Pester Lloyd - Abendblatt, Mai 1899 (Jahrgang 46, nr. 99-123)

1899-05-01 / nr. 99

( ahnen 1899. — Ar. 99. (Einzelne Aummern in Bndapeft 3 fr, in der Provinz 4 fr, in alten Berjchleiglofalen.) Budepeft, 1. Mai. = in einer Banfetrede verkindete Lord Salisbury gestern, daß zwischen England und R­ußland eine­ Verständigung in der chinesischen­ Frage erzielt worden it. Das Abkommen, über dessen Anhalt der Minister sich sehr zugek­öpft verhielt, muß wohl von großer Tragweite sein, denn Lord Salisbury feiert es mit einer Wärme, welche die sonst übliche britische offizielle Temperatur um etliche Thermometergrade übersteigt. Das Abkommen werde „mit einiger Sicherheit jeder Wahrscheinlichkeit vor­beugen”, daß. Die englischen und rufsischen nteressen in Zukunft jemals Kollidiren — diese nach jestländischen­ Ber­griffen einigermaßen sonderbar Klingende. Kormulirung eröffnet eine ungemein verheißungsvolle Perspetive für Die unsiche englischen Beziehungen. Denn es­ ist ja zu erwägen, daß Die beiden Mächte nicht nur in China, sondern alle in anderen asiatischen Gebieten hart neben­­einander marsciren und daß beispielsweise ein­ Zusammenstoß an der­­ indischen Grenze fast als unvermeidlich angesehen wurde. Um jo be­deutungsvoller ist es, wenn fest „jeder Wahrscheinlichkeit eines Konfliktes mit einiger Sicherheit vorgebeugt" ist. Wie man diese „Sicherheit gegen jede Wahrscheinlichkeit" in Frankreich­ wohl aufnehmen wird? Dort dürfte man nach gerade die Weberzeugung gewonnen haben, Daß Die Allianz mit Rußland einen sehr problematischen Inhalt habe. Nicht nur, daß das Bündnig sich gegen Deutschland nicht ver­­werb­en­­ läßt, so Hat es aus England gegenüber seinen positiven Nugen .— und was soll­ der Mantel, wenn er nicht gerollt ist?.— Späteressant ist aus, wie Lord Salis­­bury fr) über englische Allianzen­­ ausspricht. In seinem eigenen Interesse und zum Förderung dieser Sinteressen ist Großbritannien an zu Mlianzen geneigt, mit dürfen diese zu seinem­­ Kriege führen und sein Geld fojten. Mlso für eine ‚Srredensallianz zur Sicherung der eigenen “Interessen wäre England immerhin zu haben — vorausgesegt, Daß es eine Macht gibt, die das heiße Verlangen im Herzen trägt, die englischen Interessen zu­ afretuieren. — Ueber die bevor­­stehende Friedenskonferenz äu­ßert sich der englische Premier ziemlich reservive; es scheint nicht viel von ihr zu erwarten, jedenfalls nicht mehr, als sich in der bloßen Thatsache aus­drüht,­­ daß Die größte Militärmacht die Konferenz an­geregt hat. = Aus Wien wird und mitgetheilt, daß der genteinfante Minister des Reußern Graf Goluchowski am 7. oder 3. b. M. sich nach Budapest begeben und einige Tage in unserer Stadt verweilen wird. Der Minister wird diesmal nur von seinem Präsidial­­en, Legationgrab­ v. Méremn begleitet sein. Was über Diplo­­maten-Empfänge aus diesem Anlasse geschrieben wurde, über doppelte Bouviere, die täglich den Verkehr zwischen Wien und B­udapest ver­mitteln würden 2c. 2c., war wohl nur bestimmt, die an sich ganz und gar nicht Aufsehen erregende Meldung von der Ankunft des Ministers, ein wenig auszuschmühen, ist aber ein ganz müßiges Gerede. Bänfig’s gebeten, worauf er mit der Erklärung Ichlob, daß ohne die Kanzelparagraphen die Kurialgerichtsbarkeit Seinen Pfifferling merth wäre. Nachden Dlay geschlossen, erhob ich Mato» Bf, um diesem für die Ehre zu danken, daß er (Dlay) ihn im seiner Rede dreimal der­ Züge beschuldigte, womit er, wie es scheint, sagen wollte, daß er sie troß der Beleidigung nicht mit ihm schlagen­ wolle. Ließ Dies an Cla­y fast, so antwortete er Hoch auf eine persönliche Erklärung Baroffy's, in­­ welcher dieser seinen Bamwischenruf wichtigstellte und sich gegen den ungeziemenden Riprft Clay’s vere wahrte, worauf der Lektore bedauerte, Barofin das beleidigende Wort angerufen zu haben. Damit war die Episode, welche möglicherweise dog noch ein Nachspiel haben wird, erledigt und Graf Johann Zichy konnte bereits in voller Ruhe seine Philippita gegen die Kanzelparagrapher halten und den Beschlußantrag N­alonscky’3 unterstüben. Um 13/a Uhr wurde die Debatte dann auf morgen vertagt. Den Detailbericht tragen wir im Morgenblatte nach — Die vollswirthigartlichen Komités der Unabhängig­keits-Barteien werden in Angelegenheit der im Aynteresse des selbstständigen Zollgebietes einzuleitenden Aktion am 4. 