Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1889 (Jahrgang 36, nr. 277-300)

1889-12-03 / nr. 278

(Einzelne Nummer um­ Budapestskr.,in­­ der Provinz A­kr. in allen BerichtesfiloFalen.) FEZERNTERFIE wir von mehlinformirter Seite die nachtstehenden. Budapest, 3. Dezember. sz Die fretensische Frage gehört zu jenen, die nit zur Ruhe gelangen wollen. Allerdings mag das jüngst gemeldete Ammestiesrade des Sultans viel zur Ber­­uhigung der Gemiüther auf der Insel, und mögen die jüngsten Ausführungen des Unterstaatssekretärs Tergusjon im englischen Parlament ebenfalls Vieles zur Aufklärung der Angelegenheit beitragen, nichtsdestoweniger vermag man kaum daran zu glauben, daß Diese Trage so bald beigelegt sein werde. Ueber die gegenwärtigen "Zustände auf Kreta erhalten Informationen,: welche" zur: Orientirung des großen. Bubli­­fung. über Die ihm : wenig geläufige. Sachlage dienlich sein ‚dürften. Mit. der. Vereitelung ‚der, von­ ‚den, Kretensern in Athen jüngst beabsichtigten Monstre-Demonstration und insbesondere durch die, jede Hoffnung auf ein aktives Ein­­schreiten der griechischen Regierung zu­­ Gunsten der der­­zeitigen Verwirklichung der Fretensischen Annexionsidee ,in kategorischer Weise ablehnende Antwort, Die der griechische Minister-Präsident Trilupis der ihn interpellirenden­­ Treten­­jüd­en Deputation ertheilte, verschwand die am politischen Horizont Kretas erst jüngst wieder aufgetauchte Gewitter­­walfe und entfällt so ziemlich jede Besorgniß vor einem etwaigen Wiederausbruch einer neuen Insurrention für Die nächte Zukunft. Die Nachricht von dem Miglingen der vom Fretensischen Komite in Athen eingeleiteten Schritte brachte auf­ die Kre­­tenser eine geradezu deprimirende Wirkung hervor, umtso mehr, als sie ihnen ganz unerwartet kam, da sie fon. seit Beginn der Insu­reation auf die werkthätige­ Mitwirkung Griechenlands mit aller Zuversicht rechneten,­­wofür die Ber­­mühlung des griechischen Thronfolgers eben den­ geeigneten Moment und Anlag hätte bieten sollen. In ihren­ Hoffnuun­­gen getäuscht, sind fe nunmehr ungehalten über die sämmt­­lichen europäischen Kabinete, die Griechenland zu seinem passi­­ven Verhalten bestimmt hätten. Nächst der Türken wälzen sie nunmehr,dreien,die ganze Schuld zu. Nach ihrer Ansicht haben sie­ Kabinete für ihre — der­­ Kretenser — nationale " Zusammengehörigkeit mit "Griechenland nicht Das richtige Verständnis gehabt. Dabei aber übergehen die Kretenser ab­­schuih mit Stillschweigen die ihnen seinerzeit mehrseitig und insbesondere von Griechenland ertheilten Rathschläge und Barnungen, sich ruhig zu verhalten und nit auf fremde Intervention zu rechnen, midrigenfalls sie Die etwaigen üblen Folgen nur fid selber zuzuschreiben­­ hätten. Bei der gegenwärtig für ausgesprochenen Politä­­­ Griechenlands in Bezug auf Kreta zeigt sid) in vollem Lichte Die politische Unreife und Unüberlegtheit der ausschlicklich dem &ristlichen Elemente angehörenden Insurrektionsführer, welche den diesjährigen Aufstand, entblößt von allen Mitteln, ohne jedwede, auch nur halbwegs begründete Aussicht, auf Er­­folg, rein aufs­ Geradhemahl inszenieren. Die beiden Fretensischen Insurrentionen in­ den Jahren 1878/79 und 1889 sind sowohl in ihren Entstehungs­­ursachen, wie auch in ihren Wirkungen wesentlich von­einander verschieden. Bei der verlegten "Revolution war angeblich : „Drud und Kknechtung" seitens­ der türkischen Regierung die Ursache, und mit Sympathie verfolgte Europa die billigen Wünsche und Kraftanstrengungen eines unter dem Zwang der ‚Sagungen des Koran in seiner freien Entwicklung­­ gehemmten, ristlichen Bolfes.. Endzwed „tar, damals; Gleichberechtigung des christlichen ‚nit. dem mohamedanischen­­ Element, und autonome Berfassung. Als wahre und einzige, Motive der diesjährigen.­ufirrrektion erscheinen dagegen zü­gelloser Mißbrauch seitens­ der christlichen Kretenser bezüglich der ihnen mit­ der Kaleppaer Konvention vom Jahre 1878 auf beeiterter Basis gewährten , autonomen Verwaltungs­nstitutionen, leidenschaftlicher Parteihader in­ Folge von Stellenjägerei, endlich Ignäh­rung jeder Totalbehördlichen Autorität und Vergewaltigung des von ihnen nur als Drathpuppe ber wüsten General-Gouverneurs. Endzwed war also diesmal von allem Anfange an einzig und allein die Verunwirklichung der Unionsidee mit Griechenland. Das in Wirklichkeit bisher erzielte Mesultat bestand, nebst arger Vermaftung von Privateigenthum in Folge von Brandlegung und