Pester Lloyd - Abendblatt, März 1894 (Jahrgang 41, nr. 50-77)

1894-03-01 / nr. 50

rue). (Sinzelne Pm­mern in Budapest 3 Br, in der Provinz A Fr. in allen Berischteiflofalen.) -...,«s—---k«s—cs---»s-... Budapest,1.März.­­A1i­s der Rede des Grafen Caprivi über den deutsch-russischen Handelsver­­trag hat bei uns­ die Bemerkung besonders interessirt, Daß die reitenden Staatsmänner Desterreich-Ungarns und Italiens ihm ihre Freude über den Abflug des Handels­­vertrages mit Rußland ausgedrückt haben. Die Thatsache, die hiemit dokumentirt worden, bemeist, daß sein niedriger Konkurrenzgedanke die Staatsmänner Italiens und Dester­­reich-Ungarns abgehalten hat, die große Errungenschaft anzuerkennen, die Der allgemeine Triede aus dem Abschlusse des deutsch-russischen Handelsvertrages ziehen kann und wohl auch ziehen wird. Würde man in Oesterreic- Ungarn und in Italien ausschließlich Die wirthschaftlichen Gesichtspunkte ins Auge gefaßt haben, wer weiß, ob man dazu gekommen wäre, den deutsche rufftischen Handelsvertrag als ein freudevolles Ereigniß zu begrüßen. Aber Rücfichten, die höher stehen als der momentane Bortheil­uff höher als der Gewinn, den irgend­eine Rost des B­olltarifs bringen kann. Rücksichten, die aus dem allge­meinen Friedensbedürfnisse entspringen, lassen den Abschluß des deutsch-russischen Vertrages in der That als ein will­kommenes Ereigniß erscheinen. Auf die Dauer m­­rde sich ein großer Staat wie Mailand, wie Graf Caprivi Dies ausgedrüct, Doch nicht differenziren lassen, und daß wirth­­schaftliche Feindschaft fi mit politischer Freundschaft ver­­einbaren hasje, das bleibt, wiederum, nach den Worten des Grafen Kaprivi, unwahrscheinlich Für alle Fülle. — Ber­meffenswerth in der Debatte war eine Weitterung­ des der Reichspartei angehörenden Abgeordneten Grafen Moltke, welche Direkt die Kriegs- und­ Friedensfrage streifte.. . Graf Moltke erklärte,­­ e­ ° bedürfe exit des Nachweises, Daß Deutschland, auch mit dem Handelsvertrage mit dem großen mächtigen Nachbar fried­­lich auskommen künne, der an den­ heuten Grenzen nicht Armeekorps, sondern ganze Armeen aufgestellt hat. Darauf „erwiderte Graf Caprivi: „Mag jenseits­ der. ruffischen ‚Grenze stehen, was da wolle, so üt doch aug uns mi benommen, Diesseits aufzustellen, was­ wir wollen." In diesem Punkte stimmt Graf Caprivi vollkommen mit seinen Vorgänger Fürsten Bismarc überein, der, einmal im­­ Reichstage das either vielzitite Wort gebraucht hat: „Gruppena­ufstellungen sind Ersceinungen, über die man nit foramirt, sondern Denen gegenüber man mit derselben Zurückhaltung und Borsccht seine Gegenmaßregeln trifft.“ Aus dem Grunde aller Aeulierungen des Grafen Caprivi war aber die Ueberzeugung deutlich erkennbar, daß der ab­­geschlossene Handelsvertrag die Wirkung haben werde, die Friedenszuversicht unter den Nationen Europas zu ver­­mehren und sicherlich war es auch Diese Ueberzeugung, welche die Staatsmänner der mit Deutsgland verbündeten Reiche bewogen, dem deutschen Kanzler über den Abschluß jenes Vertrages ihre Treude auszudrücken. Den Engländern ist­ wiederum in We­st­­afrika en großes Unglück zugestoßen. Im Kampfe eines britischen Expeditionskorps mit Eingeborenen sind dreizehn Offiziere­ und Leute der englischen Truppen getö­tet und über fünfzig schwer verwundet worden. Wehr als der vierte Theil der gesammten Mannschaft des Fraggenschiffes „Raleigh“, die an­ dem Scharmügel engagirt war,­ist­ kampfunfähig geworden. Meande ,englische Blätter suchen sich mit dem Trofte abzufinden, daß. Dieses Unglüd zu jenen Ereignissen gehört, die im Sumpfe mit Den Wilden nun einmal,nicht zu vermeiden­ sind. »Es scheint­ aber: doch, daß, dieses Unglüd zu vermeiden gewesen­ wäre, «wenn die nöthige V­orsicht aufgewendet worden wäre und wenn nicht die Engländer den alten Fehler sich hätten zu­ Schulden kommen lassen, den Feind zu untersrägen. Die Geschichte der Expedition­ ist in wenige Worte zu fassen. Vor einiger Zeit hat ein mohamedanischer Häupt­­ling, Fodi-Silah, Streifzüge in Ortschaften, welche auf britischem Gebiete liegen, unternommen und nach Zandes­­brand die Einwohner als Sklaven fortgeschleppt. Von dem englischen Flaggensciffe "Naleigh" wurde eine Expedition mit 250 Mann ausgerüstet mit der Instruktion, ins Innere des Landes