Pester Lloyd - Abendblatt, März 1894 (Jahrgang 41, nr. 50-77)

1894-03-26 / nr. 71

RL fü­r»«—.»,-.s.«.».»l»,..«.«,...«-.-.«’ « TER « -«»«««. OYD,­­ Montag, 26. März. ..JI" (Einzelne Nummern in Budapest 3 Br., in der Provinz A Er. in allen Bersschleißlokalen.) -—·· , j —- l _ — _ | . - . « « Ueber a .:1 bi­s Budapest,26.März.« Die Osterfeier breitet heiligen Frieden über die Landestrauer.Der leidenschaftliche Schm­ierz klärt sich,"allmälig ab,die öfentliche Stimmu­ng erhebt sich im­mer mehr zur Würde des historischen Moments.­In der­ Hau­pt­­stadt ist der Demon­strationslärm verstummt-die z­wangs­­weise Eintreib­un­g der Srssietätsschu­ld hat aufgehört.«In­­­ zwischen aber machen sich Wiener Blätter unsäglich viel«mit den Vorgängen der letzteren­ Tage zu schaffen,die ein­en verfolgen uns m­it ihrer­»Liebe«,die anderen­ m­it ihrem­ Haß,die einen sehen in ihrer überwallenden Zärtlichkeit für das Ministerium Wekerle,wieder von­,der äußersten» Linke«­heraufbeschworene»Geist der Revolution«den­­ungarischen­ Regieru­ngshim­melstürm­ernind entgöttern wird,die anderen­ aber haben schon«län­gst voraus­­­gesagt,­daß die Vorlagen­ über die kirchen­­politische"Reforn­den aller äußersten staatsrechtlichen Radi­­­kalism­us entfesseln werden und als dam­n­,wie es jetzt that­­sächlich­ zu­treffen soll,der Boden sich aufthu­n und die Regierungsin­tian m­­it ihrer Pa­rtei verschlingen wird,wie weiland­ die Rotte Korah­.Mögen sie sich beru­higen in­ beiden­ Lagern.l Einstiweilen kom­mt die Revolution n­och ni­cht und da­s Kabinet Wekerle geht noch­ nicht in Trümm­er.. Wer­ n­ur halbwegs mit den u­ngarischen­ Verhältnissen­ vertraut warder konnte wissen,daß die­ Heimkehr des todten Ludwig Kosf­­th,gleichvielivann­ sind un­ter welcher Regierung das Ereigni­ß eintreten­ m­ag,n­­cht ohne tiefe Wirku­ng au­f Gemüth­ und Phan­tasie des Volkes bleiben und auch­ die parlamentarischen­ Zu­stände n­­cht un­­berührt lassen werde.Aber solch­ ein Ken­n­er der u­n­garischen­ Verhältnisse wird auch n­icht im Stan­de sein­,die Vorgän­ge der abgelau­fenen Woche zu überschätzen­ sind au­s denselben die Zeichen­ eines nahen Sturmes herau­szuhören­.­«Sobald der große Todhterr­reivigen­ Ruhei bestattet ist,s­erden die Wogen des öffentlichen­ Lebens sich­ glätten sin­d die Käm­pfe, die dann noch zu bestehen­ sein mögen­,­werden den Cha­­­rakter parlamentari­­cher Kämpfe nicht verleug­­­nen..Er­eriert die äußerste Lin­ke ihr Verlangen nachJn­­­artikulirung der Verdienste Lu­dwig Koffuth­’s,so ka­nn sich immerhin eine große Debatte entw­ickeln­,doch der Ausgang derselben kann n­­cht zweifelhaft sein.Der­ Zusammenhang aber zwischen den­ kirchenpolitischen­ Reformen u­n­d den­ Ehren­­bezeigungen für die Maiien Kossuth’s kann nu­r in­sofern gegeben sein,als sich zuversichtlich erwarten läßt,daß die ,politische Gemein­de,die im Geiste Lu­dmig Kossatlys zu handeln­ meint,keinen Augen­blick vergessen darf,m­iti welcher Kraft er noch in den letzten Tagen seines Erdenwallen­s die liberalen neen­ jener Reformen"verfochtens hat. ® = ® die Konferenz der Turiner Deputation des Abgeordnetenh­auses, melde — wie bereits gemeldet — am Samstag unter dem Vorfige des Präsidenten des Abgeord­­netenhauses Baron Desider Bäanffy stattgefunden hat, veröffentlicht »««»«,«,««E«gLe«tertes«·­folgenden «ausführli­chen·perjek­t­;.«x Hi Deputationsmitglieder waren ziemlich­ zahlreich erschienen. . Präsident meldete, daß ex, die, Deputation nicht "persönlich, führen­­ könne und da auch die Vizepräsidenten ‘verhindert und, die »Führung­ zu übernehmen, wäre es am zweckmäßigsten, wenn Ludwig Terengi die Deputation führen würde. Der Beschluß des Hauses Taute so, daß das Haus sich an der Leichenfeier durch eine durch seinen Präsi­­denten gebildete Deputation vertreten läßt, und da er vernommen hat, daß die Designirung des Deputationsführers durch ihn von mehreren Abgeordneten mißdeutet wurde, erklärt er, daß er hiezu vom Hause berechtigt sei. Sollte jedoch die Deputation mit dem von ihm designirten Führer nicht­ zufrieden sein, dann Bat er auch Dagegen nicht3 einzuwenden, daß die Deputation sich ihren Präsidenten selber wähle, in diesem alle tönne der Betref­­fende aber nicht im Namen des Präsidenten — des Lanies, sondern