Plünderung, in dem Wiederaunfledern des alten­ Racen­­haftes zwischen der christlichen und mohamedanischen Bevöl­­kerung auf Kreta in Folge der muthmwilligen Vertreibung der Mohamedaner von ihren Gehöften, wo­­ diese bis in die legte Zeit ruhig’ neben ihren christlichen Landsleuten lebten, ohne ihren den geringsten " herausfordernden Anlak ., zu begründeten Beschwerden gegen je geboten zu haben. . Die, Kretenser, haben mit: Diesem legten­ Aufstands­­versuche ihre völlige politische Anreife für liberale und­ frei­heitliche Institutionen, insbesondere so­­weit: ihnen. Dieselben durch­ die, Kaleppaer, Konvention­­­ gewährt sind, hinreichend bethätigt. Um den Werth solcher Freiheiten besser würdigen zu lernen und um sich und das Land vor Ähnlichen verderbl­­ichen Ausschreitungen und Mißbräucen für die Zukunft zu bewahren, bedürfen sie im allseitigen 31 teresfe nohdringend einer jahrelangen Bevormundung. Parteien von den Hochkonservativen bis zur­ liberalen Demokratie hin­ doch nur „eine reaktionäre Masse” bilden. Abgesehen von der Ber­­bitterung, welche die Freisinnigen gegen das Kartell erfüllt, werden­ sie ihren Standpunkt nag Maßgabe des unmittelbaren Parteiwugens nehmen, und der heißt sie die Hoffnung nicht ganz veriherzen, daß die Spieldemokratie doch schrieflich in­­ den G Stic­mwahlen wieder fir die freisinnigen Kandidaten eintreten , werde. Aber der wunde P­unkt, dieser Haltung, aus dem auch­h die­­ freisinnigen Führer sein Hehl machen, , besteht im der „Diffensionsluft“ der freisinnigen Wähler, d. h.­in deren Abneigung, der­ Sozialdemo­­kratie die nöthigen Gegendienste zu leisten. Man ist deshalb in dem besonderen Falle der Berliner kommunalen Stichmahlen dahin gelangt, es für Pflicht jedes freisinnigen Mannes. "zu ‚erklären, "der Sozialdemokratie Hilfe gegen die ohnedies Ich mache' Bü­rgerpartei­ zu leisten.. In Berlin geht das an­, das Liberale Bürgerthum in der Provinz aber wird durch eine solche Pflicht zurückgefdreht, wie man 1887 gesehen hat, als die Sozialdemokratie bei den Stichwahlen in Königsberg, Vübed, Magdebu­rg­­ 2c. von den freisinnigen Wählern trot der Mahnungen ihrer Führer vollständig im Stiche­ gelassen wurde. Die besagte Verpflichtun­g " macht einen umso ungünstigeren Eindruck, als gleichzeitig die Sozialdemokraten auf ihren P­arteitagen beschließen, den „unzuverlässigen undgratlosen“ Freisinnigen, nicht wieder zu Hilfe zu kommen, und nicht mit Unters­­prechen Die Kartell­­blätter von einer Kapitulation des Freisinng vor der Sozialdemokratie. Das Moment der Shmwählte, als weldes sich die Annäherungs­­versuche des Kartells an die deutsih freisinnige Partei darstellen, ist daher noch fein. Jeihen der Stärke der Lesterern. Die­ Fuchtoper­ der Soziale­­demostratie beherrscht sie beide , da is das Eigenthümliche der Lage. Immerhin aber spricht er mehr für die ‚Kartellpartien, daß sie wirklich aus Ueberzeugung den großen Feind bekämpfen wollen, während die D deutsch freisinnige Partei, welche in einem Kampfe Aller­ gegen Alle ohne Frage­­ die größte­ Besorgniß für ihren Beiisstand hegen müßte, lediglich aus augenblicklichen Bived­­mäßigkeitsgründen si an die Seite der Sozialdemokraten stellt. Unter­­ diesen Umständen ist es fraglich, mit wie­ langem­­ Erfolge die Rechen­­frift des­ Abgeordneten. Richter das Schwergewicht der Thatsachen beirren wird. "In den Landestheilen, mo: die­ Sozialdemokratie,die ‚1. Stellung der Barmacht bei den Wahlen einnimmt, wie im­ndustrie­­reichen Königreiche Sachen, sind. längst alle liberalen Elemente, mit Ausnahme des engsten Richter’schen Anhanges, in ein antisozialistisches Kartell aufgegangen. ,’ ; ‚Nach­ zuverlässigen Wahrnehmungen irrt man sich in­ dem Glauben, daß si in­ den bse und da auftauchenden, ‚besorgten Heußerungen regierungsfreundlicher Blätter die Stimmung der maßgebenden Stellen abspiegele Allerdings Kann bei dem Mangel einer padenden Wahlparole, die künftlich zu schaffen ein sehr verfehltes Beginnen wäre, und ferner bei der großen Bersplitterung­­ der deutschen Barteiverhältnisse nicht, mit unbedingter Bauversicht, darauf gerechnet werden, daß der zukünftige Reichstag ganz dieselbe Physiognomie zeige, wie der gegenwärtige Es ist möglich, daß dem vorläufig­ noch einseitigen­ Kartell des Freisinns mit der­ Sozialdemokratie die­ Eroberung von ein, allerhöchstens zwei Dusend Ligen gelingt. Aber auch mit einem­­ solchen Reichstage, in welchem die Kartellparteien­­ etwa 185 Köpfe zählten und­ zu einer Mehrheit gegen­ die stets das geschlossene­­ Zusammengehen­ des Zentrums mit­­ den Freisinnigen und allen kleinen intransigenten Gruppen " erforderlich "wäre, würde die Regierung nicht übel "aus­­kommen. Herr Dr. Windthorst weiß ganz genau, was er thut, wenn er 3. 