Pester Lloyd - Abendblatt, Dezember 1891 (Jahrgang 38, nr. 276-298)

1891-12-03 / nr. 278

.­.k 1891. — Az. 278, en " Budapest, 3. Dezember. = dus Konstantinopel wird berigtet, dag guabd Barga, der an der Folge einer besonderen m Mission im Namen des Sultans den Czar zu Livadia zu begrüßen hatte, dieser Tage von der Krim zurückgekührt ist ud dem Sultan Bericht erstattet hat über den außerordent­­lich freundlichen Empfang, der ihm am S Hoflager­­ des Ezars zutheil geworden. Zuad hat einen eigenhändigen Brief des Czars an den Sultan überbracht, welcher den Anstand des Dankes für die Begrüßung durch die Mission Zuad’S und zugleich die Versicherung freundlicher Gesinnun­­gen für den Sultan enthält. Zuad Bajdga hat bei diesem Anlasse den Merander-Newsty-Orden erhalten. Es zeigt sie­ch all dem das Bestreben Rußlands, durch äußere Zeichen des­ Wohlwollens die Türkei in gute Stimmung zu verlegen. Der Sultan und die Pforte haben durch­ das Entgegenkom­­men, das sie bei dem Arrangement betreffs der Passage der Schiffe der Kreuzerflotte durch die Dardanellen Rußland gegenüber bethätigten, solches Wohlwollen verdient. Webers Dies ist es im Interesse des Friedens immer e­rfreulicher, wenn gute Beziehungen zwischen Petersburg und Konstan­­tinopel obwalten, als wenn das Gegentheil der Fall ist. Das Französische Kabinet hat die Initia­­tive ergriffen, um die europäischen Mächte zu gemein­­schaftlichem Einschreiten in China an­gesichts der dort mit unverhörter Grausamkeit neuerdings verübten Ch­ristenverfolgung zu bestimmen. Gemeinsame Schritte sind schon vor Monaten angeregt worden und sie hätten vielleicht den Effekt gehabt, großes Unheil zu ver­­heüten, aber­ sie sind eben nicht zu Stande gekommen. Nun aber haben die Dinge eine solche Wendung genommen, daß Europa unmöglig wird länger zusehen künnen, wie seine Angehörigen in China eingeschlac­htet werden. Die Berichte, die in englischen Blättern aus Tientsin über­­ die an Christen verübten Massacres vorliegen, erzählen von Grausamkeiten, wie sie sonst selbst bei den wildesten Böffern nicht vorkommen. Sie erzählen von Kindern zartesten Alters, die mit Messern zerfleischt und dann an großen Seiern geröstet werden, von geschändeten Nonnen, die mit massiven Knütteln zu Tode gepeinigt worden. Die Mandarinen trafen ein förmliches Arrangement mit den Insurgentenführern, gemäß dessen den Lepteren unter der Bedingung, daß sie die Heimlichen schonen, alle Christen mitsammt ihrer Habe zu Mord und P­lünderung überlassen w­rrden. Die europäischen Missionen und Die Häuser der eingeborenen Christen w­rrden den wüthenden Rebellen förmlich als Beute übergeben. Un­­gefähr 300 Schristen fielen dem Marjacre zum Opfer. Die Hauptmacht der Insurgenten soll­ auf dem Marsche nach Being fi­ befinden. Die eigene Hauptstadt zu fchtigen, wird Die Regierung wohl noch die Macht haben, aber Die toten Ereignisse von Taf zeigen, daß die Dinge in China schlimmer stehen, als es seit Jahren der Tall gemeten und daß die europäischen Mächte sich rasch beeilen missen, ein kräftiges Wort zu reden, ehe der legte, auf ihren Schug angewiesene Europäer unter den Streichen der fanatischen Chinesen gefallen ist. meine Interpellation, ob er für die­ nächste Zeit an die­­ Möglichkeit einer freien Bieheinfuhr aus Rumänien nach Desterreich-Ungarn glaube, mit der jedenfalls richtigen Erklärung beantwortet hat, man dürfe, so merk­voll auf ein solches Zugeständnis für Rumänien wäre, von Desterreic-s­ngarn nir mehr­ verlangen, als er im Interesse seines eigenen Vieherportes gewähren kann, und müsse Son damit zufrieden sein, mein das rumänische Vieh bei Weberschreitung der österreichisch-ungarischen Grenzen nicht strenger, als das anderer Ränder behandelt werde. sz Dur­ a. bh. Entschließung: vom 28. November 1891 wourde auf Vorschlag des mit der Leitung des Ministeriums 568 Arnern betrauten ungarischen Minister-präsidenten der Obergespan des Klein-Rpselburger seiner Stelle enthoben und an seiner Statt Johann Sánd­or jun., Bizegespan des Torda-Aranyoser Komitats, zum Obergespan des Klein-Rpselburger Komitats ernannt. Somitets Michael Horváth . Zum Bischof von Zipfen ist — wie nie von kompe­­tenter Seite erfahren — Bombherr Paul Szmurcsanyi ernannt