'd., Nachmittags 5Ya Uhr im Situngssaale I des Abgeordnetenhauses ihre erste Konferenz halten. — S In den­­ nächsten Tagen werden folgende Ausschüsse des Nannatenhauses Sigungen halten: Am 3.'d.,­10­2 Uhr Bor­­mittags wird der Verifikations-A­usihuß, die fort­lesungsmeife­ Richtigstellung der‘ Namensliste der Mitglieder vor­­ehmen. Am­­ selben Tage um 11 Uhr Bormittags wird der Sonanz-MAusihuß die Berichte des Staatsrechnungshofes über die rebutitberschreitungen und Neph­ement ® im IV. und im IV. Dvartal 1898 und über die 1896er Abrechnungen mit­ Kroatien in Verhandlung ziehen. I­­n nächster Zeit dürfte in Folge der Wahl des derzeitigen Neichstans-Abgeordneten Zosef Goldis zum Arader griechisch­­orientalischen Bischof das­ Magyar-Escheer Mandat vasant werden. Ein Theil der dortigen Mähler­­ wollte­ das Mandat Herrn Jos Beöthy ambieten, der aber — wie man uns aus Groß­­mardein schreibt — erklärt haben soll, sein Mandet annehmen zu wollen. So wollen denn im Magyar-Gäckeer­ Bezirke der ehemalige Nbgeordnete Szabolcs Sy unyogh und der Grundbeisser Andor Borda, Beide mit liberalem Programm, als Kandidaten auf­teten. Aus Dem Reichstand. Das Abgeordnetenhaus fuhr in seiner unter dem Präsidium Gabriel Daniel’s heute Stattgehabten Giltung, welcher nebst dem Bier seltenen Minister a latere Graf Szedhenyi auch der von der liberalen Partei mit Gljenrufen begrüßte Hom­ede­ministeer Baron Fejerpáry anmahnte, nach einem kleinen M­ortgefecht zwischen Beßter und N­akoppfn in der Be­gathung Über die Kanzelparagraphen der Vorlage betreffend die Kurialgerichtsbarkeit fort. Den Faden der Diskussion nahm Alan Kalocsay auf, der als römischer atholi­ger Geistlicher natürlich gegen die auf dem Tapet befindlichen Bestimmungen Stellung nahm, dabei aber seinen Bedenken in durchaus margvoller Weise Ausdruck gab. Etwas schärfer sing Stefan Ratoptoy ins Zeug, der nicht­­ blos die vorige, fordern auf die jegige Regierung angriff und nicht blos die National­­partei Dafür zur Verantwortung 309, daß sie, nit wie früher die Sintereffen der Geistlichen wahrt, sondern auch Kossuth und dessen Anhang verdonnerte, weil sie die Kanzelparagraphen wollten. Bunt Schluffe reichte er einen Beichlußantrag ein, Laut welchem die 88 170 und 171 sowie Punkt 9 005 § 3 weggelassen werden sollen. Nach­ einer Baufe reflettierte DLay auf die Ausführungen Nakonhly'z, wodurch er die Entrüstung der Volkspartei auf sich und und au fo erregten Szenen Anlak gab, wie man sie in der neuen Hera noch nicht erlebt hat. Schon als er darauf hin­wies, gab die katholischen Geistlichen unter dem Einflusse Noms siehen und daß. Nom ihnen nicht nur in spiritualibus, son­­dern auch in politischen Dingen Instruktionen­­ gibt, goß die Volkspartei eine Fluth widersprechender höhnischer Z­wischen­­rufe auf das Haupt des Nedners aus. Als­ dieser dann darauf hinwies, daß es katholische Geistliche waren, die das Andenken Koljuth­s geschmäht­ haben, blag auf den Bänden der Volkspartei ein Entrüstungsftuen los, in welchen die Worte Dlay’s ganz miter­­gingen. Zu den am meisten Entrüsteten gehörte Baroffy, der Höhnisch daruwild­en rief: „So spricht der Knappe Banffy’s!" In Den großen Spektakel verstand DC La­y den Zeischenruf falssh, und da er glaubte, Varoffy habe gerufen, Dlay sei mit Banffy’s Gelde ges­wählt worden, rief er VBärofiy zu: »Crokie, was ungefähr mit „Ruf“ identisch ist. Nun nannte die Wuth der V­olkspartei keine Grenzen mehr. „Hinaus mit ihm! Zur Ordnung! Gemeinheit !” rief man von allen Seiten, und überhäufte Dlay mit­­ Schimpf­worten, von denen „Wucerer, Bauer” und ähnliche Benennungen noch die feinsten waren. Die Erbitterung wuchs, als Dlay die Antwort nicht schuldig blieb und der Vorsitende, der in dem großen Lärm nicht gehört hatte, melden Ausbruch Dlay gebrauchte, ihn nicht zur Ordnung rufen wollte. Nachdem Aufschlagen auf die Bänke, Trommeln mit den Büßen und unartikulirtes­­ Schreien in dieser Hinsicht nicht fruchtete, sammelte dMatovély Unterschriften für eine geschloffene Sikung. Indessen kam es doch nicht so weit. Denn als der Vorfigende sagte, er lasse sich die stenographischen Aufzeichnungen bringen und werde Dlay nachträglich einen Ordnungsruf ertheilen, wenn er einen un- parlamentarischen Ausdruch gebraucht hat, wiederholte Dlay spontan, was er gesagt, worauf er dann seinen Ordnungsruf bekam. Als es nun wieder still wurde, verwahrte sie