5. bei der Abstimmung über den Nachtragsetat für Wißmann eine vollständige‘ Sich­tung der freisinnigen Partei. bemu­ft. . Einstweilen steht unter­ den­ allgemeinen Stimmungserregern ‚der Vertheuerung der Lebensmittel, eine Blüthe ‚des Gemerkes gegen Je -fie- jet 1872 nicht,dagewesen ist und fernerhin gibt das, ‚große faiserlichen. politil um die­ friedliche Weltlage auch seinen­­ besonderen Grund ab, um — den „Bhilifter mildzumachen“. aber­­ me: sie. jeik.|. , Beroten ift. ber I. Berlin,. 30. November. Orig-Korz­‘) Bon unintereffixter, den Barteilämpfen fernstehender Seite ist die Beobach­­tung gemacht und erst fürzh­) auch im­­„Bester Lloyd“ ausgesprochen worden, daß sich unverkennbar eine gewisse Verorgniß der Kartell­­parteien in den Klagen einzelner Organe über 098 Fehlen einer padenden Wahlparole fundgibt. Des Weiteren verweist­­ man auf die Annäherungsversuche, welche von einzelnen Kartellblättern gemacht worden sind, um die reisinnigen zu einem Bründniß gegen Die Sozialdemokratie zu gewinnen. Diese Beobachtungen sind­ in der That zutreffend. Auf eine Wahlparole, wie sie 1887 vorhanden war, können die Kartellparteien nicht rechnen. Man hat viel davon gesprochen, daß damals die Kriegsbefürchtungen künftlich. zur Erzie­­lung günstiger Wahlen erregt worden seien.. Wer die Enthüllungen des Boulangerschen Brozesses genau verfolgt hat, wer ferner das Urtheil der maßgebendsten, Kreise, diplomatischer und militärischer,­ fennt, Darf nicht Darart­ zweifeln, daß wir im Winter 1886/87 dicht vor dem Kriege standen, und mit gutem Grunde nahm damals das Geschäft des Deut­­se Offiziers-Vereins­ in Feldloffern 2c, einen ganz außerordentlichen Aufshmwung Für den Kürten Bismard war die Wahlparole eft vollkommen'wht. Ihre Wirkung bestand nicht darin, daß sie Liberale Wähler ins "Bodshorn jagen ließen und"x regierungsfreund b­e­­stimmten, sondern darin, daß eine ganze Menge Wahlberechtigte. Die sonst der Bolitit theilnahmslos gegenüber stehen, an der Wahlrrne erschien, um die gemünschte Ver­stärkung der Position der Regierung nach außen zu leisten. Die Zahlen be­weifen 8. Die­ sämmtlichen ,abgegebenen Stimmzettel machten 1881: 56.8, 1884: 60.6,­ 1887 aber. 77,6 Prerzent­ aller Wahlberechtigten aus; es war intensiver gewählt worden als jemals zuvor. Vorher­­ war die höchste Biffer der abgegebenen Stimmen bei den Attentats­wahlen 1878 mit 5,780.000 erreicht worden; bei den Septennatswahlen machten 7,550.000 Personen von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die Aufforderung an die Freisinnigen, mit den Kartellparteien gemeinsame Sache gegen die Sozialdemokratie zu nahen, wird in den meisten Fällen seine Gegenliebe finden. Es ist zu viel verlangt, daß si) da, was si bisher wie Wasser und Feuer geschieden hat, nun vereinigen­ sol, sei es auch­ gegen einen Gegner, in dessen Augen al­le +) Bogen Ranmangels veripäte, —pn. Brüssel, 1. Dezember.. Orig. --R­o­hr.) Nulla dies sine linea! Seitdem ‚die „Partei der ehrlichen Leute“ bei uns am Ruder. ist, vergeht ‚Taum:eine Woche ohne irgend einen Skandal. Noch hat si . die Erregung wegen der­ Angelegenheit Nieter nicht gelegt, und schon überrascht uns das Ministerium- Beernaert durch die Ablegung des Polizeid­irek­tors „Cantier de Raffe. und seines ‚Sektionschefs. Notelteils.. Die... beiden genannten hohen Polizeibeamten ‘waren bekanntlich in den verschiedenen­­ Radspigelprogessen, welche sich seit dem Frühjahr in­­ Belgien’ abspielen,, als Zeugen vernommen worden und machten, wie dies zu ‚erwarten stand, unter dem­ Zeugeneide mehrheitsgemäße Aussagen, welche die Minister in arger Weise belasteten. Es ging­ aus ‚denselben. “hervor, daß der Minister- Präsident Beernaert und­ der Minister des’Innern Devolder ohne Willen der Staatspolizei eine Reihe von Spigeln in ihre Dienste nahmen, mit denselben im Finanz-. "ministerium, mitternächtige. Zusammenkünfte “hatten und schließlich mit­ den Rodipigeln unter allerlei Spignamen, mie „Sean, „Bapa“ "a. |. w.in­ telegraphischemn Verkehr , standen. Die Aussagen Gautier’s und Notel­eirs’ waren der Regierung natürlich sehr­­ unangenehm und sie hätte es gemünscht, daß die beiden Polizeibeamten die ganze Loc­­foigel-Angelegenheit