einzudringen, Fodi-Silah aufzusuchen und zu züchtigen. Ein Detachement von Marine-Soldaten und vom mestindischen Regimente sollte von Bathurst aus mit der Expedition kooperiren. Anfangs ging Alles gut. Die Landung der Expeditionstruppen wurde ohne Widerstand vollzogen und zwei Dörfer Todi-Silah’s wurden genommen und zer­stört. Zufrieden mit diesem Erfolge, kührte die Epedition am vorigen Freitag zur Küste zurück, um sich wieder einzuschiffen. Als sie sich aber der Mündung des Creek näherte, wurde sie von Todi-Silah mit großer Uebermacht überfallen. Die Eng­­länder waren so überrascht und so unfähig, dem mächtigen Teller zu widerstehen, daß sie, Gescinge und Munition zurücklaffend, eiligst zu den Booten flüchteten und auf ihr Schiff zu gelangen flüchten. Drei ihrer Offiziere und zehn Mann blieben todt auf dem Plate. Vier Offiziere und siebenundvierzig Mann waren verwundet. Das Detachement des westindischen Regiments und der Marinesoldaten unter dem Kommando des Obersten Corbett und des Hauptmanns Westmoreland ist noch nicht nach Bathurst zurückgekührt und die Telegramme besagen, daß man über ihr Schicsal lebhaft beunruhigt sei. blüffung der nationalliberalen Führer die Versammlung, in welcher fi nun der bekannte Bramallmadher ©. Paladi, ein unwürdiger Gesinnungs­­und Bildungsgenosse des Vorstadtdemagogen Fleva, in­­ den giftigsten Angriffen auf die Regierung erging, melde die Armee desorganisire, die Bauern bedrohe und den Wohlstand des Landes durch Die Handelsverträge mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn vernichte. Doch war die Stimmung in­folge der ehrenfesten Handlungs­­weise D. Ghika’s eine gedrücke geworden, und hat wieder Paladi, welcher bei seinen leidenschaftlichen Gestitulationen ein Wasser­­glas in Trümmer und fi selbst die Hand blutig schlug, noch auch der als Tester Medner auftretende Professor und Journalist Xenopol einen wirklichen Erfolg zu erzielen vermocht.. Daß man es aber bei den Ausfällen Pherefyde’s gegen die Krone nicht etwa blos mit dem Ausdruck einer persönlichen Verbitterung, sondern mit einer neuen Kampfesmethode der nationalliberalen Partei zu thun hat, geht aus dem Leitartikel der heute Abends zur Ausgabe gelangten „Bovita Nationala“, des leitenden Blattes der nationalliberalen Partei, her­vor, welcher unter dem Titel: „Was mill der König?“ Apostrophen an das Staatsoberhaupt richtet, wie man sie sonst nur im antidynasti­­­chen „Adeverul“ zu lesen gewohnt war. Demnach scheint also die von Steva und Paladi geführte Gruppe der schärferen Tonart über die Sclauheit D. Sturdza’s, welcher menigstens der Krone gegenüber nicht weiter gehen­­ wollte, als es sich mit seiner persönlichen Regierungs­­fähigkeit vertrug, den Sieg davongetragen zu haben. Freilich hat aber auch D. Sturdza nach seinen Reden zur Siebenbürger Frage und zum Handelsvertrage mit Oesterreich- Ungarn an staatsmännischer Geltung "so­ wenig mehr zu verlieren. Daß es sich nicht der Mühe verlohnte, um dieses Nestes mitten dem Ungestüm der­­ radikalen Elemente seiner Partei Zwang anzuthun. — Die zur Kontrole der zur­ N­egelung der Baluta noth­­wendigen Gelöbeshhaftung entsendete­n Kommission hält morgen, Nachmittags 5 Uhr, eine Situng. DO Sophia, 26. Teber. Orig­­ KRorr). Toujours perdrix n wird langweilig und auch mir müssen es besorgen, daß der Leser, bei Anblic dieser Zeilen, enttäuscht ausrufen wird: Schon wieder Geschichten vom Erarhat und den mazedos­nischen Bulgaren! Das ist nicht unsere Schuld. Mehr, als irgend eine andere Angelegenheit, beschäftigt heute Die hiesigen Negierungskreise die Frage nach der Entwicklung der Dinge in Mazedonien. Man erkennt eine systematische Bekämpfung und Unter­­berüdung des bulgarischen Elementes und der Gelbsterhaltungstrieb regt sich. Im Grunde könnten die Bulgaren sich geschmeichelt fühlen, daß die Pforte vor ihnen so viel Furcht zeigt. Die begliffene Fürsorge der Türkei, ihre bulgarischen Unterthanen in stumpfer Um­­­wissenheit­ zu­ erhalten und bei denselben das Nationalbewußtsein nit aufkommen zu lassen, läßt denken, daß, sie sie fürchtet, während sie mit den Griechen, Serben und Rumänen fertig zu werden hofft. In der That wagt sie wenig damit, wenn sie Diesen inter essanten Wölferschaften Freiheit läßt, nach eigener Pacon selig zu werden, denn