D­lay gegen die Ver­­dächtigung, als hätte er den ganzen katholischen Klerus beleidigt, und vertheidigte­ sich­ gegen den Bormur­, alsımäre­ ex ein Bundesgenosse­ b. Der Hof in Budape. Se­­i Majestät der König it gestern Früh um 5 Uhr 40 Minuten mit großem Gefolge mit dem aus acht Waggons zusammengestellten H0f-Separatzüge in der Hauptstadt eingetroffen. Den Separatzug leiteten Magnatenhaus-Mitglied und Direktions­präsident der fön. ung. Staatsbahnen Solms L­udwigh, Betriebsleiter Thaly und die Oberinspektoren Steistal und Lendony. Am Bahnhöfe empfingen Se. Majestät, Ober­­bürgermeister Sofet Markus, Oberstabshauptmann Béla Ru­d»­na, D­berinspektor D­écS­en und Stationschef Darócsn. Se. Majestät zeichnete zuerst das Magnatenhaus- Mitglied und Direktionspräsidenten der Staatsbahnen Julius Ludvigb, dann den Oberbürgermeister Markus und den Oberstadthauptmann, Maon­ay, mit Ansprachen aus. Hierauf begab si­­e, Majestät in­­ Begleitung des Generaladjutanten Grafen Baar, Flügel­adjutanten Major BPitlit, Hofrat des König, und Hofsekretärs Baron Nagy im die Dfner Ein. Hofburg, während das übrige Gefolge vom Westbahnhofe nach Gödöllő reiste. An der Hofburg am unteren Duarre wurde Se. Majetät vom Hofmarschall in Ungern Grafen Ludwig Appondys und­ vom Burghauptmann Nitter v. DbT ehrfurg zuvoll empfangen. Se. Majestät empfing­ bald darauf den Erzherzog Franz Ferdinand, mit welchem er sich um S Uhr in die provisorische Kapelle im Stödelgebäude begab, welche für Die Dauer des Umbaues der Gigmund-Kapelle eingerichtet wurde, mot Hofburg Pfarrer Kranter eine stille Meise Ins, Gestern Vormittags hat­te. Majestät den Minister-P­räsidenten K­oloman Széll in anderthalbstündige Au­dien­z empfangen. Nachmittags um. 4 Uhr begab sig Se. Majestät mit der engeren Suite nag Bödölld.­­ . Se.Majestät ist"gef1e­nx um 4­ Uhr 40 Minuten Nachs mittags in Begleitung des General-Adjumnten Graf Paar ist Gödöllö eingetroffen.Auf dem Bahnhofel empfingen Oberstuhlrichter Kapczy und Stationschengyed,im Schlosse aber Pfarrer Dr.Josef Pruzfinsky,Güterdirektor Nick,Forstmeister Pirkner,Jagdmeister Pettera,Burghcuterimm­Ybl und Kontrolor S.30th den Monarchen. Das auf dem Bahnhofe anweesende zahlreiche Bublikum begrüßte den König­ mit begeisterten Slienzufen. — Erzherzog Franz Ferdinand wird in den nügsten Tagen in Gödöllő erwartet. 7 . « Die „Bid. Kor.“ berichtet: , Erzherzog Franz Ferdinand meilt. — wie bereit gemeldet — seit Samstag Abends in der ungaris­­chen Haupt ud Residenzstadt: AlS­ der dem Throne zunächt stehende Erzherzog it Se. E u. 8. Hoheit diesmal in unserer Mitte­ erschienen, um mit der ungarischer Gesellschaft in nähere Berührung zu treten. Schon die erste Nachricht von den bevorstehenden Erscheinen des hoch­­sinnigen Prinzen in der­­ ungarischen Hauptstadt in Verbindung mit der Kunde von dem 3mede des­ Besuches hat nicht verfehlt, in allen Kreisen Die freudigste Genugthuung hervorzurufen. Se. E. u. E Hoheit bat im Verlaufe des gesirigen Nachmittags den Minister-Präsidenten Koloman S­zT und die übrigen in der Hauptstadt anwetenden Minister: Baron Fejérváry, Dr. Wlaffics Graf Emanuel S.5CcHhenyi Dr 9gnaz Darányi, Alexander Hegedüs und Dr. Alexander B­ló Eß empfangen; sämmtliche Erschienenen waren bezaubert sowohl von dem huldvollen Wohl« mollen, melches der hohe Herr, der das Ungarische­ fließend spricht, den Erschienenen felbft, die auch von der liebevollen Theilnahme und von dem eingehenden Syntexesse, welches er den von­­ denselben ver­tretenen Neftortangelegenheiten entgegenbrachte. Heute wird Se­­b u. E. Hoheit die Barm­erherren, die geheimen Räthe, wie auch die Präsidien der beiden Häuser des Neichätages, die Generalität und die Epigen der Behörden empfangen. Am Dienstag gibt Minister-Präsident Koloman 6 . € II zu Ehren der Anwesenheit des Erzherzogs im Partilub ein Diner, zu welchem Ge. T. u. E. Hoheit die Einladung huldvollst anzunehmen geruhte. Am Mittwoch findet eine Truppenrevue statt, an welcher der Erzherzog in der Suite Gr. Majestät theilnehmen wird.