nur im Namen der, Deputation sprechen. Im Uebrigen ist er, falls die Mitglieder der Deputation gegen den vom Präsidenten designirten ‘Führer etwas einzuwenden haben, bereit, den Abgeordneten Gedeon Rohonczy ‚zu erfuhen, daß er Die Führung der Deputation übernehme. (Zustimmung.). Von der Oppor fition ernenne er Niemanden zum Führer der Deputation, weil er der Ansicht ist, daß dieser der Majorität des Hauses angehören müsse. Arpád Szentiványi erklärt, der Präsident könne sich nur duch) Die Vizepräsidenten substituiren Waffen. Er hat weder gegen Die "Berson Terenyi’s, noch gegen die Rohonczy " etwas einzumenden, allein seiner­ Ansicht nach jet in dem ja menn die Deputation von seinem der Präsidenten des Hauses geführt wird, nur die Deputation selbst berechtigt, sich einen­ Präsidenten zu wählen. — Johann 9­0 d’s Standpunkt weicht von dem des Vorredners ab. Hier handelt es sich um eine offiziele Delegirung und Nebner hätte es am liebsten ge­­sehen, wenn sich an die Sorge der Deputation der Präsident selbst gestellt hätte. (Muse: So its!) Allein wenn aus persönlichen oder aus politischen Nachsichten wieder er, noch die Vizepräsidenten die Führung übernehmen wollen, so kann man sie dazu nicht zwingen. Nedner erblicht in dem vom Präsidenten ernannten Stellvertreter den amtlichen Charakter und die Autorität des Präsidenten des Hauses und deshalb nimmt­ er helfen Vorschlag an. — Ga Matfalvay hat seine Einwendung gegen die beiden vom Präsidenten erwähnten Abgeordneten, allein er macht die Deputation darauf aufmerksam, daß der Deputation­ auch eine Persönlichkeit ans gehört, welche seit Langem Abgeordneter ist, welche, lange Zeit auch Präsident des Hauses war und melde man im ganzen Lande rennt. (Rufe: Thomas PBehy !) Redner hält es für wintchensmerth, daß die Deputation von’ diesem Manne geführt werde. — Präsident Baron Deider Banffy riift die Frage auf, mass vortheilhafter sei,­n wenn er den Führer der Deputation designirt, der in seinem Namen sprechen könne, oder wenn sich die Deputation selbst einen Präsidenten wählt, der nur in ihrem Namen sprechen künne. Einem Anderen, als den Genannten After nicht geneigt, das Präsidium zu übertragen. — Alerius Rapp. steht der Regierung amar ferner, als­ die National­­partei. Doch gebe er ich mit­ der Designirung Gedeon, Rohonczy­k. aufrieden (Elfenrufe) und er ersucht die Deputationsmitglieder unter den obmalhenden­ Umständen, sich gleichfalls Damit zufrieden zu geben. — Julius Gulher:, Die Situation ist­ eine heiffe, man könnte sagen peinliche. Prinzipiell hat Hoch nicht Recht, aber Reoner fügt sich gern, damit Dieser Akt der Pietät nicht ein kleinlicher sei. &3 möge also der vom Präsidenten­­ empfohlene Abgeordnete Gedeon Rohonczy von der Deputation gemählt werden. — Baron Desider Bánffy kan diese Form nicht acceptiren, ‚weil die dem Beschlusfe des Hauses widerspricht. Er beantragt, es möge aus­­gesprochen werden, daß sich die Deputation Konstituirt, der Präsident des Hauses Gedeon Rohonczy als deren Präsidenten­ nominirt habe, was die Deputation zustimmend zur Kenntniß nehme. (Zustimmung.) Er enunziert also den Beschluß in­ diesem ‚Sinne. — Gedeon -Rohonczy dankt für das Vertrauen des Präsidenten und der Deputationsmitglieder. Er werde bestrebt sein, dieser Auszeichnung zu entsprechen und um alle Barteischattirungen in Betreff der Rede zu beruhigen, welche er halten wird, verspricht er­ Kon­zept, dieselbe den 'Vertrauensmännern­­ der­ verschiedenen Barteien ' mittheilen­­ zu wollen. — Hierauf entfernte sich Baron , Bánffy, und "die „Konferenz besprachh unter dem Präsiduium ‚Gedeen Rohon­­.e398 Die Modalitäten der Meile — Johann Hio­b legte die­­ Details der M­eife vor. Die­ Konferenz ersuchte ihn und Franz Sima, als Neffemarshälle fungiren zu­ wollen.­­Im­­"Laufe der Konferenz kam auch die Frage zur Sprache, ob die mit­­ der Deputation. reisenden vier, Diener des , Abgeordnetenhauses‘ in , Galauniform' erscheinen­ sollen. Baron " Desider » Banffy‚verweigerte dies, und die Sache kam so­ weit, daß ein "Mitglied "der Konferenz , Dazmilc­en rief : „Die Diener des Abgeordnetenhauses, sind auch beim Begräbnisse Bokrofs’ in Galauniform erschienen, so werden sie doch vielleicht an zur Leichenfeier Koffuth’s so erscheinen können !