Die Serben finden: sich nur in zwei Landschalen,­­ rumänischer Gemeinden "gibt es kaum ein halb _ Dutend, und die Griechen­ bilden das handeltreibende Element ; sie sind überall, ausnahmslos, aber stets iolirt. Mit der ungeheueren Mehrheit der Bevölkerung, dem Landvolfe, welches aus­­schließlich bulgarisch ist, steht es anders... Dag, it die­ bete nojre der Türken. Auf firchlichem und politischem Gebiete, für die Hinsichtlich der Schule sind sie schlechter Daran, als die übrigen Bewohner Mazedoniens. Unlängst erst wurde an dieser­ Stelle. eine Schilderung der den bulgarischen Schulen in Mazedonien bereiteten Tage geboten. E 3 wurde berichtet, daß die türkischen Behörden den bulgarischen Ge­­meinden, aber aug nur Ddiejen, das Recht absprechen, Schulen zu unterhalten und dieses Recht nur an­ Privatpersonen gegen­ Widerruf ertheilen wollen. Man­ verlangt sogar, daß für die bestehenden Schulen bestimmte­ Personen, als Konzessionsmerker auftreten­ sollen, " widrigenfalls die Schliegung dieser Schulen droht, 768. wurde much dargethan, wie sehr das­ bulgarische Element dadurch­ benachtheiligt it, daß nur zwei Grardien bulgarische Bischöfe al­meisen, während, griechische Biscöfe in sämmtlichen Grab­en‘ residiren. Da nun der Bischof der" Vertreter der ristlichen Bevölkerung " ist, bleibt der größte Theil der bulgarischen Bevölkerung ohne solcen. Doch nicht genug, an der kulturellen und geistigen Schädigung, fügt Die Pforte ihren bulgarischen Untertanen noch daduch , ein­ schweres Unrecht, zu, daß. sie. die. bulgarischen, kirchlichen : Gemeinden " nicht anerkennt. Die cristlichen Unterthanen haben nämlich in Chefachen und gewissen anderen Angelegenheiten eigene Gerichtsbarkeit. Das Gericht bildet­ der Mann der Gemeinde, welchen in den Hauptstädten der Metropolit, in den übrigen Orten der­­ höchste Geistliche präsidiirt. Die Urtheile dieses geistlichen Tribunals sind rechtskräftig und die tür­­kischen­ Behörden sind verpflichtet, dieselben, sobald sie auf eine Erolu­­tion oder eine Strafe lauten, auszuführen. Die türkischen Behörden befassen sich aber nur mit den Entsc­heidungen anerkannter Gemeinden ; den bulgarischen fehlt nun die Anerkennung. Daher bleiben die­selben in­ dieser Hinsicht rechtlos oder müssen die Jurisdiktion der griechischen Geistlichkeit anerkennen. Man trägt Bedenken, an folche vollkommen unmotivirte und unbegreifliche Willkürlichkeiten zu glauben ; die Sache ist aber richtig. In Brilip, z. B., das bei 15.000 Ginz mohnern, den welcen 5000 Türken und 10.000 Bulgaren, siebzehn rurmäntische Familien zählt, bilden diese, lesteren eine anerkannte geschlossene Gemeinde, deren Beichlüsse Rechtskraft haben. Die 10.000 Bulgaren dagegen haben die Wahl, entweder ihre Nationalität zu ver­­leugnen oder recht­ und schußlos zu bleiben. Wie man sieht, ist es also ein ganzer Kämpfex von Fragen, der in Betracht fo­rmt und es műre verfehlt, deren mögliche Folgen zu unterschägen. Die Bulgaren sind­en ft bemußt, mit der Loyalität in ihrem Verhalten gegenüber der Pforte bis zur äußersten Möglichkeit gegangen zu sein. Die Pforte selbst hat bei wiederholten Anlässen diese Korrektheit anerkannt. Warum also dieses Keinliche Nörgeln, diese Zurückjegung, Diese Miß­­adhjtung, die sie besonders durch die Haltung der Pforte in der An­­gelegenheit der Ermordung eines Palastes für das Grardat in Pera fundgab ? Die Pforte irrt sich, wenn sie glaubt, daß das der richtige Weg it, die Bulgaren in Unterthänigkeit an erhalten. Sie entfremdet si dadurch einen Nachbar, der es aus Ueberzeugung münscht, ihr aufrichtigen Freund zu bleiben. Schließlich darf man in Konstantinopel nicht vergessen, daß­ 600.000 Mohamedaner­ in Bulgarien leben, welche bisher in Wahrheit wie verzogene Kinder behandelt wurden, auf die Dauer aber bei den Bulgaren den ©edanfen aufflammen lassen könnten, ob es politisch ag sei, Böses mit Gutem zu vergelten ( ss. Bufarest, 26. Leber.. O­rig-Korr) Das gestrige Meeting der nationalliberalen Partei hat derselben statt des ermarteten Erfolges eine für die Opposition unter den jenigen Verhältnissen doppelt empfindliche Blamage einge­tragen. Bemüht, einen Bürgen für ihre in­ legter Zeit etwas stark Tadenscheinig­ gewordene loyale Gesinnung zu gewinnen, hatte die nationalliberale Parteileitung