worden. In der Kapelle der Nuntiatur in Wien hat heute au­chon der Sinformationsprozeß stattgefunden, doch konnte sich Bischof Szmur­­csányi, da er refornaleszent ist, zu demselben nicht persönlic einfinden. Der Prozeß wurde in seiner Abwesenheit in Gegenwart zweier Zeugen, die Vizerefters des Bázmáneums Herrn Aug Winter und des Spirituals Dr. Bergmann in der Nuntiatur vor genommen. —. Zum griechisch-katholisgen Bischof von Kreug in Kroatien wurde der bisherige Nektor des griechisch-katholischen Semi­­nars in Ungvar, Sulius Drohobeczty, ernannt. Auch er absolvirte heute den kanonischen Prozeß in der Wiener Nuntiatur. — Aus Wetersburg wird den „Times“ berichtet: Aus den vom Nothstand heimgesuchten Gegenden werden zwei Armeekorps demnächst nach Livland und Kurland verlegt; die Maßregel hat seine Geiße gegen Deutschland, sie it lediglich durch Nachsichten auf die Ernährung der Truppen veranlagt worden. ss. Bukarest, 30. November... Drig.-Rorr) Die heute vorgenommene Wahl des Vorsibes für die Deputirtenkammer hat sich zu einem ausgesprochenen Mistrauensvotum der Kammermajorität gegen Bernescn und seinen Anhang ge­staltet. Zwar wurde der von der Regierung vorgeschlagene frü­­here Kammerpräsident Oberst Roznovanı mit großer Majorität wiedergewählt. Als es jede zur Wahl der vier Vizepräsidenten kam, haben sich viele Mitglieder der catargistischen Partei gegen die von Seite des Minister-Präsidenten General Florescu unterftügte Kandi­­datenliste einfach aus dem Grunde ausgesprochen, weil auf derselben neben zwei Kandidaten des altkonservativen Flügels der Regierungs­­partei (Baucescu und Beihakoff) auch zwei Anhänger­­, Vernescu’s, und zwar der frühere Domänenminister Sivoranı und der Bukarester Bürgermeister Pache Brotopopesen figurirten. Dle Bemühungen, den zweitheiligen Charakter der gegenwärtigen Negierung auch in einer gleichmäßigen Vertheilung der Vizepräsidenten stellen auf die Anhänger 2. Gatargins und ©. VBernescu’s zum Ausbruch gelangen zu lassen, blieben vergeblich, und gingen in Folge eines in aller Stille abgemach­­ten Kompromisses des mit ©. Vernesen und seinem Anhange unzu­­friedenen Theiles der K­onservativen mit der junimistischen und der nationalliberalen Opposition neben den beiden konservativen Kandi­­daten Paucescen und Peihakoff der nationalliberale Oppositionsführer Ni Flera und der als Wortführer der konservativen Bewegung gegen Bernescu bekannte Deputirte Aler­ Catargiu mit erheblichen Majori­­täten als Sieger aus der Urne hervor. Daß Vernescu dieses gegen ihn und seinen Anhang gerichtete Votum der Kammermehrheit beherzigen wird, ist nach der Art und Weise, wie sich dieser sonderbare Staatsmann zur Zeit des Ministeriums Rosetti-Carp benommen hat, billig zu bezweifeln. Weit wahrscheinlicher ist es, daß 2. Catargia, welchem eine große Anzahl seiner bisherigen politischen Freunde die Alternative gestellt hat, entweder die Entfernung Vernesca’3 aus dem Kabinet durchzus­toßen, oder aber seine Demission zu nehmen, nunmehr seine von früher ausgesprochene Demissionsabsicht zur Ausführung bringen und hiedurch auch das dann vollends haltlos gewordene Kabinet des Generals Florescu zum Rücktritte zwingen wird. — Die auch von einem auswärtigen Privat-Telegraphenbureau verbreitete Nachricht eines hiesigen regierungsfreundlichen Blattes, welchem zufolge die Einleitung von Verhandlungen behufs völliger Deffnung der öster­ zeichisch-ungarischen Grenzen für den rumänischen Viehexport mit aller Hoffnung auf Erfolg beabsichtigt sein soll, kann ich als eine unter den gegebenen Verhältnissen völlig gegenstandslose Mittheilung bezeichnen. Vorläufig ist gar nichts bekannt, was auf eine solche Absicht der hiesigen Regierung fließen ließe. . Falls aber dieselbe wirklich bestehen sollte, so würde sie einem Diesbezüglichen Verwirklichungs­­persuche gegenüber der Ausspruch eines hiesigen, besonders für volfs­­mirtcch­aftliche Fragen kompetenten Staatsmannes bewähren, in welcher .