“ Diesem unangenehmen Ezidenzfalle machte das Eri­einen des Minister-Präsidenten Wetterle im Hause ein Ende, welcher, als er­­ von der Sache erfuhr, sofort anordnete, daß die Diener des Abgeord­­­netenhauses die Deputation in ihrer Galauniform zu begleiten haben. Gestern Nachts haben die Deputationen des Abgeordnetens, Haufer, der Advok­tenkammer, der Universitätsjugend, und noch mehrere D­e­putationen aus der Provinz mittelst Ertrazuges , die Reise nach Turin zur Leichenfeier Ludwig Korsuths angetreten.. Für 10 Uhr war die Abreise vom Zentralbahnhof­ anberaumt, aber schon lange vor dieser­ Stunde hatten sich die Mitglieder­ der­eputationen am Bahnhofe eingefunden, und die legten Zurüstungen zur Reife noch in aller Eile durchgeführt wurden. Die Gesellschaft, welche aus circa 180 Mitgliedern bestand und sich alsbald auf dem­ Pierron in dichten Gruppen zusammenshaarte,­­ fetselte das Untereffe durch die äußeren Geiheinungen einzelner­ Neifenden. Man konnte "da neben den jugendlichen Gestalten der in schwarzer ungarischer Gala gek­eideten ‚Universitätshörer, altehrmü­rdige ehemalige 1848er Honveds aus der Provinz sehen,­ welche gleichfalls in’ ungarischer Tracht erschienen sind. Auch der greise Funerator Basvárny-Kovács fehlte nicht, der es sich nicht nehmen liek, Die meite Reise auf eigene Kosten zu unternehmen, um das Grabkreuz Ludv­ig Kossuth’S Schon­ von­ Zurin aus bis zum Budapester Kerepsfer Friedhof zu tragen. Das Gros der Reisenden­­ bildeten die 41 Abgeordneten, melche das Abgeordnetenhaus als­ Deputation entsendet hat unter Führung Gedeon Rohonczy’s. Auch vier Diener des Abgeordnetenhauses sind mitgereist. Die Universitätsjugend hat von hier aus auch einen prachtvollen Lörbertrank mitgenommen. Das Arrangement­­ des Ertrazuges besorgte der Abgeordnete Franz Sima im­ Verein mit­ dem Chef des Stadtbureaus der ungarischen Staatsbahnen Paul Schwimmer Die Deputation des Abgeordneten­ bauses besteht aus folgenden Abgeordneten: W­alentin Ilyes, Karl Bárada, Emil Babs, Daniel Thold, Stefan Nagy, Ludvig Zerenyi, Alexander Naay, Alerius Rapp, " Ludivig Holló, ‚Daniel Haviár, Sofef Veres, Lulius Endrey, Eugen­­ Kapotsffy, Árpád, Szentiványgi, Géza Makfalvay, : Lulius Gulner, Sofef gernbach, Géza Melczer, : Béla Rudnyäankky, Desider‘ Bernáth, Peter Aél, Graf Valentin Bethlen, Oskar 3vánta, Johann Erreth, Johann Hoch, Franz Sima, Stefan Majthényi, Julius Chernel, Géza Horváth, Stefan Bilar, Stefan Szluha, Ladislaus Melistó, Kultus Noblopy,­­ Moriz Váthory, Edmund Nandig, Stefan Kolozspárg-Kiss, Ludwig, Bartós, Béla Komjathy, Béla Barabás, Gedeon Nohonezy und Samuel Rapp. WS Vertreter der Aovoratenkammer sind, mitgereist: Alekius S yöry, Präsident, Desider Nagy, Sekretär, Eugen Asigmondy, Alexander Frivassiy, Béla Dam­oti, Theodor Strem und Kelemen. Die Deputation der­­ Universitätshörer besteht unter Führung Sofef Bottlifs' aus folgenden­ Mitgliedern: Ladislaus Bolya, Ivan Mosfovis, Desider Kovács, Emil Schimanef, Theodor Kende, Boltän Lengyel, Julius Mayer, Theodor Szabady, Johann Melocco, Béla Kocsis, Johann Scholz, Michael Bekar, Franz Martos jun. und Friedrich Koromflagg. Außerdem sind mit dem Zuge die Vertreter der Städte Debreczin, Nagy-Körds, Karcsag und Hajdu-Bökörmeny abgeteilt. Der Ertrazug besteht aus 12 Waggons erster und zweiter Klasse. Um 10 Uhr 10 Minuten verlieh der Zug die Halle. Die Fahrt währt 30 Stunden, so daß der Zug erst am Dienstag Früh in Turin anlangt. i­­­n An der Bahre Kossuth’s wird in Tu­rin im Namen des Abgeordnetenhauses Gedeon Rohonczy sprechen;namens der Nationalparteii wird Arpád Szentivcii­yr separat eine Abschiedsrede halten­. L * " Die B Physiognomie der Hauptstadt war gestern nicht einmal die fonf übliche ; sie war entschieden unter normal. Einige Bewegung herrsgte in den Straßen lediglich in den Mittags­ itunden, da die Andächtigen aus den verschiedenen Kirchen kamen. Aber auch um diese Tageszeit mied das Publikum sorgfältig die britischen Stellen, um nicht den Schein auf sich zu laden, als ob es demonstriren wollte. In den Abendstunden war die Frequenz der Graffen spärriger als sonst. E83 war evident, daß die Bevölkerung vorzüglich zuhause blieb, um ihre Friedfertigkeit und ihren