den Prinzen D. Chifa, welcher sich seit dem Sturze der Regierung Joan Bratianu’s von der aktiven Politik vollständig fern­gehalten hatte, dazu vermocht, nicht­ allein eine aussichtslose nationalliberale Doppelkandidatur für die erledigten Deputirten-Mandate von Gala und Krajova anzunehmen, sondern sich auch auf dem gestern im Daciasaale stattfindenden oppositionellen Meeting persönlich einzufinden Bei seinem Erscheinen im Saale sos mohl von Meetingspräsidenten D. Sturdza, als an von der Ver­sa­nmlung in enthusiastischer Weise begrüßt, nahm der greise Prinz, welcher sich während seiner langjährigen Thätigkeit als national­liberaler Senatspräsident den Ruf eines sehr gemäßigten und streng dynastisch gesinnten Parteimannes erworben hatte, zu einer kurzen Ansprache das Wort, in welcher er unter dem Anspruch des Dankes für die seinem Alter dem­geprachte Ovation die Hoffnung aussprach, daß es ihm doch noch vergönnt sein werde, einen Umfirmung der Regie­rungsverhältnisse zu erleben. Als jedoch hierauf der frühere Minister des Heußern, M. Bheresyde das Wort ergriff, um seinen heftigen Aus­­fällen gegen den angeblich verfassungsr­idrigen Charakter des gegen­­wärtigen Regimes die Erklärung hinzuzufügen, daß die Verantwortung für die gegenwärtigen Zustände der König zu tragen habe und daß es an der Zeit sei, denselben auf diese seine Verantwortlickeit aufmerksam zu machen, erhob sich Prinz D. Ghifa zu dem mit allgemein vernehml­icher Stimme abgegebenen Proteste, daß er an einer Versammlung nicht theilnehmen könne, in welcher man dem Staatsoberhaupte den Brozek machen mil. Sprach’s und verließ unter der stummen Der Ad. Belgrad, 26. Feber. Drig.-Korr.) Eine Unmaffe fleiner Nachmittags- und Abendblätter, die von sehreienden Buben feilgeboten und, mies scheint, au­­redigirt werden, befassen sich, auschließlich mit König Milan. Es werden Schimpf-Orgien gefeiert, wie sie wüster und schamloser nicht gedacht werden­ können. ‚Seitdem bie und da solche Blätter konfiszirt wurden, scheint sie die Sache als ganz Yurrativer Handelsartikel in Belgrad eingebürgert zu haben. Gegenüber dieser V­erirrung einzelner Parteigenossen hat es ,Ddjet" für gerathen gefunden, sich­al ausschließliches Organ der radikalen Partei zu erklären; und wenn es auch in diesem Blatte nicht an heftigen Angriffen auf König Milan selt, so unter­­scheiden sich diese doc durch literarischen Ton und verhältnismäßige Objektivität von den übrigen Skandalartikeln. Von den Politikern en vue haben sich bis jeßt General Grulcs, der gemejene Minister Marimovics und Riftics gegen König Milan geäußert. Sehr belächelt wird "der Ausspruch des Drregenten, nach in welchem eine Ginnischung Milan’s in serbische Angelegenheiten vers­tammensmerth märe, da es ja genugsam befannt lt, wie gerade Riftlis fig während seiner Regentschaft ausschließlich von König Milan leiten ließ.­­­­­­So vielen Attaken gegenüber,die weit über das Zielschießen mußte eine­­ Reaktion eintreten. So fommt­ es, daß fest viele Fort» fchrittler, mit Garafhanin an der Elite, ihren einstigen voll ver» geffend, an die Seite des König­ Baters getreten sind; daß Liberale gegen Rifties um Milan’s millen sich verbünden und die gemäßigten Reditalen das Vorgehen der Zügellosen­­ perhorresziren. Sehr charak­­teristisch für die gegenwärtige Situation, sind auch die, täglich­ auf­­tauchenden Tuftonsgerüchte. Einmal heißt es, Liberale und Radikale mürden sich gegen den Dreibund fusioniren , dann wieder Fortschrittler mit den Liberalen gegen die Medermacht der Radikalen, sogar von einer Annäherung der Fortschrittler zu den Radikalen kurserten sehr laute Gerüchte. Während jedoch keine dieser projektivten Fusionen zustande kommt,bildet sich ganz spontan,ohne vorherige Programm-Entwick­­lung,fast unbewußt eine Gruppe aus den Abbröckelungs-Produkten der drei Parteien.Viele haben in ihrer politischen Karriere die Ent­­täuschung erfahren,daß sie ihrer Partei stets mehr gaben,sass sie von Diesel empfangen haben.Viele sehen es nun klar und deutlich,daß sie sein wirklich großes Prinzip durch irgendeine Partei in Serbien zur Geltung gelangt ist.Manche sind der politischen Lüge satt und fühlen das Bedürfniß,sich dem Lande wirklichnuslich zu erweisen,«ohne ihre Kräfte zum Heile einzelner Persönlichkeiten