“ Erzherzog Franz Ferdinand wird in den nächten Tagen auch das Nationallasino befunden. Im Kreise der Nristofratie wird — mie „Bol. Crt." meldet — Alles versucht werden, um den Aufenthalt Sr. E. u. E. Hoheit in Budapest je angenehmer zu gestalten. E53 magte hier allgemein :einen ausgezeichneten Gindruch, daß der Erzherzog nunmehr nicht blos die leitenden Männer des öffentlichen Lebens, sondern auch die der vornehmen Gesellschaft kennen zu lernen mwünsct. In Magnatentreffen bildet überhaupt der Besuch und der längere Aufenthalt des Erzherzogs in der ungarischen Hauptstadt den allgemeinen Gesprächsstoff, da diesem Ereigniß besondere Wichtigkeit beigelegt wird. Man ist bestrebt, dem Erzherzog Jan­ Ferdinand gegenüber dieselbe traditionelle Anhänglichkeit für­­ die Dynastie und ungarische Gastfreundschaft zu bethätigen und ihn mit derselben Be­geisterung zu umgehen, welche den verewigten Kronprinzen Rudolf der öffentlichen Meinung und dem allgemeinen Empfinden Ungarns so nahe gebracht haben. Grherzog Franz Ferdinand empfing heute Bors mittags 10 Uhr den Kardinal-Bischof Lorenz Schalaud, dann um 10­­ Uhr die Generalität, welche Korpskommandant Fürst Sobfomis Gr. E u Tf. Hoheit vorstellte. Um 10%/4­ Uhr wurden empfangen: Tavernilus Graf Tran Zihy, Oberst­­stallmeiste Graf Sul . Széchenyi,­ Oberstlänmerer Straf Aladár Andras­sy, Oberstthürhüter Graf Georg Banffy, Obersthofmeister Baron Defder Bánffy, Kronhüter Sofef Sz­távy, ferner die Grafen Stefan Szapáry Aurel De­­temwffy, Andreas Gsefonics Yulus Szapáry, Ferdinand 3id­o, Ega Andraffy und Stefan Keglevich, Telegramm. Wien, 30. April, Die morgige Nummer der „Bol. Korr." veröffentlicht folgenden Budapester Brief: Die gesanmte Breffe hat die Ankunft des Erzherzog Franz Ferdinand, der während der Anwesenheit Sr. Majestät einen längeren Aufenthalt in der Hauptstadt zu nehmen gedenkt, in Aus­­drücken voll Wärme und Herzlichkeit begrüßt. Erzherzog Franz Ferdinand hat heute die Mitglieder de­s Kabinett empfangen. Der Erzherzog hat heute auch den Bartclub, das Heim der Elite der unga­­rischen Gesellsgaft, mit seinem Besuche ausgezeichnet. In den nächsten Tagen werden Gr. I u. s Hoheit die Präsidien beider Häuser des Neichetages, sodann die Bannersherren, die Generalität und die hervorragenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ihre Aufmartung machen. Alle Persönlichkeiten, die mit dem Gr­herzog zum verkehren Gelegenheit Hatten, fanden völlig im Banne eines, herzgewinnenden Auftretens. Den Ministern " gegenüiber, legte­ der Erzherzog, der 008. Ungarische vollkommen: be " herrscht, das wärmste Ant­resse für­­ die verschiedenen Tragen des­ öffentlichen Sehens an den Tag. Der Erzherzog bemeint in dieser Weise, daß er, dem erhabenen Beispiele Sr. Mazestät nacheifernd, den größten Werth darauf legt, dem öffentlichen und sozialen Leben des Landes näherzutreten, mit dem er durch die heiligsten und theuersten Bande verknüpft ist. In der öffentlichen Meinung des diese Kundgebung warmen : Nntereffes den mung die Mederzeugung schöpfen, daß die Thron und das angestammte dynastische Gefühl Nation ein herrliches Gedeihen findet. ET Landes findet freudigsten . Widerhall. Erzherzog Franz Ferdinand wird, wie wir hoffen, einen mohlthuenden Gindrud von seinem gegenwärtigen Aufenthalte in der Hauptstadt gewinnen, und namentlich reird er nunmehr aus eigener Wahrrehe in dem Herzen der Hingebende Liebe für den Penfionsinitut der ungerilken Inmennlilten, Das Pensionsinstitut ungarischer Sournalisten hielt gestern vor m­ittags 11 Uhr unter reger Betheiligung der Mitglieder des Instituts seine Generalversammlung. ... Die Sikung wurde vom Präsidenten Mar Salt eröffnet, welcher Tonstatixte, daß die Versammlung ordnungsgemäß zehn Tage vor der Wahl­ ausgeschrieben wurde und daß die Mitglieder des I­nstituts in beschlußfähiger Zahl beisammen sind. Zur Authentizirung des Protokolls designirte ex Die Herren Adolf Fenyvessy und Paul Tencer, zu Mitgliedern der Skrutiniumskommission Ludwig Eziflay, Sigmund S­ebet und Sigmund Ban.­­Den ersten Gegenstand der Verhandlung bildeten die Berichte der Direktion des Instituts und des Aufsichtsrathes, welche mir bereits gestern veröffentlicht haben. Die Berichte wurden ohne Bemerkung zur Kenntniß genommen und der Leitung des Instituts das Absolutorium ertheilt. Die im Berichte enthaltenen Anträge der Dirersion wurden einstimmig angenommen; auch dem Buch­­halter des Instituts, Herrn Sonnenfeld, it für seine, eifrige und erfolgreiche Thätigkeit Dant votirt worden. So darın folgten die Anträge. Sekretär Anton Molnár unterbreitet einen Antrag Gigmund Bars, laut welchem die Direktion angewiesen werden soll,­ so bald als möglich, jedenfalls