auf fi genommen hätten, um so das Ministerium zu entlasten. Da die gehilsenhaften­ Beamten es jedoch vorzogen, vor Gericht die Wahrheit zu sagen, so, hat sic‘ das Ministerium an ihnen doch die­ Abregung gerächt,. Der­ im „Moniteur“ veröffentlichte Mo­­­tiven­bericht, welchen der Justizminister Verenner unterzeichnete, ist ein Meisterstick jesuitischer Kafutitik, wie er vielleicht der selige Escobar selbst nicht getroffen hätte. Dann­ wird dem Polizeidirektor Gautier und seinem Abtheilungsvorstand der Vorwurf gemacht, daß sie es­ ver­­absäumt hätten,­die Regierung über‘ Die aufreizende­ Thätigkeit der Lodipisel: „aufzuklären“. Nun hat der jüngste Lodipigelprogeß, welcher, dem Agent provocateur Pourbair zwei Jahre : Gefängnis einzeng, dargethan, daß­ gerade die Minister zuerst von allen Bronofationen ihrer Spitel mußten, ‚wie sie denn der­ Minister-Präsident . Beernaert "von seinem „Leib-Rodfpigel“ Pourbaiz mit dem Namen von Arbeitern ge­­zeichnete Drohbriefe.Schreiben Lieb. Durch die "Abregung des Polizei- Telters soll lediglich der’ Schein ermeht werden, als ob nicht die Mi­­nister, sondern die Staatspolizei an dem ganzen­ Skandal schuld sei. Alle Vorstellungskunft wird sich jedoch­­ als vergeblich­­ ermessen und mehr als je fordert die öffentliche Meinung den Rücktritt eines Mi­­nisteriums, welches mit vollständiger Unfähigkeit au. noch Mangel an Takt und Anstandsgefühl verbindet. " [ « . 5 Aus Dem Reichstage. Das Ab­geordnetenhang „beschäftigte ih ang -|; heute noch mit der­ Person des Minister-Präsidenten, wozu die Ver­­handlung des Budgets des Minister-PBRräsi­­diums Veranlassung bot. Nach der warmen Vertheidigung, welche Per­lafy der liberalen Partei­ und ihrem Führer­­ widmete, be­­­antragte Bauzmandy, Herr v­­ipa solle beim Staatsrech­­nungshof Rechnung Iegen bezüglich der Repräsentationskosten von 168.000­ Gulden, die er bisher­ vom Staate­n bezogen, worauf Dr. Busbac den Nihilisten der Opposition das Unstatthafte­­ ihres’ Vorgehens zu Gemüthe führte. Die fertige Strafpredigt, welche der Vertreter des hauptstädtischen VI. Bezirke an die Adresse der ge­­sammten Linken richtete, wurde hi­ben sehr beifällig, drüben mit allen Zeichen der tiefsten­ Empörung­ aufgenommen. Nun verschaffte Blasius Orbán doch eine seiner üblichen Tauungen Reden dem Hause die eine längere­ Nahepause. Allein dem guten Manne erging es Diesmal schlecht ; denn dafür, daß er von Lieferungsschwindel,beim Militär, sprach, wurde er vom Honvéd minister,sofort ein Verleumder genannt, und für die hämischen Anspielungen auf das angebliche Vertragsverhältniß, in welchem­ Julius Horváth zur Regierung steht, erhielt er von leiterem aufs Reukerste erbitterten Abgeordneten eine foldge Reihe von Wahr­­heiten ins­ Gesight­ nerchlendert, dab sich die Parteigenossen Orban’s Darob furätbar entfegten." Diese Entgegnung Horvátha war über­­haupt : die erregteste Szene, die sich seit Jahren "in diesem Hause ab­­gespielt, und alg .D­r.5 &­n, um seine „mißdeuteten” Worte zu­ er­­lären, neue Verdächtigungen vorbrachte, bemog ihn schließlich der Präsident, in­ der Mitte­ furz abzubrechen­­ und si) muthig wieder «niederzulasfen.­­ Die aufgeregten Gruppen zogen dann auf die ‚Couloirs hinaus,­­ die­ Aufregung , dahin " verpflanzend, während Dem in dem still gewordenen Saale für den Minister-Präsidenten ‚Bon; der anderen­ Seite nahm sodann den Kampf :Dito Ó­e­r­­­man auf, der eingehend die­ Frage erörterte, ‘ob "Yulius Horváth, . der in der Wehrgefäß-Debatte . Opposition gemacht;. gestern kompetent “war, die­ Vertheidigung ‚Koloman Tipa’s ‚zu übernehmen.. Unch die heutigen Redner waren hiezu nicht kompetent ge­wesen,». die Koryphäen der liberalen Partei, wie Falk und Szél müßten sich hören lassen, ‚ Soll die Züge sich wirklich klären. ‘Da Herman bei seiner Beschwerde über die Vergewaltigung der Opposition dur­ die Majorität mit Be­­rufung auf den Präsidenten, erwähnte, man habe sogar darüber be­­rathen, ob man auf das Bolt­schießen Taffen solle,­­erklärte der Pr­ä­­siden­t unter stürmischer Heiterkeit, man "habe nicht Feuerrohre, sondern nur Wasserleitungsschläuche­ gegen die­­ Zumultitanten richten wollen. Und da der Redner die liberale Partei­ und das rekonstruirte Kabinet abermals der Hypotrisie beschuldigt hatte, trat der­ von der Rechten längst ersehnte Moment ein, daß Minister Defiver Szilágyi nicht nur­ diese Infinuation von sich und dem Kabinet, mit dem er sich vollkommen solidarisc­h erklärte, energisch