­­ nein­e + te Delegationen. Wien, 3. Dezember. Oiriginal-Telegramm des „Beiter Lloyd“­ Blenarfigung der ungarischen Delegation. Präsident Graf Franz Vichy eröffnet die Sißung um 11 Uhr vormittags. Schriftführer Alszander Hegedüs, Baron Sofef Rudnyanpfy. An­wetend sind seitens der gemeinsamen Regierung : Gemeinsamer Finanzminister v. Kállay, der Präsident des­­ Obersten Rechnungshofes Wilhelm v. Tóth, Hofrath Graf Ezk­ály, Grestionsrath Graf, Bongrácz Major Nyiri und Linienschiffs-Lieutenant­­ v. Kerenczy, seitens der unga­­rischen Regierung: Minister-präsident Graf Szapáry . Das Protokoll der gestrigen Sigung wird verlesen. und aus» gesproen, daß damit auch die dritte Lesung der gestern gefaßten Beschriffe erfolgt sei.­n . Der Präsidenet meldet, daß von der österreichischen Delegation noch sein Nuntium eingelangt it und ersucht um die Ermächtigung, das einzufangende Nuntium dem Giebener-Nuntienkomite zumeisen zu dü­rfen. (Zustimmung:) · · · « Hienne wird die Sitzung geschlossen.Die nächste Sitzung findet um 2 Uhr Nachmittags statt.. — Borfigender Fürst Schönburg. Anmelend die Ministe Graf Räthofy, Baron Bauer und v.Källay, Admiral Sreihere v. Sterned. ‚Im Berathung steht die Spezialdebatte des Heeres-Or­dinariums, Militär- und Sanitätswesen. = Kriegsminister Bauer dankt Billrob­b für die gestrigen Aus­­führungen. Die Linderung­­ der Kriegsgräuel in Pflicht jedes human denkenden Mensch­en.. (Beifall) Das ‚wichtigste Postulat sei,­­daß jeder DBermundete binnen 24 Stunden einen regelrechten Ber­band erhalte. Bei jeder Kompagnie sind drei im Anlegen von Mothverbänden geübte Soldaten, welche Tragbahren haben und zu dem­­ Vermundetentransport bestimmt sind. Die Vermehrung der Bleiairtenträger würde bei ungünstigen Terrainverhältnissen nichts wügen. Die Verbandmädchen fegen vie­leicht Verlesten in Die Lage, si selbst zu verbinden. MWedrigens behält sich der, Minister die muitere Untersuchung D dieser mächtigen­ Frage vor. Behufs Verbin­bindung. mit den Lazarethen kann jeder, beliebige Wagen requirirt werden. Mit der Beleuchtung­­ der­ Schlachtfelder wurden schon Ber­suche­ gemagt. Der Minister behält sich die Sammlung m weiterer­ Erfahrungen und Vornahme näherer Studien vor. Bezüglich Wieder­" herstellung der Spiessakademie "hat der Minister dem von Gejagten nichts­ hinzuzufügen und fließt, mit der Erneuerung der Dant­ragung für die ausgezeichneten Anregungen Billroth's.­­ Der Kriegsminister stellte im mweiteren Verlaufe seiner Nede fest, er wohnte persönlich als Korpskommandant­­ von Wien Beleuc­­tungsversuchen auf dem Schlachtfelde bei. Die Punkte, wohin das Licht fiel, wurden scharf und gie beleuchtet. Dagegen fiel der tiefe Kernschatten auf Terrainerhebungen, "so, daß: die Leute, ohne Tadel oder Laterne unauffinbar waren. Der Kriegsminister verbreitet sich sodann über die­ enormen Schroierigkeiten des Trainmerend und­ erklärt, die Frage sei aug im Auslande nicht über das Studium­ hinaus­­genommen. ES wird Aufgabe des Wagenbates sein, entsprecende und zriedmäßige­ Konstruktionen zu schaffen. Sobald weitere Er­­fahrungen vorliegen, wird ons Nothmendige unter Mitbewegung der auswärtigen Erfahrungen verfügt erden. EDS Dangrt Port.­fire Sesterreichische Delegation. _­­ tr- Fra .« . hd Ungestenigkeiten,­ ­Berleihbung) Dem Hauptmann im 24. Honved-Infan­­terie-Regiment Sosef Forhank wurde aus Anlass seiner Ber Daun in den Ruhestand tarfrei der Charakter eines Titular-Majors verliehen. (Ernennungen.) Mihal Somoffy­ und Géza 2ofodn zu Gerichtsnotaren in NMyiregyháza, beziehungsweise Maros-Väsärhely; — zu Gerichts-Ranzlisten: Johann Kurilla in Kesmari, Géza Matolan in Nagy-Mihály, Hilarius Mar­­tonffy in Orsova, Berthold Birobtet in Kalkau, Eugen Grob in Groß-Becsierel; — Géza Forintos zum unbesoldeten erteist ker REN ı Et Fink zum Finanz-Konzepts-Prafit­­anten. » s— « Kaiserin-Königin Elisabeth)sollte,wie ein vom 29.November datirter Bericht des..,E­s««meldet,am 30.Nove­mber oder am 1.d.in Korfu­ zu zwei-oder dreitägigem Atkfs­enthalte eintreffen.In Korfu ist nichts davon bekannt,dass die Königin in ihrem Schlosse ein Theater erbauen will ufkd für ganz unwahrscheinlich ha­lt munxes,daß der Bau einem Wiener Künstler übertragen werden soll,während der Erbauer des Schlosses noch in Korfu weilt.Die Königin war so zufrieden mit ihm­,daß sie in das Album seiner Tochter Karita einige Zeilen in griechischer Sprache schrieb,die in der Uebersetzung wie folgt lautet:,Villa Achilles, 27.Oktober 1891.Auf der schönstennfelder Welt schreibt diese Zeile um die Tochter des seinem­ Namen verewigenden Architekten— Elisabeth.