Ueberdruß ob der unmüldigen Heben der jüngsten Tage zu manifestiren. &$ herrschte eine demonstrative Ruhe: ein erfreulicher Gegenjaß zu den lärmenden Demonstrationen, die Dusch drei Tage die Hauptstadt in Aufregung verlegt hatten. A · HR E 3 ? xx ‚Die Straße demonstrirt nigt mehr! " Hußaren-Eskadronen in den großen Kasernenhöfen gemahnten no eine Weile an die legten Bak­ommnisse, deren Schauplag die unga­­rische Hauptstadt ge­wesen ist. Nicht der geringste Militon magte si, geltend. Zur größeren Sicherung der öffentlichen Ruhe hatte si unter der Führerschaft Dionyg Pazmandys und­­ einer Anzahl­ Reichstags: Abgeordneter — nach dem Muster der englischen City — ein Korps freiwilliger Polizisten aus Studenten und Bürgern ‚gebildet, welches die Aufgabe übernommen hat, darüber streng zu wachen,­ daß die Ordnung fernerhin nicht gestürt werde. Abgeordneter Paz­man­dy meldete gestern persönlichh die Konstituirung dieses auf 3000­­ Personen veranschlagten „Ordner: Ro­mit &3” dem Oberstadthauptmann Dr. Sealleyan; selbst­­verständlich nahın der M­olizeichef diese Mittheilung mit Freude zur Kenntniß; mind doch hiedurch der Polizei eine große Bürde und eine noch größere Verantwortlichkeit theilwweise von den Schultern genommen. Die Mitglieder dieses Ordner­ fomitis — sie sind an weißen Armspleifen auf schwarzem Grunde, mit der Aufschrift »Ren­­dezo« erfenntlich — traten gestern“ bereits während der Vors­­tellungen in der Fön. Oper und in den übrigen Theatern in Aktion ; in kleineren Abtheilungen unter Führung­­ von Abgeord­­neten hatten sie­­ sich in den Theatern und auch ins Etablissement Somojssy eingefunden, um für den Fall des Erscheinens prono­­tatorischer und die Ordnung bedrohender Elemente sofort bei der Hand zu sein. Mlen pie Rube wurde nirgends gestört; in den Abendstunden bot die Hauptstadt das Bild eines gewöhnlichen Feiertages. Um 10 Uhr Abends wurde demnac­h auch die Militärbereitschaft in den Kasernen abbestellt; die gleichfalls konsignirte Polizei ging — fgrafen. Der Wiederaufnah­me der Vorstellun­gen im National­­theater und im ‚Ein. Opernhanse sah man gestern, nach den bekannten Vorfällen vom Donnerstag, mit einer gerillen Spannung entgegen. 68 fehlte nicht an Gerichten, welche von angeblich beabsichtigten neuerlichen Demonstrationen­­ wissen mollten, und als gestern Nachmittags um 5%/­ Uhr ziemlich starre Polizeitrupps vor den Theatern Aufstellung nahmen, erhielten jene Gerüchte neue Nahrung. Der Abend selbst erwies in erfreulicher Weise die absolute Haltlosigkeit der­ Ansicht, als sollte hier die Veranstaltung von Theateraufführungen auch weiterhin behindert werden. Immerhin hatten die­ Ereignisse der legten Tage­ zur Folge, daß im Nationaltheater das Kaffenstüd »Az­ember tragédiájac nur­ vor mäßig befestem Hause gegeben wurde. , Die Galerien­ waren ‚allerdings, bis, auf das beste Bläschen gefüllt,­­ allein das Parquet, zeigte starre Lüden und von den Logen im ersten Range war aug nicht eine , einzige verfauft worden — eine Thatsache,­die speziell bei den Aufführungen der „Tragödie,des ‚Menschen“ als beispiellos verzeichnet werden muß.. Bor dem Theater und in den­ Foyers herrschte den Abend über volle Ruhe. Im Saale selbst mar. Die Stimmung, eigenartig genug. Die Besucher schienen anfangs ein wenig erstaunt darüber, das­ Haus dennoch ziemlich an­­ständig beseit zu sehen; dann hatte es den Anschein, als erwarte man etwas Grtraordinäres und als schließlich außer­ der recht guten Dar­­stellung des grandiosen Madad’schen Werkes. (Adam:­ Herr Somló, Eva: Fran Hegyert, „Lucifer: Herr Gyenes) nichts, aber auch ‚nicht, da‘. ‚geringste Demonstration­en vorfiel,. ‚war man wieder darüber erstaunt, Daß , Diejenigen, die weggeblieben waren, nicht den Muth "der Neugierde gehabt Hatten. . So kam man schließlich aus dem Erstaunen doch nicht heraus. Das "Bublitum folgte der Vorstellung mit lebhaften­ Interesse, allein die Beifallsluft blag nur zumeilen doch­ den leichten Schleier, der, physisch allerdings unsichtbar, über dem Zuschauerraum lag. Nach dem­ Abgang epp­­ler’s, der die­ Losung der 1789er Revolution : Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit vorahnt, erhcholl Tebhafter Applaus und nach der elementar wirkenden Danton-Szene mußte, mie­­tete auch diesmal, die Marseil­­laise zweimal gesungen werden. Gonft mar es till im Saale wie bei einem Theâtre paré . . . Der Bezug im tönigligen Opernhauser war ; ein auffallend Schmacher. , Es wurde­ „Lohengrin“ zum Besten des „Pensionsfonds des Nationaltheaters aufgeführt, allein der Wagner’sche Musikzauber war diesmal nicht starr genug, ein größeres Publikum ins Haus zu laden. Bis zum Beginn der Vorstellung war der Saal nahezu leer; exit später kamen vereinzelte­r Besucher.