aber innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten Borschläge zu unterbreiten, wonach die Gebühren jener Mitglieder, die mehr als 10 fl. monatlich zahlen, auf 10 fl. herabgefegt werden sollen. In der Motivirung seines Antrages weist Dr. Ban darauf hin, das die ungarische Journalität in der jüngsten Zeit wohl einen bedeutenden Aufschwung genommen hat. Daß aber dies die materielle Lage der Journalisten nicht besser gestaltete. Auch heute ist das Durchschnitts­­gehalt der Journalisten blos SO­JI,­­ blos 10 Berzent der Jour­nalisten beziehen ein höheres Gehalt und sehr viele Journalisten erhalten blos 30—80 Gulden. Unter solchen Umständen dürfen die für das Pensionsinstiut, zu zahlenden Gebühren nicht zu hoch sein, da dieser Unstand viele Journalisten abhalten könnte, den Institut beizutreten und so für ihre Familie zu sorgen. Das P­ensionsinstitut soll aber womöglich seine Wohlthaten auf alle Journalisten exitreden. — Die Direktion schlägt vor, der Antrag solle ihr mit der Weisung zugemiejen­­ werden, in der nächsten Generalversammlung Bericht zu erstatten. — Der Borschlag der Direk­ton wird einstimmig angenommen. Alexander Fenye weit darauf Hin, er pflege in jedem Jahre zu beantragen, die eríte Pensionsklasse zu erhöhen, da der weg des­nstituts in erster Reihe vie­l­ersorgung Für den Fall der Invalidität und erst in zweiter N­eihe die Versorgung ver Witwen und Waisen it. An diesem Sabre will Nedner seinen for­­­mellen Antrag einbringen. Da es in zwei Sabren ohnehin möglich sein wird, die erste Pensionstrasse ohne größere Opfer zu erhöhen. Neoner empfiehlt diese Angelegenheit der Aufmerkamkeit der Di­­rektion an. Mori­ GelleEri erinnert die Generalversammlung, daß der Vizepräsident des Instituts, Mierander Hegedüs, vor Kurzem­ zum Minister ernannt wurde. (Lebhafte Eljenrufe. Er beantragt daher, daß die Generalversammlung den Minister begrüßen und ihm Dant dafü­r sagen möge, Daß er seine Stelle als Vizepräsident des Instituts auch im Zukunft zu behalten geneigt ist. (Lebhafte­ Zustimmung.) 3 Präsident erklärt den Antrag für angenommen, bemerkt jedoch, daß die Direktion den Minister Hegedüs bereits begrüßt habe. Hierauf wurden die Wahlen vorgenommen. 65 wurden gewählt: in die Direktion: Moriz Gelleri, Albert Sturm, Moriz Szatmári, Dr. Sigmund Schiller, Dr. Ludwig Gyu­lay; Aufsichtsrath: Aladár György, Merander Lendvay, Sanaz Weisner, Paul Szöte. Akadi Verki und1»1tig des Resultats der Wahl dankte noch Jiktok Rákosi der Direktovin und insbesondere den HJ Präsidenten Dk«.Max Falk im Nam­en­ der Mitglieder fü­r die erfolgreiche Leitung des Instituts.Dan­n wurde die Versammlung unter lebhaften Eltenrnfen auf den Präsidenten geschloss­etr. Mag der Generalversammlung wurde im „Palais Royal“ ein Bantet veranstaltet, welchen auch Minister-Präsident Koloman Széll und Handelsminister Mlerander H­eg­ed­üs beimwohnten. An der Zeit der Tafel saß der Präsident des Pensionsinstituts, Mar Sal, rechtd von ihm hatte der Minister-Präsident, linfs der Handelsminister Plab, gewon­­en. Außerden waren anwefend: die Abgeordneten Edmund Sajári Ambrus Neményi Franz Heltai, Anton Molnár und Paul S­z­ö­c­k, die Präsidenten der beiden Jou­rnalistenvereine Eugen RMátofi und Foleg Bert, fen. Rath Sigmund Ritter v. Fa­Lk, die Affekuranz-Direktoren Poor, Fuhs und Feld und zahlreiche Mitglieder des I­nstituts u. A. Als der Champagner servirt wurde, ergriff Mar Falk das Wort zu folgendem Toast: Geehrte Herren und Freundet (Hört! Hört!) Wie Sie aus dem in der heutigen Generalversammlung vorgelegten Berichte ver­nommen haben, erfreut sich unser. Institut — wir. dürfen dies ohne alle Großsprecherei jagen — eines wahrh­aft blühenden A­ustandes. Unser Vermögen betrug am 31. Dezember v..