auszugeben. RIM: "Nachdem bisher der ganze Kampf zwischen Regierung und Opposition auf dem Felde des Parteimesens sich konzentrirte, befindet sich die gegenwärtige Opposition in einiger Überlegenheit der ganz farblosen und überdies noch so eminent tastvollen Regierung­ gegen­­­über. Der erzwungene Waffenstillstand gibt nun Gelegenheit, sich zu sammeln und­ zu überlegen. Kein Wunder, daß nach den troftlosen Resultaten der bisher gelieferten Kampagnen die Majorität der polis­tischen Kämpen sich nach definitivem Frieden sehnt. Bei der steten Aufregung, bei dem Jagen nach Aemtern und Titeln ist die ernste sichere Arbeit ganz in Verfall gerathen. Schon regt ei ein stilles Verlangen nach bürgerlicher Thätigkeit, nach reeller Arbeit und unwirk­­lichem Erwerb. . .. Aug auf dem Gebiete der ernsten politischen Literatur ist plöglich wegeres Leben’ fühlbar. Um ein neues Blatt: »Red« (die Ordnung) sammeln ich Männer aller Parteien, die ganz unabhängig von ihrer­ Parteistellung, ihre Talente zur Geltung bringen wollen. Der liberale Professor der Hochschule, Banto Srecstopvicz,­­ der, gemesene, radikale Minister Andra Nik­lics, der Fort­schrittler Navafovic3 und viele andere ernste P­olitiker haben dem­ Blatte ihre Mitarbeiterschaft zugesagt, so daß das seit drei Wochen ers­cheinende Blatt sich als wahrhaft literarisches Organ seine Stellung erobert hat. Vielleicht mich aus der Mitte dieser literarischen Gruppe eine neue politische Partei hervorgehen, die das Heil Serbiens selbstlos zu fordern als ihre Aufgabe betrachtet. u " . + » 9.46 Die kirchengelítiscten Fragen. Das Krelativfomu­& dD der liberalen Landes­versammlung fordert die Bevölkerung der Hauptstadt mittelst Affiken auf, die Häuser am Franz-Sosef-Plas, Giselaplat, Calvin­­plag, auf dem Plate vor dem Westbahnhofe, am Museum­, Karls- Bad, und Maroffanergan­e Fahnen zu schmüden und zu defor­ren. "und Taignerring, in der Dorothea, wurd­e auf der Andräsiystraße am 4. d. mit «» · AuSBaja,27.Feber,wird uns,geschrieben:Der voll·­­stä­ndi·ge Mißerfolg der«.Versamm­lung vom­ 25.d.M.,welche für die liberalle Kirchenpolitik hätte Stellung nehmen sollen,hatte an dem­­­selben Tage eine höchst unerquickl­iches Szene zur Folge. Obergespan. Berczel griff im Kasino vor zahlreichen Anwesenden den Stadthauptmann Scheibner in heftiger Weise an, indem er ihn und seine Organe für die Resultatlosigkeit der Konferenz verant­­­wortlich machte; dann wandte er sich gegen den­­ Abgeordneten Drescher, dem er wegen seines Fernbleibens von der Konferenz­ Vorwwürfe machte. Beide Herren replizirten heftig erregt; Abgeord­­neter Drescher entgegnete, er habe «3 nicht nöthig, zur Bethätigung seiner liberalen Gesinnung in schlecht inszenirten V­ersammlungen zu erk­ennen. Die­ Aufseden erregende Affaire wurde durch eine Erklärung des Obergespans Perczel, in­ welcher­ er über die in großer Erregtheit gebrauchten­ Schaften . Worte fein . Bedauern, aussprach), heute auf friedlichem Wege ausgetragen. Die Liberalen Wähler der Stadt Tolna haben in­­ einer am 25. Sieber stattgehabten Konferenz für die firchen­­­politischen Hefarmen Stellung genommen und unter­ dem P­räsidium­ des­ Barons Eduard E­liatichef einhellig­ beschlossen, ein Memorandum an das Abgeordnetenhaus zu richten, worin dem Bertranen fü­r die Mitglieder der Negierung Ausdruck gegeben wird. Ein Exemplar­ dieses M­emorandums wurde­ dem Reichstags-Abgeord­­neten Wilhelm B­od­a, mit der Bitte übersendet, die kirchenpolitischen Bestrebungen der Regierung mit seinem Votum zu unterstügen. In Ö-Becke hat gestern eine von mehr als tausend­­ Per­­sonen besuchte Versammlung für­­­ die kirchenpolitischen eformen Stellung genommen. Die Nede des Präsidenten Andor 3letér wurde mit Begeisterung begrüßt. Die Versammlung beschloß ein­­heilig, an der großen liberalen Landesversammlung, welche am 4. März in Budapest stattfindet,, theilzunehm­en. Die Wähler wollrten gleichzeitig dem Vertreter des O-Becseer Bezirks, Bazul Bo­po­­vics, für jene Haltung in der Frage der kirchenpolitischen Refor­­men einhellig Danf und Vertrauen. Aus Arad wird von geitern gemeldet: Als am Schlusse der heutigen Kongregation des Arader Komitats Stefan­­ Bohus zur Theilnahme an der liberalen Landesversammlung aufforderte, ver­­ließen die Rumänen den