«« (Personalnachrich­te)Unterrichtsminister Graf Alen Csáky ist gestern Abends wieder hier eingetroffen. (Die Budapester Pfarrgeistlichkeit beim Fü­rstprimas.)Fü­rstprimas Klaudius Vaßary empfing heute Vormittags die Budapester Pfarrgeistlichkeit,welche Enteri­hrung des Propst-Dechanten Michael Vogt sich korpos rativ und in vollem Ornate bei dem neu er­nannten Kirchenfürsten vorsprach).Es erschienen 21 Pfarrer,49 Kapläne und 30 Religionss­lehrer,sowie die Priore der Mönchsorden.Der Sprecher,Propsts Pfarrer Bogifich begrüßte den Fürstprimas in einer längeren Ansprache,welche folgende bemerkenswerthe Stellen enthielt: »Die Geistlichkeit des Budapestb­ezirks war in der Ver­­­gangenheit stets die Verkünderin des christlichen Friedens und der Liebe,sie will es in der Gegenwart sein und au­ch in der Zukunft bleiben-Das erhebende Bewußtsein,sdaß der Budapester Bezirk 320.000 katholische Gläubige zählt und solcherart an Vermögen, Intelligenz und Macht alle anderen Bekenntnisse überflügelt,hat die hauptstädtische Geistlichkeit niemals dazu­ vermocht,die zwischen den Konfessionen herrschende christliche Liebe und den Frieden zu stören. Die Geschichte des legten Jahrhunderts zeugt hiefür in glänzendeer Weise und, hiedurch hat der­ haupt­­städtische Klerus seine Pflicht , dem von uns Allen geliebten Vaterlande gegenüber nicht nur in tönenden Worten, sondern auch durch Thaten erfüllt. Die­­ Bezirksgeistlichkeit kämpft mit ebensolchem Eifer und unerschütterlichem Muthe für die Nechte der Kirche, gleich­­wie sie sich in Ehrfurcht beugt vor der geheiligten Person des ge­krönten Königs und seiner geieglichen Regierung. Das Wort unseres erzbischöflichen Vaters wird uns Befehl, sein Wunsch Pflicht sein; wir werden uns glücklich sagen, in Ew. Fürstlichkeit einen erz­­bischöflichen Vater gewonnen zu­ haben, der oft und längere Zeit in der Hauptstadt unseres Vaterlandes, in der Nefiderz eines der voll­­reichsten Dechanatsbezirfe der Welt meilen, uns in der Seelsorge mit feinem väterlichen Nath unterfrügen, mit seiner Liebe kräftigen wird und wir freuen uns, . einen Vater erhalten zur haben, dessen Herz seiner Geistlichkeit immer zugänglich, desssen Thür ihr immer offen stehen wird. . . .“ Fürstprimas Vaßary gab­ in seiner Antwort vorerst der Hoffnun­g Ausdruck,daß"Derjenige",der«"ihn für den Primatialsitz auss­ersehen habe,ih1t auch weiterhin unterstü­tzen werde.Für seine Person wünsche er nichts und er wäre,würde ihn persönlicher Ehrgeiz erfüllen, nicht würdig,diesen herrlichen Posten zu bekleid.Niemals wolle er vergessen,daß er hier einigermaßen Jssis Christus vertrete, in dessen Spuren er wandeln müsse, um sein Amt würdig zu versehen, melches­­ er in fehmerer, verantwortungsvoller Zeit übernommen habe. Er hoffe, daß die Budanester Geistlichkeit ihn in der Erfüllung seiner Pflichten gegen­­über Gott und dem Vaterlande unterfragen werde. Herz und Thür werden bei ihm jederzeit der Geistlichei­ offen stehen und mer bei ihm vor­spreche, werde als Bruder empfangen werden. (Stürmische Elfenrufe.) — Der Fürstprimas umarmte sodann den Propst Bogisih und mechselte freundliche Worte mit jedem Einzelnen der Erschienenen, hinzufügend, daß er fest nicht viel zur Sprechen brauche, da er ja ohne­­dins längere Zeit hier mahnen werde. Besonders freundlich, war der Fürstprimas dem ihm als „ältester Kaplan“ vorgestellten Michael Krizjan gegenüber. — Gestern machte Fürstprimass Baßary Besuche beim Obersthofmeister Grafen Géza Szapáry und beim Präsidenten des Abgeordnetenhauses Thomas v. Beddy. — Am Sonntag werden abermals Begrüßungsdeputationen beim Fürstprimas vorsprechen. (Eine Ansprache des Deutschen Raiferd) Die „Freisinnige Zeitung“ theilt folgende Ansprache mit, welde Kaiser Wilden am 23. November, der „Neiffer Breffe“ zufolge, in Potsdam bei der­­ Vereidigung der Nefruten des 1. Garde-Fuß­­regiments gehalten haben sol : „Befruten! Ihr habt jet vor den gemeihten Dienern Gottes und angesichts dieses Altars mir Treue geschrooren. Er seid noch zu jung, um die wahre Bedeutung des eben Gesprochenen aber befleibigt euch zunächst, daß ihr Die­be und