%. nahezur 700.000 fl., und ich kann hinzufügen, daß das­­ Vermögen sie seither um bei Täufig 20.000 fl. noch vermehrt hat, so Daß wir heute über nahezu 720.000 fl. verfügen. (Bravo ! Beifall.) Wenn ich mich daran erinnere, dod im S­ahre 1881, als wir einige K­ollegen, die sich schon in früheren Jahren um die Be­­gründung eines ähnlichen Instituts bemüht hatten — Dieses unser Institut ins Leben riefen, seitens dieser Kollegen mein nunmehr verstorbener Zeitpräsident Koloman Tors Mir ein Sparkasse- Einlagsbuch über 1100 fl. als das Resultat seiner dreijährigen Sammlungen übergab, da muß ich wirklich, sagen, daß das heute erzielte Resultat unsere Lnhnften Träume übertrifft. (Zustimmung.) Wen und melden Kultoren mir Dieses Resultat zu verdanten haben, it Ionen. bekannt, mir werdanten es vor Allem uns selbst,­­ die moi, teogdem der­ ungarische Skonenalist fi Feiner _ besonders _ glänzenden materiellen Lage erfreut, Opfer gebracht haben, um dieses Institut zu begrü­nden, und mir danfen es in zweiter Reihe der in so reichem Maße tms zugemel­­deten Unterstüßung, des Publikums. (So its) Doch es gab ein drittes, mehr negatives Moment, welches mit diesem zweiten, nämlich mit der Unterstügung des Publikums, in Verbindung steht, und das üb­erraschend weichliche Maß dieser Unterftügung einigermaßen erklärlich macht. Dieses negative Moment bestand darin, dab aus den Kreise unseres Instituts, die Bolitit völlig ausgeschloffen war. Seder von uns arbeitete fleibig nach seiner Fähigkeit und nach seiner Heber­­zeugung , welcher Art diese Weberzeugung sei. D­arnach haben wir nie gefragt ; wir schauten nur darauf, ob wer Betreffende ein solcher Journalist it, der dem Journalisten Italide zur Ehre gereicht ; war dies der Fall, dann nahmen wir ihn gern in unsere Neihen auf. Do­ wie emsig wir auch arbeiteten, so stand doch hinter Nedem von uns ein finsterer Gedank­­­—­ post equitem sedet atra cura —, der Gedanke nämlich:­­ was wird aus­ uns werden, wenn heut morgen der Geist oder der Körper, oder beide zugleich den Dienst verjagen, oder wenn der Chefredakteur nach uns klingelt, nicht der irdische Chefredakteur, mit dem Sie zu Disputiven und zu hadern pflegen (Heiterkeit), sondern jener himmlische Chefredakteur, der seinen Widerspruch duldet und werfen Befehle unbedingt voll­­zogen werden mü­ssern, — wenn Der uns zu sich bescheidet, was soll dann aus unseren Aranen, unseren Kindern merden ? Diese gemeinsame Sorge war es, die uns vereinte, als mir Dieses S­nstitut begründeten ; sie hat uns zusammengehalten bis auf den heutigen Tag, sie hat es bemirft, daß mir mit vereinten Kräften arbeiteten, ohne Unterschied der politischen Parteistellung, bei jeder Gelegenheit, wo es sich um die „Regimentstochter” der Journalisten, um unter Bersioneinstitut handelte. (Beifall.) So glaube und hoffe und ich bitte Sie — ja diese meine Bitte gilt auch für jene Zeit, wenn ich nicht mehr da sein werde — sich jenes Ausspruches Machiavelli’S zu erinnern, daß jedes Gemein­­wesen mit denselben Mitteln und Prinzipien aufrechterhalten wird, auf deren Grundlage es entstanden it. Erinnern Gie sich), daß eine Borbedingung des Aufblühens Dieses Instituts die mar, daß es sich mit Politik nicht befasse, bleiben Sie diesem Prinzip auch fünfzig getreu. (Zustimmung.) ő Wenn die Divertion sich . trobdem erlaubt hat, in unseren bescheidenen Kreis jenen Mann einzuladen, der in Ungarn eigentlich an der Spite der Bolitit steht (lebhafte Elfenrufe),­ der der Chef der ungarischen Regierung, der Führer der liberalen­­ Barter ist, wenn mir uns erlaubten, Diesen Mann in unseren Kreis einzuladen, so t­aten mir es nicht, um in ihm den großen Staatsmann, den Bolizifer, den Barteiführer zu begrüßen. Sr befist auch in dieser Eigenschaft unser ungetheiltes­­ Vertrauen, unsere volle ‚Liebe und Berehrung (Strenrufe) ; aber mir werden diesen unseren Gefühlen ihm gegen­­über an anderem Orte und auf anderem Wege Ausdruck geben. Heute begrüßen amd feiern wir in ‚ihm den ausgezeichneten un­­garischen Patrioten, seiten ausgezeichneten ungarischen ‘Patrioten, der seit drei Jahrzehnten überall, wo es st um Die Spntereffen der ungerischen Kultur handelt, in der ersten Reihe der Kämpfer steht, jenen ausgezeichneten ungarischen Batrioten. Der fü­r die Literatur und im Besonderen fü­r die Somenal­ftis stets Achtung und Sympathie befundete (Zustimmung), der die Ansicht jener beschränkten Köpfe nicht theilte, die mit einer ‚gewissen Geringahägung auf ‚die „Steihler“ herabzusehen gemahnt sind, sondern ‚jene, wichtige Rolle begriffen hat, welche die­­ Souenalistit im verfassungsmäßigen Staate auszufüllen berufen ist. Ich erhebe mein laz auf Ge. Exzellenz, in Diefer feiner Eigensaft, manche aus der Tiefe meines Herzens, und ich glaube, fühn hinzufügen zu Dürfen, aus Der Tiefe unser Aller Herzen, daß der Allmächtige ihn noch recht lange erhalten möge! (Yang anhal­tende begeisterte Gljenzufe.) Minster-Präsident Koloman v. Sell: Sehr geehrte Herzen! (Hört! Hört!) Jene ehrenden Worte, melde mein geehrter Freund, der Präsident Dieses Vereind, an mich zu richten die Güte hatte, haben ein sehr freudiges, dankbares Echo im mir erwedt. Von meinem geehrten Freunde Habe tg, ich könnte Sagen, schon in meiner frühen Kindeszeit viel gelernt; ich war darauf vor­bereitet, daß ich an heute eiwas von ihn lernen werde, ich Ban? auch Etwas gelernt, was es it, will ich Ihnen gleich sagen. (Hört!