­­ Insgesammt wurden im Warquet 122 Personen gezählt; von den Bogen waren­­ nur fünf befegt. Auch die oberen Ränge starten förmlich vor Leere. Im Foyer und auf der Galerie hatten Mitglieder des bürgerlichen Ordner-Komites Bolto gefaßt und malteten eifrig ihres Amtes. "Im ®oltztheater fanden auch heute, mie an jedem "Sonn« oder, Feiertag, zwei "Vorstellungen statt. Abends wurde Alexander­ Quiäcsn’S. »Az asszony verve jö« gegeben, bei welcher Gelegenheit ein neues Couplet: Solym­om­ 8 »En mosom bezeimet« viel Beifall fand und von dem applauslustigen Bublitum zur Mieder­­brchung­ verlangt wurde.­­ Das Haus war in den oberen Rängen gut besucht, dagegen waren die Logen und das Parterre sehr schwach . Be­i Die Kerepeferstraße in ihrer ganzen Ränge bot heute das ihr an Sonntagen eigene bunte, lebhafte Bild der starren Frequenz und nichts erinnerte an, die­­ Ansammlungen und Tumulte der legtvergangenen Tage; auch nicht ein Mißton förte die Festesstimmung der Spazier­­gänger,­ ebenso wie der Genuß der Besucher des Wolfstheaters ein un­gestörter war. Meder Bolizer, außer den regelmäßig anmetenden Bosten, (noch) viel weniger Militär war irgendwo zu sehen. Die Ordnung wurde voh', den ermittleten Vertretern jenes großen Komites aufrechterhalten, welches fs unter der Zeitung des Abgeordneten Bázmán by aus zahlreichen Abgeordneten, Ver­­tretern ‚der­ Bürgerschaft und Universitätshörern gebildet ‚und heute ‚zum Volkstheater, die Abgeordneten Koloman Szentiványi und Béza Balog­­h, seitens der Bürgerschaft, den Advokaten Dr. Alexander Si und 40 Universitätshörer entsendet hatte. Die’ ‚Herren entledigten si ihrer Aufgabe mit dem besten Erfolge. Dieses K­omitee­ welches sie vor dem Tage der eigentlichen Leichenfeier no entsprechend ergänzen wird, hat sich im Einvernehmen mit den kom­petenten Faktoren sonstitwirt und sich bis nach Beendigung aller Trauerzeremonien in permanenz erklärt. « ’ In Nachfolgendem veröffentlichen wir dies ist e der anlässlich der jüngsten«Dem­on­strationen­ verhafteten sind in Polizeige­­wahrsam­ behaltenen Personen: Stefan $­ercser, Tecnifer, Ludmig Rajda, 21 Jahre, aus Budapest, Buchbindergehilfe, Adolf Stern, 16 Jahre, aus Kalocsa, Handlungslehrling, Soft Mindat, 24 Jahre, nach Szathmár zuständig, Schuhmachergehilfe, Ian Brüll, 22 Jahre, aus Maked,, Maschinenschoffer, Desider Werfiner, 20 Jahre, aus Kunagota, Schloffergehilfe, Anton Bodnár, 19 Jabre, nach Temesmiletics zuständig, Hole Morvay, 17 Jahre, aus Salgs-Tarjan, Spenglergehilfe, Stefan Sgantha, 22 Jahre, aus : Baltavar, Fleischhauergehilfe, Ludwig Ri 3,27­ Jahre, nach Budapest, zuständig, Tischlergehilfe, Milgelm Ro­h­n, 26 Jahre, aus Budapest,­ Handlungskommis, Peter Tóth, 22 Jahre, aus Solymos gebürtig, Emerich Drozd, 19 Jahre, nach Budapest zuständig, Tischlergehilfe, Fofef Kelemen, 18 Sabre, aus Budapest, Bäderlehrling, Fofef Sz­ab 6, 19 Fahre, nach Budapest zuständig, Kellner, Nikolaus Hujber, 17 Sabre, aus Toti3 gebürtig, Silberarbeiter. Die Genannten wurden , unter Anklage der Gemaltthätigkeit gegen öffentliche Behörden und Private gestern der königlichen Staatsan­waltschaft übergeben. * % $ " mk Nation. ein Denkmal errichten. Der hauptstädtische Ober-Archivar Dr. Ladislaus Toldy sammelt al jene Zeitungen, melde sich fest mit der­­ Lebens­­beschreibung, dem Tode und dem Leichenbegängnisse Kossuth's beschäf­­tigen ; die komplete Sammlung wird als bleibende Kossuth-Andenken­­ im Archiv der Haupt- und Residenzstadt hinterlegt werden. Aus dem­­ bezüglichen Aufrufe Toböy’s theilen. wir folgende Stellen:mit: eig laofiuth hat sich selbst ein Denkmal errichtet, bleibender.­­ aló Erz, .e8-mixd, ihm, gemiß,.auch die ».- -.. « aber es ist zweifellosc­iß-"an­’d­)«di»e«Arbeiter«oder«seitlingsliteratur," »Meini"l)ni ihren.