Saal. Im Kreise der Arader Bürgerschaft wurden 1500 fl. zur Bestreitung der­­ Kosten des Grivazuges ge­­sammelt. Su Balaffa-Gyarmat­ hat gestern eine von mehreren Tausend Personen besuchte Volfsversammlung­ stattgefunden, welche es einstimmig für die kirchenpolitischen Reformen­ erklärte, und die wirkungsvollen Neben Solo Balás und Daniel Horvaths mit demonstrativem Beifall aufnahm. Die P Versammlung votirte schließlich dem Reichstags-Abgeordneten Anton Balás für seine Haltung in der Frage der Reformen Dank und Anerkennung und entsendete dann 40 Mitglieder zu der am 4. März stattfindenden Landesversammlung. Man schreibt uns aus Turdiscz-Szt.-Märton: Be der am 4. März in Budapest stattfindenden­­ liberalen Landesver­­sammlung wird unser Komitat Durch den V­izegespan Koloman v. Beniczfy und eine Deputation, bestehend aus 20 in Bauerntracht erscheinenden L­andleuten, vertreten sein. = .­ ­— Aus dem Beidysinge, Die vornehmste Tribüne des Abgeordnetenhauses hatte si heute ausnahmswreise fon zu Beginn der Eitung mit schönen und eleganten Snfassen bevölkert, welche sonst nicht so früh mit ihrer Toilette fertig­­ zu sein pflegen. Die heutige Matutinität unseres Faubourg St. Germain war dem­ Grafen Ladislaus Szápáry zu danken, der als der erste Redner des Tages aufgerufen wurde. Das ganze Haus hörte mit großer Aufmerksamkeit die Betrachtungen über die modernen liberalen Schlagworte an, mit melchen der jugendliche Redner seine hibfch ausgearbeitete Philippina gegen die Zivilehe, diese Ausgeburt des Radikalismus, einleitete. Stellenweise gab es als lauten Widerspruch, aber im Allgemeinen wurden die Schilderungen, die das hoffnungsvolle ehemalige Mitglied der liberalen Partei von seinem deal eines christlichen Staatsmesens entwarf, andächtig an­gehört. Am Schiffe dieser halbstü­ndigen Leistung gab er denn an Slükwinshe die Fülle. — Nachdem noch von der Nedten Karl Szäß in einer kurzen Erklärung entwickelt, daß die Protestanten in Ungarn die Interessen ihrer Konfession stets dem höheren, staat­­lichen Interesse Hintangefegt, sprach auf der andern Seite Gráß­glaubensgenosse Albert Ro»­ács ‘welcher "gegen die Regierung und deren Politik überhaupt den Kreuzzug predigte. Die National­­partei unterhielt sich hiebei so gut, daß sie zum Schluffe dieser sonder­­baren Leistung auf die Gemährung einer Neipeltpause Drang, auf melde unmotivirte Zeitvergendung aber die Majorität nicht eingehen wollte. Hingegen was ein­­ anderer Glaubensgenosse Kovács, Albert Keiss, „in persönliger Lage" seinem „geistreichen“ Vorredner unter allgemeinem Beifall den "Zert und die Verehrer Albert Kovács gönnten sich dann aus eigener Machtvollkommenheit die Erholung, welche ihnen der Präsident nicht bewilligen wollte. In der Stille, welche dann folgte, plaidirte­ Dr. Morzsanyi als Ratholif sehr warm für die liberale­ Reform, wobei­­ seine­ Argue­mentation von der Majorität Sympathisch angehört wurde. Dann kam das sauve qui peut bes Tages. " Einerseits hatte sich die Nachricht der Nedner die Mängel­­ der Vorlage und die Syedler, der ‚Regierung in handgreiflicher Weise zu bemessen suchte. Im Gegenmar von drei Dusend Zuhörern schloß Ságby seine Rede unter dem­ ein­­helligen Beifall seiner Parteigenossen, worauf die Debatte nag 2 Uhr abgebrochen wurde. Präsident Baron Desider Bánffy eröffnet die Sagung des Abgeordnetenhauses um 10 Uhr Vormittags. ‚ Schriftführer : Graf Esterházy, Molnár, Bartót. Auf den. Minister-Fauteuils: Welerle, Szilágyi Graf Esäaty, Sosipovich. ” »Das Protokoll der­ jüngsten Sitzung wird verlesen und authentizirt. c Dem Abgeordneten Baron Milos Bald wird zur Herstel­­lung seiner Gesundheit ein zweimonatliger Urlaub bewilligt.