abmehrte,­ sondern , daß er aug, auf die Motive und Umstände seines Eintritts in die liberale Partei und in das Kabinet hinmerjend, den streng Konstitutionellen und Zorrest parlamentarischen Eharatzer ihres Standpunktes gegen­­über Senen betonte, melde die Situation für abnorm erklären wollen. Eine Kritik diesem Kabinet gegenü­ber sei nur auf Grund seines Pro­­gramm, seiner Handlungen statthaft, aber nicht auf Grund von mili­­tärischen­ Suppositionen, was die eigentliche Opportifie­ wäre, . Da Herman in seiner Neplis auf die Haltung des gegen­­wärtigen Justizministers­ in­ der Wehrdebatte anspielte, erhob sich dieser noch einmal, um zu erklären, daß ‚seine, aufrichtige “und offene Haltung in jener momentuosen Frage ihn, nach konstitutio­­­­nellen Begriffen nicht hindern durfte, einer späteren Einladung in das Kabinet zu folgen, da sich ihm die Gelegenheit darbot, die Probleme einer ungarischen nationalen Politik­ zu verwirklichen.­­ Nachdem Ih and ES­at Ar, der Ji durch den Luftigminister ebenfalls angegriffen fühlte, mit seiner Replis Ähleht und­ zeit aus der Affaire gezogen, konnte unter dem tiefen Eindruck der Szilágyi’schen Enunziation die Debatte, die sich Tonfi noch einige Tage lang hingezogen hätte, für geschlossen erklärt werden. Auf das Schlupfwort des Referenten Ernst Daniel folgte au­­ch­ eine Schlußrede des Minister-Präsidenten,­­ der nun, bis anch Ende mit der größten Aufmerksamkeit angehört, seine Bemerkungen auf die gestrige Rede Apponyi’3 und die heutigen Aus­führungen Bázmándny 8 und Herman’3­ machen konnte. Da Lesterer bemerkt, der Minister-Präsident habe­ als Führer der Opposition das Beispiel zu der gegenwärtigen Kampfmeile gegeben, bemerkte Herr 2. Ti fa, damals habe es eine­ einzige stürmische Szene gegeben, und er sei es gewesen, der sich [auf und energisch gegen! Diese Kampf­­meile erklärte. «" .«.- —--" Die Absimmung ‚ergab die Annahme des" angegriffenen Titel Ministter- Bräs­i­­dium) und die Ablehnu­ng der Beischlußan­­träge Ballyı und Pazmandy.n st­eh­t Beim Titel „Dispositionsfond“ " versuchte er Albert Kovács, im Auftrage “der­ gemäßigten. Opposition , den­­ Minister-Präsidenten ‚ dessen zu versi­cher: Fü­nf „Angreifer fura. ab und somit mar au­­ch mit unverhoffter Raschheit aus der Welt.gerafft. : Mod - por zwei Uhr‘ Tonnte hierauf die "Gikung Töetchen. ’." : · Präsident Thomas Werhy "eröffnet Die Sigung Des Abgeordnetenhauses um 10 Uhr Vormittags. — Schriftführer: Dárdai, Baron, Rosnen,­Madaras. Auf Den Ministerfanten ils: Tiba, Welerle, Graf Telefi, Graf Szapáry, Baron Fejerngy, Baross, Szilágyi, Solipopid. tk he Das: Protofoll der jüngkten Cisung wird. verlesen und authentigirt. ee » Boltán Kállay legt deny. Bericht des Petitions-Nusshufses über die 15. Serie. der Betitionen­, dot. . — .-. -.Der Bericht wird fü­r dennächst die Samstag auf die Tagess­ordnung gestellt.««i ···-i«.- -­­­Auf der Tagesordnung skehs",äe·Fortsetzu­ng der Budget- Debatte, namentlich dee, Budgets Des Minister- Präsidiums. ":» +0 Hlerius Berlafy polemisirt:mit dem Grafen Albert Apponyi, ‚dessen oft wiederholtes Ceterum: censeo vipponadji gipa gehen müsse, " xpedl . dberselbe sein Ansehen eingebüßt habe, . die . falidhe golgetuna aus einer. falsshen. Brámiffe. fet.. Graf Apponyi it nämlich davon ausge dat­gen, daß. der­ Ministerzpräsident "Die "Rechte, der­ Nation durch Die Wehrvorlage. mala fide schmälern wollte ; in’ Wahrheit aber hat Tipa mit Berufung­ auf seine “heiligste . Weberzeugung erklärt, " daß S. 14 der Wehrvorlage mic Dasselbe enthalte, was S.­10 des früheren Wehrgefeges. Es handelte sich nur um eine Meinungsverschiedenheit in Betreff­ der Formulirung. Gegenüber den persönlichen Angriffen der Opposition kann die liberale Partei nur erwidern, daß Tipa gar nichts an Popularität eingebübt " hat, hab er vielmehr in Folge der Regelung­ der Finanzen das Vertrauen der Nation in noch höherem­­ Mate­riel ist als bisher. (Lebhafte Zustimmung rechts.) Dies bemeist derhimstand, Daß­­ sich die während der Verhandlung der Wehrvor­­lage au­fgepeitschten­ Wochen so rasc­­ geglättet haben, so daß man heute ton" allermegen Hört, es sei schade gemeten, an diese unfruchtbare Debatte so viel Zeit und Kraft zu verschmenden.. (Zebhafte Zustim­­mung rechte.) RL a · «»Die Nation hat die staatsrechistlichen Kämpfe»schon satt,szumal es Nieman­den gibh der unser Staats­recht angreift und siek sic be­s —rsuhigt,t weil über das Staatsrecht und die Verfassung der ritterlichste und konstitutionellste Herrscher wacht und erprobte Patrioten die 5211 k­­­g’elegenhe­iten des Landes­ leiten.