-Vater,"ihren Meister verloren,««ihm­ gleichfalls ein Denkmal errichten au­f jenem­ Gebiete der­ Thi"«i«tigkeit,aus dem­ ein sterj gewirkt un­d aus dem jetzt eine Legion ungarischer Schriftsteller wirkt.“ Dieses Denkm­al,welche s ihm­ die u­n­garischen Journalisten errich­ten­, ist uwürdig,daß es gesamm­elt rindivif beiwahrt werde.Jeder einzeln­e Artikel,der anläßlich des un­ein­ederhen­genden Verlustes geschrieben wurde un­d noch geschrieben werden wird,wird je einen Stein zu jener geistigen Pyramide bilden­,au­f deren Spitze die ungarländische Presse Ludwig Kossu­ths)instellen wird.Aber in der fieberhaften Arbeit des Lebens un­d in der irischen Flucht der Tagefall­.In­­ die Zeitungsartikel rasch er der Vergessen­heit anheim,als die Literatu­r­­produ­kte in Buchsoh­n sin­d so wird auch die Nachwelt schwerer als das sam­m­eln könne,was die Zeitu­ngsliteratu­r über Ludivig Kossu­th produzirte. Auf ein­e Anfrage,ob in den k­atholischen Kirchen Budapests beiden­im­lan­gen­ der Leic­­es Kossiuth­s und gelegentlich des Bes­gräbnisses die Glocken­ geläu­tet werden sollen,l­atFi·i­stprim­as Klau­s Vaßary auf dem Wege des Vikariats die Weisun­g über­­m­itteln­ lassen,daß keine kirchlich­e Zerem­onie für Kossu­th,den Protestan­ten,vorgenommen werden könne.Man sinnt jetzt über Mitteln­nd Wege nach,um­ das Läu­ten der Glocken denn­och zu ermöglichen-Es wird von m­anch­er Seite darauf hin­gew­iesen,daß die verstorbene Gattin­ Kossuth’s sowohl als auch seine Tochter der kath­olisch­en­ Kirche angehörte­n Weiiis also deren Begräbniß zu gleicher Zeit m­ithdu­ngKossiith erfolgen­ würde,so könnten die Glocken für deren Seelen­heil geläutet werden.Bisher ist diese Frage aber noch nicht geregelt.—Dams iit die Basilika nicht ganz ohne Trauerschmuck dastehe,beabsichtigt m­­an,auf der dem­ Waitzners boulevard zu­gekehrten­ Seite Tribünen­ zunerrichten­ un­d diese schwar­z zu draph­en­­ Au­f die Zu­schrift des Oberstadthau­ptmann­s Dr.Sellen­ an den Journalistenklu­b,,Orth011«»in Angelegenheit des angeblichen Angriffes des Militärs m­it Flaschen.Gläsernea hat das Prä­sidiu­m­ des genannten Klubs,wie,,P.Naple«erfährt,sofort geantwortet und die Verdächtigun­g,zu­r­’ickgew­iesen­,welche den­ Klubm­itgliedern gegenüber erhoben wurde. . .Der Direktions-Ausschuß des Budapester bürger­­lichen Schützenvereins hält am»27.d. eine außer­­ordentliche Sagung, in welcher, die Iranerfundgebung aus Anlaß des Hinscheidens­­ Ludmig K­osruth’3 "den einzigen Gegenstand der Tagesordnung, bildet. Die „Bud. Rorr.” meldet auf, Grund kompetente I­nfor­­mation, daß die Mitteilung eines ungarischen Blattes in Bezug auf eine angebliche Besprechung des Korpskommandanten Fürsten hochfomig mit mehreren Generalen vom Anfang bis zum Ende­­ erfunden ist und jeder Grundlage entbehrt. In Ultofen gab es während der Auferstehungsprogession einen kleinen­­ Standal. Wie immer, so fand auc heuer in Altofen die Progession mit Musik­längen statt. Die Bürgergarde rücte unter­­ Führung ihres Präsidenten Schloffer mit­ ihrer Musikkapelle, die der Kapellmeister Sofef­ Teger dirigirte, aus. Als die Progession sich in Bewegung­ jeste, stimmte die Musikkapelle mie alljährli das „Gott erhalte” an. Dies brachte die Altonaer Studenten und die Jugend derart in Harbirch, daß sie in einen heillosen Spertafel ausbracen, zu pfeifen und­ zi­chen anfigen und donnernde­ Abzugrufe ertönen stießen. Die Kapelle stellte sofort, das Spiel ein. Nun forderte die Sugend,­ daß die.. Kapelle den ungarischen Hymnus spielen solle. Darauf ließ sich aber die Kapelle nicht ein, sondern stimmte wiederum das „Gott erhalte” an. Der frühere Lärm­ blag: von neuem aus. Die’ Jugend insultirte hierauf­­ die Kapelle, es kam während ‘der Prozession zu einer regelrechten Balgerei, der endlich die S­ntervention der­­ Polizei ein Ende bereitete. · · Au­s Neusatz wird dem,,P."N.