­­ Präsident meldet, daß der Landesvertheidigungs-Minister den IV. Theil der Instruktion zum Vollzuge des Wehrgefethes in 470 Exemplaren eingesendet habe. — Das­­ Buch mird­ unter, dir Abgeordneten vertheilt werden. Präsident legt ferner folgende Einläufe vor: Die Petition des Komitate Arva um Verstaatlichung der Verwaltung; ‚die Petition der kön. Freistadt Sünffichen um Modifikation des Gefeges über Das Schanfgefälle ; die Petition der Gregleder Volksversamm­­lung in Angelegenheit der Kirchenpolitischen Vorlagen, die­ Petition des Budapester -Sniajsen Karl Schent megen. Exiasleistung­ von Staaten wegen für die Schäden, melche doch die Schuld von staatl­­ichen Organen ihm zugefügt wurden. »Alle diese Petitionen werden an den Petitions-Ausschuß geleitet. . » « » Folgt die Tagesordnung:Fortsetzung der­ General­­debatte sicher den Eherechts-Gesetzentwurf. "Gr»cif Ladislau­s·Sz­clpa«ry:Geehrtes Hausl Schon im vorigen Sabre, bei Gelegenheit der Verhandlung des Kultus- und Unterrichts- Budgets, hatte ich die Ehre zu erklären, weshalb ich aus dem Gesichtspunkte des Christenthums sein Freund der obligatorischen Bivilehe bin. Nunmehr, da die betreffenden Gelegentwürfe Dem Hause vorliegen, sei mir gestattet zu erklären, weshalb ich Dieselben aus­ dem Gesichtspunkte des Staates für unannehmbar halte. (Hört! Hört!) es Die Geiesgeltung entspricht ihrer erhabenen, aber sch­wierigen Aufgabe nur dann, wenn sie den Spuren der aus der Nation selbst sich entmwickelnden, selbstberaußten und allgemein empfundenen Ber ‚Dürfnisse folgt (So its! Tints und im Zentrum), wenn­ sie den dringendsten Bedürfnissen abdilft, wenn sie zunächst die unwichtigsten materiellen und moralischen Bedürfnisse zu befriedigen bestrebt ist und sich exit nachher auf den Standpunkt der modernen Seen oder der vom Katheder herab schön Eingenden Prinzipien teil. Wenn die Gereggebung dem aus­ der Nation selbst hervorgehenden Bedürfniß­­gefühl zuvorkommt, entspricht sie nicht ihrer Aufgabe; und wenn eine Regierung in künftlicher Weise bemüht ist, mit Benügung solcher Organe, welche für andere Zwecke bestimmt sind, im Lande ein joh­es Bedürfniß zu verbreiten, dann —­ ich bedauere es jagen zu müssen — verdient sie nicht Das D Vertrauen des Landes (So ist’s!­­intő und im Zentrum), je der Arzt in der ‘yabel. Der bei seinem Patienten in künftlicher Weise­ größere "Uebel, neuere " Krankheiten hervorgerufen hat, um durch deren Heilung fi Eitelseits­ oder andere Erfolge zu Sichern. (Beifall linke.)­­ Die Vertheidiger der obligatorischen Zivilehe "behaupten, daß diese Institution das nothwendigste Korollar des Liberalismus, daß, mer demselben opponirt, nicht liberal rei­­ch gestehe, geehrtes Haus, ich habe vom Liberalismus eine andere Nachicht Als Die absolute Monarchie die Rechte Cinzelmer zu absorbiren begann, als dieselbe die Rechte der Staatsbürger unterdrückte und mit farb­legen Händen ins Privatleben eingriff, als sie die Rechte der Gesellscaft und­ der Konfessionen mit­ Füßen zu treten begann, da hat sich die Gesellsschaft gegen dieselbe empört und führte einen großen und siegreichen Kampf gegen sie und die diesen Kampf führende Richtung hieß . Liberalismus. „Inmitten dieser Kämpfe ward der riesige Nimbus des Liberalismus geboren. Aber­ heute, wo fast jeder Staat Europas­ seine Konstitution hat, benügen die Anhänger der Staatlichen. Allmast, dieser Absolu­­­tismus der neueren“ Yeit, mit“­­geschichten Händen das Schöne und Aldnßende Schlagmort zu dem­ Behufe, nun » die­ Nechte Cinzelner, der esellschaft und der S Konfessionen neuerlich dem Staate zu sichern. (Wahr! So it's! links.) Und unter diesem schönen und glänzenden Schlagwort, glaube ich, können sie die Verkürzung der Nechte Ein­­zelner u. f. mo. leichter erreichen, als ‚dies in der Vorzeit die absolu­­tistische­ Monarchie gethan. .. . »Mit einem sehr ger­ichtig scheinenden Einwande können die sehr liberalen Herren der Gegenwart hervortreten, indem sie sagen, dab­ei ein großer Unterschied fei trauichen­dem, wenn die höchste Staatsgewalt in der Hand eines dem Wolfe­­ nicht verantwortlichen Menschen konzentrirt ist, und dazwitchen, menn dieselbe in die Hand einer doch das Bolt gemählten und­­ diesem letteren verantwort­­lichen Körperschaft niedergelegt­ ist. Aber dieser Einwand, geehrtes Haus, it ebenso eitel und geringfügig, wie jene bombastischen, liberalen Phrasen (Wahr! So ist s­ lints), und zwar deshalb,­­ weil nicht Das Die Frage ist, was die Natur der höchsten Gemalt sei, sondern, wie Dieselbe ‚gegen die Nechte Einzelmer, der Gesellsshaft und der Konfessionen angewendet wird. Aber meiner Ansicht nach, geirrtes Haus, fühlt es der Staatsbürger ganz gleich, wenn die Machthaber des Staates ihren Wirkungskreis überschreiten, ob dieselben die Macht ex Dei gratia bejsten, oder ob sie diese in­­ Folge der Wahl erhielten ; oder it es nicht so mit dem ostafrikanischen