(Lebhafte Zustimmung rechts.) Die Nation jagt ung: Laßt ung in Frieden, mir wollen arbeiten; feiet auch hr thätig auf allen Gebieten­­ des Staatslebens, was hr lebt umso mehr thun könnt, als au­ «die Finanzen des Landes geregelt sind. Die liberale Partei fordert die Opposition zur Mitwirkung an der­ Arbeit auf; wenn diese aber­ nicht mitthun mit, wird die Liberale Partei allein den Wünschen der Nation: entsprechend arbeiten: . Die ation .hegt Vertrauen zum :Minister-Präsidenten, weil sie die stufenrreifen Reformen sieht,. melde zur. Hebung­,dem­ Kräfte der Nation führen. müssen. : Graf Apponyi sagt, er müsse : ‚eine­­ Krise eintreten, "weil der Minister-präsident beims:14 "der Wehrvorlage­­ seinen Standpunkt geändert hat. Allen ‘der Parlamentarismus könnte nicht besser ad absurdum geführt werden, als wenn wegen jeder "Mei­­nungsverschiedenheit in Betreff der­ Formulirung einer Frage­­ eine "Ministerkrise eintreten würde. (Lebhafte Zustimmung, rechts.) Die V­erwaltungsreform­­ muß mit dem Minister-präsidenten durchgeführt werden, denn er hat Sinn und Bietät für die historischen Institutionen, an welche er sich so lange geflammert hat, bis er es Er für unbedingt nothunwendig fand, den Anforderungen der Zeit entsprechend an die Reform zu schreiten. Selbst die glänzendste­­ Dialektik kann die liberale Partei Daher nicht vom Minister-präsidenten abwwendig machen. (Lebhafte Zustimmung rechts.) Bei all seinen glänzenden Talenten hat sich Graf Apponyi nicht populär machen künnen, weil die Nation ihn heute ebenso wenig versteht, wie sie seine Agrar-, seine Gewerbepolitik, sein Verhalten in­ der­ Frage der Magnatenhaus-Reform und in der Wehrdebatte nicht verstanden hat. (Lebhafter Beifall rechts; Widerspruch auf­ der äußersten‘ Linken.) Die liberale Partei bat seine Ursache, Koloman­jika ihre Unter­­frügung zu entziehen, sie wird ihm vielmehr in Folge der­ heftigen persönlichen Angriffe der Opposition mit so größerer Begeisterung folgen. ZTipa fand und darf nicht­ gehen, denn, die Nation braucht unter den obmalhenden schwierigen Verhältnissen einen erfahrenen Führer. (Lebhafte Zustimmung reits.) Er nimmt das Budget­ an. Lebhafte Zustimmung rechts.) · Dionys Pázmåny beklagt sich,daß der Knister-P­räsident, dessen Budget verhandelt wird, im Saale nicht, anwesend ist. Präsident: Der Ausschuß-Referent ist da. ES kommt vor, Daß die Herren Minister, doch ihre Am­tsgeschäfte abgehalten, zu­­ Beginn der Sigung nicht anmelend sind. Dies hat das Haus sonst« nicht behindert ... . . (Der Minister-Präsident tritt in den Saal.) Uebrigens­­ ist der ‚Herr Minister-Präsident shon da. (Sti­mije Elsenzife redis ; Hochrufe. linie.) Dionye. Pazmandy (fortfahrend) miss an­ die Ausführungen des Borredners seine Bem­etfungen knüpfen, er fragt ihn nur, ob en jener Perlafy ist, der, im Generalkonvent der Gvangelischen die fan jlapisten so warm verb­eu­gt hat? (Bewegung rechte.) Redners Partei hat wiederholt die Reduktion der Bezüge­­ des Minister-Präsidenten beantragt. Gin­­folder Antrag ist heute mehr als je motivirt, nachdem­ der­ Minister-Präsident selbst gestern­­ erklärt­­ hat, daß er im­ Hinblif auf seinen Gesundheitszustand feine­gel geben könne.. Die 12.000 ff.,, die der Minister-präsident als Bersonak zulage bezieht, sind eigentlich­­ Repräsentativtosten ; Tie , haben „von Dmed, daß der Minister, der sie bezieht, . auch, faktisch repräsentire ... it. Stanfreich it es heute so­ üblich, . Daß Repräsentativgelder­ ver­­rechnet‘werden. Keöner hofft, der Minister-Präsident werde, wenn er einst geht, Die 168.000. fl., Die er an Repräsentationsgeldern in 17 Jahren bezogen hat, mehlthätigen. Zmeden widmen. Cinstroeilen­­ zeiht Nedner einen Beichlüßantrag ein, der, Minister-Präsident möge an ‚gerviesen werden. Die Repräsentation stojten, dem­­ Staatsrechnungshofe zu verrechnen.