Lehren immer befolgt. hr ; habt mir Treue geschworen. Das, Kinder meiner Garde, heißt, ihr seid jegt meine Soldaten, ihr habt euch mir mit Leib und Seele ergeben, es gibt für end) nur Einen BR­­ind und der ist mein Feind. Bei den sebigen Sozialisti­­ien Umtrieben kann es vorkommen, waß ich euch befehle, eure eigenen Verwandten, Brüder ja Eltern niederzuschießen — mas ja Gott verhüten möge —, aber auch dann müßt ihr meine Befehle ohne Murren befolgen“ u. s.w. Hiezu bemerkt die „Sreisinnige Zeitung“ : „Dir unsererseits künnen nit glauben, daß der Kaiser so, mie hier angegeben wird, gesprochen hat. Hier liegen offenbar grobe Mik:­verständnisse vor. Nachdem aber einmal die „Neilser Bresie” Bor­stehendes veröffentlicht hat, halten mir eine alsbaldige Demen­­tirung von militärischer Geste für dringenp uwünschens­­werth.” (Ein Dementi.)Mit Bezug uufeine in einem hiesigen Blatte erschienene Notiz wird uns von kompetenter Seite mitgetheilt, daß der Ackerbauminister an den Handelsminister keinerlei Ansuch­en zudeergeck»gerichtet hat,damit dieser«den Fachorganett des Ackerbauministeriums die Besichtigung der Arbeiten am Eisernen Thore gestatte,daß also der Handelsminister auch gar nicht in der Lage seinkom­m ein solches Ansuchen des Ackerbauministers zu verweigern. 2 (protestantische Synoden) Am Samstag be­­ginnen­ hier die Berathungen der Synoden der beiden protestantischen Konfes­tionen. Seitens der evangelischen A. B. wurde das folgende Eröffnungsprogramm­ festgestellt : Am 4­­. um 10 Uhr Vormittags Borkonferenz im Saale des evangelischen Gymnasiums; am 5. um 10 Uhr Vormittags Gottesdienst in der evangelischen Kirche, wobei Bischof Baltit zelebrirt und Bischof Gartany "die Festpredigt hält. Dann eröffnet Baron Prónay die Synode im Saale des Gymmna­­siums,­­ es­ werden die ersten Verfügungen getroffen (Berifikationen vorgenommen,u. s. m.) und es wird unter Führung Thomas Perhy’s eine­ Begrüßungsdeputation zur­ Synode der Reformirten entsendet und eine ähnliche Deputation­ der­ Reformirten empfangen. An: 6. 5. finden in der Kirche auf dem Deaf­ und in jener auf dem Calvin plat Festgottesdienste zur Erinnerung an die Schaffung des Gefey- Artifeld XXVI : 1791 statt; jede Konfession wird beim Gottesdienste der andern durch eine aus dreißig Mitgliedern bestehende Deputation vertreten sein. Nach dem Gottesdienste zur Erinnerung an das er­­­wähnte Gefeg Feltversammlung im Komitatshause, unter Theilnahme beider Konfessionen. Die erste meritorische Sikung findet am­ 7. b. statt. Die Synode zählt 116 Mitglieder, wovon auf den Montan­­dijtrift 36, auf Den cisdanubischen 22, auf den transdanubischen 32 und auf den Theißdistrift 24 Vertreter entfallen. a. (Religiöse Soiree) Die­­ erste­­ der protestantischen religiösen Soireen Hat geitern im großen Saale des reformirten Obergymnasiums stattgefunden. Sie begann mit Abfingung­­ eines P­ialme,­­ worauf Brofesfor Gröts einen Vortrag über die Noth­­mendigkeit der Sonntagsschulen hielt, deren erste ein reicher Fabrikant Gegenwärtig bestehen auf der Erde insgesammt 13 Millionen solcher Schulen,­­ in melden seine Million: Freiwilliger Lehrer s unterrichtet.. Bei uns bestehen kaum 200 Sonntagsschulen, “deren Verbreitung durch die schroffe­ Haltung der Gläubigen behindert wird. Gin vom Professor "Horváth "we­iß das Absingen eines Psalms : beihlöffen die virée.­­­­‚in Gloucester , pol. Hundert Jahren gründete. ‚sprochenes Gebet und ··­­­Dek.Landes-Thiekschutzsverein vhäd­dm4. chchmtttckgsäuhps eine ordentliche Monats-L"lusschußsitzung. (Für die russischen Juden Hindaus zuge­­­­gangen von: Gulden ,,Max" 50.— STE SE Bee azás TÉÜS ik ts etel ses 1.— David Bilig in Vehprim (duch , Eggenb­feg").-. --- --- --- 2.— Bufanmmen --- 53.— Hiezu die im Morgenblatte vom 21. Ron. ausgewiesenen --. 9457.40 Totale ... 