­­ch Habe seit meiner frühen Kindheit von ihm gelernt, denn ich gehörte zu Senen, welche die (Fic)-Artikel mit der empfänglichen Begeisterung der Jugend in sich gesogen haben (Glienvafe) und ich erinnere mich sehr lebhaft an die Zeit, da ich während der einen täglich mit großer Ungeduld den Milchmann erwartete, — denn er brachte die Bolt. (Heiterkeit) Und wenn ich die Bost früher eröffnete als mein seliger Vater, sah ich, glei­ weg, aber auch er fragte sofort, ob im , Raple" ein (Fk)-Artikel enthalten sei. Auch jebt habe ich Etwas gelernt; ‚eine Sache, die ich nur gezwungen glauben kann und eine andere, welche mein Erstaunen ermeckt. Mein geehrter Freund sagt, diese Gesellschaft habe aus ihrem Schoße die Bolitis ausgeschlosfen. Nun denn, wenn ich diese Gesell­­schaft überblice und man mir Solches sagt, so geltebe ich, dab, mich wirklich einige Zweifel beschleichen. (Lebhafte Heiterkeit und Beifall.) Das Zweit, was mich gleichfalls mit Erstaunen erfüllt, it, hab es hier eine Gesellschaft gibt, welche mit großem Erfolg thätig it und soelche seine Schulden hat; nun denn, seines dieser beiden. Dinge weist einen ungarischen Zug auf (Heiterkeit) und diese Gesellschaft, welche in­ erster Reihe eine ungarische ist, zeigt in diesen zwei Hin­­sichten nicht ungartige Eigenjaften. 94 bin sehr geen bieher gekommen und nicht deshalb — darin hat mein geehrter Sreund Necht —, um Ihnen zu schmeicheln and schön zu thun, als wollte ich damit zeigen, daß ich — was für mich bedauerlich ist — mich seit zwei Monaten in einer Stellung befinde, in melcher ich auf Sie angewiesen bin und als käme ich, um Ihre Gnade zu sucjen. Nein. Wer meine öffentliche Laufbahn mit Aufmerksamkeit begleitet hat, weiß, daß ich mich immer zu dem Einen bekannt habe, daß Die geistige Arbeit den Menschen am besten erhebt und daß ich einen wüslchen Menschen ohne Arbeit nicht kenne­n und mir einen n üblichen Bürger ‚des Landes ohne Arbeit nicht vorstellen kan. (Lebhafter Beifall und Elfenrufe) Und die geistige Arbeit, welche Sie leisten, it eine der schwierigsten, eine der erhabensten. (Lebhafte Elfenrufe.) 63 bedarf der größten Gelbstaufopferung, Diese Arbeit 3 versehen, bei welcher, wenn auch Alles vorhanden, Doc, Eines fehlt: die Nähe und die Zeit. Emmen Soumalisten, der Zeit gehabt Hätte, habe ich noch nit gefannt. (Heiterkeit) Und dies it eies Ir­et vielleicht auch vieles an ich gehöre leider zu Denjenigen, denen­­ a .­n vielen Dinge, die nich zu Ihnen ziehen und an sie knüpfen, Andere fehlt,das Eine aber ist h­eiß:Zeit habe ich harte Heiterkeit.) Allein es hat mich der Umstand hieher geführt, daß ich im­mer ein großer Verehrer der Wrejse war und es auch pete bin und ins­­besondere der ungarischen Breite, von deren großem Beruf ımnd mich­­tigen Milfion ich schon von Kindesbeinen an­zuschdrungen war, als ic nicht. Die Macht in­ Händen hatte, als ich, nicht­ darauf angewiesen war, Daß Sie mich unterstügten (Wahr its! So is!) oder daß Sie mich gar nicht oder weniger angreifen. (So i’8!) Und wenn, ‚danır darauf auch Sie jagen — und es freut mich fehr, Dab "Sie 218 sagen und beweisen, daß­­ dem so­ ist, so bin ich Ayhnen Hiefür großen Dank Schuldig. (Sirenrufe.) " ; Eines aber wissen Sie nicht und das will ich Ihren jebt jagen. (Hört! Hört!) Ich enthülle mich. Die erste bürgerliche Beschäftigung, das erste Handwerk, das ich begann, war das Nedigiven. (Heiterkeit. Hört! Hört!) In meiner frühen Jugend — ich rufe fur eine Grinnerimg in mir wach, aber sie in mir lieb — hatte ich die Ambition, daß in dem Gynasium, in melden ich, meine Studien vollendete — vielleicht erinnert sich auch mein geehrter Freund Eugen Räfoff daran —, ein Selbstbildungsverein gegründet werde und daß Dieter ein Blatt herausgebe und ich fühlte mich sehr geehrt, als man mich zu deinsen Nedakteur wählte. (Heiterkeit. Ghrenrufe.) Das mar der höchste Gegenstand m­einer Ambition, und mit welchem Selbstgefühl, wie wü­rdevoll trug ich dieses