­­ Alerius.. Werlang erklärt in persönlicher Angelegenheit, er habe niemals’die ‘Banflavisten'vertheidigt, sondern nur gesagt, der Konvent sei nicht der rechte Ort für den Nationalitätenhader . Peter Busbach : Geehrtes Haus! (Hört! . Hört!) . Bei den zahlreichen ımd.großen Aufgaben, die unser harren,­­haben mast für­­wahr feine­ Zeit für solche Heßen, die­ sie seit einem Sahre-Bier ge­trieben werden. Diese. Hegen werden uns nicht dazu führen, die materielle und geistige Entwicklung der Nation zu fördern.. (Tebhafte Zustimmung Jets.) Sie haben ein System des Kampfes . begonnen, für welches Sie wohl nirgends ein Beispiel gesehen haben: den­­ Kampf­ gegen einen einzelnen Mann. Dieses System haben: Sie er­­funden; der Mann aber, den Sie mit diesem Kampfe verfolgen, hat mehr Verdienste um das Vaterland, als Biele von jenen, die ihn in solcher Weise angreifen. (Lärm auf der Rinten; lebhafter­ Beifall rechts.) Sie sagen, Tipa hätte nichts gethan und wenn­ mit dem gegenüber auf. all das Hinweisen, das unter seiner Re­gierung geschaffen wurde, dann schreien Sie Hoch! und. Tagen, Tipa. habe Fein Theil ‚daran; all das sei von selbst gekom­­men, mie der Herr Abgeordnete Graf . Albert — Apponyi erst gestern gesagt hat, menn­ man ihm zuhört, braucht Die Nation ich nur bhinzufegen und­ die Hände in den Schoß zu legen, die Entrichtung wird schon von selbst kommen... ‚Wenn mir dara­n hinmeifen, ‚wie unter Tipa’s Regime die Gtenerfähigkeit Ungarns ge­­hoben wurde, sagen Sie,‘ dies sei nicht Tipa’s Verdienst. (Krim auf der­ äußersten Linken) Sie leben hier in ae­sehen © ie 1 Nein ; es it die Mtion' von Stragenpolitifern.­­ F­ äi­ßersten Zinsen ; ‚lebhafter Beifall regi?) del und Smönstrie? ‚nicht das: rege Leben, das Aufblühen "von Han (Lebhafte Zustimmung rechts.) All das ist nicht Don selbst gekommen, sondern: es it das Resultat einer zielbemußten, eifrigen Thätigkeit. Der Hrved Der Regelung der Bankfrage mar, daß ein moll­feiler und ausreichender Kredit ermöglicht werde ; seitdem nun Ungarn seinen Einfluß auf die Oesterreichisch-Ungarische Bank übt, sehen mir, Daß das Geld nicht nur mehrfeil it, sondern zu­ einem Mittel­ des Aufblühens von Handel und Wandel wurde. Minister-Präsidenten so heftig angreift, was sehen wir ? « Der Bericht des Unterrichtsministers zeigt uns,wie nicht«­tut das Ungarithum selbst,sondern die Bildung im Allgemeinen im Landi an Verbreitung gewonnen hat,tha«ll das von sel­bst gekommen? gehörte nicht staatsmännliche Thätigkeit und Umsicht dazu? Und wenn mir Ihnen dies vorhalten, dann mollen Sie uns niederschreien . . .(Zärm auf­ der äußersten Zinsen.). Sie mögen­­ abminden; ich sage Ihnen rundheraus, es gibt dort Elemente, auf Die wir absolut Feine Kundsicht nehmen. (Bewegung auf der äußersten Linken.) MWir:hören. Don. Ihnen. fortwährend Anspielungen, daß das Grreichte das Verdienst der neu eingetretenen Minister, insbesondere Des Finanzministers sei. Wir anerkennen die Berdienste des Finanz­ium,die Regelung des Staatshaushaltes , und der­ Minister- Präsident selbst hat gestern­ dieses Berdienst anerkannt. Wenn Dor den Verwaltungsreformen die Rede ist, dann­ berufen Sie sich auf den Justizminister und sagen, das seien Ihre Ideen. Mit Verlaub : das And nicht Ihre Boeen; es sind die Ideen des Mannes, der Tie zu Shen gebracht hat und Tie­ jegt in unseren Reihen geltend macht. ..Wenn Sie mit Ihren Heben den Zmed verfolgen, uns zu Det stimmen oder uns von der Unterffügung des Minister-präsidenten zurückzuschreden, dann werden Sie Shren umed nicht erreichen. . E83 gibt Abgeordnete in der Opposition,­­die­ mir hier Wochen lang nicht zu Gesichte bekommen ; dann erscheinen sie auf einen halber­ Tag, um Spertafel zu machen. It das eine ernste politische Aktion ? (Großer­ Bärm auf, der + Mit einem Tol den politischen Borgeher erden: Die feine Un­­: Bürger werben: Eine d­eine Nation: darf ich den Suziis nicht Gestatte­t, die Arbeit‘ des Holmurmes in Dein Bau­me zu verrichten, auf Deisen Früchte : die Nation: so sehnsüchtig harıt.: (Bebhafter Beifall: regte ; arm auf der Linken ; eine St­m­me‘: "Bezirfgbergerei !) - - Meine Herren T Ich gebe jazu,daß»ich kein große Mugyare bin­ und daß beispielsweise d­as Magyarenthum des Herrn Abgebrds­neten Szederlenyi älter’ ist, als das meinige (Heiterfeit rechte) ; aber ich bin hier­ geboren, meine Eltern haben hier gearbeitet und sind hier begraben; ich habe für das Vaterland gekämpft und betrachte­ mir für­ einen Unger, gleichwie ich fordere, daß an Andere mich dafir halten. (Lebhafter Beifall und Elfenrufe rechte.) BE­NE Die Liberale Bartei sieht ihren Weg Har vorgezeichnet, sie in Sich ihrer Prinzipien und Ideen Deutlich bemüht; h­ot Ihrer Rela­­tionen und Ihres Getrampels " mird : unsere Partei feststehen mie ein Selfen und die­ Wellen der Heße­ werden sie verlaufen, mie die Magen des Meeres, doch nicht von einem Meer kann man da Bewegung auf­ der Linien.) " Wenn reden, nur von einer" Pfüge,­­Heiterkeit und Beifall reits. mir" den