalfahrt begriffen, von dem M Remorquem­ „Weit­ha“ angerannt. Der Stoß traf , Sólyom" gerade in der Mitte und mußte der Dampfer behufs Ausbesserung auf die Altofaer Schiffswerfte ge­­bracht werden. Auch „Leitha“ wurde beschädigt und gleichfalls nach der Schiffswerfte dirigirt. Die im Zuge befindliche Untersuchung sol darstellen, wen an dem Unfalle die Schuld trifft. (Unfall mit tödlicchem Ausgange.) Der 62jährige Rollschullehrer Julius Steinig hatte gestern das Unglück, im Hause Ede der Königs- und Laudongafse die Kellerstiege hinab­­zufalten und si den Kopf an mehreren Stellen einzuschlagen. Heute Morgen erlag Steinig den Verlegungen.­­ Sprung vom zweiten Stod.­ Heute Morgens sprang die Wäscherin Therese Bobter vom Gange des zweiten Srades des Hauses in der Podmanicziggasse Nr. 63 in den Hofraum hinab und blieb mit zerschmetterten Gliedern bemußtlos am Boden liegen. Die lebensüberdrüssige­ Frau wurde ins Rochusspital überführt, wo sie bald nach ihrer Ankunft verschied. (Selbstmord eines Gendarmen.) In der Ludovica- Akademie hat sich gestern Nachmittags der Gendarmerie-Wachtmeister Stefan Bal erschoffen. Pal, welcher hier an dem Offizierskurs t­eil­­nahm, it aus Siebenbürgen gebürtig und hat die That angeblich aus dem Grunde verübt, weil er wegen einer Ausschreitung zu einer 10tägigen A­rreststrafe verurtheilt worden war. Wölfe „Die Kindsfean" Br­in­der, „Diener Fraserlied“ und d­en von Herrn Alexander Girardi; zum Gastspiel des Hı trardi gesellt fi das des Fräuleins Ines Fischer vom E Tf. priv. Theater an der Wien, welche die Titelrolle darstellen wird. Im Kleinen Nedoutenjaale veranstaltete heute Anton © K­ P 18 mit den Zöglingen seiner Musikakademie eine musikalie­re Matinée, bei­m. die Frl. Jıma Rader, Aranta Kár­man, Gisela Tury, Jolan aan, Hermine Ruhinwald, Anna Nagy, Marissa Martovics, Marianne Ésipár, Therese Selinek, Irene Szob­­ner, Frau Alexander Nuhmald, formte Die Herren Koloman Roth, Desider Yant und Géza Vendeghegyi mitwirkten. Einen interessan­­ten Punkt des Program­mes bildete die Aufführung von Yolar’s Melodrama »Holt költő szerelme«, dessen Texz von Frau Jábai vor« getragen wurde, während Anton Sipof8 die Klavierbegleitung besorgte. »­­Das vl.pilharmonische Konzert inAonnement findet morgen(Montag).26.März,Abends 7­ J­ U Redoutensaale statt-Zur«Auffü­hrung gelangt das gko.,Reuiem«« von Berlioz unter»Mitwirkung des Herrin Franz Brouli,der Gesangscherederkdn­ung.Oper und der Ofner Musikakademie.Kars­ten find an neben­bei Rözsavölgyi und Komp., Kristophplas, und an der Abendwaffe im Hedoutengebäude. A Die 6 Syn für bildende Künste I gestern unter dem Präsisium Friedrich Harkonyis eine Ausschnpfisung. Direktor Gustav Keleti dankte im Namen der Direktion, deren Mandat für das vertroffene Jahr abgelaufen i­, für das ihr vom Ausschuß entgegengebrachte Vertrauen, worauf der Ausschuß der Die rektion auf Antrag des Vorfigenden Dant votirte. Die Ausschüsse wurden folgendermaßen Tonstituirt: Arti Ai (der Ausschuß: ulias Benczur, Ludwig zu­­m großen ferent), Albert Berzevic vertretender Referent), udmi Wagner. Recht3-Nusshuß: Franz genruefig, Ru­­he deutscher, und englischer Sprache herausgegeben werden und mei starfe Bände umfassen. * „Magyar könyvszemle.