Amt! (Heiterkeit.) Damals war ich 16 Jahre alt und das Blatt Hieß „Bimbö­­sitzer". (Stürmische Heiterkeit und Beifall.) Das war meine erste geistige Schmingenregung. Aus den Knospen, welche ich damals aneinander weihte, sind wenig Rosen­­ entsprossen und Früchte Haben die D Blüthen noch weniger gereift, deshalb ist die Erinnerung an diese Zeit aber eine Füße und nichts wird aus mir je das Andenken daran erlöschen, en ich mar, als ich Die erste Novelle verfaßt Hatte. (Heiterkeit. Beifall. . Hete beschäftige ich mich nit ernsteren Dingen (Hört!) und wenn ich der einzige Mob­titer in Dieser Gesellschaft bin (Heiterkeit, Beta), so will ich auch politif machen. (Hört!) Vielleicht gestatten Sie er; ich unterliege der Disziplin nit und so fürchte ich mich nicht vor dem tyrannischen Blide meines geehrten Freundes (Heiter­­keit), da ich mich nicht gegen die Statuten vergehe, wenn ich mich auch EN befaffe. Ich merde mich imdeß fura­­­faffen. (Hort! Hört! Ich weiß es sehr wohl, dab Seder, der die Angelegenheiten eines Landes leitet, der Treffe, ihrer begeisternden Kraft bedarf, 00049 Niemand, vielleicht so sehr, als ein ungarischer Staatsmann zur Unterfrügung, Entwickklung und Geltendmachung der großen natio­­nalen Interessen, die seiner Obsorge anvertraut sind. Michtig! So ist­ Doch nicht allein der unterfragenden MWieife bedürfen wir, sondern auch — und vielleicht noch mehr — der kritisirenden. Wollen Sie es nur glauben, wir, die wir Ihnen nur „Schäßbares Material” sind (Heiterleit), das Sie behandeln — anch ich gehöre dazu —, wir fürchten die Kritik nicht, wie scharf, wie streng auch das Urtheil lauten möge, nur Eines thuts weh, und das heißt dann repulsine Hädlich für die Angelegenheit, um deren Betreuung es sich­­ handelt, und das it, wenn das Urtheil nicht gerecht, nicht objektiv it. . HG Kraft, das ist nicht blos psychisch nicht angenehm, sondern auch aber e­rachte es fü­r einen hervorstechenden Charakterzug der ungar­ischen Breite, dab sie die Wahrheit sucht, vertheidigt, unterstüßt behiütet, und darum i­­hr gütiger und it Sehr freimplicher Emspfang mich ermuthigend. (Elfenrufe.) 94 bin entsclossen, meinen Weg zu gehen: Gh hab das Ziel gesteckt,dem ich zustrebe,die Richtumg b­ezeich­net,»u Grofzennd Ganzen anch die Mittel-Alldementschetch und­ Srfolg liegt in Gottes Hand. Ich halte ez mit Horatius : Deiminlick­t·!«9)"cc­rthncjxichd dnsIJZehr sollen die Götter (Lebhafte·rBeifall.)·11n«dgclmgtc.c4,jyuttachichin Ehrenstre­ich) — mie Cicero in­ einem feiner­ Briefe schrieb —— „virtute po]11itk31’01st11nas4 mein exxPM;sbehimmtcn könnm so wird mit einem ehrlich anestreben Immer glücklich machen und stol ich Ihre aneifernde und stärkende Unterftügung erlangen (Leb»l·)after25eijallz Eljeitritte,52(ppl­1zxs.)AufSie,wiche­n Pre1fe1113 d mischte sc blühende Vereinigi­ng der ungarischer fomte auf den Nestor der ungarischen PBreffe, als ihre sichtbare­n de 11 Präsidenten diese 54 Vereins«:jDigszalk erhebe ich das Gi (Langanl­altender,lebhafter Beifall,(­5)ljenrufe und Applaus.) Ambrns‘ Mentényi will auf das Wohl eines Mannes trinken,dem­ man auch bisher auf jedem Banketteinstitut seinen Toast geriehmet,auf den Vizepräsidenten des Instituts und S Handelsminister Alexander Hegedüs. (Elsen!) In diesem Sabre hat sich jede3c1)dickfieihgt1folge,di»eses auf Hegedü­s ausgebr­achten Tonstes verschoben da diejc­rinkspruch heute auch dem Trinkspruch auf den Präsidenten vorangehen muß. Nedner “gesteht denn auch ‚offen, daß er in Hegedüs Heute nicht b­ei den Vizepräsidenten des Instituts, Sondern auch den Minister­ feiern mils, welcher der „sournalitengarde zur Hierde gereicht. Ein französisches Sprichwwort sagt: Le journalisme mene a tout, pourvu qu’on en sort. Ins gebührt der Ruhm, daß m­an es zu Allen bringen kann, wenn man die journalistischen Tugenden festhält. Das Beispiel Hegedüs’, der nur dur­­f einen Steiß, feine Tugenden, seine Ausdauer aus der Reihe der Journalisten bis zum Minister-Fauteuil emporgestiegen it, zeigt Dies am besten. (Elfenrufe.) Die Journalisten bilden auf in, die man in einer, Familie auf Den Bruder zu bliden pflegt, der­ es mit seinen Fähigkeiten und seinem Fleiß weiter gebracht hat, als die Uebrigen. Möge Hegedüs Die­ Freude: Dasjenige, zwofüt im. Den. Béla ai, "Sh habe diese Achtung and damals befielen, Sn z

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