Sklaven, der seine Lanze vor einem­ Anderen zerbricht, in dessen Sklave zu werden? Wird dieser nicht ebenso Sklave, wie Der, welcher schon als Sklave ge­­boren wurde? Die parlamentarische Geschichte der neueren Zeit zeigt Göttl Hört 1), Doch der wahre Liberalismus stets die Vertheidigung der’ Nechte einzelner der Gesellschaft, und der Konfessionen dem nach der Ab­nagst strebenden Staate­­ gegenüber führte. Wir haben dies in Preußen gesehen. Denn, geehrtes Haus, der Zied des Liberalismus ist nicht die Zerstörung, nicht die Unterjochung, sondern­ der Schuß und die Vertheidigung. Das ist der Unterschied zwischen dem Liber­­alismus und dem Raditalismus. Der Zied des Radikalismus­ ist vielhundertjähriger Austitutionen. Die Knechtung der individuellen Rechte vor dem Gößen eines allmächtigen Staates. So gestehe "aug ich, daß der Liberalismus, als der Schüler der individuellen Rechte, eine jener Säulen war, auf welchem der­ ungar­­ische­ Staat seit bald tausend Jahren ruht. Im Herzen des unga­­rischen Wolfes lebt eine starre und zähe Liebe und Anhänglichkeit an seine Rechte und an seine Konfession. Es hat um ihretmillen viel gekämpft und viel gelitten, oft unter dem Druck einer ihm ganz fremden Macht und darum blicht es stets mit argwöhnischen Augen auf die Träger der­­ obersten Gewalt . und scheut vor den verstaat­­lichenden Verfügungen zurück. Geehrtestau.Ein großer Theil der liberalen­ Zeitungekt bemüht sich,dieses wirklich­e Interesse des Volkes zu mißdeutenz und Diejenigen,die dasselbe vertheidigen und den Muth haben,­offen heraus­zusagen,daß das ungarische.Wo«1k diese Verfügungen nicht will,greift man mit der­ Bezeichnung»ultra­montan«und ähnlichen Bezeichnungen an,welche ich oft hier im Hause gehört habe-Was micl­ betrifft,so ist jede Beschimpfung,jede Benennung und­ Ver­« leumdung dafür,weil ich so denke,1ine,Gott­ sei Dank,dient-ver­­dorbene Masse unseres Volkes,und nicht wie jene Kreise,welche die liberalen Zeitungen inspiriren,­meinem Gewissen eines Beruhigung, meinen Ohren selbst auf der Straße nur Mufil.. (Heiterkeit und Beifall Iinis.) . « Ueberdies würde ich die Einführung solcher Verfügungen in diesem Auge I­blick aus folgenden Gründen für sehr gefährlich halten. (Hört!Hört!)Gerade jene westlichen Staaten,auf welche man sich —wie auch Reale—bei jeder liberalen Verfügun­g beruft und aus welchen die Blätter­ tagtäglich neue und immer neue Schreckenss­nachrichten über die zerri­tteten sozialen Verhältnisse bringen, sind das beste Beispiel dafür,wohin ein Staat gelangt,wenn er den Individualism­us untterdrückt 1111d seinen christlichen Charakter veri­liert.Darin,geehrtes Hau­s,theile ich vollkommen die Ansicht Jed­er, welche sagen,daß wenn in einer so wichtigen ethischen Frage wies die Ehe zr­ischenden Konfessionen ein Zusammenstoß erfolgls der Staat das Recht halt zwischen den Konfessionen zu interveniren und in manche 11 Fällen auch ein Stati1t«"zu­schaffen,da­ estlicht des Staates ist,für den Frieden der Staatsbürger zu sorgen eher gegen eine solche Lösung,wie sie in dem vorliegenden Gesetzentwurf enthalten ist,welche eigentlich nichts Anderes als die vollständige Verstaatlichung der Ehe ist,­gegen­ eine solche Lösung muß Wunsch entschieden verwal­ten.(Zustimmung links und im Zentrum 11.) ««. Dieses­ Vorgehen,geehrtes Hans,bringt mir unwillkürlich eine Fabel Lafontain­e’s in Erinnerung.(Hört!Hört!)Zwei­ Kinder spielten am Strande des Meeres und geriet bext wegen einer gefun­denen Auster in Streit-Dahmn der Alte vorbei und siefvählten ihn zum Schiedsrichter.Dieser brach die Auster entzwei,gab die eine Schale dem einen,die andere dem anderen Kinde,die Ausier selbst aber verzehrte er selber.Heiterkeit1 und Beifall-)Sotdat, geehrtes Haus,meiner Ansicht nach die Regierun­g(Heiterkeit und Beifall links),indem sie bei dem Zusammenstoß der Konfessionen blos ihre eigene Macht fördert durch diesen Gesetzentwurrf,»htzt dessen fast jedem Paragraphen es»heißt,dageådm kastizmzmstervop behalten bleibt;c....(Zuttun'mung und Hexterkext links.) verbreitet, daß im Hause mies sich als unreifer Scherz, feit3 hatte trogdem das Niederreißen eine Bombe gefunden worden sei, anderer. S­ag­e­n das Wort ergriffen. Die Bombengeschichte er, aber der Saal füllte sich nicht mehr. · ., Ji « _

Next