‘“ Dieses Jahrbuch der Museumsbibliothek erscheint fest im zwölften Jahr und ist reich an gediegenen bibliographischen Auflagen, meldhe sich theils auf die Schäle des Nationalmuseums, sehen. An dem gegenwärtigen Bande haben mitgearbeitet: Szadecziy, Jafndi, Safab, Erdelyi, Reszner, Szilágyi, Nagy, Zeleny, C­ontoft, Kropf, Kemény, Ballagi, Bozóty, Majlath, Horváth, Acsady. A . " „Századok.“ Das dritte Heft des XXII. Jahrganges dieser gediegenen historischen Zeitschrift enthält Beiträge von Julius Pauler, Paul Hunfalvy, Anton Bór, Dstar Mailand­­. * Die Siebenbürger literarische Gesellschaft hat heute in Klausenburg unter P­orfig sarl Eskarys ihre erste Monatsfigung gehalten. Vorträge hielten Helmery, Professor Esernatony (Gedichte von Edmund Jalab) und ranfa 9 u= bay (eine Erzählung von Stefan Peteley). * Im Verlage von Julius Springer in Berlin ist erschienen : Kaiser Wilhelm, Sein Leben und seine Zeit. 1797—1888. Wilhelm Müller, Professor in Tübingen. CS ist dies eine seit Jah­ren vorbereitete, vollständige und bis auf den legten Tag fortgeführte Biographie des Kater Wilhelm, welche gleichzeitig auch eine Ge­­sichte seiner Zeit bildet. Der Preis des Buches (1 Mark) ist 10 mäßig gestellt, daß neben der Trefflichkeit des Inhaltes auch­ dieser Umstand dem Werke eine große Verbreitung sichern dürfte. * Ein Gedenkblatt auf den Tod des Kaisers Wilhelm hat die deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart herausgegeben. In eleganter, des Moments mürdiger Ausstattung bringt dies Erin­­nerungsblatt, welches ein Separatabbruck aus der Zeitschrift „Ueber Land und Meer“ ft — „Wilhelm “, Deutscher Kaiser und König von Preußen‘ ist sein Titel — eine Schilderung vom Leben des soeben dahingeschiedenen Kaisers, welche dies­­ Heldenbild monumental und doch durch außerordentlich viele Ginzelzeige, uns vor Augen führt. Achtundvierzig Llustrationen, die interessantesten Mo­­mente aus dem weltgeschichtlichen Wirken und dem anheimelnden Familienleben des Kaisers sind in den Texz verlieht. Ein Großfolig- Porträt des Kaisers Wilhelm auf Kupferbruckpapier schműht die erste Seite dieser Schrift. Ein Gedicht von Karl Gero leitet die Lebens­­regilderung ein und eine ergreifende Sunftleistung des Malers Huthsteiner, ein lichtumstrahlter Genius au Sarkophag des Kaisers, die Krone hoch haltend, schließt das Wort. * Handels-Schem­atism­us für Serbien. Im Verlage des dk. Oesterreichischen Handel­s-Museums ist soeben ein „Schematismus für den auswärtigen Handel Serbien“ erschienen. Derselbe ist im k. u. k. öster­reichisch ungarischen Konsulate zu Belgrad nach offiziellen Quellen bearbeitet und entspricht einem reichlichen Bedürfnis der zahlreichen mit Serbien in regem­­ Verkehr stehenden. Geschäftssweise­ Je Zusammenstellung ist äußerst übersichtlich und beginnt mit dem Ver­­zeichnisse der Gerichtstellen und Advokaten. CS folgen die Konsular- Ämter, Finanze und Polizei-Behörden, die Armeeverwaltung, das Eisenbahn- und Bautenministerium, das Volkswirthischafts-Ministerium, Nationalbank, Phyllovera-Kommission, Handels- und Gewerbekammern und die Landwirthischafts-Gesellschaft. Hieran schließt sich der nach den Kreisen geordnete Schematismus der Exporteure und $mp­porteure und sind bei jeder Firma die Artikel angegeben, mit denen sie sich vorwiegend beschäftigt. . "Am Verlage von Ferdinand