9510.40 Mißbrände beim hauptstädtischen Schlachthause) Wir erhalten Kenntniß von einer strafe­n gerichtlichen Untersuchung, welche gegen eine Anzahl von Finanz­organen durchgeführt wurde, welche bem­ Hauptstädtischen Schlachthaufe stationier waren und bei der Manipulation der Ber­ehrungssteuer-Bolletten für Schlacht­­vieh sich verbrecherische Handlungen zu Schulden kommen ließen. Die betreffenden Finanzorgane sind bereits suspendirt; in die Sache sind ferner, wie wir erfahren, met untergeordnete Organe des G Schlacht­­hauses — welche mit der Abnahme und Abführung der sogenannten „Steh“-Bolletten betraut waren — sodann auch mehrere Agenten vermittelt. Berhaftete Einbrecher­ vor Kurzem erwähnten mit der frechen Diebstähle, welche in einzelnen Geschäftslokalen auf die Meile verübt wurden, daß die Thäter durch Die oberhalb der Gemölb­­thüren angebrachten offenen Senfter sich Eingang in das Innere der Mofale verschafften. Den eifrigen Bemühungen der Kriminalpolizei ist es nun endlich gelungen, die Thäter zu erutzen. &3 sind junge Bursche im Alter von 18—20 Jahren. Dieselben bildeten eine organisarte Bande, melde stets im gemeinsamen Einvernehmen und nach voraus­­bestim­mten­­ Plänen handelte. Bisher wurden folgende Individuen verhaftet: Johann Horváth aus Zirkeszent-György gebürtig, 19 Jahre alt, Dachdeder, wegen Hehlerei bereit einmal abgestraft ; Karl Dolejhal, nach Budapest zuständig,­ 18 Jahre alt, Tag­­löhner, wegen Diebstahls einmal abgestraft; Julius Obrucsai, nach Budapest zuständig, 18 Jahre alt, Kutider ; Johann Schmidt, aus Rosoncz gebürtig, 19 Jahre alt, Dachdeder, und Eduard Kußma, aus Budapest gebürtig, 19 Jahre alt, Tischler. Der Bande wurden bereits die Diebstähle bei den Kurzmaarenhändlern solo Mezei und Johann Broftefe und bei den Schneidern Johann Hübner und Koser Weiß nachgewiesen. Einen Theil der gestohlenen Kleider behielten die Diebe für sich ; der Nest mınde an bekannte Hehler verkauft. Die Untersuchung wird­­ mit den Necherchen im Stadthauptmann Sally betraut — weiter fort gefeßt ; es liegt nämlich die begründete Vermuthung vor, daß die Verhafteten noch mehrere Komplizen besigen und außer den angeführ­­ten noch weitere Diebstähle verübt haben. Er­wähnenswerth ist, daß die Bursche zu den ständigen Habitu­s eines Hiesigen Chansonneten- Sofals zählten. ‚. (Feuer) Heute Nachts kam im Hause Nakftärgasse Nr. 20 (Eigenthümer Béla Törös) aus unbekannter Ursache ein Feuer zum Ausbruch, welches auch, den Dachtuhl des benachbarten Franz Her­­mann’schen Hauses ergriff. Den ausgerühten Feuerwehren gelang es exit nach einstimmiger Arbeit, den Brand 21 [pfal­firen. Berchmunden) Der 19jährige Finanzwach-Auficher Saloh Berger it aus der Wohnung seines Bruders Simon, Herrengasse Nr. 38, spurlos verschmunden.­­Ein gefäh­rlicher Mensc. Der hiesige WMerofat Dr. Leopold B. unterhielt ei geitern im Cafe „zur Oper“. Bei dieser Gelegenheit geschah es, daß B. und seine Freunde von einem Kellner Namens Sofef RA. beleidigt wurden. Der Gafstier gab der Gesellscchaft die Genugthuung, gab er den Kellner sofort entlich. Dieser­ gerieth hierüber in die größte Aufregung und verstieg sich zu der Drohung, daß er B. erstechen werde. Um dieser Goventualität nach Möglichkeit vorzubeugen, sah sich heute Advokat B. veranlagt, gegen den Kellner Ms Anzeige bei­­ der Polizei wegen " lebensgeführtigjer Drohung zu erstatten. (Eise­nbahnunfall.)Wie uns die Direktio­n der königs-ungarischen Staatsbahnen mittheilt,streifte der in der Nacht vom­ 2.auf den 3.Dezember in der Station Miskolcz einfahrende Personenzug Nr.205 einige außerhalb der Grenzbarrikade auf einem Nebengeleise stehende Lastwagen,wobei zwei der letzteren entgleisten und mehrere Waggons des Personenzuges Schürfungsschäden erlitten. Eine Verletz­ung der Reisenden hat nicht stattgefunden.Eine strenge Untersuchung des Falles ist im Gange·— .(Schuleinweihung.)Aus Arad wird uns berichtett In dem nahen Soborsin hat sich gestern eine schöne Feier abgespielt. Soborsin sowohl,als auch LS Gemeinden der Umgegend besaßen bisher­ keine ungarische Schule.Bei der Komitatsbehörde konnte,da Fonds nicht zur Verfü­gung standen,eine ausgiebige Unterstützung nicht erwirkt werden,1c:1d so machte denn der Schulstuhlpräses Gustav v....P­atay,Oberförster des Grafen Nádasdy,das große Publikum auf die utzhaltbaren Zu­stände in der zumeist rorhumanenbewohnten Großgemeinde aufmerksam.Der allgemein geachtete Arader Industrielle Ludwig Barth beschaffte nun binnen kurzer Zeit im Subskriptionss wege eine so bedeuten­de Summe,daß gestehn in Sobors in die erste ungarische Schule mit entsprechender Feierlichkeit eingeweiht werden­ kommt.Der Schulstuhl voterte Herrn Barth für seine patriotische Bes­mühung öffentliche­n und protokollarischen Dank,ebenso wurde dem Grafen Franz Vindasdy,Baron Ludwig Simonyi und dem Grafen Gotthard Kunder Dankvotirt. «(Das Geßter Blutbad.)Wie es heißt,hat die Behörde bereits Anhaltspunkte bezüglich der Thäter des schrecklichen Raubs­mordes auf der D­egliser Bukta 26jährige schöne Gattin des Toggen Matye, d­amd ihm lag, die Schweizer Zheilnahme verhaftet, bei seiner Frau, Sr­i überredete Geht, seine drei Kinder zu 11, es sei­erltich, da der Leichnam der Anna auf unter Die verstümmelt. Das jüngste Kind, ein 1O monatlicher Säugling, ist am Leben geblieben. Man glaubte anfangs, der Atyaser Einwohner Johann Gulyás den Matye, Opfer, dem Verdachte ber nach sind die 24jährige Anna Hajas und der­ Knecht Georg Dlah. Alle sind entfehlig ihn wieder zu beleben. Dergestern wurde Atyas zu­mal offenbar damit die Mörder leichter zu dem Gelde gelangen­önnen. Meber die Studenten­demonstration in Agram­ wird und aus der kroatischen Hauptstadt telegraphisch berichtet: Gestern Abends veranstaltete die hiesige Universitätsjugend eine lärmende antimagyarische Ddemonstration. In ziemlich starker Anzahl versammelte sie si am Bahnhofe und alflamirte stürmisch den mit dem Flumaner Zuge ankommenden Ab­­geordneten Barcsich. Der Jurist Spanic hielt eine fulminante Rede, worin er Barczics’ politische Haltung feierte und ihm hiefür den Dant der kroatischen Jugend aussprach. Nachdem Barcsics gedankt hatte und unter den lauten Berufen der Studenten in die Stadt fuhr, formirten die Studenten einen Zug; sie durchzogen die Straßen Agrams und riefen, fortwährend Pereat auf den Bürger­meister von Fiume Giotta und auf den Fiumaner Pfarrer Bedini, die Magyaren und Magyaronen; mitunter fangen sie den bekannten Waffenhauer: „Nije rieka magyarska, vec je rieka hrvatska“ (Fiume gehört nicht Ungarn, fordern Kroatien); im Refrain wurden an Stelle Fiumes abwechselnd Dalmatien, Istrien, Krain und Bosnien gelegt. Bei dem Kasino der Nationalpartei erreichte die Demonstra­­tion ihren Gipfelpunkt. Beim „Hotel Lamm“, dem Cuartier Bar- Sic’, zerstreuten sich die Demonstranten mit Zim­­orufen auf Star­­c3evics, Barcsics und die Rechtspartei. Das Bublikum und Die pn verhielten sich vollkommen passiv; die Ruhe wurde sonst nicht gestört.­­. . (Ein Velocipedschild ist von einem Franzosen. Namens Lagarde erfunden worden7 Herr Lagarde ist«auf’ seinem,,naut­ischen Velociped«auf der Garonne von Agen bis Bors decux gekommen,und so scheint denn das Problem der Velocipeds­schifffahrt du­rch ihn endgültig gelöst zu sein. ... (M­ode und Thierschutz.)In England hat sich unter dem Vorsitze der Herzogin von Portland eine Frauenliga­ gebil­­det,deren Mitglieder sich verpflichten mü­ssen,als Hutschmuck nur das Gefieder solcher Vögel zu tragen,die,,um ihres Fleisches willen«'ge­­tödtet werden;Sing-und Ziervögel dürfen also nicht durch die Putzs­macherinen verwendet werden. (Ein­ orthopädisches Wunder­)Einem der bedeu­­­tendsten Meister der orthopädischen Technik, dem hiesigen Ärzte Dr. Adolf Roth, der von vor vier Jahren das mechanische Wunder vollbrachte, Patienten mit gelenkskranten, ja selbst­artig gebrochenen unteren Extremitäten sofort schmerzlos zu radikaler und endgiftiger Genesung zu bringen, ist es gelungen, das modernste und gefürch­tetste Uebel der Mädchen, die Scoliofe­r Rüdgratverfrümmung, auc wenn dieselbe fon einen bedeutenden Hörer bildet, vollständig heilen zu können. Eine in der­­ hiesigen Gesellschaft wehlbekannte junge Dame war die erste Patientin, bei welcher Dr. Roth seinen ersten üb­erraschenden Heilerfolg erzielte, indem er durch seine ortho- s pädtische Konstruktion, welche das bislang al unlösbar geltende Problem endlich gelöst hat, ihrem Körper das natürliche Ehemmaß der ‘Formen wiedergab. Seither hat das stählerne Kunstmerk Dr. Roth’a einer­ großen Anzahl Kranter — zumeist Angehörigen ausländischer Aerzte — die unerhoffte und­­ darı­m­ doppelt erfreuliche Genesung­­ ge­­­bracht. Dr. Roth demonstrirte sein jüngstes Werk, diese neueste und­­ wichtigste Errungenschaft der Orthopädie, · in Wien von anderten seiner dorigen Kollegen,die ihn veranlassen wollten,in·Wien eine Scl­ule·zug·r­·inden.Dr.Roth ist jedoch nicht gesonnen,Budapest­ die Hauptstadt serxier Heimath und den Ort seiner bisherigen durch Erfolg gekrönten Thätigkeit zu verlassen und so bleibt denn seine prachvolle Heilanstalt aus d­er Stefaniestraße nach wie vor ein Asyl für körper­­liche Gebrechem eine Schule fü­r ins und ausländische Fachgelehrte. Theater für Beute, Donnerstag, 3. Dezember, Nationaltheater: „Essex gróf." K­önigliches Opernh­aus: „Parasztbecsület”, , Sylvia, Diana nymphäja.” Letzungsth­eater: „Az agglegények" — Bolfs­­theater: „A tót leány."