«"gemeldet,daß der katho­­lische Pfarrer Georg Kopper auch aus w­iederholtes Bitten das ..A­u­fbissen einer«Trau­erfahne nicht gestatten wollte,weshalb gestern z­ur reformirten Religion übertraten Das­unizipium der Stadt beschloß, ein Kondolenz Telegramm an die trauernde Familie zu richten und durch eine Deputation einen Kranz auf den Sarg nieder­­legen zu lassen. «­« —­­DerB­­ Csabaer Ortsvizerichter Paul Czaß erschien­­ gestern ganz aufgebracht in der katholischen Pfarrei und verlan­gte vom Geistlichen,daß er die an der Pfarre ausgesteckte Trauerfah­ne Zin­ziålåer .Der­ Geistliche verweigerte»dies und wies dem­ Vizerichter in Thür. Aus Bacs3-Topolya, 23. März wird uns geschrieben : Der »Tarsasker« wendete sich mit der Bitte an den hiesigen römisch­­katholischen Bropst, derselbe möge an dem Beerdigungstag« Koffuth’s »einen feierlichen Trauergottesdienst zelebriren. Allein der Propst­­ schlug diese Bitte aus: wirklichen Motiven ab. Daher wurde der so:Moroph­aer, reformirte : Pfarrer :Hetefin ersucht, einen Trauer­­gottesdienst zu halten. Groß-Becsserer wird uns vom 25. März schrieben: Bei der Wohnung des Prälaten Anton Schäff sammelte fi ant 24. Abends eine große Volksmenge an, welche in lauten Abzugrufen gegen Schäffer­ demonstrirte, weil derselbe weigert, die schwarze Fahne an der röm.-lath. Kirche anzubringe Die Demonstranten zershhlugen sämmtliche Fenster der Wohnung , dauerte der Lärm so lange, bis die Polizei die Demonstranten­­ einandertrieb. E83 kam auch eine Verhaftung vor. In der Bol­menge­ war auch die intelligentere Klasse der Bevölkerun ft vertreten. Aus Miskolcz,25.März,­wird­ zinsgeschrieben: Deputationen des Komitats Borsod und der Stadt Mistolc werden zu­r Leichenfeier nach Budapest je eine Scholle Erde von der Muhi-Prupta und dem Grabhügel Szemer­es mitnehmen . Die hiesige lutherische Gemeinde läßt von heute an bis nach der Bestattung der Leiche Koffuth’s täglich von 1 bis 2 Uhr Nachmitta die Glocken läuten. Es ist der lebhafte Wunsch des Miskolc Publitums, , daß der hiesige Bischof Paul Zelenfa mit Zeichenrede in Budapest betraut werde, umso eher, da der Gebur­ort bei großen Todten in den Distritt Zelenfa’s gehört. — U Samstag werden von hier aus zei Separatzüge nach der Hau­stadt abgehen. «Man berichtet uns aus SJAJ Ujhely vom Lex Märzs Die au­s den Kongrega­tionsm­itgliedern Ernstv­ DökiiTVik B­ern­ath,Josef Hor­vath,Barna Nagy,­Geza Mosk­ovitz und Gabriel S Jepan bestehende und unter Führung­ des Vizegespans Attila Matolas zu­ in Leichenbegängnisse Lu­diy Kossuthis nach Tu­rin entsendete Deputation­ des Zehnpline­r Komitats wird sich nach ihrer Heimkunft beim Leichenbegängnisse Bu­dapest m­it der großen,wahrscheinlich­ aus«hundert« gliedersich ergänzen­den Deputation des Kom­itats Ise reinigen,«zdies· ani«31.dz von hier unter Führu­ng«des­ Kom­itats-Obernotan Juliusv-·«Dokus nach der­ Hauptstadt begeben wird,«»-"-: Frau Alexiuschicz auch eine intim­e Freun­din sxderz Frau­ Hi i­tzkay,richtete heute­ an·die­ Frauen Zemplins--«« Ausruf,auf den Sarg des·großen·Todtender-Nation­en K«i-«anz niederzu­legen.Zu diesem­ Behufe wird zum­ Leichenbegängd­n­n­ je nach Budapest eine Deputation der Zempliner Frau­en abgehe­n»Jilonok,die Kom­m­une des Geburtsortes Kossuth’s,wird ihr großen Sohne auf die Weise den­ Tribut der Pietät zollen, daß d selbe durch eine fünfundzwanziggliedrige Deputation aus dem Hotter der Ortschaft so viel Erde nach Budapest senden wird,­ als. zur v ligen Verdedung des Sarges des unsterblichen Batrioten nöthig if Der Monofer Deputation, die auch einen Kranz mitnimmt,­ werden­ sich auch Deputationen mehrerer Ortschaften der Hegyalja anschließen Koffuty und die QIadenfrage.­ Unter diesem Titel bringt , dazánft" einen Artikel aus bee .Seder Beneditt Sancs­ós. In dem Artikel wird zunächt geschildert,­­ auf welchen Wibers "stand in den vor achtundvierziger Jahren alle legislatorischen Ma­nahmen stießen,­­ welche den Zmed hatten,­­ den Sjuden allmälig die und des Liberalismus hin. Am 9. Feber 1844 kam im Neichsta die Frage der Judenemanzipation zur Verhandlung. Die Stimmung war eine, für die Juden sehr ungünstig. Man marf ihnen vor, daß sie deutlich Telen und fonversiren, daß sie sich nicht magy tifiren mollen, daß sie sich improduktiver Beschäftigungen, dem Handel,­­dem Wucer u. s. m. hingeben. Am 5. Mai 1844 bracht. „Belti Hirlap" einen Artifel aus der Feder Gabriel Fábiáns über die Frage der Juden-Emanzipation. Dieser Artifel behandelte die Frage aus einem neuen. Gesichtspunkte. „Die Emanzipation allein“ — hieß es da — „Stellt die Juden uns rechtlich