Hirt u. Sohn in Leipzig it im Anschluffe an des Verfassers Handels-Korrespon­­denz ein Handels­ LHörterbuch, enthaltend die hauptsäch­lichsten Waarenbezeichnungen und technischen Ausdrücke für BURN Gewerbe, Landwirthschaft, Fabrik­­, Bank, Seemesen u. Tf. m., heraus­­en von S. Löwensohn, Direktor der Berliner Handels­­kademie, erschienen. Der erste Theil ist deutsch-englisch und englisch, deutsch, der zweite Theil deutsch-französisch, und Französisch-deutsch. Die Publikation ist eine Nummer aus der Serie der in diesem Bei­lage erscheinenden Kaufmännischen Lehrbücher (Braune, Findeisen, En­ 2emenjohn). Das Wörterbuch it schön ausgestattet­­und billig. * Das Komite, welches die Herausgabe des von uns bereits besprochenen Armee-Albums veranstaltet, sieht sich in Folge mehrseitiger Anfragen veranlaßt, bekannt zu geben, daß allerdings beschlossen wurde, aus dem Neinertrag der in der Armee abgenom­­menen Gremplare dieses Werkes viel namhafte Stiftungen zur dauernden Erinnerung an das vierzigjährige Negierungs-Jubiläum Sr. Wiajestät zu gründen. Fünfundzwanzig Perzent Dieses Reine­ertrages sind zur Gründung eines Fonds für ein Waisenhaus für Angehörige der Landwehr, dann zwanzig Perzent zur Dotirung eines Fonds zur Unterstüfung von Offiziers-Waffen bestimmt. Außerdem wird das Komite einen weiteren entsprechenden Betrag am 2. De­­zember 1888 sammt den Widmungs-Urkunden über die erwähnten Stiftungen, dem Kriegsministerium übergeben, um auch mit dieser Summe eine des Tages würdige Stiftung gäu dotiren. Höhe und Widmung des Ietteren Betrages zu bestimmen, behielt sie das Ko­­mite noch vor. Die sich­ergebenden Neinerträge werden vom Erscheinen des vierten Heftes an monatlich ausgewiesen und fruchtbringend an­­gelegt werden, mit den Couplet-Einlagen „Rumdidibum in Wien geht’ um“, theils auf auswärtige Büchereien bei Don Chenter, Kunst und Literatur, Königliche Opernhaus. Im „Barbier von Sevilla” feßte Jul. Bi­an­c­i heute ihr Gastspiel fort und errang als Rosina lebhaften Beifall von Seite des zahlreich erschienenen Publikums. Die Arie aus „Linda“ von Donizetti, welche als Einlage in der Gesangs­­sektion figurirte, mußte die Sängerin wiederholen. Auf die Oper folgte das Ballet „Wiener Walzer“.­­ " Im Königlichen Opernhaufe werden — mie „Petti Hirlap“ meldet — „Die Walkü­re” und „Der fliegende Holländer“ (melde Teptere Oper vor Jahren wiederholt­ gegeben worden) zur Auf­­führung vorbereitet. „Der fliegende Holländer” dürfte noch im Früh­­jahr in Szene gehen, während die „Walküre” die erste Novität der Herbstsaison bilden wird. Die Titelrolle im „fliegenden Holländer“ ist Heren Ddry zugedacht, mit welchem eventuell Herr Men alterniren wird. Die weitere Rollenvertheilung ist: Senta — Frl. Rotter; Mary — Frl. Henßler (eventuell Frau Sarlehner); Erif — Herr Bauli (eventuell Herr Broulit); Daland — Herr Ney und alternirend Herr Szendrei; Steuermann — Herr Dal­­noff. In der Rolle der Senta wird vielleict auf Fran Schröder- Hanfstaengel auftreten, aber erst bei den späteren Aufführungen. Die Aufführung der „Walküre“ bereitet größere Schwierigkeiten, vor­­nehmlich wegen der Bewegung der Rollen der Siegelinde und Brün­­hilde. * Deutsches Theater Am Dienstag, 27. d., spielt Herr Merander Girardi zum vorfesten Male den „Peter MS 7 une ee

Next