Liberalismus des Mannes prüfen, der bei­­ Tir sehen, ‚hab er in Der Frage der­­ Mischehen ein Herzensbündniß eingegangen mit jenen Elementen, die stets die Reaktion repräsentiet haben. Doer sollen etwa feine Äeußerungen "in der Frage:der Oberhaus-Reformr­ung für’ seinen Liberalismus begeistern ? Sein­­ bisheriges Vorgehen hat­ bemieten,­ daß­ er von Tag zu.'Tag weniger Vertrauen verdient. ı Sie können strampfen­ ,­ meine­ Herren,­­ unserer Sahne, zu‘folgen; , Sie ‚werden ‚uns diese Fahne nicht 'enn­ Ben. Ich nehme­­ das Budget an. (Lebhafter anhaltender Beifall rechts.) ..» CR . Blasiusi Orbán wundert. ff, : daß. die­ Regierung und ihre Partei Has Murten der Millionen von Unzufriedenen nit hört Der erste Ausbruch des Zornes des Wolfes roird Tiga megfegen Wohl hat ihn der Abgeordnete.Zulinz Horváth gestern hier in Sicut genommen. Allein wenn­ man bedenkt, daß Dieser Abgeordnete , hier von­­ der Regierung um 65 ír. Sal erhält, welches in Bulgarien für 3 bis 4 Gulden verkauft wird und­ daß »Dieser. Abgeordnete Re­gierungskommissär in Regulirungsfragen war, so wird man auf die Vertheidigung von Seite eines solchen Mannes nicht viel geben dürfen. Auf den gestrigen Vergleich, Ugron’s auf die altegyptischen­ Sitten, aj spielend, sagt Redner, er műre nicht dafür, daß der Minister-Präsident nicht einbalsamirt, sondern der freien Luft ausgeregt bleibe,­­ wenn er fürchtet sich, daß dann die Seele Tipa’s nach der Theorie der "Seelen­­mwanderung,­in einer oder­­ anderen Form no einmal auftauchen könnte. Kai befürwortet den Antrag Arpad Bállyis in Betreff Der Snartituiirung des Amtseides der Minister. Er hofft, der Minister- Präsident werde die während 15 Jahren erhaltenen Repräsentationg­­foften und die Funktionszulagen dem Grebenbürger Kulturverein spenden, wofür ihm­ Redner schon im vorhinein als Ausschußmitglied Dank jagt.­­ Der Minister-Präsident sollte umso mehr auf die­ Reprä­­sentations- und Funktionszulagen verzichten, weil er ein Gehalt von 20.000 Fl. bezieht und­ eine, bis­ zum legten Tischtuc eingerichtete Wohnung hat. Redner bemängelt, daß der Minister-Präsident "vor dem Rechte der Approvisionirung des Heeres im Namen der Nation seinen Gebrauch macht und verweist auf Die Uebelstände, welche die schlechte Approvisionirung der Armee in Bosnien verursacht hat und auf­ den­ Umstand, daß Fr die­ manipulirenden Seldruebel "und , Ber­­pflegsoffiziere bei uns bereichern.‘ Er­ lehnt ‘das Budget­­ ab: Honvédminister "Baron ı Géza. Fejerváry : Geehrtes Haus­! 3G­ glaube, das­ geehrte Haus und auch der Herr Abgeordnete wird es,fürn»at1"erlich finden,daß ichrich mit seiner Rede nichts beschäftige.. Eine Behauptung aber Tarın i­ nicht,mit Stillichmweigen na und amar die,­­ Daß, ich.weiß nichtuber welcher Gelegenheit, “die Ber­­pflegung der­ Armee eine mangelhafte mar und daß demzufolge die Wachtmeister " und Berpflegsoffiziere Tich, bereicherten. Der Herr Ab­­geordnete zeige mir auch nur einen einzigen, welcher ‚sein Privatver­­mögen besaß und sich bereichert hat, ohne daß man ihn gefaßt hätte. Da diese Behauptung Jonac; einen Theil des Unteroffiziers- und Offizierskorps verdächtigt und verleumdet, meife ich sie entschieden zurück. (Lebhafte Zustimmung reits.) Präsident:Geehrtes Haus!Der Herr Abgeordnete Ju­­lius Horväth wünscht­ sich wegen"persönlichen Angriffes zu äußern Jch bitte ihn anzuhören.(Hört!Hört!) Julius Horvåthe Geehrteshauss­ Lärm.Bewegung. Hört!Hört?Jch bittek wegen persönliche­­ Angriffes um B Wort (Hört!) und ig glaube, es gibt kein einziges Mitglied im Hause, welches nicht" anerkennen w würde, Dab der Herr Abgeordnete mich per­sönlich angegriffen hat. (So ists! reits.) Ich glaube, Jedermann Re das uneai­ch einem persönlichen Angriffe­­ gegenüber zu äußern. (Hört ! Hört!) ·«­­ Wenn nichts Anderes,so kann die Rede des Herrn Abgeord­­neten Zeugniß davon ablegen, daß es nur einen einzigen Ort in Ungarn gibt, wo man einzelne Personen ungestraft beleidigen kann. (Wahr its ! So its ! rechts !) Was man einem saständigen Menschen in Ungarn nirgends, auch nicht im legten Kaffeehagie zufügen darf, das kann man im ungariigen Parlament versuchen. Stürmische­­ Zustim­­mung reits. Rufe: Eine Schmach !) Unter die Shügerven a ‘des ungarischen Parlamentarismus zerkriecht sich Die Zweigheit | ( ! , eine Lanze brach.­­ ». - ; » Jeschlossen " | ministers — » dies wird: ung; nicht hindern, «. VEK | 5 ? . _ \ ' ; - . , ,

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