noch nit grügte­ Kofsuth mit Freuden,­doch meinte er, die Sache würde auf christlicher und wo mehr auf­­ jüdischer Seite Hindernissen begegnen. Di Emanzipation müsse eine politische und soziale werden. Die politische set. Aufgabe der Gesebgebung, die soziale nur insofern, als die Gesed­­gebung Alles wegzuräumen hat, was der sozialen Emanzipation im Wege steht. Die politische Emanzipation ohne Die soziale wird bi Frage niemals lösen. Die soziale Emanzipation aber können nur die Studen allein durch zeitgemäße Reformen vorbereiten. Sie mögen zu diesem Behufe ein Synedrium abhalten und in demselben ihre Dogmen feststellen beziehungsweise veröffentlichen, um allen Verdächtigungen vorzubeuge. Er ist seinerseits vollkommen überzeugt, daß die Sittenlehre der jüdischen Religion ebenso­­ erhaben i­ mie Die der Christen. Allein, es hai nicht übersehen werden, daß das Wort „Kude“ nicht blos­er Religion, sondern auch ein Bolt bedeutet. Die Juden selbst nennen ich: jüdisches Volk Moses war nu­ blos Religions­­stifter, sondern auch Geieggeber und hat daher politischen Na­tionen ein rituelles Gewand gegeben. Nachdem die Suden thatsächli aufgehört haben, ein Bolt zu sein, sind diese, politische Institution enthaltenden rituellen Vorschriften zu­ leeren Dogmen gemorde welche Die soziale­­ Verschmelzung hindern. Diese‘. Einwendung aussprechen, Daß­ sie diese rein rituellen, aber auf politische­­n ruhenden Institutionen nicht mehr als die ihrig ansehen. 3 Der hochgelehrte Rabbi Dr. Leopold 25 m antwortete a diesen Artikel in der Nummer des „Berti Hirlap“ vom 2. Suli 1844. Er befaßte sich in seiner Grmnderung weniger mit De Artikel Fabian’, den er für die Juden verlegend fand, als mit den Glossen Kosjuth 8. Er erklärt, die Juden betrachten sich und als ein besonderes Bolt und die aufgeflärten Nabbinen selbst wolle daß die überlebten Formen und Gebräuche beseitigt werden; nur befangenen, unmiffenden Nabbinen unwiderlegen si dem­ Abhilfe , da nur ein Nabbi-Seminar schaffen. Ein Synedrium würde er Ben begrüßen, aber es sei Sade der Regierung, ein solches’ei zu berufen. ‚Können die Juden nur widerlegen, wenn sie in einem Synedr­u «Kossuthalofsi­te auch den Artikel Löwes-Wenn dieserfa" es sei fü­r den Staat gleichgiltig,ob die Ju­den Schioeinefleischess oder nicht,so sei»dies vollkommen wahr­’Gewisse,Gebräuche"’«d» Judenalter,welche sie beispielsweise hindern,mit­ den­ Christen,an’« einem­ Tischennidans·derselben Schlissel zu essen,«seien«ssoziale·s Hindernisse der Em­anzipation,welche die Juden allein hiniwegräh­in können. s A » Telegramme.«·« ·«Turin,25.Nicäi«z.Der Präfekt hat«­heute»der"«Famil­ ie» Kossu­th im Namen des Köni­gs Huimbert das Beileid ausgedrü­ckt.. . »­­ Turin, 25. März. Der österreicisch­­heute Nachts in die protestantische Kirche überführt. garische Generalfonfjul theilte­ der Familie Kossuth’s mit, der Minister des Weufern habe die Uebe­führung der Leiche Kofjuth’s auf österreichischem Gebiet stattet. —. Heute it Sejerpatafly, den der Unter­richtsminister mit der­ Uebernahme der Kofjuth-Bibliothek betraut hat, hier eingetroffen. — Die Leiche Kofjuth’s in Turin, 25. März. Das Programm der Leiche,­feier Ludwig Kofjuth’s ist das folgende: Am Mittwoc vormittags 9 Uhr, findet die­­ Trauer-Zeremonie in­d protestantischen Kirche statt; den Gottesdienst versieht zuvor Bastor Beyrot in italienischer Sprache, hierauf für Seelsorger Beres, der in ungarischer Sprache b Zodten einsegnet. Der Katafak­ it im Borticus vor der arten auf dem Plate Charles Tellr errichtet. Die M­zipalität von Turin übergibt sodann der Buddapester Mun­zipalität die Leiche. « Turin,26.Mär­z.(Orig.-Telegr.)Hei­ Nachts ist Ludwig Kossrith für immer aus den Hals gezogen,soorin­ er seit vielen Jahren­ gewohnt.In schwarze Gewande liegt seine entseelte Hülle im Sarge;der Leichn« ru­ht au­f dem­ weißseidenen Ueberb­au­,worein siebenbürgis Frauen einen­ Trauerspruch und das Kossu­th’sche Fam­il· wappengestickt.Die sch­warz behan­dschuhten Hände halten über der Brust gefaltet,«einen Veilchen­strauß5 au­f de schwarzen Rock fällt mit grellem Kontrast der«·weißeB , . « „hundertvierzig.Katholifen » Schiffergehilfe, . --­­-.«’.I um s­o „Aus

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