­­ "zu verstehen. . . gebenen Vorschriften dm, 7 Jahren, doch gelang es, die­­ Gerichtshalle. Ein Briegprozeß mit gütlichem Ausgange. Der hiesige Agent Sigmund Frank strengte durch seinen Anmalt Dr. SUSE Bollat gegen die Maschinenhändler Gustav Steiner und Bernhard Denes einen Mregprozek wegen B Verleumdung und Ehrenbeleidigung an, weil die Lepteren in einem gedrudten und an verschiedene P­rovinzkaufleute abgefehi­ten Zirkular behauptet hatten, Grant wűre von ihnen wegen Unverläßlichkeit entlassen worden; ferner hieß es darin, sie — Steiner und Dénes — hätten die Ber­­trafung Szanz’S wegen dessen sträflicher Manipulationen veranlaßt. N­och vor Konstituirung der Jury gaben heute die Gefragten ange­sichts des Gerichtshofes und des ganzen Auditoriums die Erklärung ab, dab sie die Veröffentlichung der inkriminieren Neu­erungen bei­dauern und die in dem Zirkular enthaltenen Behauptungen als grund­ 105 bezeichnen. Privatklägerischer Vertreter Dr. JUS Bollat gab ih namens seines Klienten mit dieser Abbitte zufrieden und 309 hierauf die Klage zurück. Der Gerichtshof stellte in Folge dessen das weitere Preßverfahren ein und verfällte die Gefragten in die Tragung der Gerichtskosten.­­Wer verhaftete Bräutigam. Bartholomäus Schle­singer war in dem Geschäfte seines Schwagers als Kommis an­­gestellt und machte,da die Bekanntschaft der Trafikantin Sofefine G. Zebtere glaubte, Schlefinger merde sie heirathen, und als Schlesinger ihr diesfalls ein bündiges Versprechen gab, da faßte sie volles Ver­­trauen zu ihm. Schlesinger dachte jedoch nicht im Entferntesten an eine Ehe; er wollte blos die Ersparnisse des Mädchens. Als er diese — 280 fl. in Daarem, ferner 65 fl. 50 fl., die ihm seine Braut als Trauungsgebühren übergeben hatte — in seiner Tasche fühlte, suchte er das Meite, nicht ohne vorher die Ninge und die Uhr seiner Braut aut sich gesteckt zu haben. Seither waren drei Monate verfroffen, ohne daß von Schlesinger eine Spur zu finden gewesen wäre. Dieser Tage nun kührte Schlesinger aus Amerika wieder in seine Heimath zurück. Auf Ersuchen des Vertreters der Privatbeschädigten, Dr. Soma VBifontai, wurde Sclesinger von der Polizei detenirt und heute dem Strafgerichte übergeben. Telegramme des , el­er Zleyd“. Wien, 3. Dezember. Drig.-Telegr) Heute vor­mittags fand in der Hauskapelle des Palais Rainer eine stille Messe für das Geelenheil der Baronin Waider statt; derselben wohnten die Erzherzoge Wilhelm, Ernst, Sigismund, Rainer, Karl Salvator und die Groherzoginen Marie, Maria Theresia, das Herzogs­­paar von Alencon, Baronesse Waidel bei; aug in der Hofburg- Pfarrkirche wurden drei stille Seelenmessen gelesen. Wien, 3. Dezember. Orig.-Telegr) Der neu­­ernannte Erzbischof von Zara, Gregor Rakcevic, wurde heute vom Kaiser beerdigt ; hiebei unterneh­rten Oberstkämmerer Graf Trauttmansdorff­ und Kultusminister Baron Bauth­. Abbazia, 3. Dezember. Für Erzherzog Heinrich fand in der hiesigen Kirche eine Trauermesse statt, melcher an Kron­­prinzessin-Witwe Stefanie mit Gefolge beimohnte. Zemberg, 3. Dezember. Orig.-Telegr.) Rolnischer­­feit3 wurde heute von hier aus dem österreichisch-ungarischen Gesand­­ten in Bukarest Grafen Goluhomsfi eine telegraphische Beschwerde über das militärische Vorgehen der rumä­­niscchen Grenzorgame gegen österreichische Reisende gerichtet. Atom, 3. Dezember. Da nach der Geschäftsordnung des­ italienischen Parlaments die auf der Tagesordnung stehenden Gegenstände in der Reihenfolge ihrer Einschreibung erledigt werden, wird auch die Heutige Situng zunächst durch die Berathung des gestern unerledigt gebliebenen Gefeß- ,

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